Hana No Maho von Dudisliebling (Der Zauber der Blüten) ================================================================================ Kapitel 45: Eine neue Freundschaft (Izayoi) ------------------------------------------- Kapitel 45  Eine neue Freundschaft   Nachdem Toga mich verlassen hatte, saß ich einsam in meinem Gemach bis Ume-san kam und mir etwas zu essen brachte. Ich aß mit solchem Appetit, dass sie mir noch einen Nachschlag holen musste. Kein Anzeichen der Übelkeit überkam mich und ich fühlte mich ganz wohl in meiner Haut. Die stechenden schmerzen, wenn Toga mich berührte waren verschwunden, sobald er fort war.   Was sollte ich nur ohne ihn die ganzen Wochen machen? Ich wusste nicht genau, wie lange unsere Trennung dauern würde, doch sicherlich einige Wochen. Seufzend stieg ich nach meinem Mahl in die Wanne und wusch mich gründlich. Als ich mich danach einölte, während Appuru-san meine Haare machte, fiel ihr die Stelle der Markierung auf. Im Spiegel sah ich sie auch zum ersten Mal und betrachtete den Blau gezackten Halbkreis, der nun auf meiner Haut zu sehen war. Ein bisschen glich er einem Blauen Fleck und so fragte Appuru-san auch nicht weiter nach, als ich sagte er habe mich gebissen.  Was sie wohl von mir dachte? Beschämt sah ich zu, dass ich schnell fertig wurde und kleidete mich in einen grünen Yukata. In meinem Gemach legte ich mich sofort zu Bett und schlief zügig ein.      Am nächsten Morgen ging es mir miserabel und ich kam nur schwer aus meinem Bett. An meinem Schminktisch entdeckte ich das Säckchen mit Kräutern und ging geschwind zu Ume-san in die Küche. "Kannst du sie mir hacken?" fragte ich sie und sie nickte. Sie begann sofort und ich setze mich auf einen der Stühle die dort standen. Aus den Töpfen quoll ein angenehmer Duft heraus und ich spürte den Hunger in mir aufsteigen. Der Koch bemerkte meinen Blick und schöpfte mir sogleich eine Schale voll mit Reis und Gemüse. Diese verputze ich rasch und Ume-san staunte, über meinen neugewonnenen Hunger. "Wo wart ihr eigentlich, Izayoi-sama?" fragte sie und ich sah ihr zu, wie sie hackte. "Toga brachte mich zu einem Arzt." erklärte ich und sie sah zu mir auf. "Einem Yokai?" fragte sie und ich nickte. "Ja, Kusuri-sama. Er kennt sich gut aus mit Yokai und auch mit Hanyous." erklärte ich weiter und strich dabei über meinen flachen Bauch. Kurz schwieg Ume-san und klaubte die zerhackten Kräuter zusammen, um sie in eine kleine Schale zu legen. Diese hatte einen Deckel und sie übergab sie mir. "Danke" sagte ich und wollte aufstehen. Doch hielt sie mich zurück. "Ich hoffe euer Verlobter, weiß wie es um die meisten Hanyous steht" sagte sie und ich verstand nicht, was sie meinte. "Was meinst du damit, Ume-san?" fragte ich sie. Ume-san winkte allerdings ab und ging dann ihres Weges. Wie bestellt und nicht abgeholt, stand ich da und bekam es mit der Wut zu tun. Warum wollte mir hier niemand, ernsthaft etwas erzählen? Hassten sie etwa das Kind, welches in meinem Leib heranwuchs?    Deprimiert ging ich in mein Gemach, nahm eine Prise der Kräuter und schluckte sie. Sofort wurde mir schwindelig und ich brach zusammen.    Die restliche Woche wachte ich nur kurz auf. Aß und trank etwas, nahm die Kräuter und schlief wieder den ganzen Tag. Acht Tage waren nach unserer Trennung vergangen, als ich endlich wieder aufstehen konnte. Ich erwischte Nousagi, wie er gerade über die Veranda hinaus huschte. Ob er Toga wohl Bericht erstattete? Mit Sicherheit sorgte er sich unglaublich. Was er wohl gerade tat, dachte ich immer wieder und begann allerlei Dinge um mir die Zeit zu vertreiben. Doch wollten die Tage einfach nicht vorüberziehen. Aus Langeweile, begann ich Ume-san zu helfen. Was habe ich nur vor Toga den ganzen Tag gemacht? Mein einstiges Leben, kam mir so unglaublich leer und trostlos vor.    Als Ume-san zusammen mit Appuru-san begannen das Abendmahl zu bereiten, fing ich an ihnen das Gemüse zu schneiden. "Herrin nicht!" bat Appuru-san, doch das war mir egal "Lass mich bitte helfen, mir ist so unglaublich langweilig" sagte ich und machte eifrig weiter. "Aber Herrin, ihr seid die Hime und solltet lieber Lesen oder Sticken, wie euch die Hände zu ruinieren. Was wohl Taisho-sama sagen würde, wenn euch nur etwas eures Glanzes fehlte" keifte Ume-san. Sie hatte wirklich großen Respekt vor meinem Verlobten.   Und wieder schweiften meine Gedanken zu ihm. Seine Augen fehlten mir, wie er mich damit anlächelte. Auch seine Berührungen und seine Worte fehlten mir. In Gedanken stellte ich mir immer wieder vor, wie er mich mit seiner tiefen Stimme rief. Oh Toga, ich vermisse dich. Vielleicht sollte ich Nousagi bitten und ihm einen Brief schreiben?    Nachdem ich Ume-san noch beim kochen, über die Schulter gesehen hatte, nahm ich zwei Portionen mit in mein Gemach. In der Kommode, in meinem Beutel, in dem wieder Togas Schale lag, zog ich die kleine Holzpfeife heraus. Kräftig blies ich hinein, ohne einen Ton zu erzeugen. Einige Sekunden später klopfte es an der geöffneten Tür und ich erblickte den jungen Mann mit der Maske. "Nousagi, Komm herein" bat ich und er sah mich etwas überrascht an, tat mir aber den gefallen. Ich ging zum Tisch und zeigte auf den Platz neben mich. Er sah zu mir hinab. "Ich stehe lieber, Hime-sama" murmelte er. Ich ließ ihn und reichte ihm eine der Schalen, die mit dem gekochten Fleisch, Gemüse und Reis gefüllt war. "Für dich Nousagi"    Er sah wieder verdutzt zu mir. "Ihr braucht mir nichts zu essen besorgen. Ich finde genug" sagte er kühl und ich musste kurz an Sesshomaru denken. "Tu mir den gefallen, ich habe es fast alleine gekocht" bat ich ihn und er seufzte. Er nahm die Schale in seine Hand und zog zwei Stäbchen aus einfachem Holz, aus seinem Oberteil. Als er sich den ersten Bissen in den Mund schob, beobachtete ich ihn genau. Mit seiner Maske war es schwer herauszufinden, was er dachte. Er schluckte und sah zu mir. "Wirklich köstlich, Hime-sama" lobte er und ich freute mich. Auch ich begann zu essen und bemerkte das es nicht wirklich köstlich war. Viel zu viel Salz war darin. Beschämt sah ich zu ihm auf, als er die Schale komplett leer aß und auf den Tisch zurückstellte. "Du bist wirklich ein treuer Krieger" hauchte ich und er lächelte kurz. "Das muss ich auch" antwortete er noch und sah sich im Zimmer um.    "Ich würde Toga gerne einen Brief schreiben. Kannst du ihm den wieder überbringen?" fragte ich und er wand seinen Blick zu mir. Mir war vorher noch nie aufgefallen, wie schön seine bronzefarbenen Augen leuchteten. "Der Herr arbeitet zur Zeit, an einem größeren Projekt" erzählte er. "Aber er wird sich sicherlich freuen, wenn er von euch hört. Das Schloss ist sehr ruhig, seit er wieder da ist" bemerkte er weiter und ich stutzte. "Wieso?" fragte ich und holte mein Schreibzeug hervor. "Wie soll ich euch das erklären, Hime-sama? Er ist außer sich, weil er nicht zu euch darf. Nervt alle, durch seine Langeweile." rutschte es ihm raus und er sah geschockt zu mir. "Entschuldigt Hime-sama, das war anmaßend von mir" entschuldigte er sich und ich musste lachen. "Schon gut, er ist ja nicht hier. Ich werde dich nicht verraten" versprach ich.Er verbeugte sich kurz und setze sich dann doch, zu mir an den Tisch, als ich begann zu schreiben.    Liebster  Entschuldige bitte, das ich dir erst jetzt schreibe. Die letzte Woche ging es mir nicht sehr gut und ich habe fast nur geschlafen.   Aber mit Freuden kann ich dir mitteilen, dass mein Appetit stetig wächst. Bis wir uns wieder sehen, wirst du mich nicht mehr Tage lang umhertragen können.    Ich vermisse dich sehr Liebster.  Wie lange wir wohl noch getrennt sein müssen?  Wann weißt du, dass du wieder zu mir kannst?  Bitte lass mich von dir wissen  Ich liebe dich  Deine Izayoi    Eifrig rollte ich das Pergament zusammen und verschloss es, wie beim ersten Mal, mit einem meiner Haarbänder. Grinsend sah ich zu Nousagi, der seine kleine Tasche öffnete und das Pergament hineingleiten ließ. Die Tasche war so geformt das Schriftrollen oder eben Pergamente hinein gingen, ohne zu zerknicken. Er stand auf. "Dann mache ich mich auf den weg, Hime-sama" sagte er und verneigte sich kurz. "Danke für das Mahl" bedankte er sich noch und sprang von der Veranda aus, über die Mauer.    Die Woche über half ich Ume-san immer wieder beim Kochen und wurde langsam besser. Jeden Abend rief ich Nousagi zu mir, um ihn probieren zu lassen. Zu dieser Zeit überreichte er mir auch die Antworten meines Liebsten. Er schrieb, dass er ein größeres Projekt habe, an dem er arbeitete. Die erste Woche habe er sich mit Training über Wasser gehalten. Nach einem Streit mit Sesshomaru, wäre ihm dann die Idee zu seinem Projekt gekommen. Doch wollte er mir nicht verraten, was es war. Über meinen Gesundheitlichen Zustand war er sehr glücklich. Trotzdem wuchs die Sehnsucht immer mehr.   Vor allem seit Appuru-san anfing, über meine baldige Vermählung zu reden. Kaum hatte ich das Fest der Mondgöttin hinter mich gebracht, wollte sie sofort mit der Vermählung beginnen. Ich wusste doch gar nicht was Toga gefallen würde, schließlich war es auch seine erste Vermählung und ich wollte alles perfekt haben.  Mittlerweile waren es Zwanzig Tage seit unserer Trennung und ich gab Appuru-san nach und suchte einige Stoffe für mein Gewand aus. Sie war ganz verrückt und bemühte sich sehr. Nachdem sie endlich gegangen war, rief ich wieder Nousagi zu mir. Seit dem ersten Mahl, das ich zubereitete, rief ich ihn des öffteren nur um nicht einsam zu sein. Für die bediensteten war es schon zur Normalität geworden, uns im Garten herumlaufen zu sehen. Ich hatte Vater erklärt, dass er zu meinem Schutz da war.    Nousagi trat auf die Veranda und sah zu mir in den Raum. "Hime-sama?" fragte er und ich stand auf. "Nenn mich doch endlich bei meinem Namen Nousagi!" bat ich ihn jeden Tag, doch er tat es nie. Er lächelte kurz. "Was gibt es denn?" fragte er dann und ich setze mich auf die Veranda. Er stand neben mir und sah in Richtung des Teiches. "Was gibt es Neues, bei meinem Liebsten?" eine frage die ich ihm täglich gestellt hatte in den letzten Wochen. Er ging die Stufen hinab in den Garten und war nun auf Augenhöhe mit mir. "Nichts Besonderes, Hime-sama. Sesshomaru-sama hilft nun auch etwas an dem Projekt." erzählte er und ich stutzte. "Achja?" Nousagi nickte und sah zu dem Ahornbaum hinüber. "Ja. Das Projekt entstand mehr oder weniger aus seiner Sturheit. Obwohl ich glaube, dass der Herr es sowieso getan hätte" sinnierte er und ich war verwirrt.   "Aus euch Dämonen werde ich nie schlau. Eure ständige Geheimhalterei." stöhnte ich und warf meinen Kopf in den Nacken. Plötzlich hörte ich ein Geräusch, wie wenn etwas in Holz einschlägt. Nousagi stand unbewegt dort, doch folgte ich seinem Blick und entdeckte ein kleines Messer im Baum stecken. Sein Griff war aus braunem Leder gebunden und am Ende zierte ein rotes Band den Griff. Die Klinge spießte einen großen Käfer auf, der noch wild Zappelte. "Diese Viecher töten die Bäume" bemerkte Nousagi und ich sah wieder zu ihm. Hatte er das Messer geworfen? Doch er hatte sich doch kaum bewegt.    Seine verschränkten Arme öffneten sich und er ging zum Baum, um sein Messer zurück zu holen. Der Käfer war tot und er warf ihn über die Mauer. Danach kam er wieder zu mir und stecke das Messer in ein geheimes Fach an seiner Rüstung. "Ist das deine Technik, Nousagi?" fragte ich und er sah mich grinsend an. "Ja Hime-sama. Für ein Schwert bin ich zu schmächtig" erklärte er und ich sah an seine Hüfte, an dem ein Schwert mit dem gleichen Griff wie das kleine Messer hing. "Das ist nur ein Vorwand" bemerkte er meinen Blick und ich nickte. Der Wind wehte etwas durch den Garten, als mir eine Idee kam. "Kannst du es mir zeigen?" fragte ich und er winkte sofort ab. Mit einem finsteren Grinsen sah ich ihn an. Seine Loyalität würde ihm jetzt zum Verhängnis werden.  Doch bevor er etwas erwidern konnte, spürte ich einen Biss an meinem Hals. "Myoga-sama!" sagte ich streng und er ließ ab. "Oh Herrin, euer Blut wird von Tag zu Tag besser. Der Herr lässt mich ja nicht mehr ran" schluchzte er und ich hielt ihm die Hand auf, damit er hinein hüpfen konnte. "Ich komme später wieder Hime-sama" verabschiedete sich Nousagi und verschwand. Myoga sah mich ernst an. "Was habt ihr mit dem Hasen zu tun, Herrin?" fragte er und ich sah ihn verdutzt an. "Hasen?" fragte ich und er rollte die Augen. "Seine Maske und sein Namen verraten ihn. Er ist zwar ein Inuyoukai, doch ist er für einen solchen viel zu kraftlos. Trotzdem fand Oyakata-sama ihn für geeignet in der Truppe zu dienen. Den Namen “Hase” gaben ihm seine Kameraden. Auch wenn nicht alle sein Talent dahinter sehen, sondern eher den Grund für die Maske" erzählte er und ich wurde hellhörig. "Den Grund für seine Maske?" fragte ich ihn und er Gefror zu Eis. "Äh ich weiß nichts Genaueres darüber und will auch nichts falsches sagen, Herrin" stotterte er und ich nickte. Ich würde ihn einfach selbst fragen. Mir konnte er das nicht ausschlagen.  Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)