Heimkehr von Onlyknow3 ================================================================================ Kapitel 5: Nachtgeflüster ------------------------- Nachtgeflüster Naruto und Kurama hatten sich für diese Nacht eine kleine Erdhöhle unter einem mächtigen Baum gesucht, die von außen kaum zu sehen war. Da sie nicht riskieren wollten sich mit einem Lagerfeuer zu verraten hatte sich Naruto eng an seinen Bijuu gekuschelt, der ihn wieder mit seinen neun Schweifen abdeckte. Er war dankbar dafür, dass Kurama und er nach all den Jahren Frieden und darüber hinaus Freundschaft geschlossen hatte. Es war ein anstrengender Tag gewesen. Immer wieder musste Naruto auf seinem Weg ANBU-Trupps ausweichen oder dieser mysteriöse Panther tauchte wie aus dem Nichts auf und zwang sie zu warten oder die Richtung zu wechseln. Nicht selten hörten sie dann aus der Richtung, in die sie ursprünglich weiter gewollt hatten und die der Panther ihnen als Option genommen hatte, Schreie, durchtränkt mit Schmerz und Panik. Am Nachmittag war Naruto dem Panther gefolgt und stellte fest, dass - wenn er weiter gelaufen wäre - mitten in eine Falle der ANBU geraten wären, die dort auf der Lauer gelegen hatten, aber von dem Panther zerfetzt worden waren. Als Naruto einem der Shinobi die Tiermaske - die für die ANBU typisch war, um die eigene Identität zu verschleiern - abnahm bemerkte er durch den halb geöffneten Mund etwas auf dessen Zunge. Als er sich das näher ansah erkannte er ein Siegel, welches identisch war mit jenem, dass Sai auf seiner Zunge trug. So traf ihn die Erkenntnis, dass das hier nicht nur ANBU gewesen waren, sondern diese Shinobi der Spezialtruppe NE - die alleine unter Danzous Kontrolle stand - angehörten. Seitdem fragte er sich, ob er dem Panther vielleicht zur Dankbarkeit verpflichtet war. Er hörte das züngelnde Kichern von Kurama in seinem Kopf. "Wasn?", fragte Naruto unwirsch über ihre Verbindung ohne seine Stimme zu benutzen. "Du weißt nichts über die Motive dieses Wesens... vielleicht hat es die ANBU NE aus purer Freude am Töten zerfetzt.", wandte Kurama ein. "Meinst du wirklich?", hakte Naruto unsicher nach. "Nein... es wäre aber möglich und zeigt auf, dass du so etwas wie Dankbarkeit erst einmal vergessen solltest.", maßregelte der viel ältere Fuchs, der reich an Lebenserfahrung war. "Hmmm...", kam es nachdenklich von dem Blonden, der sich etwas mehr zusammenrollte. Sicherlich hatte Kurama Recht. Er dachte wieder mal viel zu viel nach. Gerade als Naruto am Wegdämmern war schreckte Kuramas Kopf in die Höhe und richtete seine Ohren auf den Ausgang der Erdhöhle aus. Sofort war Naruto hellwach und kniete sich hin. "Was spürst du, Kurama?", fragte er über ihre Verbindung tonlos. "Da kommt jemand oder etwas direkt auf uns zu.", antwortete Kurama und Naruto konnte die Anspannung in seinem Bijuu spüren. Wenige Augenblicke später trat jemand auf die kleine Lichtung, an deren Rand der Baum, unter dem sie sich für die Nacht eingerichtet hatten, stand. Durch die wolkenverhangene Nacht konnte Naruto nicht wirklich etwas erkennen. "Naruto. Ich weiß, dass du hier bist. Ich nehme mal an, dass du den Panther gesehen hast. Der gehört zu mir und mein Name ist Uchiha Madara. Ich tu dir nichts, aber wir müssen reden. Es ist wichtig.", erklang eine warme Stimme. Naruto blickte zu Kurama, dessen Nackenhaare sich stellten. Madara? Kurama hatte ihm vorgestern doch etwas von einem Madara erzählt. Erzählt, wie er die schwache Versieglung von Narutos Mutter kurz nach dessen Geburt gebrochen und Kurama heraus gelassen hatte, nur um ihn mit dem Sharingan gefügig zu machen und auf das Dorf zu hetzen. Das war jetzt 21 Jahre her und dennoch klang der Mann vor ihm nicht wie ein älterer Mann. Und war dieser Mann nicht auch ein Mitglied von Akatsuki gewesen? "Ich weiß, du hast keinen Grund mir zu vertrauen. Doch hier geht es nicht um dich und den Kyuubi, sondern um Itachi und Sasuke.", sprach der Mann selbstsicher weiter. Itachi und Sasuke? Naruto war hellhörig geworden. Er blickte zu Kurama, der ihn nur aus dem Augenwinkel anschaute, während er Madara weiterhin im Auge behielt. Sanft streichelte er Kurama hinter dem Ohr, dann nickte der Fuchs und löste sich auf, um sich in seinen Jinchuriki zurück zu ziehen. Dann kletterte Naruto aus dem Erdloch und trat vor Madara. Neben diesem stand der Panther, der von Madara über den Kopf gestreichelt wurde. "Hallo Naruto.", begann Madara erneut, als hätte er nicht eben schon einen Monolog an Naruto gerichtet. "Sag was du zu sagen hast und geh dann wieder deiner Wege.", kam es leise von dem Blonden, der nicht vergessen hatte, dass Pain der Anführer von Akatsuki gewesen war und Madara ihm dessen Tod sicherlich grollte. "Itachi schwebt in Gefahr.", eröffnete Madara. "Die ANBU NE sind auf der Jagd nach ihm. Aber das weißt du bereits, denn deswegen bist du auf dem Weg zu ihm und hast auf diesem die ANBU gesehen. Du hast sie geschickt umgangen. Das weiß ich von meinem treuen Begleiter Baghira hier." Dabei kraulte er die schwarze Großkatze hinter ihrem runden Ohr. "Ich werde Itachi vor den ANBU finden und dann sicher nach Konohagakure zurück bringen.", kam es entschlossen von Naruto. "Der Auftrag der NE wurde erweitert. Sie sollen dich fangen und töten, nachdem sie deinen Biju in ein spezielles Gefäß gesperrt haben, wo er auf seinen nächsten Jinchuriki warten muss.", ergänzte Madara spitzfindig. "Was? Ich bin im Auftrag der Godaime Hokage - Senju Tsunade - unterwegs.", blaffte der Blonde los. "Das glaub ich dir, aber in der Order, die die NE erreichte, steht, dass du mit gefälschten Dokumenten unterwegs bist und du das Dorf verlassen hast, um dich Uchiha Itachi anzuschließen. Damit stehst du im Bingo-Buch der NE.", erklärte Madara gelassen weiter. "Woher willst du das wissen?", wollte Naruto nun wissen. Madara zog etwas aus einer Tasche an seinem Gesäß - Naruto ging in eine Hab-Acht-Stellung - und warf Naruto dann eine Schriftrolle vor die Füße. Nur zögerlich - Madara nicht aus den Augen lassend - kniete sich Naruto hin und tastete blind nach der Rolle. Als er sie hatte, stand er wieder auf und entrollte er sie. Tatsächlich war es eine Erweiterung der bestehenden Order zur Ergreifung und Tötung von Uchiha Itachi, die genau das belegte, was Madara ihm gerade gesagt hatte. Besiegelt war diese Erweiterung von Danzou. Dreckskerl. "Das würde ich nie zulassen.", ertönte plötzlich Kuramas Stimme neben Naruto. Sein Biju hatte sich erneut materialisiert, seiner Furcht vor dem Sharingan zum Trotz. "Aaah, der Kyuubi.", kam es von Madara, als würde er einem alten Freund begegnen. Kurama begann bedrohlich zu knurren. Dieser hob ergeben seine Hände in die Luft. "Es gibt keinen Grund mir zu grollen." "Nicht?", kam es giftig von Kurama und Naruto spürte, wie der Hass und die Wut in seinem Begleiter hochschlugen. Er ging neben ihm in die Knie und legte eine Hand um dessen Schulter, während er mit der anderen ihm durch das Fell strich. "Sei nicht nachtragend, Kyuubi.", meinte Madara schließlich. "Ich hab dir damals gegeben, was du dir gewünscht hast: Die Freiheit, deine Wut und dein Hass auszuleben. Ich habe dir lediglich eine Richtung gewiesen." "Diese RICHTUNG hat damals halb Konohagakure zerstört.", blaffte Naruto. "Und es wurde wieder aufgebaut. Besser und größer denn zuvor.", kam es spitzzüngig von dem Mann mit der Maske zurück. "Du hast gesagt, was du sagen wolltest. Mein Biju und ich werden jetzt gehen. Solltest du auf einen Kampf aus sein, werden wir dich zur Strecke bringen.", meinte Naruto, bevor er sich mit Kurama umwandte und davon gehen wollte. "Dann interessierst du dich nicht für die Gefahr, die Sasuke betrifft?", rief Madara ihm mit einem naiven Unterton hinterher. Sofort blieb Naruto stehen. Stimmt, Madara sagte zu Beginn, es würde um Itachi UND Sasuke gehen. Langsam dreht er sich wieder zu dem Älteren um und blickte ihn fragend an. "Was ist mit Sasuke?", fragte er. "Ich bin gestern auf einen Trupp ANBU - keine NE - gestoßen, diese marodierten durch das Grenzland. Rotteten ganze Dörfer aus und die Bewohner... nun ja, ich erspar dir die grausamen Details. Nur soviel: Es gab keine Überlebenden.", begann Madara. Naruto erinnerte sich an das Dorf an seinem ersten Tag dieser Reise. Das, dessen tote Bewohner auf dem Dorfplatz zu einem Haufen aufgetürmt worden waren, um sie dann, wie die Gebäude des Dorfes selbst, zu verbrennen. "W... was hat das mit Sasuke zu tun?", hakte Naruto nach. "Dieser Trupp ist nur einer von fünf, die die Order haben Sasuke habhaft zu werden, um ihn dann zu exekutieren.", erklärte Madara, doch für Naruto ergab das kein Zusammenhang mit den Dörfern. Madara grinste, als er das erkannte. "Die genaue Order der fünf Trupps ist, alle Überbleibsel des Uchiha-Clan auszumerzen, mit der Priorität auf Sasuke." Immer noch verstand Naruto den Zusammenhang nicht. "Diese Dörfer bestand aus Nachkommen des Clans, die vor einiger Zeit... aus dem Clan ausgesiebt worden waren." "Die Bewohner waren Uchiha?", kam es ungläubig von Naruto. "Nun ja, sie nannten sich nicht mehr so. Vor allem, weil es ihnen verboten wurde. Aber ja, wenn man es genau nimmt floss in ihrem Körper Uchiha-Blut.", bestätigte Madara und etwas Wut schwang in seiner Stimme mit. "Aber ich dachte, die einzigen Uchiha lebten in Konoha und wurden durch Iachti...", hakte Naruto nach, bekam aber das letzte Wort nicht über die Lippen. "Ausgerottet? Das waren Uchiha, die damals zur Gründungszeit von Konoha nicht ausgesiebt worden waren.", erklärte Madara. "Warum wurden die anderen 'ausgesiebt'?", wollte der Blonde wissen. "Weil ihr Blut zu verwässert war und sie nicht würdig waren den Namen Uchiha zu tragen. Sie nannten sich fortan anders. Es dürfte nicht mehr viele in Konohagakure geben, die sich an den Namen derer erinnern können.", kam es von Madara und dieses Mal war Naruto sofort klar, auf wen er sich bezog: Auf die Goikenban - die drei Ältesten des Dorfes. "Hör zu, Naruto. Sasuke ist auf sich allein gestellt und wenn die Trupps ihn zu greifen bekommen...", weiter kam Madara nicht. "Was meinst du damit, dass er auf sich allein gestellt ist?", kam es verblüfft von Naruto. "Orochimaru wird nicht zulassen, dass ihm etwas geschieht." "Orochimaru ist tot.", offenbarte Madara trocken. "Schon seit fast einem halben Jahr." "Was?", kam es wieder ungläubig von Naruto. "Sasuke hat sich von ihm losgesagt und als dieser ihn nicht gehen lassen wollte kam es zum Kampf, aus dem Sasuke als Sieger hervor ging. Er hat Orochimaru getötet.", erklärte der Ältere weiter. Naruto wusste nicht, was er darauf hätte sagen sollen. Sasuke hatte sich von Orochimaru befreit? Warum war er dann nicht nach Hause zurück gekommen? "Also weißt du nicht zufällig, wo ich den jüngeren der Brüder finden kann?", hakte Madara prüfend nach. Naruto schüttelte nur kurz den Kopf. Eine Weile lag Schweigen zwischen ihnen. "Naruto...", brach Madara schließlich das Schweigen. "Du bist auf dem Weg zu Itachi... darf ich dich begleiten und dich im Kampf gegen die NE unterstützen? Ich bin mir sicher, dass Sasuke früher oder später auch zu Itachi unterwegs sein wird, um seine Rache zu nehmen, auf die er nun schon so lange wartet." Naruto musterte den Mann vor sich ausgiebig. Er mochte es nicht, dass der andere diese Maske trug. So konnte er ihm nicht ins Gesicht sehen und ihn richtig einschätzen. Daher blickte der Blonde zu Kurama. Dieser Knurrte nur erneut, gab das dann aber auch auf, da er spürte, dass sich Naruto längst entschieden hatte. "Unter einer Bedingung.", meinte Naruto schließlich zu Madara. "Du schwörst mir, dass du niemals wieder Jagd auf einen Jinchuriki oder einen Bijuu machen wirst, egal welchen. Niemals wieder!" Jetzt war es Madara, der schwieg und Naruto konnte spüren, dass der andere ihn musterte. Das missfiel ihm, aber dennoch ließ er den anderen. Dann nickte Madara. "Ich schwöre dir, dass ich niemals wieder Jagd auf Jinchuriki oder Bijuus machen werde.", stimmte der Ältere der Bedingung zu. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)