SANTA kills (Adventskalendergeschichte) von ellenchain ================================================================================ Kapitel 17: Rat und Tat ----------------------- Am nächsten Morgen erwachte ich zerknautscht und mit einem wahnsinnigen Kater. Doch der Schmerz in meinem Kopf reihte sich zu dem Schmerz in meinem Herzen, sodass ich letztendlich einfach nichts spürte. Es war wie ein dauerhaftes Summen in mir, was mich in einen tranceartigen Zustand versetzte. Alexej, Santa, Irina, Mr. Green, Freya, Ethan, Cindy… so viele Personen in meinem Umfeld, die mir so nah standen und doch so fern waren. Ich kam zu spät zur Arbeit, sodass der Tag bereits mit einer Standpauke vom Chef begann. Doch ich stand einfach nur da, starrte auf den Boden und ließ es über mich ergehen. Alles rasselte einfach so auf mich herab. Und immer wieder fragte ich mich, ob Alexej und die anderen bereits aus dem Land waren. Natürlich nicht – ich hatte ihn ja gestern erst gesehen, wo er mir sehr deutlich gemacht hatte, dass gefälschte Pässe nicht mal eben mit Amazon Prime in den Briefkasten geflogen kamen. »Heute nicht dein Tag, hm?«, fragte Cindy vorsichtig und musterte mich von oben bis unten. »Du siehst ziemlich fertig aus. Hast du gestern nicht viel Schlaf bekommen?« »Hab mich betrunken«, sagte ich frei raus und ergatterte mir sofort einen entsetzten Blick einer Kundin. »Frust und so.« »Oh, Kyle…«, seufzte sie und packte eine Tragetasche. Ihre glitzernden Tannenbaumohrringe waren das einzige, was ich an dem Tag schön fand. Total kitschig, aber irgendwie passte es zu ihr. Alles andere konnte zur Hölle fahren. Als es für einen Moment ruhiger wurde, ging sie zum Chef und informierte ihn über irgendetwas. Er schüttelte erst den Kopf, ließ sich dann doch erweichen. Immer wieder huschte sein Blick zu mir. Einen Augenblick später kam Cindy wieder und lächelte mich breit an. »Wir dürfen nachher gemeinsam in die Pause. Jack kommt wieder hoch und ich geh dann später für ihn runter. Was sagst du?« »Wow«, lächelte ich müde. »Du hast ihn echt vorher gefragt und er hat zugestimmt?« »Chefchen kann eben doch mal nett sein«, kicherte sie und zupfte an ihrem Rollkragenpullover. »Also? Gemeinsam auf einen Glühwein?« Ich stöhnte wehleidig auf. »Vielleicht für mich eher nur einen Kinderpunsch.« »Ist vielleicht besser ja. Wie viel hast du gestern denn getrunken?« Meine Hand wedelte durch die Luft, als wolle ich nicht darüber reden. »Viel.« Cindy nickte nur noch und hob die Augenbrauen, als wolle sie mir indirekt sagen, dass ich in diesem Falle selber schuld war. In der Pause, die wir tatsächlich gemeinsam auf dem Weihnachtsmarkt verbrachten, starrte sie mich wehleidig an. Nach einigen Minuten, in denen ich mich enorm anstrengen musste, nicht an dich zu denken, brach sie die Stille. »Okay, frei raus. Ich will’s wissen. Was ist passiert? Du hast deinen Job verloren, okay. Aber… das mit Santa? Jurijus? Was ist da los?« Ich sah sie an, als hätte ich ihr nicht zu gehört. »Sieh mich nicht so an, Kyle. Du bist furchtbar depressiv. Und ich verstehe, wenn du mir sagst, dass es mich nichts angeht. Aber dann sprich mit jemand anderen.« Ihr warmer Blick tat weh. Und die Erkenntnis, dass ich im Grunde nicht wirklich jemanden hatte, dem ich davon erzählen konnte, tat noch mehr weh. All die Jahre kein Privatleben zu haben musste ich auf einmal hart bezahlen. »Er hat gekündigt«, murmelte ich und deutete auf den leeren Stuhl am Tannenbaum. »Ohne mir etwas zu sagen.« »Echt? Er hat gekündigt? Ich dachte, er sei einfach nur krank?«, wunderte sich Cindy mit großen Augen und beugte sich ein Stück zu mir vor. »Er ist auch krank«, sagte ich in einer Art Halbwahrheit. »Aber eben längerfristig. Er kann den Job nicht mehr ausüben. Er wird vermutlich auch bald zurückgehen. Nach… Lettland.« »Oh Shit«, flüsterte Cindy. »Man, das gibt’s doch nicht. Was ein Arschloch.« Da musste ich lachen. Es war ein verzweifeltes, trauriges, wieder einmal kurz vor dem Heulen Lachen, aber es tat gut, Cindys Meinung zu hören. »Das kannst du laut sagen.« »Hat er sich also nie dazu geäußert, dass ihr euch nahestandet? Ich mein… du hast nie viel erzählt, aber wann immer ihr euch gesehen habt, sah es super süß aus. Und jeder hier wusste, dass ihr was hattet. Ich mein… ihr habt euch in aller Öffentlichkeit abgeschleckt. Was ich klasse finde, aber du weißt schon. Zieht halt die Runde im Center.« Für einen kurzen Moment musste ich nachdenken, was ich eigentlich sagen sollte. Erneut eine Halbwahrheit? Die komplette Wahrheit war keine Option. Aber eine Lüge war auch nicht gut. Es hatte genug Lügen in den letzten Tagen gegeben. »Doch, schon. Wir haben kurz darüber gesprochen. Er schien mich sehr gern zu haben«, begann ich und seufzte langgezogen. »… aber?«, fragte Cindy neugierig nach. »Aber er muss nun mal zurück. Familiäre Gründe. Und er ist krank. Das ganze hier war von vornherein zum Scheitern verdammt gewesen. Er hat es einfach nur gut kaschieren können.« »Arschloch«, wiederholte Cindy sehr deutlich und kassierte einen finsteren Blick einer Mama ein, die mit ihrem Kind neben uns stand und Crêpes aß. Doch meine Kollegin scherte sich wenig um unsere Nachbarn. Ich nickte einfach nur. »Du findest wen besseren, Kyle. Ganz sicher«, versuchte mich Cindy aufzubauen und griff nach meiner Hand. »Typen, die meinen, eine Lüge sei okay, wenn sie andere schützen, wissen oft nicht, was sie damit anrichten. Lügen bleiben Lügen. Und ich bin mir sicher, du hättest Verständnis für seine Lage gehabt, hättet ihr da vorher drüber gesprochen.« »Er hätte mich einfach nicht so nach ranlassen dürfen, das ist alles«, murmelte ich und entzog Cindy langsam meine Hand. »Jetzt ist es vorbei. Und … vielleicht ist das gut so.« »Vielleicht? Kyle, du wirkst nicht so, als wäre es gut.« Ich zuckte mit den Schultern und lächelte müde. »Er hat mich gebeten, mit ihm zu kommen.« Cindys Atem blieb stehen. Ihre Augen weiteten sich um das Doppelte. »Bitte was?« Nervös knibbelte ich an der Tasse Kinderpunsch vor mir. »Er hat mich gebeten, mit ihm mit zu kommen. Nach… Litauen. Oder Russland. Wo auch immer hin, ich hab’s schon wieder vergessen.« »Er will dich mitnehmen? Wow, Kyle… die ganze Zeit über dachte ich, er hätte dich einfach nur als schnellen Fick gesehen«, sagte sie und erntete erneut einen finsteren Blick. Schließlich ging die Mutter mit ihrem Kind einige Meter weiter. »Aber… das klingt ziemlich ernst. Das klingt so, als würde er dich heiraten wollen oder so. Du weißt schon. ‚Komm mit mir in ein fremdes Land, verlasse alles für mich, denn ich werde dir alles geben, was du dir je erträumt hast‘.« »Das klingt ein bisschen wie aus einem schlechten Liebesfilm. Aber vermutlich ja. Das wird seine Intention gewesen sein. Er will mich bei sich haben. Und heiraten«, lachte ich leise und spürte, wie es in mir kribbelte. Die Vorstellung, dass wir beide im Exil in Russland wären, machte mich enorm nervös und doch beruhigte es mich. Ich kannte den Mann keinen Monat und dachte schon darüber nach, mein Leben in seine Hände zu geben? Was sagte das über mich aus? Was sagte das über ihn aus? »Du denkst darüber nach«, stelle Cindy fest und hob beide Augenbrauen. »Du denkst wirklich darüber nach.« »Nein, tue ich nicht«, schüttelte ich den Kopf und trank meinen Punsch aus. »Das ist keine Option. Er hat mich belogen und betrogen. Er hat mir seine wahre Identität«, und da wäre mir fast die Wahrheit rausgerutscht, »bis zum Schluss vorenthalten. Seinen Namen kenne ich nur, weil wir danach gesucht haben. Das ist kein guter Start in eine so feste Bindung. Ich kenne ihn ja gar nicht.« »Und trotzdem denkst du drüber nach.« »Nein, ich –« »Es ist okay. Manchmal verliebt man sich Hals über Kopf in eine Person und weiß nicht mal wieso. Ihr saht so verträumt aus, wann immer ihr zusammen wart. Wie wahre Liebe manchmal eben aussieht. Vielleicht war sie stürmisch, immerhin hattet ihr mehrmals Sex hier im Center.« Da drehten sich wieder einige Leute um. Es war definitiv zu voll für so ein sensibles und privates Gespräch. »Aber es war intensiv. Und ich kann mir vorstellen, dass das manchmal auch das Richtige sein kann.« Ich schmunzelte vorsichtig. »Klingt, als würdest du hier aus Erfahrung sprechen.« Cindy erwiderte mein Schmunzeln und sah an mir vorbei, hoch in unseren Laden. Ich drehte mich um und sah den Kopf unserer Aushilfe an der Kasse stehen. Und Jack. »Wow«, hauchte ich. »Ist es Jack? Oder die Aushilfe?« »Sie heißt Lisa«, säuselte Cindy und biss sich auf die Unterlippe. »Sie ist toll.« Überrascht entließ ich aufgestaute Luft aus dem Mund. »Das… glaube ich dir…« Für einige Sekunden starrte sie verliebt nach oben, während ich mich unangenehm berührt räusperte. »Jedenfalls«, fing sich Cindy wieder und haute mit der flachen Hand auf den kleinen runden Tisch. »musst du eine solche Entscheidung für dich treffen. Geh mit ihm mit, wenn dir danach ist. Du kannst immer wieder zurück.« Und genau da war der Punkt. Nein, das konnte ich nicht. Einmal in Russland mit Alexej Wolkow – immer in Russland mit Alexej Wolkow. Man würde mich sofort festnehmen, wenn ich Großbritannien auch nur mit einem Zeh betreten würde. Auch wenn das Gespräch mit Cindy keine wirklich neuen Erkenntnisse gebracht hatte, fühlte ich mich etwas besser. Sie hatte Recht gehabt – mit anderen Menschen über seine Probleme sprechen half tatsächlich. Doch sie kannte keine Einzelheiten. Sie kannte eigentlich nicht einmal mehr die Wahrheit, wer Santa eigentlich war und was er getan hatte. Denn ich war mir sicher, dann würde sie mir nicht so blauäugig vorschlagen, mit ihm nach Russland zu fliehen. Nachdem ich mir für den Rest des Tages ansehen musste, wie Cindy und unsere Aushilfe Lisa miteinander flirteten, fuhr ich schließlich wieder etwas traurig nach Hause. Gerade als ich erneut zum Alkohol greifen wollte, klingelte das Telefon. Es war Ethan. Er begrüßte mich enorm vorsichtig und fragte, wie es mir ginge. Als ich nur ein Brummen als Antwort gab, verkündete er seine Sorgen und ob er vorbeikommen dürfte. Er hätte vielleicht einige Informationen, die er mir geben wollte. Ich hielt es für keine gute Idee, dass wir noch so regen Kontakt hielten, aber Ethan schien sich der Konsequenten bewusst zu sein, da er sagte: »Ich traue Freya auch nicht mehr. Sie strick da einen Pulli, in den niemand hineinpasst, weil es kein Pulli ist, sondern ein Sack mit Geheimnissen.« An seinen Analogien musste er dringen feilen. Als er schließlich vor meiner Tür mit einer Flasche Wein stand, erweichte sich mein Herz und ich fühlte mich wieder besser. So viel Aufmerksamkeit von Freunden war ich gar nicht gewohnt. Das letzte Mal, wo Ethan mich zu Hause besucht hatte, war vor vielen Jahren, als ich einen komplizierten Bruch im Oberschenkel hatte und mich kaum bewegen konnte. Er brachte mir so etwas wie Hausaufgaben vorbei. Und eine Menge Alkohol. Ich schenkte ihm ein großzügiges Glas Wein ein und setzte mich zu ihm aufs Sofa. Er trank einige große Schlucke und sah schließlich zu mir rüber. »Wie geht es dir?« »Immer noch beschissen, danke der Nachfrage.« »Na wenigstens bist du ehrlich«, lachte er und trank noch einen Schluck vom Wein. Wollte er sich die Zunge lockern? »Du sagtest, du wolltest mir etwas sagen?«, kam ich direkt zum Punkt, weil ich keine Lust auf Mitleid hatte. Jedenfalls nicht noch mehr, als man mir eh schon von allen Seiten zuwarf. Ethan nickte und sah dabei in die rote Flüssigkeit. »Freya sucht immer noch nach Wolkow und Irina Iwanowna. Haben sich gut versteckt.« Ich nickte, wissend, dass das nicht wirklich stimmte. Aber ich hoffte, dass Alexej sich meinen Hinweis mit den Kameras zu Herzen nahm und von nun an wenigstens eine Kapuze oder Mütze tragen würde. Hoffte ich das wirklich? Wollte ich sie nicht alle hinter Gittern sehen? »Freya hat angefangen den Typen, den du angeschossen hattest, zu foltern. In der Hoffnung, er würde ihr Antworten geben können.« Eine unangenehme Stille machte sich zwischen uns breit. »Sie foltert ihn?«, fragte ich nach und legte meine Stirn in Falten. »So etwas tun wir nicht.« »Sie schon«, seufzte Ethan und zog die Mundwinkel in ein komisches Lächeln hoch. »Niemand hat verstanden, wieso sie auf einmal zu solchen Mitteln griff. Sie wirkte so… verzweifelt. Ich konnte das nicht gutheißen und habe mich für heute krankgemeldet. Auch für die nächsten Tage. Ich will damit nichts mehr zu tun haben. Jetzt, wo du weg bist, haben sich die Dinge sowieso geändert. Alle sprechen nur noch von diesen Codes. Dafür, dass sie sonst darüber kein Wort verloren haben, sind sie auf einmal sehr offen darüber.« »Weil ich ja nichts darüber wissen sollte«, knurrte ich und stierte in Ethans Gesicht. »Ich sollte ihnen einfach nur Irina bringen. Mehr nicht.« Mein Kollege hielt inne. Er sah mich mit großen Augen an und schüttelte vorsichtig den Kopf. »Kyle? Weißt du… weißt du mehr? Hast du noch etwas herausgefunden?« Mein Blick blieb eisern. Für einige Augenblicke sahen wir uns einfach nur in die Augen und warteten ab, ob der jeweils andere etwas sagte. Irgendwann blinzelte Ethan in meine Richtung und legte den Kopf schief. »Du… weißt etwas, ja?«, hauchte er. »Was weißt du? Hat es mit Freya zu tun? Irina Iwanowna? Alexej Wolkow?« Nach reiflicher Überlegung stellte ich mein Weinglas ab und nahm Ethans an mich, um es ebenfalls abzustellen. Ich deutete ihm mit einem Handzeichen an, aufzustehen. Er tat wie verlangt und ließ sich abtasten. »Ich bin nicht verkabelt, Kyle. So etwas würde ich nie tun«, sagte er ruhig, ließ sich trotzdem weiter von mir durchsuchen. »Ich weiß. Aber ich kenne Freya. Sie steckt uns doch gerne mal was zu, was wir nicht haben wollen.« Nach dem Hinweis half mir Ethan, seine Sachen zu untersuchen. Schließlich fing er an sich auszuziehen. »Okay, was… was tust du da?«, fragte ich verwirrt und sah meinem Kollegen dabei zu, wie er seine Hose auszog. »Wenn hier irgendwo eine Wanze ist, dann weiß Freya nun, dass wir Geheimnisse voreinander haben. Ich bin also raus«, murmelte er. »Deswegen schmeiß ich jetzt die Sachen beiseite und wir unterhalten uns in einem anderen Raum.« »Willst du vielleicht einen Bademantel haben oder so?«, fragte ich auf einmal sehr scheu und sah zur Seite. Ethan stand nun nackt in meiner Wohnung. »Zieh dich auch aus.« Ich zog scharf die Luft ein. »Ich will sichergehen, dass du auch nicht verkabelt bist«, waren seine Worte, die auf einmal harscher klangen, als vorher. »Du bist mein bester Freund, Kyle, und ich respektiere dich. Aber nach allem, was passiert ist… will ich sichergehen, dass wir uns nicht gegenseitig anlügen.« Schließlich sah ich zu ihm. Mit aller Kraft versuchte ich, meinen Blick in seinem Gesicht zu lassen. »Ich schätze, das ist nur fair.« Also begann ich mich ebenfalls auszuziehen. Was soll’s, dachte ich. Es war Ethan. Mein Kollege. Wir hatten uns schon nackt gesehen. Nur nicht so… intim. Als wir beide nackt im Wohnzimmer standen und offensichtlich nicht verkabelt waren, deutete ich die hinteren Räume der Wohnung an. »Badezimmer oder Küche?« »Badezimmer«, sagte Ethan und nickte zur Tür. »Lass uns baden.« »Wir passen nicht beide in die Badewanne«, bemerkte ich trocken, ging trotzdem Richtung Bad. »Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir da reinpassen. Wir sind doch beide nicht sehr groß.« »Hallo?«, raunte ich ihn von der Seite an. »Wir sind durchschnittlich, okay? Nenn uns nicht klein.« Ethan schmunzelte und sah mich eine Weile lang an. »Sowas kann ich auch echt nur mit dir machen.« Langsam ließ ich warmes Badewasser in die Wanne und verschloss den Stöpsel. Mir war bewusst, dass ich mich gerade enorm nach vorne beugte und Ethan mich dabei beobachtete. Als ich mich wieder zu ihm umdrehte und gerade ansetzen wollte, dass wir vielleicht doch kurz darüber sprechen sollten, was wir gleich tun würden, machte er einen großen Ausfallschritt auf mich zu und presste seine Lippen auf meine. »Hm!«, brummte ich gegen seinen Mund. Der Kuss dauerte vielleicht einige Sekunden, bis er sich wieder von mir löste. »Ich weiß, dass du auch Interesse an Männern hast, Kyle«, flüsterte er gegen meine Lippen. Ich konnte mich kaum auf seine Stimme konzentrieren. Da war definitiv zu viel nackte Haut. »Und ich weiß, dass ich nie eine Option für dich war.« »Ethan«, begann ich, doch er unterbrach mich und küsste mich erneut. »Jetzt, wo wir beide quasi unseren Job verloren haben… wollte ich es dir einfach mal sagen. Das ist der Hauptgrund, wieso ich heute hier bin. Alles, was passiert ist, tut mir so unendlich leid. Ich hätte Freya nicht sagen dürfen, dass du da warst. Stattdessen hätte ich dir helfen sollen. Aber ich hatte Angst… Angst um dich.« Wir sahen uns eine Weile in die Augen, während das warme Wasser in die Wanne lief. Durch den Badezusatz bildete sich bereits weißer Schaum. »Ich habe dich wirklich gern, Kyle«, sagte Ethan schließlich und lächelte mich an. »Ich hoffe, du kannst damit umgehen.« Mir fehlten die Worte. Ich wusste einfach nicht, was ich sagen sollte. Das kam alles so plötzlich. »Nach all den Jahren«, murmelte ich und nahm etwas Abstand zu ihm. Dass sich unsere Glieder während dieses Gesprächs berührten, machte die Sache nicht einfacher. »Wieso hast du es mir nicht früher gesagt?« Er zuckte mit den Schultern. »Hab mich nicht getraut. Und es war gut, wie es war. Ich himmelte dich aus der Entfernung an und es war schön. Mehr wollte ich eigentlich nie haben. Und ich wusste nie, wie du reagieren würdest. Ich wollte dich nicht verlieren. Aber jetzt, wo so viele verrückte Dinge passiert sind, dachte ich…, dass ich dann vielleicht das geringste Übel für dich sein würde.« Ich konnte ein zaghaftes Lächeln nicht vermeiden. »Das bist du allerdings.« Ethan grinste mich an. »Ist das also in Ordnung für dich?« »Ja«, nickte ich zustimmend. »Ich mag dich auch Ethan. Zwar nicht… unbedingt so«, damit gestikulierte ich auf uns beide, wie wir nackt im Bad standen, »aber du bist ein sehr guter Freund für mich.« Er sah mir glücklich in die Augen. Für einen kurzen Moment blitzte die Enttäuschung auf, doch sie verschwand so schnell wie sie gekommen war. Ich verstand diese Art der Beziehung, die er mir ohne Worte vorschlug. Es würde nie etwas Festes werden, aber es war etwas Inniges. Wir würden uns immer mögen, egal was passieren würde. Es war kein romantisches Interesse, aber es war auch keine einfache Freundschaft. Es war etwas dazwischen. »Deswegen will ich dir alles erzählen«, führte ich fort und deutete auf die mittlerweile halbvolle Badewanne. Wir stiegen mehr schlecht als recht in die Wanne und verhakten unsere Beine, sodass wir uns ansehen konnten. Ich stellte das Wasser nach ein paar Minuten ab und spielte mit dem Schaum. Ethan tat es gleich und sah dabei verliebt in meine Richtung. »Darf ich dich trotzdem noch vorher etwas fragen?« Ich sah auf und nickte. »Nur zu.« »Bist du gerade in einer festen Beziehung?« Da musste ich schmunzeln. »Nein… also… nicht wirklich. Es ist kompliziert. Dazu komme ich gleich noch.« Ethans Augen weiteten sich. »Es hat mit dem Fall zu tun?« »Leider ja.« Die Leichtigkeit der Konversation verflog im Nu. Er sah mich erschrocken an, sagte jedoch nichts mehr. »Es ist so verrückt, wie es klingt«, seufzte ich und versuchte mein Gesicht im Schaum zu verstecken. »Das denke ich mir«, murmelte er. »Fang bitte von vorne an. Als ich dir den Fall gab…« »Ja«, sagte ich sinnierend und zerdrückte den Schaum in meinen Fingern. »Da fing alles an.« Als ich anfing vom Fall zu sprechen und dabei immer wieder Santa erwähnte, ahnte Ethan schon das Schlimmste. Schnell wurde ihm klar, dass Alexej Wolkow und Santa ein und dieselbe Person waren. Diese Erkenntnis hatte ich nur leider nicht so früh und mein Freund willigte ein zu verstehen, dass es vermutlich nicht so offensichtlich war, wie ich es in meiner Erzählung darstellte. Ich erzählte von Wolkow, wie er mich immer verschonte, wie er mir nicht wehtun wollte und wie er letztendlich von mir verlangte, mit ihm mitzukommen. Ethan, der vorher noch immer mal wieder einen Kommentar eingeworfen hatte, verstummte sofort. Trotzdem erzählte ich weiter. Wie ich mit Santa Sex hatte und wie wir beide liebevoll miteinander umgingen. Wie sehr ich ihn mochte und wie sehr er mich mochte. Und dass die ernüchternde Wahrheit nun über uns beiden lag wie ein unheilvolles Zeichen. Schließlich fragte Ethan das, was auch Cindy fragte. »Willst du mit ihm mitgehen?« Ich zog erneut scharf die Luft ein, konnte jedoch keine passende Antwort finden. Das starke Nein vom Vormittag blieb auf einmal in meinem Hals stecken, nachdem ich die ganze Geschichte im Schnelldurchlauf noch einmal durchgegangen war. »Du weißt, dass du dich damit zum russischen Geheimdienst bekennst. Kannst du dir überhaupt sicher sein, dass Alexej nicht lügt? Nicht erneut?« »Ich bin mir ziemlich sicher. Was hätte er davon, mich anzulügen? Jeder andere wollte mich nicht dabei haben, Alexej schon. Er ging Risiken ein, indem er mich nicht tötete. Und jetzt würde er lügen, weil… er will, dass ich mitkomme? Weswegen? Für was? Ich bin nicht mehr bei euch. Ich bin ein normaler Kassierer.« »Vielleicht will dich der FSB rekrutieren?« Da hob ich eine Schulter an. »Vielleicht. Aber auch eher unwahrscheinlich. Bisher hat mich niemand anders als Alexej kontaktiert.« Ethan verstummte erneut. Die ganzen neuen Informationen lagen ihm schwer in der Magengegend, das sah ich ihm an. Der Schaum verdünnte sich langsam und unsere Haut wurde schrumpelig. Nachdem auch mehrere Minuten nach meiner Erzählung nicht mehr wirklich etwas von Ethan kam, stieg ich aus der Wanne. Er folgte mir, sodass wir uns abtrockneten und in Bademäntel schmissen. Nachdem ich unsere Weingläser geholt hatte, setzten wir uns ins Schlafzimmer auf das Bett. Geistesabwesend schwank Ethan die rote Flüssigkeit im Glas hin und her, bis er schließlich aufblickte und determiniert in mein Gesicht sah. »Freya hat uns hintergangen und uns angelogen, nur um einigen Politikern das dreckige Geschäft weiterhin zu vereinfachen.« »Du glaubst ihm also auch?« »Wenn du ihm glaubst, glaube ich ihm auch«, sagte er entschlossen und trank sein Weinglas aus. »Es stört mich zwar«, und da lachte er kurz auf, »dass er dich so um den Finger wickeln konnte, aber ich erkenne aus deinen Erzählungen, dass er sich damit nur selber eine Grube gegraben hat, in der ihr nun beide sitzt.« »Ich sitze mit in der Grube?«, hakte ich verwundert nach und trank auch meinen Wein aus. »Das würde bedeuten, ich hätte mich bereits entschlossen, wegzugehen.« »Freya wird dir den Prozess machen«, sagte Ethan schließlich und stellte das leere Glas weg. »Sie wird dir das Leben zur Hölle machen für das, was du getan hast. Man hat mich bereits jemand anderem zugewiesen. Aber ich will niemand anderen als Partner. Ich will nur dich. Und wenn du gehst, dann gehe ich auch.« »Wow, Ethan«, begann ich und wusste wieder einmal für einen Moment nicht, was ich sagen sollte. »Das ist ein bisschen zu viel Loyalität, findest du nicht? Der Job ist super, wieso willst du ihn jetzt aufgeben? Und vor allen Dingen… dieses Leben?« »Nach allem, was passiert ist – diese tausend Ungereimtheiten, diese Heimlichtuerei und das, was Freya da abzieht – habe ich das Vertrauen in unseren Laden verloren. Die Leute arbeiten doch nur für die hohen Tiere, um sie noch vermögender zu machen, als sie eh schon sind. Das kann ich nicht mit mir vereinbaren. Wir haben all die Jahre gute Arbeit geleistet und damit dankt man es uns jetzt.« »Trotzdem etwas vorschnell, Ethan, findest du nicht –« »Nein«, unterbrach er mich mit einem traurigen Lächeln. »Ich dachte mir schon, dass irgendetwas faul war. Dass Alexej und Irina unter einer Decke standen, hatte ich auch schon vermutet.« Mein Blick weitete sich. »Sie ist freiwillig mit ihm mitgefahren. Mehrmals. Nie hat man ihre Schreie gehört oder sonst irgendetwas, was gezeigt hätte, dass man sie mit Gewalt festhielt. Jetzt fügt sich alles zusammen. Und es macht Sinn«, erklärte er und rutschte ein Stück auf mich zu. Schließlich kniete er vor mir und sah mir tief in die Augen. »Wenn du gehst, gehe ich mit dir, Kyle. Es sei denn du sagst mir jetzt ins Gesicht, dass du mich nicht dabei haben willst. Dann sehen wir uns nie wieder.« Mein Atem stockte. »Dir ist schon klar…, dass du gerade indirekt für mich entschieden hast, dass ich nach Russland gehe. Mit Alexej Wolkow und Irina Iwanowna. Und dass wir nie wieder hierher zurückgehen können.« »Nie wieder ist übertrieben, aber… ja. Ich weiß, dass du das willst, Kyle. Ich sehe es in deinen Augen und ich habe es in deinen Erzählungen rausgehört. Und was hat er dir geschrieben? ‚Es war schön mit Ihnen‘? Herrje, wie spannend. Ihr beide habt wirklich den Hang zur Dramatik.« »Das musst du gerade sagen«, prustete ich los. »Du hast mich völlig aus dem Nichts geküsst. Nach fast zehn Jahren gemeinsamer Arbeit kommst du auf einmal mit… sowas.« »Sowas?«, fragte er neckisch und drückte mir erneut seine Lippen auf. Der Kuss intensivierte sich, als er mir seine Zunge durch die Lippen schob und vorsichtig das Innere meines Mundes erforschte. Ich wusste nicht wieso ich es zuließ. Es war irgendwie falsch, das mit meinem besten Freund und ehemaligen Kollegen zu tun. Auf der anderen Seite… wieso nicht? Er wusste um Alexej Bescheid. Er schlug mir ja sogar vor, dass ich mit ihm gehen sollte. Das war kein Zurückgewinnen. Das war einfach… Lust. Als wir uns nach einem langen, intensiven Zungenkuss trennten, sah ich ihm tief in die Augen. »Dir ist schon klar, dass du das dann nicht mehr machen kannst, wenn Alexej dabei ist, richtig?« Ethan schmunzelte, während seine Hände über meine Wangen fuhren. »Ja, ich weiß. Aber ich bin lieber bei dir und weiß, dass ich dich nicht haben kann, als dass ich gar nicht bei dir bin und nie wissen werde, ob ich dich jemals wiedersehen kann. Ich liebe dich nicht, Kyle«, sagte er streng und biss mir spielerisch in die Unterlippe. »Aber ich brauche dich an meiner Seite. Wir sind ein tolles Team und du bist alles, was ich habe. So ist das leider nun mal beim Geheimdienst in höchster Sicherheitsstufe. Wir haben kein Privatleben. Wir haben nur uns.« Ich nickte zustimmend. »Und während ich so an deiner Seite bin, kann man ja auch ein bisschen Spaß haben, hm?«, neckte ich ihn und deutete auf unsere halb offenstehenden Bademäntel. »Du kannst ruhig zugeben, dass du mich heiß findest.« »Ich finde dich auch heiß«, kicherte Ethan und küsste mich erneut innig auf die Lippen. »Und eigentlich will ich dich auch nur ungerne mit jemanden teilen.« »Tut mir leid, Ethan. Aber ich befürchte… Alexej wird das genauso sehen.« »Schauen wir mal«, summte er und küsste mich am Hals entlang, während er meinen Bademantel von den Schultern streifte. »Vielleicht, wenn wir uns alle näher kennen gelernt haben, könnte er sich zumindest erweichen, dich für ein paar Minuten herzugeben.« »Ethan«, brummte ich gefährlich, während ich mich anstandslos ausziehen ließ. »Du malst dir gerade wieder deine Wunschzukunft aus, von der ich dir sagen kann, dass es sie nicht geben wird. Denn Gesetz den Fall, dass Alexej uns überhaupt noch dabei haben will und Irina das zulässt, werden wir für die nächsten Monate auf der Flucht sein. Wir werden falsche Pässe haben und falsche Identitäten.« »Spannend, nicht?«, raunte er gegen mein Ohr, als er an meinem Ohrläppchen knabbert. »Oh Gott«, raunte ich genervt auf. »Du bist einfach nur rollig. Du hörst mir überhaupt nicht zu.« »Vielleicht höre ich dir nachher zu. Du hast selbst gesagt, du bist in keiner festen Beziehung«, warf er ein und sah mir wieder in die Augen. »Nur heute. Okay? Nur dieses eine Mal.« Ich war auch erregt, keine Frage. Nicht so, wie mit Alexej, aber Ethans flinke Finger fanden schnell Zugang zu meinem besten Stück und rieben es großzügig. »Nur heute. Nur dieses eine Mal«, wiederholte ich seine Worte. »Wenn du den eifersüchtigen Freund spielen wirst…« »Werde ich nicht, Kyle. Ich bin nicht so besitzergreifend, wie du vielleicht denken würdest. Lass dich von Alexej durchficken, das ist mir egal. Und wenn du mal Bock hast zu tauschen, kommst du einfach zu mir.« Ich wusste nicht, was ich darauf noch sagen sollte, außer das, was bereits gesagt wurde. So einfach würde es nie im Leben werden, aber… sei es drum. Ich ließ Ethan in seinen sexuellen Fantasien über das Exil und drei Männern auf engstem Raum. Wir streiften unsere Bademäntel ab und kamen gleich zur Sache. Ethan ließ sich bereitwillig fingern, nachdem er mir einen zugegebenermaßen wirklich guten Blowjob gegeben hatte. Der Sex selber war stürmisch und unbeholfen. Ich war nicht so dominant wie Alexej es war und einfach alles in die Hand nahm, was man in die Hand nehmen konnte, sodass Ethan mehrmals die Führung übernahm, auch wenn ich derjenige war, der den aktiven Part spielte. Er ritt mich irgendwann in die gefühlte Bewusstlosigkeit, als dann endlich mein Orgasmus kam. Großzügig spritzte ich in das Kondom, während ich noch in ihm war. Ein schönes Gefühl, was ich lange nicht mehr genießen durfte. Ethan selbst rieb sich dann noch einige Momente länger, bis auch er schließlich auf meinem Bauch kam. Wir küssten uns noch einige Male, bis ich mich aus dem Bett erhob und Taschentücher suchte. Tatsächlich war Ethan keine Klette. Er wollte nicht kuscheln oder noch mehr Küsse. Ganz im Gegenteil, er ging zufrieden mit sich selbst und der Situation durch meine Wohnung und schenkte sich noch etwas Wein ein, den er schnell austrank. Schließlich zog er sich wieder an und verabschiedete sich, als hätten wir nicht gerade wie wild miteinander gevögelt. »Danke, Kyle«, sagte er sanft und küsste mich doch noch einmal sinnlich auf den Mund, als er an der Tür stand. »Danke für dein Vertrauen.« »Brich es nicht«, war alles, was ich dazu sagen konnte. »Niemals«, versicherte er mir und schenkte mir ein aufrichtiges Lächeln. »Ich will bei dir bleiben. Als Freund oder Gefährte, das ist mir egal. Lass mich einfach helfen, wenn ich helfen kann. Zum Beispiel das mit den Pässen. Das krieg ich schnell hin.« Bei dem Kommentar musste ich aufhorchen. Vorsichtig legte ich meine Stirn in Falten. »Ach ja?« »Kannst du dich noch an diesen chinesischen Gangster erinnern, der dieses Tattoostudio hatte?« Ich nickte. Ein Fall aus vergangener Zeit. Bestimmt mehrere Jahre her. »Wir haben den Typ damals zurück nach China geschickt, weil er Drogen in seiner Bude hatte.« »Ja, richtig. Na ja, der ist jedenfalls wieder hier.« Ich verschluckte mich an meiner eigenen Spucke. »Woher weißt du das?« »Hab mit ihm letzte Woche noch einen Cocktail getrunken«, lachte Ethan und zwinkerte mir zu. »Schau nicht so überrascht. Ich habe dir wohl vorhin sehr deutlich gemacht, dass ich auch auf Männer stehe.« »Oh Gott, Ethan, du hast nicht wirklich –« »Psht«, zischte er aus seinen Lippen und legte mir einen Finger auf den Mund, um mich zum Schweigen zu bringen. »Du hast da nichts zu melden. Du bist mit einem russischen Geheimagenten am Shakern.« Ja, da hatte er Recht. »Jedenfalls hat mein kleiner süßer Chinese nicht nur Drogen verkauft. Er hat auch gefälschte Pässe gemacht.« »Unfassbar… du hast all die Zeit den Geheimdienst betrogen?« »Ich würde es nicht betrogen nennen. Wenn ich nichts gesehen habe, war es auch nicht da. Außerdem nahm niemand Schaden. Hätten Personen darunter gelitten, hätte ich das schon gemeldet, glaube mir.« Mir blieb einfach nur ein Kopfschütteln übrig. »Okay… dann… kannst du dich um Pässe kümmern?« »Ja, aber das klären wir am besten irgendwann alle zusammen ab. Geh erst mal zu Alexej und rede mit ihm. Sag ihm, was Sache ist. Und gib mir dann Bescheid.« Seine Finger spielten mit meinem Bademantel, während er mich erneut küsste. So ganz glaubte ich ihm noch nicht, dass er die Finger von mir lassen könnte, wenn Alexej dabei wäre – jetzt, wo er mal probieren durfte. Schlussendlich ging er und ließ mich mit meinen Gedanken alleine. Noch am selben Abend verfasste ich eine SMS an Alexej, in der Hoffnung, er würde sie noch lesen. »Ich will dich wiedersehen. Bitte gib mir Bescheid, ob wir uns noch einmal treffen können. Eventuell können ich und ein Freund euch helfen.« Mitten in der Nacht vibrierte dann mein Handy. Halb im Schlaf las ich seine Antwort: »Morgen 20 Uhr in meiner Wohnung. Wir werden alleine sein. Ich will dich noch einmal für mich haben.« Mit sehr schmutzigen Gedanken an Alexej schlief ich letztendlich noch einmal ein. Dafür, dass ich so viele Jahre keinen Sex hatte, hatte ich auf einmal sehr viel davon. Und trotz der gefährlichen Situation, in der wir uns nun alle befanden, genoss ich es enorm. Die Traurigkeit der vergangenen Stunde war wie verflogen, da ich mich nun für die andere Option entschieden hatte. Manchmal war dir rationalste Lösung eben nicht die beste Lösung. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)