Our Beginning von Puppenspieler ================================================================================ Epilog: -------- Schon auf dem Weg zum Bahnhof wusste Ryuji, dass der Abschied ihm viel zu schwer fallen würde. Er wollte Akira nicht hier zurücklassen und abhauen, bis er in den nächsten Ferien nochmal herkommen konnte. Oder Akira zu ihm, auch wenn sie dann weit weniger Platz haben würden. „Ich will nich‘ nach Hause“, jammerte er leidend. Akira hatte nur einen mitleidlosen Blick für ihn übrig. „Sei kein Jammerlappen, du kommst wieder.“ Und sie konnten telefonieren, und chatten, und das waren sie alles längst durchgegangen, gestern Nacht, als Ryuji plötzlich die ganze Welt auf den Kopf gefallen war, als sie eng aneinandergedrückt in Akiras Bett gelegen hatten und beide nicht wirklich hatten schlafen wollen.   Er seufzte trotz aller Optionen unzufrieden. „Die nächsten Ferien sin‘ noch so lang hin!“ „Es ist das letzte Schuljahr.“ Es war nicht lang. Nicht einmal mehr ein ganzes Schuljahr, dann würde Akira zurück nach Tokyo kommen. An sich eine gute Aussicht. „Sieh lieber noch einmal nach, wann dein Zug kommt.“   Die Antwort kannte er doch schon – viel zu bald.   Er nickte trotzdem, zog sein Handy aus der Tasche. Vielleicht sollte er trödeln. Absichtlich den Zug verpassen? Funktionierte nicht, wenn er morgen nicht in der Schule war, würde die Hölle los sein. Und die Lehrer würden bei seiner Ma anrufen. Das konnte er ihr einfach nicht antun. Auch nicht für Akira.   Trotzdem machte er sich nicht die Mühe, wirklich auf das Handy zu gucken, sah sich lieber um. Auf einer Parkbank in der Nähe saß ein Mädchen in einem eigenwilligen blauen Kostüm. Einen Augenblick glaubte er, das Ding würde sie beobachten.   „Ryuji.“ „Ja doch~“ Er schüttelte den Kopf. Als er noch einmal hinsah, sah das Mädchen sonstwohin. Mit einem stillen Seufzen wandte Ryuji den Blick auf sein Handy.   Er blieb stehen. Verdutzt. Überrascht. Konnte den Blick nicht mehr vom Handy nehmen, während sein Herz viel zu schnell raste – als hätte er gerade den Sprint seines Lebens hinter sich und sich so krass überanstrengt, dass er fürchten musste, Blut zu spucken. „Das…“ Das konnte nicht sein, oder? Er grinste. Er konnte nicht anders, als zu grinsen.   Als er wieder aufsah, war das erste, das ihm ins Auge fiel, Akira, der einfach weitergeschlendert war. Der Anblick seines Rückens war vertraut, hatte ihn durch unzählige, abgedrehte Abenteuer geführt. Ryuuji folgte. Weil er immer gefolgt war. Weil er immer folgen würde. Weil Akira sein Antrieb war, weiter zu laufen, selbst wenn die ganze Welt sich gegen ihn stellte und demonstrativ rückwärts drehte, damit er nicht vorankam. Er lachte.   Endlich wieder frei.   „Warte, Joker!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)