Die Wand von Schreibfaehe ================================================================================ Kapitel 1: Erste Begegnung -------------------------- Sie war grau. Die Wand vor der er stand. Wie gebannt schaute er auf sie. So als müsse er nur lange genug auf sie schauen um ihre all ihre Geheimnisse zu entlocken. Doch sie hatte keine Geheimnisse. Dieser Gedanke ließ Hitze in seinen Körper kriechen. Diese verdammten, miesen Verräter! Seine Hände ballte sich vor Wut zu Fäusten. Hier waren keine Aufständischen. Hier waren keine Flüchtlinge. Nur eine einsame, kleine, versteckte, leere, graue Gasse mit einer großen, grauen Wand am Ende. Er biss fest die Zähne aufeinander. So fest er konnte, schlug er auf die Wand mit einer Faust. Diese Magierbrut! Sie hatten es doch gewusst! Sie hatten ihn wissend in eine Sackgasse geführt. Wahrscheinlich war diese Erzählung über ein Treffen von rebellischen Zauberern nur eine Lüge gewesen. Eine Lüge um ihn in diese Sackgasse zu führen, um ihm einen Streich zu spielen. Ihm, Draco Malfoy. Bestimmt war es für sie ganz lustig, den Erbe Malfoys in die Irre zu führen. Schließlich war er unwichtig. Er war ja nur ein Malfoy. Und die Malfoys, einst eine der einflussreichsten und reichsten Zauberfamilien, waren nun das komplette Gegenteil. Es hatte alles mit diesem fünften Schuljahr angefangen, als sein Vater im Zauberministerium versagt hatte. Und dann hatte er versagt. Und dann kam der Krieg. Der Krieg in dem dieser verdammte Potter einfach gestorben war. Mitten im Kampf. Draco hatte den weißen Leichnam mit den schwarzen, verstrubbelten Haaren immer noch vor Augen. Auch wenn er auf der richtigen Seite gewesen war. Auf der Seite der vollblütigen, der Richtigen. Für einen Augenblick hatte er gehofft... Nein. Er war froh, dass Potter tot war. Komplett aus seinem Leben verschwunden. Nie wieder würde er diese wütenden, grünen Augen funkeln sehen. Oder diese dämliche Narbe, wegen der er viel Aufmerksamkeit bekam. Potter war tot, aber so war auch sein eigenes Ansehen tot. Nachdem Lord Voldemort Hogwarts vernichtet hatte und die Zauberwelt unter seine Gewalt gebracht hatte, war das Ansehen des Namens "Malfoys" nicht mehr vorhanden gewesen. Die Malfoys gehörten nicht mehr in den engen Kreis von Lord Voldemort. Ihr Reichtum hatte sich der wehrte Lord an sich gerissen. Als Entschädigung für all die Versäumnisse die die Malfoys ihm gebracht hatten. Auch das Anwesen gehörte nun einer anderen Familie von Todessern. Es hieß Wilkes lebe dort mit seiner Frau und seinen Kindern. Es war Malfoy aber egal. Irgendwann würde er sicher ein neues, besseres bekommen... Er nahm die Faust von der Wand. Mit einem verzweifelten Blick sah er den Steinchen zu, wie sie sich von der Wand lösten. Ja, ein besseres Anwesen... doch seine Eltern würde er nie wieder sehen. Voldemort hatte seinen Vater geschickt um rebellische Zauberer umzubringen. So war der Lord ein paar rebellische Zauberer los geworden. Vorher aber hatte er zugelassen, dass sein Vater durch die Hand der Rebellen starb. "Dein Vater ist mit Würde gestorben.", hatte der Lord ihm damals gesagt. Vor den Todessern hat er seinen Tod gerühmt als großes Opfer für eine bessere Welt. Doch Draco wusste, dass sein Vater nur eine Vorzeigebeispiel gewesen war. Eine Warnung für jeden, der in den Augen des Lords versagte. Es war an diesem Tag, als seine Mutter beschloss mit ihm das Anwesen zu verlassen. Und als er an der Reihe gewesen war, den Köder zu spielen, hatte sie sich an seiner Stelle geopfert. Kurzum: Er hatte keine Familie mehr. Er war allein. Seine Augen wurden feucht, doch er blinzelte die Tränen weg. Wahrscheinlich saßen irgendwo in der Nähe seine Peiniger und lachten sich gerade ins Fäustchen während er hier vor dieser dummen, grauen Wand stand. Was machte er überhaupt noch hier? Er sollte schauen, dass er wieder in den engen Kreis kam. Den Namen Malfoy wieder zu Ruhm und Ehre verhelfen. Er war sich sicher, das wäre der Wunsch seines Vaters. So gleichgültig wie er konnte, sagt er mit geradem Rücken und zur Wand schauend: "Hmpf, dummer Jungenstreich." "Malfoy?" Ein eiskalter Schauer lief ihm über den Rücken. Das konnte nicht sein! Diese Stimme... "Granger?", fragte er überrascht und geschockt zu gleich. War doch etwas dran gewesen, an dem heimlichen, rebellischen Treffen? Nein, das konnte nicht sein. Selbst dieses Schlammblut wäre nicht so dumm ihn auf sich Aufmerksam zu machen. Schließlich wusste sie, auf wessen Seite er stand. Selbst wenn Potter ihn und Goyle aus dem Raum der Wünsche gerettet hatte... "Huh, ich hätte nicht gedacht, dass ich deine Stimme hören würde in diesen Zeiten.", kam es von der anderen Seite der Wand. "Wer auch immer Grangers Stimme imitiert, kann es jetzt lassen. Ich gehe.", verkündete er. Es war ihm auch egal, wer ihm den Streich spielte. Er hatte wichtigeres zu tun. "Also ob jemand intelligent genug wäre, mich nachzuahmen.", gab die Stimme zurück. Draco hob eine Augenbraue und drehte sich um zu gehen. "Du glaubst nicht, dass ich es bin, hm?" "Ich glaube nicht, dass ein Schlammblut mit einem echten Zauberer reden würde ohne ihn vorher hinterrücks zu ermorden." "Also bist du kein echter Zauberer.", stellte die Stimme ernüchternd fest. "Halte deine Zunge im Zaun sonst..." "Was? Kommst du ins Schlammblüter-Gefängnis und zeigst mir was für ein echter Zauberer du bist? An was für eine Fluch hast du gedacht? Ganzkörperklemme? Oder vielleicht doch etwas härteres wie Crucios? " Draco erwiderte nichts sondern wandte sich schon zum gehen, als der nächste Satz ihn wieder zum Stehen brachte. "Ganz wie die Tante mit einem netten Tattoo." "Hüte deine Zunge, Granger.", zischte er. Seine Zauberhand zitterte. "Was? Macht es dich nicht..." "Ich sagte: Halt die Schnauze!", wobei er jedes einzelne Wort betonte. Und ging schließlich schnellen Schrittes aus der Gasse. Er konnte Schlammblüter noch nie leiden. Granger ganz besonders nicht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)