Hana No Maho von Dudisliebling (Der Zauber der Blüten) ================================================================================ Kapitel 42: Kusuri (Toga) ------------------------- Kapitel 42  Kusuri     Nach dem wirklich leckeren Mahl, begann sie die Schalen und Stäbchen zu waschen und ich beschloss derweil schonmal auf unser Lager zu krabbeln. Die erschöpfung zog stark an mir und ich schloss kurz meine Augen. Als ihre Hände an meinem Arm zogen, öffnete ich sie kurz und ließ sie, mich auf ihren Schoß ziehen. Ich lag Bäuchlings mit dem Kopf auf ihrem Schoß. Sie zog die Decke über mich und streichelte meine Stirn. Wieder eine Sache, die ich gerne für immer haben wollte. Jeden Abend. "Schlaf ruhig" hauchte sie. Ich schloss meine Arme um ihre Beine und fiel in einen tiefen Schlaf.  In der Nacht wachte ich auf und zog sie mit unter die Decke. Sie hatte sich nicht mehr bewegt und war im Sitzen, eingeschlafen. Sanft legte ich meine Arme um sie und sie kuschelte sich automatisch an meine Brust. So schlief ich noch einige Stunden, bis die Sonne begann durch das fenster zu scheinen.     Vorsichtig entzog ich mich ihrer und schürrte das Feuer an. Das Essen hing noch im Topf darüber und wurde erwärmt. Als es soweit war begann ich zu essen und bemerkte wie meine Liebste aufwachte. "Na liebste, ausgeschlafen?" Fragte ich und schöpfte sofort ihre Schale voll. Sie sollte gestärkt in den Tag starten. Heute müssten wir uns beeilen, denn ich spürte wie das Wetter bald umschlagen würde. Es roch schon leicht nach Regen. Mit der Decke kroch sie zu mir und lehnte sich zuerst an meinen Arm. "Wie kannst du so früh schon so lebendig sein, Liebster?" bemerkte sie und kuschelte sich an mich. "Wir müssen es heute bis Kusuri schaffen. Das Wetter spielt nicht mit" brummte ich ihr zu und schloss einen Arm um sie, mit dem anderen reichte ich ihr die volle Schale, mit ihren Stäbchen.  Sie nahm sie entgegen doch vereiste sie in ihrer Bewegung, als sie der Geruch traf. Ihr wurde wohl wieder schlecht, doch heute musste sie da durch, es ging nicht anders. Große pausen waren heute nicht drin. Sie wollte die Schale gerade abstellen, also hielt ich sie an der Hand auf. "Wenigstens etwas" bat ich und sie seufzte. Für mich aß sie einige bissen und ich belohnte sie mit ein paar streicheleinheiten auf ihrem Rücken.     Der Geruch nach Regen wurde stärker. Wir müssten bald los, doch würde es nicht reichen, in meiner Menschlichen Gestalt durch die Wälder zu laufen. Fliegen wäre einfach schneller. Ich ging zu unserer Tasche und holte das Seil heraus. "Heute werden wir etwas fliegen" verkündete ich und sah sie mit einem verschmitzten Blick an. "es wird regnen und ich will dich im trockenen wissen" erklärte ich noch dazu. "Du willst fliegen?" Fragte sie erstaunt und wusch gerade unsere Schalen aus.    Geschwind packte ich alles zusammen und brachte es nach draußen. Als ich hereinkam schloss sie gerade ihren Yutaka. Sie war so unglaublich mager, dass es mir wehtat sie so zu sehen. Ich schnappte mir das Seil, als ich ihre Stimme vernahm. „Liebster?“ fragte sie und ich sah kurz zu ihr. „Ja Liebste?“ fragte ich zurück. „Warum siehst du mich nicht an?“ fragte sie und ich war ertappt. Nicht das ich sie weniger lieben würde, es war mir egal wie sie aussah, solange sie Gesund war und dessen war ich mir nicht sicher. Schwer seufzend trat ich zu ihr und zog sie in meine Arme. „Ich mache mir Sorgen, Izayoi. Ich will nur, dass es dir gut geht, verstehst du?“ versuchte ich ihr meine Sorge begreiflich zu machen und sie nickte mir wissend zu.      Draußen schulterte ich die Tasche und befestigte das Seil daran. Die enden band ich zusammen und legte sie so um mich das sie ihr als Halterung dienen würden. „Geh vielleicht ein Stück zurück, Liebste“ bat ich, denn ich würde etwas Platz brauchen. Sie tat mir den gefallen und stellte sich an einen der Bäume. Ich ließ mein inneres Tier frei und verwandelte mich in meine wahre Natur. Ihre Augen staunten, als ich so nah bei ihr stand. Ich hatte mich allerdings nur so groß werden lassen, dass es zum Reiten geeignet war. Sonst würde sie noch von meinem Fell verschluckt werden.  Ich ging zu ihr und stupste sie vorsichtig mit meiner Schnauze an. Sie streichelte meine Stirn, was sich wirklich sehr gut anfühlte, also hechelte ich anerkennend. Sanft schob ich sie zu meinem Rücken. „Spring auf, Liebste“ befahl ich ihr und legte mich auf den Boden, damit es ihr leichter war.   „Halt dich fest“ befahl ich als sie oben war und sich zurechtgesetzt hatte. So vorsichtig wie ich konnte stand ich auf und hörte doch ein kleines Quietschen meiner Liebsten. Es würde noch viel schneller werden Liebste, grinste ich in mich hinein. Kurz knurrte ich um ihr zu signalisieren, dass es nun los ging und lief langsam los. Ich wurde immer schneller und bald kamen wir an den Fluss, der die Grenze zwischen dem Nördlichen gebiet und dem Westen darstellte. Hier herrschten Hajiro und Imori.  Ich wurde noch schneller und bald begann ich halt in der Luft zu finden und lief durch den Himmel. Izayoi klammerte sich an meinem Fell fest, doch es störte mich nicht. Das war mir lieber, als wenn sie herunterfallen würde. „Keine Angst liebste“ versuchte ich sie zu beruhigen.    Nach wenigen Stunden kamen wir ins felsigere Land und am frühen Abend landete ich auf einem Felsvorsprung, der sich auf einem hohen Berg befand. Einige Meter über uns lag schon Schnee und es begann auch hier langsam zu schneien. Überall roch es nach Schnee. Izayoi rutsche an mir hinab und ich verwandelte mich schnell zurück. Ich war etwas verschwitzt und wieder ausgelaugt von dem Langen Weg. Ich ging zu ihr und hob sie wieder auf meine Arme.   „Wir werden nun Kusuri treffen. Ich habe ihn selbst noch nie getroffen, also weiß ich nicht wie er reagieren wird“ begann ich zu erklären und sprang einen Felsabsatz weiter hinauf. „Ich werde dich von hier fortbringen, sollte ich merken das uns Gefahr droht“ versprach ich ihr. Sie antwortete und begann langsam zu zittern. Ihr Körper war vom Flug ganz kalt geworden. Auch wenn ich versucht hatte, sie mit meinem Fell zu wärmen.  Vor uns tat sich eine Höhle auf und ich ging in die Dunkelheit hinein. Es wurde immer wärmer und ich roch den Geruch von Keiler, der hinausströmte. Ich wusste das Kusuri ein Inoshishi-youkai war. Ich bemerkte Bewegungen die von der Lichtquelle ausgingen, die sich vor uns auftat und bleib stehen. Izayoi stellte ich ab, als ich eine verzerrte Stimme wahrnahm.   „Wer wagt es hier unangemeldet einzutreten?“ Ich baute mich vor Izayoi auf, um sie im Falle eines Angriffs zu schützen. Außerdem würde ich jetzt meine Autorität etwas spielen lassen. „Ich, dein Taisho bin hier“ grollte meine Stimme durch den engen Raum.  Ein Schatten kam auf uns zu und verwandelte sich in eine Gestalt. „Inu No taisho?“ fragte sie und ich schnaufte. Wer war den sonst sein Taisho? Dieser Idiot nervte mich jetzt schon, doch lies ich mir nichts anmerken. „Bist du Kusuri, der Dämonenarzt?“ fragte ich und die Person kam näher.  Ein Mann, optisch um die vierzig, mit braunem Haar und goldenen Augen kam auf uns zu. Sein Haar war zu einem großen Knoten gebunden und er hatte einen Spitzbart. An seinen Wangen waren je ein gebogener grüner Streifen, auf der recht dunklen Haut. Er trug eine Art Stab in der Hand an dem allerlei Dinge hingen. Einge stanken bestialisch. „Ja der bin ich. Was wollt ihr?“ fragte er ernst, doch ich spürte das sein Youki sehr schwach war. Er wäre sofort hinüber, wenn er es drauf anlegen würde. Ich wand mich zu Izayoi, nahm ihre Hand und sah zu Kusuri. „Meine Frau braucht deine Hilfe.“ erklärte ich und er sah zu Izayoi „Sie ist ein Menschenweib“ bemerkte er abfällig und ich hätte ihm allein dafür, schon den Kopf abgerissen. Doch brauchte ich seine Hilfe. Er drehte sich herum und ging wieder in das innere seiner Höhle. „Nun folgt mir“ rief er, als er schon nicht mehr zu sehen war.    Wir folgten Kusuri in einen riesigen Hohlraum des Berges. Es war sehr warm hier und auch etwas schwül. Das kam sicherlich von den dampfenden Becken, welches sich in einer Ecke befand und den vielen Töpfen, die über kleine Feuerstellen köchelten. Kusuri setze sich an ein freies Feuer, auf ein großes Kissen. "setzt euch" sagte er und zeigte auf den Platz gegenüber von ihm.  Ich setze mich und zog dabei Tessaiga aus meinem Gürtel, welches ich in griffnähe neben mich legte. Izayoi kniete sich neben mich und sah sich um. Ihre Hände waren wieder wärmer geworden und auch ihre Wangen zierten ein zartes rot. Kusuri beobachtete uns, bevor er grunzte und begann zu sprechen, "Sie bekommt also einen Hanyou"   Ich zog die Augenbrauen hoch und sah ihn erstaunt an. "Woher?" Fragte ich, doch er winkte ab. "Ich bin nicht umsonst, der beste Dämonenarzt schlechthin. Selbst eure Gemahlin kam vor einiger Zeit zu mir, um ein Mittel für eueren Sohn zu holen" erklärte er gespielt arrogant und fuchtelte dabei mit seinem Stab herum.   Ich sah zu Izayoi, die stumm dort saß und ihre Hände in ihrer Hose gekrallt hatte.   "Tsukyomi ist nicht meine Gemahlin." stelle ich klar. "Du hast Recht. Sie trägt mein Kind. Deshalb sind wir hier. Es geht ihr mitunter sehr schlecht. Sie kann kaum essen und hat stark abgenommen." Erklärte ich weiter und er nickte wissend.     Kurz schien er zu überlegen und sah Izayoi interessiert an. "Sie soll sich ausziehen" befahl er plötzlich und kassierte dafür einen Schlag, den er gerade so ausweichen konnte. "Ihr seid verrückt Taisho-sama! Warum schlagt ihr nach mir?" Keifte er und sah mich mir weinerlichen Augen an. Izayois Hand nahm meine und ich sah zu ihr hinab. "Er soll mich doch untersuchen. So geht das schlecht, Liebster" beschwichtigte sie mich etwas und ich stimmte grummelnd zu, "Na Gut!"       Kusuri zeigte Izayoi wo sie sich entkleiden konnte und kam zu mir zurück. "Ihr wisst schon, was ihr da angerichtet habt oder Taisho-sama?" Flüsterte er und sah mir streng in die Augen. "Was meinst Du?"  Kusuri schnaufte durch die Nase und sah mich abschätzen an. "Was denkt ihr, warum es nicht mehr Hanyous auf dieser Welt gibt? Obwohl ihr Yokai euch genug, mit den Menschenfrauen vergnügt." Brummte er und in mir stieg Wut auf. Wie könnte er es wagen, so mit mir zu reden.   "Ich kann es euch erklären, Taisho-sama" hauchte er und zündete sich eine lange Pfeife an, die sofort begann lange Qualm spuren durch die Luft zu ziehen. Schweigend sah ich zu, wie er zum Becken ging, das ich beim Eintritt gesehen hätte. Er kippte verschiedene Inhalte, aus verschiedenen Fläschchen in das Wasser und erhitzte es.  Ich ging zu ihm und hatte das Gefühl, das er nicht wollte das Izayoi irgendetwas mit bekam, also hockte ich mich neben ihn und schaute auf das Wasser. Es schwammen verschiedene Kräuter darin herum und je wärmer es würde desto stärker roch es nach Kräutern und seifigen Substanzen. Ich roch Lavendel darin, als er begann zu sprechen. "Die meisten Hanyous sterben." Sagte er und ich zog die Luft ein "genauso wie ihre Mütter. Meistens bei der Geburt" Sprach er leise und sah zu mir.   Es kostete mich alle Kraft meine Wut zu unterdrücken und nicht auszurasten. Was hatte ich Izayoi nur angetan? Sie würde niemals über den Tot ihres Kindes hinwegkommen. Sie würde sich sofort opfern für das Kind, würde sie es erfahren. "Was kann ich tun Kusuri?" Fragte ich mit ruhiger Stimme. Er rührte in dem Wasser. "Zuerst mal, seit ihr zu mir gekommen, was schon mal einiges für eure Kleine erleichtern wird" sagte er und grinste mich an. "Wirklich eine Schande, das immer die hübschesten Yokai vergeben sind" lachte er und ich war wie versteinert.    Knurrend stand ich auf und erblickte meine liebste, die mit einem offenen Yutaka zu uns kam. Vor mir blieb sie stehen und sah dann zu Kusuri. "Was soll ich tun?" Fragte sie ihn und er zeigte auf das Wasser. "Leg dich hinein, Weib" befahl er und sie stieg in das Wasser. Ich reichte ihr meine Hand, um ihr Halt zu geben, bis sie saß. Zudem nahm ich ihren Yutaka entgegen. Plötzlich verdrehte sie die Augen und fiel rückwärts ins Wasser. Gerade so könnte ich ihren Kopf vor einer Beule bewahren. "Was soll das Kusuri!?" knurrte ich ihn an und bemerkte, dass er weiter weg saß und etwas in seinen Händen rieb. "Es geht ihr gut, Taisho-sama, sie ist nur bewusstlos." Erklärte er und ich sah besorgt zu ihr.   Kurze Zeit später trat Kusuri ans Wasser, schob seine Ärmel hoch und legte seine krallenbesetzen Hände auf ihren Bauch. Sofort öffneten sich ihre Augen und sie sah starr zu mir. Sanft ergriff ich ihre Hand und drückte sie sanft. "Ich bin bei dir" hauchte ich und hörte ein schnauben von Kusuri, "Das ist ja rührend"   Am liebsten hätte ich wieder ausgeholt und diesmal wäre er nicht ausgewichen, doch begann jetzt die Untersuchung und das ging vor.    Kusuri bewegte seine Hände auf ihrem Bauch und sie begannen zu leuchten. Einige Minuten verweilten sie auf ihrem Bauch, bis er sie zurückzog und mit den Handflächen über sein Gesicht strich. Als er seine Augen öffnete, leuchten diese ebenfalls. Meine Nerven waren zum zerreißen gespannt. Was ging in ihr vor? Geht es dem Kind gut? Wäre sie stark genug, um es auszutragen? Oder müsste ich sie, vor eine grausame Wahl stellen?  Endlich öffnete er seine Lippen. "Dem Kind geht es gut" sprach er mit einer Monotonen Stimme und sah dann in Izayois Augen. "Euch dagegen nicht. Ihr müsst mehr Nahrung zu euch nehmen" befahl er ihr, weswegen sie nickte. "Ihr tragt das Halbdämonenkind, eines Dayoukais. Sein Youki ist schuld daran, dass es euch nicht gut geht. Es verseucht euer Blut." erklärte er weiter und seine Augen erloschen.   Mir fiel ein Stein - nein ein richtiger Berg, vom Herzen. Es ging beiden gut. Izayoi müsste nur mehr und kräftiger essen. Doch Kusuri warf mir einen bestimmten Blick zu und nach kurzem Überlegen, was er mir damit sagen wollte, verstand ich es.     Ich müsste sie ganz zu der meinen machen.    Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)