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໒(◉ᴥ◉)७ pelziger Besuch ໒(◉ᴥ◉)७

von

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GRÜBLE!

໒(◉ᴥ◉)७
 

„Nein, nein und nochmals nein!!“
 

„Kagami-kun …“
 

„Vergiss es, Kuroko! Eher friert die Hölle zu, als dass ich dieses Monster in meine Wohnung lasse!“
 

„Warum denn nicht? Es wäre doch nur für eine einzige Nacht.“
 

„Tze, und wenn es nur für eine Sekunde wäre! Nein!“
 

„Wie herzlos von dir, Kagami-kun.“ Enttäuscht ließ der Blauhaarige die Schultern hängen. „Es wäre doch wirklich nur für heute Nacht und zu dritt macht es doch viel mehr Spaß, oder …?“ Wie aufs Stichwort gesellte sich ein herzzerreißendes Jaulen zu Kuroko´s niedergeschlagener Trauervisage hinzu.
 

„Ehhh?! Herzlos? Ich bin nicht herzlos! Ich bin bloß nicht lebensmüde, das ist alles, kapiert!?“, schnappte der Rotschopf bissig zurück.
 

Zähneknirschend bombardierte er dabei die Wurzel allen Übels, einen kleinen Husky, mit mörderischen Blicken. Warum?! Warum musste Kuroko diesen nervigen Kläffer mit anschleppen?! Wenn hier irgendwer herzlos war, dann garantiert nicht er!!
 

„Aber Kagami-kun …“ Kuroko, der aus dem seltsamen Verhalten seines Freundes mal wieder nicht wirklich schlau wurde, schüttelte verständnislos den Kopf. „… Nigou ist ganz friedlich. Er kann keiner Fliege etwas zu Leide tun. Nicht wahr, Nigou?“
 

Mit einem sanften Lächeln beugte sich der Kleinere zu der vierfüßigen Fellkugel hinunter, um ihn ausgiebig hinter den Ohren zu kraulen. Was prompt mit einem freudigen Schwanzwedeln belohnt wurde.
 

Kagami´s Miene verdüsterte sich noch mehr. Wenn Kuroko jemanden kraulen wollte, dann seine Wenigkeit Fuck! Jetzt wurde er schon auf so einen blöden Kläffer eifersüchtig!
 

Angepisst stieß er die Luft aus. „Pff, ja klar lammfromm, das kannst du deiner Großmutter erzählen. Kannst du das Vieh nicht solange ins Tierheim bringen …? Wäre ja dann auch nur für eine Nacht …“, äffte er den anderen unverblümt nach und kam sich unheimlich clever vor.
 

„Kagami-kun, wie kannst du nur so etwas sagen?“ Schockiert sah Kuroko derweil zu dem Größeren auf. Nigou´s Streicheleinheiten fanden ein jähes Ende. „Du solltest dich schämen! Jetzt hast du bestimmt seine Gefühle verletzt!“
 

„Ehhhhhh? Das glaubst du doch selbst nicht!? Weißt du eigentlich, wie egal mir das ist …“
 

Kuroko seufzte. „Du solltest wirklich an deinem Feingefühl arbeiten.“
 

„Waaaas?! Ich denk nicht im Traum … Hey, was willst du damit sagen …?!“
 

„Schau nur, was du angerichtet hast … dabei hat er sich so auf dich gefreut ...“
 

„Kuroko, duuuuu …“
 

„Wuff!“
 

Kagami entgleisten die Gesichtszüge.
 

Er kam nicht mehr dazu, Kuroko zumindest verbal eins auf den Deckel zu geben, denn plötzlich starrte er in ein Paar großer, feuchter Hundeaugen und eine nasse Zunge, die ihm quer übers Gesicht schlabberte, erstickte jede dumme Bemerkung schlagartig im Keim. Ehe Kagami sich´s versah, lief ihm auch schon der Hundesabber über die Wangen.
 

„Äääääääääähhhhhhhhhhhhhhh!“
 

Als hätte ihm gerade eine Giftschlange gebissen, riss der Schüler die Hände hoch, stolperte halbblind unter den verdutzten Blicken von Hund und Herrchen erst rechts, dann links gegen den Türrahmen, bevor er rückwärts taumelte und schließlich unelegant auf dem Hintern landete.
 

„Ich wusste, dass du es nicht so gemeint hast, Kagami-kun.“
 

Dreist umrundete Kuroko, samt Nigou im Schlepptau, das fluchende Etwas auf dem Boden. Die Haustür fiel mit einem sanften Klicken zurück ins Schloss.
 

„Ku … Kuroko … was … nein …Argh! Das ist ja ekelhaft, widerlich, abstoßend!!“
 

Angepisst fuhr sich der alles andere, als begeisterter Rotschopf mit beiden Händen über die zuvor liebevoll abgeschleckte Visage. Böse funkelte er seinen Schatten an.
 

Dieser sah ihm mit großen Augen entgegen.
 

„Alles in Ordnung, Kagami-kun? Du scheinst …“ Der Kleine biss sich kurz auf die Lippen. „ … du scheinst noch ein wenig feucht hinter den Ohren zu sein …“, erwiderte er mit einem kaum merklichen Zucken des rechten Mundwinkels, was allerdings schon genügte, um Kagami noch pissiger werden zu lassen.
 

„Haha, ich lach mich tot …“
 

„Wuff! Wuff!“
 

„Urgh! Nenenenenenene, dich habe ich nicht gemeint!“
 

Das Ass erblasste sichtlich, als Nigou schwanzwedelnd auf ihn zu tapste und glatt Anstalten machte, ihn erneut einen Begrüßungsschleckerli zu verabreichen. Leicht panisch rutschte er von der potenziellen Gefahrenquelle weg, bis er scheppernd gegen die nächstbeste Wand knallte. Autsch!
 

„Wu … Wuff?“, brachte der kleine Husky seine Verwunderung über das seltsame Verhalten des großen Zweibeiners zum Ausdruck, während er Kagami mit wachen Kulleraugen ansah.
 

„Weg! Mach, dass du wegkommst! Husch!“, fauchte der Rothaarige unterdessen ungehalten. Unkoordiniert fuchtelte er mit beiden Händen in der Luft herum. „Ku … Kuroko … jetzt hilf mir gefälligst und steh da nicht nur so dumm da!“
 

Der Angesprochene neigte den Kopf ein Stückchen zur Seite. „Helfen …?“ Fragend ließ er den Blick zwischen dem Hundchen und Kagami umherwandern. „… wobei helfen, Kagami-kun?“
 

„Halt die Klappe und pfeif endlich diesen Kläffer zurück!“
 

„Kagami-kun, du brauchst wirklich keine …“
 

„Kurokoooooo!“
 

„Ist ja gut … wie du willst ...“
 

Auch, wenn Kuroko nicht wirklich wusste, wo denn nun genau das Problem lag, tat er seinem Größeren den Gefallen.
 

„Nigou, komm her.“
 

Ein schwaches Zungenschnalzen genügte und der Husky dackelte leichtfüßig zu seinem Herrchen zurück. Überglücklich hechelte er diesem entgegen und kassierte dafür gleich noch einmal ein paar Streicheleinheiten. Eine Tatsache, die einem gewissen Jemand zwar gegen den Strich ging, dennoch fiel ihm ein mittelschwerer Geröllbrocken vom Herzen. Knapp dem Tode entkommen, atmete Kagami erleichtert auf. Schwein gehabt!
 

So ein Dreck! Jetzt hat es dieses sabbernde Monster doch tatsächlich in meine Wohnung geschafft!! , schoss es ihm jedoch keine Sekunde später durch den Kopf, als er raffte, was hier eigentlich gerade ablief. Shit! Wie es aussah, wurde er Nigou doch nicht so schnell los, wie geplant. Obwohl, wenn Kuroko kurz nicht hinsah …
 

„Ehh? Mo … Moment mal! Was zum Teufel ist denn das da?!“
 

Kagami kam nicht mehr dazu seine tiefschürfenden Grübeleien zu Ende zu führen, denn plötzlich blieb der Blick des Schülers an einem nicht gerade kleinen Mitbringsel seines Schattens hängen. Zum Teufel?
 

„Mhm? Was meinst du?“, fragte Kuroko unschuldig.
 

„Was ich meine?! Ich meine den ganzen Kram, den du hier angeschleppt hast!“, schnauzte der Rotschopf prompt zurück.
 

Anklagend zeigte er dabei auf den hüfthohen Handwagen, der wie durch Zauberhand neben Kuroko aufgetaucht war und als wäre das nicht schon verrückt genug, platzte das Teil zusätzlich beinahe aus allen Nähten!
 

Kuroko folgte dem Blick des anderen. „Ach, das … sind doch nur Kleinigkeiten …“
 

„Kleinigkeiten?!“
 

„Naja, da wären ein paar Sachen von mir zum Wechsel und … dann hätten wir noch Nigou´s Kuscheldecke, sein Körbchen, Lieblingsspielzeug, eine Bürste, ein Nachtlicht falls er sich im Dunkeln fürchten sollte, Futter, Leckerlis …“
 

„Halt, halt, halt! Stopp! Das nennst du Kleinigkeiten!?“
 

Kagami´s Kinnlade schlug förmlich auf dem Boden auf. Schneller als die Polizei erlaubte, war er wieder auf den Beinen.
 

Was zum Teufel!?
 

Fassungslos glotzte er auf die sogenannten Kleinigkeiten. Dann knirschte er lautstark mit den Zähnen.
 

„Kuroko … als ich dich eingeladen habe, bei mir zu übernachten, habe ich damit aber nicht gemeint, dass sich diese nervige Fellkugel häuslich bei mir einrichten soll!!“, fuhr er den Kleineren im typischen Kagami-Style an, was dieser jedoch mit stoischer Gelassenheit über sich ergehen ließ.
 

„Keine Bange, Kagami-kun. Für dich habe ich natürlich auch etwas zum Knabbern mitgebracht“, eröffnete ihm der Blauhaarige großzügig. Gekonnt klimperte er dann mit den Wimpern. „Du hast doch bestimmt nichts dagegen, wenn ich Nigou´s Sachen solange in der Küche verstaue, oder?“
 

„Tze, als ob du mich mit Fressalien bestechen könntest …“
 

Bemüht, möglichst grimmig auszusehen, stemmte Taiga die Arme in die Hüften und baute sich bedrohlich vor dem Kleineren auf. Blöd nur, dass der treudoofe Dackelblick Kuroko´s ihn mal wieder gnadenlos in die Knie zwang. Warum musste der Kerl nur so verdammt niedlich sein?!
 

GRÜBLE … GRÜBLE … GRÜBLE …
 

GRÜBLE … GRÜBLE …
 

GRÜBLE …
 


 

„Ohhhhhhhhhhh! Schön, gut, meinetwegen … wenn es unbedingt sein muss …“, gab er sich letztlich geschlagen, klang jedoch eher wie ein bockiges Kleinkind. Schnaubend fuhr er sich durch das Haar. „Aber glaub ja nicht, dass ich mich so schnell geschlagen gebe! Ein falscher »Wuff« und er Köter fliegt! Ich werde ihn im Auge behalten, damit das klar ist!“
 

„Okay, wie du willst …“ Ein verstohlenes Lächeln stahl sich auf Tetsuya´s Lippen. „… tu dir keinen Zwang an, Kagami-kun. Vielleicht freundet ihr euch ja doch noch miteinander an, wer weiß …“
 

„Kuroko …“
 

„Ja, Kagami-kun?“
 

„Wovon träumst du eigentlich nachts?! Der Hund und ich? Nicht in einer Millionen Jahre! Never!“
 

„… … …“
 

໒(◉ᴥ◉)७
 

**Ende Kapitelchen 1***

MAMPF!

Kapitelchen 2
 

໒(◉ᴥ◉)७
 

Die nächsten zehn Minuten musste Kagami dann tatenlos mitansehen, wie sich seine unschuldige Küche Stück für Stück in eine Kleintierhandlung verwandelte. Beim Anblick der zahlreichen Tüten, Schachtel und anderem Krimskrams, fragte man sich doch ernsthaft, wie ein kleines Hundchen so viel in sich hineinstopfen konnte.
 

„Vielleicht platzt er ja … irgendwann …“
 

Ein fieses Grinsen breitete sich auf Kagami´s Gesicht aus, während er Nigou dabei beobachtete, wie der seinem Herrchen fröhlich hechelnd auf Schritt und Tritt folgte. Leider machte der pelzige Störenfried nicht die geringsten Anstalten zu platzen oder sich bestenfalls einfach in Luft aufzulösen!
 

So ein Dreck!
 

Und überhaupt … wie lange wollte Kuroko ihn eigentlich noch zappeln lassen?! Er sollte sich lieber um ihn kümmern, verdammt nochmal! In Kagami´s Fantasie hätte er dem Kleinen schon längst die Klamotten vom Leib gerissen und ein paar garantiert nicht jugendfreie Dinge mit ihm angestellt. Aber nein, anstatt sich zu vergnügen, musste Kuroko ja diesen … diesen … diesen Hund hier anschleppen!!
 

Kagami Ego schrumpfte mehr und mehr in sich zusammen. So ein verdammter Dreck!
 

Frustriert ließ er den Kopf hängen. Irgendwo im Flur konnte er Kuroko und die kleine Nervensäge hören. Und wäre das alles nicht schlimm genug, machte ihm zu allem Überfluss auch noch sein Magen, in Form eines lauten Knurrens, zu schaffen. Anscheinend war sein Bauch genauso ungeduldig wie er selbst. Konnte es noch schlimmer werden?
 

„Ist ja gut, Kumpel … bald gibt’s was zu beißen …“
 

Besänftigend tätschelte er das brummende Bäuchlein, während er sich von dem Schrank, an dem er bis eben gelehnt hatte, abstieß.
 

„Oi Kuroko, wie lange dauert …“, rief er in Richtung Flur, doch urplötzlich entdeckten seine Adleraugen eine leckere Überraschung, die sofort alle Aufmerksamkeit auf sich zog. „Nanu, was haben wir denn da …?“
 

Wie magisch angezogen, steuerte Kagami zielsicher auf eine der bunten Packungen, die momentan den Großteil des ohnehin schon schmalen Küchentisches einnahmen, zu.
 

»Yummy Yummy Kekse«, stand in farbenfroher Schrift auf dem Deckel, wobei schon das Wort»Kekse« genügte, um Kagami´s knurrendem Magen das Denken zu überlassen. Jackpot! Ohne lange zu fackeln, schnappte er daher das Teil und keine Sekunde später, landete das leckere Backwerk in seinem Mund.
 

„Uhmm … nischschlescht … vielleischteinbisschentrocken …“
 

MAMPF! MAMPF! MAMPF!
 

Vergnügt stopfte er Kuroko´s vermeintliche Bestechungskekse in sich hinein, bis leise Schritte, inklusive aufgeregtem Gebell seinen Besuch ankündigten.
 

„Wuff! Wuff! Wuuuuuff!“
 

Mit einem tollkühnen Hüpfer erschien Nigou als Erster im Türrahmen, dicht gefolgt von Kuroko. Tollpatschig stakste der Husky auf dem glatten Fliesenboden um sein Herrchen herum, während er neugierig an der Tüte in dessen Hand schnupperte.
 

„Tut mir Leid, dass du warten musstest …“ Entschuldigend hob Kuroko die Tüte in die Höhe und damit gleichzeitig aus Nigou´s Reichweite, sehr zum Verdruss des Vierbeiners. „Hier, ist übrigens das versprochene …“
 

Kuroko Tetsuya verstummte abrupt. Zwischen den feingeschwungenen Brauen des Schattenspielers bildete sich schlagartig eine tiefe Falte, als er die leergefressene Schachtel in Kagami´s Hand bemerkte.
 

Ein paar Sekunden sah er den Rotschopf einfach nur an.
 

„… Kagami-kun … was machst du da …?“, wollte Tetsuya schließlich wissen, obwohl er die Antwort bereits ahnte. Die dicken Hamsterbäckchen und die Kekskrümel, die dem anderen munter aus der halboffenen Futterluke bröselten, sprachen eigentlich für sich. Mhm … lecker …
 

„deschekekschekescheeschensieschtdudochsch …“, brachte Taiga daraufhin unverständlich hervor.
 

Wie es schien, hatte er sich kurzerhand alle Kekse auf einmal reingezogen. Kauend deutete er auf die Verpackung, bevor er es schaffte alles in einem Zug hinunterzuschlucken.
 

Erleichtert fuhr er mit dem Handrücken über den Mund. „Urgh, das hat gutgetan …“
 

Kuroko´s Mundwinkel wanderten gequält nach oben. „Schön, dass es dir geschmeckt hat, Kagami-kun, aber …“
 

„Joar, nicht schlecht dein Zeug, nicht schlecht!“ Großspurig klopfte sich das Ass gegen den nun gutgefüllten Bauch. „Nur der Geschmack war etwas ungewohnt … ziemlich deftig ...“
 

„Naja, weißt du …“ Verstohlen wurde Nigou ein kurzer Seitenblick zugeworfen. „… eigentlich ist das ganz normal für Kekse … für Hundekekse …“
 

„Verstehe, hat jedenfalls … WAAAAAAAAS!?“
 

In Lichtgeschwindigkeit erstarrte das zufriedene Grinsen auf Kagami´s Lippen, während ihm zeitgleich jegliche Farbe aus dem Gesicht wich.
 

„Wie … war … das … eben …?“ Hundewas …?“, wiederholte er begriffsstutzig, unterdessen er Kuroko anglotzte, als wäre diesem gerade ein zweiter Kopf gewachsen.
 

„Hundekekse, Kagami-kun, Hundekekse …“
 

Demonstrativ zeigte Tetsuya auf die Packung, die der andere noch immer umklammert hielt.
 

„Hunde … kekse …?“
 

Kagami blinzelte einmal, zweimal, dreimal. Langsam, sehr langsam senkte sich sein Blick nach unten.
 

Dann nahm die Visage des Rothaarigen, von einer Sekunde auf die andere, eine nicht gerade vorteilhafte Grünfärbung an.
 

»Yummy Yummy Kekse – der leckere Knusperspaß für unsere vierbeinigen Lieblinge! Jetzt neu in der Geschmacksrichtung LEBER & NIERE! Einfach nur yummy!«
 

Man konnte regelrecht sehen, wie es ihm Stück für Stück hochkam und das Nächste, was Kuroko von seinem Licht sah, war, wie sich dieser geräuschvoll die Seele aus dem Leib kotzte.
 

Nigou´s heißgeliebte Leckerlis landeten allesamt restlos im Ausguss.
 

Kuroko zog vorsichtshalber den Kopf ein.
 

Bon appétit …
 

໒(◉ᴥ◉)७
 

„Ehm … Kagami-kun … lebst du noch …?“, vergewisserte sich der Kleinere schließlich sicherheitshalber, nachdem er Kagami eine Weile beim Kübeln zugesehen, beziehungsweise, zugehört hatte.
 

Unauffällig wie immer gesellte er sich an die Seite seines Freundes.
 

Wäre der nicht anderswertig beschäftigt gewesen, hätte ihm das plötzliche Auftauchen des Kleineren garantiert an die Decke springen lassen. Glücklicherweise war er gerade dabei, neben dem widerlichen Hundefraß, auch gleich die Hälfte seiner Innereien mit herauszuwürgen.
 

„Urgh … mir … geht’s … fantas … tisch … urgh …“, brachte er nichtsdestotrotz hervor. Sich über das Spülbecken beugend, präsentierte er Kuroko ein ziemlich schauerliches Grinsen. Oder besser gesagt das, was er dafür hielt. Jeder Zombie sah dagegen wie das blühende Leben aus.
 

Der Schattenspieler fuhr minimal zusammen.
 

„Ja … das sieht man …“, erwiderte er daraufhin trocken. „Weißt du, Kagami-kun … ich hab mal gehört, das Zeug soll eigentlich ganz gesund sein …“
 

„Ge … gesund?!“ Abermals wurde Kagami verdächtig blass um die Nase. „Ich … urgh … kann mir nicht … vorstellen, was daran gesund sein soll!“, blaffte er nun deutlich gereizt.
 

Kuroko überlegte kurz. „Vitamine und … Ballaststoffe …?“
 

„Ehhh …?!“ Seine Kotzattacke kurzzeitig vergessend, starrte er seinen Partner perplex an. Nach und nach, wich die Blässe auf Kagami´s Wangen einer feinen Röte. „Kuroko … willst du mich …“
 

„… Wu … wuff …?“
 

Ein wehleidiges Winseln, das auf einmal zu ihren Füßen ertönte, rettete Kuroko vorerst vor dem Zorn des Kagami Taiga.
 

„… Wuuuuff …“
 

Am Boden zerstört, hatte Nigou vor Licht und Schatten Stellung bezogen. Großen Kulleraugen, deren Niedlichkeit selbst einen Eisberg zum Schmelzen bringen könnte, blinkerten zu den beiden Freunden auf, während ein tapsiges Pfötchen niedergeschlagen gegen die nunmehr leere Leckerlischachtel stupste.
 

»Was ist mit meinem Leckerli passiert?«, war die unmissverständliche Message hinter dem bedröppelten Ausdruck im pelzigen Gesichtchen des Wauwaus.
 

„Urgh … ich…“ Kagami presste die Lippen zusammen.
 

Die unschlagbare Kombination aus Hund und Leckerli rief bei dem sonst so vorlauten Rotschopf sofort neuen Brechreiz hervor. Eine Hand vor den Mund geschlagen, taumelte er von dannen.
 

„… muss mal ins … Bad …“, sprachs und verschwand aus der Tür, um, wie sich später herausstellen sollte, einen wahren Zahnputzmarathon zu absolvieren.
 

Tetsuya sah ihn leicht verwirrt hinterher.
 

Tja, das konnte ja heiter werden …
 

໒(◉ᴥ◉)७
 

**Ende Kapitelchen 2**

GRRRRR!

໒(◉ᴥ◉)७
 

„Verdammter... Köter … ich … glaub … nicht … nächstes Mal … den … Hals umdrehen ...“
 

Angepisst, dazu noch immer ziemlich grün im Gesicht, stand Kagami vor dem Spiegel und schob sich die Zahnbürste so tief in den Rachen, dass seine Mandeln gleich mit in den Genuss einer gründlichen Tiefeinreinigung kamen. Gefühlte Stunden war er nun schon dabei, diesen ekelhaften Geschmack irgendwie aus seinem Mund zu vertreiben. Dummerweise wurde ihm allein bei dem Gedanken an sein Missgeschick abermals kotzübel.
 

„Shit ...“
 

Grimmig fletschte Kagami die Zähne, sodass die Zahnpasta nur so schäumte. Munter blubberten die weißen Bläschen aus seiner Futterluke und verliehen ihm so erstaunliche Ähnlichkeit mit einem tollwütigen Tiger. Vielleicht wäre es ihm früher oder später sogar aufgefallen, wenn er seinem Spiegelbild etwas mehr als nur einen flüchtigen Blick geschenkt hätte. Stattdessen schrubbte Kagami wie ein Weltmeister, verbrauchte sagenhafte zwei Tuben Zahncreme und malte sich währenddessen lebhaft aus, wie er es diesem kleinen, fiesen Hundevieh heimzahlen konnte. Dass er sich die Suppe eigentlich selbst eingebrockt hatte, ließ er großzügig außer Acht.
 

„Kagami-kun …? Alles okay bei dir …?“
 

Doch gerade, als er den verfluchten Köter in einem sehr lebhaften Kopfkino an den Kragen wollte, hörte er die leise Stimme Kurokos an der Tür zum Badezimmer. Ertappt zuckte der Rotschopf zusammen und obwohl Kuroko ihn überhaupt nicht sehen konnte, errötete Taiga ein wenig. Dann gesellte ich allerdings ein aufgeregtes Bellen zu den Worten seines Freundes hinzu. Schlagartig rutschten die Augenbrauen des Rothaarigen eine Etage tiefer.
 

„Uhmm … allesch beschtens ...“, murrte Kagami, die Zahnbürste noch zwischen den Zähnen, während er die Tür, hinter der sich höchstwahrscheinlich das pelzige Ungetüm tummelte, mit bösen Blicken bombardierte.
 

„Bist du sicher, Kagami-kun? Du bist schon seit einer Stunde da drin,. Falls es wegen Nigou ist, du brauchst keine Angst zu haben … er ...“
 

„Huh?! Angscht?!“
 

Von jetzt auf gleich wurden Kagamis Augen kugelrund. Die Tatsache, dass Kuroko gar nicht mal so falsch lag, verdrängte sein Ego auf bravouröse Art und Weise. Ohne lange darüber nachzudenken, warf er daher die unschuldige Zahnbürste in der Waschbecken, spuckte aus und rauschte schleunigst zur Tür. Schnaufend riss er sie auf.
 

„Ich habe keine fucking Angst vor dieser jaulenden Fellkugel!“, blaffte er sogleich knurrig und blickte in zwei große, blaue Augen, die überrascht zu ihm aussahen. Oder besser gesagt, blickte er sogar in vier große, blaue Augen. Heuchelnd spitzte Nigou die Öhrchen.
 

Kuroko blinzelte. „Okaaay … wie du meinst ...“, setzte der Kleinere von beiden schließlich an, doch Kagami unterbrach ihn, indem er wild mit den Armen in der Luft herumwedelte. Kuroko seufzte innerlich.
 

„Ich musste diesen Geschmack loswerden! Weißt du eigentlich, wie das schmeckt!?! Das war ...“
 

„Kagami-kun … ich weiß ...“
 

„Widerlich! Ich habe verfluchte Hundekekse gefressen! Hundekekse! Was lässt du diesen Mist auch einfach so ...“
 

„Jetzt hör doch mal, Kagami-kun … ich …“
 

„Verdammter Mist! Ich wusste gleich, dass der Köter nur ...“
 

„Kagami-kun! Komm wieder runter!“
 

Kurokos schneidender Tonfall ließ den aufbrausenden Rotschopf von einer Sekunde auf die andere verstummen. Nun war es Kagami, dem das Wort eiskalt abgeschnitten wurde und der dumm aus der Wäsche glotzte. Es kam wirklich extrem selten vor, dass Kuroko die Stimme hob, aber wenn er es tat, verfehlte es seine Wirkung nicht.
 

Perplex starrten sie einander an, bis Tetsuya das Schweigen brach. Ihm selbst schien sein Verhalten ein wenig peinlich zu sein, denn er senkte kurz den Blick. Als er ihn wieder hob, hatte sich eine feine Röte auf seinen blassen Wangen ausgebreitet.
 

„Kagami-kun … ich … es tut mir leid ...“, seufzte der Kleine letztendlich und sah so treuherzig zu Kagami auf, dass in dessen Magen sogleich ein ganzer Schwarm Schmetterlinge auf Erkundungstour ging.
 

„Öhmmmm … ach … naja … soooo schlimm war es auch nicht ...“
 

Anders als bei Kuroko schoss Kagami das Blut gleich literweise in den Kopf. Hitze verwandelte sein Gesicht in eine lebendige Leuchtfackel. Kuroko entschuldigte sich!? Bei ihm!? Echt jetzt!? Verlegen fuhr er sich durch das rote Haar, stammelte dümmlich und winkte anschließend großspurig ab. Was für ein Heuchler er doch war!
 

Tetsuyas blaue Augen wurden noch eine Spur dunkler. „Trotzdem … ich hätte besser aufpassen sollen ...“, fügte er geknickt hinzu, was Taiga hart schlucken ließ.
 

Kuroko … er würde doch nicht anfangen zu … weinen!? Der kleine Hund an der Seite seines Herren stieß ein mitfühlendes Winseln aus. Kagami, der Nigou für den Hauch eines Augenblicks total vergessen hatte, funkelte diesen böse an. Bevor der Hund ihm abermals frech die Aufmerksamkeit Kurokos mopsen konnte, warf Kagami den Kopf in den Nacken und gab ein amüsiertes Schnaufen von sich.
 

„Vergiss es einfach, Kuroko! Schwamm drüber!“, trötete er da lautstark, und legte eine seiner großen Hände auf den blauen Schopf des Schattenspielers. Breit grinste er ihn an. „So schnell haut mich nichts aus den Socken! Schon vergessen! Wenn überhaupt, hätte ich besser aufpassen müssen!“
 

Grinsend verwuschelte er dem Kleinen das Haar, schleimte, was das Zeug hielt und genoss das seidige Gefühl von Kurokos Haaren an seinen Fingern. Skeptisch wurde er von seinem Partner beäugt.
 

„Wirklich …?“, hakte Kuroko vorsichtig nach. Normalerweise war Kagami nicht so schnell zu besänftigen.
 

„Klaaaar!“
 

Kagami kam sich unheimlich cool vor. Lässig zuckte er mit den Schulter, während sich Kurokos Miene aufhellte. Sogar ein leichtes Lächeln nahm einen Platz auf seinen Lippen ein. Kagami schluckte noch heftiger. Warum musste der Kerl nur so … verdammt niedlich sein!?
 

„Danke, Kagami-kun!“ Sanft aber bestimmt, befreite Kuroko sein Haar aus Taigas Fängen. Wieder ganz der alte Kuroko verbeugte er sich leicht vor dem Größeren, ehe er sich Nigou zuwandte. „Hast du gehört, Nigou? Kagami-kun ist gar nicht so böse. Deine anderen Leckerli sind also vor ihm sicher, keine Sorge ...“
 

Liebevoll ging Kuroko in die Knie, um das Hündchen mit Streicheleinheiten zu verwöhnen. Nigou hechelte erfreut. Glücklich schleckte er mit der rosa Zunge über Kurokos Finger und schmiegte sich an ihn. Demonstrativ zeigte er dem anderen Menschen währenddessen die kalte, pelzige Hundeschulter. Tetsuyas Freund und Partner klappte derweil die Kinnlade herunter und schlug lautlos auf dem Boden auf.
 

Haaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaah!?
 

„Was soll das denn heißer!?“ Die Röte, die nun auf Kagamis Wangen erschien, war eindeutig anderer Natur. Gefährlich begann seine rechte Augenbraue zu zucken. Kuroko!? Hey!? Kuroko! Hörst du zu!?“
 

Dummerweise wurde er jetzt auch noch von Kuroko wie Luft behandelt! Blöder Köter! Kaum wackelte der mit seinem Hintern, war er abgeschrieben!! Na warte!
 

„Kurokoooooooooooo!?“
 

Fauchend trat Kagami auf den Flur hinaus, packte den Blauhaarigen ohne lange zu fackeln am Schlafittchen und bugsierte ihn so wieder zu sich herum. Nigou bellte protestierend, als ihm das Herrchen so rüde entrissen wurde. Aber was interessierte es Taiga, was die Fellkugel zu sagen hatte? Genau, nämlich nix!
 

Kuroko dagegen blieb kurzzeitig die Luft weg. Wie ein junges Kätzchen war er im Genick gepackt worden und blinzelte einem recht angepisst aussehenden Kagami Taiga entgegen.
 

Fragend legte der Schüler den Kopf schief. „Ja …? Kagami-kun …?“
 

„Kuroko ...“, knurrte Kagami, dem das Verhalten des anderen mal wieder in Rage versetzte. „Wer soll hier böse sein!? Als ob ich diesen Fraß mit Absicht gefressen hätte! Ich glaube, es hackt!“
 

„Kagami-kun, bitte achte auf deine Ausdrucksweise ...“
 

„Scheiß auf, meine Ausdrucksweise! Dein Köter wird davon schon nicht taub!“
 

„Aber Nigou ist sehr sensibel ...“
 

Kagami biss die Zähne zusammen. Es knirschte laut. „Sensibel!? Was meinst du, wie sensibel mein Magen ist!“
 

„Kagami-kun ...“
 

Angefressen schüttelte der Rotschopf seinen Kleinen ordentlich durch. Dabei lieferten sie sich ein ausgiebiges Wortgefecht, wobei niemand das zunächst leise, dann immer lauter werdende Knurren wahrnahm, das auf keinen Fall von Kagami kam.
 

GRRRRR …
 

GRRRRRRRRR …
 

GRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRR ...
 

Erst als es längst zu spät war, und Kagami etwas oder besser jemanden auf sich zuspringen sah, wurde ihm schmerzlich klar, was Kuroko meinte, als er sagte, Nigou sei sensibel.
 

໒(◉ᴥ◉)७

GEBISSEN!

໒(◉ᴥ◉)७
 

„Ah! Fuck! Verdammt … das … ist doch … Ah! Scheiße, kannst du nicht besser aufpassen?! Aua!“
 

„Wenn Kagami-kun für eine Sekunde stillhalten würde, könnte ich ihn auch ordentlich verarzten …“
 

„Ordentlich verarzten? Pah, von wegen! Davon merke ich gerade nicht besonders viel! Fuck, tut das weh! Wenn ich diesen kleinen Mistköter erwische, dann gnade ihm .... Auuuuaaa!“
 

„Oh, entschuldige, Kagami-kun …“
 

Kurokos Mundwinkel begannen minimal zu beben, während sich ein feines, unverkennbar schadenfrohes Lächeln auf den Lippen des Blauhaarigen ausbreitete. Angespornt von den Jammerlauten Kagamis, drückte er den Wattebausch noch einmal fest auf die winzige, mikroskopisch kleine Schramme, die nun auf dem Hinterkopf seines Freundes prangte. Immerhin wollte er sich später nicht vorwerfen müssen, er hätte dieses Riesenbaby von einem Ass nicht sorgfältig genug versorgt.
 

„Ich glaube, Kagami-kun wird es überleben“, schloss der Kleine seine liebevolle Behandlung schließlich ab, indem er zur Krönung des ganzen noch ein ‘Placebo-Pflaster’ auf der lebensgefährlichen Kriegsverletzung platzierte. Aufmunternd tätschelte der Kleine daraufhin die breite Schulter des anderen, was dieser mit einem angepissten Schnaufen quittierte.
 

„Haha! Du findest das auch noch lustig, was?!“ Kagamis Augen funkelten aufgebracht, als er zu Kuroko herumwirbelte. Trotz seines bedenklichen Zustandes bekam er immer noch sehr gut mit, wenn er verarscht wurde. „Ich wäre beinahe draufgegangen, okay!“
 

„Kagami-kun … du bist nur gegen den Türrahmen gestolpert …“
 

„Gestolpert?! Dein verfluchter Köter hat mich angegriffen! Eiskalt und ohne mit der Wimper zu zucken!“
 

Anklagend deutete der Rotschopf auf den kleinen Husky, der seelenruhig neben der Tür lag und döste. Als könne er kein Wässerchen trüben. Aber Kagami Taiga wusste es besser! Dieses Vieh war Hund, sondern ein ausgewachsenes Monster!
 

Kuroko indes zuckte nur mit den Schultern. „Ich habe dir doch gesagt, dass Nigou sehr sensible ist. Für ihn sah es wohl so aus, als wäre ich in Gefahr …“, erklärte er nüchtern.
 

Innerlich seufzte Tetsuya tief. Langsam kam er sich wie eine gesprungene Schallplatte vor, die immer und immer wieder die gleiche Leier abspielte. Außerdem war überhaupt nichts passiert. Doch Kagami war eben eine kleine Dramaqueen. Zumindest, was das Thema Nigou betraf.
 

Wie aufs Stichwort gab der großgewachsene Schüler ein empörtes Murren von sich. „Natürlich ... diese Töle ist ja soooo sensible! Mir wird ja nur der Schädel eingeschlagen …“, murmelte Kagami in seinen nicht vorhandenen Bart. Währenddessen bombardierte er Nigou mit bitterbösen Blicken.„Na warte … ich zeig dir schon noch, wer hier wirklich in Gefahr ist … du kleiner, hinterhältiger … “
 

„Dann wünsche ich dir dabei viel Spaß, Kagami-kun …“
 

Kuroko beendete die leidenschaftliche Litanei des Größeren eiskalt, indem er Kagami ohne weiteres links liegen ließ, dafür sorgfältig und in aller Ruhe alles, was er zum Verarzten gebraucht hatte, zurück in dem kleinen Erste-Hilfe-Kasten verstaute.
 

Kagami staunte indes nicht schlecht. „Ehh …?“
 

Ihm blieben die Verwünschungen gegen den kleinen Hund regelrecht im Hals stecken, als der Verschluss leise zuschnappt und Kuroko sich damit kommentarlos Richtung Tür aufmachte.
 

„Ehh … Kuroko … jetzt … warte doch ....“, stammelte der größere von beiden dann doch ziemlich belämmert, was Kuroko mehr als egal war.
 

„Ich würde vor dem Essen gerne noch ein Bad nehmen. Kagami-kun hat bestimmt nichts dagegen, da er ja mit anderen, viel wichtigeren Dingen beschäftigt ist …“
 

Kagami ignorierend, kraulte der Schatten den kleinen Hund sanft im Vorbeigehen die Öhrchen, ehe er doch tatsächlich Anstalten machte, die Küche zu verlassen. An der Tür blieb Kuroko allerdings noch einmal stehen.
 

„... es sei denn …“ In den Augen des Blauhaarigen glomm ein verheißungsvolles Funkeln auf, als er den Kopf leicht drehte und dem Rotschopf einen kurzen Schulterblick zuwarf. „... es sei denn, Kagami-kun würde mir gerne Gesellschaft leisten …“
 

Es folgte ein koketter Wimpernaufschlag, dann war der Schatten aus der Küche verschwunden. Zurück blieben nur dessen Worte, die sich süß und verlockend in Kagamis Ohren verankerten.
 

Bad …
 

Vor dem Essen ...
 

Kuroko … im Wasser … nackt ...
 

Kuroko nackt im Bad … sie beide … zusammen …
 

Mehr brauchte es nicht, um im Schädel des Schülers ein ganz und gar nicht jugendfreies Kopfkino in Gang zu setzen. Kagami lief buchstäblich das Wasser im Mund zusammen. Beinahe hätte er sogar zu sabbern angefangen, doch bevor das geschehen konnte, riss ihn ausgerechnet ein leises Kläffen aus diesen ach so wunderbaren Gedanken.
 

Leicht benommen, schüttelte sich Kagami kurz, bereute dies jedoch gleich wieder. „Schnauze, du dämlicher Köter…“, blaffte er Nigou an, während er sich mürrisch an den Hinterkopf fasste.
 

Der Schmerz rückte dann allerdings rasch in Vergessenheit, als das leise Rauschen von Wasser zu ihm durchdrang. Davon magisch angezogen, schnellte der Rotschopf von seinem Platz hoch und steuerte selbstverständlich das Objekt seiner Begierde zu.
 

„Kuroko, ich bin schon …“, setzte Kagami voller Vorfreude an, kam bedauerlicherweise aber nicht sehr weit. Noch ehe er aus der Küche schlüpfen konnte, stellte sich ihm auf einmal ein kleiner, pelziger Widersacher in den Weg. „Was zum …?!“
 

Prompt kam Taiga ins Straucheln, fluchte und schaffte es gerade so, nicht auf die Schnauze zu fliegen. Instinktiv wich er vor Nigou zurück. Der niedliche Husky blieb trotz der Reaktion des Menschen vollkommen gelassen. Frech baute sich das Hündchen vor der Tür auf.
 

„Was zum Teufel …?!“, blaffte das Basketballass das Tier leise an. Immerhin sollte Kuroko nichts davon mitbekommen, dass er seinen Liebling schon wieder anmotzte. „Verpiss dich!“
 

Gepaart mit eindeutigen Gesten funkelte Kagami die Pelznase auffordernd an. Da ihn ein gemeinsames Bad mit seinem Schatten ungemein beflügelte, straffe Kagami entschlossn die Schultern, um sich todesmutig an Nigou vorbeizuquetschen.
 

Er kam nicht weit.
 

„Wuff!“
 

Er kam nicht weit, denn in perfekter Synchronisation hüpfte das Drecksvieh von einem Hund exakt in die Ecke der Tür, die Kagami zur Flucht nutzen wollte.
 

Erst Rechts ...
 

„Verdammte Scheiße! Wirst du wohl …!“
 

Dann links ...
 

„Wuff! Wuuff!“
 

Nochmals rechts …
 

„Jetzt mach aber, dass du … Zieh Leine!“
 

Und zu guter Letzt noch einmal die Mitte ...
 

„Wuff! Wuff! Wuuuuff!“
 

In den blauen Kulleraugen Nigous blitzte pure Überlegenheit auf. Munter verfolgte er jede Bewegung des rothaarigen Menschen vor sich und kläffte zufrieden, als sich dieser atemlos geschlagen gab.
 

„Du …“ Auf Kagamis Stirn schwoll mittlerweile eine dicke Stressader. Das rechte Augenlid zuckte gefährlich. „Ich hasse dich … ich hasse dich so sehr …“, presste er kurz darauf so leidenschaftlich hervor, dass es schon beinahe einem Liebesgeständnis gleichkam.
 

Zähneknirschend atmete das Ass tief durch.
 

„K-Kuroko? Ich glaube, ich passe dieses Mal! Ich kümmere schon mal um das Essen, okay?“
 

Noch nie war ihm etwas schwerer gefallen. Ohne die Antwort des Kleinen abzuwarten, drohte er Nigou stumm mit der Faust, ehe er sich von diesem abwandte und wütend zum Kühlschrank stapfte. Nigou hechelte derweil glücklich und machte es sich wieder neben der Tür gemütlich.
 

(∪^ω^)
 

Eine knappe halbe Stunde später lag bereits der leckerer Duft von gebratenem Fleisch in der Luft. Das Kochen half Kagami, sich abzulenken, aber die Vorstellung von einem nackten Tetsuya bescherte ihm ein warmes Gefühl im Bauch und verfolgte ihn auf Schritt und Tritt. Sein einziger Trost war, dass sie immer noch den Abend und die kommende Nacht vor sich hatten.
 

Während der vergangenen dreißig Minuten hatte sich der Köter hingegen keinen Millimeter vom Fleck gerührt. Entspannt, als wäre er nicht blutrünstig über ihn hergefallen, lag Nigou neben der Tür, gab ab und an ein leises Gähnen von sich und glotzte ansonsten faul zu ihm hinüber. Kagami konnte die Blicke pausenlos in seinem Nacken spüren.
 

Als wolle er ihn bewachen …
 

Missmutig brabbelte der Schüler in seinen nicht vorhandenen Bart. Leicht gereizt drosch er mit dem Küchenmesser auf eine unschuldige Karotte ein.
 

„Du brauchst gar nicht glauben, dass du bei uns im Bett schläfst! Du wirst schön in deinem flohverseuchten Korb pennen, kapiert “
 

„Nigous Korb ist nicht flohverseucht, Kagami-kun …“
 

„Und ob er das … Woow …!?“
 

Wie immer, wenn Kuroko aus heiterem Himmel neben ihm auftauchte, verabschiedete sich Kagamis Coolness kurzzeitig. Mittlerweile müsste er sich eigentlich daran gewöhnt haben, aber das Herz rutschte ihm trotzdem immer wieder in die Hose.
 

Kuroko indessen war sich keiner Schuld bewusst.
 

„Hallo“, begrüßte ihn der Kleine. Ruhig erwiderte der den vorwurfsvollen Blick des Großen.
 

„Kurokooo …“, gab dieser knurrend zurück, und eigentlich hatte er bereits eine saftige Standpauke auf der Zunge, doch dann rutschten seine Augen unwillkürlich eine Etage tiefer und sogen sich prompt an dem Fleckchen nackten Haut fest, dass langsam mehr und mehr zum Vorschein kam, als der Stoff des etwas zu großen Shirts über die Schulter des Blauhaarigen rutschte. Dazu gesellte sich dessen angenehme Duft, sodass ihm in einer ganz bestimmten Region seines Körpers abermals verdächtig warm wurde.
 

… zum Anbeißen …
 

„... kun … Kagami-kun …? Noch da?“
 

„Mhhhhhhh …“
 

Wie hypnotisiert nickte der Größere von beiden, ohne überhaupt den Sinn von Kurokos Worten wahrzunehmen. Stattdessen spürte er dafür gleich darauf einen hinterhältigen Knuff in den Magen.
 

Sofort verging dem Ass das Glotzen. „Uff!“, pustete er mehr überrascht als getroffen heraus. Schlagartig, im wahrsten Sinne des Wortes, war Kagami wieder bei Sinnen. „A-Aua! G-Geht's noch?!“
 

Eine feine Röte breitete sich auf den Wangen des Schülers aus. Schmollend rieb er sich den Bauch.
 

„Mir geht es sehr gut. Aber Kagami-kun benimmt sich höchst seltsam“, kommentierte Kuroko das auffällige Verhalten seines Freundes nüchtern. Dies war zwar eigentlich nichts neues für ihn, trotzdem begann er sich Sorgen zu machen. Dezent runzelte Tetsuya die Stirn. „Hat Kagami-kun vielleicht doch mehr abbekommen als gedacht …?“
 

Prüfend trat er näher an sein Gegenüber heran.
 

„W-Was?! Schwachsinn!“ Taiga wurden die Ohren heiß. Der Duft Kurokos stieg ihm jetzt erst recht in die Nase und sorgte für ein wohliges Kribbeln. Heftig schüttelte er den Kopf. „Pah, so … so etwas haut mich nicht um, klar?! Daran liegt es nicht! Bin fit, topfit!“, beharrte er rigoros, obwohl er noch vor kurzer Zeit genau das Gegenteil behauptet hatte.
 

„So?“ Zu seinem Pech gab sich Kuroko nicht so schnell geschlagen. Unbeabsichtigt weckte er dessen Neugier. „Und woran liegt es dann, Kagami-kun? Nun?“
 

Der Schatten rückte ihm unwillkürlich noch dichter auf die Pelle, was es Kagami unmöglich machte, den hübschen Augen des Kleinen auszuweichen.
 

Fuck!
 

„Das … also … du …“ Das Basketballass atmete tief durch. Verdammte Scheiße, wie war er nur wieder in solche eine Situation gekommen? Aber es war auch zu verführerisch. Täuschte er sich, oder war das verflixte Shirt noch ein Stückchen weiter gerutscht?! „Naja … du … bist schon eine Weile da und … ich …“
 

„Ja?“
 

„Verdammt, Kuroko!“
 

Kagami gab ein dunkles Knurren von sich. Bestimmend legte er seinem Schatten eine Pranke auf die zierliche, nun mehr nackte Schulter. Die Haut unter den Fingerspitzen war wunderbar weich. Mit der anderen berührte er sanft die Wange Tetsuyas.
 

Nun war es der Kleine, dessen Nase rot schimmerte.
 

„Kagami-kun …“
 

„Ich … muss dich jetzt unbedingt küssen …“
 

„Warum …“ Kuroko schluckte trocken. „... Warum tust du es dann nicht endlich …?“, raunte der Schüler leise.
 

Wie von selbst streckte er sich etwas, kam seinem Partner ohne zu zögern entgegen. Das Herz des Blauhaarigen hüpfte aufgeregt in der Brust. Da Kagami so viel größer war als er, schien es eine Ewigkeit zu dauern, bis sich dieser zu ihm hinunterbeugte und sich ihre Lippen federleicht berührten.
 

Es war ein unschuldiger Kuss. Unschuldig und sehr süß. Kuroko hatte die Augen geschlossen, ebenso Kagami, dem das zarte Seufzen des Kleinen einen wohligen Schauer bescherte. Für ihn ein eindeutiges Zeichen, noch einen Schritt weiterzugehen. Forsch vertiefte er den Kuss, glitt mit der Zunge vor und wollte Tetsuya zeigen, wie sehr er sich nach einem 'Kuss’ von ihm sehnte.
 

So der Plan in Taigas Fantasie.
 

„Wuuuuuffff! Wuff!“
 

In der Realität gab es nur einen pelzigen, nervtötenden und überaus besitzergreifenden Haken.
 

„Wuuuuuffff!“
 

Verbissen blendete Kagami das penetrante Plärren der kleinen Töle aus. Oder genauer gesagt, gab er sein bestes, sich ganz auf Tetsuya und dessen weiche Lippen zu konzentrieren.
 

„Wuuuuuuffffff!!!“
 

Besitzergreifend legte er einen Arm um den zierlichen Rücken seines Partners, doch bevor er mit Kuroko weiter auf Tuchfühlung gehen konnte, spürte er ein unangenehmes Zwicken in der rechten Wade.
 

„Grrrrr~“
 

Sogleich verzog der Hüne das Gesicht. „Autsch!„, nuschelte er überrumpelt in den Kuss, löste diesen vielleicht für eine Millisekunde, was ein gewisser Jemand allerdings abgebrüht nutzte, um sich dreist zwischen Kuroko und ihn zu quetschen.
 

„Wuff!“
 

„Was zum …?!“
 

Verwirrt machte Taiga dem Störenfried, der mit riesigen Kulleraugen zu seinem Herrchen aufsah, Platz.
 

Ein Fehler … ein großer Fehler …
 

„Nigou“, säuselte derweil Kuroko.
 

Die Wangen des Blauhaarigen waren deutlich erhitzt. Ein bezaubernder Anblick. Doch wenn Taiga glaubte, noch einmal zum Zug zu kommen, hatte er sich geschnitten. Denn natürlich sprang Kuroko sofort auf das widerliche Ich bin so kleine, mein Herz ist rein-Getue’ des Köters an.
 

„... eh, Kuroko …“
 

„Entschuldige Nigou, du hast bestimmt Hunger.“
 

„ … das Vieh hat mich gebissen …“
 

„Braver Junge. Wollen wir schauen, was wir für dich haben? Ich hab bestimmt noch ein paar Hundekekse ...“
 

„... hörst du? Ich wurde GEBISSEN …“
 

In Kagamis Gesicht begann es zu arbeiten. Wild zuckten die Mundwinkel, um ein irres Grinsen in die Wege zu leiten. Fassungslos musste er zusehen, wie Nigou den Platz in Tetsuyas Armen einnahm. Sanfter als sanft verwöhnte der Schatten den niedlichen Husky mit Streicheleinheiten und bekam dafür ein verliebtes Schlecken über die Nase zurück.
 

Er, Kagami Taiga, war abgemeldet. Mal wieder …
 

„Kuroko …?“
 

Machtlos schaute er den beiden nach, als diese aus ins Wohnzimmer verschwanden. Das letzte, was er zu sehen bekam, war die pelzige Visage Nigous, der ihm, Kagami Taiga, siegessicher die Zunge herausstreckte.
 

Er hasste ihn …
 

Und wie er diesen Köter doch hasste …
 

໒(◉ᴥ◉)७ ENDE ໒(◉ᴥ◉)७



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