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Insanity Love

I love you. Today. Tonight. Tomorrow. Forever.
von

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Chapter 11: Cursed Love

Chapter 11: Cursed Love

 

„Hmmm.“, murmelte eine hellklingende Stimme im Dunkeln.

Fin wusste nicht, wie lange sie ohnmächtig war und wo sie sich befand. Unter ihren Fingern spürte sie harten Boden. Es war kalt. Ihr Kopf brummte. Vor ihren Augen war alles schwarz und ihre Sinne waren wie benebelt.

Sie atmete tief durch und kniff die Augen nochmal zu.

Nach einer Weile ließen die Schmerzen nach und sie konnte wieder einen klaren Gedanken fassen. In dem Moment als der Engel wieder bei klarem Verstand war, schoss ihr das Adrenalin durch ihren Körper und sie setzte sich auf.

Stark blinzelnd schaute Fin sich um. Noch immer war es dunkel um sie herum, nur schwache magische Lichter erhellten die Schwärze. Sie sah eine Gestalt einen halben Meter von ihr entfernt vor sich liegen.

„Access!“ Panisch schwebte sie schnell auf ihn zu. Dieser setzte sich im selben Augenblick ebenfalls auf und hob abwehrend eine Hand. Fin blieb abrupt vor ihm stehen.

„Mir geht’s gut! Keine Panik.“, sagte Access, schaute sich seufzend um und ließ die Hand wieder fallen. Fin nickte verstehend. Ihr war klar, dass er nicht wollte, dass sie ihn nicht anfassen soll, zu ihrem Selbstschutz. Ihre Brandwunden waren mittlerweile verheilt und sie sollte sich nicht direkt wieder neue zufügen. Doch der Drang einander zu umarmen war groß. Sich gegenseitig das Gefühl von Sicherheit zu geben.

„Wo sind wir hier?“, fragte Fin verängstigt.

„Wenn ich das wüsste.“, antwortete ihr Access erschöpft. „Wahrscheinlich irgendwo in der Hölle…“

„Wahrscheinlich?!“

Access tastete sich vorsichtig in alle Richtungen, um jedes Mal mit der Hand auf ein elektrisierendes Kraftfeld zu stoßen. Zischend zog er die Hand immer wieder weg. Die Grünhaarige beobachtete ihn besorgt.

Die Engel befanden sich in einem unsichtbaren Gefängnis, welches ihnen Platz genug schaffte, um höchstens zehn Zentimeter über den Boden zu schweben.

Mit einem wütenden Gesichtsausdruck ließ er sich wieder auf dem Boden sinken. Mit etwas Abstand saß er neben Fin und fuhr sich durch die Haare.

Fin rekapitulierte gedanklich die letzten Momente bevor sie in Ohnmacht fielen und wieder zu sich kamen.

„Plötzlich war diese dunkle Gestalt mit dieser ungeheuren, dämonischen Aura… Denkst du derjenige der uns außer Gefecht gesetzt hat, hat uns auch hierher gebracht?“

„Wäre gut möglich.“

„Kanntest du ihn?“, fragte Fin.

„Nicht persönlich. Ich hatte bisher auch nicht viel mit anderen Dämonen und Teufelslakaien zu tun gehabt. Kaum hatte ich mich Satan abgeschlossen, wurde ich Sindbad als Partner zugeteilt.“, antwortete ihr Access schulterzuckend. Fin nickte nur verstehend und presste die Lippen zu einem dünnen Strich zusammen.

„Das ich hier gefangen bin kann ich noch nachvollziehen, aber wieso bist du ebenfalls ein Gefangener?“

Er schnaubte. „Wahrscheinlich hatte er unser Gespräch mitgehört… den Teil, wo ich einwilligte zu Gott zurückkehren zu wollen…was mich selbstverständlich zum Verräter aller Verräter macht.“

Auf einmal Fin schlug sich die Hände vor das Gesicht. „Alles ist meine Schuld!“

„Nein ist es nicht!“, entgegnete Access entsetzt.

„Doch ist es! Es ist genau wie vor drei Jahren! Ich bringe dich nur in missliche Lagen, wie diese!“

„Hey! Vergiss nicht, dass das alles auch meine Entscheidungen sind! Ich trage jegliche Schuld in mir.“

Fin schüttelte ungläubig den Kopf und schloss niedergeschlagen ihre Augen.

„Wie lange wir hier wohl schon sind?“, fragte sie.

„Keine Ahnung. Einige Stunden, Tage, Wochen…?“, antwortete ihr Access trocken und verzog das Gesicht.   

„Was glaubst du haben die mit uns vor?“

„… Folter?“

 

Plötzlich fing in der Dunkelheit etwas an zu flackern. Ein magischer Spiegel tauchte einen Meter außerhalb ihres Gefängnisses auf.

Bilder von zwei Gestalten tauchten auf. Ein hübsches Mädchen mit braunem Haar und ein gutaussehender Junge mit blauem Haar, Hand in Hand, gemeinsam lachen und sich unterhalten.

Maron!!, ging es Fin erschrocken durch den Kopf und sie zog verwirrt die Brauen zusammen. Das Gesicht des Jungen kenne ich von irgendwo her… Dann machte es in ihrem Kopf Klick.

Fuck… Sindbad.“, flüsterte Access kaum hörbar.

Fin schnellte ihren Kopf schockiert in seine Richtung. „Warte? Was hast du eben gesagt?!“

Access schaute stark blinzelnd zwischen ihr und dem Spiegel hin und her, schlug sich anschließend die Handfläche auf die Stirn.

Fuck…wie kann ich nur so dumm sein?, dachte er sich, verärgert darüber die Identität seines Partners im Grunde preisgegeben zu haben.

Das ist Sindbad?!“, hakte Fin weiter nach. Access schaute sie irritiert an. Er konnte ihre Aufregung nicht verstehen. Unter anderem kam ihm das braunhaarige Mädchen vertraut vor. „Heißt er zufällig Chiaki?!“, fragte Fin plötzlich.

Bei der Frage fiel ihm die Kinnlade herunter und er erstarrte am ganzen Körper.

„W-Woher weißt du das?“, fragte er mit weit aufgerissenen Augen.

Die Gegenfrage beantwortete ihre Frage.

„Weil das Mädchen… Jeanne ist.“, brachte Fin leise hervor. „Maron.“

Access Augen weiteten sich noch mehr. Auch in seinem Kopf ratterte es.

„Maron? ... Die Maron?“, fragte er.

„Scheinst von ihr auch schon gehört zu haben…“

„Flüchtig…Sindbad’s neue Freundin…“

„Hmmm.“

Für eine Weile herrschte erdrückendes Schweigen zwischen den beiden Engeln.

Auf einmal bekam Fin einen erschrockenen Gesichtsausdruck. „Oh nein…“

Access schaute sie fragend an.

„Oh Nein. Nein. Nein. Neinneinnein.“, murmelte sie panisch.

„Was ist los? Was regst du dich auf?“, fragte er, verstand ihre Aufregung nicht.

„Die Beiden dürfen sich nicht lieben!!“

„Wieso?! Wegen diesem verbotene Liebe-Quatsch? Wir lieben uns auch, obwohl wir theoretisch Feinde sind. Obwohl, keine Ahnung ob ich noch weiter zu Satan gehöre, offiziell…? Aber-…!!“

„NEIN! Gott! Das sind komplett unterschiedliche Dinge!“, unterbrach Fin ihn und zog an den langen Strähnen seiner Haare. Sie konnte ihn zwar nicht schlagen, aber das reichte ihr auch.

„AUTSCH!!“, beschwerte sich Access und hielt sich schützend die Hände über die Haare.

„Sorry, aber dein verdammtes Spatzenhirn kann echt anstrengend sein! Fällt dir nicht ein was Rill-sama uns mal gelehrt hatte??“

„NEIN! Und kommt endlich auf den Punkt!“

Fin fing vor Frust an zu Fluchen und mit den Händen vor Access zu fuchteln, um etwas deutlich zu machen. Dieser schaute sie mit großen Augen verwirrt an.

Der grünhaarige Engel hielt inne und nahm nochmal tief Luft.

„Menschen - Kaitos, die für Gott und den Teufel arbeiten… dürfen sich nicht ineinander verlieben.“, sagte sie so ruhig wie möglich. „Ihre Liebe wird sie verfluchen!“

Eine Weile starrte Access sie an, wartete darauf, dass sie weitersprach.

Sie seufzte, zog die Beine an und vergrub ihr Gesicht in die Knie.

„Dabei habe ich angefangen, mich für Maron zu freuen! Sie sah so glücklich und verliebt aus… und ihre Augen strahlten, wenn sie sich nicht von mir beobachtet fühlte.“, sprach sie eher zu sich selbst als an Access gerichtet. Ihr entfuhr ein trauriges Lachen. „Stattdessen werden furchtbare Sachen passieren.“

Der Schwarzengel schluckte schwer. „Wieso?“

„Als Strafe für ihre Gefühle.“ Die Worte ließ die Luft zwischen ihnen für kurze Zeit erfrieren.

Strafe?

Plötzlich flackerte der Spiegel vor ihnen wieder auf und die Bilder veränderten sich. Sie sahen Jeanne und Sindbad bei einem Einsatz. Der Dieb wurde an einem Punkt angeschossen und schwer verwundet. Gleichzeitig sahen sie, wie Jeanne vor Schmerz zusammenbrach. Dann wurde wieder alles schwarz.

Fassungslosigkeit breitete sich in den Gesichtern der Engel aus.

Für einige Sekunden herrschte wieder beklemmendes Schweigen.

„Man sagt doch ‚die Liebe verbindet‘, nicht?“, fragte Fin unerwartet.

„Kann sein…?“, antwortete Access unsicher, immer noch geschockt von dem, was er eben zu Gesicht bekam.

„Für die Beiden wird das eine Verbindung voller Schmerz und Qualen…“

Anschließend begann Fin Access ausgiebig zu erklären, was sie wusste. Nachdem sie zu Ende sprach, warf er den Kopf nach hinten und fuhr sich die Hand über sein Gesicht.

Holy shit… Das ist wirklich krass!“, brachte er fassungslos hervor. Fin nickte schwach.

„Das eben war schon… unheimlich! Wie viel schlimmer kann es werden?“, fragte er.

„Keine Ahnung…“, gestand Fin. „Je stärker die Liebe…je intensiver die Gefühle füreinander, desto schlimmer wird’s.“

„Das ist doch krank!“, rief Access wütend aus. Er konnte sich nicht ausmalen, was seinem Partner erwartet. Wieder nickte Fin, ihr Gesicht wurde zu einer ausdruckslosen Maske.

„Ich habe mal alte Aufzeichnungen gelesen, dass es vor 500 Jahren das erste Mal so ein Fall auftauchte…Ebenfalls eine Gesandte Gottes und ein Diener des Teufels. Gemäß diesen Schriften, hat ihre Liebe sie in den Wahnsinn getrieben.“

„In der Tat.“, sagte eine tiefe, männliche Stimme plötzlich.
 

Ein Mann mit langen, schwarzen Haaren und einem schwarzen Umhang tauchte aus den Schatten der Dunkelheit hervor.

„Noyn!“, rief Access und verzog zornig das Gesicht. „Du warst das!” Der Angesprochene grinste boshaft.

„Dämonenritter Noyn Claude.“, stellte er sich vor.

„Noyn…?“, kam es von Fin und ihre Augen weiteten sich. „Du bist-…!“

„Ja, der bin ich.“, grinste der Schwarzhaarige. „Ziemlich schlaue Freundin hast du, Access.“

„Du kennst ihn?“, fragte der Schwarzengel an Fin gerichtet.

„Er ist der Teufelslakai, der vor 500 Jahren eine Gesandte Gottes einst liebte.“, nickte diese in Noyn’s Richtung. „Jeanne d’Arc hieß sie.“

„Die Jungfrau Orléans?“

„Ja.“

„Wag es ja nicht Jeanne d’Arcs Namen in den Mund zu nehmen!“, rief Noyn plötzlich erzürnt.

Die Engel zuckten etwas zurück, auch wenn sie in ihrem Gefängnis vor dem Dämonenritter geschützt waren. Access stellte sich trotzdem vor Fin auf.

Noyn schien sich wieder beruhigt zu haben und warf einen Blick auf den magischen Spiegel, welcher immer noch schwarz blieb.

„Sieht so aus, als würde sich Geschichte wiederholen.“, merkte er amüsiert an und kicherte fies. „Der Fluch wird sie wie uns in den Wahnsinn treiben… Bis sie keine andere Erlösung finden als den Tod.“

Die Engel zogen erschrocken Luft ein.

„Das war zu mindestens das was meine Geliebte Jeanne damals wählte… Und sich freiwillig im Scheiterhaufen verbrennen ließ.“, fügte Noyn hinzu, die grauen Augen funkelten schmerzlich auf. „Wisst ihr Nichtsnutze eigentlich wie es ist, nicht nur den Tod seiner Geliebten zuzusehen, sondern ihn auch im eigenen Leib zu spüren?!! Sie brannte und mein Körper brannte auch.“ Er lachte sarkastisch auf. „In gewissem Sinne bin ich mit ihr gestorben.“

„Unsere Partner sind stärker, als du dir ausmalst.“, brachte Access mutig entgegen. „Sie werden diesen dämlichen Fluch überwinden!“

Noyn ging unbeeindruckt und mit verschränkten Armen einen Schritt auf sie zu.

„Werden wir ja sehen… Auf jeden Fall werdet ihr Beiden uns für eine interessante Show zugutekommen.“, sagte er und schenkte ihnen ein kaltes, amüsiertes Lächeln.

Den Engeln gefror das Blut.

Im nächsten Moment umhüllte sie völlige Dunkelheit.  



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  KagomeKizu
2020-06-03T20:54:03+00:00 03.06.2020 22:54
Ein tolles Kapitel, ich hatte da auch so eine Ahnung das es Hijiri sein könnte.
Und das hat sich ja jetzt irgendwie bestätigt durch Noyn.

Ich bin mal gespannt was als Nächstes passiert.

Glg Kago


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