Schattenläufer von Runaan (Die wahren Stories geschehen bei Nacht) ================================================================================ Kapitel 4: Erwachen ------------------- Das Lagerhaus ist komplett leer. Wir haben uns vom untersten bis in den letzten Stock hochgearbeitet. Ich schlucke nervös und halte mein Schwert fest in meiner Hand. Naruto hingegen ist noch komplett ruhig und wirft gelassen sein Kunai auf und ab. Wie kann jemand so scheiße entspannt sein?               „Hast du Angst?“, fragt Sasuke mich in seinem spöttischen Ton. Er klingt immer so, als ob er alles scheiße findet, aber ich weiß, dass er sich nur Sorgen macht. Ich zwinge mir ein Lächeln auf die Lippen.               „Ist nur komisch, dass hier niemand ist, weißt du? Alles andere hat gestimmt. Die erhöhte Anzahl von Leuten mit Anämie. Das abgelegene Gebiet. Die Tatsache, dass dieses Haus fast komplett in der Dunkelheit steht.“   Mit einem selbstsicheren Lächeln beginnt er rückwärts zu laufen und wendet sich mir komplett zu. Er ist wunderschön, die Arme trainiert, sein Gang selbstsicher. Wie immer macht mein Herz einen kleinen Sprung.               „Mach dir keine Sorgen. Ich passe schon auf euch auf.“   Im nächsten Moment haben sie uns umzingelt. Wir sind schnell, doch sie sind schneller. Während wir es schaffen einander den Rücken zu decken, sind es unsere Fronten die ungeschützt bleiben. Mein Schwert trifft ins Leere. Meine Schreie hallen durch das Lagerhaus. Eine Minute später ziehen wir einen Vampir von Sasuke weg, der bereits mit einem anderen auf der Erde ringt. In der nächste Sekunde stößt Sasuke uns aus dem Fenster auf das Nachbardach. Einen Atemzug verstreicht. Dann geht das Haus in Flammen auf. - Schreiend versuchte ich mich aufzusetzen, doch irgendetwas hielt mich zurück. Ich hatte keine Ahnung wo ich war. Mein Hals war staubtrocken, kalte Panik machte sich in mir breit. Das war nicht der Auktionssaal des Hotels Midnight. Hier waren weder Naruto noch Sasuke.   Nein, ich war in irgendeinen verdammten Keller geraten und war wahrscheinlich von einem Perversen angekettet worden.  Ich versuchte gegen die Gürtel zu drücken und mich irgendwie zu befreien. Wie spät was es inzwischen? Das Zimmer war ein alter Backsteinkeller, die Wände über und über mit Runen bedeckt. Es roch nach alten Kerzen und Räucherstäbchen, doch mir fielen vor allem die vielen Teppiche auf, die Kissen, die Gemütlichkeit. Wo auch immer ich war, der Raum war nicht dafür gedacht, jemanden hier zu foltern. Dafür gab es zu wenig Werkzeuge und zu viele Plüschkissen.               „Oh, du bist wach!“, sprach eine fremde Stimme neben mir. Nur blöd, dass ich mich dank dieser Scheißgürtel nicht wirklich bewegen konnte. Aus dem Augenwinkel trat eine junge Frau hervor, welche mich beschwichtigend anlächelte. Tatsächlich beruhigte ich mich jedoch kein bisschen. Ich hatte genügend Einsätze hinter mich gebracht um zu wissen, dass selbst in den sanftesten Lämmern ein echter Psycho stecken konnte.               „Ja. Und angekettet. Vielen Dank dafür“, antworte ich trocken und drückte mich mit all meiner Kraft gegen die Gürtel. Nichts rührte sich. Wie hatte sie das geschafft?   Die Fremde strich sich nervös eine ihrer langen blauen Haarsträhnen aus dem Gesicht. Sie sah im ersten Moment nicht wirklich stark aus, nicht wie jemand gegen den ich im Kampf große Probleme haben könnte. Andererseits trügt der Schein ja ganz gerne einmal.               „Oh, ich mache dich gleich los, tut mir leid“, mit einem entschuldigenden Lächeln begann sie tatsächlich den ersten Gürtel abzulösen,             „Wir hatten nur Angst, dass du dich verletzt“, erklärte sie vorsichtig. Tatsächlich war sie zwar ein wenig verkrampft aber ansonsten vollkommen entspannt. Nicht bereit jeden Moment in einen Angriff zu springen, oder sich zu verteidigen. Zuerst löste sie die Gürtel um meine Arme und meinen Oberkörper. Vorsichtig setzte ich mich auf und rieb meine Handgelenke.               „Ich weiß, dass dies alles gerade ein bisschen verwirrend ist“, beruhigte mich die Fremde und machte sich an meinen Beinfesseln zu schaffen. Sie blickte zu mir auf und das erste Mal konnte ich ihre Augen wirklich erkennen. Sie hatten einen beinahe unmenschlichen Grauton, doch etwas Treues an sich. Dass sie sich in der zweiten Welt bewegte war natürlich ohne Zweifel klar. Wie hätte sie sie mich sonst hierher bekommen können?               „Naruto hat dich hierhergebracht. Das gestern Abend muss wohl sehr schief gegangen sein. Mein Cousin Neji und Tenten haben dich versorgt, aber sie ruhen sich momentan aus. Ich habe die Wache übernommen.“               „Sind wir in Gefahr?“, fragte ich mit vorsichtig und stieg von der Liege, die sich einen Moment später als Tisch herausstellte, auf. Es war mir nur noch ein bisschen schwindlig. Ich sah an mir herunter. Noch immer trug ich das Kleid, was ich zur Auktion getragen hatte. Blut klebte an meinen Armen und am Stoff. Das Massaker hatte ich mir so wenig eingebildet, wie Sasuke selbst. Er war tatsächlich am Leben.               „N…nun, nicht in diesem Moment aber…du solltest vielleicht nicht mehr in die Sonne gehen“, die Frau lief knallrot an, als ich ihr einen verwirrten Blick zu warf, „Tut mir leid, ich..ähm…das war…das war schlecht formuliert, es ist nur, dass…naja…“   Ich war nicht blöd. Ich war seit der ersten Klasse Jahrgangsbeste gewesen. Ich war es, die unsere Aufträge plante, diejenige, die es schatte Privatleben und Schattenlauf miteinander zu verbinden. So einen Sonnenkommentar nach einem Vampirkampf? Das konnte nur eines heißen.   Meine Hand wanderte an meinen Hals. Langsam tastete ich ihn nach einer Bisswunde ab, versuchte ruhig zu bleiben. Aber wie sollte man ruhig bleiben, wenn man gerade herausfand, dass man zur Vampirin geworden war?               „Wo ist Naruto?“, ich war nicht stolz darauf, wie meine Stimme klang. Die Panik sang eindeutig in ihr mit, ich klang etwas höher als sonst, schwächer. Ich atmete tief ein, nahm noch einmal all diese Gerüche um mich herum auf – Rauch, Staub, Asche. Lavendelparfüm. Kaffee. Wasser. Frische Wäsche. Zu viele Gerüche, als dass ein Mensch sie gleichzeitig hätte erahnen können.   Die Fremde streckte mir vorsichtig ihre Hand entgegen. Widerwillig nahm ich sie an und stellte überrascht fest, wie rau sie sich anfühlte. Fast schlimmer als meine. Ich folgte ihr aus dem Keller, die Treppe hinaus und trat in einen einfachen Flur. Wir befanden uns in einem Einfamilienhaus, welches ein kleines bisschen zu sauber eingerichtet war.   Die Wände waren blütenweiß, ebenso wie die Möbel. Ich folgte ihr ins Wohnzimmer, welches die reine Optik beibehielt. Ein weißer Kamin befand sich auf der einen Wandhälfte, eine andere Wand bildete mit bodenlangen Fenstern ein Zugang in einen kleinen Garten, welcher momentan in völliger Dunkelheit lag. Ich spürte den sanften Teppich unter meinen Füßen und erspähte auf einem der weißen Sofa den vertrauten Blondschopf meines besten Freundes.   Naruto lehnte über dem Glastisch und starrte beinahe wie in Trance auf sein Handy. Zwischen all dieser heile-Welt Einrichtung wirkte er komplett fehl am Platz. Er trug ein viel zu langes dunkles Hemd, seine schwarze Lederhose zeigte noch einige Blutspritzer und Flecken von Dreck. Trotz allem war er für mich das Realste an diesem Haus. Nicht so unmenschlich klinisch rein.             „Ist irgendetwas, Hinata?“, fragte er und sah nicht einmal von seinem Handy auf. Hinata war also ihr Name. Ich hätte sie vielleicht zuerst danach fragen sollen.   Neben mir machte sie sich ein wenig kleiner, räusperte sich für einen Moment,             „Sie ist wach.“   Augenblicklich sah er auf und traf meinen Blick. Das Blau seiner Augen trat stärker hervor als er mich ansah. Erleichterung und Sorge begannen in ihnen aufzuleuchten. Sofort sprang er auf die Beine und schloss die Distanz zu mir, nahm mich in die Arme. Hatte er sich schon immer so warm angefühlt?               „Ich hatte so eine Angst um dich!“, keuchte er und drückte mich etwas näher. Zögerlich umarmte ich ihn zurück,             „Mensch, du hättest dich sehen sollen, du warst über und über mit Blut bedeckt! Und du hast geschrien und…und es tut mir so leid, dass ich nicht rechtzeitig bei dir war, um dich zu beschützen, es tut mir so leid!“   Die Sache war, dass ich mich überraschend leer fühlte. Als würde alles um mich herum gar nicht wirklich passieren, als würde ich jeden Moment aufwachen und wieder zu Hause sein. Rational war ich mir bewusst, dass meine Situation nicht die Beste war aber emotional? Emotional fühlte ich mich beinahe taub, viel zu sehr davon abgelenkt, dass ich beinahe hören konnte, wie das Blut durch seine Adern rauschte. Ich brachte etwas Distanz zwischen uns, zwang mir ein Lächeln auf die Lippen.   Naruto erstarrte,             „Oh fuck, du hast Fangzähne.“   Okay. Lächeln war also auch nicht drin. Augenblicklich wurde mir schwindlig. Zu meiner Überraschung trat Hinata an meine Seite und legte mir zögerlich einen Arm um die Schultern,             „Ich helfe ihr kurz beim Frischmachen, w-w..wenn das in Ordnung ist“, vorsichtig steuerte sie mit mir zur Tür zu, wartete nicht einmal auf meine Zustimmung. Ich fühlte mit der Zunge über meine Eckzähne und zuckte zusammen, als ich spürte, wie scharf sie waren. Scheiße, okay, das war schon etwas realer.               „Ich ähm…ich mache Kaffee?“, schlug Naruto vor und sah mich aufmunternd an. Zögerlich nickte ich und ließ mich zurück in den Flur und die Treppe hinaufführen. Das Zimmer, was ich diesmal betrat war klein aber häuslicher als die untere Etage. Das Mobiliar war immer noch in weiß gehalten, doch dutzende Bilder schmückten die Wände. Bücher lagen über all verteilt, auf der Erde, auf dem Himmelbett, im Fensterrahmen. Hinata setzte mich an ihrem Bett ab und kniete sich vor mich hin. Mit beinahe mütterlicher Zuwendung griff sie nach meiner Hand.             „T-tut mir leid. Ich…“, ihre Augen waren irgendwie komisch, das Grau, was ich zuvor noch erkannt hatte, war einem reinen Weiß gewichen, „Ich dachte es wäre vielleicht besser, wenn ich dich da heraushole.“   Meine Zunge schlug ein weiteres Mal gegen die Fangzähne. Jetzt, wo ich sie entdeckte hatte, konnte ich nicht mehr aufhören sie zu befühlen, dagegen zu stoßen. Vampir. Ich war wirklich ein Vampir.               „War es mir so sehr anzusehen, dass ich gerade anfange einen Nervenzusammenbruch zu haben?“ Ich erwartete, dass sie lachte, aber sie bleib ruhig. Fast schon ein bisschen zu ruhig. Hinata blinzelte einen Moment und im nächsten Augenaufschlag waren ihre Augen wieder Grau wie zuvor.               „Hat es was mit deinen Augen zu tun, Hinata?“   Das Rot trat ihr mal wieder auf die Wangen. Ertappt.               „Ich…naja…ich kann in die Zukunft sehen, weißt du. Nicht sehr gut, nicht sonderlich gut wie Neji!“, sie ließ von mir ab und wandte sich dem Kleiderschank zu, begann darin herumzuwühlen. Ich zweifelte daran, dass mir etwas von ihr passen würde. Sie war ein bisschen runder als ich und gerade am Oberkörper ein bisschen…weiterentwickelt.               „Und du hast gesehen, dass es mir schlecht gehen wird, oder was?“               „Ich…“, entschieden griff sie nach einem längeren blauen Kleid, was schon aus sah, als wäre es mehrere Jahre alt. Ein Kindheitsstück, welches man aus Sentimentalität mitnahm und mir in Hinatas Fall wunderbar passen würde,             „Ich habe gesehen, was passieren könnte, wenn ich dich da nicht heraushole. Aber das ist jetzt auch nicht mehr wichtig. Dein Pfad hat sich geändert“, mit einem fast stolzen Lächeln überreichte sie mir das Kleidungsstück, „Alles ist gut gegangen. Alles wird gutgehen.“               „Wenn du in die Zukunft sehen kannst, aber eben meintest, sie hat sich geändert, wie kannst du dir da so sicher sein?“   Ich begann vorsichtig mein altes Kleid auszuziehen. Es sah aus wie ein Kostüm aus einem Horrofilm. Hinatas Kleid fühlte sich so viel sanfter gegen meine Haut an und roch nach frischer Wäsche, nicht nach Rauch, Tod und Massenpanik. Gedankenverloren spielte Hinata mit ihren Daumen und setzte sich auf den Boden,             „Es ist ein bisschen wie ein Buch, weißt du?“, erklärte sie mir mit einem höflichen Lächeln, „Viele Dinge können ganz verschieden ausgehen, gut oder schlechte, traurig oder einfach nur frustrierend. Aber bestimmte Pfade kreuzen sich immer wieder, wenn auch auf ganz verschiedene Weise“   Ich griff nach einem Kissen und drückte es an mich, lehnte mich ein wenig vor. Als Schattenläufer hatte ich nicht viel mit der Gesellschaft der zweiten Welt zu tun. Ich bewegte mich schließlich dazwischen. Oder hatte es, bis eben.               „Ich wusste, dass ich dir eines Tages begegnen werde und ich weiß, dass dies nicht unser letztes Gespräch sein wird“, sie nickte mir aufmunternd zu, „Ich versuche nur, dafür zu sorgen, dass wir vielleicht einen Weg finden, in dem alles sofort gut verläuft. Die Zukunft ist nichts Festes, aber sie folgt einem kleinen Wegweiser.“   Das war mehr als nur ein bisschen creepy. Nachher hatte Hinata noch Teile meiner Zukunft gesehen, die super intim waren. Oder peinlich. Was, wenn sie wusste, dass ich noch immer Probleme hatte zu schlafen? Oder, dass mein Herz noch immer vielleicht ein klein wenig für Sasuke schlug?             „Was passiert dann als nächstes?“, hakte ich nach. Missmutig zuckte sie die Schultern.               „Ich meinte bereits, so…so sonderlich gut kann ich das nicht sehen. Momentan sehe ich Dinge entweder Minuten bevor sie passieren oder sehr weit in der Ferne. Die einzige Zukunft, die ich relativ gut erkennen kann ist meine eigene“, sie kaute für einen Moment auf ihrer Lippe herum, hielt inne, während sie überlegte. Schließlich sah sie ein weiteres Mal zu mir.             „Aber ich kann dir sagen, dass du Sasuke wiedersehen wirst.“   Ich starrte sie für einen Moment verwundert an. Sasuke hatte ich schließlich nicht einmal erwähnt. Ich hatte das Gefühl eine Gänsehaut zu bekommen und krallte mich ein bisschen mehr in das Kissen.             „Weißt du, ob es ihm gut geht?“               „Sein Name ist für uns nicht der eines Fremden“, sie blinzelte und im nächsten Moment waren ihre Augen wieder schneeweiß, dann wieder grau, „In der zweiten Welt nennen wir ihn den Nachtschatten“, ihr Lächeln blieb weiterhin höflich, doch ihr Ton war beinahe ein wenig besorgt, „Wegen seines Schattenläuferhintergrunds und des Vampirdaseins.“ Meine Hand glitt zu meinem Hals zurück, meine Finger strichen vorsichtig über die Bisswunde. Ich wusste, dass nur er sie mir zugefügt haben konnte – und ich wusste nicht, ob er mich gerettet oder verdammt hatte.               „Sasuke geht seinen eigenen Weg, das hat er schon seit er vor drei Jahren aufgetaucht ist. Persönlich habe ich ihn noch nicht einmal gesehen aber…“, sie deutete auf ihre Augen, „Neji beschäftigt sich viel mit ihm. Wenn du willst, kannst du ihn sicher fragen, ob er dir ein bisschen mehr erzählen kann. Ich…ich kann dir nur sagen, dass ich ihn in deiner Zukunft sah.“   Mir schwirrten so viele Fragen in meinem Kopf herum. Wieso wusste Hinata etwas über meine Zukunft? Was war das schlechte, wovor sie mich hatte bewahren wollen, dass sie mich hier mit heraufgenommen hatte?   Und wiese drei Jahr? Er war doch vor fünf Jahren verschwunden…   Es klopfte an der Tür und ohne auf eine Antwort zu warten trat eine junge Frau ein. Ihre langen braunen Haare trug sie zu zwei Dutts gebunden, ihr weißer Anzug war nass von dem Winterregen draußen. Sie bewegte sich vollkommen anders als Hinata, kampfbereiter. Wie jemand, mit dem man sich nicht anlegen sollte. Selbst trotz ihres Anzugs erkannte ich an ihren Armen die Muskeln.             „Naruto hat mir gesagt, ihr seit hier oben. Schläft Neji noch?“   Hinata entspannte sich augenblicklich, der weiße Schimmer hatte ihre Augen komplett verlassen. Vorsichtig schüttelte sie den Kopf.             „Er ist im Garten soweit ich weiß.“               „Ist auch egal“, murmelte die Fremde und zog unter ihrem Mantel einen Beutel hervor. Aber nicht irgendeinen Beutel, nein. Das Ding war tiefrot, hatte irgendwelche Beschriftungen außen und sah definitiv nicht aus wie Tomatensoße. Meine Eckzähne fühlten sich noch schärfer an.               „Ist das etwa-"               „Dein Frühstück, ja“, sie verzog das Gesicht und deutete mir ihr zu folgen. Auch Hinata rappelte sich auf die Beine. Ich ging ihr langsam hinterher,             „Wie hast du das bekommen, ähm…?“               „Tenten“, antwortete sie und leitete uns in die Küche. Naruto goss gerade den Kaffee in fünf Tassen ein. Die Kanne fiel ihm beinahe aus der Hand, als er den Blutbeutel entdeckte. Ich nahm dies jedoch aus dem Augenwinkel nur war, mein Fokus blieb weiterhin am Blut hängen. Ich merkte zwar, dass im Hintergrund gesprochen wurde, aber was genau erzählt wurde, erreichte mich nicht mehr. Mein Hals hatte sich schließlich schon seit Stunden trocken angefühlt. Vor meinem Gesicht schnipste jemand. Ich blickte auf und sah in Narutos Augen, welcher vollkommen beunruhigt wirkte,             „Scheiße, du siehst aus wie ein Zombie.“               „Sei froh, dass sie keiner ist. Zombies lässt Neji garantiert nicht in sein Haus, schon gar nicht in die Küche“, Tenten schob sich an Naruto vorbei und buchsierte mich zu einem der Küchenstühle. Auf dem Tisch setzte sie den Beutel ab,             „So, du nimmst das jetzt erstmal zu dir. Ich hab nämlich keine Lust nachdem ich mich so für deine Rettung eingesetzt habe, dich gleich wieder loszuwerden. Mund auf, Zähne rein, los geht’s.“   Das ging mir alles echt zu schnell, vor allem, weil mich drei Augenpaare interessiert ansahen. Tenten kniete direkt neben mir und hielt mir den Beutel weiterhin vor die Nase, Naruto hatte sich an den Tisch gesetzt und trank seinen Kaffee vor sich hin, während Hinata sich an die Küchentheke lehnte und mich besorgt beobachtete.   Ich senkte den Blick und konzentrierte mich auf den Beutel, nahm ihn vorsichtig in meine Hände. Ähnlich wie eine Wärmflasche, fühlte ich wie dickflüssig das Blut im Beutel war, drückte vorsichtig dagegen, um ein Gefühl zu bekommen. Ich holte für einen Moment kurz Luft, ehe ich den Beutel an meinen Mund hielt.               „Fuck!“, zischte Tenten und rutschte zur Seite, auch Naruto viel fast aus seinem Stuhl. Ich saugte vorsichtig an dem Plastik und spürte, wie mir das Blut den Rachen hinunter lief. Aber leider auch meine Hände und Arme. Trotzdem gab zumindest das Gefühl der Trockenheit in meinem Hals sofort nach. Ich schämte mich beinahe, als mir nur ein Wort in den Sinn kam, um den Geschmack des Blutes zu beschreiben.               Köstlich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)