Replay von KritzelFuchsKurai ================================================================================ Kapitel 22: Kapitel Erinnerungsscherbe „Bemalte Seide 1“ -------------------------------------------------------- Kapitel Erinnerungsscherbe „Bemalte Seide 1“ Gelangweilt blickte das Gold Sesshomaru‘s zum Himmel, während er das aufwallende Reki Kagome‘s mit sein Youki beruhigte. Nach einer kurzen Ruhephase, wo man es nur aus der kleinen Hütte klirren hören konnte, ertönte wieder Kagomes erzürnte Stimme, die selbst für die Menschen im Dorf kaum zu überhören war. Wildes Geschrei drang durch die geschlossenen Bambusvorhänge an seine empfindlichen Ohren. Innerlich hoffte er nie mit ihr streiten zu müssen. Denn wenn er bei ihrer jetzigen Stimmlage vor ihr stünde wäre er binnen Minuten taub. Im Augenwinkel sah er wie sich die Bambusvorhänge plötzlich bewegten, was den Yokai reflexartig höher in den Baum springen ließ. Abwartend schielte er um den Stamm, doch widererwartend kam keiner aus der Hütte. Der Vorhang schloss sich wieder und abermals ertönte die Stimme Kagome‘s. Als Sesshomaru, wie fast jeden Tag, hierher kam hatte er nicht erwartet, dass sein Bruder da wäre. Einen ganzen Monat war dieser nun fort gewesen und nun plötzlich wieder da. Hätte er das gewusst, dann wäre er zuvor zu Rin gegangen. Kuhaku hatte einen guten Geschmackt für Sake und die Gespräche über die Jagt waren nie langweilig. Sie hatte sich wahrlich einen guten Mann gesucht, dennoch vermisste er seine Ziehtochter. Da diese ja nicht mehr bei der Alten lebte, sah er sie selten bis gar nicht. Nur ab und zu, wenn er weitere Bücher holte begegneten sie sich zufällig. Auch heute war er wieder zu der Alten gegangen und hatte einige Bücher, in der Hoffnung dort eine Lösung für die Bindung zu finden, geholt. Auch wenn es ihm nicht mehr unangenehm war bei der Frau seines Bruders zu sein musste langsam eine Lösung her. Denn das Gefühl, was er bekam wenn er sich zu weit von ihr entfernte, behagt ihm gar nicht. Dazu kam die Stimme, die er seinem inneren Biest zuordnete. Diese wurde zunehmend aggressiver, sowie verlangender. Vor allem in Bezug auf Kagome. Er seufzte. Diese Stimme setzte ihm Bilder sowie Sachen in den Kopf auf die er so nie gekommen wäre. Schon lange belog er sich nicht mehr selbst und war sich bewusst geworden, dass er Kagome attraktiv sowie sie für fähig befand eine gute Frau zu sein. Tagtäglich übte sie. Sei es kochen oder andere Aktivitäten. Doch all dies tat sie nicht für ihn, auch wenn sie ihm immer ein herzerwärmendes Lächeln schenkte und ihn stetig umsorgt, wenn er zu Besuch war. Doch war dies eben nur die Freundlichkeit, die man einem Gast entgegenkommen ließ. Ein weiteres Gefühl gesellte sich zu den vielen anderen, die er in den letzten Wochen gelernt hatte. Rin hatte es ihm betitelt, sie nannte es Eifersucht…. Eifersucht auf seinen Bruder. Abermals ging der Vorhang auf, mit dem unterschied das dieses Mal jemand heraus trat, nämlich besagter Bruder. Dieser war gerade erst zurückgekehrt und hatte gleich bei seiner Ankunft angekündigt, dass er wieder gehen würde. „Jetzt warte doch Inuyasha!" ,ertönte es hinter dem Hanyou und eine weitere Person kam heraus. Sofort wanderte das Gold Sesshomaru‘s zu der weiblichen Stimme, die zu Kagome gehörte. Ein leises knurren entwich ihm als er sah wie sie gekleidet war. Nur in einem knappen, ärmellosen Yutaka war sie dem Hanjo rausgefolgt und zupfte an dessen Ärmel. Allein das sie sich so knapp bekleidet zeigte ließ die Stimme, die zwar leise und dumpf war, aber dennoch präsent, erwachen. „Wie kann sie es wagen sich so in der Öffentlichkeit so zu zeigen und vor deinen Augen einen anderen zu berühren?! Sie ist ist dein, nur dein…" ,grollte es in seinem Kopf, welchen er daraufhin wild schüttelte um die Stimmen niederzuringen. Leise fluchte er: „Ruhe verdammt! Das ist nicht wahr!" Plötzlich spürte er wie Kagomes Reki sich um ihn schmiegte und ihn so etwas beruhigte. Verwirrt blickte er, an dem Stamm vorbei, zu ihr. Für eine Sekunde lang trafen sich ihre Blicke ehe die stimme des Halbdämon ertönte. „Ich habe dir nun oft genug gesagt, geh Heim! Ich habe keine Zeit für dich und dein dummes Fest!" Sesshomaru konnte den Schmerz spüren den sie gerade empfand und konnte gerade so den drang unterdrücken sein Bruder eine rein zu hauen. Oh wie er die Zeit vermisste als ihm alles egal war. Seit er diesem Weib geholfen hatte war alles so anstrengend geworden. So viel Emotionen und Gefühle, die er zuvor nie gespürt hatte, prasselt nun ohne Vorwarnung auf ihn ein und ermüdeten ihn. Permanent waren seine Sinne geschärft. Tasteten permanent die Umgebung nach lauernden Gefahren ab, die eine Bedrohung darstellen könnten für ihn und sein Weib, dass gar nicht seines war.... Doch konnte er kaum noch bestreiten, dass die Gefühle die er für Kagome empfand denen zu Kagura gefährlich ähnlich waren. Doch schob er dies auf die Bindung. Sein Blick wanderte zu der Tasche, die an seiner Hüfte hing. Er hatte tagelang, unzählige Bücher gesammelt in der Hoffnung etwas darin zu finden. Auch die, die er von der Alten hatte, waren vielversprechend. Sesshomaru hatte es sich angewöhnt die Bücher bei Kagome zu lesen, sodass diese gleich in der nähe wäre, sollte er etwas finden. Nun war er wegen dieser Angewohnheit gezwungen dem Streit der Zwei zu lauschen. „Ich werde bis zum Fest bleiben und ich rate dir auch da zu sein!" ,ertönte es gereizt von dem Mädchen, welches seine Gedanken beherrschte. Gleichgültig lachte der Hanyou auf. „Und was wenn nicht? Was dann, hm?" Kurz zuckten die Mundwinkel des Mädchens gefährlich. „Dann wirst du mich nie wieder sehen! Hörst du?! Nun verschwinde, was auch immer du treibst!" ,fauchte sie und verschwand dann wieder in der Hütte. Sesshomaru‘s blick wanderte wieder zu seinem Halbbruder. In dessen Gesicht sah er, zum Ersten Mal seit langem, wieder Reue. Der Weißhaarige machte einen Schritt nach vorne und drei wieder zurück. Er schien sich dagegen entschlossen zu haben Kagome zu folgen, denn er umfasste die Sachen, die er geholt hatte, fester und verschwand dann im Geäst des Waldes. „Idiot!“ ,hallte es im Kopf des Yokai, der nun Kopfschüttelnd aus seinem Versteck kam. Elegant sprang er runter und blickte sich um. Keiner war in der Nähe, also würde keiner sehen wohin er ging. Prüfend blickte der Yokai noch einmal in die Richtung in der sein Bruder verschwunden war, ob dieser nicht doch noch einmal zurückkehrte. Doch seine Aura entfernte sich stetig. Sich sicher, dass nun die Luft rein war, drehte er sich wieder zu der Hütte und erschrak. Kagome lehnte am Türrahmen und musterte ihn belustigt. „Mein Training hat sich bewährt gemacht. Ich kann mich jetzt also vor dir verstecken. Du solltest das vielleicht auch üben, dein Youki zu vertuschen. Zumindest vor mir, wenn du lauschen möchtest" ,entgegnete sie ihm, während sie beiseite trat und ihm den Vorhang aufhielt, damit er eintreten konnte. „Zugegeben, ich bin überrascht, dass du überhaupt Fortschritte gemacht hast. So wie du bis vor kurzem mit deinem Reki um dich geschlagen hast. Vor allem wenn du sauer bist, gerät ist völlig außer Kontrolle" ,antwortete er ihr herablassend und schenkte ihr einen kalten Blick. Erschrocken darüber, dass sie es wohl schon wieder getan hatte folgte sie ihm mit besorgten Blick. „Oh nein, habe ich dich schon wieder erwischt!? Es tut mir leid! Tut es sehr weh?" ,fragte sie besorgt, ihn nach Verletzungen musternd. Ohne darauf zu antworten löst er den Beutel mit den Büchern, der zuvor an seiner Hüfte hing, und legte ihn zu der Feuerstelle in der Mitte des Raumes. Auf den Platz, der wohl mittlerweile seiner war.“ Mir geht es gut dein Reki kann mir nicht mehr so gähferlich werden…unangenehm ist es dennoch“ Routiniert griff Kagome nach einem Sitzkissen und reicht es ihm. Behielt aber die Hände oben, in welche er dann seine Schwerter legte. Sie mochte es nicht wenn er sie in der Hütte trug und um ihrem Reki entgegenzuwirken gehorchte er einfach. Die Schwerter an ihre Brust drückend schielte sie zu der Tasche, die er auf seinem Platz abgestellt hatte. „Heute wieder so viele?" ,fragte sie, während sie seine Waffen zu ihrem Bogen stellte. Dort wo sie sie immer hin stellte. In eine Ecke des Raum, in der Nähe des Ausgangs. „Es sind weniger als zuletzt" ,brummte er, die Schnürung seiner Rüstung lockernd. „Seit fast zwei Monaten liest du bis spät in die Nacht irgendwelche Bücher. Sesshomaru, du siehst müde aus. Vielleicht sollten wir einfach versuchen damit zu leben?" ,entgegnete sie ihm besorgt und trat an seine Seite, während er sarkastisch klingend auflachte. „Bis ich das Biest nicht mehr kontrollieren kann, über dich herfallen und meinen Bruder letztendlich auseinandernehme? Glaub mir Kagome, letzteres würde ich auch ohne die Bindung tun." Sie seufze und blickte mitleidig zu dem Yokai auf. „Wieder diese Stimmen?" Bewusst nicht auf seine Anmerkung, dass er Inuyasha am liebsten immer zerfetzen würde, eingehend, schenke sie ihm einen besorgten Blick. Wortlos nickte er und schloss seine Augen. Er war müde und erschöpft. Der Yokai hätte so gern einen Moment einfach nur Ruhe, einfach nur ruhe. Doch selbst jetzt waren seine Sinne so geschärft, dass er das Knacken der Bäume hören konnte. Die plötzliche Nähe Kagome‘s ließen ihn seine Augen schlagartig wieder öffnen. Ohne ein Wort zu sagen war sie ihm näher als zuvor und hielt ihm die Ohren zu. Sie verhinderte somit weitere Geräusche. So hörte er nur ihr ruhiges, gleichmäßig schlagendes Herz. Da war er, sein Moment ruhe. Doch ihre Nähe, sowie ihr Geruch ließen ihn auf andere Gedanken kommen als die Ruhe zu genießen. Gedanken die er sich strikt verbat. Sanft legte er seine Hände auf die ihren und schob sie von sich. „Du sollst mir doch fern bleiben Kagome… Glaub mir, es ist zu deinem Besten." Sesshomaru wich zwei Schritte von ihr, doch behielt er unbewusst ihre Hände in den seinen. Mit belegter Stimme antwortete sie ihm: „Ich weiß... Es ist nur… dich so zu sehen macht mich fertig… Das alles ist nur weil du mir geholfen hast. Es tut mir so leid... Gerne würde ich dir helfen…" Der Weißhaarige schüttelte seinen Kopf und ließ sie los. „Es war mein Fehler und nicht deiner. Nun geh dich anziehen, dieser Aufzug macht das ganze nicht gerade besser" ,antwortete er ihr mit müder Stimme. Sich komplett von ihr lösend, setzte er sich auf seinen Platz, der Rechts von Kagome‘s war. Wortlos nahm er ein Buch aus der Tasche, so wie jeden Abend in diesem Sommer, der sich langsam dem Ende zuneigte. Sesshomaru begann gelangweilt darin zu blättern. Jeden Tag waren sie nun schon so zusammen. Für ihn war es normal geworden. Ebenso wie damals, als es für ihn normal wurde, das Rin bei ihm war. Würde das Enden wenn der Yokai endlich einen Weg fände das Band zu lösen? Ob es ihm fehlen würde hier zu sein? Kagome trat wieder aus dem Nebenraum, in dem sie zuvor verschwunden war. Nun in ihrer gewohnten Tracht gekleidet und zog sich gerade ihre langen, schwarzen Haare aus dem Kragen. Ohne sich dabei an Sesshomaru zu stören, feuerte sie den Ofen an und setzte einen Kessel Wasser auf. Sein Gold, dass bis eben noch auf ihr lag, wanderte wieder zu dem Buch in seiner Hand. Halbherzig fing er an zu lesen und blätterte von einer Seite zur nächsten. Sesshomaru wusste nicht wie lange er schon da saß und lass, da ertönte die Stimme Kagomes neben ihm, welche sich gerade mit einem Tablet, auf dem eine Tasse Tee gemeinsam mit einer Stange Dangos lag, auf den Händen, zu ihm setzte. Als er sah, dass die Dangos heute sogar rund waren, blickte er schmunzelnd wieder zu den Zeilen vor sich. Dem Mädchen entging sein schmunzeln nicht und sie hatte auch eine Ahnung warum er schmunzelte. „Ja ja, ich weiß. Heute sind sie sogar Rund... Ziehe lieber deine Rüstung aus, dass sieht ja unbequem aus wie du da hockst." Belustig über die Aussage hob er eine Augenbraue. „Erst meine Schwerter, nun meine Rüstung… Was kommt als nächstes Miko? Soll ich ein Bad nehmen, während du mir einen frisch gewaschen Yutaka hinlegst? Du vergisst, ich lebe nicht hier... Ich bin nur hier um zu recherchieren." Mit bewegungsloser Mine blickte sie auf ihre Hände, ehe sie plötzlich aufsprang und in den Nebenraum verschwand. Verständnislos über ihr verhalten, schüttelte er seinen Kopf, ehe er wieder auf die Zeilen vor sich blickte. Manchmal verstanden er sie einfach nicht. War sie jetzt sauer auf ihn? Schulterzuckend griff er nach der Tasse, die ihm das junge Mädchen hingestellt hatte und nippte vorsichtig an der, leicht rosa farbenden, Flüssigkeit. Überrascht darüber, dass sie seinen Tee nun genießbar hinbekam, nahm er noch einen Schluck ehe er die Tasse wieder beiseite stellte. Er wollte wieder anfangen zu lesen, doch kam ihm nun plötzlich seine Rüstung wirklich störend vor. Darum fing er an die Gurte noch weiter zu lockern. Er lockerte gerade seine Brustplatte etwas, da kam Kagome mit einem dunkelblauen Bündel Stoff zurück und blickt den Yokai verwundert an. „Erspar mir jegliche Bemerkung darüber, dass du recht hattest. Mich störte sie plötzlich, nichts weiter" ,winkt er ab und stellte die Platte beiseite. Das Mädchen vor ihm blinzelte noch ein Mal, ehe sie sacht anfing zu kichern. „Ich sagte doch, es sieht unbequem aus. Jedenfalls, ähm… eigentlich wollte ich den stumm und heimlich entsorgen, da ich blind und ohne Maße angefangen habe zu nähen… Aber vielleicht passt er ja doch…" Sie löste die Schnur und rollte den Stoff auseinander. Erstaunt darüber, dass sie ihn gerade wirklich einen Yutaka geholt hatte, weiteten sich voller Unglauben seine Augen. „Wann hast du dich den im schneidern geübt?“ ,fragte er, dass Buch beiseite legend um den Stoff zu betasten den Kagome ihm hin hielt. „Nicht nur schneidern, ich habe den Stoff auch selbst gewebt während du gelesen hast.... Allerdings nicht sehr erfolgreich, wie du spüren müsstest." Der Weißhaarige nickte während er über den Stoff strich. Sie hatte recht, an einigen Stellen war der Stoff rauer als an anderen. Auch einige nähte waren lockerer und schlecht Gesetz. Sesshomaru nahm seine Hand wieder zu sich. „Die Qualität ist dementsprechend minderwertig. Nicht nur, dass der Stoff an manchen Stellen aufgeraut ist. Es sind auch manche Nähte lückenhaft“ ,bemängelt der Yokai das Kleidungsstück. „Also für den Verkauf völlig ungeeignet." Er hörte wie sie einatmet und anfing herum zu drucksen, ebenso spürte er wie sie nervöser wurde. Sein Gold wanderte wieder von dem Buch, was er gerade aufgeschlagen hatte, hin zu ihr, was sie zusammenzucken ließ. Nervös stammelte Kagome: „Naja, also…" Genervt von ihrer unbeholfenen Art brummte er: „Entweder du sprichst oder lässt es. Ich habe dafür keine Zeit und du im übrigen auch nicht."  Ihr Blick wechselte von unsicher zu zornig. „Den habe ich für dich gemacht du kaltschnäuziger Hund!!! Allerdings nur nach Augenmaß, also…ähm… Ach was, vergiss es…" Sie wollte gerade wieder mit dem Kleidungsstück verschwinden, da hielt er sie auf. „Für mich? Warum?" Das Mädchen vor ihm atmete tief ein. „Naja, du kommst jetzt seit zwei Monaten fast jeden Tag hierher, sitzt bei mir am Feuer bis spät in die Nacht... gehst zum Schlafen allerdings vor die Tür… Ich…ähm… wollte dich damit einladen hier drinnen bei mir zu nächtigen oder zu lesen. Ich weiß ja nicht was du machst. Ob du überhaupt noch schläfst, so müde wie du ausschaust" ,antwortete sie ihm mit einer nervösen Stimme, darauf bedacht seinem Blick auszuweichen. Sie machte sich solche Gedanken um ihn? Stand sie etwa ebenso unter dem Einfluss dieser Bindung? „Das war nicht die Antwort auf die frage Kagome, warum tust du das für mich? Du weißt ganz genau, dass ich weder dein Freund bin, noch irgendein Verbündeter. Du solltest mich nicht bewirten, denn immerhin war ich es, der dir die Bindung zu deinem Liebsten verwehrt. So lange ich lebe wirst du diese nie mit jemanden anderen eingehen können." Freudlos lachte sie auf. „Bei diesem Liebsten redest du hoffentlich nicht von deinem Bruder? Der, der mich dauernd alleine lässt. Der, der mich von sich schickt und der nicht mal bemerkt hat, dass ich die Bindung mit einem anderen eingegangen bin." Kurz zuckten seine Mundwinkeln. „Und dennoch wartest du stetig auf ihn." Beide tauschten kurz Blicke aus ehe sie sich voneinander abwandten. „Schon gut, vergiss es. Ich wollte dir einfach nur was Gutes tun und keinen Streit damit verursachen.... Ich werde ihn einfach entsorgen so wie ich es vorhatte." Sie wollte gerade mit dem Stoff wieder in den anderen Raum verschwinden, da hielt er sie erneut, reflexartig, auf. „Ich... Verzeih meine Worte… Nur die ganze Situation ist für mich einfach sehr anstrengend... Und das, dass ich weder Freund noch Verbündeter bin war so nicht gemeint…" Sie schüttelte ihren Kopf und winkt ab. „Lass gut sein Sesshomaru, ich kenne dich jetzt schon lang genug um zu wissen wie du wirklich tickst... Freundschaften sind einfach nicht dein Ding." Am liebsten hätte er ihr zugestimmt, doch sagte ihm schon lange sein Gefühl das Kagome keine Fremde mehr für ihn war, allerdings auch kein Freund. Kurz schloss er seine Augen und atmete durch. „Bevor du ihn entsorgst, darf ich ihn anprobieren?" Verwunderte blinzelte sie ihn an ehe ein sanftes Lächeln auf ihrem Gesicht erschien. „Natürlich, immerhin habe ich ihn für dich gemacht! Hier bitte." Als sich ihre Hände bei der Übergabe kurz berührten blickten sie sich an und die Luft schien plötzlich wie elektrisiert, jedoch unterbrach Sesshomaru den Moment indem er sich räusperte. „Wo kann ich mich umziehen?" ,fragt er mit heiserer Stimme, so als ob er sie schon ewig nicht mehr genutzt hätte. Aus ihrer Trance erwachend strich Kagome sich nervös eine Haarsträhne hinters Ohr und trat zur Seite. „Geh ruhig nach nebenan" ,antwortete sie ihm gedämpft, ihren Blick abwendend. Nur fähig zu nicken schritt er an ihr vorbei. Mit einem Unbehagen, nun in das gemeinsame Schlafzimmer der beiden einzutreten, schob er den Bambusvorhang beiseite und trat in den abgedunkelten Raum. Doch statt wie erwartet zwei Futongs vorzufinden, lag da nur einer ,einsam und allein, mitten im Raum, umringt von Büchern. Als er näher trat erkannte der Dämon was für Bücher es waren. Es waren die selben, die auch er las. Auch sie schien zu recherchieren. Die Frage war nur, tat sie es aus dem selben Grund wie er? Oder tat sie es weil sie ihm helfen wollte? Sein Blick wanderte zu dem blauen Stoff, den er in den Händen hielt. „Für mich...“ Ohne es zu merken lächelte er. Nicht für Inuyasha, sondern für ihn hatte sie sich hingesetzt und geübt. Die Stimme Kagome‘s aus dem Wohnbereich ließ ihn zusammenzucken. „Ist alles in Ordnung? Brauchst du etwas?“ Ruckartig schnappte sein Kopf zu dem Vorhang, auf dem sich Kagome‘s Schatten abzeichnete. „Nein...alles gut“ ,beschwichtigte er sie. „Okay, wenn etwas ist, ruf einfach. Ich fange derweil mit dem Essen an.“ Ihr Schatten verschwand, was ihn durchatmen ließ... Was machte er nur hier. Seinen Kopf über sich selbst schüttelnd fing er an seine Reisekleidung abzustreifen und sie durch den selbstangefertigten Yutaka zu ersetzen. Der Soff fühlte sich rau auf seiner Haut an, doch störte es ihm nicht. Abermals strich er drüber und flüsterte abwertend, dennoch lächelnd: „Stümperhaft…“ Den Gürtel fest um seine Hüfte schließend, stellte er fest, dass die Größe sogar passte. Nur an den Schultern saß er etwas locker. Sesshomaru sammelte seine abgeworfene Kleidung vom Boden auf und verließ den dunklen Raum wieder. Als er wieder zu Kagome trat stand diese mit dem Rücken zu ihm und schien gerade etwas zu zerkleinern. „Ich wäre fertig...“ Sofort schnellte sie hoch und blickte zu ihm. „Er paast!“ ,stieß sie freudig aus und trat zu ihm. „Nur an den Schultern nicht“ ,merkte er an ,während er an ihr vorbei trat um wieder platz zu nehmen. Nachdenklich legte sie den Kopf schief. „Gerade bei denen war ich mir sicher. Naja, vielleicht sind deine Schultern einfach nicht so bereit wie ich dachte“ ,kicherte sie, wieder in die Küche tretend. „Vorlautes Weib“ ,knurrte er, nach seiner Tasse greifend, die wieder erwartend nicht kalt war. Etwas verwundert nippte er vorsichtig und stellte fest, dass sogar der Tee noch warm war. „Oh, pass auf. Ich habe ihn noch einmal aufgewärmt. Nicht das du dich verbrühst“ ,warnte sie ihn als ihr ihm Augenwinkel auffiel, dass er zur Tasse griff. Kurz herrschte Stille. Nur das Klacken von Kagome‘s Küchenmesser und das Brodeln von Wasser in einem Topf war zu hören. Genießerisch schloss der Yokai seine Augen. Keine Stimmen, keine anderen Geräusche die ihn in Alarmbereitschaft versetzen. Seine Lieder wieder öffnend flüsterte er: „Danke...“ ,ehe er von seinem Tee nippte. Statt sich ein weiteres Buch zu nehmen blickte er zum Fenster. Die Sonne versank so langsam und tauchte die Hütte in ein angenehmes Rot. Erst als Kagome seine Kleidung, die er neben sich gelegt hatte, aufsammelte, nahm er seinen Blick vom Fenster und schaute sie fragend an. „Es wird dunkel, so wird keiner erkennen, dass das deine Kleidung ist wenn ich sie zum Lüften raus hänge. Natürlich nur, wenn ich darf?“ ,entgegnete sie ihm lächelnd. Nach kurzem Zögern nickte er und ließ sie machen. Das Rascheln des Vorhanges sagte ihm, das sie gerade gegangen war. Da fiel ihm auf, dass sein Gürtel noch am Boden lag. Schwer ausatmend hob er ihn auf und folgte ihr. Er schob den Vorhang beiseite und blickte sich Suchend um, bis er sie an der Seite vom Haus ausfindig machte, wo sie gerade seinen Haori ausschüttelte und diesen fein säuberlich aufhängte. Sein Herz wurde warm und ein Gefühl von Zufriedenheit umfing ihn. Fühlte sich so etwa ein Zuhause an? „Huch, Vater?“ ,ertönte es hinter ihm, was ihn aufschrecken ließ. Als er sich umdrehte blinzelte ihn Rin verwundert an. „Was ist das für ein Yutaka, den kenn ich ja gar nicht...und vor allem, warum hast du den an?“ Der Yokai schluckte, doch nahm ihm Kagome die Antwort ab, die mit einem leeren Weidenkorb um die Ecke kam. „Den habe ich ihm gegeben, da ich ungeschicktes Ding ihn mit Tee beschüttet habe…“ Das junge Mädchen blinzelte und lachte dann: „Und du lebst noch?“ Kagome stieg in Rin‘s Gekicher mit ein „ ja welch ein wunder, während die Frauen vor sich hin kicherten vergrub der Yokai seine Hände in den Weiten seiner Ärmel und seufzte. „Ich würde es ihm auch nicht raten...Kagome etwas zu tun. Es schmerzt, wenn die Person stirbt mit der man eine Bindung hat.“ Die Köpfe aller schreckten hoch zu Kaede, die dazu trat und Kagome eine kleine Tasche übergab. „Hier sind die Sachen um die du gebeten hast Kind, sowie die Namen die zu versorgen sind.“ Kagome nickte und legte alles in den leeren Weidenkorb. „Das heißt, Sesshomaru sama würde es merken wen Kagome etwas zustößt?“ Die alte nickte. „Ich hörte, es sollen höllische Qualen sein und wer weiß wie es sich bei ihn verhält, da er ein Yokai ist. Allein deswegen rate ich dir, erstmal nicht in deine Zeit zurückzugehen Kind.“ Das Mädchen nickte. „Ich hatte auch nicht vor zu gehen“ ,antwortete sie lächelnd, mit einem Seitenblick zu dem Weißhaarigen bis ihr plötzlich der Geruch von verbranntem in die Nase stieg. „Oh nein, das Essen!“ stieß sie panisch aus und verschwand ihm Inneren des Hauses. Mit gehobenen Augenbrauen blinzelte Rin. „Sie kocht? Etwa für dich?“ Zögernd nickte der Yokai. „Ich probiere lediglich...damit Inuyasha irgendwann was essbares bekommt…“ „Aha...und ganz zufällig fragte mich Kgaome vor kurzem wie man deinen Lieblingstee zubereitet?“ Der Yokai erstarrte und schaute zu Rin, die ihn anlächelte, aber dennoch besorgt wirkte. „Sag Oba -chan... Kann diese Bindung auch die Gefühle der Beiden beeinflussen?“ Die Alte lachte auf und schüttelte ihren Kopf“ „Nein, sie verstärkt nur die, die sowieso schon da sind“. Kapitel Erinnerungsscherbe „Bemalte Seide 1“ Ende. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)