Die Wand von Schreibfaehe ================================================================================ Kapitel 6: Auf den Spuren des Wiesels ------------------------------------- Ligusterweg 4. Das Haus indem Harry Potter persönlich aufgewachsen war. Jeder Todesser kannte die Adresse. Draco starrte auf das ruhige, weiße Familienhaus. Der Garten war ordentlich. Einpaar rote Rosen schauten betörend in seine Richtung. Er wusste, dass hier war ein gefährlicher Ort. Obwohl Potter seit langem das Zeitliche gesegnet hatte, wurde das Haus bestimmt immer noch überwacht. Und trotzdem blieb ihm nichts anderes übrig. Wo sollte er sonst suchen? Wer konnte ihm weiterhelfen mit dem Hinweis, dass er den "Kopf des Wiesels" suchen sollte? Er kannte keine Muggle, keine Squibs, keine Schlammblüter... Granger musste ihm diesen Hinweis gegeben haben, wissend, dass er den Ort oder die Person finden konnte. Den einzigen Muggle-Ort von dem sie wusste, dass er ihn kannte, war ironischerweise das Haus indem Potter aufwuchs. Es schien, selbst tot verfolgte ihn Potter. Bei Merlin, es würde ihn nicht einmal überraschen, wenn die Rebellion mit Potter zu tun hätte! Eile war angesagt. Desto länger er hier stand, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass sie ihn hier auffinden würden. Er war zwar nicht direkt hierher appariert und natürlich durch einen Umweg hierher gelangt, doch er sollte sein Glück nicht auf die Probe stellen. Mit zügigen Schritten ging er auf die Haustür zu. Ein lautes Quieken erschallte. Erschrocken machte er einen Schritt zurück. Eine Ratte schnellte aus einem der Rosenbüsche hervor und raste direkt auf ihn zu. Angeekelt sprang er zur Seite. Die Ratte raste an ihm vorbei und eine schwarze Katze tauchte blitzschnell von einem Auto hervor. Wie besessen rannte sie der Ratte hinterher. Draco hoffte, dass die Katze diese eklige Kreatur fangen würde. Als er sich zurück zur Haustür wendete, standen vor dieser plötzlich mehrere Katzen, die ihn anstarrten. Animagi? "Ich suche...", fing er an, doch die Katzen fingen fast gleichzeitig an drohend zu brummen. Ein fauchte ihn an und hob drohend die Pfote. Eigentlich wäre es ihm ein leichtes, die Katzen außer Gefecht zu setzen. Doch wenn diese der Rebellion angehörten, dann wäre das kein guter Zug. Mit gehobenen Händen ging er einpaar Schritte zurück. "Okay, gut, gut..." Verdammt das brachte ihn nicht weiter. Die Katzen entspannten sich, während er sich mehr von ihnen entfernten. Als das Brummen aufhörte, blieb er stehen. Die Tiere schauten ihn aufmerksam an. "Hört zu. Ich weiß, ihr denkt ich wäre ein Todesser...", versuchte er sich zu erklären. Die Katzen sahen ihn mit großen Augen an. Okay, das war dumm. "Also ja ich bin noch einer..." Die Augen schienen größer zu werden. Eine Katze legte ihren Kopf schief. Das lief ja gut. "Aber ich bin ein... äh... " Verdammt, wie sollte er das erklären. So gesehen war er ja noch ein Todesser mit dunklem Mal. Merlin, es waren doch gerade einmal einpaar Stunden her, seit er von diesem Mal gefoltert wurde! Er schüttelte den Kopf. Er musste sich konzentrieren! Mit Entschlossenheit sah er die gelben, grünen und einigen blauen Augen an. "Ich muss zu den Rebellen! Es ist sehr wichtig!" Einpaar Katzen sahen sich an. Dachten sie gerade nach, ob sie ihm glauben sollten? Würden sie sich zurückziehen um sich zu beratschlagen? Aber er konnte nicht ewig hier auf offener Straße stehen! Mit größter Sicherheit würden die Todesser ihn bald hier aufspüren. "Ich habe wichtige Informationen!" Dabei gab er sich möglichst große Mühe Dringlichkeit in seiner Stimme zur Geltung zu bringen. Stattdessen hörte er selbst die Verzweiflung darin. Er verzog das Gesicht. Das war bestimmt nicht seine Absicht. Sein Vater hatte ihn besseres gelehrt. Doch anscheinend hatte er die Zauberer überzeugt. Es kam Bewegung in die Gruppe. Viele Katzen standen auf und liefen auf ihn zu. Ein wenig mulmig wurde ihm schon dabei, doch als er sah, dass sie nur an ihm vorbei liefen, entspannte er sich. Eine weiße Katze drehte sich zu ihm um und ihm war, als ob sie ihn auffordernd ansah mit ihren hellblauen Augen. Ohne eine andere Option folgte er den Katzen. Vielleicht führten sie ihn in eine Falle, vielleicht nirgendwo hin... es war besser als nichts. Er folgte ihnen einpaar Straßen entlang und fragte sich, wieso die Zauberer ihn nicht hinter ein Haus führten und direkt irgendwohin apparierten? Eine so große Gruppe von Katzen würde doch sehr auffallen? Tatsächlich führten sie ihn zu einem großen Haus in dessen Garten weitere Katzen warteten. Er war überrascht. War die Rebellion wirklich so groß? Und wieso gab es so viele Antimagi-Katzen die anscheinend niemandem aufgefallen waren? Mit einem "Gute Tag!", grüßte er fast jede Katze auf seinem Weg. Der erste Eindruck zählte immer, wie sein Vater zu sagen pflegte. Es verstimmte ihn jedoch, dass die meisten Katzen ihre Blicke daraufhin von ihm abwendeten. Auch wenn es ihn nicht überraschte. Sie trauten ihm nicht über den Weg. Trotzdem schienen ihm einige freundlich gesinnt und blinzelten ihm zu, was ihn ein wenig entspannte. An der Tür angekommen rümpfte er ein wenig die Nase. Es roch unangenehm nach Kohl. Einpaar Katzen fingen an um seine Beine zu streichen. Eine schnurrte sogar. Das verwunderte ihn, aber er schätzte, das war Teil der Tarnung. Er klingelte. Plötzlich landete etwas schweres auf seiner rechten Schulter. Erschrocken zuckte er zusammen, als er die Krallen an seinem Hals spüren konnte. Die große schwarze Katze ließ sich davon nicht beeindrucken, sondern schmiegte ihren Kopf an seine Wange und schnurrte. War das nicht zu dick aufgetragen? Er hörte es knarren. Jemand öffnete die Tür einen Spalt. "Ja, bitte?", fragte eine ältere Stimme. "Ich suche..." Waren das Katzenhaare in seinem Mund? Jetzt rieb sich das Tier auch noch an seinen Kinn! Bloß nicht aus der Ruhe bringen lassen. Ungeschickt kraulte er den Kopf der schwarzen Katze um diese davon abzuhalten weiter seinen Kopf zu missbrauchen. Tatsächlich konzentrierte sich das Tier daraufhin nur auf die Bewegungen seiner Finger. Die Tür vor ihm wurde weiter geöffnet. Eine ältere Dame stand vor ihm und starrte ihn jetzt belustigt an. "Na, na Luzifer. Du scheinst den jungen Mann ja sehr zu mögen." Das war... gut geschauspielert? Ohne viel Aufsehens nahm die Dame den Kater von seiner Schulter. "Kommen Sie doch erstmal rein.", sagte sie freundlich und ging ihm den Rücken zudrehend ins Haus. Geschockt über diese plötzliche Unvorsichtigkeit folge Draco ihr. Woher kam dieses plötzliche Vertrauen? Hatte der Kater... äh... Animagus damit gezeigt, dass er vertrauenswürdig war? Wer war dieser Luzifer? Er hatte den Namen noch nie gehört... Drinnen wurde er nicht nur von Katzen begrüßt, sondern auch von einer Gruppe bestehend aus Katzenmischlingen. Das sah ihm ganz nach einer Zucht aus Katzen und Knieseln aus. Wenn das hier eine Farce war, war er wirklich beeindruckt und angeekelt zur gleich. Überall flogen Haarbüscheln umher und zu dem Geruch Kohl mischte sich der Geruch von Katzenklo hinzu. Die Dame führte ihn in einen Raum mit einer Couch, einem Couchtisch und zwei Ohrensesseln. Mit Luzifer stellte sie sich vor einen der Ohrensessel und deutete ihm sich auf die Couch zu setzen. Der Einladung folgend, ging er auf die Couch zu, stolperte aber fast über einen der Vierbeiner. "Vorsicht! Sie mögen nicht unsere Sprache sprechen, aber sie gehören zur Familie." Damit zeigte sie mit stolz auf die aufgehängten Bilder hinter der Couch. Draco traute seinen Augen kaum. Es waren Bilder verschiedener Größe. Einige klein, einige groß und einige waren sogar mit Gold verziert! Und auf ihnen... Katzen. Wo war er hier gelandet? "Bitte, nehmen Sie Platz.", forderte die Dame ihn auf und setzte sich selbst mit dem schwarzen Ungetüm auf einen der Ohrensessel. Draco umrundete den geschnörkelt, verzierten Couchtisch diesmal vorsichtig. Diesmal achtete er auf seine Schritte. Mit etwas besorgter Miene schaute er auf die Couch. Diese war, wie das ganze Haus wohl, mit Katzen besetzt. Nur ein kleiner Zwischenraum war neben der Couchlehne und den Katzen frei. Am liebsten hätte er die Tiere von der Couch gejagt, aber er wollte es sich ja nicht verspielen... Irgendwie quetschte er sich zwischen Couchlehne und Katzen. Die machten sich daraufhin natürlich noch breiter und die Pfoten einer grauweißen Katzen mit langem Haar, stoßen sich an seinem Schenkel ab. Stirnrunzelnd sah er zu der Gruppe von Katzen hinüber. Eine getigerte Katze erwiderte seinen Blick und schien zu sagen: Wenn es dir nicht passt: auf dem Boden ist noch genügend Platz! Er schüttelte den Kopf und wandte seine Aufmerksamkeit der älteren Dame zu. Diese lächelte ihn fröhlich an. "Ah Katzen. Sind sie nicht etwas besonderes?" "Äh... ich, Verzeihung..." "Oh natürlich! Wir kennen uns noch nicht! Gestatten? Ich bin Arabelle Figg!", stellte sie sich vor und streckte ihm die zitternde rechte Hand aus. "Draco Malfoy. Erfreut." Bevor er ihre Hand nehmen konnte, ertönte ein überraschter Schrei. Luzifer sprang erschrocken von ihrem Arm. Verwirrt sah Draco Mrs. Figg an. "Malfoy?", fragte sie und er konnte sehen, wie sie ihre nun noch mehr bebende Hand an ihre Brust drückte. "Ja, Ma'am." Sofort war Angst in ihrem Gesicht zu lesen. Hatten die Animagi ihr das nicht gesagt? Er konnte buchstäblich sehen, wie sie versuchte ihre Angst zu verbergen. Es misslang ihr. Mit bebender Stimme fragte sie: "Was.. was kann ich für Sie tun, Sir?" Er hob eine Augenbraue an. Sir? "Ich brauche eure Hilfe." Seine Antwort schien ihr noch mehr Angst zu machen. Ihre Hände krallten sich in die Armlehne des Sessels. "Eure?", fragte sie verwirrt. "Ja... sind nicht einige Katzen Animagi?", fragte er. Sie lachte nervös. "Oh nein Sir. Das sind alles Katzen... " Er sah sie ungläubig an. Nochmals brachte sie ein nervöses Lachen hervor. "Ja also... außer einige hier drinnen. Das sind natürlich Mischungen aus Katzen und Kniesel..." Er runzelte die Stirn. "Aber diese Katzen haben mich zu ihnen geführt." "Haben sie das, Sir?", fragte Mrs Figg überrascht. Er nickte. "Ich war eben vor dem Haus von Potter." Sie lachte kurz auf, diesmal weniger nervös. "Und plötzlich waren diese Katzen vor diesem Haus und brachten mich hierher.", erklärte er zu Ende. "Und was suchten Sie vor dem Haus von Harry Potter?", fragte sie neugierig. Er befeuchtete seine Lippen. Jetzt war er etwas nervös. "Der Kopf des Wiesels." Mrs. Figgs lachte erleichtert laut auf. Ging es der Dame nicht gut? "Ach das..." Sie hielt sich die Stirn und legte plötzlich ihre linke Hand auf seine. "Sagen Sie... wer hat Ihnen davon erzählt?", fragte sie amüsiert. "Hermione Granger.", antwortete er mit ernster Miene. Daraufhin wurde auch Mrs. Figg ernst. "Malfoy... ich dachte du wärst ein Todesser?" Dabei sah sie ihm prüfend in die Augen. Er sah sie unverwandt an. "Ich möchte mich der Rebellion anschließen!", antwortete er selbstbewusst. Die Überraschung stand ihr sprichwörtlich im Gesicht geschrieben. "Ein Malfoy- sich der Rebellion anschließen?", fragte sie. Er nickte entschlossen. Sie schaute grübelnd zu den Katzen, die entspannt neben Draco Malfoy lagen und deren Pfoten und Köpfe er jetzt deutlicher an seinem Schenkeln spüren konnte. Lag es an ihm oder machten sich diese Katzen immer breiter? Schließlich schien Mrs. Figg eine Entscheidung getroffen zu haben. "Intelligente Biester.", murmelte sie und sah wieder Draco an. Verwirrt sah Draco sie an. Mrs. Figg lächelte. "Weißt du, diese Katzen überraschen mich immer wieder. Immer wieder bringen sie mir tote Mäuse, Ratten...", dabei zuckte Draco zusammen, "..., Vögel... ja einmal brachten sie mir sogar ein Kaninchen! Aber diesmal..." Sie stand auf und ging zu einem Schränkchen und entnahm zwei Gläser. "Diesmal haben sie mir einen rebellischen Todesser gebracht!" Sie lachte und schüttelte dabei den Kopf. Dann schenkte sie eine leicht trübe Flüssigkeit in die Gläser ein. Draco fühlte sich dabei mulmig. Er glaubte kaum, dass es sich dabei um Wasser handelte. "Und einen Malfoy noch dazu!" Sie kam mit den beiden, gefüllten Gläsern zurück. Misstrauisch beäugte er das Glas, das sie ihm auf den Couchtisch stellte. "Keine Angst. Es ist nicht vergiftet und Alkohol ist auch keins drin.", sagte sie munter. Er nahm das Glas in die Hand und roch daran. "Frisch gepresster Zitronensaft.", sagte sie stolz. "Sauer macht lustig, sagt man ja." Und nahm damit einen großzügigen Schluck. Erst jetzt spürte er wie trocken sein Mund war. Wann hatte er das letzte mal etwas getrunken, dass nicht aus seinem Zauberstab stammte? Und so nahm auch er einen großzügigen Schluck. Tatsächlich war das Getränk etwas bitter, aber anscheinend hatte die gute Frau auch Zucker beigemischt. Jedenfalls schmeckte es nicht schlecht und er fühlte sich danach erfrischt. "Du erwähntest eben Hermione.", sagte Mrs. Figg, während er das Glas wieder auf den Tisch abstellte. Er nickte. "Wissen Sie, wo ich sie finden kann?", fragte er. Zu seiner Enttäuschung schüttelte sie den Kopf. "Ich fürchte dabei kann ich nicht helfen." Verdammt. "Aber bei der Suche des "Kopf des Wiesels" kann ich behilflich sein.", sagte sie erfreut. Merlin sei Dank! "Es ist zwar schon etwas länger her, dass jemand danach gefragt hat." Das überraschte ihn. Konnte es sich dabei um ein altes Versteck der Rebellen handeln? Wartete Granger dort auf ihn? "Aber ich erinnere mich an den genauen Namen des Ortes. Es handelt sich hierbei um den Wieselkopf.", erklärte sie triumphierend. Draco sah sie nur fragend an. Sollte er den Ort kennen? "Du warst noch nie bei den Weasleys?", fragte sie freundlich. Er musste nicht lange überlegen und schüttelte seinen Kopf. Sein Vater hätte das nie zugelassen. Aber jetzt wo sie es sagte... konnte es sich vielleicht bei dem Wieselkopf um deren Haus handeln oder um einen Ort nahe deren Hause? Aber das Haus war zerstört! Sie nickte nachdenklich. "Ja, das macht Sinn. Ein Malfoy würde wohl nie die Familie Weasley besuchen... nun ja, bei dem Wieselkopf handelt es sich um einen Hügel nahe des Fuchsbaus, das Haus der Weasleys. Dieses wiederum liegt in der Nähe des Dorfes Ottery St. Catchpole." Ottery St. Catchpole... bestimmt wimmelte es dort nur von Spitzel des dunklen Lords. Wie er dort wohl hinkommen würde? "Keine Sorge. Ich zeige ihn dir auf der Karte.", sagte sie, seine Sorge fehlinterpretierend und stand auf. Man hörte wie einpaar Schubladen geöffnet wurden. Wahrscheinlich ist sie eine Squib, dachte er. Jedenfalls konnte er keine Gegenstände finden, die typisch waren in einem Haushalt von Zauberern. Außer vielleicht den Katzen... Von denen eine ihn mit zwei gelben Augen anstarrten. Es war eine schwarze Katze. Kleiner als Luzifer. In ihrem Maul befand sich eine Ratte. Angeekelt schaut er weg und bemerkte wie der Druck aus einem Schenkel verschwand. Die Katzen auf der Couch hatten sich nun mehr zusammengerollt und starrten die schwarze Katze direkt an. Die grau-getigerte Katze, deren Pfoten er zu spüren bekommen hatte, brummte sogar. Anscheinend konnten sie diese schwarze Katze nicht leiden oder war es vielleicht Eifersucht auf die gefangene Ratte? Er schaute auf die schwarze Katze zu seinen Füßen. Diese stand nun drohend auf ihren vier Pfoten und wollte sich damit wohl größer machen. Doch als die langhaarige, grau-getigerte Katze aufstand, war sofort klar, welche Katze hier das sagen hatte. Auch die anderen Katzen standen nun von ihren Plätzen auf. Die kleinere, schwarze Katze sah wohl, dass sie sich im Nachteil befand. Noch einmal schaute sie ihn an- irrte er sich oder war da ein höhnischer Funke in ihren Augen?- und lief dann schnell aus dem Wohnzimmer. Die anderen Katzen hetzten ihr sofort hinterher. Und die tote Ratte!? Hektisch schaute er auf den Boden. Doch obwohl er unter der Couch und dem Wohnzimmertisch schaute, konnte er ihre Leiche nicht entdecken. Endlich kam Mrs. Figg aus einem Nachbarraum, mit einer Karte in der Hand. Ohne ihn weiter zu beachtete, breitete sie die Karte auf den kleinen Couchtisch aus. Dabei stellte sie sein und ihr Glas auf die Karte, sodass diese sich zusammen rollen konnte. "So... schauen wir mal!" Sie zog sich eine Brille mit runden Gläsern an und schaute die Karte an. "Hier haben wir Ottery St. Catchpole und hier... der Wieselkopf!" Triumphierend zeigte sie mit ihrem rechten Zeigefinger auf eine bestimmte Stelle der Karte. Draco schaute sich die Stelle genau an. "Merk sie dir!", riet Mrs. Figg, "Und merke dir..." Ihr Finger fuhr an die nördliche Stelle des Hügels. "Hier ist eine Bauminsel. Eine der Bäume hat ein roter Schal umgebunden. Du musst diesen Baum aufsuchen. Von dieser Position musst du auf den Hügel schauen. Du wirst dann den Eingang zum Versteck finden." Tatsächlich konnte er südlich von Mrs.Figgs Finger einen eingezeichneten Hügel mit dem Namen "Wieselkopf" sehen. Auf ihrem Finger waren kleine Bäume eingezeichnet, welche leicht wehten. "Sind Sie sich sicher, dass der Schal noch da ist?", fragte er. Sie sah ihn entschuldigend an. "Das kann ich dir nicht sagen. Aber es wird schwer ohne diese Stelle den Eingang zu finden." Selbst ohne diesen Baum würde er den Eingang bestimmt finden. Schließlich kannte er die Position von wo aus er schauen musste. Mrs. Figg hatte wohl seinen Gedanken erraten, denn sie sagte als nächstes: "Am besten gehst du nachts hin. Mithilfe des roten Schals wirst du dich besser orientieren können." Er nickte verstehend. Der rote Schal war eine gute Hilfe. Trotzdem fragte er sich, ob die Todesser diesen nicht schon lange selbst gesehen hatten. "Für die Todesser jedoch auch?", fragte er, seinen Gedanken laut artikulierend. Mrs. Figg lächelte geheimnisvoll. "Sicher, aber sie können den Eingang nicht finden." Es machte Klick. Ein Fidelius-Zauber! Und noch dazu einer, dessen Adresse nicht genau angab um was es sich drehte. "Kopf des Wiesels" konnte, wie er selbst darüber nach gegrübelt hatte, einiges sein: Von einem Objekt, einer Person bis zu einem Ort. Außerdem war es nicht der genaue Name des Ortes, was die Sache sicher noch erschwerte- außer man man kannte den früheren Wohnort des Weasleys genau. Doch wer würde sich darüber noch große Gedanken machen? Arthur Weasely und seine Frau waren soweit er wusste beim Kampf in Hogwarts gestorben. Die Tochter der Weaselys (ihr Name fing mit G an...) war damals ebenfalls umgekommen. Bei dem letzten Überlebenden des Weasley handelte es sich seines Wissens nach um keinen anderen als Percy Weasley. Aber dieser war ein begnadeter Arbeiter des von Todesser geleitete Zauberministerium. Sicher wäre es jemanden wie Granger kaum in den Sinn gekommen, das Versteck der Rebellen an ihn zu verraten. Ob es allerdings klug war, sich in der Nähe des Fuchsbaus zu verstecken, darüber hatte Draco seine Zweifel. Über das Versteckt würde er auf jeden Fall mit den Rebellen reden müssen. Erst musste er es jedoch finden. "Wie komme ich nach Ottery St. Catchpole?", fragte er und fügte dann hinzu: "Haben sie einen Besen?" "Natürlich!", sagte sie lächelnd und verschwand wieder aus dem Raum. Während Mrs. Figg fort war, studierte Draco genauestens die Karte. Hoffentlich durfte er die Karte mitnehmen. Er hatte zwar eine gute Orientierung, aber in seiner Lage durften ihm keine Fehler unterlaufen. Eine Karte war besser. Unter lautem Getöse erschien Mrs. Figg im Türrahmen. Draco schaute auf und hätte um Haares Breite laut aufgestöhnt. Freudestrahlend hielt Mrs. Figg in ihren Händen einen Besen. Und nicht irgendeinen Besen. Einen Shooting Star. Das musste Potters Rache sein. "Was konntest du herausfinden Yaxley?", fragte Amycus direkt. Yaxley lächelte. "Willst du deine Marionette zurück?", fragte er neckend. Amycus sah ihn mit einem scharfen Blick an. "Sag sofort..." "Beruhige dich Amycus.", sagte Willkes mit ruhiger Stimme. "Ich bin ruhig!", erklärte dieser mit scharfer Stimme. "Natürlich... also was kannst du uns sagen?", fragte Willkes. "Am besten fragt ihr den jungen Sewlyn hier. Er hat sich besondere Mühe gemacht...", sagte Yaxley und lachte dabei schadenfroh. Alle schauten zu einer kleinen schwarzen Katze, die sich gerade noch geputzt hatte. Als sie ihre Blicke bemerkte, hielt sie inne. Dann wurde sie immer größer und nahm langsam die Gestalt eines Menschen an. Dieser hatte einpaar rote Striemen im Gesicht und seine Augen funkelten wütend Yaxley an. "Du hättest diese Meute von mir ablenken können! Diese verdammten Biester..." Daraufhin lachte Yaxley noch mehr. "Verzeih. Es war ein vorzügliches Spektakel wie ein Todesser von Katzen attackiert wurde.", sagte er lachend. Einige Todesser stimmten nun schadenfroh in das Gelächter ein. Sewlyn verzog das Gesicht. "Ich war in meiner Katzenform.", verteidigte er sich. Yaxley schüttelte nur den Kopf. "Kommen wir zum wichtigen Teil.", unterbrach Nott das Gezänker. "Wo ist Weasley?" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)