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Ein Mirakel zwischen zwei Identitäten

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Neues Licht für die Welt

Neues Licht für die Welt
 

Die restlichen Feiertage waren schön. Zum ersten Mal habe ich wirklich viel von Mutter und Oma erfahren, sodass ich mich ihnen mehr verbunden fühle als vorher. Die beiden haben in ihrer kurzen Zeit auf der Welt eine Menge geleistet und viel erreicht, weswegen es uns gut geht. Dass es keine weiteren Verwandten gibt, liegt daran, dass keine mehr existieren. Diese Oni haben zu gute Arbeit geleistet. Jedenfalls bin ich soweit sicher, denn weitere Aktivitäten gab es dieser Tage nicht mehr. Allerdings habe ich eine Menge Telefonate erhalten. Alya hat mich gleich mit einer meckernden Schimpftriade begrüßt, weil sie nicht verstehen kann, wie man eine Freundschaft so hoch bewerten kann und deswegen solch teure Geschenke macht. Richtige Freunde zu haben ist halt immer noch neu für mich und ich fand die Idee an sich sehr gut, weswegen sie stöhnt und einen anderen Ton angenommen hat. Mit diesem bedankt sie sich dafür, auch wenn sie hinterhersetzt, dass ich in Zukunft solche Geschenke unterlassen soll, was ich ihr verspreche zu versuchen. Dies nimmt sie gelassener auf, wir wünschen uns noch frohe Weihnachten und legen dann auf. Keine fünf Minuten später ruft mich Marinette an und ist vollkommen aus dem Häuschen, wie ich denn auf diese tolle Idee mit dem Armband gekommen wäre und wieso gerade sie solch ein teures Schmuckstück erhalte, weil sie die tollpatschigste Person auf Erden ist. Mich bringt sie immer wieder zum Lachen mit ihrer unnachahmlichen Art und Weise – zu köstlich. Ihr erkläre ich, dass alle meine Freunde ein Armband erhalten haben, auf dem ein Symbol gelegt wurde, welches sie ganz gut trifft. Nun fragt sie auch noch, wie ich denn auf einen Marienkäfer gekommen bin und ich antworte ganz simpel, dass aus ihrer Tollpatschigkeit immer wieder glückliche Situationen passiert sind, die nicht nur mir Freude bereitet haben. Glück und Marienkäfer gehen ineinander, weshalb sie dieses Symbol erhalten hat, genauso wie Alya den Fuchs bekommen hat, wegen ihrer Schnüffelei. Kichernd verabschieden wir uns mit Weihnachtsgrüßen und ich lege mein Handy weg, damit ich mich auf meinen Schreibtisch konzentrieren kann. Dort habe ich die nun laminierte selbstgemachte Menükarte von Joel und Yuura, wie sich herausgestellt hat, stehen sowie daneben die Papierstreifen, die wir in der Bibliothek suchen mussten – nur die, die ich zu fassen bekommen habe. Gerade möchte man in Erinnerungen versinken, wird man erneut angerufen und es ist Nino, der auf mich wie im Zuckerschock wirkt. Ihm gefällt das Armband mit den sich kreuzenden CDs und den kleinen Musiknoten drumherum. Wenigstens er freut sich einfach, ohne irgendwas vorher zu äußern. Danach bekomme ich erzählt, was er alles zusätzlich bekommen hat und er froh ist, dass seine Eltern ihm einen schnelleren Laptop geschenkt haben, wodurch das Musikprogramm flüssig sowie einwandfrei läuft. Es freut mich wirklich, dass er hochmotiviert neue Musik mischen will, um mir ein Fundament zu bieten. Welch eine große Ehre, dass er sich in seiner Freizeit – da wir in den Ferien uns erholen sollen – weiterhin um meine Musikkarriere kümmert. Bedankend richte ich ihm meine Weihnachtsgrüße aus, die er wiederholt und wir somit unser Gespräch beendet haben. Weiter geht es in Sachen Erinnerung an dieses Jahr. Zwar weiß ich, dass man dies keineswegs machen sollte, aber ich habe Ricardo dazu angestiftet, dass ich eine Kopie von seinem Herzschlag erhalte, als er ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Mehrfach gesichert habe ich sie in einen kleinen Ordner getan, den ich herausgeholt habe, um mir das Stück Papier zu betrachten. An diesem Tag habe ich zum ersten Mal wahre Klassengemeinschaft zu spüren bekommen und wie es ist, in Angestellten Vertraute zu finden, mit denen man viel erleben kann und neue Bekanntschaften macht. Felix und er würde ich niemals austauschen wollen. Hochschauend sehe ich das kleine Kästchen auf dem Nachtschränkchen bei meinem Bett, mit dem kaputten Bernstein. André hat sich mit den Armbändern selbst übertroffen, wie ich finde und ich bin froh, dass ich ihn direkt kontaktieren darf, sollte ich weitere Aufträge haben. Exklusives Recht nur für mich, hat er gesagt, zumal er und ich die gleichen Vorstellungen besitzen, was Schmuck angeht, auch wenn ich eher gar nichts trage, was sich in den letzten Wochen schon verändert hat. Seine Weihnachtstage verbringt er weiterhin mit seinen Großeltern, was ich schön von ihm finde. Zurück zu meinem Schreibtisch, der in einer Schublade den lädierten Pflanzenatlas vom Botanischen Garten sichert. Für mich gehört dieses Buch nicht in meine kleine Bibliothek, sondern zu meinen Erinnerungen, denn an diesem Tag konnte ich in die Welt von Yuura eintauchen – wenn auch ungewollt durch einen zu harten Aufprall und Sauerstoffknappheit – was mich ihn nähergebracht hat. Zuerst war ich noch recht befremdlich ihm gegenüber, aber diese niedliche Person gehört einfach in Watte gepackt und wer ihm schaden will, müsste auch an mir vorbei, nicht nur an Joel und Achromas. Niedlichkeit hat eine Verkörperung – Yuura. Klingelnd holt mich mein Handy aus der kleinen Schwärmerei und Nathaniel ist auf der anderen Seite zu sehen. Grundlegend ändert er die Richtung der vorherigen Gespräche, indem er zuerst Weihnachtsgrüße ausspricht, die ich selbstverständlich erwidere. Lächelnd hält er mir das Armband vor, welches ein Zeichenset als Symbol enthält. Ruhig bedankt er sich für dieses einmalige Geschenk und dankt mir, dass ich ihn nicht habe fallengelassen, nachdem bekannt wurde, dass er Evillustrator war. Ich versichere ihm, dass es eine Selbstverständlichkeit war und ich auch Chloé keineswegs anders behandeln würde, nur weil sie manipuliert wurde. Bei seiner Antwort darauf werde ich peinlich berührt rot, denn dass ich dadurch eine wunderschöne Persönlichkeit habe, ist doch ein zu charmantes Kompliment. Mein Konterfei war, dass er weiterhin bei Marinette am Ball bleiben sollte und schon lachen wir. Wir verabschieden uns nach einigen weiteren aufregenden Themen und bei meinem Blick auf die Uhr, wundere ich mich, dass ich noch nicht gestört wurde. Na ja, so kann ich mich weiterhin meinen Erinnerungen widmen, um einen Jahresabschluss zu machen, bevor es zu Opa auf die Insel geht. Dass er hier zur Yu-Gi-Oh!-Weltmeisterschaft war, fand ich überraschend, denn sonst hält er sich daraus, um der Jugend ihre Chance zu geben. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass er den Designwettbewerb extra zusätzlich hier abgehalten hat, um mich zu sehen. Nachfragen werde ich trotz meiner Neugier nicht, denn Opa versteht es, durch Worte einen zu verwirren. Als Andenken an diese gruselige Vampirübernahme habe ich ja das Millenniumarmband, welches nicht mehr von meinem linken Handgelenk geht. Laut den beiden habe ich es durch den Vorfahren aus Ägypten erhalten, aber das Siegel, was der Pharao Atemu erschaffen hat, schwächelt immer mehr, was man an der Stimmung der Menschen in dem Bereich zu spüren bekommt. Vermutungen sind diese Äußerungen von Vater und Opa zwar, aber logisch betrachtet macht das Sinn. So gesehen wächst das Böse in seiner Macht stetig höher und ich habe nicht mal eine Ahnung, wie ich an einen verschwundenen Miraculous herankommen soll, der meinem Vorfahr aus Japan gehört. Entweder unsere Blutlinie wurde von Anfang an verflucht oder gesegnet. Welche Kami wohl hinter all dem stecken? Die könnten doch sicher einfacher agieren und das Problem lösen anstatt uns Menschen in ihre Angelegenheit zu ziehen. Oder aber diese Kwami sind ihre Antwort auf Hilfeanfragen. Somit würden Ladybug und Cat Noir göttliche Helfer sein. Macht dies überhaupt Sinn? Alleine sich darüber den Kopf zu zerbrechen schadet nur meinen Nerven. Vlad geht es soweit gut, denn er feiert mit seinen drei Brüdern Weihnachten. Mehr von ihm zu erfahren hat mich erst traurig gemacht, aber gegen Ende hin hat er mir zugesichert, dass es in Ordnung ist, zumal er sich an mir ein Beispiel nehmen möchte. Grund dafür ist meine Einstellung das Leben zu akzeptieren, wie es kommt, laut ihm. Anders kann ich es nicht ertragen, dass ich Zielscheibe von Vampiren war, aber gut, wenn es ihm hilft, dann lasse ich ihn in dem Glauben. Erinnerungstechnisch bin ich an mein letztes und bisher kürzestes Abenteuer angekommen – das mit dem Weihnachtsgraus, der einfach nur eine ehrliche Entschuldigung hören wollte. Dabei sind Cat Noir und ich uns sehr nahe gekommen, was mein Herz wieder hüpfen lässt. Hach, Cat Noir, wo auch immer du gerade steckst, ich hoffe du kannst dich gut von all dem Stress erholen. Tief in Gedanken versunken merke ich erst recht spät, dass mein Handy wieder klingelt und nehme hastig an, zumal es Adrien ist, der auch gleich fragt, ob er mich gestört hätte. Prompt antworte ich darauf, dass alles in Ordnung ist und ich nur alles reflektiert habe, was mir in den letzten Wochen in Paris passiert ist. Smalltalk erfolgt von uns beiden und erst danach kommt er auf das Armband zu sprechen, auf dem ein schwarzer Kater mit Smaragden als Augen zu sehen ist. Ehrlich gesagt fällt mir erst jetzt auf, dass er und ich eine ähnliche Idee gehabt haben und wir lachen darüber herzhaft. Zusätzlich hat er wohl seinen Vater neugierig belauscht, der mit meinem Opa arg argumentiert zu haben scheint, aber dann wurde er von Nathalie gefunden und ins Zimmer geschickt. Wieso spricht Monsieur Agreste denn mit Opa oder andersherum? Ergibt keinen Sinn für mich, aber gut, ich bin ja noch weit genug weg von der Welt der Erwachsenen, die weitaus komplizierter ist, als viele meinen. Wehmütig verabschieden wir uns, denn so als seelische Vertraute haben wir beide ein besonderes Band. Und als hätte er meine Gedanken gelesen, hält er mir noch Plagg vor, dem ich entzückt Weihnachtsgrüße übermittle, wie schon an seinen Besitzer. Somit wäre meine Jahresreflektion beendet und ich erinnere mich gerne an die Feiertage zurück, denn sie waren endlich mal nicht erfüllt mit fremden Personen oder blockierten Gesprächen, sondern voller Momente, die ich nutzen werde, um mich weiterzuentwickeln. Bei der langen Schiffsfahrt zu Opas Insel war es gut, dass ich nochmals die Tage vorher durchgegangen bin, denn dadurch konnte ich einigermaßen das Schaukeln ignorieren, weil heute sehr hoher Wellengang ist. Unbedingt mussten wir heute los, obwohl angesagt war, dass es schlimm werden wird – aber nein, die Dickköpfe mussten sich durchsetzen. Schlimmer geht es immer.
 

Urlaub auf Opas Insel zu machen ist immer sehr mysteriös, denn er lässt weitestgehend die Natur unberührt und das, was berührt wurde, hat die Natur zum Teil zurückerobert, außer das Schloss und den Hafen sowie die gepflasterte Straße hinauf. Einige wilde Tiere gibt es hier, aber bisher habe ich keine wilden gesehen, sondern immer nur handzahme. Streichelzoo würde eher zu denen passen. Bestimmt wäre Yuura auch gerne bei diesen und würde sie nach Pokémon benennen. Rein der Fantasie überlassen wäre es wunderschön. Im Moment bin ich gerade im Wald in der Nähe vom Hafen und streichle die Welpen einer Wolfmutter, die sich ebenfalls gerne kraulen lässt, wie der Rest vom Rudel. Zu meinem Glück streiten die nicht untereinander, sodass ich mir die Zeit nehmen kann. Solch liebe Tiere in der Wildnis zu finden grenzt an ein Wunder, aber seit ich klein war und wir zu Besuch auf der Insel waren, habe ich mich mit diesen Tieren hier beschäftigt – besonders im Winter, aber auch im Sommer. Mich kennen sie, aber ich kenne sie kaum, weil ich nicht an ihren Geruch unterscheiden kann wer genau wer ist. Für unsere Kuschelzeit brauchen wir jedoch keine Namen und können es in aller Ruhe genießen. Solange halt, bis einige Personen den Weg entlanggehen und dabei laut sind, sodass die älteren Wölfe im Rudel knurren sowie die Welpen wegbringen, was ich schade finde. Na ja, ich wäre auch kein guter Beschützer, muss ich ehrlich zugeben, wenn ich mich an diese Piraten zurückerinnere. Da ich jetzt nichts mehr zu tun habe, gehe ich direkt auf die Straße zu und erschrecke die Wanderer, die hinaufgehen, weil ich ja dadurch Geräusche mache, die direkt auf das Knurren erfolgen. Kaum aus dem ganzen Gestrüpp sehe ich mir bekannte Personen, mit denen ich keineswegs so früh gerechnet habe. An ihren Stimmen habe ich sie kein Stück erkannt, aber ich bin dennoch glücklich, dass sie da sind. Hosuke und Keisuke sind mit einigen ihres Gefolges angekommen, die Waffen auf mich gerichtet haben, wie ich gerade bemerke.

„Soll das etwa eine angemessene Begrüßung für den Enkel des Gastgebers sein?“

Keck frage ich das, denn ich weiß, dass die Männer nur ihren Boss und dessen Sohn schützen wollen, weswegen ich gelassen diesen Spruch äußern kann, denn Hosuke und Keisuke würden mich niemals verletzen wollen.

„Recht hast du, Shirado. Männer, Waffen wegstecken und verbeugt euch ehrenvoll vor unserem hohen Familienmitglied!“

„Jawohl, Yato-sama!“

Ein Lachen muss ich mir stark unterdrücken, wie die alle unisono reagieren, aber ich halte es nicht lange durch und lasse meine Freude heraus.

„Alles ist gut, ich wollte euch nur foppen und die Situation war grandios dafür.“

„So, so, wird das kleine Blümchen etwa groß?“

„Das kleine Blümchen von damals ist gewachsen, ja, aber geistig, Hosuke. Vielen Dank nochmals für die Beschaffung der Talismane. Chloé war zwar am Anfang wenig begeistert davon, aber ich denke, dass sie sich dennoch darüber freut.“

„Dafür nicht, Shirado. Wusstest du schon länger, dass mein Sohn zwei Bettäschen hat?“

„Seit dem Anruf von mir, ja, aber er behandelt sie recht gut, für seine Verhältnisse.“

„Hey, was soll das denn heißen, Babe?“

Immer noch nicht gelernt dies zu lassen – Trottel.

„Deine zwei Babes hast du gerade an je einer Seite von dir und ich weiß, dass du ihnen heimlich die ganze Zeit an den Hintern grapschst, du unersättlicher Lüstling.“

Offensichtlicher geht es nämlich nicht mehr, wie rot die beiden sind und leise keuchend nach Luft holen. Sein Vater verpasst ihm prompt einen harten Schlag, sodass er gegen einen Baum knallt und sich nörgelnd den Kopf reibt – anders kenne ich die zwei auch nicht.

„Benimm‘ dich, Keisuke, wir sind hier zu Gast, was bedeutet, dass Sex für die nächsten zwei Tage verboten ist oder ich kann es daheim auf einen Monat verlängern.“

Definitiv eine Szene, die mich zum Lachen bringt, denn der entgeisterte Gesichtsausdruck von Keisuke wird noch fahler, als er die Verlängerung zu hören bekommt. Beide Zwillinge sehen besorgt sowie sehnsüchtig zu ihrem Kerl, der schnaubend zustimmt und ihnen jeweils eine Pille verabreicht, für was weiß ich was. Auf alle Fälle werden sie dadurch entspannter und kuscheln sich nur an ihn, anstatt sich an ihn zu schmeißen.

„Geht doch und nun müssen wir uns ordnungsgemäß dem Gastgeber vorstellen und ihm ein Gastgeschenk überreichen. Wo finden wir ihn denn, Shirado?“

„Opa Max dürfte jetzt schon im Esszimmer sitzen und mit einem Comic sowie ein Glas Rotwein auf das Mittagessen warten.“

„Ausgezeichnet. Wir finden schon alleine dorthin, wenn du noch irgendwas im Wald zu tun hast.“

„Hat sich mit eurem Erscheinen erledigt, denn die Wölfe sind alle abgehauen.“

Jetzt darf ich auch noch erklären, was ich denn bei Wölfen gemacht habe, dass sie mich nicht gerissen haben. Ehrlich, immer denken alle gleich schlimme Dinge, wenn sie an wilde Tiere denken. Instinktiv handeln diese zwar, aber von mir geht keine Gefahr aus und ich will mich nicht in ihr Rudel drängen. Einzig die Kuscheleinheiten sind es, die wir miteinander haben und das war es auch schon. Weiter hinten kann ich noch einen Haufen Menschen sehen, die diese Straße hochgehen wollen, sich aber anscheinend bei dem Haufen an gefährlich aussehenden Kerlen nicht weiter trauen, obwohl die an sich ganz lieb sind, wie ich finde – bei meiner Wahrnehmung zumindest. Kaum geht die Yakuza weiter, setzen sich auch die Menschen weiter unten in Bewegung, bis sie mich erkennen, da ich auf sie gewartet habe. Vielleicht fragen die auch nach, wo sie Opa treffen können, denn er lädt ja nur exklusive Personen ein, jedoch werde ich überrascht, als es sich um Marinette, Nino, Alya und Nathaniel mit ihren Eltern handelt. Was machen die denn hier?

„Überraschung! Wir durften nichts sagen, aber dies soll dein Weihnachtsgeschenk von deinem Opa an dich sein.“

Freudig umarme ich meine Freunde und begrüße höflich ihre Eltern, die ich nur durch ein Telefonat – bis auf die von Marinette und den Vater von Adrien – kennengelernt habe, wegen meiner Geschenke. Von dem Blonden und seinem Vater fehlt jede Spur. Nun ergibt auch das Gespräch zwischen Monsieur Agreste und Opa einen Sinn. Natürlich werde ich ausgefragt, was denn solch unheimlich wirkende Gestalten hier machen – Eltern und ihre Sorgen – bis ich aufkläre, dass es liebe Yakuza sind und die nichts anstellen, außer man greift sie an. Verständlich finde ich diese Reaktion allemal – würde ich auch machen. Mulmig ist denen dennoch zumute.

„Ist dieser Keisuke auch mit dabei?“

„Klar und seine neuen Betthäschen, aber keine Sorge, sein Vater hat eine sehr hohe Strafe ihm auferlegt, sollte er sich dazu verleiten lassen sich unsittlich zu verhalten.“

„Dann ist ja gut und hoffen wir mal, dass Adrien ihn nicht zu Gesicht bekommt.“

„Was soll das denn heißen, Alya? Hast du mehr herausgefunden?“

Neugierig bin ich dahingehend ja schon, denn ich möchte das Verhalten der beiden gerne verstehen können.

„Laut meiner Recherche hat Keisuke Adrien im Internet in einigen Zeilen recht stark beleidigt und maßgeblich geht es um den Schutz von deiner Person. Am Anfang waren die Antworten unseres Freundes noch höflich formuliert, aber gegen Ende haben beide sich dermaßen reingesteigert, dass der Vater von Keisuke es gestern komplett löschte, was dort gestanden hat. Zu meinem Glück habe ich es noch vorher speichern können, aber viel konnte ich nicht herauslesen, weil die beiden Japanisch benutzt haben. Einige Wortfetzen haben aber ausgereicht, um mir sicher zu sein, dass die beiden keineswegs gut aufeinander zu sprechen sind. Also sag, Shirado, was hast du angestellt?“

„Ich? Unschuldig bis in die Tiefen des Mariannengrabens. Was die beiden haben, weiß ich keineswegs, denn den Trottel habe ich abgeschrieben und Adrien ist für mich ein guter Freund. Du weißt in wen ich verknallt bin.“

„Bla, bla, bla, Shirado, irgendwas musst du gemacht haben, denn solch eine Debatte ist nicht von irgendwoher gekommen.“

„Alya, ich bitte dich, lassen wir es dabei. Zur Sicherheit rede ich später mit Keisuke darüber, denn der soll sich nicht so hochschrauben – er war eher schlechter darin mich zu beschützen, wenn ich an all die Orte denke, wohin ich mitkommen musste. Aber genug davon, eure Eltern warten hier, also kann ich euch persönlich eure Zimmer zeigen und das Schloss mit euch besichtigen – nach dem Mittagessen, welches jeden Moment aufgetischt werden wird. Hopp, hopp, im Galopp.“

Bloß nicht weiter auf dieses Thema eingehen. Unsere Schnüfflerin hat mir eine Ahnung in den Kopf geschleust, welche mir keineswegs gut bekommt, denn ich kann Adriens Gefühle nicht erwidern, sollte dem so sein und darauf pocht sie. Cat Noir ist für mich derjenige, der meine Liebe zu spüren bekommt, da würde ich dem Blonden nur das Herz brechen, was ich vermeiden möchte, weil wir uns gut verstehen. Oben angekommen – wer den Marsch nicht gewohnt ist prustet ganz schön – werden wir von einem der vielen Angestellten begrüßt und ich sage diesem, dass ich die Zimmerwahl übernehme, was dieser hinnimmt.

„Willkommen in Opas Schloss – dem Königreich der Duellanten. Es gibt vier Flügel mit drei Stockwerken und einen weitläufigen Keller, den man niemals ohne jemanden von hier betreten sollte, wegen der Gefahr des Verirrens. Im Ostflügel werde ich euch nachher Zimmer aufteilen, aber zuerst möchte ich euch im Südflügel zu Tisch bitten, weil es Zeit dafür ist.“

Am Tisch sitzen schon die geladenen Gäste aus aller Welt und einige Plätze sind noch leer. Uns jüngere Generation hat man an einen Extratisch gesetzt, wegen Platzmangel, aber so schlimm finde ich es keineswegs. Außerdem ist Ali hier, den ich schon ewig nicht mehr zu Gesicht bekommen habe.

„Schön dich wiederzusehen, Ali.“

„Ebenso erfreut dich zu sehen, Shirado. Schade, dass wir uns in Paris verpasst haben.“

„Ach was, wir hätten da bei deinem Terminplan sowieso keine Zeit gehabt. Ist deine Managerin heute da?“

„Nein, zum Glück nur meine Eltern und einige Leibwachen.“

„Die werden sich hoffentlich nicht mit den ganzen Yakuza anlegen, die mitgekommen sind.“

„Stopp! Moment Mal, ihr zwei. Soll das heißen ihr kennt euch persönlich?“

Wir beide sehen erst Alya an, dann uns und nicken ihr synchron zu.

„Wie ihr wisst, soll ich weiblich in der Öffentlichkeit sein und Ali war mit acht Jahren hier zu Gast. Wir beide haben viel gespielt und da er meinte, dass ich ein Mädchen wäre, hat er sich ganz der Prinz mit Handkuss vorgestellt beim ersten Mal. War das peinlich, denn dies war ich keineswegs gewohnt. Unsere gemeinsame Zeit hier jedes Jahr war bisher immer schön und es ist grausam, dass du immer so viele Termine hast, Ali.“

„Nun, was soll ich dazu sagen? Pflichten eines Prinzen sind mein Alltag, auch wenn ich lieber mit anderen – wie sagt man noch – abhängen würde.“

Noch hat er es nicht drauf, ein bisschen Slang auszusprechen, aber er macht sich. Dennoch scheinen wir die anderen geschockt zu haben.

„Man könnte uns als Silvesterfreunde bezeichnen, auch wenn wir uns kaum sehen oder miteinander telefonieren.“

„Trotzdem wissen wir, was der andere von uns gerne mag und wie wir auf Opas Schloss Spaß haben. Und ihr würdet heute mit eingeweiht werden.“

„Das klingt großartig! Wann kommt das Essen?“

Erheiternd lässt uns Marinette die Wartezeit auf das mehrgängige Menü verkürzen, doch anstatt die Angestellten durch die große Tür treten zu sehen, tauchen Monsieur Agreste und Adrien auf, die von Vater persönlich begrüßt werden. Spannungsgeladen wirken die Blicke von dem Grünäugigen und Keisuke, was mich daran erinnert mich dahingehend einzumischen. Jedenfalls wird unser Freund zu dem Extratisch geführt, wo er sich mir gegenüber hingesetzt hat, zwischen Nino und Nathaniel.

„Es freut mich dich hier zu sehen, Adrien. Opas Weihnachtsgeschenk finde ich klasse.“

„Schön auch dich zu sehen, Shirado, genauso wie die anderen und Prinz Ali.“

„Nicht doch – hier bin ich nur Ali, unter uns jedenfalls.“

Geklärt wäre nun alles und keine Minute später wird der erste Gang serviert – Sushi zum Anregen des Hungers. Nobles Sushi würde eher passen, denn es sind nur drei verschiedene Sorten jeweils einmal vertreten, aber Ali und ich kennen das schon, weswegen wir ein Stück jeweils austauschen, was wir lieber mögen als der Andere von uns. Dadurch lassen wir nichts zurück und sind guten Gewissens. Zwischengang Eins ist eine leicht verdauliche Suppe, die zum Trinken anregt. Wein, Wasser und Limonaden bietet Opa immer an und man kann sich selbst bedienen, wie man möchte. Mächtig wird der Hauptgang sein, den man sich selber zusammenstellen kann, da fünf verschiedene Arten an Braten, mehrere Salate, Gemüsebeilagen und Soßen sowie Saucen aufgetischt werden. Als Gastgeber lässt sich Opa Max niemals lumpen, weshalb er es mit dem Essen, dem Komfort und einigen Freizeitangeboten gerne übertreibt. Wie schon bei dem Essen bei mir daheim hat es Nino übertrieben und reibt sich den vollen Bauch, weswegen nicht nur Ali und ich kichern müssen hinter vorgehaltener Hand. Hoffentlich weiß er, dass es noch den liebsten Gang von Opa gibt – den Nachtisch sowie die Käseplatte ganz am Ende. Vorher gibt es jedoch noch den Zwischengang Zwei – Tee, um die Verdauung anzuregen und Platz zu schaffen für das Dessert. Dass es recht still und dennoch angespannt wirkt, ist mir allerdings neu bei dem Willkommensessen. Vielleicht bilde ich mir das auch nur ein.

„Boah, Alter, seit wann kannst du das denn?“

Ninos überraschter Ausruf weckt unser Interesse und ich erkenne schnell, was er meint, denn Adrien hat es geschafft mit einer Hand dem harten Teebecher tiefe Risse zu verpassen, sodass der heiße Tee herausläuft, direkt auf die genutzte Hand, was ihn wohl nicht zu stören scheint, da er Keisuke anstarrt. Müssen die beiden direkten Blickkontakt haben, obwohl sie weit genug auseinander sitzen, da wir zwei Tische nutzen? Kurzerhand kippt Nathaniel ihm kaltes Wasser auf die verbrühte Hand und weckt somit ihn, sodass er zischend die Luft einzieht und sich die halbgekochte Hand hält. Kopfschüttelnd stehe ich auf und atme kurz durch, bevor ich unbeeindruckt der ganzen Erwachsenen zu Keisuke gehe und ihn an einem Ohr vom Platz hochziehe.

„Entschuldigt ihr uns alle bitte für…, sagen wir drei Minuten? Länger werde ich wohl nicht brauchen.“

Gegen Ende meiner Worte bin ich unheilvoll tief in meinen Ton gegangen und habe dabei denjenigen angesehen, der gerade jammernd mich anfleht, dass ich sein Ohr loslasse, aber es definitiv nicht machen werde.

„Selbstverständlich, Augenstern, solange niemand irgendwas dagegen hat von denen, die noch sitzen.“

Allgemeines Kopfschütteln, sogar von seinen Betthäschen und ich zerre ihn hinter mir her direkt in den Eingangsbereich, wo ich ihn erst loslasse und er weiterhin jammernd sein Ohr hält. War ich doch zu harsch mit meiner Reaktion? …ne, der Trottel verdient es.

„Babe, was sollte das?“

„Falls du es noch immer nicht gemerkt hast, bin ich nicht mehr dein Babe. Du hast zwei bei dir, die dich wirklich abgöttisch lieben, wenn du dir mal die Zeit nehmen würdest nicht mit dem Ding da unten zu denken! Haargenau weiß ich nicht, was du Adrien geschrieben hast, aber Alya hat einiges aufschnappen können, was zwischen dir und ihm im Internet passiert ist. Wie du weißt, wollen Vater und Opa mich schützen und Adrien ist bereit dabei mitzumachen, was ich sehr an ihm schätze. DU allerdings hast es in den Dreck gezogen, was er alles macht. Soll jemand DICH durch den Dreck ziehen, wenn du gute Arbeit machst oder dich für jemand anderen einsetzt? Die Antwort kenne ich darauf, weil ich dich kenne, Keisuke – du würdest denjenigen verdreschen, bis er ins Krankenhaus muss. Diese Art ist aber nicht Adriens Stil und das ist in Ordnung, denn er ist ein wundervoller Mensch – genauso wie ich meine anderen Freunde schätze. An sich habe ich gedacht, dass wir nach der ganzen Sache, die zwischen uns passiert ist, trotzdem gut miteinander auskommen würden, aber dem scheint wohl nicht zu sein, wenn du nicht meine Freundschaft zu Adrien akzeptieren kannst.“

„Pah! Was kann er denn für deinen Schutz schon tun? Er hat keine dreitausend Männer unter sich, mehrere Helikopter und das Wissen, was es braucht um dich zu schützen! Er ist ein Niemand und wird es immer bleiben, weil er nichts erreichen wird!“

Kurzer Lunte ist schon in die Bombe gegangen, welche mir gerade innerlich platzt und ich ihm eine saftige Ohrfeige verpasse – die Tränen halte ich noch weitestgehend zurück.

„MIR ist das egal, Keisuke! Ich bin dankbar dafür, was er mit seinen Mitteln macht und froh, dass ich solch einen guten Freund gefunden habe, der bodenständiger ist, als die ganzen Heuchler von der Privatschule. Du weißt haargenau, wie sehr ich darunter gelitten habe dort zu sein und deine Einmischung hat es nur schlimmer gemacht damals. Zwar bin ich dir dankbar für all deine Bemühungen und auch für die Zeit mit dir, aber wenn du nicht lernst, dass ich endlich richtige Freunde um mich habe, dann denke ich, wäre es besser, wenn wir nie wieder in Kontakt treten.“

Jetzt kann ich die Tränen kein Stück mehr zurückhalten und lasse sie ihren Lauf. Schmerzhaft finde ich diesen derzeitigen Zustand, der eingetreten ist schon, aber anders geht es keineswegs, wenn er sich nicht damit arrangieren kann, dass ich in Paris, trotz der Vorbehalte, glücklich bin.

„Pscht, nicht weinen, Ba…, Shirado. Ich wollte dich nie verletzen.“

Seine Umarmung lasse ich zwar zu, aber trotzdem heule ich weiter. Für mich ist er eine Konstante im Leben, die ich ungern aufgebe, weil ich noch an ihm hänge und den Erfahrungen, die ich gemacht habe – obwohl Manches man erst mit 21 sehen sollte. Drei Minuten sind bestimmt schon längst um und dass das Dessert noch nicht aufgetischt wurde, liegt daran, dass wir noch nicht wieder im Esszimmer sind. Langsam werde ich ruhiger und ich drücke ihn leicht weg von mir, sodass er die Umarmung auflöst.

„Was ist, wenn ich ihn erstmal tolerieren würde? Gegen die anderen Freunde von dir habe ich nichts, nur er bringt mich auf die Palme.“

Ist das etwa ein Zugeständnis seinerseits zu versuchen mit dem Blonden auszukommen? Mag er mich wirklich so sehr, dass er mich nicht missen will? Ihn will ich nämlich auch nicht missen, aber der Nachgeschmack wäre bitter, weil Toleranz nicht Akzeptanz heißt und demnach Schwierigkeiten mit sich bringen kann. Zu mehr kann er sich jedoch nicht durchringen und dass er für mich überhaupt versuchen will mit Adrien ein wenig klarzukommen, finde ich schon recht nett von ihm.

„Okay, Keisuke, das finde ich besser, als wenn ich dich aus meinem Leben streichen müsste.“

Kräftig werde ich umarmt und ich erwidere diese Umarmung dieses Mal. Schnell wische ich nach dieser meine Tränen weg und gehe gemeinsam mit ihm zurück zu den anderen ins Esszimmer, wo Monsieur Agreste scheinbar den überfürsorglichen Vater heraushängt, den ich bis dato noch nicht gekannt habe.

„Monsieur Agreste – hinsetzen, Mund halten und mich machen lassen! Es geht immerhin um mich!“

Proteste von ihm werden von Vater verhindert und ich zeige Keisuke, wohin er gehen muss, bevor er sich setzen darf. Weil er nur eine Sprache beherrscht, verstehen ihn nicht alle, aber Adrien versteht es und nickt die Entschuldigung ab. Seine Hand ist schon in einen Eishandschuh gesteckt worden, was ich noch aus meiner neugierigen Entdeckerzeit kenne, wenn ich heiße Objekte zu toll fand. Zwei Beutel Eiswürfel werden zusammengenäht und um die Hand gelegt, sodass die Verbrennungen nur minimal ausfallen sowie leichter zu behandeln sind. Neben Ali nehme ich wieder Platz und hätte nicht gedacht, dass es noch so anstrengend wird.

„Danke, Shirado.“

Bedankt sich gerade Adrien für…, nun für was überhaupt? Diese ganze Sache drehte sich um meine Person, ohne es zu wollen, weswegen ich mich einmischen musste, bevor noch irgendjemand von den beiden krankenhausreif verletzt wird. Ihm nicke ich zu und würde mich am liebsten an den Prinzen lehnen, aber dies wäre keineswegs gut in der nun endlich entspannten Lage. Froh darüber, dass der Nachtisch serviert wird, seufze ich, als das kühle Eis meine Zunge in den Minusbereich sinken lässt. Abgekühlt und wieder in Wohlfühllaune quatsche ich mit den anderen am Tisch, wobei es meistens darum geht, was Ali und ich hier immer gemacht haben. Bevor wir jedoch auf besondere Aktionen zu sprechen kommen, möchte Opa Max eine Rede halten, die immer nach dem Nachtisch erfolgt.

„Meine verehrten Gäste, es freut mich sehr, dass ihr alle gekommen seid. Wie jedes Jahr lade ich einige Personen ein, die meiner Familie und mir persönlich wichtig sind. Traditionell hebe ich auch wie immer alle Titel auf, sodass ihr mich duzen könnt, wie ich es mache und die Angestellten nicht zu vergessen. Diese zwei Tage für das neue Jahr wollen wir in einer Einigkeit feiern, um ein neues Jahr gemeinsam einläuten zu können – ohne auf zu viel Etikette achten zu müssen. Genießt die Zeit hier entbunden von euren Pflichten und die Kinder dürfen mich natürlich für diese zwei Tage ebenfalls Opa Max nennen, wie mein Augenstern es gerne macht. Zudem habe ich für euch Kinder eine Schatzjagd organisiert, welche die gesamte Insel umfasst und ihr sicherlich bis zum Silvesterabend um 21 Uhr auch die Zeit braucht. Alles Weitere erklärt euch mein persönlicher Assistent Croquet. Um die wilden Tiere braucht ihr euch keine Sorgen machen, sie sind alle handzahm, sofern ihr sie nicht bedroht. Wie wir Menschen möchten auch sie mit Respekt behandelt werden. Auf eine schöne gemeinsame Zeit des regen Austauschs und damit auch neue Freundschaften.“

Somit wäre sein Anliegen grob erklärt, doch dass er nicht sagt, was noch alles passieren wird, wundert mich. Sonst hat er es immer getan. Croquet kommt und begrüßt uns, was wir erwidern. Stimmungstechnisch ist die Atmosphäre besser geworden und die Erwachsenen unterhalten sich, wobei Keisuke und seine zwei Neuen sich zu uns gesellen, um an der Schatzjagd teilzunehmen, weil wir auf die Käsehappen allzu gerne verzichten. Wir werden gebeten in den Eingangsbereich zu gehen, weil dort die Erklärung stattfinden wird. Dass ich an sich noch den anderen ihre Zimmer zeigen wollte, wird also heute ignoriert, was bedeutet, dass Opa schon wusste, wohin ich sie haben wollte. Typisch er – immer meine Gedanken richtig erraten – was für eine Gemeinheit. Im Eingangsbereich sind wir nun und er stellt ein technisches Wunderwerk an, sodass wir ein Hologramm von der gesamten Insel zu sehen bekommen.

„Wie ihr hier sehen könnt, ist die Insel von unterschiedlichem Terrain durchzogen. Sofern ihr euch nicht allzu dumm anstellt, schafft ihr es ohne Blessuren den Schlüssel zum Schatz zu finden. Um einen Schlüssel zu erhalten, braucht ihr Yu-Gi-Oh!-Karten, die sich überall auf der Insel verteilt haben, außer hier im Schloss, zu welchem ich nachher komme. Jede Person von euch erhält einen kleinen Handcomputer mit, auf dem eine Karte der Insel angezeigt wird und welche Karten für euch bestimmt sind. Diese erkennt ihr daran, in was für eine Kartenhülle sie gepackt sind. Zu diesem Anlass wurden nur für euch spezielle Hüllen entworfen und angefertigt. Untereinander helfen wie behindern ist erlaubt, denn wer zuerst mit dem Schlüssel hier im Schloss ankommt, der für ihn oder sie auch bestimmt ist, kann anfangen nach dem Schatz zu suchen, den wir hier in öffentlichen Räumen versteckt haben. Sollten Tiere eine Karte bei sich tragen oder bewachen – was geschehen kann – drückt ihr auf das Touchpad fünf Sekunden lang und wir werden hier überprüfen, welche das ist, um euch ein Exemplar zu geben. Dies erfolgt in binnen von zehn Minuten, also verlasst den Standort nicht allzu schnell, denn dorthin wird die Karte gesendet. Ihr habt bis 20:45 Uhr Zeit, also fast acht Stunden – sprich zwei Inselumrundungen. Keine Sorge, ihr werdet durch die Handcomputer genaustens geortet, damit wir euch keineswegs verlieren. Wenn ich das Startsignal gebe, werden eure Karten und deren Anzahl im jeweiligen Terrain gezeigt. Auf die Plätze – fertig – los!“

Ihm steht es ein Startgeber zu sein und prompt pingeln unsere Computer und zeigen alles an. Keisuke rennt mit seinen zwei Begleitern schon raus, mit einer provozierenden Verabschiedung. Prinz Ali und ich bilden einfach ein Team, während die Jungs es dem Yakuzasohn nachmachen und gemeinsam hinter diesem her stürmen – jetzt hat der Trottel alle drei gegen sich. Marinette und Alya gehen mit uns beiden gemächlicher hinaus und erst am Anfang des Waldes trennen wir uns in unsere Zweierteams.

„Erinnert mich an die Schatzsuche von vor drei Jahren, Shirado.“

„Ja, das stimmt. Opa Max mag es gerne Kinder zu unterhalten und liebt solche Spielchen. Schön finde ich, dass es nicht nur wir beide sind, denn da ist der Ansporn größer. Wohin sollen wir zuerst?“

Lieber frage ich ihn, denn ich traue mich nicht den Computer zu bedienen – der Lerncomputer klappt zwar endlich so, wie ich es meine, aber das teure Gerät hier möchte ich ungern schrotten.

„In der Nähe sind zwei Karten von mir und eine von dir, wie ich erkennen kann.“

Keine lange Strecke zu gehen ist für den Anfang noch vollkommen in Ordnung. Gemütlich gehen wir die Straße runter zum Hafen und halten genau an dem Stück an, wo ich heute Morgen zum Streicheln und Kuscheln der Wölfe war. Sie kann ich wieder hören und kündige mich an, damit sie nicht erschreckt werden. Kaum bin ich bei ihnen, werde ich schon angesprungen und beschnuppert, was mich zum Kichern bringt, ehe ich sie auf Ali vorbereite, denn der muss ja auch hier suchen. Lange brauche ich nicht und er darf herkommen und wird genauso begrüßt wie ich. Natürlich lassen sie uns nicht so einfach suchen, sondern wollen Streicheleinheiten, die wir ihnen geben. Am Ende hat es sich für uns ausgezahlt, denn sie hatten die Karten und wir bekommen sie überreicht. Mystischer Jinn der Lampe und Antike Lampe für Ali, während ich Flügelweber erhalte. Flügelweber war für mich als Kind wie eine Schwester, die meinen Helden den Auftrag gegeben hat mich zu befreien. Hach ja, das habe ich damals wirklich gerne gespielt. Wäre schön meine Helden ebenfalls zu finden. Vielleicht habe ich ja das Glück und sie gehören zu den Karten, die ich finden muss. Von dem Rudel verabschieden wir uns, denn wir müssen woanders hin und zwar zu der Lichtung, wo eine große alte Tanne alleine draufsteht. Dort finde ich Dunkler Feuersoldat 1, einer meiner ehemaligen Helden. Der Ort war an sich weniger gut gewählt, würde er echt sein. Jedenfalls müssen wir nun zu den Klippen, wo das Meer stark gegen prescht. Durch Teamarbeit haben wir zwei weitere Karten von Ali gefunden – Legendärer Fischer und Katapultschildkröte. Im Dunkelwald finde ich Ritter des Buben – noch ein Held von mir. Wächter-Sphinx finden wir in der Nähe von meiner Karte, die für Ali bestimmt ist. Bisher läuft es mehr als gut für uns. Lediglich das Klettern in dem zerklüfteten Gebiet macht mir im Moment Schwierigkeiten, weil ich dafür keineswegs zu haben bin. Dank Ali komme ich jedoch sicher unten an und wir finden für ihn Herbeigerufener Totenkopf, während wir nun in eine Höhle im Gestein gehen. Ziemlich dunkel hier und unsicher taste ich mich voran. Würden diese Computer nicht ein bisschen Licht abgeben, wäre ich definitiv nicht hineingegangen. Auf einem altarähnlichen Steingebilde liegen drei Karten, die meine Hülle aufweisen – Legendärer Ritter Timaeus, Legendärer Ritter Hermos und Legendärer Ritter Critias. Irgendwie habe ich jedoch das Gefühl, dass ich diese drei nicht berühren sollte, was auch an der dunklen Umgebung und dem Altar liegen könnte. Vorsichtig strecke ich meine Hand aus und nehme mir alle drei mit einem Wisch, um flott Abstand zu erhalten, denn ich will hier nur noch raus. Draußen angekommen komme ich zu der Erkenntnis, dass ich nur Angst hatte, denn Ali kommt gelassen aus der Höhle und lächelt verschmitzt. Tja, wenn es ihm Spaß gemacht hat, dann soll es so sein, ich bin froh raus aus diesem dunklen Loch zu sein. Am Strand in der Nähe finden wir Jinzo sowie Das Ende von Anubis für ihn. Hügelig ist das Wiesengebiet, wo wir für mich meinen Helden der Luft finden – Harpyien-Bruder. Sogar Ali findet hier Harfengeist für sich. Irgendwie finde ich es merkwürdig, dass wir die anderen noch nicht gesehen haben, weil wir immerhin nicht mehr zu zweit auf Schatzjagd sind. Dreiviertel der Insel haben wir geschafft und es wird Abend, wenn ich die Sonne richtig deute. Viel Zeit bleibt uns also nicht mehr übrig und trotzdem bleiben wir ruhig, denn abhetzen bringt nichts. Ein Fuchs bringt mir Böser Held Malicious Edge, der in meinen Spielen erst mich entführt hat, weil er nicht wusste, wie er mich sonst für sich gewinnen könnte, aber am Ende gemerkt hat, dass er den falschen Weg wählte, um mich für sich zu gewinnen und lernen wollte, wie man es schaffen kann. Kein Wunder, dass ich Keisuke toll gefunden habe – anscheinend habe ich ein Faible für solch einen Typ Mann. Nun betreten wir wieder den Wald, aber von der anderen Seite aus und dort müssten unsere restlichen Karten versteckt sein, wenn Ali richtig die Punkte mit der Karte verglichen hat. Falsch kann er gar nicht liegen, denn wir beide kennen uns hier sehr gut aus. Deswegen finden wir unsere letzten Karten ohne Mühen – er erhält Athena, während ich Schwarz glänzender Soldat und Walküre des Magiers finde. Welcher Schritt kommt nun? Hat Croquet überhaupt gesagt, wie wir den Schlüssel finden? Sicherlich ist es ein Kartencode, denn sonst wäre es nicht Opa Max sein Stil. Nett, wie Ali nun mal ist, gibt er für mich den Code ein, nachdem er seinen eingegeben hat und die Karte zeigt den Schlüsselort an. Meiner ist sehr viel weiter weg als der von Ali, weswegen es besser ist, wenn wir uns aufteilen würden, was er nur nach gutem Zureden meinerseits macht. Manchmal glaube ich, dass alle Kerle in meiner Nähe einen Schuss haben. Fröhlich hüpfe ich einen Geheimpfad entlang, damit ich nicht durch das zerklüftete Gebiet muss, um zum Geheimwald zu kommen. Zwei Tonleiter muss ich nun anstimmen, damit der Hirsch mir die Pforte öffnet und siehe da, er tritt heraus, lässt sich von mir streicheln und mich eintreten. Bestimmt hat Opa jemanden engagiert um hier einzutreten, denn dies hier war sonst immer mein Geheimversteck. Irgendwo hier muss der Schlüssel versteckt sein, jedoch finde ich nur ein einmal geknicktes Papier, was mich wundert, da ich ja einen Schlüssel erwarte. Dieses nehme ich mir und es fallen ein paar Karten heraus. Ernsthaft jetzt? Soll ich etwa nochmals einen anderen Ort aufsuchen? Missmutig öffne ich das Stück Papier und ich kann Opas Handschrift erkennen.

„Lieber Augenstern, diese Karten sind besonders und werden dir sicherlich bald mal helfen, sofern du die Seelen der Monster dazu überzeugst zurück in unsere Welt zu kommen, weil sie sich mit deinem ägyptischen Vorfahren, Pharao Atemu, zurückgezogen haben. Schwarzer Magier ist alleine zu dir zurückgekommen und die Karten, die du sowie deine Freunde gesammelt haben, waren schon als Geister auf dieser Insel unterwegs. Ob sie zurückkommen werden, um mit euch zu kommunizieren, wird sich noch zeigen, aber ein Zeichen aus dieser Welt hast du schon erhalten. Augenstern, wie du weißt, beobachte ich das Siegel der Gottheiten seit ich von seiner Existenz weiß – es hätte an sich schon vor Jahren komplett zerstört sein müssen. Irgendwas oder -jemand hält es noch aufrecht, jedoch wie lange es funktioniert, kann niemand von uns vorhersagen. Mache dir aber nicht allzu große Sorgen, denn bisher können wir einige Suchaktionen abschließen und auf Ergebnisse hoffen. Deine Aufgabe wird es sein hier in deinem Geheimversteck ein Lied vor den leeren Karten sowie denen, die du gefunden hast, zu singen. Der Beschützer dieses Waldes hat von mir den Playback erhalten und kann diesen sogar aktivieren – schlaue wilde Tierchen habe ich, nicht wahr? Du darfst einmal hören und dann musst du das Lied singen sowie dazu performen. Das Lied kennst du, es ist ViEW von Sawano Hiroyuki feat. mizuki aus dem Album 2V-ALK. Viel Spaß, denn nur wenn du es richtig machst, erhältst du den Schlüssel – dein Opa Max.“

Super Opa, ehrlich. Dieses Lied habe ich vor drei Jahren zuletzt gehört. Trotzdem möchte ich wissen, ob es die Karten anspricht. Majestätisch geht der Hirsch auf mich zu und will noch ein bisschen gestreichelt werden, bevor er sich hinter den flachen Felsen setzt und die Musik ertönt, die ich nachher brauche. Solch ein schönes Lied kann ich unmöglich vergessen haben, aber ich muss es ja singen und dazu tanzen, was die Sache schon schwieriger macht, weil kein Text vorhanden ist. Zuerst lege ich aber die Karten auf die flache Steinfläche, damit sie ihre Plätze einnehmen können, wie richtige Zuschauer, was der große Hirsch genaustens beäugt. Mir fällt gerade auf, dass er ja auch zugucken wird, aber egal, ich werde gleich eine schöne Show bieten, denke ich. Erinnerungslücken sind hoffentlich geschlossen bei mir und ich stelle mich weit genug weg hin, damit ich die Karten mit meinen Bewegungen nicht umwehe. Dem Hirsch nicke ich zu und konzentriere mich direkt, denn mich sollte jetzt nichts aus der Fassung bringen, bis ich es korrekt abgeschlossen habe. Tief in meiner Konzentration versunken, um Stimme und Körper richtig einzusetzen, bemerke ich nur am Rande Silhouetten, die nach und nach auftauchen sowie zu bleiben scheinen. Gegen Ende des Liedes muss ich durchatmen, denn dieser Akt war schon anstrengend und noch darf ich nicht wieder Gymnastik machen, was mich nervt. Erst ab Januar wieder und dann werde ich durchstarten, um meine Beweglichkeit zu behalten. Ist zwar nur noch diese Nacht durch, aber Gymnastik habe ich erst wieder ab Schulanfang, weshalb ich noch warten muss. Diese Silhouetten sind auf alle Fälle nicht mehr hier und einige Karten haben jedoch nun Bilder drauf, die ich vorhin noch nicht gesehen habe, weswegen es wohl richtig war. Seiyaryu, Diener von Ra, Diener von Obelisk und Diener von Sleifer sind neu hinzugekommen, aber viele Karten bleiben wohl noch leer, was ich schade finde. Irgendwann jedoch werden sie sicherlich gefüllt werden, sodass ich sie in ein Deck einfügen kann, wobei mir diese Diener nun gänzlich unbekannt sind. Irgendeine Funktion haben sie sicherlich. Achtsam geht der Hirsch zu mir und will noch kuscheln, was ich nur allzu gerne mache, bevor er mich aus dem Geheimwald lässt und ich den Schlüssel beinahe vergessen hätte, der sich allerdings schon in meiner linken Hand befindet, was ich gar nicht mitbekommen habe, weil ich zu sehr damit beschäftigt war mich über die Karten zu wundern. Na ja, besser so, als ihn vergessen zu haben. Sarkastisches Klatschen ertönt plötzlich und ich erkenne dieses sofort wieder – es ist der Vampirlord. Wo genau steckt der bloß?

„Shirado, Shirado, Shirado, du hast es uns leicht gemacht zurückzukommen – vielen Dank dafür. Zwar haben wir keinen Beschwörer mehr, der für uns Zauber aktiviert, aber wir kommen sicherlich ohne diesen zurecht.“

„Was willst du denn schon wieder hier? Solltest du nicht mit Vlad auf Reisen sein?“

„Willst du mich veralbern? Es gibt mich als Karte mehrmals, sodass ich nicht an eine Person gebunden bin. Sofern also niemand die erste Portalkarte besitzt, kann mich niemand zu irgendwas zwingen, wie die schwachen Existenzen, die sich auch noch darüber freuen.“

„Lieber schwach und dafür beliebt, anstatt solch ein Ekel wie du zu sein. Außerdem ist heute die Nacht des Lichts, welche böse Geister wie dich vertreiben soll.“

„Ts, als ob ich das nicht schon wüsste, dummer Mensch. Weswegen meinst du bin ich direkt zu dir geeilt? Sobald du mein Sklave bist, kann mich niemand mehr aufhalten, auch nicht Vlad oder Ladybug. Durch dich würde ich alle Siegel entfernen können, damit endlich das Böse herrscht, welches uns die Kraft gibt. Zudem musst du aufgeben, denn du bist alleine und ich keineswegs.“

Kaum schnippt er einmal, tauchen die anderen Vertreter seine Rasse auf, bis auf Fluch des Vampirs, was mich verwirrt und ihn ebenfalls. Anscheinend hat Vlad doch eine Portalkarte in seinem Deck. Trotzdem sehe ich gegen die alle in mehrfacher Version alt aus.

„Gebe auf und wir lassen diese Insel in Ruhe.“

„Wie war das noch beim letzten Mal? Da dieser Handel von dir kommt, bist du also nicht in der Position zu verhandeln.“

„Übertreibe es nicht, Shirado, sonst mache ich mit dir weitaus mehr, als du denkst.“

Von einem Vampir ungesagt gedroht zu bekommen, dass man von ihm auch sexuell ausgenutzt wird, klingt schrecklich, wenn Besagter nicht dem Typ entspricht, den man sich wünscht. Irgendwie klingt dieser gedankliche Satz von mir falsch – aber sowas von falsch.

„Herbeigerufener Totenkopf – vernichte Vampirlord!“

Oh, Ali ist mit einem Monster da, also hat er mindestens eine Portalkarte gesammelt. Harfengeist erscheint vor mir und soll mich wohl schützen, da sie eine hohe Verteidigung besitzt.

„Woher kommt dieser Mensch nun mit Portalkarten? Greift gefälligst an!“

Nur eine Version zu vernichten reicht wohl nicht aus, denn er agiert immer noch wie vorher und der Prinz ist nun in Gefahr.

„Athena, bitte lösche das Böse aus. Das Ende von Anubis, durchtrenne ihre Körper und Wächter-Sphinx verteidige zusätzlich Shirado!“

Wow, Ali kann ja mit den Monstern richtig gut umgehen, als ob er selber spielen würde. Warum kann ich denn keine Monster rufen? Dabei dachte ich, dass Schwarzer Magier kommen könnte, wenn die Vampire zugegen sind. Eine Gebrauchsanweisung wäre gut gewesen.

„Shirado!“

Huch, habe ich mich verjagt, als mich plötzlich mehrere Stimmen rufen, aber es sind Besitzer dieser, die mich hocherfreuen. Wie jedoch alle hierhergekommen sind, wundert mich schon, denn ich glaube kaum, dass alle an diesem Ort einen Schlüssel finden würden. Sicherlich wieder so ein Sicherheitstick von Opa Max, dass bei Gefahr meinerseits alle, die mitmachen, dorthin geschickt werden, wo ich bin.

„Dann wollen wir mal diese Blutsauger ein wenig aufmischen – Ritterin der Königin und Elfenzwillinge, Elementarheld Sparkman, Elementarheld Wildheart sowie Elementarheld Bladedge – Angriff!“

Alya geht direkt in die Vollen und freut sich riesig, dass sie Helden rufen kann, da sie von diesen fasziniert ist – besessen passt auch. Marinette zieht mit Naturia Marienkäfer, Schimmerdrache, Naturia Ungeheuer, Königin Herbstlaub und Naturia-Gaiastrio in den Kampf, wobei der Marienkäfer Angst bekommen hat und direkt gegen ihr Gesicht fliegt, um sich in Sicherheit zu wissen – voll niedlich. Aus dem Meer taucht Inselschildkröte von Nino auf, der noch Säbelsaurier, Krugschildkröte, Krebsschildkröte und Bujingi Schildkröte ruft. Vom Set her würde ich meinen, dass er mehr für die Verteidigung zuständig wäre. Nathaniel ruft einige meiner liebsten Monster – besonders Antiker Feendrache – Magisches Etwas, Maha Vailo, Gagaga-Magier und Sternzieher. Wo sind die anderen vier hin? Müssen sie anderswo aktiv kämpfen, weil dort auch Monster erschienen sind? Dieses Getümmel ist unübersichtlich und der aufgewirbelte Staub bringt nicht gerade bessere Sicht auf das Geschehen. Harfengeist donnert gegen Wächter-Sphinx, was mich erschreckt, denn dies hat sicherlich wehgetan.

„Länger will ich nicht warten. Am besten beiße ich dich jetzt schon, damit mir nichts mehr in die Quere kommt.“

Vampirlord hat es also irgendwie geschafft die hohe Verteidigung zu überwinden und mich in seine Gewalt zu bringen. Schläfst du etwa gerade, Schwarzer Magier?

„Finger weg von Shirado!“

Kraftvoll bekommt der Vampir einen Ast auf seinen Kopf gehauen und lässt dadurch mich los. Verursacht hat diese Situation Adrien, der abgekämpft aussieht, aber mir noch ein verschmitztes Lächeln entgegenbringt, als wäre seine Handlung gerade ein Kinderspiel gewesen. Benommen taumelt der Unhold ein Stück weg von uns und der Blonde hat mich hinter sich geschoben. Irgendwie erinnert mich diese Handhabung an Cat Noir.

„Hier muss irgendwo ein Nest von euch sein, dass ihr zuhauf auftaucht und sogar Monster auf eurer Seite habt. Lange würdet ihr aber nicht durchhalten, denn die Schmerzen eurer Monster spürt ihr selbst, während es uns nichts ausmacht.“

Daher hat Opa damals kurz seinen Arm gehalten, als er mit seinen Monstern bei der Schneise mitgeholfen hat – er hat den Schmerz seiner Monster zu spüren bekommen. Sicherlich nicht gerade sehr prickelnd, wenn man diese spürt. Wiederum bedeutet das ja, dass Ali den Schmerz von vorhin gespürt haben muss. Lässig stützt Adrien sich auf den Ast ab, den er in den Boden gerammt hat und wirkt auf mich ein bisschen bekifft, wenn ich ehrlich bin. Beide starren sich an und scheinen auf irgendwas zu warten, was keineswegs eintrifft und ich weiß wirklich nicht mehr, was ich noch machen soll, wenn ich keine Monster rufen kann wie die anderen. Indirekt bin ich total nutzlos – blöde Sache und eine Gemeinheit. Eines von den Vampirbabys rast unerwartet auf mich zu und ich versuche mich ein wenig zu schützen, doch hätte ich diese Handlung keineswegs vollziehen müssen, denn Adrien kickt es in hohem Bogen zurück in die Staubwolke, als wäre diese Handlung wie einstudiert gewesen. Dass er so etwas kann, wusste ich nicht, weil er fechten hat und Basketball spielt, was ich zumindest weiß. Sein neues Hobby kenne ich explizit nicht, aber Monsieur Agreste hat bei unserem ersten Treffen angedeutet, dass sein Sohn ein neues hat. Ob ich wohl bald erfahre, was es ist? Meine Vermutung wäre ja Krafttraining, wie ich während der Modenschau gedacht habe, aber sicher bin ich mir keineswegs. Den Angriff vom Vampirlord hat er wohl erwartet, denn er hebt den Ast und fängt die Krallen ab, doch damit würde sein Gegner ihm die Waffe nehmen, worauf er wohl gebaut hat.

„Finsterlord Morgenstern, Finsterlord Asmodeus, Ritter des roten Lotus, Gerfried, der Schwertmeister und Pandemischer Drache – vernichtet die Vampire!“

Opa hat ihm echt mächtige Monster gegeben, die er rufen kann, denn sie haben alle ihren Angriffswert über 2.000, was eine Menge ist, wie ich finde. Durch das Auftauchen von Adriens Monstern ist der Kampf insgesamt recht schnell vorbei und der Vampirlord verflucht uns – besonders mich – derbe, bevor er verschwindet. Alle Monster ziehen sich wieder zurück und ihre Beschwörer keuchen vor lauter Anstrengung.

„Man ey, das ganze Theater hat mich wieder hungrig gemacht.“

Ninos Äußerung bringt uns zum Lachen und ich bin sehr dankbar, dass ich solch wundervolle Freunde habe.
 

Zurück im Schloss werden wir von Croquet empfangen, der uns mitteilt, dass wir erwartet werden und die Schatzsuche vereinfacht beendet wird, indem der Schatz im Ballsaal steht, wo wir hingehen, da wir alle unsere Schlüssel haben. Dort angekommen sind alle versammelt – selbst Keisuke und die zwei von ihm – und unsere Familien nehmen uns in herzliche Umarmungen. Haben die etwa alles mitangesehen? War bestimmt schwer die Eltern zurückzuhalten. Nun erfahre ich auch, dass meine Aufgabe auf der gesamten Insel zu sehen war, was keineswegs so auf dem Papier stand, aber Opa meint ja, dass ich niemals still und heimlich solche Aufführungen veranstalten soll – trotzdem nicht nett von ihm, allen das zu zeigen. Dennoch verstehe ich den Grund dahinter, denn ich kann die Silhouetten nun entziffern – es sind die Monster, die ich gefunden habe und die paar, die erst nur weiße Karten waren. Zusätzlich können wir alle anderen sehen, die auch Monster zu Gesicht bekommen haben. Jede teilnehmende Person hat fünf Monsterfreunde erhalten, während ich wohl mehr habe, aber sie nicht rufen konnte. Einen Haken hat es immer, aber schön, dass die Monster wieder mehr zu uns Menschen in Kontakt treten, wie ich es an Weihnachten erfahren habe, haben diese sich ja zurückgezogen. Wir bekommen auch zu sehen, dass Monsieur Agreste Blauäugiger Ultimativer Drache aus Versehen gerufen hat, weil er Adrien beschützen wollte. Mimisch sieht man ihm nichts an, aber er macht sich schon viele Gedanken um die Sicherheit von seinem Sohn, wie mein Vater es bei mir macht. Dahingehend ähneln sie sich sehr, auch wenn der Hintergrund sicherlich anderer Natur sein könnte.

„Ihr alle habt Mut bewiesen sowie gezeigt, dass ihr als Einheit agieren könnt, wie es seit Jahrtausenden Brauch ist, wenn es um die Verbannung des Bösen geht. Wir Erwachsenen haben uns darüber unterhalten, was wir zu sehen bekommen haben. Mehr oder weniger haben wir einen gemeinsamen Nenner gefunden – ihr behaltet alle Karten und die, die zum Beschwören da sind, könnt ihr sicherlich nutzen um in eurer Gegend für Sicherheit zu sorgen. Japan und China sowie der gesamte amerikanische Kontinent und Australien werden zwar nicht betroffen sein, aber der Rest der Welt definitiv, wenn es weiterhin solch drastische Angriffe gibt. Traditionell gesehen müsstet ihr alle eine Art Miraculous erhalten, aber solche besitzen wir hier keineswegs, weshalb ihr euch mit dem Beschwören der Monster begnügen müsst. Früher konnte ich es auch mal, aber das ist sehr lange her und heute bin ich froh, dass ich mal meine Freunde aus der Monsterwelt ab und zu hier auf der Insel zu Gesicht bekomme. Aber ich schweife ab – ihr tragt hohe Verantwortung mit euch und es ist klar, dass ihr einen regen Alltag habt – jedoch stehen wir hinter euch, um euch aufzufangen – so unser Urteil über die Gesamtsituation.“

Kurz und knapp – Erlaubnis erteilt für gefährliche Aktionen, sofern sie nötig sind. Lockert dies denn meine Sicherheitsbestimmungen ebenfalls?

„Ach ja, bevor wir es vergessen – Shirado braucht mehr Sicherheit und diesen Grund habe ich euren Eltern mitgeteilt, die mit euch darüber reden werden. Hosuke, Keisuke und Adrien wissen schon über alle Gegebenheiten Bescheid.“

Wie bitte? Gerade er weiß das schon länger? Wieso hat er mir nie…, weil er es nicht durfte, wegen meiner Sicherheit. Glücklich bin ich über diesen Umstand keineswegs. Wenigstens ein bisschen hätte er mir doch erzählen können. Jetzt wird das Augenmerk auf die Schatztruhe gelegt, die mehr als nur ein Schloss besitzt und drei Schlüssel stecken schon – war ja klar, dass man am Ende alle braucht. Hochtrabend daraus einen Wettbewerb veranstalten und am Ende doch alle als Sieger küren. Kurzerhand stecken wir unsere Schlüssel in die passenden Schlösser und schließen auf. Der Inhalt sollte mich keineswegs überraschen, aber er macht es dennoch – Umschläge mit unseren Namen jeweils darauf, die wir nun in den Händen halten sowie aufmachen. Simpel, klein und fein – dies kann nur eine SD-Karte sein. Diese sollen wir in den Handcomputer schieben und die Dinger verändern sich zu einen dieser elektronischen Bilderrahmen. Woher hat Opa bloß diese ganzen Bilder? Lange können wir sie nicht ansehen, denn die Bilderahmen gehen nacheinander aus.

„Tja, die Energie ist leer, aber das macht nichts, denn man kann sie wieder aufladen. Wie fandet ihr die Schatzjagd?“

Feedback geben ist schwierig, wenn Opa sich wie ein kleines Kind über Lob freuen würde. Bis auf die Filmerei meiner Tanzeinlage fand ich es schon super, wieder solch ein kleines Abenteuer mit Ali zu erleben. Ungebetene Einmischung gab es zwar, aber diese konnten die anderen verscheuchen. Sich nutzlos zu fühlen ist daher wohl nur natürlich. Gegen Ende der Runde wird das Buffet für die Silvesterparty aufgetischt, aber ich möchte mich kurz ausruhen, weswegen ich mich in mein Zimmer von hier verziehe. Ausgelaugt lege ich mich auf das Bett und bin froh, dass es dieses Mal keine gruselige Umgebung war, als ich die Vampire getroffen habe. Somit hat sich meine Angst in Grenzen gehalten. Es kann sein, dass meine Angst ein Hindernis war, dass ich die Monster keineswegs rufen konnte. Im Moment möchte ich es jedoch nicht versuchen und schaue mir lieber die gesammelten Karten an, die ich zusätzlich erhalten habe. Viele blanke Karten, die mich ein wenig traurig stimmen, weil ich keine Anzeichen erkennen kann, was sich davor abgebildet haben könnte. Bringt alles nichts und ich sollte mich für den Silvesterabend wirklich frisch machen. Unter der Dusche fühle ich mich gleich viel besser. Wasser reinigt nicht nur den Körper, sondern auch die Gedanken sowie Gefühle, wenn man sich darauf einlässt. Allerdings werde ich gestört, indem jemand meinen Namen ruft und ich die Stimme nicht genau erkennen kann, aber dennoch ausrufe, dass ich im Badezimmer bin. Stumpf wird auch noch die Tür geöffnet und ich schreie die Person an, dass sie gefälligst draußen bleiben soll. Unerhört ist das! Jedenfalls werde ich noch gefragt, ob es mir gut geht, was ich befürworte und sage, dass ich schon noch kommen werde. Manche Leute wissen echt nicht, wann sie eine Tür zulassen sollen. Verschließen kann man diese aus Sicherheitsgründen nicht, falls mir irgendwas im Badezimmer passiert. Ab Sommer möchte ich endlich hier ein Schloss dran haben, wenn das schon mein Zimmer ist. Vollkommen rein lege ich mir ein Körpertuch um, wickle mir ein Handtuch um den Kopf, damit meine Haare schonend getrocknet werden und fühle mich erfrischt. Erst jetzt merke ich, dass ich Sachen zum Wechseln vergessen habe und gehe zum Kleiderschrank in den Hauptraum meines Zimmers. Mehr als Unterwäsche brauche ich ja nicht, um mir einen Kimono anzuziehen, sonst schwitze ich mich darin krank. Wie immer ist mein Körper eher trocken als meine Haare und ich löse das Körpertuch, sodass es auf den Boden fällt und ich mich untenherum anziehen kann. Erschrocken wird hinter mir gekeucht und ich drehe mich so, dass ich das Körpertuch schnell vor meinen Körper halte.

„Wieso starrst du so, Adrien?“

„Du…, du bist verletzt.“

Bestimmt nur wieder ein blauer Fleck, weil ich vom Vampirlord gepackt wurde. Der wird wieder vergehen, aber die schlimmere Tatsache ist, dass er mich nackt gesehen hat. Ohne weiter auf ihn einzugehen ziehe ich ihn zu meiner Tür und bin noch so weit gefasst, dass ich sie ihm öffne, damit er rausgehen kann, ohne dass ich eine Szene mache. Blick von mir sagt raus – also ab die Maus. Zumindest scheint er das zu verstehen und geht, doch als er sich umdreht und mir irgendwas sagen will, knalle ich ihm die Tür vor der Nase zu, um sie abzuschließen – jedenfalls nutze ich einen kleinen Gegenstand um die Geräusche am Schloss zu imitieren, wenn man hastig einen Schlüssel nutzt, da ich keinen echten besitze. Peinlich, peinlich, peinlich, peinlich! Adrien hat mich noch vor Cat Noir nackt gesehen – welch eine Schande. Alles nur, weil ich ihn vorhin nicht bemerkt und ihn wohl komplett ausgeblendet habe. Sorgen um mich sollte er sich nicht in dem Ausmaß machen. Mir geht es soweit gut und alle waren zur Stelle, als ich sie gebraucht habe – bessere Freunde hätte ich keineswegs finden können. Nichtsdestotrotz mache ich mir Sorgen, dass sie alle wegen mir in Gefahr geraten werden – besonders der Blonde. Grübeln bringt mich auch nicht weiter, also entferne ich das Handtuch vom Kopf, ziehe mir ein Unterhemd an und bürste mir die Haare in aller Ruhe, damit ich keine Knoten erhalte. Nur noch ein paar Mal Hand anlegen und schon sehe ich passabel aus, um mir den Silvesterkimono anzuziehen – pechschwarz mit verschiedenfarbigen Feuerwerksblumen darauf. Zufrieden mit meiner Wahl gehe ich zurück zum Ballsaal, wo die anderen alle schon gut dabei sind, wie ich feststelle. Erstmal sollte ich ein bisschen Nahrung in meinen Magen bekommen, damit mein Körper nicht auf seine Bettgehzeit besteht. Kaum will ich anfangen, steht unser Schönling wieder bei mir – in einem anderen Anzug, als bei dem Essen damals in diesem feinen Nobelrestaurant, wo er bedrängt wurde – und fragt, ob mit mir alles in Ordnung wäre, weil ich schnurstracks zum Buffet gegangen bin, anstatt zu den anderen zu gehen. Werde ich schon bei der kleinsten Abweichung menschlichen Kontakts kontrolliert? Stumpf drücke ich meinen Teller einen der Yakuza in die Hände und ziehe Adrien an einem Ohr hinaus – dass ich das zweimal an dem gleichen Tag bei unterschiedlichen Kerlen machen muss – unmöglich ist das.

„Adrien, ich muss nicht bemuttert werden. Dies ist genau das Verhalten, was ich bei Vater seit Jahren weghaben will und bei Opa und bei den ganzen Leibwächtern, die ich all die Jahre hatte. Ricardo ist eine Ausnahme aus all denen gewesen und ich dachte, dass du ebenfalls so bist, aber da habe ich mich wohl geirrt.“

Ihn scheine ich mit diesen Worten getroffen zu haben, denn er sieht den Boden an, anstatt mich, obwohl ich mit ihm rede.

„Würde der Grund, warum ich so bin, dir vielleicht helfen zu verstehen, Shirado?“

„Kommt auf den Grund an, denn alles kann ich nicht nachvollziehen.“

„Diesen schon… Weißt du, es ist schwer das zu sagen, weil du eröffnet hast, dass du Cat Noir liebst, aber Shirado, ich habe mich in dich verliebt.“

Hätte ich noch den Teller, wäre der auf den Boden gefallen, denn mit dieser Offenbarung habe ich keineswegs gerechnet. Er in mich. Bei seiner Mimik kann ich große Unsicherheit erkennen, zumal ich sicherlich gerade wie ein Fisch auf dem Trockenen aussehe. Träume ich gerade etwa? Definitiv nicht und er weiß, dass ich Cat Noir liebe, sagt es mir dennoch und nun weiß ich nichts damit anzufangen. Wie antwortet man darauf, wenn derjenige schon weiß, dass man wen anderen liebt? Vollkommen überfordert stammle ich irgendwas hin und fühle mich regelrecht sprachlos.

„Ist klar, dass ich nicht mit einem Helden mithalten kann, aber würdest du mir erlauben dich dennoch zu lieben, auch wenn du dir eher bei Cat Noir Chancen erhoffst?“

Leichter macht er mir das alles keineswegs und ich hole lieber tief Luft, um mich zu beruhigen, denn ich bin vollkommen durcheinander. Zudem muss er sich schlimmer als ich fühlen, weil er mir seine Liebe gebeichtet hat – kein leichter Schritt, wie ich aus eigener Erfahrung weiß – und ich mich recht blöd verhalte.

„Für deine Gefühle mir gegenüber danke ich dir sehr, aber wenn wir es so machen würden, schadet es dir nur, Adrien, und dies möchte ich dir keineswegs antun.“

„Sicher, ich bin mir bewusst, dass ich wohl immer die zweite Geige spielen würde, aber bitte, lasse es zu. Jeden Tag zusätzlich diese Gefühle zu verstecken schmerzt mehr, als zu wissen, dass du es weißt.“

Irgendwie fühle ich mich überrumpelt, überholt und in eine Situation gedrängt, über die ich kein Mitspracherecht besitze.

„Hoffnungen zu machen, war gar nicht meine Intention, aber gut, ich werde deine Gefühle akzeptieren und dich weiterhin als guten Freund behandeln – auch wenn ich vielleicht die Wangenküsse reduzieren sollte.“

„Danke, Shirado. Und was die Küsse angeht – kannst du sie gerne erhöhen.“

Dieser witzige Kommentar lässt mich lachen und das alles im Handumdrehen verdauen – schneller als gedacht. Gemeinsam gehen wir wieder in den Ballsaal und ich hole mir meinen leeren Teller ab. Kerl Nummer Drei wird von mir rausgeschleift und an diesem lasse ich alles heraus, was sich heute aufgestaut hat – besonders der Vorfall von gerade. Nach der Belehrung muss er mir einen neuen Teller füllen, was Hosuke sogar unterstützt und mit der Auswahl zufrieden setze ich mich zu meinen Freunden, um einen netten Abend zu verbringen, bevor es auf die Burgmauern geht, um von dort aus das pompöse Feuerwerk zu sehen. Selbstverständlich sind es nicht nur Feuerwerksblumen, sondern auch Monster, die wir zu sehen bekommen. Den Abschluss bildet – nach einer halben Stunde in der Kälte – die fünfteilige Exodia als Ganzes. Zwischendurch haben wir uns untereinander ein wundervolles neues Jahr gewünscht. Letztendlich bleibt abzuwarten, ob wirklich ein wundervolles neues Jahr vor uns liegt, aber guter Dinge kann man immer sein. Auch an die Monster muss ich denken, selbst an die Vampire, und hoffe, dass sie ebenfalls gut in das neue Jahr hineingekommen sind.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Bis dieses Kapitel geht es erstmal im Gesamtpaket. Ab hier werden die nächsten Kapitel einmal im Monat hochgeladen. Auf konstruktive Kritik und Kommentare freue ich mich sehr. ;-) Komplett anzeigen

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