Tag und Nacht von Summerrains ================================================================================ Kapitel 11: Gebot und Verbot ---------------------------- ,,Professor Snape?”, rief Harry und machte sich auf den Weg die Treppe hinauf. Gerade eben hatte er seine Freunde nach draußen begleitet und sich verabschiedet, jetzt musste er irgendwie noch die Sache mit Snape mit diesem persönlich klären. ,,Was wollen Sie nun schon wieder, Potter?”, stöhnte Snape auf und warf Harry einen genervten Blick über die Schulter zu, der ihn gekonnt ignorierte. ,,Ich muss leider dringendstens mit Ihnen sprechen, Sir", meinte Harry ruhig und setzte sich auf den Schreibtischstuhl. Kurz suchte er Snape’s Blick und forderte ihn stumm auf, einfach mal nur zuzuhören. Snape hob bei dem durchdringenden Blick eine Augenbraue und sagte nichts. Harry nickte kurz und begann dann zu erzählen, was seine Freunde ihm berichtet hatten. Snape folgte dem Gespräch schweigend und ohne eine Miene zu verziehen. Wie gerne würde Harry in solchen Situationen auch so entspannt bleiben können, doch er folgte immer seinen Instinkten. Snape saß hier vor ihm und sprang nicht auf, wie Harry es vermutlich getan hätte, wäre er mit solchen Verfolgern konfrontiert worden. Als Harry geendet hatte, wartete er einen Moment, ob jetzt vielleicht irgendeine Reaktion des Mannes folgen würde, doch der starrte ihn einfach nur weiter ausdruckslos an. Also begann der Jüngere zu erzählen, was er sich vorgestellt hatte. ,,Ich dachte, es wäre vielleicht gut, wenn ich Sie nicht mehr alleine lassen würde. Ich weiß nämlich nicht, ob vielleicht auch Mitglieder des Ordens Ihnen an den Kragen wollen…”, meinte er und kniff die Augen zusammen, um vielleicht mal eine Veränderung in Snape’s Gesicht zu erkennen. Als dieser jedoch nichts darauf erwiderte, stand Harry einfach auf, hob den Zauberstab, worauf der Tränkemeister dann doch reagierte und seinen eigenen ziehen wollte, aber von den Handschellen gehindert wurde, und einen Überwachungszauber auf den schwarzgekleideten Mann legte. Dann drehte er sich um und verließ den Raum, um in sein Zimmer zu gehen und seine Ruhe zu haben. Auf halbem Weg allerdings, trat plötzlich jemand aus den Schatten und richtete den Zauberstab auf ihn. Verdammt! Wer war das? So schnell hatte er dann doch nicht mit Einbrechern und anderen Problemen gerechnet… Als sein gegenüber aus den Schatten trat, konnte er eine Frau von ungefähr dreißig Jahren erkennen, die ihren Stab in einer fließenden Bewegung hob und gerade zum Zauberspruch ansetzen wollte, als Harry seine Hand hob und die Frau praktisch mit der Handfläche an die Wand drückte. Er hob seinen Zauberstab und legte ihr eine Ganzkörperklammer auf, um sie am Angreifen zu hindern, nahm ihr den Zauberstab ab und schwächte den Fluch so weit, dass die Frau sprechen konnte. ,,Wer sind Sie und was wollen Sie hier?”, zischte er und drückte ihr den Zauberstab an die Brust. ,,Was geht es dich an, wer ich bin, Potter? Ich bin hier um den größten Verräter im ganzen Krieg gegen Voldemort zu zerstören!”, schrie sie und versuchte den Fluch abzuschütteln. Aus Snape’s Zimmer war ein Poltern zu hören und einen Moment später stand der ehemalige Lehrer im Gang mit einem Brett des Kopfendes des Bettes an den Handschellen. Harry stöhnte und vergrub kurz den Kopf in seinen Händen, bevor er Snape mit einem Augenverdrehen einfach ignorierte und sich wieder seiner Gefangenen zuwandte. ,,Schön!”, sagte er kalt, ,,dann sage ich halt dem Ministerium bescheid, dass hier ein versuchter Mord stattgefunden hat!”, meinte er und verstärkte den Fluch wieder, bevor er sich an Snape wandte und die Augen zusammenkniff. ,,Und warum genau”, begann er bedrohlich leise, ,,zerstören Sie einfach das Bett?” Snape schien tatsächlich ein wenig erstaunt, dass Harry auch so eine Seite hervorbringen konnte und schien kurz ein wenig sprachlos. ,,Sie", knurrte Harry, welchem es schon irgendwie Vergnügen bereitete, Snape etwas einzuschüchtern, ,,gehen jetzt zurück in Ihr Zimmer, reparieren das verdammte Bett und warten auf mich, bis ich zu Ihnen komme, um ein paar Regeln festzulegen!” Mit einem Schnauben drehte sich Snape um und trottete zurück in sein Zimmer. Mit einem letzten prüfenden Blick auf Snape, rief Harry seinen Patronus und sandte eine Nachricht an Kingsley, teilte ihm von der Einbrecherin mit. Dann ging er zu Snape’s Tür und spähte hinein. Kurz beobachtete er, wie der Tränkemeister sich bemühte, mit zauberstabloser Magie das Bett zu reparieren, bevor er sich umentschied und Snape mit einem Zauberstabschlenker zur Hand ging, als er den Raum betrat. ,,Snape, ich will Ihnen Ihren Zauberstab zurückgeben. Sie können sich schließlich überhaupt nicht verteidigen.” Er griff in seine Tasche und zog den tiefschwarzen Stab heraus und reichte ihn mit einem kleinen Lächeln an Snape weiter, der ihn behutsam in die Hand nahm und tief Luft holte, als würde einen Geruch oder ein Gefühl auskosten. Harry lächelte heimlich in sich hinein, als Snape schnell wieder die Augen öffnete und Harry einen herausfordernden Blick zuwarf, der eindeutig sagte, dass Harry der sichere Tod erwarten würde, wenn er jemals irgendwem davon erzählen würde. Daraufhin verwandelte sich Harry’s Lächeln aber nur in ein Grinsen, bevor er sich umdrehte und den Raum verließ, nachdem er lautlos den Überwachungzauber auf Snape erneuert hatte. Das würde noch eine interessante Zeit werden, mit der grimmigen Fledermaus zusammen in einem Haus, und das nicht nur für ein paar Minuten…. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)