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Mosaik

Urban Fantasy Thriller
von

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[07.11.2011 – H01 – Stille]

Hazel saß still auf dem Beifahrersitz, starrte auf ihre Hände, die in ihrem Schoss lagen. Sprach sie jemals?

Pakhet achtete auf die Straße. Sie wusste nicht wirklich, wie sie mit Hazel reden sollte. Das Mädchen war so anders als sie. Sie hatte einfach keine Ahnung, wie sie mit jemanden wie ihr, jemanden, der so ruhig, jemanden, der so zurückhaltend und schüchtern war umgehen sollte. Sie hatte immer das Gefühl, sich aufzudrängen.

Dennoch musste sie mit ihr sprechen. Sie hatte Fragen und verdammt noch mal: Sie brauchte Antworten.

Also räusperte sich und kam sich dabei so unbeholfen vor, wie Heidenstein manchmal war. „Wie bist du überhaupt hergekommen?“

Hazel zuckte förmlich zusammen, als sie angesprochen wurde. „Mit meinem Motorrad“, flüsterte sie. Sie lehnte sich gegen das Fenster, den Blick nach draußen gerichtet. Offenbar ein versucht soweit von ihr wegzukommen, wie nur irgendwie möglich.

„Warum hast du nichts gesagt? Steht es noch da?“ Pakhet bemühte sich, ihrer Stimme einen ruhigen Klang zu geben.

Hazel nickte nur.

„Du hättest etwas sagen können“, meinte Pakhet.

Ein Schulterzucken oder zumindest eine Andeutung davon.

Pakhet schüttelte den Kopf und sah wieder auf die Straße. „Hat Michael etwas damit zu tun, dass du zu uns gezogen bist?“

Hazel zögerte. Sie sah aus dem Fenster, wo gerade eins der Weingüter am Rande der Stadt an ihnen vorbeiglitt. Sie zögerte sehr lange. Es fühlte sich an wie Minuten. „Ich weiß es nicht“, hauchte sie schließlich. „Ich … Ich weiß es nicht. Warum sollte er das tun?“

Mühselig schaute Pakhet zu ihr, um sie besser einschätzen zu können. Etwas, das bei jemanden, der ohnehin allein dadurch, mit jemanden zu sprechen, so nervös war, verdammt schwer war. Dennoch hielt sie das Mädchen nicht für eine gute Lügnerin, noch weniger für jemanden, der wirklich so etwas versucht hätte. Gleichzeitig war sie wahrscheinlich auch niemand, der Michael „Nein“ gesagt hätte, wenn er gefragt hätte.

Sie holte tief Luft, sah wieder zur Straße und fragte sich, was sie verdammt noch mal jetzt mit dem Mädchen machen sollte.

Sie würde mit Heidenstein sprechen müssen. Sie würde definitiv mit ihm reden müssen. Vielleicht wusste er ja, wie man mit Hazel umging. Er hatte was diese Dinge anging, definitiv mehr Fingerspitzengefühl, als sie.

Kurz schürzte sie die Lippen, holte noch einmal tief Luft. „Du musst vorsichtig um Michael herum sein, ja?“

Keine Antwort. Natürlich nicht.

„Michael ist ein sehr gefährlicher Mann. Er hat mit dir vielleicht keine Probleme, nicht persönlich, aber mit mir und dem Doc. Deswegen wird er dich jetzt aufs Korn nehmen, verstehst du? Weil er durch dich hofft an uns zu kommen.“

Noch immer schwieg Hazel. Es war, als würde man mit einem leeren Sitz reden.

Wie ging man mit so jemanden um? Wie zur Hölle?

Pakhet räusperte sich. „Hast du mich verstanden?“

Ein Nicken. Das war wohl die beste Antwort, die sie von dem Mädchen bekommen würde. Ein Nicken. Immerhin war es eine Reaktion.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Taroru
2021-04-16T17:38:10+00:00 16.04.2021 19:38
ich hätte auch so meine schwierigkeiten, mit jemanden wie hazel zu reden o.o
und vor allem auch richtig einzuschätzen o.o



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