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Drei Tage, drei Nächte 2.0

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Endspurt, vorletzter Teil. ;) Komplett anzeigen

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Zehn

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Crawford auf einem Monitor zu sehen war etwas völlig Anderes, als ihm nun in realitas zu begegnen und ihn zu riechen, stellte Aya fest, als er den Raum betrat, dessen penetranter und ekelhafter Geruch nach Sex und Blut seine Nase irritierte. Den Amerikaner durch den Filter des Monitors zu sehen, hatte auch einen Teil seiner Wut genommen, die nun umso heftiger wieder er aufflammte.
 

Unweit vor ihm kniete der Mann, der ihn beinahe zu Tode gewürgt hätte. Vor ihm kniete eben jener Rosenkreuzagent, der damit gedroht hatte, seine Schwester zu einem widerlichen Stück verbrecherischer Scheiße zu machen.

Doch ebenso kniete auch dort der Mann, dem er sich aus unerfindlichen Gründen beinahe aufgezwungen hätte, obwohl dieser ihm mit seiner Voraussage das Leben gerettet hatte, und das...alleine das war der Grund, warum Aya hier stand. Er hatte eine Schuld zu begleichen und auch wenn der Hass auf den Amerikaner für das Beinaheerwürgen überwog, so war er sich dem quid pro quo bewusst, was sie beide nun inmitten des Feueralarms hier zusammenkommen ließ.
 

Und wenn er genauer hinsah, dann konnte er erahnen, dass Lasgo Crawford bereits dafür hatte bluten lassen, dass er versucht hatte zu fliehen. Mehr als genug, wenn er den Spuren auf dem nackten Körper des Schwarz folgte.

Neue Blessuren waren hinzugekommen, Hämatome, Kratzspuren, Blutrinnsale. Lasgo hatte sich nicht die Mühe gemacht, sein Sperma von der bleichen Haut zu waschen. Alles in allem bot Crawford einen widerlichen Anblick, der durchaus mitleidserregend war.
 

Gewesen wäre, korrigierte Aya sich.
 

Schweigend überwand er die Schritte von der Tür bis zu dem Pfahl des Grauens, wie er ihn für sich nannte. Er gönnte sich das Zusammenzucken des Schwarz, ebenso wie er sich das Zurückweichen vor ihm und seinen Schritten gönnte, bevor er vor seinem Gegenüber zum Stehen kam. Langsam sah Aya auf ihn hinunter und griff dann ebenso bedächtig nach der Augenbinde. Mit einem Ruck entfernte er sie und starrte in das erschöpfte und vom Missbrauch gezeichnete Gesicht, dessen helle Augen ihn in ihren Bann schlugen.
 

Überraschung hatte er erwartet, Entsetzen auch. Angst jedoch nicht wirklich und auch wenn sie nur kurz aufflackerte, so ließ sie Aya innehalten in seinem Tun. Die laut heulende Sirene zur Evakuierung trat ebenso in den Hintergrund wie die schnelle und unregelmäßige Atmung des Amerikaners, als er ihn maß und das klamme Stück Stoff zu Boden gleiten ließ.

Das dunkel amüsierte Lächeln, was sich aufgrund der gezeigten Emotionen auf seinen Lippen ausbreitete, konnte und wollte Aya nicht verhindern. Offen zeigte er es Crawford und es war ein Testament ans Überleben ebenso sehr wie ein Beweis, dass er noch nicht fertig war mit dem Schwarz und dessem Mordversuch.
 

Der Adamsapfel des Anderen hüpfte, als er schwer schluckte und Aya griff nach dem unrasierten Kinn. Die Stoppeln spürte er selbst durch seine Lederhandschuhe hindurch.

„Neun Leben“, murmelte er rau, seine heisere Stimme ein Testament an das, was vor ein paar Stunden geschehen war und es war Abyssinian, der mit Spott in das scharf geschnittene Gesicht lächelte.
 

Crawford schwieg, zu sehr war er gefangen in seinem eigenen Entsetzen.
 

„Gemütlich hast du es hier“, deutete Aya auf die gefesselten Handgelenke, auf die kniende Haltung, als hätten sie alle Zeit der Welt. Hatten sie nicht, fünf Minuten hatte er nach Zeitplan, bevor er das nächste Gebäude hochjagte, um seinen Triumph, überlebt zu haben, zu genießen.
 

Anscheinend war es aber ausgerechnet sein Spott, der Crawford dabei half, langsam wieder zu sich, vor allen Dingen aber zu Worten zu finden. Auch er räusperte sich, auch seine Stimme war heiser von dem, was er erlebt hatte. Müde wandte er den Blick ab und lehnte seine Stirn gegen einen der zitternden Arme, als wären ihm die sein Kinn umfassenden Finger vollkommen gleich. Als wäre ihm die Präsenz des Mannes egal, der sich ihm noch vor Stunden hatte aufzwingen wollen.
 

Oder als hätte er aufgegeben. Als würde er nichts anderes mehr als einen erneuten Missbrauch erwarten.

„Na los, bedien dich schon“, drang Hoffnungslosigkeit in solch rauer Form zu Aya, wie er sie selten erlebt hatte und bestätigte ihm so sehr all seine Vermutungen, dass Aya sich unwillkürlich fragte, ob Lasgo Crawford nun tatsächlich gebrochen hatte. Wobei ihn die Antwort nicht wirklich interessierte und auch nicht zu interessieren hatte. Er hatte weitaus andere Probleme als den Schwarz.
 

Und trotzdem ließ er diesen gerade zu seinem Problem werden, indem er sich seiner annahm.
 

„Ich habe kein Interesse daran, mich an dir bedienen, Schwarz“, erwiderte er ruhig und zog sein Messer aus der Scheide. Schweigend machte er sich daran, das Hanfseil, mit dem Crawfords Handgelenke an den Pfahl gefesselt waren, durchzuschneiden. Sie waren nicht nur vom Blut glitschig und klebrig und Aya mochte sich nicht ausdenken warum. Konzentriert arbeitete er und befreite den anderen Mann schlussendlich davon.
 

Doch Crawford schien da keine Notiz von zu nehmen, so sehr, wie er in sich zusammensackte und so wenig, wie er sich von den Überresten der Seile befreite, die seine Hände immer noch zusammenhielten. Einer Marionette gleich kniete er auf dem Boden und starrte auf den Boden, nicht wirklich anwesend oder etwas in der Lage, klar zu denken.

„Dann bist du hier um mich zu töten.“ Es war tatsächlich Hoffnung, die in diesen stumpfen Augen aufflammte, erkannte Aya. Bedächtig schüttelte er den Kopf.

„Nein, ich bin hier um dich mitzunehmen.“
 

Für lange Augenblicke reagierte Crawford nicht darauf. Lediglich seine Augen weiteten sich und die Lippen pressten sich zu einer starren Linie zusammen, während die Finger unbewusst zuckten. Abgehackt schüttelte er den Kopf.

„Nein.“

Unverständnis ließ Aya die Stirn runzeln. „Nein?“, wiederholte er langsam, drohend beinahe. Er hatte weder die Zeit noch die Muße für eine Diskussion mit dem Schwarz und er würde den Teufel tun, Crawford hier auch nur ein Stückchen freie Wahl zu lassen. Das hatte dieser verspielt, als er ihn angegriffen hatte.

„Ich werde nicht mitkommen.“

Überrascht lachte Aya auf. „Als wenn du ein Mitspracherecht in der Sache hättest“, spottete er und für den Bruchteil einer Sekunde war der Schmerz, den er in dem scharf geschnittenen Gesicht zu lesen vermeinte, größer als alles, was er jemals gesehen hatte. Auch größer als Omis Schmerz.
 

Unwillkürlich zuckte Aya zusammen. Der Vergleich kam ungebeten und ungelegen und klammerte sich wie eine giftige Efeuranke an ihn.
 

Crawford atmete tief ein und ein Zittern durchlief seinen Körper, als er sich anscheinend dazu zwingen musste, Aya direkt in die Augen zu sehen. Die Worte, die darauf folgten, hätten jedoch nicht hasserfüllter sein können.

„Wenn du die Zeit hast, mich hier heraus zu tragen, dann verzichte ich auf ein Mitspracherecht. Wenn du Zeit hast, mich dazu zu zwingen, dir zu folgen, dann nur zu. Doch ich werde dir nicht freiwillig folgen, Weiß, das kannst du dir abschminken.“

Ungläubig starrte der Weiß in das entschlossene Gesicht. Seine Hände ballten sich zu wutentbrannten Fäusten und er brachte alles auf, was er erübrigen konnte an Beherrschung, um Crawford nicht zu schlagen. Anstelle dessen hob er die Schusswaffe und richtete sie auf den Amerikaner.
 

„Aufstehen“, befahl er und die Kälte Abyssinians übernahm seine raue Stimme. Sein Team würde in diesem Moment bereits wissen, dass es nichts mehr zu diskutieren gab und dass ihm besser gefolgt werden würde. Nicht so Crawford, das renitente Orakel.

„Nein.“

„Ich sagte aufstehen.“

„Nein.“

Ein kurzes, humorloses Schmunzeln huschte über seine Lippen. Gut, dann anders. Anscheinend wollte der Amerikaner es so. „Dann willst du lieber weiter die Hure spielen für Lasgo? Hat es dir so gut gefallen, ihm deinen Hintern entgegen zu strecken und“, verächtlich sah er nach unten. „...dich blutig ficken zu lassen? Dann war es vielleicht doch Lust, die ich vor drei Tagen gehört habe, als er dir seinen Schwanz schön tief in den Rachen gesteckt hat, damit du auch ja etwas davon hast. Stellst du dir so dein zukünftiges Leben vor? Ich bin beeindruckt.“ Ayas hämischer Ton und seine Mimik machten deutlich, dass er alles andere als beeindruckt war und auch Crawford reagierte auf seine Worte.
 

Zunächst war da das gewaltvolle Zusammenzucken wie unter einem Peitschenhieb. Dann verzog sich das Gesicht zu einer Maske des Zorns. Schlussendlich spannten sich die Muskeln an und Aya erkannte nur zu deutlich, was Crawford plante. Warnend schnalzte er mit der Zunge und richtete die Waffe auf den Bauch des Anderen.

„Keine Sorge, ich werde dich nicht töten. Und wie du weißt, habe ich es nicht so mit Schusswaffen. Ich bin unpräzise und da kann es leicht vorkommen, dass ich daneben schieße. Wäre doch schade, wenn du für den Rest deines Lebens auf Hilfe angewiesen wärst, oder?“
 

Die Muskeln, die gerade im Begriff waren, sich für einen Angriff zu wappnen, entspannten sich nun äußerst widerwillig. Ganz im Gegensatz zu Crawfords Mimik, die sich verzog, als hätte Aya bereits geschossen. Leid konkurrierte mit Hass, der wiederum konkurrierte mit bodenlosem Zorn.

„Ich lasse mich von dir nicht zu Kritiker schaffen, Weiß. Ich werde nicht zulassen, dass du mich wie der dressierte Köter, der du bist, bei deinem Herrchen ablieferst und freudestrahlend mit dem Schwanz wedelst“, waren die Worte nicht vielmehr als ein hasserfülltes Zischen.

„Was für ein nettes Bild, aber da hast du kein Mitspracherecht.“ Aya lächelte, auch wenn seine Gedanken unwillkürlich zu Birman zurückglitten und zu ihrem Auftauchen hier und das, was es zu bedeuten hatte.
 

Doch das musste nicht bedeuten, dass der Rest von Kritiker Teil dieser Verschwörung war. Oder? Oder?
 

„Steh auf.“

„Nein!“

„Ich SAGTE, steh AUF!“

„Nein, ich lasse mich nicht von dir zu Kritiker schaffen, damit...“

„MIR IST ES EGAL, WAS DU WILLST!“, fuhr Aya laut und erbost zwischen den erneuten Widerspruch und Crawford zuckte vor eben dieser Wut zurück, auch wenn er sich in seinen Worten nicht beirren ließ.

„...Birman mich erneut an Lasgo ausliefert und zusammen mit ihm...“
 

Crawford ließ seinen Satz unvollendet verhallten und dennoch waren die Worte wie ein Donnerschlag; ließen nur Stille zwischen ihnen beiden zurück. Selbst die Sirene schien so weit in den Hintergrund zu treten, dass Aya sie nur noch marginal hörte. Die Zeit erstarrte und war mit einem Mal nicht mehr wichtig, als auch der letzte Rest in Aya verstand, was Crawford ihm soeben vor die Füße gespiehen hatte.

Birman war nicht nur bei Lasgo gewesen, nein. Sie war auch hier gewesen. Sie war mit Lasgo zusammen HIER gewesen. Unglauben kämpfte mit Aya um die Gewissheit, dass kein Irrtum mehr vorliegen konnte. Unglauben kämpfte mit Verneinung und Wut, dass ihre Agentin zu so etwas fähig war.

„Sie war hier“, wiederholte Aya und seine Stimme machte deutlich, dass er eine Verneinung hören wollte. Doch Crawford gönnte ihm noch nicht einmal diese.

„Ja“, presste das Orakel hervor, den Blick eisern abgewandt.

„Was hat sie getan?“, fragte er rau.

Ein Laut, verächtlich und doch dem eines wunden Tieres beängstigend ähnlich, verließ Crawfords Lippen. „Was DENKST du denn, hat sie getan, Weiß? Was, ich frage dich?!“
 

Aya schluckte mühevoll. Er hatte keinen Spielraum, um sich die Worte des Schwarz schön zu reden. Da war noch nicht einmal ein Millimeter, den er falsch interpretieren konnte und das konnte nicht sein. Das DURFTE einfach nicht sein.
 

„Du wirst mich nicht Kritiker ausliefern. Eher wirst du mich töten“, wiederholte Crawford und dieses Mal waren es bittere Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit, die seine Stimme belegten. „Ich kann das nicht noch einmal durchstehen. Ich kann das nicht...ich kann nicht mehr...“
 

Mehr und mehr waren die Worte zu einem Flüstern verkommen. Doch auch dieses hatte sich in Ayas Gehörgang gebrannt, als wollte es für die Ewigkeit dort bleiben und ließ ihn nicht mehr los. Vor ihm saß ein Mann, dessen Arroganz und dessen Überheblichkeit im Fegefeuer der letzten Tage völlig vernichtet worden waren und jemanden zurückgelassen hatten, der wieder einmal Ayas Mitleid ansprach. Dieser Mann hier brauchte Hilfe, auch wenn er sie nicht verdient hatte. Dieser Mann hier hätte längst tot sein müssen und für einen Moment lang überlegte Aya, ob es nicht besser wäre, dem Schwarz hier und jetzt eine Kugel durch den Kopf zu jagen. Wenigstens das konnte er tun um diese Mission zu etwas zu machen, was auch annähernd Erfolg hatte.
 

Doch seine Waffe hob sich nicht. Sein Finger blieb am Abzug ohne abzudrücken. Er blieb bewegungslos stehen und starrte auf den Mann zu seinen Füßen, der nichts mehr hatte, an das er sich klammern konnte außer brachialer Verzweiflung.
 

„Ich bringe dich hier weg...“, verließen ruhige Worte Ayas Lippen, die er so nicht steuern konnte. Sein Instinkt hatte übernommen, seine emotionale Seite voller Mitleid, die zu gutherzig war, als dass es für ihn wirklich gut sein konnte. „...aber nicht zu Kritiker.“
 

Die fürchterlich abwesenden Augen bohrten sich abrupt mit einer Intensität und Schnelligkeit in seine, dass es Aya beinahe schwindelig wurde. Es gelang ihm, Erleichterung und Verwunderung zu lesen, bevor Ayas Aufmerksamkeit durch den Laut des verzweifelten Amüsements gefangen wurde.

„Nicht zu Kritiker? Wohin dann? An einen Ort, wo du mich in Ruhe vergewaltigen kannst?“ Die Belustigung, so dünn und zerbrechlich sie war, so schnell glitt sie ins Verzweifelt-Hysterische hinüber.
 

Aya schluckte mühevoll.
 

Er hatte keine Ahnung, wie er auf Crawford reagieren sollte. Er hatte keine Ahnung, wie er diesem Mann begegnen sollte, der vor seinen Augen zerbrach. Er hatte keine Ahnung, was er jetzt tun sollte, nachdem er die Entscheidung getroffen hatte, sich gegen seine Auftraggeber zu stellen, und verlor wertvolle Sekunden, in denen er nichts anderes tat, als dem leisen Lachen zuzuhören, was ihm entgegenschallte.

Doch was blieb ihm letzten Endes übrig, als Crawford aus seiner Starre zu reißen, mit Gewalt, wenn es nicht anders funktionierte?
 

So packte Aya ihn an seinem Hals und donnerte ihn gegen den Pfahl. Wütend bohrte er seine Augen in die des Schwarz und hielt den Blick, bis die Lippen ihre hysterische Belustigung verloren.

„Ich bringe dich nach Hause“, betonte er knurrend jedes einzelne Wort.
 

Das Lachen des Orakels war kaum als solches zu bezeichnen, so unterdrückt und rau wie es war, verzweifelt immer noch. „Nach Hause“, äffte er Aya nach, die Augen geweitet und starr auf einen Punkt jenseits des Weiß gerichtet. „Nach Hause… wohin? In dein erbärmliches, kleines Zimmer im Blumenladen? Teilen wir uns dann dein schmales Bett und ich darf ich mir die Zeit mit Büchern aus deinen abgehalfterten Bücherregalen vertreiben?“ Viel mehr als ein bitteres Zischen war Crawfords Stimme nicht, aber nicht nur deswegen lief es Aya eiskalt den Rücken herunter. Die spöttische Beschreibung des Amerikaners war nichts Anderes als surreal.
 

Bedächtig und ruhiger, als er sich wirklich fühlte, schüttelte Aya den Kopf. „Ich nehme dich mit nach Tokyo. Dort werde ich dich in ein sicheres Hotelzimmer bringen, damit du dein Team rufen kannst. Ich werde gehen und das nächste Mal begegnen wir uns dann als Abyssinian und Oracle.“

Die Ruhe bröckelte und mit jedem Wort und jeder Sekunde, die verstrich, hätte Aya Crawford am Liebsten angeschrien. Die Augen, die ihn schier nicht mehr losließen, verhinderten es. Die Hoffnung in ihnen, gepaart mit Unglauben und Angst, verhinderte es.
 

Wieder dauerte es eine schlimme Ewigkeit, bis Crawford auf das reagierte, was er gesagt hatte. „Warum solltest du das tun, Fujimiya?“, fragte er schließlich zögerlich, so als würde er jeden Moment eine Falle erwarten. Gerade so, als hätte er versucht, Aya zu töten und könnte nun nicht begreifen, warum dieser ihm dennoch helfen wollte, bemerkte eine zynische Stimme in dem Weiß.
 

Es gab keinen rationalen Grund, warum er Crawfords Wohlbefinden Kritiker vorziehen sollte, so er doch selbst nicht daran glaubte, dass Kritiker komplett kompromittiert war. Doch rational war seit zwei Tagen gar nichts mehr und sein Bauchgefühl verbot ihm, Crawford in die Nähe von Birman zu bringen. Sein Ehrgefühl verbot es ihm, Crawford so, wie er war, erneut Schaden zuzufügen.
 

„Ich habe etwas wieder gut zu machen“, erwiderte er schlicht und mehr als alles Andere sicherte ihm das Crawfords Aufmerksamkeit und, so vermeinte er zu sehen, Hoffnung auf Besserung.

„Du lügst nicht“, stellte dieser in den Raum und es war augenscheinlich eine Feststellung, auch wenn Aya die deutliche Frage dahinter hörte. Er nickte bestätigend, beruhigend auch.

„Ich meine es ernst. Ich hole dich hier raus.“
 

Es tat körperlich weh, die hoffnungsvolle Erleichterung in Crawfords Augen zu sehen, die sich ausgerechnet auf ihn stützte. Es erleichterte Aya, dass er den Schwarz alleine durch seine Worte dazu gebracht hatte, seinen Widerstand aufzugeben. Und schließlich nickte Crawford, schloss mit stummer Verzweiflung die Augen.

„Ich…“, begann er und stockte. Wie so oft in den letzten zwei Tagen gab es auch hier ein erstes Mal. Das erste Mal, dass Crawford den Satz nicht beendete, zögerte, nicht weiter sprach…nicht sprechen konnte, weil ihm die Stimme versagte. Zitternd lehnte er sich an den Pfahl und fand noch nicht einmal die Kraft, die nun losen Stricke von seinen Handgelenken zu lösen, die er immer noch wie gebunden vor sich hielt.
 

„Was ist?“, fragte Aya bedächtig, als er sich langsam vor Crawford auf die Knie niederließ und seine Hände auf die Seile legte. Vorsichtig löste er den sich tief einschneidenden Hanf, immer darauf bedacht, den Mann vor sich so wenig wie möglich zu berühren. Zum Großteil gelang ihm das, auch wenn er dafür gefühlt schier unendlich lange benötigte.
 

Doch auch, als er die Seile abstreifte, dauerte es noch einen weiteren Augenblick, bevor Crawford sich mit zittrigen Händen abstützte und die Augen schloss, während er versuchte, sich soweit zusammen zu reißen um einen Versuch zu wagen, aufzustehen. Aya erleichterte das und er ließ es ihn selbst versuchen, obwohl er sich bereits jetzt schon sicher war, dass es Crawford nicht gelingen würde.

Langsam erhob Aya sich und wortlos stand er daneben, wie Crawford versuchte, sich mit zittrigen Knien hochzustemmen.
 

Weit kam er nicht, als eben jene ihren Dienst versagten und er wieder zurücksackte… wären da nicht Ayas behandschuhte Hände gewesen, die ihn mit festem Griff aufrecht hielten. Rein pragmatisch hielt er den Schwarz an sich gepresst, um ihm eine Stütze zu sein, unwillkürlich spürte er die kalte, nackte Haut des Anderen an seiner. Ein Aufstöhnen entglitt Crawford und es überraschte Aya nicht wirklich mit der Angst und dem Widerwillen, die er darin vernahm.

Die Muskeln unter seinen Fingern zuckten unwillig und waren mehr als zur Flucht bereit, als Ayas Lippen ein Laut entwich, der vielleicht dazu geeignet war, ein kleines Kind zu beruhigen. Zumindest hatte er dazu gereicht, Omi zu beruhigen, doch dass er dazu geeignet war, den beinahe hysterischen Mann davon zu überzeugen, dass sie beide momentan keine andere Wahl hatten, wagte Aya zu bezweifeln.
 

„Fass mich nicht an“, wehrte dieser ihn beinahe schon mechanisch und verzweifelt ab und nun war es an Aya, entschlossen den Kopf zu schütteln.

„Du wirst wieder auf den Boden sacken, das ist nicht praktikabel. Ich helfe dir, bis du alleine stehen kannst.“ Das Knirschen der Zähne des Amerikaners hörte er auf diese Distanz bestens und konnte es nur allzu gut verstehen. Er selbst hatte trotz aller Entschlossenheit Angst, erneut mit sexueller Gewalt auf den Schwarz zu reagieren, weil er sich nicht im Griff hatte.
 

Eine weitere Antwort erhielt Aya nicht, so wartete er einen kurzen Moment, bevor er sich zu dem Kleiderschrank umdrehte. Er musste Crawford etwas zum Anziehen besorgen…zur Not auch das Bettlaken, das sich bei näherem Hinsehen aber ausschloss. Er konnte selbst von hier aus Blut und Sperma erkennen und konnte sich vorstellen, dass der Schwarz sicherlich viel tragen würde, aber nicht diesen stummen, weißen Zeugen seiner brutalen Misshandlung.
 

Eine zittrige Hand streckte sich schließlich aus und hielt sich an dem Pfahl fest. Als sich Crawford von ihm löste, ließ Aya ihn und beobachtete mit Argusaugen, wie sein Gegenüber unsicher zum Stehen kam, das Gesicht zu einer Maske des Schmerzes verzogen.

„Ich hole dir Kleidung“ sagte Aya leise und machte sich daran, die Schränke zu durchwühlen auf der Suche nach irgendetwas Nutzbarem. Er fand schließlich eine Hose und einen Pullover und kam damit zurück zu Crawford, der die Sachen anstarrte, als wären sie pures Gift.
 

„Nein“, brach es erneut voller Ekel und Widerwillen aus Crawford heraus. „Du glaubst doch nicht etwa, dass…“

„Du hast die Wahl zwischen dem hier, dem Bettlaken oder einer Rückkehr nach Tokyo ohne Bekleidung“, fuhr Aya ruhig dazwischen und nutzte besonnene Kälte in seiner Stimme um Crawford zur Vernunft zu rufen und von der aufkommenden Hysterie wegzulocken.
 

Wieder musterten sie sich, wieder versuchte der Amerikaner herauszufinden, was Aya wirklich bezweckte und wieder schaffte es Aya, mit Vernunft gegen Unsicherheit anzukommen.

Mit bebenden Fingern nahm Crawford die ihm entgegengestreckte Kleidung entgegen. Mit Mühe streifte er sie sich über den über und über geschundenen Körper und bedeckte die Spuren der rohen, widerwärtigen Gewalt, die ihm in den letzten Tagen durch Lasgo…und auch durch Aya zugefügt worden waren.
 

An eigenständiges Laufen war aber immer noch nicht zu denken.
 

Aya hielt sich nicht lange mit Diskussionen auf, sondern legte sich kommentarlos Crawfords Arm um die Schultern.

„Ich muss dich nicht fragen, ob deine Gabe momentan zu gebrauchen ist, oder?“ fragte er und erhielt keine Antwort darauf. Das heißt dann wohl nein, befand Aya für sich und tat einen ersten Schritt zusammen mit Crawford, der sich schwer auf ihn lehnte. Nun gut, dann würde er sich an den ursprünglichen Plan halten und hoffen, dass die Verzögerung nicht zu tödlichen Konsequenzen führen würde.

Als sie bei der Tür angelangt waren, ließ Aya den nächsten Gebäudekomplex in die Luft fliegen.
 

Fünfzehn Minuten, um sich zu dem versteckten Wagen durchzuschlagen und das Gelände zu verlassen, bevor auch noch das letzte Gebäude in die Luft fliegen würde. Eben jenes, in dem sie sich hier befanden.

Aya atmete tief durch und entsicherte die Waffe. Die Panik, die nun zuverlässig ausbrach, würden sie sich zunutze machen können um von hier zu fliehen. Es sei denn, sie liefen vorher Lasgos Männern in die Arme.
 

„Gib mir das Messer an deinem Gürtel“, sagte Crawford rau und Aya starrte ihn für einen Moment ungläubig an. Als würde er dem Schwarz eine Waffe in die Hand geben um ihn zu töten. Was dachte er sich? Dass er es ihm so einfach machen würde, dass dieser Aya in einem unbedachten Moment abstechen konnte?

„Das werde ich nicht tun, Crawford“, erwiderte Aya trotz allem ruhig und besonnen. Seine Hand ruhte auf der Klinke der Tür, bereit, sie hinunterzudrücken. Vierzehn Minuten, bevor alles zusammenbrach.

„Gib mir das Messer“, verbrauchte der Amerikaner wertvolle Zeit, die sie nicht für solche unsinnigen Diskussionen hatten.

„Das werde ich ni…“

Das Grollen des Orakels war tief und hasserfüllt. „Ich werde nicht noch einmal unbewaffnet seinen Männern gegenübertreten. Nicht noch einmal.“
 

So unstet sie ausgesprochen worden waren, so unnachgiebig wie auch verzweifelt waren die Worte in sich. Und erst nach einer weiteren, vertanen Viertelminute begriff Aya den tieferen Sinn in ihnen, ohne dass das Orakel ihm jenen erläuterte. Das Messer war nicht für die Männer, wenn sie sie umzingelten. Crawford erlag nicht der Hybris, dass er es mit ihnen allen aufnehmen konnte. Nein, das Messer war nur für eine einzige Person gedacht, die erneutes Leid verhindern würde.
 

Wortlos überreichte zog Aya das Messer aus der Scheide und reichte es ihm.
 

Tief durchatmend öffnete er die Tür und machte sich das Chaos der einstürzenden Gebäude zunutze um mit seiner Last nach draußen zu gelangen.
 

Nur weg von hier.
 

Rauch biss sich in Ayas Nase fest und ließ ihn unterdrückt husten. Der Gestank brennender Gebäude begleitete ihn, wie er langsam das Gebäude verließ, immer darauf bedacht, die üblichen und geplanten Routen zu vermeiden und in die Richtung des zuletzt explodierten Gebäudes zu laufen.

Es war ein gefährlicher Umweg, doch viel gefährlicher schien es ihm, mit seinem Begleiter direkt in die vermutlich wartenden Arme des Drogenhändlers und seiner Gespielin zu laufen.
 

Innerlich grollend versuchte Aya, aus dem Hass, der in ihm schwelte, Kraft zu ziehen und die Sorge, dass sie hier nicht lebend entkamen oder gefangen wurden, nicht allzu groß werden zu lassen.

Ächzend blieb er nun schon zum dritten Mal stehen, da seine Last – Crawford – wieder einmal nicht mehr die Kraft besaß weiterzugehen. Aya mochte es ihm nicht verdenken, nicht, nachdem Lasgo ihn erneut in seine Fänge bekommen hatte, doch sie hatten keine Zeit mehr. Wenn ihnen auch nur eine Wache oder ein aufmerksamer Beobachter dazwischen kam, war ihr Vorsprung null und nichtig und sie würden mit all dem hier untergehen.
 

„Komm schon, Crawford, wir haben es nicht mehr weit“, grollte er und fasste den schwer atmenden Mann enger, dessen Zittern er noch durch seine Kleidung spüren konnte. Es sollte aufmunternd klingen, was seinen Lippen jedoch entkam, war pure Wut. Nicht so sehr auf das Orakel in diesem Moment, sondern auf die Umstände und die Komplikationen, die sich ergeben hatten.
 

Komplikationen. Aya lachte innerlich. Was für ein schönes Wort.
 

„Ich habe dir gesagt, dass du mich hierlassen sollst“, raspelte es an seiner Seite so rau, dass Aya sich unwillkürlich eine Flasche Wasser herbeisehnte. Entschlossen schüttelte er den Kopf und zog den anderen Mann weiter.

„Vergiss es.“

Stolpernd ließ sich Crawford bewegen und schlussendlich umrundeten sie die Garage um zum Schrottplatz des Areals zu kommen. Hier wurden unter anderem die Autos aufbewahrt, die keinen Wert mehr besaßen, defekt waren oder die aufgrund von Polizeiermittlungen korrumpiert und nicht nutzbar waren, weil ihre Fahrgestellnummer bekannt war.
 

Genau hier hatte Aya den noch fahrtüchtigen Wagen abgestellt, auf den er spontan umgestiegen war, nachdem sein ursprüngliches Fluchtauto von einem anderen Dealer genutzt worden war.

Aya hoffte und betete, dass Lasgo ihn mit seinen Männern auf dem Gelände des eigentlichen Fuhrparks erwarten würde, denn dort würden die Bomben hochgehen, die mit der Ladung in dem Wohntrakt verbunden worden war.
 

„Was macht ihr hier?“
 

Die hustende Stimme riss ihn und auch Crawford aus ihrer erzwungenen, nervösen Ruhe und Aya sah sich mit einem der Wachleute des Areals konfrontiert, dessen Schicht ihn anscheinend an diesen Platz verbannt hatte. Der zuständige Sicherheitschef ließ seine Männer und Frauen rotieren, damit sie sich nicht an einen gewisse Routine gewöhnten und so kannte Aya das Gesicht des Mannes sowohl vom Eingang des Areals als auch vom Haupthaus.
 

Das Erkennen in den eckigen Zügen des Wachmanns bestätigte ihm seine Vermutungen und er gab sein Bestes, um sein übliches, dreckiges Lächeln zu zeigen.

„Das Eigentum vom Boss in Sicherheit bringen“, erwiderte er das Erste, was ihm in den Sinn kam und nickte in Richtung Crawford, der vorgeblich schlaff in seinem Arm hing, dessen Hand das Messer aber unmerklich nach vorne brachte, anscheinend bereit anzugreifen.
 

Aya fluchte stumm. Zehn Meter waren sie von ihrem Fluchtwagen entfernt. Zehn Meter zwischen ihnen beiden und der Möglichkeit, diesem Areal zu entkommen. Zehn verdammte Meter und sie wurden aufgehalten.

Der misstrauische Blick des Wachmannes fuhr über Crawford und blieb spöttisch an dessen Verletzungen im Gesicht hängen.

„Die Hure, ja?“

Die Muskeln des Orakels zuckten bei der Bezeichnung, doch äußerlich gab Crawford nicht zu erkennen, dass er die Beleidigung überhaupt gehört hatte. Sein Kopf blieb gesenkt, gerade so, als wäre er kaum bei Bewusstsein. Die Finger, die sich in seine Schulter gruben, sprachen jedoch eine andere, eindeutige Sprache.

„Ja, genau.“

„Und wohin bringst du ihn?“

„Weg, damit sein Team ihn nicht zu fassen bekommt.“

„Auf Befehl Lasgos?“

„Natürlich.“
 

Noch während der Mann seinen Blick kritisch zu Crawford gleiten ließ, löste sich dieser von Aya.

„Fang“, peitschte die Stimme des Orakels über das Knistern und Knacken des einstürzenden Gebäudes hinweg wie ein unabdinglich zu befolgender Befehl durch die Dämmerung und ließ sowohl Aya als auch den Wachmann zusammenzucken. Gehorsam hob eben jener die Hände, als Crawford ihm das Messer in seiner Hand zuwarf und realisierte zu spät, was gerade geschah.
 

Aya begriff entsetzt, dass Crawford sich von ihm gelöst hatte, als es schon längst zu spät war und er dem Weg des Messers folgte, das nun in den Händen des Mannes landete, der seinem Tod in die Augen sah. Auch wenn er im Vorteil gegen den unbewaffneten und verwundeten Schwarz war, so demonstrierte ihm dieser erneut, warum Aya beim menschlichen Schach kein ernstzunehmender Gegner gewesen war. Crawford war beinahe unmenschlich schnell, als er bereits nach dem Arm seines Gegners griff und diesem mit seiner eigenen Hand das Messer in den Leib stieß.
 

Viermal, bevor der Mann gurgelnd und hustend zusammenbrach mit Crawford kniend auf ihm. Doch das schien dem Amerikaner nicht zu genügen. Wie besessen stach das Orakel auf den zuckenden Körper ein, als wäre dieser ein Monster, das er nicht anders töten könne und Aya war sich nicht sicher, ob Crawford überhaupt den Mann vor sich sah oder jemand ganz anderen. Er hörte nicht auf, die Klinge in den schließlich stillen Körper zu stoßen und mit seinen feuchten, schlürfenden Lauten Aya Übelkeit zu bereiten.
 

Aya musste keinen Blick auf seine Uhr werfen um festzustellen, dass sie keine Zeit für Rachefantasien hatten.
 

„Crawford, er ist tot“, grollte er und trat einen Schritt näher, blieb jedoch sorgsam aus der Reichweite des Orakels. Eine Reaktion erhielt er nicht und es wunderte ihn auch nicht wirklich.

„Crawford“, versuchte es Aya daher erneut, eindringlicher und lauter dieses Mal und beobachtete fasziniert und gleichzeitig angewidert, wie das hasserfüllte Gesicht mit mehr und mehr Blut bespritzt und der Brustkorb des längst toten Mannes in eine ebenso blutige, unkenntliche Masse verwandelt wurde.
 

Nichts geschah.
 

„Orakel!“, war es schlussendlich Abyssinian, der dankbarerweise übernahm und zumindest dazu führte, dass die Hand mit dem Messer im Brustkorb innehielt. „Dieser Mann ist tot. Wir beide werden hier aber nicht draufgehen, deswegen wirst du dich jetzt erheben und mitkommen. Der Fluchtwagen steht keine zehn Meter von hier entfernt.“

Der Blick, der ihn nun traf, hätte nicht mehr vor Hass und Mordlust triefen können und jagte Aya einen unwohlen Schauer über den Rücken, der ihm das Blut in den Adern gefrieren ließ. Mühevoll schluckte der Weiß.
 

„Wenn du mich verstehst, Crawford, dann gebe das zu erkennen.“
 

Da war kein Erkennen. Da war kein Entgegenkommen. Da war gar nichts und Aya fragte sich unwillkürlich, ob er der nächste Lasgo war, den Crawford versuchen würde zu erstechen.
 

Fünf Minuten noch.
 

Aya grollte und überbrückte die Distanz zu seinem Fluchtwagen, den Blick immer auf den knienden Mann gerichtet, der ihn nicht aus seinen starren Augen ließ. Wortlos suchte er nach dem Schlüssel und öffnete den alten, scheinbar klapprigen Wagen, der aber genug PS unter der Haube hatte um sie hier schnell wegzubringen. Sie oder zur Not auch ihn alleine, denn Aya würde sein Leben und das seiner Schwester nicht opfern, nur um Crawford von etwas zu überzeugen, was der gegnerische Teamführer partout nicht wollte.
 

Soweit ging seine Schuld nicht.
 

Als Crawford sich schwankend erhob und im ersten Versuch wieder zu Boden strauchelte, seufzte Aya beinahe erleichtert. Für den zweiten Versuch trat er ein paar Schritte näher.

„Wirf das Messer zu mir“, befahl er ruhig und der Schwarz sah hoch. Grollend zog er seine Lippen zurück und ähnelte in diesem Moment eher einem tollwütigen Tier als dem beherrschten Orakel. Doch Aya ließ sich auf keine Diskussion ein.

„Ich werde nicht im Auto neben dir sitzen, während du ein Messer bei dir hast. Du gibst es mir, ich werde es verstauen und wir werden von hier fliehen. Tust du es nicht, lasse ich dir hier. Du hast zehn Sekunden.“
 

Zwei Sekunden der zehn waren übrig, als das Messer zu seinen Füßen landete und sich die Hände des Amerikaners zu ballten.
 

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Wird fortgesetzt.



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Von:  Vivi304
2021-10-06T15:16:20+00:00 06.10.2021 17:16
Nicht böse gemeint, aber die späteren Kapitel haben ein paar mehr Flüchtigkeitsfehler.

Ich finde es etwas krass, dass man aya keine „schwäche“ anmerkt, obwohl er ein paar Stunden zuvor bewusstlos gewürgt worden ist.
So, nun folgt der letzte Teil. Bin sehr gespannt, ob die Flucht problemlos gelingt :x
Antwort von:  Cocos
06.10.2021 21:43
Alles gut, werde ich beizeiten mal ausmerzen :) Danke für den Hinweis.

Was Ayas nicht vorhandene Schwäche angeht...ja, da habe ich die Nebenwirkungen etwas zu kurz kommen lassen zugunsten der Dramatik der letzten beiden Kapitel. Werde ich mit den anderen Änderungen ausmerzen (zumindest so, dass es die Storyline nicht verändert).


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