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Broken Melody

Can't you hear my voice?
von

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Frail

Ich habe vergessen wie gut es sich anfühlt mit jemandem zu reden, der nicht Kamijo ist. Ich habe auch vergessen wie gut es tut, über Kamijo zu reden und mehr über ihn zu erfahren. Auch wenn ein kleiner Teil von mir wahnsinnig verletzt ist, dass er Kaya schon seit Jahren kennt, mir aber nie vorgestellt hat. Andererseits war ich bisher nie in der Verfassung um andere Menschen kennen zu lernen. Und es ist so einfach mit Kaya zu reden, dass ich nicht mal böse sein kann. Jasmine ist schwieriger, aber wir verstehen uns, irgendwie. Der ganze Weg zur Halle erscheint mir unwirklich - es ist lange her, dass ich so viel geredet habe. Vor allem am Stück. Für gewöhnlich bin ich zurück haltender, ruhiger, mein früheres Ich war anders, aber das ist lange her. Vielleicht zu lange? Dass der Bus vor der Halle hält, bekomme ich erst mit, als Kaya aufsieht und einen Blick mit Kamijo tauscht, was unser Gespräch unterbricht und mich schlucken lässt. Ich hatte gehofft, dass wir zuerst ins Hotel fahren um die Sachen abzustellen, einzuchecken, Zimmerschlüssel zu holen. Aber offenbar hab ich mich getäuscht und auf wackligen Beinen folge ich der Band aus dem Bus, atme tief durch. Kamijo schenkt mir einen besorgten Blick und zieht mich in seine Arme, wo ich das Gesicht an seiner Schulter vergrabe. „Die Roadies bringen unsere Sachen ins Hotel. Du kannst dir mit Kaya einen schönen Tag machen, aber…“ Ich weiß, was er sagen will, ohne dass er es aussprechen muss und schüttele schnell den Kopf. Er will mich hier haben, bei sich.
 

Aber ich ertrage den Gedanken nicht, mich erneut Musik aussetzen zu müssen - seiner Musik. Sie erinnert mich zu sehr an das, was ich verloren habe. „Miyu…“ Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr fühlt es sich an, als würde ich ersticken, weswegen ich mich schließlich von ihm los reiße und drei Schritte zurück gehe. Ich muss hier weg und zwar schnell. Denn ansonsten werde ich nicht dafür garantieren können, was ich tue. Und als er mich so besorgt mustert, fühle ich mich so weit von ihm entfernt wie noch nie in meinem Leben und es macht mir Angst. Große Angst. Schlussendlich drehe ich mich um und gehe in die entgegengesetzte Richtung und sei es nur um den Ausdruck in Kamijos Augen nicht mehr sehen zu müssen. Weit komme ich nicht, als mich jemand sanft an der Schulter berührt und es kostet mich jegliche Willenskraft die ich aufbringen kann, um nicht zu schreien. Es ist Kaya, welcher mich entschuldigend anlächelt - vielleicht sollte ich ihm auch noch sagen, dass ich es hasse, berührt zu werden. Aber irgendwie bringe ich es nicht übers Herz wie er so vor mir steht. „Du hast deine Handtasche vergessen…Und ich kenne mich hier aus. Also wenn du magst zeig ich dir meine Lieblingsläden?“ Kurz überlege ich ob es effektiv wäre, einfach davon zu rennen, dann nicke ich. Ich würde alles tun um nicht mehr an Kamijos traurige Augen denken zu müssen.
 

Die nächsten Stunden verbringe ich damit, mich von Kaya durch die Stadt schleppen zu lassen und mir Klamotten anzusehen, die ich mir nicht leisten kann. Gut, können vermutlich schon. Aber ich würde mich unwohl fühlen, so viel Geld für Klamotten auszugeben, die ich dann vermutlich sowieso nie tragen würde. Ich kenne mich. Woran ich jedoch nicht vorbei gehen kann, sind die Klamotten meiner Lieblingsmarke. Wer hätte gedacht, dass diese hier auch verkauft werden? Wie hypnotisiert bleibt mein Blick an einem schwarzen Shirt mit Rosen hängen - mein altes Ich hätte es ohne zu zögern gekauft. Auch wenn das rot der Blumen sich mit meinen blauen Haaren gebissen hätte. Zögerlich lasse ich die Finger über den Stoff gleiten. Es schreit so sehr nach meinem alten Ich, dass ich Gänsehaut bekomme und nach Luft schnappen muss. Die Rosen auf dem Shirt verteilen sich um ein Kreuz und als ich näher hinsehe, erkenne ich Blutspritzer. Jedoch muss ich schmunzeln als ich den Spruch sehe welcher unter dem Markennamen aufgedruckt ist: „and the scent of roses; smell of blood.“ Es gefällt mir. Aber ich kann es unmöglich mit nehmen. Mein neues Ich trägt keine Klamotten mehr von Sexpot Revenge. Nie wieder. Als Kaya zu mir kommt, habe ich das Shirt jedoch immer noch in der Hand - je länger ich es betrachtete, desto mehr Details fallen mir auf.
 

Die Sternchen, der angedeutete Glitzer, der gar nicht glitzert. Es schreit gerade zu danach, dass ich es mitnehme. „Oh? Hast du doch noch etwas gefunden, was deinem Geschmack entspricht?“ Kaya grinst mich an, während ich den Kopf schüttele und schlucken muss. Wenn er nur wüsste, wie Recht er hat. „Mhm? Aber Darling, ich bin mir sicher, dass es dir ausgezeichnet stehen würde. Und es wäre eine schöne Überraschung für Kamijo.“ Wie gerne ich ihm sein Lächeln aus dem Gesicht schlagen würde. Er hat keine Ahnung, was er mit seinen Worten anrichtet und ich hab keine Kraft, es ihm zu erklären. Es ist einfach so wahnsinnig schwer gegen mich selbst zu kämpfen, vor einem Ich davon zu laufen, mit dem ich glücklich war. Nicht, dass ich mit Kamijo nicht auch glücklich bin, aber das ist ein anderes Ich, ein Teil der sich eigentlich nur versteckt. Früher war ich unabhängig und selbstständig…Heute? Nur noch ein Schatten meiner Selbst. Allerdings fallen mir keine Argumente ein, je länger ich hier stehe - nichts spricht dagegen, es zu kaufen. Es ist nur ein Shirt, das mir gefällt. Es ist nicht giftig. Es wird mir nichts tun. Die Stimmen in meinem Kopf hingegen sind sich uneins und beginnen zu streiten - perfektes Timing. Hatte ich mich davor noch nicht irre gefühlt, so tue ich es jetzt. Hin und her gerissen, niemand der mich versteht und Kamijo ganz weit weg. Eigentlich ist es ein Wunder, dass ich noch keine Panikattacke erlebt habe, oder ist das auch schon eine? Wenn ja, dann ist sie vollkommen anders, als die, die ich kenne.
 

Als ich Dinge wieder bewusst wahrnehme, stehen wir an der Kasse und offenbar hat das Schicksal seinen gehässigen Tag heute, denn sonst würde ich mich kaum Kai gegenüber finden. Er trägt jetzt eine Augenklappe und hat braune Haare, kurz geschnitten, mehr kann ich nicht erkennen, weil ich es nicht schaffe, aufzusehen. Meine Stimme zittert als er mich fragt, ob das alles ist und ob ich eine Tüte brauche. Ich verneine, weil Nein sagen so viel einfacher ist, als Ja sagen, stopfe das von ihm liebevoll gefaltete Shirt einfach in meine Handtasche. Aus den Augen, aus dem Sinn. Ich würde zu gerne danach fragen, was mit seinem Auge passiert ist. Wie es Ayumi geht, ob sie immer noch zusammen sind. Und was mich am Meisten aufwühlt - ob Akira noch lebt. Aber ich sage nichts, überreiche ihm das Geld und flüchte danach aus dem Laden. An der nächsten Straßenecke sinke ich zusammen und kralle mir die Fingernägel hart in den Arm. Es tut weh, aber nicht lange. Dass Kaya mich eingeholt hat, merke ich erst, als er mich in die Arme zieht und ich schluchze trocken auf. Das ist nicht gut - das ist alles andere als gut. „Miyu-chan…Was ist denn passiert?“ Ich kann es ihm nicht erklären, auch wenn die Stimmen in meinem Kopf mich anschreien es doch zu tun. Alles zu sagen. Ihm zu erklären, wieso ich bin, wie ich bin und wieso ich so reagiere. Aber mein Mund schweigt, die Stimmen werden lauter und ich sinke mehr und mehr zusammen, bis ich mir wünsche, ich könnte mich in eine Kugel verwandeln, oder im Erdboden versinken.
 

Alles erscheint so sinnlos, dass ich mich nicht mal reflexartig an Kaya festhalte, als dieser versucht mich hochzuheben, wodurch ich nur wieder zu Boden falle. Aber das ist in Ordnung. Während Kaya einen erschrockenen Laut von sich gibt, sich entschuldigt und mich erneut hochhebt, starre ich wortlos ins Leere und versuche nicht zu schreien. Nicht hier, nicht unter so vielen Menschen. Ich will Kaya nicht enttäuschen, nachdem er sich doch so viel Mühe mit mir gibt. Aber meine Gedanken kreisen um die Vergangenheit, während die Stimmen in meinem Kopf leiser werden und zu verschwinden beginnen. Noch etwas, das nicht gut ist, denn ich weiß nicht, wie weit sich meine Panik steigern kann, zu was ich fähig bin. Erinnerungsfetzen schießen mir durch den Kopf von damals, Kai und Ayumi, welche sich lachend ein Eis teilen, während ich mit Akira daneben sitze und die Augen verdrehe. Kaya hat es mittlerweile geschafft, uns ein Taxi anzuhalten und ich höre nur, wie er dem Fahrer eine Adresse nennt, aber ich achte gar nicht darauf, wohin wir fahren. Es ist auch egal, solange er mich nicht zum Soundcheck bringt. Hatte er deswegen eigentlich schon nachgefragt? Ich erinnere mich gar nicht wenn ich ehrlich bin und schlussendlich fallen mir die Augen zu - egal wohin wir fahren, er wird mich hoffentlich wecken wenn wir angekommen sind.
 

Leise vor mich hin summend starre ich auf das Blatt, welches mir vor liegt - es ist so viel schwerer Lieder zu schreiben als man denken mag. Vor allem wenn einem zuerst nur der Text einfällt und keine passende Melodie, immerhin muss sich doch später alles gut zusammen fügen. Im Moment jedoch erscheint das ein Ding der Unmöglichkeit und seufzend fahre ich mir durch die Haare - wie ich es doch hasse. Ich will meine Texte nicht verändern, aber ich will sie auch auf der Bühne singen können. Vielleicht einer der Gründe, wieso ich zwei große Ordner angelegt habe - einen mit Texten in ihrer Rohfassung, einen für die geänderten Texte inklusive Melodie. „Ein weiser Mann hat mal gesagt - ohne Bier kann man nicht denken!“ Damit wird mir ohne weiter Vorwarnung eine kalte Bierdose in den Nacken gedrückt, was mich vor Schreck kreischen lässt und als ich mich umgedreht habe, grinst mich Luzifer unschuldig an und nippt an seinem eigenen Bier. „Du bist kein weiser Mann, Akira.“ Ich verdrehe die Augen, während ich nach der zweiten Bierdose greife um sie zu öffnen und er lässt sich neben mich fallen, versucht einen Blick auf die Lyrics zu erhaschen. „Aber ich könnte einer sein wenn ich wollte…“ Daraufhin zeige ich ihm nur noch meinen Mittelfinger und er lacht. „Deswegen mag ich dich - du unterstützt meine Träume, Lil.“
 

Schnaubend nehme ich einen Schluck von meinem Bier und versuche mich davon abzuhalten, ihm eine reinzuhauen. Wenn er wüsste! Aber vielleicht ist diese kleine Unterbrechung auch gar nicht so schlecht? „Schau dir das lieber an und sag mir wie ihr das spielen könnt, statt in Tagträume zu driften.“ Luzifer gibt einen amüsierten Laut von sich, nimmt aber den Zettel an sich und ich lehne mich zurück und trinke das Bier fast komplett aus. „Hast du Nachschub mitgebracht?“ Er nickt, deutet mit dem Daumen in Richtung Tür und ich stehe grinsend auf, strecke mich ordentlich und schnappe mir dann das Sixpack um das nächste Bier zu öffnen. „Lass dir Zeit. Ich lauf dir nicht weg.“ Er schenkt mir einen skeptisch-amüsierten Blick, dann steht er auf um seine Gitarre zu schnappen und ich öffne mir das dritte Bier. Es ist schön hier so mit ihm zu sitzen und während er beginnt zu spielen, schließe ich die Augen und lasse mich auf den Rücken fallen - der Holzboden ist angenehm kühl unter mir. So wie es sein sollte. „Muss ich jetzt eigentlich Angst haben, dass du in meinem Keller einziehst?“ Ich schüttele nur stumm den Kopf, setze mich dann doch langsam auf, dass ich ihn unschuldig angrinsen kann. „Nur solang meine Klimaanlage kaputt ist, keine Sorge. Du willst mich doch nicht im Hochsommer auf die Straße setzen, oder?“ Als Antwort zeigt er mir dieses Mal den Mittelfinger und lachend lasse ich mich wieder zurück fallen und strecke mich komplett aus. Hach. Leider ist die Klimaanlage in meiner Wohnung kaputt gegangen - ausgerechnet im Sommer. Schlechtes Timing. Und ich habe noch zwei Wochen vor mir, bevor das repariert werden kann…Also bin ich geflüchtet. Ein wahnsinnig großer Vorteil, das Akira über den Sommer aufs Haus seiner Eltern aufpasst. So können die ihren Urlaub genießen und ich meinen kühlen Rückzugsort.
 

Einige Minuten vergehen, in denen wir schweigen. Akira spielt immer wieder Akkorde an, aber bricht dann ab und ich merke, wie ich schläfrig werde. „Vielleicht passt der Text nicht zu uns?“ Langsam öffne ich ein Auge, während ich eine Schnute ziehe - ich mag eigentlich, was ich geschrieben habe. Aber wenn es wirklich nicht spielbar ist…Akira wirft mir einen Blick zu, bevor er den Kopf schüttelt und langsam aufsteht. „Vielleicht sollten wir das aber anders anfangen, ich glaub mit Gitarre oder Bass am Anfang klappt das nicht.“ Jetzt runzle ich die Stirn, wie meint er das denn bitte? „Na komm, ich zeig dir meine Idee.“ Ich folge ihm nach oben ins Wohnzimmer und hebe beide Augenbrauen als er sich ans Klavier seiner Eltern setzt. „Dein Ernst? Wir können uns kein Klavier leisten für die Bühne…Du weißt noch in was für Clubs wir spielen, ja?“ Akira grinst, zuckt mit den Schultern und massiert sich die Schläfen. „Gib mir doch überhaupt erstmal ne Chance, Lil. Es ist ja nicht mal gesagt, dass wir es aufnehmen.“ Ach ja. Richtig. Unsere neue CD - noch ein Grund, wieso es mich zur Verzweiflung treibt, einen Text zu haben, aber keine Melodie. Ich gebe ein unbegeistertes Brummen von mir, während er die Finger über die Tasten gleiten lässt und nach einem kurzen Zwischenspiel haben wir die passende Tonhöhe für meine Stimme gefunden und können anfangen. Es klingt seltsam, von einem Klavier begleitet zu werden.
 

Es bringt mich deutlich aus dem Konzept und meine Stimme ist nicht so gefestigt wie sonst, ich spüre deutlich, wie sehr sie zittert und ich über einige der Worte stolpere, etwas womit ich sonst ziemlich selten zu kämpfen habe. Als das Lied vorbei ist, tausche ich skeptische Blicke mit Akira, setze mich schließlich neben ihn und lasse den Kopf auf seine Schulter sinken. „Das war definitiv nicht, was ich sonst singe.“, stelle ich seufzend fest - es klang grauenvoll. Gruselig. Fast wie…“Wir könnten eine Ballade draus machen.“, unterbricht Akira mich in meinen Gedanken und ich starre ihn an, als wären ihm drei Köpfe gewachsen. „Du weißt noch, dass wir eine Metalband sind, ja?“ Er zuckt mit den Schultern. In mir wächst das Bedürfnis ihn gegen die Wand zu klatschen, vielleicht hat die Hitze es auch geschafft endgültig sein Gehirn weich zu kochen? Außerdem, Balladen sind nicht meins. Da hätte ich wirklich Popsängerin werden können. Bei dem Gedanken läuft es mir eiskalt über den Rücken und ich verziehe das Gesicht. Nur nicht daran denken, dann würde ich in quietschbunten Kostümen…Ugh. „Lass uns Ayumi und Kai fragen, was sie davon halten, ok? Wenn sie es gut finden, nehmen wir auf.“ Kurz will ich protestieren, dann aber beiße ich mir auf die Zunge und nicke - er hat ja Recht. Wir sind eine Band, eine Gemeinschaft. Wir müssen so etwas zusammen entscheiden und nur weil ich eine Abneigung gegen gewisse Dinge hege, kann ich dem Rest nicht meine Meinung aufzwingen. Er grinst mich an, steht auf und ich lasse den Kopf auf die Klaviertasten sinken, während ich mich frage ob ich verrückt geworden bin.
 

Drei Tage später sind wir im Studio - es hat einiges an Überzeugungsarbeit gebraucht, bis ich zugestimmt hatte. Aber ein Trost ist, dass wir entschieden haben, das Lied nicht auf unsere Single zu packen. Es wird viel mehr eine CD für Sammler - die ersten hundert Fans, die eine von unseren regulären CDs kaufen, bekommen die Ballade geschenkt. Als Beweis, dass wir auch in eine andere Richtung gehen können. Und weil das Studio schon gemietet war, uns immer noch ein zweites Lied für die richtige Single fehlt und das einfach alles wahnsinnig ins Geld geht. Selbst wenn wir es durch vier teilen. Seufzend sehe ich noch mal zum Rest meiner Band, aber alle drei grinsen mich an - keine Chance das abzubrechen. Akira hat den Klavierpart heute morgen bereits aufgenommen, jetzt ist es Mittag. Ich hab Angst daran zu denken wie lange das jetzt dauern könnte. Man kann kein perfektes Lied mit einer einzigen Aufnahme hin bekommen. Es gibt immer etwas was einen stört…Langsam schließe ich die Augen, setze mir die Kopfhörer auf und nehme noch einen tiefen Atemzug. Als das Zeichen kommt, bin ich bereit mein Herzblut in dieses Lied zu stecken. Es ist eine Herausforderung und ich werde den Teufel tun und davor weg rennen.
 

Es scheint eine gefühlte Ewigkeit zu dauern, bis wir alle mit einer Version zufrieden sind. Allerdings ist das nichts, was mein Grinsen irgendwie beeinträchtigen kann - es war anstrengend zu singen, ja, aber zu wissen, dass die Fans keine Ahnung haben, was sie erwartet ist ein großartiges Gefühl. Wir müssen nur schauen dass die Single sich verkauft um alle Kosten wieder reinzubekommen, aber das wird schon. Den restlichen Abend verbringen wir mit billigem Bier und Burgern vom nahe gelegenen Fast Food Restaurant im Park bis wir uns im Morgengrauen voneinander trennen. Ayumi will noch ein paar Stunden schlafen vor ihrer Arbeit im Café und Kai wird sich wohl eine Ausrede für seine Eltern einfallen lassen dürfen. Was aber auch nicht das erste Mal wäre, weswegen wir uns keine Sorgen machen. Erst als ich bei Akira im Keller aufs Sofa falle, wird mir jedoch bewusst, dass wir den wichtigsten Teil irgendwie ausgelassen haben. Während wir im Studio waren, haben wir das Lied immer nur „die Ballade“ oder „Liliths Grauen“ genannt, aber jetzt, wo es wirklich geschnitten und auf eine CD gepresst wird, braucht es doch einen vernünftigen Namen. Immerhin, vielleicht können wir es ja doch irgendwann auf einer Bühne spielen? Live? Ob wir es je in die Budokan schaffen? Der Tokyo Dome wäre natürlich super, aber ist wahnsinnig unrealistisch. Je länger ich nach oben starre, auf das kleine Kellerfenster in der Mauer durch das ein wenig Licht herein dringt, desto klarer springt der Name mich an, bis ich schließlich grinsend nach einem Blatt Papier und einem Stift angle um ihn aufzuschreiben auch wenn das im fahlen Licht des neuen Tages doch etwas schwieriger ist. Die Sonne hat noch nicht genug Kraft um alles zu erleuchten wie sie es in ein paar Stunden tun wird. Danach lasse ich mich wieder zurück sinken, während ich nicht anders kann, als den Anfang zu summen und schließlich doch leise vor mich hin zu singen.
 

I regret nothing

your mouth says with a smile

while your eyes are screaming

I regret everything


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ja, es gibt einen Grund, wieso die Band sie Lilith nennt und nicht Miyu - der wird aber noch erklärt <3


Die komplette Ballade (ohne Musik) findet sich mit Titel in meinem Weblog Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  EndlessRain
2019-04-21T19:08:23+00:00 21.04.2019 21:08
Sie tut mir so unfassbar leid … Q_____Q
Und Kamijo auch irgendwie, schließlich will er ihr ja nur helfen, dass es ihr wieder besser geht und auch, wenn sie bestimmte Dinge ablehnt, glaube ich, dass Kamijo das schon ein bisschen versteht .x.

Aber zumindest in Kaya scheint sie einen neuen Freund gefunden zu haben <3
Wobei ich mich ja frage, ob sie ihm irgendwann noch alles erzählt oder ob Kaya weiter im Dunkeln bleibt >-<

Und Kai … oh mein Gott >_<
Er lebt, aber hat keine Ahnung dass Lilith vor ihm steht x.x
Kein Wunder, wenn sie sich die Haare geschnitten und gefärbt hat x.x
Geht sie irgendwann nochmal hin und redet mit ihm? >-< Er vermisst sie doch bestimmt auch.

Aber kennen die eigentlich ihren richtigen Namen? oô
Oder kannten sie sie nur immer unter Lilith? °_°


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