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Welt ohne Grenzen

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Nachtlager (Nyx Scientia)

Seufzend sitze ich am Lagerfeuer. Mein Körper erscheint mir unwirklich klein, wie er so ganz in dem riesigen Campingstuhl versinkt, aber das liegt nur daran, dass es ein Stuhl für Erwachsene ist. Ich bin groß für mein Alter, aber eben immer noch ein Kind. Dabei bin ich inzwischen sogar schon neun, auch wenn keiner an meinen Geburtstag gedacht hat. Ich bin deswegen nicht böse; nach dem, was mit König Noctis passiert ist, habe ich selbst nicht mehr daran gedacht. Es gibt wichtigere Dinge auf der Welt, als dass ein Kind mal ein Jahr älter geworden ist.
 

Die Geschenke wären im Moment eh nur im Weg. Wir haben die geplante Reise ohne Noctis fortgesetzt, aber eigentlich nur bis zur nächsten Tankstelle. Wegen der vielen Siecher und den mutierten Tieren, aber auch wegen der MI, die überall aufgetaucht sind, hat Königin Luna unseren Geleitschutz zurückgeschickt, um dem Volk zu helfen. Tante Iris kann sie allein beschützen, während sie ihrer Pflicht als Kannagi nachkommt, den Menschen hilft, zu den Göttern betet, und die alten Runen an den Campingplätzen wieder zum Leuchten bringt.
 

Mit Tante Iris bleibt auch Talcott, und damit auch wir. Und so sitzen wir jetzt an einem dieser Campingplätze und warten darauf, dass die Nacht kommt und wieder geht. Anfangs war es ein tolles Abenteuer… als wir uns heimlich von den Hotels und Gaststätten weggeschlichen haben, um die Königsgräber zu sehen. Aber spätestens jetzt, wo wir alleine mit dem Star of Lucis unterwegs sind, ist aus dem Spiel ein echtes Abenteuer geworden. Eines, bei dem man nicht abends nach Hause kommt oder bei Regen aufhören kann. Ein echtes Abenteuer mit echtem Risiko und echtem Mistwetter. Ich habe Crowe gesagt, sie soll so tun, als wären wir die Zwiebelritter in Final Fantasy, aber lange hat das nicht geholfen. Es ist schließlich nur ein Anime… egal, wie sehr die Charaktere am Bildschirm jammern, man versteht erst, wie schlimm zelten sein kann, wenn es mal drei Tage durchregnet. Heute ist es zum ersten Mal wieder richtig trocken… Deswegen bauen Talcott und Iris das Zelt auch jetzt schon auf, damit es noch etwas trocknen kann, bevor wir und schlafen legen. Und, um es auszulüften, gegen den Schimmel. So bequem das Zelt anfangs mal war, jetzt ist es darin muffig und kalt. Ganz wasserdicht ist es auch nicht mehr, aber Iris kann die Wachsschicht erst erneuern, wenn es mal ganz trocken ist. Seufzend drehe ich die Karfunkelfigur in meinen Händen. Die hat Noctis mir mitgegeben, als Talisman. „Ich hoffe, dass du seine Hilfe nicht brauchen wirst“, hat er gesagt. Ich hoffe es auch, und bisher ging auch alles gut. Wir haben noch kein Monster getroffen, das Talcott nicht allein besiegen konnte, während Iris uns deckt. Sie ist ein toller Schild, auch wenn sie noch kein cooles Adlertattoo hat, um es zu beweisen. In Hammerhead will sie es sich aber stechen lassen, weil sie jetzt ganz offiziell der Schild der Königin ist.
 

„Darf ich mich zu dir setzen, Nyx?“ Ich zucke zusammen, als die Königin an den Stuhl neben mir tritt, und nicke eilig. Ich hab sie gar nicht kommen sehen… mich sollte man besser nie als Wache einteilen.
 

„Ja, natürlich, euer Hoheit“, antworte ich schnell, „Schön, dass Ihr es noch vor Sonnenuntergang geschafft habt.“
 

Bis eben war Königin Luna allein in die naheliegende Siedlung gefahren. Es sind nur zwei oder drei Bauernhöfe, gut beleuchtet gegen die Siecher, aber die Menschen dort waren besorgt. Ein alter Farmer hatte wohl befürchtet, von der Seuche befallen zu sein. Ich frage mich, warum wir nicht dort übernachten, so ein Stall ist sicher schön warm und windgeschützt. Aber natürlich hätten die Bauern sich alle Beine ausgerissen, damit die Königin und ihre Begleiter angemessen schlafen können, und das hätte Ihre Majestät nicht gewollt. Wir können auch einfach campen.
 

„Bitte, nenn mich ruhig Luna, wenn wir allein sind.“
 

„Königin Luna…“
 

„Nur Luna reicht. Wir schlafen alle in einem Zelt, da haben große Titel keinen Platz.“ Ich stelle mir das bildlich vor und muss den Kopf schütteln, um den Gedanken loszuwerden. Albern, so hat sie es bestimmt nicht gemeint. „Du sahst so nachdenklich aus, vorhin. Was geht dir im Kopf herum, Nyx?“
 

„Viel“, gebe ich zu, „Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.“
 

Das Zelt und die Nässe waren etwa das Letzte, was mir durch den Kopf ging, aber bei weitem nicht das einzige. Auch die Zwiebelritter aus Final Fantasy gehen mir durch den Kopf, und, dass sie durch die Welt gereist sind und viel Zelten mussten, weil sie eine Mission hatten. Kinder wie wir, vom Schicksal ausgewählt, um die Welt zu retten. Aber sowas passiert nicht in echt, oder? Keiner würde sein Kind alleine auf so eine gefährliche Reise gehen lassen, einfach so. Oder zumindest nicht ohne einen erwachsenen Aufpasser… wie Iris und Talcott. Ich seufze tief.
 

„Ich hab wieder an die Schule denken müssen“, finde ich schließlich den Anfang meiner Sorgen wieder, „Und an die anderen Kinder in meiner Klasse.“
 

„Du vermisst sicher deine Freunde.“
 

Ich schüttle nachdenklich den Kopf. „Ich habe nicht viele Freunde außer Crowe. Da ist nur dieser Junge, Nova… er geht in meiner Klasse. Er ist der Sohn von Rashin, deswegen weiß ich nicht, ob wir überhaupt Freunde sein dürfen, aber ich hab ihn recht gern. Nur ist er oft lange krank, und wenn er dann wieder kommt ist er… naja… etwas seltsam.“
 

„Wegen seiner Krankheit?“, vermutet Luna.
 

„Weiß nicht. Er wirkt nicht krank seltsam, also auch nicht vom Kopf her, es ist eher… als wäre er jemand anderes, weißt du? Er erinnert sich aber an alles, nur eben so, als ob er es nur aus einem Film oder Buch kennt, als hätte er nichts davon selbst erlebt. Aber irgendwie fällt das auch niemandem sonst auf.“
 

Mir fällt wieder ein, wie mich der Lehrer gerügt hat, als ich diese Bedenken zuletzt geäußert habe, und der lange Besuch beim Psychiater, der mir Fragen gestellt hat, ob ich sowas öfter habe… ob ich öfter denke, Leute, die ich kenne, wären ausgetauscht worden. Als wäre ich es, der nicht in Ordnung ist, und nicht Nova. Letztendlich musste ich sagen, dass ich mich geirrt habe, dass ich nur verwirrt war, weil er so lange weg war. Immerhin war Nova damals fast ein Jahr lang krank gewesen. Beschämt blicke ich wieder auf den Talisman in meinen Händen, aber Luna rügt mich nicht.
 

„Jedenfalls…“, fange ich wieder an, als ich merke, wie aufmerksam sie immer noch zuhört, „Ist er gerade wiedergekommen, als ich zuletzt in der Schule war. Er war traurig, dass ich nicht lange bleibe, aber er war froh, nochmal mit mir reden zu können, bevor ich losfahre. Ich hab mich auch gefreut, aber…“
 

„Aber es hat sich seltsam angefühlt? Als wäre er jemand anderes?“
 

„Ja, auch. Aber das hab ich ignorieren gelernt, weil es immer so ist, nachdem er krank war. Ich mag ihn trotzdem gern, wir sind Freunde. Es ist nur… diesmal war es schlimmer, weil so viel passiert ist. Wegen seinem Vater auch. Es ist ein bisschen kompliziert.“
 

„Vielleicht hilft es, wenn du mit mir darüber redest?“, bietet Luna an.
 

„Vielleicht… ich… ich hab ja gesagt, dass Nova komisch ist, wenn er nach dem Kranksein wiederkommt, ja? Als wäre er jemand anderes und seine Erinnerungen alle nur wie eine Geschichte, die er nicht selbst erlebt hat? Je länger er gesund ist, desto mehr wird er wieder er selbst, desto mehr wird er wieder mein Freund und weniger die Puppe seines Vaters. Wenn er gerade erst wieder da ist sind alles nur Worte für ihn, und er glaubt seinem Vater dann oft mehr als seinen Erinnerungen, das tut weh.“
 

„Verstehe. Weil seinen Erinnerungen die Gefühle fehlen weiß er nicht mehr, wie wichtig du ihm bist. Er spürt eure Freundschaft nicht mehr so sehr wie rationale Argumente… da glaubt er natürlich seinem Vater mehr als einem anderen Kind. Das muss sehr wehtun.“
 

Ich nicke traurig. „Ja, das tut es. Wir… an dem Tag haben wir über den König geredet. Rashin hasst Noctis, aber das ist es nicht was…“ Ich muss unterbrechen, zu schwer fallen mir die nächsten Worte. Aber es ist zu wichtig um zu schweigen. „Nova denkt, er wäre der neue König. Er sagt, er hat den Kristall berührt und sei auserwählt worden.“
 

„Glaubst du ihm denn?“
 

„Nein. Nein, aber… ich weiß es nicht. Ich habe den Kristall selbst schon berührt, und es war ganz anders, als Nova es erzählt hat. Er hat keine Stimme gehört und auch kein Licht gesehen, nur von dem Erdbeben hat er gewusst. Selbst das Knurren, das Crowe damals gehört hat, hat er nicht erwähnt. Aber Nova war total überzeugt. Ich hab nicht versucht, es ihm auszureden, ich habe schon die ganze Pause damit verbracht ihm zu erklären, dass Noctis ein guter König ist, und dass er gerne abtritt, wenn der neue König kommt. Rashin sagt, Noctis wäre ein machthungriger Tyrann, der den Thron an sich gerissen hat, obwohl er ihm nicht zusteht. Selbst wenn Nova noch zu jung ist, um selbst zu regieren, stünde es ja ihm als seinem Vater zu bis dahin zu herrschen… das käme ihm jedenfalls gerade recht so.“
 

„Natürlich. Herr Rashin ist sehr wütend, dass er nicht mehr der mächtigste Mann in Lucis ist.“
 

„Als er noch der Oberkanzler war mussten ihm alle zuhören und so tun als hätte er Recht“, erinnere ich mich, „Aber jetzt hören ihm nur noch die zu, die Noctis nicht mögen. Die, die so denken wie Rashin… dass es gute und böse Menschen gibt, und dass man die an ihrer Herkunft erkennt. Dass alle, die von außen kommen, auch wieder nach außen gehen müssen, weil sie eine Gefahr sind. Er hat es MI genannt, und Siecher, aber wirklich gekämpft hat er nur gegen Menschen, vor allem, wenn sie aus Niflheim gekommen sind.“
 

Luna blickt traurig auf ihre Hände, die sie im Schoß gefaltet hat. „Es gibt keine Bösen Menschen“, sagt sie schließlich, „Nur solche, die falsche Entscheidungen treffen. Menschen, die sich der Dunkelheit zugetan fühlen, weil sie ihnen Macht und Ruhm verspricht oder solche, die Hass wählen anstatt Vergebung.“
 

„Es gibt keine bösen Menschen“, wiederhole ich, „Das hat Papa auch gesagt. Er meinte, jeder Mensch denkt von sich selbst immer, er wäre ein guter Mensch. Wie die Soldaten aus Niflheim, die hier in der Stadt waren. Denen hat man auch gesagt, dass der König ein Böser ist, und dass sie da sind, um die Menschen zu befreien und ihnen zu helfen. Manche haben sich sogar in Leute von hier verliebt und sind dageblieben, oder sie haben Freunde gefunden, bei denen sie bleiben oder die sie oft besuchen wollen, weil sie sie gerne haben. Onkel Prompto ist ja auch aus Niflheim, und er ist einer der nettesten Menschen, die ich kenne.“
 

„Das ist er in der Tat“, stimmt Luna mir zu, und der weiße Hund unter ihrem Stuhl stimmt laut bellend zu.
 

„Hallo Pyrna“, grüße ich die Hündin, „Du hast Onkel Prompto auch lieb, oder? Ich war richtig traurig, als er wegziehen musste. Ich hab auch nicht richtig verstanden, warum, nur dass Rashin die Menschen aus Niflheim nicht mag und dass er deswegen nicht mehr in die Stadt durfte.“
 

„Du musst damals noch sehr jung gewesen sein“, überlegt Luna, „Das muss sehr schwer zu verstehen gewesen sein.“
 

„Das war es“, gebe ich zu, „Ich hab nur verstanden, dass ich nicht mehr in den Zoo oder auf den Rummel kann, weil Onkel Prompto weg ist. Da sind wir früher oft hin… auch mit Papa zusammen, aber ohne Prompto konnten wir nicht gehen. Weil da so viele Menschen waren, das hat Papa Angst gemacht.“ Ich merke, wie das klingt, und steuere schnell dagegen: „Ich meine, das hab ich schon verstanden. Ich hab selbst mal die Augen zu gemacht auf dem Schulhof, und das ist echt gruselig. Wenn da so viele Leute auf einmal um einen rumgehen… es ist laut, man wird angerempelt und gestoßen und dauernd schimpft einer, man soll doch aufpassen, wo man hingeht. Ich kann die Augen einfach wieder aufmachen, aber Papa konnte das nicht. Zwischen so vielen Menschen musste er sich immer an Promptos Arm festhalten, oder sich auf eine Bank setzen, wo er halbwegs sicher war. Ich hab mich schon gefreut, wenn Papa dabei war, damit ich ihm die Tiere beschreiben kann, aber am liebsten bin ich mit Prompto allein gegangen, weil wir dann so toll spielen konnten.“
 

„Du hast ihn dann bestimmt lange nicht gesehen, als er umziehen musste.“
 

„Leider. Aber wir sind ihn schon hin und wieder besuchen gegangen, meistens mit Crowe zusammen. Das letzte Mal haben wir ihn in einer Hütte am Meer getroffen, da war es voll schön. Prompto hat im Wald mit uns verstecken gespielt, darin ist er voll gut. Und er hat mir beigebracht, mit einem Revolver zu schießen.“
 

„Wirklich? Auf was habt ihr denn geschossen?“
 

„Auf Konservendosen. Davon hatte er ganz viele! Er hat einen ganzen Turm auf ein Brett gestellt und alle mit einem einzigen Schuss umgeworfen! Ich hab voll lange gebraucht und nur die Hälfte geschafft. Aber ich übe ja auch noch.“
 

Für dieses Abenteuer habe ich sogar eine eigene Waffe bekommen. Es sind nur vier Kugeln darin, eine im Lauf und drei in der Trommel. Aber das reicht für den Notfall… gebraucht habe ich sie bis jetzt zum Glück noch nicht.
 

Ich kann Geraschel hinter uns hören, als das Zelt umfällt, anscheinend hat Crowe ein Seil zu früh losgelassen. Vielleicht sollte ich auch mithelfen, oder zumindest mit Crowe spielen, damit die Erwachsenen alleine arbeiten können, aber ich will nicht. Ich fühle mich müde und traurig. Luna sieht genauso niedergeschlagen aus. „Es ist bestimmt schlimm für dich, dass du nicht bei Noctis sein kannst, wo es ihm doch so schlecht geht im Moment“, fällt mir ein. Luna blickt überrascht auf, lächelt mich aber tapfer an.
 

„Das ist schon okay, seine Freunde sind ja bei ihm. Noctis und ich haben uns immer schon eher selten gesehen… und noch nie so lange wie seit unserer Hochzeit.“
 

„Die Hochzeit war voll schön. Papa hat ganz lange geplant und organisiert, damit alles klappt. Er wollte, dass ihr beide eine richtig schöne Überraschung habt. Ich habe gehofft, ihr könnt jetzt immer zusammen sein, wie im Märchen. Aber das funktioniert in Echt wohl nicht.“
 

„Unsere Hochzeit war wirklich wie in einem Märchen, wenn nach einer langen, dunklen Zeit endlich alles gut wird. Aber im Märchen wird viel weggelassen… da hört es nach der Hochzeit damit auf, dass sie Glücklich bis zu ihrem Ende zusammen sind. Aber weißt du, wenn man immer nur glücklich ist, wäre es ja langweilig. Man braucht manchmal Abenteuer wie dieses hier, damit es nochmal ein neues Happy End gibt, über das man sich freuen kann. Als ob nach jedem Ende einfach eine neue Geschichte anfängt.“
 

„Das klingt schön. Ihr seht euch bestimmt gesund wieder, und das ist dann das nächste Happy End, ja?“
 

„Wer weiß, vielleicht besiegen wir ja vorher noch zusammen einen bösen Drachen“, scherzt Luna und zwinkert mir zu.
 

„Oder du küsst ihn wach, wie bei Dornröschen“, stimmt Crowe mit ein, die endlich ihre arme Tante in Ruhe gelassen hat.
 

„Das hab ich leider schon versucht“, seufzt Luna, „So einfach war es dann doch nicht.“
 

„Schade.“ Crowe blickt traurig, weil ihre Idee nicht funktioniert hat, und klettert auch in einen der Stühle. Im Arm hat sie ihren großen Mogry, der leider auch schon ganz nass und durchgeweicht ist.
 

„Noctis wird bestimmt trotzdem wieder gesund“, tröste ich beide, „Aber erzähl doch mal, Luna. Was haben Noctis und du denn gemacht, wenn ihr euch mal sehen durftet? Habt ihr auch verstecken gespielt?“
 

„Oh, ganz selten, ja. Aber das letzte Mal, dass ich Noctis so lange sehen durfte, war er leider schwer verletzt und konnte nicht spielen. Da haben wir Bücher gelesen, über die Kosmogonie und über die Prophezeiung des wahren Königs.“
 

„Oh, wie schön!“, quietscht Crowe, „Erzählst du uns die?“
 

Die Ablenkung hat den gewünschten Effekt. Luna lächelt freundlich, setzt sich etwas aufrechter hin und überlegt. „Oje, welche Geschichte erzähle ich denn am besten… ich kenne so viele…“
 

„Alle!“, fordert Crowe und ich verdrehe die Augen. „Eine schöne Geschichte, mit Liebe und Romantik und einem Prinzen“, führt sie weiter aus.
 

„Okay, da weiß ich eine“, fällt Luna ein und sie blickt Crowe fest in die Augen. „Aber das ist eine ganz schön lange Geschichte, vielleicht schaffe ich die nicht an einem Abend…“
 

„Erzähl trotzdem“, bitte ich, „Dann reicht es vielleicht für ein paar Übernachtungen. Aber bitte keine Cliffhänger, das wäre gemein.“
 

Luna kichert amüsiert. Jetzt, da Crowe nicht mehr mithilft steht das Zelt schnell. Talcott hat die mobile Kochstation aufgebaut und hängt jetzt unsere Schlafsäcke zum Trocknen auf, während Iris das Abendessen macht. Es riecht nach frisch geschnittenem Gemüse, sicher hat Luna von den Bauern etwas zum Dank geschenkt bekommen.
 

„Okay, Kinder, dann passt gut auf. Es war einmal, vor langer Zeit, noch bevor in Solheim die ersten Menschen gelebt haben, da gab es eine Prinzessin. Sie war wunderschön, zierlich, aber stark und mutig, und ihr langes, dichtes Haar war weiß wie der Schnee in ihrer Heimat.“
 

„Das ist Shiva!“, weiß Crowe.
 

„Genau“, stimmt Luna zu, „Shiva hieß sie, und sie regierte über ein großes Reich, das zur Gänze aus Eis und Schnee bestand. Kalt war es dort, und sehr windig, aber Shiva kannte nichts anderes und es gefiel ihr. Nach einer Zeit allerdings fühlte sie sich dort sehr einsam, und so beschloss die Prinzessin, auszuziehen, ob sie nicht andere Reiche und Götter finden könnte…“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Sargeras
2019-02-11T15:53:57+00:00 11.02.2019 16:53
Was für ein gemeines Kapitel! Man will ja schon wissen was jetzt mit Spero ist, der wollte ja wieder zurück kommen bei Tageslicht. Ach herrje und dann muss man erleben das ein kleiner Junge keine Geburtstagsfeier bekommt. Und dann sieht der kleine noch ein warum alle die vergessen haben. Ach herrje.
Aber doch ist das Kapitel voll mit kleinen Anspielungen. Ein Karfunkel Anhänger was? Derselbe der einem beim niedrigsten Schwierigkeitsgrad hilft! Einfach klasse!
Das Gespräch mit Luna ist erneut aufschlussreich, vor allem weil man dabei viel über Nyx Freund erfährt. Hierbei ist garantiert etwas oberfaul, wobei ich noch nicht einmal denke das Nyx Freund schuld daran ist. Etwa hat Rashin einen Sohn den er immer wieder einen neuen Körper clont oder er muss ihm ständig neues Miasma einflößen, weil der Körper sonst zusammenklappt. Es könnte auch sein das dieser Irrglaube des Jungen der wahre König zu sein irgendwie durch Ardyn entsteht. Dieser war zumindest aus biologischer Sicht der rechtmäßige Herrscher und wurde nur abgelehnt weil er Finsternis in sich hat. Ich vermute weiterhin das das Kraftwerk wenig mit Erdwärme zu tun hatte, sonder Energie aus der Finsternis zieht. Als Hauptzweck aber prodiziert das Kraftwerk Miasma und/oder Clone für Nova.
So so... was erfährt man noch? Prompto bringt kleinen Kindern das schießen bei? Böse böse, wenn das Ignis wüsste.
Wuharhar! Das Zelt steht bald weil Crowe nicht mehr hilft beim aufbauen XDDD
Und abschließend fängt noch die Geschichte von Shiva und Ifrit an, die ist tatsächlich sehr romantisch. Hach was für ein schönes Kapitel.
Antwort von:  SoraNoRyu
11.02.2019 21:24
Freut mich, dass es ein schönes Kapitel ist, obwohl es so stört ;)

Und ja, das ist der Karfunkelanhänger für Anfänger. Wir wollen den armen Nyx ja nicht überfordern.

Schießen ist ziemlich cool für Kinder wenn die Ziele nur Dosen oder Plastiksterne sind. Leider ist es in Eos immer noch leichter, echte Waffen zu bekommen als welche, die Plastikkugeln schießen, aber unter Aufsicht ist es schon okay, Prompto passt da schon auf. Ignis sieht das recht entspannt; er weiß wie es ist, von allen bevormundet zu werden, weil es eine Zeit gab, in der ihn niemand an scharfe Messer lassen wollte - und die braucht man zum Kochen, ob man sie nun sieht oder nicht.


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