Replay von KritzelFuchsKurai ================================================================================ Kapitel 11: Erinnerungsscherbe 1: Einsame Tränen ------------------------------------------------ Replay Kapitel 11 : Erinnerungsscherbe 1: Einsame Tränen Ein warmer Sommerwind spielte mit den langen Harren des Yokai‘s, der gerade an einem alten, schon eingewachsenen Brunnen vorbei schritt. Er schenkte dem Gebilde nur selten Aufmerksamkeit obwohl ihn sein Weg ins Dorf immer wieder an diesem vorbei führte. Doch dieses mal ertönte aus dem Brunnen ein Rascheln, welches ihn inne halten lies. Er drehte sich um und schaute zu dem Brunnen. Wieder ein rascheln. Seine Körperhaltung spannte sich kurz an, bis er ein wohl bekannten Geruch in der Nase hatte. Es dauerte nicht lange da sah er das Gesicht dazu, dass erst gequält von dem Aufstieg war und ihm dann ein Lächeln schenkte. „Ah! Hallo Sesshomaru!“ ,begrüßte sie ihn fröhlich und wollte sich mit den Füßen über das Geländer schwingen. Sie blieb allerdings mit dem weiten Hosenbein ihres roten Hakamas hängen und polterte nach vorne, wobei sich ihre Tasche entleerte und ältliche Bücher sich über den Waldboden verteilten. Halb auf dem Boden liegend fluchte sie, da der Rest von ihr noch am Brunnen hing. Also zumindest eines ihrer Beine. Der Stoff ihrer Hose hing nämlich noch immer an einem Splitter des Brunnens und hielten sie so fest. Kagome versuchte ein paar Mal dran zu kommen, doch es schien vergebens. Sie lies sich erschöpft auf den Rücken fallen und schaute kopfüber zu Sesshomaru. „Ich sollte mich wohl erst umziehen wenn ich her komme…Haha...ehm...du willst Rin besuchen habe ich Recht?“ Als ob sie normal vor ihm stünde fing sie an zu plappern und ignorierte ihr Problem. Wohl in der Hoffnung, dass es sich von alleine lösen würde. Er atmete schwer aus. Was fand sein Bruder nur an dieser ungeschickten Frau. Sesshomaru nickte ihr stumm zu und starrte sie kurze Zeit einfach an ehe er sich entschied zu helfen. Ohne etwas zu sagen ging er zu ihr und löste den Stoff vom Brunnen. Der Gedanke sie einfach hängen zu lassen wäre zwar eher seine Art gewesen aber das hätte wiederum nur zu Streitereien mit seinem Bruder geführt. Als er sie befreit hatte fiel sie gänzlich zu Boden. Erleichtert atmete sie auf. „Mein Retter in der Not“ ,lachte sie ihm entgegen, immer noch am Boden liegend. Kurz schaute er sie mit einer gehobenen Augenbraue an, ehe er ihr wieder den Rücken zudrehte um seinen Weg weiter fortzusetzen. Doch ertönte ihre Stimme abermals. „Warte! Lass uns gemeinsam gehen!“ Er reagierte nicht, ging einfach weiter. Warum sollte er warten? Er kannte den Weg, ebenso wie sie. Also wozu gemeinsam gehen? Er schaute über seine Schulter zu ihr, wie sie hektisch die Bücher zusammen sammelte, die sie zuvor auf dem Boden verteilt hatte und in ihre Tasche stopfte. Unbeirrt von seiner Reaktion eilte sie ihm nach und lächelte ihn an als sie ihn dann mit Mühe eingeholt hatte. „Ist der Kimono für Rin?“ Kagome deute auf ein eingepacktes Bündel in seiner Hand. Er nickte einfach nur und ging weiter ohne darauf zu achten ob das Mädchen der Neuzeit mit halten konnte. Ihr schien es egal zu sein. Wen sie etwas zurück fiel beschleunigte sie ihr Tempo etwas um wieder auf seiner Höhe zu sein. „Wir haben drüben jetzt Sommerferien, dass heißt ich kann eine ganze Weile hier bleiben und mich etwas eingewöhnen“ ,erzählte sie drauf los. Bekam allerdings keine Antwort von ihm. Wozu auch. Er war an keinem Gespräch mit ihr interessiert. Sie sollte sich lieber ihre Luft für Inuyasha sparen, der ihre Art der Aufdringlichkeit zu mögen schien. Was Sesshomaru nicht gerade behaupten konnte. Er hatte nicht ein einziges Mal zugestimmt mit ihr zu gehen, dennoch folgte sie ihm einfach. Penetrantes Weib! So viele Male war er schon an dem Brunnen vorbei gegangen ohne ihr zu begegnen. Warum gerade heute? Wieder ertönte Ihre Stimme: „Ist der Kimono für das Fest, dass bald stattfinden soll?“ Er stoppte. „Fest?“ Kagome nickte und trat vor ihn. „Ja, ein Fest um den Frieden zu feiern. Es soll getanzt und getrunken werden und am Abend, um Mitternacht, soll es ein riesiges Feuerwerk geben“ ,schwärmte sie und legte sich eine Hand auf ihr Herz. Alle Frauen des Dorfes sind nervös weil die Männer nur die zum Tanz auffordern werden, die sie auch wahrhaftig lieben.“ Kagome kicherte verliebt und schaute dann zu dem Yokai. Den schon bei dem Gedanken daran, dass das Ganze Dorf auf einen Fleck versammelt sein würde, der Ekel überkam.“ Auch Rin ist schon hin und weg, da sie hofft das Kohaku sie auffordern wird.“ Die Hand des Daiyokai‘s, mit der er den Kimono hielt, zuckte. Rin selbst hatte ihn dieses Mal um einen Kimono gebeten. Einen der nicht so kindlich sei. Darum also... Ein Knurren entwich ihm. „Bevor er sie fragt hat er mich gefälligst um Erlaubnis zu bitten“ ,brummte er und schritt, nun noch schneller, an Kagome vorbei, die etwas überfordert stehen blieb und ihm nach schaute. „ Wie, was? Das ist doch noch kein Heiratsantrag“ ,erklärte sie hektisch und versuchte wieder aufzuholen. Doch sein eisiger Blick, der sie plötzlich traf, lies sie abrupt stoppen und abwehrend die Hände heben. „Ähh…also so weit ich weis hat er das auch nicht vor!“ Sesshomaru schaute wieder zum Dorf und schien nun noch wütender. „Also meint er es nicht ernst mit ihr!“ Er wollte gleich wieder losstürmen, doch schafte es Kagome ihn gerade so am Ärmel zu packen. „Halt! Doch schon! Er mag Rin, da bin ich mir sicher. Doch für ein Antrag ist es doch noch viel zu früh!“ Seine Augen formten sich zu Schlitzen. „Zu früh?“ Nun schien sie mit den Nerven gänzlich am Ende und massierte sich ihre Schläfe. „Hör mal, ich bin noch nicht so vertraut mit den Regeln dieser Zeit aber versprich mir, dass du Sangos Bruder nicht umbringst nur weil deine Vatergefühle Amok laufen!“ Seshomaru entzog ihr seinen Ärmel und glättete die Stelle, die sie zu vor in der Hand gehalten hatte. Kagome war also nicht nur aufdringlich, auch Anstand schien ihr kein Begriff zu sein. Eine weitere Erkenntnis über die Frau seines Bruders, auf die er allerdings verzichten hätte können. „Ich bin dir kein Versprechen schuldig“ ,schüttelte er ihren bittenden Blick ab und marschierte weiter. Erschrocken keuchte sie auf: „W...was? Warte!“ Doch er hörte nicht. Nicht noch einmal würde er ihr Gehör schenken. Dieses eine Mal heute war schon zuviel gewesen. „Sesshomaru! Hey!“ Keine Reaktion. Er wich ihr aus wenn sie sich ihm in den Weg stellte und schenkte ihr einen Todesblick als sie abermals nach seiner Kleidung greifen wollte. Entrüstet und verzweifelt blieb sie stehen und schien zu überlegen wie sie ihn stoppen könnte. Kurz schielte er über seine Schulter und war zufrieden mit sich, endlich hatte sie aufgegeben. Doch er hatte sich zu früh gefreut. „ ONII SAN!! Warte!!“ ,hallte es über die Lichtung und der Ursprung war Kagome. Wie angewurzelt blieb er stehen und drehte sich schwungvoll zu ihr. Mit zu Schlitzen geformten Augen blieb er knapp vor ihr stehen. „Wage es… Nicht mich noch einmal so anzusprechen!“ Sie erstarrte und kicherte dann leicht nervös: „Aber du hast angehalten.“ Kurz schloss er seine Augen und kämpfte mit seiner Selbstbeherrschung. Er fügte in Gedanken hinzu: „Aufdringlich…keinen Anstand…nerv tötend…“ All das beschrieb für ihn exakt die Frau vor ihm. „Du sollst ihn doch nicht so nennen.“ Kagome blinzelte und schaute an dem Yokai vorbei, sofort strahlte sie. „Inuyasha!“ Ohne Umschweife lief sie an dessen Seite. „Du musst mit ihm reden! Er will…“ „Mag Rin ihn?“ ,unterbrach er ihr wildes Gestammel und drehte sich zu den Beiden. Wild fing die Schwarzhaarige an zu nicken. „Ja!! Von ganzem Herzen, da bin ich mir sicher!“ Erschöpft schloss er kurz seine Augen und atmete aus. „Dann ist ja alles gesagt. Ach und Bruder, bring ihr ein paar Manieren bei. Sie weis nicht was sich geziemt und was nicht.“ Kurz wechselte er mit ihr Blicke, die eisiger nicht hätten sein können. Dann ging er an ihnen vorbei. Ohne die Beiden weiter zu beachten lies er sie stehen. Sesshomaru konnte noch die Stimme seines Bruders hören: „Was hast du nun wieder angestellt?!“ Dann versuchte er die folgenden Wortfetzen zu ignorieren. Die Streitereien der Beiden interessierte ihn nicht im geringsten. Am Dorfrand blieb er stehen und rümpfte die Nase. Es roch jetzt schon intensiv nach Mensch. Wie würde es dann sein, wenn dieses Fest wäre. Eines stand schon mal fest, er würde sich an diesem Tag definitiv so weit wie möglich von dem Dorf fernhalten. Sesshomaru schritt den Pfad entlang, der ihn zu der Hütte der Alten Miko führte und genoss dabei die Angst der Bewohner, die sich entweder in den Dreck warfen oder in ihren Hütten verschwanden. Als das Lachen Rins ertönte hielt er inne und schaute vor sich. Rin saß gemeinsam mit diesem Kohaku unter einem Baum. Schulter an Schulter mit ihm und schien Kleidung zu flicken während der Junge seine Waffe schärfte. Kagome hatte also recht, die beiden schienen sich zu mögen. Er hatte nichts gegen Khokau, sonst hätte er ihn damals nicht aufgenommen. Doch auch dieser Bengel schien nicht zu wissen was sich gehört. Den Ohne vorher um Erlaubnis zu fragen seiner Tochter, auch wenn nur adoptiert, den Hof zu machen gehörte sich einfach nicht. Sesshomaru trat näher und warf einen Schatten auf die zwei, die mit ihrem tun so beschäftigt waren, dass sie ihn erst gar nicht bemerkten. Erst als er seine Stimme erhob, fuhren sie zusammen. „Rin!“ Beide Augenpaare wurden groß. Innerhalb von Sekunden waren die Beiden auseinander gesprungen. Sie an die Seite ihres Ziehvaters und Kohaku weiter nach hinten. Sesshomaru schaute kurz zu seiner Ziehtochter dann zu Kohaku, der nervös hin und herschaute. Ebenso nervös schien Rin zu werden, denn sie griff nach seinem Arm und zog an ihm. „Vater nicht, er hat mir nichts getan!“ Der wiederum beachtete sie gar nicht sondern musterte den Jungen Mann vor sich. „Was willst du von ihr, Junge?“ Die Blicke Rins und Khokaku trafen sich. Kurz lächelte er sie an, was ihr schier die Panik ins Gesicht trieb. Leicht schüttelte Rin den Kopf und formte mit ihren Lippen ein stummes „Nicht“. Doch der jungen Dämonenjäger strafte seine Haltung und verbeugte sich tief vor dem Yokai, der erstaunt über dessen Mut seine Augenbraue hob. „Ich liebe Rin von ganzem Herzen. Darum bitte ich euch, Sesshomaru samma, mir zu erlauben sie auf das anstehende Fest auszuführen.“ Sesshomaru schaute zu seiner Tochter die, gerührt von der Geste des Jungen, Tränen in den Augen hatte und sich den Mund zu hielt um scheinbar nicht aufzuschluchzen. Dann wieder zu dem Dämonenjäger, der noch immer den Kopf gesenkt hielt. „Wenn ich nein sage, was würdest du dann tun Junge?“ Kohaku schaute auf und schien zu überlegen, ehe er seine Haltung strafte und mit erhobenem Haupt zu dem Daiyokai blickte. „Würde ich sie dennoch bitten mich zu begleiten egal was die Konsequenzen wären!“ Zufrieden mit der Antwort schaute er wieder zu Rin, die ebenso zu ihrem Ziehvater aufschaute. Kurz zuckten seine Mundwinkel. Sie war nun schon so lange in diesem Dorf und zu einer jungen Frau heran gewachsen. Nicht mehr das kleine Mädchen, was ihm nachhüpfte. Sie müsste nun für sich entscheiden, welchen weg sie geht. Kohaku schien Kühn genug um sie beschützen zu können und wenn sie genauso fühlte würde er ihr nicht im Wege stehen. Sesshomaru lächelte sie kurz an ehe er ihr mit einer Kopf Bewegung deutete, dass sie zu ihm gehen konnte. Was sie unsicher blinzeln lies. „Wirklich?“ Er nickte abermals, was sie fröhlich jauchzen lies. „Danke Vater! Vielen, vielen Dank.“ Rin lies nun den weißen Stoff seiner Kleidung los und begab sich an die Seite Khoakus, der sie liebevoll an sich drückte. Der Junge schaute über die Schulter des Mädchens zu dem Yokai und nickte diesem dankend zu. „Nicht mir muss der Junge danken sondern Rin“ ,dachte er doch blieb der Yokai still. Sie hatte gewählt und zwar das Leben hier im Dorf. Nicht das an seiner Seite. Sesshomaru schaute noch kurz zu den beiden, die nun in ihrer Welt zu sein schienen, ehe er Stumm weiter zu der Hütte von Kaede schritt. Er schob den Bambusvorhang beiseite und schaute sich in der kleinen Hütte um, in der er Kaede vor ein Paar ausgebreiteten Werkzeugen und Kräutern kniend fand. Sie schaute verstimmt von ihrem Tun auf. „Natürlich dürft ihr eintreten. Welche Frage...“ ,begrüßte sie ihn sarkastisch, was Sesshomaru wenig interessierte. „Der ist für Rin“ Der Blick der alten Miko wanderte von Sesshomaru zu dem Hübsch eingewickelten Bündel Stoff. „Für wen auch sonst... du kannst es dort hinten ablegen.“ Kaede beachtete ihn nicht weiter und schien sich wieder mit den Sachen vor sich zu beschäftigen bis der Vorhang abermals aufgerissen wurde und eine strahlende Rin gefolgt von Kohaku herein kamen. „Kaede ist Vater noch... AH! Vater!“ Sie wandte sich von der Miko, die nur kurz die Augenbrauen kraus zog, gleich zu dem Yokai, der Gerade das Bündel abgelegt hatte. „Bin ich froh das du noch da bist. ich habe mich noch gar nicht für deinen Segen bedankt.“ Das scheppern einer umgekippten Flasche ertönte, was Kaede die Aufmerksamkeit aller einbrachte. „Er hat was?!“ Mit einem Lächeln nickte Rin. „Ja er hat mir und Kohaku seinen Segen geben, ist das nicht toll?!“ Sesshomaru selbst blieb stumm. Er vergrub seine Händen in den weiten Ärmeln und malträtierte Kohaku mit scharfen Blicken, der nicht anders konnte als den Kopf gesenkt zu halten. Kurz lauschte der Yokai Rins fröhlichem Geplapper ehe er sie beiläufig Unterbrach: „Der Kimono, probiere ihn an.“ Kurz war das Mädchen verwirrt ehe es an Sesshomaru vorbei schielte und das Stoffbündel erblickte. „Du hast es nicht vergessen! Vielen, vielen Dank!“ Ohne große Umschweife eilte sie zu dem Textil und verschwand in einem anderen Raum. Sesshomaru trat unterdessen zu Kohaku der immer kleiner zu werden schien. „Du weist was dir blüht solltest du sie verletzen?“ Er sprach so leise, dass es nur Kohaku hören Konnte. Dieser schluckte schwer und nickte. „Ja ich weis…“ Zufrieden mit der Reaktion, schaute er wieder zu der Tür hinter der Rin verschwunden war, um den Kimono anzuprobieren. Es dauerte eine Weile bis sie endlich wider heraus kam. Unsicher stolperte sie vor die Zwei und präsentierte ihre neue Kleidung. Rin zupfte etwas an dem hellbraunen, mit Blüten bemalten Stoff des Kleidungsstückes ehe sie mutig ihren Blick hob. Beide Männer starrten sie nur an, was sie unsicher zu Kaede blicken lies, die sich nun erhob und zu dem Mädchen trat. „Er steht dir wunderbar. Keine Angst, Männer sind was Komplimente angeht, nicht immer die Besten. Ich werde dir dazu die Haare hochstecken, wenn du möchtest.“ Etwas unsicher nickte sie. „Ja sehr gerne, ich besitze aber keine eigene Harnadel.“ Kaede lächelte und schien dem Mädchen antworten zu wollen, doch endlich kehrte wieder Leben in den Jungen der nun mutig an die Seite Rins trat und etwas aus seiner Tasche holte. Die Braunen Augen Rins weiteten sich als sie erkannte was es war. In seiner Hand hielt er eine aus Silber gefertigte Haarnadel, geschmückt mit den selben Blumen, die die tracht Sesshomarus zierten. In der Mitte der Blüten war ein kleiner, lilafarbener Sichelmond aus Edelstein befestigt worden. „Ich habe sie für dich anfertigen lassen. Du hast zwar mich gewählt aber du sollst nie vergessen das Sesshomaru samma genauso ein Teil von dir ist“ ,nuschelte er schüchtern und hielt ihr das Schmuckstück weiter vor. Mit geweiteten Augen schaute sie von der Nadel zu Sesshomaru, der darum bemüht war seine Fassade weiter aufrecht zu erhalten. Der Junge hatte sich mehr als bewiesen. Er zeigte ihr kurz ein Lächeln und nickte ihr zu ehe er aus der Hütte verschwand. Sesshomaru konnte sich schon denken was nun folgen würde und dass müsste er sich nicht anschauen. Er blieb allerdings nicht lange alleine. Kaede trat aus der Hütte zu ihm. „Ich bin überrascht das du dem zustimmst, aber gut. Jedenfalls habe ich eine Bitte.“ Sesshomaru schaute zu der alten Frau hinunter. „Ich höre...“ Es kam hier und da vor das sie ihn darum bat in der Nähe des Dorfes zu bleiben, da es vorkam dass sich mehr Dämonen als sonst in die Nähe des Dorfes wagten. Also nahm er an, dass es sich wieder um so etwas handelte und schenkte ihr Gehör. „Wenn du gehst kommst du direkt an Kagome‘s und Inuyasha‘s Hütte vorbei. Könntest du Kagome sagen, dass sie zu mir kommen soll? Vorausgesetzt sie ist da, natürlich.“ Der Yokai atmete schwer aus. Er wusste das sie da war und auf ein wiedersehen konnte er getrost verzichten. Auch genau das zeigten seine sonst so kontrollierten Gesichtszüge, was Kaede eine Augenbraue heben lies. „Was? Du sollst ihr nur sagen das sie kommen kann und dich nicht mit ihr unterhalten. Ich weis das ihr euch nicht leiden könnt aber ich habe noch zu tun und Rin ist…naja…“ Sie schaute hinter sich zu ihrer Hütte. „Verhindert...“ Nach kurzem hadern mit sich nickte er. Schließlich kümmerte sich diese Frau um Rin und es war nun eigentlich keine wirkliche große Bitte. „Wenn das alles ist.“ Kaede lächelte und verabschiedet sich mit einem „Danke“ ehe sie wieder in ihrem Haus verschwand. Kurz schaute er auf den sich noch bewegenden Bambusvorhang ehe er sich seinem Schicksal ergab und zu der besagten Hütte ging. Er bog gerade um die Ecke einer Straße, da kam ihm sein Bruder entgegen. Schnell und scheinbar ohne Interesse mit dem Daiyokai zu reden. Den er ignorierte ihn. Sesshomaru blieb stehen und beobachtete den Hanyou aus den Augenwinkeln heraus, wie er zu Sango und dem Mönch trat, ein paar Worte wechselte und dann mit ihnen ins Dickicht des Waldes verschwand. Kagome war nirgends zu sehen. Er schaute wieder zu der Hütte die nicht mehr weit von ihm weg war. Er konnte ihr Reki von dort spüren. Hieß das er hat sie zurück gelassen und war ohne sie los? Sesshomaru dachte nicht weiter darüber nach. Um so besser. So müsste er nicht vor allen mit ihr reden. Gewillt es endlich hinter sich zu bringen schritt er eilig zu der Hütte. Gerade als er seine Hand an den Vorhang legen wollte traf ihn ein Schlag von Kagome‘s Reki. Seit wann griff sie ihn ohne Grund an? Er schaute auf seine leicht verbrannte Hand und knurrte. Das würde sie Büßen. Er griff abermals nach dem Vorhang und zog ihn beiseite, bereit die Frau seines Bruders zurecht zu weisen. Doch im Vorraum war sie nirgends zu sehen. Dann erfasste seine feine Nase den Geruch von Salz. Langsamer und darauf bedacht keinen Laut von sich zu geben trat er weiter in die Hütte. Nun konnte er ein leises Wimmern hören, dessen Ursprung im angrenzenden Raum war. Auf leisen Sohlen trat er an den Eingang des angrenzenden Raumes und spähte hinein. Zu Gesicht bekam er nur den Rücken Kagome’s, die an einem Tisch saß und ihren Tränen freien Lauf lies. „Inuyasha...du Idiot“ ,konnte man vereinzelt zwischen den immer wieder aufkommenden Tränenfluss von ihr hören. So hatte er sie noch nie gesehen. Schwach...aufgelöst und mit Tränen. Sesshomaru wandte sich von ihr ab und lehnte sich an die Wand. Er lauschte ihren Tränen und überlegte. Sie würde doch nicht bei ihm Trost suchen wenn er sich nun zeigen würde? Das war nun wirklich das Letzte was er wollte. Doch hatte er eine Aufgabe und konnte nicht einfach gehen. Da kam ihm eine Idee. Er versteckte seine Aura meist. Doch nun konzentrierte er sein Youki drauf Kagome ebenso einen kleinen Schlag zu versetzen. So wie sie ihm vorhin. Wahrscheinlich war es unabsichtlich, da ihr Reki sehr wirr auf ihn wirkte. Als er sie erreichte hörte ihr Gewimmer abrupt auf. Sie zog ihre Nase hoch und fragte dann etwas unsicher: „Sesshomaru?“ Sie erkennt also sein Youki. Etwas was er ihr wirklich nicht zugetraut hatte. Er blieb im anderen Raum an die Wand gelehnt und antwortete ihr kühl. „Kaede verlangt nach dir.“ Das Geräusch von einem Stuhl der über Holz gezogen wurde ertönte, gefolgt von eiligen Schritten. Kagome trat aus dem Zimmer zu ihm. Mit einem warmen Lächeln schaute sie zu ihm rauf. „Danke das du mir bescheid sagst. Hat sie gesagt was sie will?“ Etwas verwirrt über ihr nun fröhliches Verhalten und das Lächeln was sie ihm schenkte musste er erst blinzeln ehe er antwortete. „ Nein, nur das du kommen sollst.“ Sie verzog ihre Lippen zu einer Schnute und schien nachzudenken, was ihm die Zeit gab sie zu mustern. Nur die geröteten Augen, sowie ihre Wangen zeugten von ihren vergossenen Tränen. Sie war nun wieder das aufgedrehte Mädchen was er kannte und eigentlich nicht besonders mochte. Dennoch dachte er gerade über sie nach. Weinte sie hier öfters allein? War dieses Auftreten von ihr, was er so hasste, nur gespielt? „Ah ich weis schon“ ,ertönte es von ihr, was ihn aus seinen Gedanken riss. Etwas verwundert über sein Interesse an ihrem Verhalten schloss er seine Augen und stieß sich dann von der Wand. „Gut, ich gehe dann.“ Er war schon fast an der Tür da ertönte ihre Stimme. „Warte! Lass uns gemeinsam gehen!“ Warum er stehen blieb und tatsächlich wartete bis sie sich die Tasche von vorhin geschnappt hatte, wusste er nicht. Doch er wartete bis sie mit einem Lächeln zu ihm trat und gemeinsam verließen sie die dunkle Hütte. Beide standen sie in unterschiedliche Richtungen gewannt. Kagome war die erste die ihre Stimme erhob und dabei kurz ihr Lächeln verlor: „Sag es niemandem.“ Etwas erstaunt über diese Bitte blickte er zu ihr. Er hätte sowieso keinen Nutzen davon gehabt jemandem von ihren Tränen zu berichten. Daher war ihre Bitte ziemlich Belanglos für ihn, dennoch Antworte er ihr mit einem einfachen „Hm..“ und Nickte. Das Gesicht Kagome‘s erhellte sich wieder wie gewohnt als sie ihre Hand hob. „Danke, machs gut und pass auf dich auf.“ Sie schien zu wissen das er drauf nicht antworten würde und lies ihn stehen. Kurz schaute er ihr nach ehe er den entgegengesetzten Weg, der der ihn aus dem Dorf führen würde, einschlug. Doch bevor er ging fügte er zu seinen Gedanken bezüglich Kagome noch eine weitere Eigenschaft hinzu. Aufdringlich, keinen Anstand, Nerv tötend,...Stark… Erinnerungsscherbe 1 Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)