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Not yet another Fairytale

von

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Who is going to navigate?

Der blinde Passagier sollte recht behalten, denn im Handumdrehen wurde aus einem lauen Lüftchen der wildeste Sturm, den Schneeweißchen je erlebt hatte. Auf ihrer Heimatinsel konnte man bereits von einem minder starken Regenschauer vom Sturm des Jahrhunderts reden, so beständig war das Wetter.
 

Die gesamte Crew, die nun gerade mal aus den dreien bestand, wuselte über Deck. Bärchen staunte nicht schlecht und Rosenrot lief versuchte stolpernd und rutschend über die nassen Holzdielen zum Lagerraum zu kommen, nicht die leichteste Aufgabe, aber nachdem sie es geschafft hatte, war es ein Einfaches, sich etwas Brauchbares zu schnappen.
 

"Bärchen! Das Segel, verdammt nochmal!", brüllte Schneeweißchen gegen den tosenden Wind der auch noch Regen mit sich brachte. Rosenrot schlitterten einstweilen mit einem Tau über Deck und band alles an, was nicht fixiert war. 

Ihr letztes Ziel war die Errungenschaft von Whitebeard, der rote Stuhl, doch ehe sie angekommen war, riss der Wind den Hauptmast nieder, das Segel war zu straff gespannt und stellte genau den Grund dar, warum Schneeweißchen ihren Mitstreiter so anbrüllte. Der muskulöse Mann kam genau zu spät, denn als er zum Hauptmast eilte um das Segel einzuholen, war dieser schon eingebrochen und bedeckte das Deck mit dem durchnässten Segel. 
 

Hood stand in aller Ruhe am Steuerrad und beobachtete die Reaktionen. Für ihn war es ein ganz klassischer gewöhnlicher Sturm, kein Grund zur Aufregung, aber etwas mehr Organisation hätte das Schlimmste schon verhindern können. Als er den Mast durchbrochen auf den Holzdielen liegen sah und das Segel die drei Piraten unter sich bedeckte, müsste er lachen. Er fixierte das Steuerrad und spazierte mit langsam nachlassendem Wind und Regen hinunter zu den anderen. In aller Ruhe ging er zu einem Ende des Segels und lehnte sich hinunter.
 

"Ihr seid doch vollkommen aufgeschmissen", sagte er als er den durchnässten eingerissenen Stoff hoch hob und in die strahlend gelben Augen der Kapitänin blickte. 

"So geht ihr ja bei dem leichtesten Lüftchen drauf", fügte er hinzu und wirbelte den nassen Stoff auf, um auch die anderen beiden an die frische Luft zu lassen. 
 

"Du sagst mir sicher nicht, wer hier draufgeht!", nahm Schneeweißchen sofort wieder eine Angriffsposition auf, worauf sich Hood nur umdrehte. 
 

"Wäre eure erste Priorität das Hauptsegel gewesen, hättet ihr jetzt noch einen Hauptmast, stattdessen lässt ihr euch von dem kleinsten Lüftchen so außer Gefecht setzen, als würde die Aqua Laguna auf euch zukommen. Ihr habt zwar euer Hab und Gut und oh, den lächerlichen Riesenstuhl gerettet, aber was bringt euch das, wenn ihr ohne Segel nicht weiter kommt? Wollt ihr zur nächsten Insel rudern?" die Vorwürfe spitzten sich zusammen und auch wenn Schneeweißchen es sich nicht eingestehen wollte, so hatte er vollkommen recht. 

Es brodelte in ihr und am liebsten hätte sie ihn wieder über Bord geworfen. 
 

Während der Sturm sich genauso schnell wieder legte, wie er aufkam, machten sich Bärchen und Rosenrot an die Arbeit das Chaos zu beseitigen. Eines hatte die Rothaarige aber noch auf dem Herzen: "der Stuhl ist nicht lächerlich! Deine Frisur ist lächerlich", sagte sie mit kindlicher Leichtigkeit und Hood strich sich über den nun vollkommen flachgelegten bunten Irokesen, aber nasses Haar war nun auch jedermanns Problem und sollte nicht den primären Fokus erhalten.
 

Schneeweißchen beobachtete die Situation während sie sich ihre beiden Zöpfe auswinkte. Sie konnte den selbstgefälligen Blick auf Hoods Gesicht nicht ausstehen und so machte sie aus einer verzweifelten Situation eine Situation in der jeder gewinnen würde. 
 

"Wenn du dich so gut auskennst, navigierst du eben", sagte sie zu ihm und ließ ihn mit einem zufriedenen Grinsen zurück. Es war keine Frage oder Bitte, ob er ihr helfen konnte, nein, es war ein Befehl, der erste Befehl seiner Kapitänin. 
 

"Aye Aye Käpt'n", sagte er sogleich und platzierte sich wieder am Steuerrad, sein Blick fiel kurz auf den Logport und dann über das Deck und die Gallionsfigur aufs Meer. 
 

"Der Mast muss geflickt werden, sonst seh‘ ich hier keine große Hoffnung!", rief er zu den anderen beiden, die drauf und dran waren, wieder für Ordnung an Deck und darunter zu sorgen. 

Bärchen seufzte. Der Mast war hinüber. Nicht einfach nur durchgebrochen, sondern zerschmettert, wie solch ein eigentlich harmloser Sturm das zusammen brachte, war nicht nur für ihn ein Rätsel, das nicht aufgelöst werden wollte. 
 

Rosenrot richtete gerade den nicht so ehrlich erworbenen aber ihr bereits sehr teuren Stuhl auf, da kam Bärchen die Idee. 
 

"Hey, Red, komm hier her mit dem Ding!", rief er ihr zu und Rosenrot kam, vor sich den Stuhl herschiebend. 
 

"Das wird unser neuer Hauptmast", sagte Bärchen und machte sich bereit, den Stuhl in Position zu bringen. Schneeweißchen hob die Augenbrauen und beobachtete das Geschehen sehr skeptisch während sich ihre Schwester darüber freute, dass ihre Errungenschaft so ehrvoll dienlich sein konnte. 
 

Schneeweißchen sah Bärchen eine Weile zu, während er das überflüssige Holz vom zerstörten Mast weg schlug, den Stuhl umlegte und den Quermasten an dessen Spitze montierte. Die kleine Kuppel, die als Ausguck diente war kaum beschädigt und brauchte nur ein Paar liebevolle Hände, die sie wieder auf Vordermann brachten. Rosenrot stand dem starken Mann unterstützen zur Seite indem sie ihm Werkzeug zur Verfügung stellte und tat, warum er sie bat.
 

Eine große rosarote Blase tat sich vor Schneeweißchens Lippen auf und platzte mit einem kleinen Knall. Zufrieden kaute sie an dem Kaugummi mit Erdbeergeschmack herum und streckte sich ausgiebig. Sie wunderte sich immer noch ein wenig, wo dieser Sturm so plötzlich herkam und fragte sich, was auf der Grandline wohl noch so auf sie warten würde.
 

Mit einem Kopfschütteln holte sie sich aber schnell wieder zurück in die Realität und richtete ihren Blick dann zu Hood, was auf sie zukommen würde, würde auf sie zukommen, egal, was sie sich jetzt alles ausmalte.  

"Kurs auf die nächste Insel!", rief sie dem Burschen zu, er nickte, sah auf den Logport und drehte am Steuerrad.
 

„Hey, White… ich hab Hunger“, rief Rosenrot, welche nachdem Bärchen den Stuhl, der nun als Mast herhielt, aufrichtete, wieder Platz auf diesem genommen hatte. Ausgerichtet war der Ausblick direkt nach vorne über den Bug und über die Gallionsfigur, welche eine aus Ebenholz geschnitzte Meerjungfrau darstellte und Rosenrot drehte sich über die linke Armlehne zurück zu ihrer älteren Schwester, welche sogleich nickte.
 

„Wir sollten wirklich etwas essen“, sagte sie und verschwand in der kleinen Kombüse. Hood sah der weißhaarigen Piratin nach und fragte sich, ob sie besser kochte, als sie navigierte und mit Wetterumschwüngen umging.

Nach dem kleinen Sturm, der an Bord neben dem Problem mit dem Masten, nur für etwas Unordnung, die schnell wieder beseitigt war, war die See wieder ruhig, ein laues Lüftchen fuhr in die Segel und ließ das Schiff ruhig über das Wasser treiben. Es würde noch dauern, bis das Segel und an Deck alles wieder trocken war, vor allem mit dem Einbruch der Nacht, der nun auch noch Kälte mit sich brachte.
 

Rosenrot war die erste, der es zu kalt wurde und so eilte sie rasch unter Deck um sich frische Sachen zu holen. Bärchen blieb hart, er hatte ohnehin nur eine Hose an. Seine geliebte schwarze Fedora winkte er nur etwas auf und trug sie weiterhin auf dem nassen Haar. Auch Hood hatte sich vorerst darauf beschränkt, das Wasser aus der Kleidung zu drücken und ließ seine Jacke erst einmal über die Reling gehängt trocknen. Durch das trägerfreie Hemd wurde schnell klar, der Bursche konnte auch anpacken und war keiner von der schwachen und schmächtigen Sorte.
 

In der Kombüse wurde gerade Wasser aufgesetzt und mit etwas Salz versehen. Der Blick in die Vorratsschränke war kein besonders berauschender. Der Griff landete zuerst bei einer halbleeren Flasche Rum, die nach dem Öffnen Schneeweißchens Lippen geführt wurde. Einen kräftigen Schluck später, landete die Flasche wieder im Schrank und die Kapitänin griff zu den Nudeln. Viel mehr war in dem Schrank nicht zu finden, ein geöffneter Sack Reis und eine große große Flasche Tomatenketchup, welche ebenso herausgenommen wurde.
 

Bis das Wasser kochte, stellte Schneeweißchen vier Teller an den Tisch, a den vielleicht acht Leute Platz gehabt hätten und legte Essstäbchen dazu und erlaubte sich einen raschen Zwischenstopp in der Kapitänskajüte. Schnell entledigte sie sich ihrer nassen Klamotten und suchte sich etwas frisches, trockenes. Die alte Kleidung war ohnehin schon hinüber nach dem Aufenthalt bei der Marine und dann auf Whitebeards Schiff, total verdreckt und zerrissen. Sie fragte sich, wo die Reise als nächstes hingehen würde und was sie erleben würden, doch sie hatte ein gutes Gefühl, allerdings hatte Schneeweißchen sehr selten ein schlechtes Gefühl und so ging sie stets naiv neue Abenteuer an. Ihr Ziel war weiterhin unter Whitebeards Flagge zu segeln.

Als sie sich vorstellte, dieses Ziel zu erreichen, musste sie sie unwiderruflich grinsen und griff nach den nächstbesten Shorts, olivegrüne, und einem weißen Top dazu. Die Haare rubbelte sie mit einem Handtuch so trocken wie möglich und eilte mit zusammengebundenem Haar zurück in die Küche wo sie erkannte, dass die Nudeln bereits al dente waren.
 

Wenige Momente später, versammelten sich die vier am Esstisch und verschlangen regelrecht die vorgesetzte Portion Nudeln mit Ketchup.

„Klasse“, sagte Rosenrot, doch Hood staunte nicht schlecht. Er beobachtete die drei genauestens und jeder von ihnen schien dieses Gericht in vollen Zügen zu genießen, während er selbst empfand, dass es das Unterste vom Untersten war. Nun gut, es war warm, sie hatten Kohlenhydrate und durch die ‘Soße‘ auch ein paar Vitamine.
 

„Wir brauchen eindeutig einen Koch...“, sagte er und zwang sich seine Portion schnell hinunter um wieder nach draußen zu können, wo er sich um den Kurs kümmern konnte.

„Wenn du mit dem Essen nicht zufrieden bist, musst du nicht essen“, sagte Schneeweißchen kühl, während sie sich eine zweite Portion in ihre Schüssel tat und sich die Nudeln mit den Stäbchen in den Mund schaufelte, dann hielt sie plötzlich inne. „Wir?“, fragte sie dann mit vollem Mund und starrte den jungen Mann an, der gerade aufgestanden war und an Deck gehen wollte.
 

„Natürlich wir, ich gehöre jetzt zu euch“, sagte er mit einem Schulterzucken und ließ Schneeweißchen und die beiden anderen mit großen Augen zurück. Das selbstgefällige Grinsen, welches Schneeweißchen oft aufsetzte, wenn sie zufrieden war, schlich sich wieder auf ihre Lippen.
 

„Ich finds super“, sagte Rosenrot und schaufelte ihre zweite Portion hastig in sich hinein. Bärchen nickte und stellte eine beinahe sauber ausgeleckte Schüssel auf den Tisch.
 

„Danke White“, sagte er und stand auf, der Mast war noch nicht einwandfrei festgemacht und sollte noch ein paar Anpassungen vertragen. Und so blieben die Schwestern zurück.

Schneeweißchen sah die Rothaarige an und diese legte ein sanftes Lächeln auf.
 

„Ich finde, es ist eine gute Idee, dass wir den Typen mitnehmen, der scheint zu wissen, was er tut, außerdem hat er große Mukkis“, sagte die jüngere und trank ein ganzes Glas Wasser mit einem Zug aus. Die Kapitänin nickte und genehmigte sich selbst einen weiteren Schluck Rum.
 

„Auf der nächsten Insel müssen wir Lebensmittel aufstocken, der Sake geht zur Neige und das Schießpulver für die Kanonen ist durch den Sturm und das Wasser ruiniert, aber Papas Kiste ist noch da, damit sollten wir eine Weile auskommen, bis wir unsere eigenen Schätze finden“, sagte Schneeweißchen und auch in den Augen ihrer Schwester glitzerte es nun.
 

„So!“, sagte Schneeweißchen und stand auf: „Jetzt dürfen die Männer aufräumen“, mit diesen Worten ging sie nach draußen und verbreitete die frohe Botschaft, dass es nun Männerjob war, das Geschirr abzuwaschen und den Tisch zu wischen.

Maulend machten die Herren, wie ihnen befohlen wurde und Hood gab Schneeweißchen für die kurze Zeit den Tipp, das Steuerrad nicht anzufassen, es war auf den richtigen Kurs gestellt.
 

„Jaja“, gab die Kapitänin klein bei und kletterte an der Rückenlehne des roten Stuhls hoch zum Ausguck, während Rosenrot es sich wieder auf dem Stuhl selbst am weichen Polster bequem machte. Eine Decke würde diesen Platz noch perfekt machen.

In der kleinen Kuppel angekommen, lehnte sich Schneeweißchen an das Geländer und atmete entspannt die frische Meeresbrise ein. Ja, es wurde rasch kalt, sobald das Licht weg war, aber das war Schneeweißchen egal, sie konnte endlich Reisen, endlich ihren Traum wahr machen und nachdem der König der Piraten nun gefallen war, war es an der Zeit, sich zu holen, was ihr gebührte, zumindest was ihre Ansicht der Dinge und ihre alleine, denn all die anderen Piratenmannschaften da draußen meinten, selbst die rechtmäßigen Herren des Schatzes des Königs der Piraten zu sein und so begann eine komplett neue Ära. Das große Piratenzeitalter brach an.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Runenmagierin
2018-10-22T07:55:35+00:00 22.10.2018 09:55
spitze, Hood steht gelassen am Steuer und die drei anderen schieben Chaos und der MAst geht kapeister...
das nenne ih Talent^^
Genauso wie das mit dem Kochen...
die brauchen nicht nur einen Koch, die brauchen auch ein paar mehr Lebensmittel...
und der Stuhl als neuer Mast, Whitbeard wird aus alles Wolken fallen wenn er das mal herausfindet XD
seine Crew wirds sicher ach lustig finden
Antwort von:  Hypsilon
22.10.2018 11:36
Das ist mal ein Chaotenhaufen nicht wahr?
Ja, da hat er sich was angefangen indem er die drei gerettet hat haha, Schneeweißchen wird dem armen Herren nämlich ehestmöglich wieder an den Senkel gehen xD

Danke für dein Kommi :-)


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