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Hana No Maho

Der Zauber der Blüten
von

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Neuigkeiten (Izayoi)

Kapitel 4
 

Ume-san sprach den ganzen Weg über, kein Wort mehr mit mir. Wir holten meine Kimonos aus dem Baum und sie zog mich mit ruppigen griffen an. Ich spürte das sie Stinksauer auf mich war, deshalb sagte ich kein Wort. Leise schlichen wir durch den Haushältereingang und traten auf den Hof. Es war schon am Dämmern wodurch wir unbemerkt ins Haus kamen.
 

Vor dem Speisesaal hielt Ume-san an und Appuru-san krachte fast in mich rein. "Kein Wort zu eurem verehrten Vater! Ich bitte euch Izayoi-sama" befahl sie streng und kniete sich vor der Tür auf den Boden. Appuru-san schob die Tür auf und Ume-san kündigte mich an "Verehrter Herr, Eure Tochter möchte gerne mit euch speisen" Sprach sie und ich ging notgedrungen zu ihm in den großen Raum.
 

"Guten Abend Vater" Begrüßte ich ihn während ich mich hinkniete. "Tochter, wieso bist du so dreckig im Gesicht?" Auf diese frage berührte ich geschockt mein Gesicht. Ich hatte den Boden doch nicht ganz berührt. "Ich bin beim lesen im Garten eingeschlafen und Ume-san muss was übersehen haben. Sei ihr bitte nicht böse, es ist schließlich niemand hier Vater" versuchte ich mich rauszureden.
 

Er schnaufte und aß weiter. Langsam schaute ich auf meinen kleinen Tisch der mit Reis und eingelegtem Gemüse bestückt war. Ich nahm die Stäbchen zur Hand und begann langsam zu essen. Mein Vater sprach an diesem Abend kein Wort mehr zu mir. Er stand irgendwann einfach auf und verließ den Raum.
 

So war es fast an jedem Abend. Immer bleib ich allein zurück. Wofür straften mich die Götter nur so sehr? Bin ich nicht wie jedes Kind unschuldig geboren und aufgewachsen? Was hatte sich den nur so geändert? Ich konnte doch nichts für mein Leid oder für den Tot an Mutter. Niedergeschlagen kamen mir die Tränen und ich legte mein Gesicht in meine Hände.
 

Eine sanfte Hand die mich an der Schulter berührte holte mich aus meiner Trauer. Ich drehte mich zu der Person und drückte mich in dessen Arme. Ich ließ den Tränen freien lauf und genoss die beruhigende Hand die meinen Rücken streichelte. Als plötzlich diese Goldenen Augen vor meinem geistigen Auge auftauchten. Wieso kamen sie mir jetzt in den Sinn?
 

"Izayoi-sama habt ihr euch etwas beruhigt?" fragte mich Ume-san. Tränen abwischend nickte ich ihr leicht zu. Ume-san stand auf und reichte mir ihre schon lange zeit faltige Hand "nach einem warmen Bad wird es euch besser gehen. Appuru hat es schon für euch vorbereiten lassen" sagte sie und lächelte mich warm an.
 

Ich Folge Ume-san in Richtung Bad. In Vorraum angekommen begann sie mir beim auskleiden zu helfen. Jede Schicht Strich sie sanft zusammen. Ich wusste das sie sie später noch auf den dafür vorgesehenen Ständer hängen würde damit er Morgen früh wieder bereit für mich wäre. Als ich nur noch Yutaka und Rock trug bat ich sie mich allein zu lassen. Ich war niedergeschlagen und wollte meine Ruhe.

Langsam zog ich den Gürtel meines Rockes auf und ließ den Seidenstoff zu Boden gleiten. Den dadurch geöffneten Yutaka Strich ich mir von den Schultern und ging zur Schiebetür. Nackt wie ich war schob ich sie auf und ging zum Becken. Das warme Wasser umfing mich mit sanften Armen und meine Muskeln entspannten sich augenblicklich.
 

Mit einem tiefen Seufzer schloss ich meine Augen. Diese goldenen Augen. Warum kamen sie mir immer wieder in den Sinn. Mein Herz schlug ein bisschen schneller. Was war nur dieses warme Gefühl darin? Ich musste ihn Wiedersehen um diesem Wirrwarr in mir auf den Grund gehen zu können.
 

Nur wie sollte ich ihn erreichen? Er war ein Dämon oder Nicht? Und ich nur eine menschliche Prinzessin. Naja in seinen Augen war ich wohl eine geisteskranke Bäuerin. Danke Ume-san! dachte ich und schaute murrend zum angelehnten Fenster. Dort war der Mond. Groß und voll, mit seinem sanften Schein der etwas in das Fenster fiel. Ich war so hypnotisiert davon das ich Apuuru-san nicht bemerkte wie sie hinter mich trat und anfing meinen Rücken zu waschen. Bei ihrer Berührung zuckte ich zusammen und quietschte kurz auf.
 

"Herrin ich bin es doch nur. Wer sollte den sonst her kommen und euch berühren?" Fragte sie mich unverblümt und mir schoss die röte ins Gesicht. Meinte sie etwa den Dämon damit? "Ich war nur in Gedanken Apuuru-san" gab ich flüsternd von mir. "Ich dachte schon der Schönling von Dämon hat dir den Kopf verdreht so benebelt wie du warst als wir heim gingen." lachte sie auf und wurde gleich ernst. "Aber eines musst du wissen werte Herrin. Dämonen sind gefährlich. Nicht menschlich. Mit unsagbaren Kräften. Zudem sind sie skrupellos und töten zu gerne als das man Freundschaft mit ihnen schließen könnte. Bitte vergesst diesen Tag einfach." Warnte sie so eindringlich und klar das es wohl stimmen musste. Dämonen sind also schlechte Wesen mit denen ich bloß nichts zu tun haben sollte.
 

Als wir mich fertig gewaschen hatten, hüllte sie mich in ein großes vorgewärmtes Tuch aus Seide. Meine langen Haare trocknete sie mit einem zweitem und wir gingen in den Vorraum. Dort war ein Feuer entfacht worden und darüber hing ein Topf mit Wasser, Kräutern und Ölen darin, die angenehm dufteten.

Auf den vorbereiteten Stuhl davor nahm ich platz und ging an mich mit Öl einzureiben. Ich bevorzugte dies selbst zu tun. Ich wollte nur ungern berührt werden. Zumindest an manchen Stellen.
 

Mein Haar wurde von Appuru-san über den Dampf gehalten und somit gedämpft. Sie sagte damit würden meine Haare den Duft annehmen und durch das Öl glänzen und gesund bleiben. Ich möchte den Geruch und ließ sie machen.
 

Nachdem ich fertig war gingen wir in mein Gemach in dem ein Yutaka bereit lag. Appuru-san half mir dabei hineinzuschlüpfen und bat mich vor meine Kommode, an der ein großer Spiegel angebracht war, platz zu nehmen. Davor kniend sah ich mir in die Augen. Ich sah sehr müde und abgeschlagen aus. Ein leichtes ziepen sagte mir, das Appuru-san anfing, meine Haare zu kämmen.
 

Sie war eine treue Seele und wurde genau wie ich im diesem schloss geboren und war seit sie laufen konnte im Dienst meiner Familie. Sie heiratete einen Hauptmann und bekam 2 wunderschöne Töchter, die auch schon in andere Häuser gezogen waren. Zusammen mit ihren Gemahlen. Appuru-san sah mit ihren silbernen Strähnen im Haar älter aus als sie wirklich war. Doch ihre hellbraunen Augen sprachen noch so eine Jugend aus das ich sie oft als größere Schwester ansah, obwohl sie locker meine Mutter hätte sein können.
 

Als wir fertig waren lächelte sie mich sanft an. "Ihr solltet nun schlafen gehen. Es war ein aufregender Tag" sprach sie sanft und stand langsam auf. Ich krabbelte über den Boden zu meinem Futon. Ume-san hatte ihn wie immer gerichtet, als ich im Bad war. Ume-san und ihre Tochter waren ein starkes Team und halfen mir bei allem. Sie waren meine eigentliche Familie.
 

Ins Kissen kuschelnd spürte ich die Decke über mir "ich Danke dir Appuru-san."

"Gerne Izayoi-sama" hörte ich sie noch sagen bevor ich in einen unruhigen Schlaf glitt. Meine Träume waren voll von silbernen Haar und goldenen Augen die mich streng anblickten.
 

Am nächsten Morgen erwachte ich erst, nachdem Ume-san mir die Decke wegzog. Die Nacht war nicht erholsam gewesen. Zu wirr waren meine Gedanken an den Dämon der mich wohl verzaubert haben musste. Nach dem Ume-san mir beim anziehen des heutigen Kimonos geholfen hatte, blickte ich in meinen Spiegel. Heute trug ich 3 lagen blasse Yutaka und darüber einen Kimono der aus roter Seide bestand und auf dem mit einem Silber Faden, Ornamente aufgenäht worden waren. Mein Haar lag mir glatt auf dem Rücken. Sie waren wirklich sehr lang und gingen mir bis über den Hintern. Ich gefiel mir und dankte Ume-san für ihre Hilfe, bevor ich zum Frühstück ging.
 

Vater war nicht anwesend, aber einer seiner Berater. Es war ein kleiner Mann mit spitzen Gesicht. Er ähnelte eher einer Maus und hatte zudem noch einen dünnen Oberlippenbart den er an jeder Seite gezwirbelt trug. Wie Schnurrhaare dachte ich, als er mich ansprach.

"Werte Hime-sama, habt ihr schon von den Neuigkeiten gehört?" Fragte er mich etwas aufgeregt und ich legte meine Stäbchen beiseite. Mir wurde beigebracht das man aufhörte zu essen wenn man sich unterhielt. Zumindest die Frauen sollten das tun.
 

"Nein, Yujiro-sama, dass habe ich noch nicht. Würdet Ihr sie mir mitteilen?" Besagter Yujiro legte seine Finger um sein Bärtchen und fing an es zwischen den Fingern zu drehen. Seine Angewohnheit wenn er sich unterhielt. "Eigentlich sollte erst euer Vater darüber informiert werden, aber er scheint dem Frühstück fern bleiben zu wollen." Ich nickte stumm. Er saß bestimmt wieder in Mutters Zimmer.
 

"Es wird ein Fest geben." fuhr Yujiro-sama fort. "Ein Fest? Was wird den gefeiert?" Fragte ich vorsichtig. Es hätte sich doch nicht doch jemand entschieden, mich zu heiraten ohne das ich das mitbekam, oder? Leichte Panik stieg in mir auf bis mein gegenüber mich endlich erlöste "Die Mondgöttin will ihren Untertanen ein Fest ausrichten. Und das wird hier stattfinden. Sie hat euer Haus dafür auserwählt" sagte er voller Stolz und mit Aufregung.
 

Ich blinzelte ihn nur an "Aber ist sie nicht ein Dämon vor denen sich alle fürchten?" Fragte ich vorsichtig und Yujiro-sama wurde wütend und fing an zu schimpfen "Wie könnt ihr es wagen Hime-sama, so über sie zu reden. Ihr wisst doch das sich unser Land im Refugium des Inu No Taisho befindet. Und die Mondgöttin ist seine Frau und somit auch unsere Herrin. Zieht nicht ihren Zorn auf euch, sonst sind wir alle bald vertriebene. Es ist eine große Ehre, dass sie ihr fest in eurem Schloss abhalten will. Sie wandelt nur alle 300 Jahre auf die Erde." Mein Kopf sank runter und ich schloss die Augen "Entschuldigt bitte Yujiro-sama, ich war mir dessen Bedeutung nicht gänzlich bewusst." Leicht verneigte ich mich bei meinen Worten um ihn zu zeigen das es mir leid tat. Er winkte mit der Hand ab und erhob sich zum gehen. "Redet mit eurem Vater darüber. Sicherlich wird er euch mit den Vorbereitungen beauftragen." Mit diesen Worten verließ ich mich und ich saß allein im Raum.
 

Wie richtet man ein Fest für eine Dämonengöttin aus? Ich müsste später mal Ume-san und Appuru-san fragen. Aber zuerst musste ich zum Obstbaumfeld.
 

Die Träume der letzten Nacht gingen mir wieder durch den Kopf. Eine starke Hand die meine hielt, Augen die mich sanft ansahen und Lippen die mir ein Lächeln schenkten. Wärme stieg mir in die Wangen und mein Herz begann wild zu klopfen. "Also los!" Sprach ich und sprang auf die Beine.
 

In meinem Gemach Band ich mir mein Haar wieder mit meinen roten Band zusammen und legte die Kleidung ab um meinen einfachen Yutaka zu tragen. Die Sonne stand schon weit am Himmel und es war etwas schwül heute. Ich musste mich beeilen bevor ich wieder zwei Aufpasserinnen dabei hätte. Ob er wohl auch dort wäre? Fragte ich mich verträumt, als ich mir den Beutel um die Schulter gelegt hatte. Sicherlich wäre er nicht da und ich jagte hier nur einem Traum nach. Doch es würde mir nie Ruhe geben, wenn ich es nicht versuchen würde. Kurz bevor ich mein Gemach verließ, fiel mir mein Schreibpinsel in den Blick. Vielleicht sollte ich ihm einen Brief hinterlassen. Für den Fall das er käme und ich nicht zu gegen war.
 

Vorsichtig nahm ich das Tintenfässchen, den Pinsel und eine Rolle Permanent und legte sie in meinen Beutel. Leise schlich ich mich dann zur Schlossmauer im Garten. Da es nur der Familie gestattet war hier zu verweilen war ich mir sicher, nicht entdeckt zu werden. Denn Vater kam seit Jahren nicht mehr hier heraus. Ich öffnete das Runde Holzfenster, kletterte hindurch und schloss es wieder. Endlich wieder raus aus diesem Schloss.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Vigeta_Lord_d_T
2020-01-06T16:35:21+00:00 06.01.2020 17:35
Apuuru hat es anscheinend schon gemerkt oder ahnt was . Was mit Sakura los ist.

Ja Wie richtet man ein Fest für eine Dämonengöttin aus? Das ist eine Schweine gute Frage.!!!!!!!

Sakura will in wieder sehen. Auf der Lichtung na hoffen wir mal das sie Glück hat.
Antwort von:  Dudisliebling
06.01.2020 21:03
Hey Hey..
Natürlich hat Sakuralein Glück ;.) Und da ist sie ja nicht die einzige..
So ein fest zu arragieren stelle ich mir echt schwer vor, vorallem wenn man die göttin ja nur vom Hörensagen kennt..
Lg Deine Dudisliebling


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