And I could lie and say I like it like that von NightcoreZorro (Convin) ================================================================================ Kapitel 2: ----------- 10:16, 07.02.2039 Einkaufspassage, Detroit   Gavin seufzte laut und fuhr sich mit einer Hand durch das Haar, während er zu den verschiedenen Läden schaute, die gerade öffneten. Es erleichterte ihn, dass es um diese Uhrzeit wenigstens noch relativ leer war. Gavin wollte all das so schnell wie möglich hinter sich bringen. Er hasse shoppen, aber manchmal musste man eben Opfer bringen. „Alles klar, Plastikarsch. Wo willst du anfangen?“, fragte er und schob seine Hände in seine Hosentaschen. Der Android sah sich etwas um, offensichtlich erstaunt von allem. Trotz allem hatte er nie die Möglichkeit gehabt, hier her zu kommen. Als er auf eines der größeren Schaufenster zutrat und völlig fasziniert von einem Hoodie mit einem niedlichen Hundeaufdruck war, wich er etwas von Gavin weg. Nicht viel, aber dennoch genug, sodass Gavin es bemerkte. Aber es war nicht so, als störte ihn die Distanz in irgendeiner Weise. Der Detective hob nur eine Braue und schnaubte, als er Connors Blick folgte. „Sieht so aus, als wärst du in der Kinderabteilung gut aufgehoben, huh?“, spottete er und schüttelte seinen Kopf mit einem Grinsen. Connor wurde durch seine Worte aus seiner Trance gerissen. „Ich habe es mir nur angesehen, weil ich dachte, dass Alice es vielleicht mögen würde“, murmelte er, obwohl es offensichtlich war, dass der Hoodie nicht für das Mädchen gedacht war. Gavin rollte nur mit den Augen, hielt aber einen Kommentar zurück. „Wenn du das sagst.“ Seine Mundwinkel zuckten leicht und er schüttelte seinen Kopf erneut, um zu versuchen, den Ausdruck aus seinem Gesicht zu bekommen. Er sollte wegen ihm nicht so amüsiert sein. Connor war immer noch ein Android, auch wenn es schwer fiel, sich in dieser Situation daran zu erinnern. Gavin versuchte sich einzureden, dass der Andere einfach ein guter Schauspieler sein musste. Es gab keine andere Möglichkeit. Er verarschte ihn. Wichser. Der kleine Hoffnungsschimmer verschwand aus Connors Augen, als er realisierte, dass sie den Hoodie nicht kaufen würden. Ein paar Sekunden lang dachte er über seine Möglichkeiten nach, ehe er sich dazu entschied, sich wieder von dem Schaufenster abzuwenden und ein wenig weiter zu schlendern. Dabei interessierte es ihn nicht, ob Gavin ihm folgte oder eben nicht. Dieser war wie versteinert stehengeblieben und blinzelte irritiert. Ihm war der veränderte Ausdruck in seinen Augen nicht entgangen und er brauchte einen Moment, in welchem er zwischen Connor und dem Hoodie hin und her blickte und sich kontinuierlich ins Gedächtnis rief, dass Connor immer noch kein Mensch war und dass alles nur für den Fall war, ehe er sich fasste. Er biss sich auf seine Unterlippe und kratzte über seine Nase, ehe er mit schnellen Schritten wieder zu ihm aufschloss. „Brauchst du Hilfe, Arschloch?“, fragte er, als ihn letztendlich erreichte. Alles, was der Android erwiderte, war ein ergebenes Nicken. „Ich schätze, mein Modell war nicht zum Shoppen designt.“ Er versuchte, die Situation ein wenig zu entschäfen, indem er einen Witz machte, allerdings sorgte das nur dafür, dass der Detective das Gesicht verzog. „Ja, ich seh's. Hätte nie gedacht, dich mal so aufgeschmissen zu sehen“, murmelte er. Gavin zögerte einen Moment, ehe er sein Handgelenk packte und Connor mit in einen Laden zog. Dort gab er ihm einen leichten Stoß. „Okay.. Schnapp dir einfach ein paar Sachen und probier' sie an.“ Connor ging etwas zögerlich an ihm vorbei und peilte die Hemden an. Eigentlich wollte er unauffällig bleiben, weshalb er sich für ein Hawaiihemd entschied. Immerhin waren für ihn diese Hemden eine Art Normalität, da Hank sie ständig trug. „Detective? Ich glaube, ich habe etwas gefunden“, sagte er mit einem leicht stolzen Unterton, während er ihm das Hemd zeigte. Gavins Gesichtsausdruck verdunkelte sich. „Ach scheiße, sag nicht, dass du den selben ach-so-tollen Geschmack wie der alte Säufer hast“, stöhnte er und strich sein Haar zurück. „Das kann ich nicht mit ansehen.“ Er drehte sich mit einem fassungslosen Kopfschütteln von ihm weg und suchte stattdessen ein paar Sachen für ihn raus. Anschließend drückte er sie ihm gegen die Brust. „Hier. Keine Ahnung, ob sie passen, aber es ist wenigstens etwas Normales.“ Connors Antwort darauf war ein Nicken, einfach weil er sonst nichts zu sagen wusste. Er wusste nicht, wie er mit den aufkommenden Emotionen umgehen sollte. Er fühlte sich etwas allein gelassen und beschämt, während er zu den Umkleidekabinen ging, um die Kleidung anzuprobieren. Nach einer Weile kehrte er mit einem sachten Lächeln zu Gavin zurück. „Es passt alles. Nur die Jeans ist ein wenig zu eng..“, murmelte er und spürte, wie ihn erneut Scham überkam. Gavin beobachtete ihn leicht amüsiert. „Klasse. Ich will hier nicht länger als notwendig sein. Und wenn es zu eng ist, musst du sie als austauschen.“ Er kratzte über seinen Nacken und schielte etwas zur Seite, versuchend, sich Connor nicht in den verdammt engen Jeans vorzustellen. Gavin erhielt ein leicht eingeschüchtertes Nicken und sie suchten gemeinsam noch ein paar Dinge zusammen, ehe sie bezahlten und alles im Wagen verstauten. Anschließend stiegen sie ein und Gavin startete wieder den Wagen, um diesmal zu seinem eigenen Zuhause zu fahren. „Du.. kannst hier warten oder mit nach oben kommen. Ist mir egal..“, murmelte er und stieg aus, die Wohnungsschlüssel aus seiner Tasche suchend. Connor entschied im Bruchteil einer Sekunde, im Wagen zu bleiben. Er wollte dem Älteren keine weiteren Unannehmlichkeiten bereiten. „Ich denke, ich werde hier warten,während du deine Sachen holst. Du wirst ja nicht lange brauchen“, versuchte er ein wenig zu witzeln und dadurch seine Nervosität zu verbergen, die in ihm aufkam. Gavin zuckte nur mit den Schultern und gab der Autotür einen Stoß, ehe er zu dem Haus ging und im Inneren verschwand. Er brauchte eine Weile, ehe er die Tür erneut öffnete. Mit einer Reisetasche um die Schulter und zwei Transportboxen in den Armen bewaffnet kehrte er zum Auto zurück. Gavin verstaute die Tasche im Kofferraum und stellte die Boxen auf dem Rücksitz ab. Sanftes Miauen ertönte auch gleich von hinten, während sich der Detective auf den Fahrersitz fallen ließ. „Okay. Du hast die Adresse, Dipshit?“ Connor antwortete nicht, war er doch überrascht von dem Miauen. Stattdessen sah er nach hinten, um eine kleine Katze zu beobachten, wie sie versuchte, ihren Kopf durch das Gitter zu stecken. Seine Augen funkelten, ehe er sich wieder raffe. „Ja, habe ich“, sagte er schlicht. Gavin beobachtete ihn amüsiert und war seinem Blick einen Moment lang gefolgt. „Das ist Tabby. Das kleine Biest bringt sich ständig in Schwierigkeiten. Evie ist die andere Kitten und die Ältere ist Cookie.“, stellte er kurz vor. „Ich kann sie nicht einfach allein lassen, also.. komm damit klar.“ Während er dies sagte, startete er den Motor noch ein weiteres Mal, wartete darauf, dass Connor ihm die Adresse nannte und fuhr zu ihrem neuen Zuhause. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)