Life goes on von Tanatekk ================================================================================ Kapitel 5: Der Tag danach ------------------------- ‘Du warst heute mit Abstand die Schönste.’ Von: Nummer unbekannt Ich las die Nachricht immer und immer wieder. Wer sollte mir so eine Nachricht schreiben? Und vor allem, wie war derjenige an meine Nummer gekommen? Eigentlich hatten nur die Jungs aus der WG meine Nummer. Und Sakura.. Ich lag immer noch im Bett und starrte einfach auf mein Handy. Es war ungefähr zehn Uhr, als ich die ersten Geräusche draußen wahrgenommen hatte. Ich wollte mir gerade nochmal den Fernseher einschalten, als es an meiner Tür klopfte, und diese zwei Sekunden später auch schon auf ging. “Wieso klopft ihr überhaupt an, wenn ihr dann eh einfach rein kommt??” Ich lachte schon und warf ein Kissen zur Tür, aber Shikamaru stand schon mitten im Zimmer. Immerhin hatte er zwei Tassen Kaffee dabei, also durfte er bleiben. Er sagte nichts, reichte mir eine Tasse und setzte sich ans Fußende von meinem Bett. “Und? Wie fandest du es gestern? Bist doch eigentlich mit allen gut klar gekommen.” Er nippte an seinem Kaffee und wartete auf eine Antwort von mit. “Ja, war super. Sakura und die anderen sind klasse. Wir wollen heute alle noch an irgendeinen See. Ich hoffe Sakura schreibt mir nachher nochmal.” Ich überlegte kurz ob ich Shikamaru fragen sollte, ob er meine Nummer weitergegeben hatte, aber dann müsste ich zwangsläufig auch von der mysteriösen SMS erzählen. Und das wollte ich lieber erstmal für mich behalten.. “War heute früh noch jemand anderes in der Wohnung?” Ich konnte in Shikamaru seinen irritieren Blick schon erkennen, dass er keine Ahnung hatte wovon ich redete.. “Wer soll denn hier gewesen sein?” “Ja keine Ahnung. Ich hab gestern Nacht noch Geräusche aus Sasuke seinem Zimmer gehört...” “Achso.. Daran kannst du dich gleich gewöhnen. Seit Sakura schluss gemacht hat, vögelt er alles was nicht bei drei auf'm Baum ist. Wir haben allerdings noch nie eine von seinen Weibern zu Gesicht bekommen.” “Also daran will ich mich nicht unbedingt gewöhnen. Hätte ihn gar nicht als Weiberheld eingeschätzt.” Shikamaru grinste nur und erzählte mir, dass er das auch nie wirklich war, aber er vermutete, dass er eigentlich immer noch an Sakura hing.. Wir quatschten noch eine ganze Weile und tranken unseren Kaffee aus. Irgendwann beschlossen wir dann mal aus dem Zimmer zu kriechen und zu den anderen zu gehen. Kiba saß mit einer Schüssel Cornflakes auf der Couch und schaute Cartoons. Er trug dabei nur eine lange Trainingshose und kein T-Shirt oder so. Bei seinem Anblick wurde mir ganz warm und ich wurde bestimmt sogar rot im Gesicht. Ich wandte mich also schleunigst ab und lief selber auch zum Kühlschrank. “Na ihr Turteltauben..auch endlich wach?” Kiba schaute uns bei seinen Worten nicht mal an. Und er lachte auch nicht, wie sonst auch über seine eigenen Witze. Shikamaru und ich warfen uns fragende Blicke zu und wussten nicht genau was los war. “Turteltauben? Spinnst du jetzt völlig?”, Shikamaru klang echt genervt als er sich zu Kiba auf die Couch warf. Ich machte mir gerade mein Müsli und schaute zu den beiden rüber. Sie tuschelten irgendwas und Shikamaru hatte sich zu Kiba gebeugt. Er sah total ernst aus und sprach auf ihn ein. Ich stand zu weit weg und der Fernseher war viel zu laut, sodass ich leider nicht hören konnte, was die beiden redeten.. Ich stellte die Milch wieder zurück in den Kühlschrank und ging auch zum Sofa. Ich setzte mich neben Kiba und sah zu ihm rüber. Er ignorierte mich allerdings komplett, schaute einfach weiter auf den Fernseher und ass einfach seine Cornflakes weiter. Ich suchte Shikamarus Blick, aber der schaute nur auf sein Handy. Das war ja ein toller Sonntag Morgen.. Ich verdrehte die Augen, warf die Decke über meine nackten Beine und widmete meine Aufmerksamkeit meinem Frühstück. Irgendwann kam dann auch Sasuke aus seinem Zimmer. Er schaute nur kurz zu uns rüber und ging ohne ein Wort zu sagen ins Badezimmer. Warum kam mir die ganze Stimmung in der WG heute etwas angespannt vor? Hatte ich irgendwas nicht mitbekommen? Nach weiteren endlos wirkenden Minuten, stand Shikamaru auf und ging durch das Stubenfenster auf die Feuertreppe, um sich eine Zigarette anzuzünden. Im selben Moment hörte ich, im Badezimmer die Dusche laufen. Der perfekte Moment um Kiba auf seine Laune anzusprechen, da ich mir sicher sein konnte, dass wir in den nächsten Minuten definitiv nicht gestört werden würden. “Hey Kiba, ist alles ok? Du wirkst irgendwie genervt..?” Ich schaute ihn von der Seite an, aber seine Miene blieb ausdruckslos. “Alles bestens.” Ok. Das war eine eindeutige Abfuhr. Aber so schnell würde ich nicht locker lassen. Ich setzte mich im Schneidersitz zu ihm gewandt auf die Couch und schaltete mit der Fernbedienung den Fernseher aus. Er verdrehte die Augen und drehte seinen Kopf genervt zu mir. “Was willst du denn hören? Ich sagte doch das alles gut ist!?” Ich war ganz schön erschrocken, dass Kiba so reagiert. Er ist nicht wirklich laut geworden, aber er hatte einen gereizten Unterton in seine Worte gelegt. So kannte ich ihn gar nicht.. “Du benimmst dich merkwürdig. Heute ist der letzte Tag bevor die Uni losgeht. Und du verhältst dich wie der größte Arsch..” Er sagte eine Weile nichts. Dann seufzte er und sah mir in die Augen. “Sorry Kleine. Keine Ahnung was heute mit mir los ist...wollte echt keine schlechte Laune verbreiten.”, er zwang sich ein lächeln ab, und schaute mich entschuldigend an. Ich sah ihm an, dass er es ernst meinte und lächelte zurück. Er klopfte auf das Polster neben sich und legte dann seinen Arm auf die Rückenlehne. “Komm her und lass uns noch etwas chillen.” Er zog dabei einen Mundwinkel nach oben, wobei er wieder so verdammt gut aussah. Mein Grinsen wurde dementsprechend breiter und ich krabbelte mit meiner Decke zu ihm rüber. Er legte seinen Arm um mich und wir schalteten den Fernseher wieder an. So saßen wir eine Weile da, ziemlich eng beieinander, sodass ich an seinen freien Oberkörper lehnte und mal wieder vor Augen geführt bekam, wie durchtrainiert Kiba war. Außerdem hatte er einen etwas dunkleren Teint, was ich bei Männern eh sehr mochte. Obwohl wir bis in die Nacht feiern waren, roch Kiba überhaupt nicht nach Rauch oder so.. Er roch einfach.. Nach Kiba eben.. So vertraut, als würden wir uns schon ewig kennen. Der Geruch hatte sich in dieser kurzen Zeit, in der ich hier lebe, einfach schon in mein Gehirn eingebrannt und ich wollte ihn nie wieder vergessen.. Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als ich realisierte, wie seine Finger immer wieder über meinen Oberarm strichen, als würde er mich streicheln.. Aber eher sanft und sehr leicht, sodass man die Berührung kaum spürte.. Ich schaute zu ihm hoch, um in sein Gesicht zu sehen. Er schaute einfach auf den Fernseher, den Kopf leicht schief.. Die Bewegungen wirkten eher unwillkürlich und geistesabwesend. Er bemerkte meinen Blick glaube gar nicht, also guckte ich auch wieder zum Fernseher. Ich wusste gar nicht was wir uns da anschauten. Das alles hier war gerade viel zu verrückt. Ich wollte gerade etwas Abstand einhalten, als Kiba mich leicht zurück hielt. Unsere Blicke trafen sich… es kam mir wie eine Ewigkeit vor, bis jemand was sagte.. “Warum kam Shikamaru vorhin mit aus deinem Zimmer?” Ich verstand ihn kaum, da er die Frage eher geflüstert hatte.. Ich wollte ihm gerade antworten, als sich die Badezimmertür öffnete. Wir sprangen förmlich auseinander und ich wurde diesmal definitiv knallrot im Gesicht. Sasuke sah kurz zu uns rüber, hob fragend eine Augenbraue und ging einfach weiter in sein Zimmer. Ok. Diese ganze Situation war total merkwürdig. Du stand von der Couch auf und lief eilig zu meinem Zimmer. Ich schaute noch einmal zurück zu Kiba, welcher auch aufgestanden war und mir wohl ein paar Schritte nachgekommen war. Er sah mich fragend an, und mit so einem traurigen Blick, wie ich ihn bei Kiba noch nie gesehen hatte. Ich schloss die Tür hinter mir und war völlig verwirrt.. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)