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Mosaik

Urban Fantasy Thriller
von

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[20.08.2011 – M17 – Make-Up]

„Bist du dir sicher?“, fragte Pakhet zum wohl fünften Mal, während sie unwillkürlich mit ihrer Zunge gegen die Unterlippe drückte.

Sie war kein großer Freund von Make-Up, hatte sehr wohl aber gelernt, wie man es auftrug. Es gehörte zu den grundlegenden Voraussetzungen des Jobs. Ja, diverse Jobs, für die sie angeheuert wurden, verlangten nicht nur, jemanden gezielt ausschalten zu können, sondern auch noch, gut dabei auszusehen. Gut aussehen half zudem, wenn man versuchte an Informationen zu kommen.

Murphy, der das ganze irritiert beobachtete, nickte. „Er hat die Wahrheit gesagt. Egal wie verdächtig der Typ wirkt, er lügt nicht.“

„Sagt dein Lügenaufspürzauber?“ Sie trug Lidschatten auf.

„Nein. In seinem Handy waren nur von seiner Seite aus Nachrichten. Und seine Stimme sagte auch, dass er die Wahrheit sagt. Er hat fest gesprochen.“

„Du weißt, dass diese Leute gut lügen können“, murmelte sie.

„Ja, das weiß ich“, antwortete Murphy mit Nachdruck. „Aber es war nicht der Typ.“

„Und was ist jetzt dein Plan?“, fragte Heidenstein.

Sie saßen in seinem Büro in der Straßenklinik. Sie wusste selbst nicht genau warum. Ein Grund war wohl gewesen, dass sie Murphy nicht zu sich nach Hause führen wollte. Niemand von ihrer Arbeit – abgesehen von Michael – war je dort gewesen und sie wollte, dass es dabei blieb.

„Wir fahren heute Nacht zum Club, wo sie anschaffen war“, antwortete Pakhet. „Und hören uns da einmal um, ob wirklich niemand etwas weiß.“

„Und das ist der Grund, warum du dich so aufbrezelst?“, fragte er.

Sie nickte. „Ja.“ Verdammt, sie hatte sogar neue Kleidung dafür gekauft, um nicht bei sich vorbei fahren zu müssen. Langsam aber sicher zeigte sich, dass am Ende des Jobs wenig Gewinn übrig war. Zumindest hatte sie noch eine Perücke im Wagen gehabt. „Ich bemühe mich, mich dem Ambiente anzupassen.“ Sie schenkte ihm ein zuckriges Lächeln, das ihre Wangen schmerzen ließ. Das war definitiv nicht ihre Art.

Heidenstein schürzte die Lippen. Es gefiel ihm nicht. Natürlich gefiel es ihm nicht. „Soll ich nicht besser doch mitkommen?“

„Bist du etwa eifersüchtig, Doc?“, fragte Murphy.

Heidenstein zuckte zusammen, bedachte Murphy nur eines kurzen Blicks. „Nicht wirklich“, erwiderte er.

Murphy sah zu Pakhet, lächelte. „Siehst du. So klingt das, wenn jemand lügt.“

„Kid.“ Heidensteins Stimme klang warnend.

Murphy grinste ihn an. „So darf nur sie mich nennen.“

Pakhet seufzte. Sie musterte Heidenstein, der ihren Blick bemerkte und erwiderte. Ernsthafte Sorge sprach aus seinen Zügen. Natürlich. Natürlich sorgte er sich. „Schaffst du es überhaupt, in solchen Gegenden nicht aufzufallen?“

„Pakhet“, antwortete er nüchtern. „Ich arbeite für die Vory, schon vergessen? Meinst du, das wäre das erste mal, dass ich mit dergleichen zu tun habe?“

Punkt für ihn. „Okay. Nein.“

„Siehst du.“ Sein Blick war eindringlich. „Ich will kein Geld. Ich will nur helfen.“

„Geld gibt es auch nicht“, murmelte sie. „Wenn das so weiter geht, wird am Ende der Sache wenig übrig sein.“

„Das ist mir egal“, erwiderte er. „Wirklich, Pakhet. Lass mich mitkommen. Lass mich helfen.“

Sie musterte ihn. Es war nicht die schlechteste Idee jemanden dabei zu haben. Heidenstein würde, wie ein Tourist wirken, wie jemand, den so ein einfaches Mädchen gut um den Finger wickeln konnte. Doch auf der anderen Seite konnte auch Murphy diese Rolle spielen – besser als Heidenstein. Viel besser als er.

„Von mir aus“, meinte sie. „Komm mit. Aber pass auf, dass du mitspielst, ja?“

„Mitspielen?“, fragte er.

Pakhet schürzte die Lippen, betrachtete ihr geschminktes Gesicht im Taschenspiegel. Ihr Gesicht wirkte runter, weniger streng mit dem Make-Up. Ja, beinahe traditionell hübsch. Auch wirkte sie weniger müde. Kurzum: Es wirkte nicht, wie sie selbst. Einzig das kurze rote Haar passte nicht zum Bild, doch ihre Perücke würde dahingehend Abhilfe schaffen. Dann wäre sie Stephanie Neilkamp, Blondine, Prostituierte. Sie hatte diese Rolle schon mehr als einmal in ähnlichen Ermittlungen gespielt, hatte sogar dazugehörige Papiere. Auch wenn sie die Rolle hasste. „Du wirst verstehen, was ich meine“, murmelte sie, ehe sie begann den Lippenstift aufzutragen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Taroru
2019-09-30T18:12:37+00:00 30.09.2019 20:12
oh ha XD
na da bin ich ja gespannt, ob das ganze nicht doch noch nach hinten los gehen wird XD
also zu dritt, dann dort hin, um informationen zu bekommen? ich bin echt gespannt... ich glaube jetzt wiederhole ich mich schon, sorry XD
Antwort von:  Alaiya
30.09.2019 20:13
Ich kann dir versprechen, die nächsten Kapitel werden interessant.
Antwort von:  Taroru
30.09.2019 20:17
davon gehe ich aus :-)
kann es kaum erwarten :-)


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