Du fehlst mir von Kaguya (~Die Einsamkeit in mir~) ================================================================================ Kapitel 1: ~Ein guter Freund hilft in Nöten~ -------------------------------------------- „Harulein! Du bist wunderbar geschwommen“, freundlich blickte ihn ein strahlendes Augenpaar an. Der große muskulöse junge Mann lächelte und reichte Haru seine Hand. Verlegen blickte dieser zur Seite und murrte „Du sollst mich doch nicht so nennen!“ Diese wunderschöne große warme Hand, welche ihm entgegengehalten wurde, entfachten bei Haru Geborgenheit und Liebe. Jedes Mal wenn er seine Hand ergriff durchfuhren ihn hunderte von Schmetterlinge. Er liebte es ihn zu berühren und dabei in sein lächelndes Gesicht zu blicken. Um nichts auf der Welt würde er diesen Moment austauschen wollen. Doch dann wurde alles dunkel und dieser wunderbare Mensch entfernte sich von ihm, bis er vollkommen verschwand... Nein, er durfte nicht gehen, er durfte ihn nicht allein lassen! Haru versuchte aus dem Becken zu steigen, um ihm hinterher zu laufen. Doch vergebens, egal wie sehr er sich auch bemühte, er schaffte es einfach nicht. Seine Kräfte verließen ihn bis ihm allmählich schwarz vor Augen wurde. Schwer atmend öffnete Haru seine Augen. Es war nur ein Traum. Ein schrecklicher Alptraum. Er legte seinen Handrücken auf die Stirn. Schließlich streifte sein Blick durch den gesamten Raum. Alles war so wie immer. Der Schwarzhaarige befand sich in seiner Wohnung. Sein Körper hob und sank sich. Immer noch war sein Atem schwer. Was hatte er da nur wieder geträumt gehabt? Warum gerade jetzt? Nach so vielen Monaten? Haru benötigte einige Minuten bis er seine Gedanken ordnen und sich aufrichten konnte. Ihm fiel auf, das er schweiß überströmt war. Seufzend stand er auf und ging in Richtung Badezimmer. Normalerweise genoss er es lange in der Wanne zu liegen. Doch heute entschied sich Haru zu duschen. Nachdem er sich fertig gemacht hatte, grillte er sich zum Frühstück wie immer eine Makrele. Einige Dinge würden sich wohl in seinem Leben nie ändern. Darüber musste Haru schmunzeln. Bevor Haru den Weg zur Uni aufsuchte, verbrachte er seine Zeit in der nahegelegenen Schwimmhalle. Er schwamm mehrere Runden, zum einen, um zu trainieren und zum anderen um sich mental auf den bevorstehenden Tag vorzubereiten. Als seine Gedanken drohten wieder zu seinem Traum zu schweifen, den er vergangene Nacht hatte, wurde er schon im nächsten Moment von einer weiblichen Stimme gerufen. „Ich glaub es einfach nicht, du bist ja wirklich hier Haru!“ kreischte das Mädchen. Genervt stoppte Haru seine Bewegungen und wendete sich zu der Richtung aus der die Stimme kam. Akari, ein Mädchen, welches denselben Studiengang besuchte wie er, stand am Beckenrand. „Guten Morgen Haru!“ rief sie ihm zu. Mürrisch schwamm der Schwarzhaarige zum Beckenrand. Als er hochsteigen wurde, reichte die Brünette ihm eine Hand. „Na komm, ich helfe dir!“ Er klatschte ihre Hand weg. „Schon gut, ich kann das alleine!“ genervt, stieg Haru aus dem Becken. Er hasste es, er hasste es gestört zu werden. Besonders von dieser Akari. Egal ob er gerade einkaufen war, sich kurz mit Freunden aus der Uni traf oder spazieren ging, sie war einfach überall. Sogar als er letztens länger blieb, um mit seinem Coach seinen Trainingsplan zu besprechen, wartete am Ende Akari vor der Uni auf ihn. Dieses Mädchen war wie eine Klette. Sobald sie ihn sah, richteten sich ihre überdimensionalen klebrigen Greifer nach ihm. Sie ging im gewaltig auf die Nerven. Jetzt hatte sie sogar seinen geheimen Schwimmort vor der Uni entdeckt. Diesen würde er wohl oder übel die nächste Zeit nicht mehr aufsuchen können. „Wow Haru ist unfassbar schnell! Er schwimmt so elegant und sieht zudem unheimlich gut aus!“ ertönte es laut durch die Halle. „Oh man, was ist das denn für eine?! Haru, Akari macht dir ja jeden Tag aufs neue eine indirekte Liebeserklärung. Du Glückspilz“ grinste der Rotschopf. Diese Bemerkung gefiel Haruka ganz und gar nicht. Er verstand auch nicht was Akari an ihm fand und weshalb sie ihn so auf die Pelle rückte. „Die kannst du gerne haben.“ kam es trocken von ihm. Asahi stemmte die Hände in die Hüften. „Was? Nein, auf gar keinen Fall! So eine wie Akari möchte ich gar nicht. Mein Interesse gilt Jemand ganz anderem!“ „Aha, dann komm mir nicht mit Glückspilz. Ich finde sie ehrlich gesagt ziemlich anstrengend und nervtötend.“ seufzte der Schwarzhaarige. Plötzlich stand Akari vor Haru und hielt ihm ein Handtuch vor die Nase. „Hier für dich, du bist doch eben geschwommen.“, lächelte die Brünette. Haru ballte die Fäuste. Langsam aber reichte es. Er musste ihr endlich klipp und klar sagen, das sie sich Jemand anderen suchen solle. Haru jedenfalls war nicht ihre persönliche spielbare Puppe. Doch bevor er ansetzten konnte etwas zu sagen, schwang Asahi seinen Arm um seine Schulter und beugte sich mit dem Gesicht nach vorne zu Akari. „Weißt du was kleine Akari? Du solltest für heute Haru mal in ruhe lassen. Denn heute gehört seine Aufmerksamkeit voll und ganz mir, klar?!“ Die Brünette verzog das Gesicht: „Was soll das denn heißen? Haru gehört dir doch nicht ganz allein! Du solltest wissen, das auch andere Leute gerne Zeit mit ihm verbringen wollen. Und außerdem...“, weiter kam Akari nicht. Asahi schüchterte sie im Endeffekt so mit seinem Blick ein, das sie klein beigab und ging. Wieder seufzte Haru. „Danke! Für heute hast du mich vor ihr gerettet.“ „Ist es so schlimm? Also ich meine Akari? Möchtest du darüber reden?“ besorgt blickte der Rotschopf zu ihm. Bräuchte er das nicht mal? Jemanden mit dem er über alles reden konnte? Es war schon viel zu lange her, das er das letzte Mal seine Sorgen Jemandem mitgeteilt hatte. Um genau zu sein, war der letzte mit dem er seine Gedanken geteilt hatte Rin. Das war schon mehr als zwei Monate her. Haru nickte und machte sich gemeinsam mit Asahi auf zu den Umkleiden. Im Anschluss setzten die beiden sich in ein naheliegendes Cafè. Gemeinsam gingen sie die Getränkekarte durch. Während Asahi sich eine Cola bestellte, entschied sich Haru für einen Latte Macchiato. Haru warf mehrmals einen Blick durch das Café, um ganz sicher zu gehen, das ihnen Akari nicht gefolgt war. Anscheinend hatte sie wirklich nachgegeben und war nach Hause gegangen. Erleichtert atmete er auf. Endlich konnte er mal ein bisschen verschnaufen. Auch wenn es für andere normal aussah, Akari raubte ihm viele Nerven. „Wie die Zeit vergeht... Es kommt mir vor als wäre es erst gestern gewesen, als Ikuya, Du, Makoto und ich in der Mittelschule zusammen die Staffel geschwommen sind. Das waren noch Zeiten.“ wehmütig blickte Asahi aus dem Fenster. „Ja.“ nickte Haru. Es war wirklich viel Zeit vergangen. Damals waren sie alle noch ein eingeschweißtes Team, sie waren Kameraden und vor allem enge Freunde. „Wie geht es eigentlich Kisumi? Er hat sich eine Weile nicht mehr blicken lassen.“ , erkundigte sich Haru vorsichtig. Asahi lehnte sich weiter ans Fenster, dabei stützte er sein Kinn in eine Hand. „Kisumi hat in letzter Zeit viel zu tun. Er genießt sein Studentenleben in vollen Zügen. Wir treffen uns ab und an....“ Der Rotschopf atmete tief ein und aus. Dann setzte er fort: „Ich glaube ihm geht es gut.... Schließlich hat er ja viele Freunde um sich herum.“ Anscheinend ging es Asahi genauso wie ihm. Er und Kisumi trafen sich auch immer weniger und jeder ging seinen eigenen Weg. War es normal? Ist es bei Jedem so? Wenn man andere Laufbahnen einschlägt, werden dann alte Freunde zu Bekannten bis sie einem irgendwann ganz Fremd sind? So was wollte Haru nicht. Dieser Gedanke lies ihm einen kleinen schmerzhaften Stich im Herzen spüren. Doch dann wurde er in seinen Gedankengängen unterbrochen. „Was ist eigentlich mit dir? Akari scheint dir ja nicht mehr vom Rockzipfel fallen zu wollen. Ich sehe dich fast nur noch mit ihr in Begleitung.“ ,erkundigte sich Asahi. „Du siehst doch, das es von mir absolut nicht gewollt ist. Wenn du heute nicht dazwischen gegangen wärst, hätte ich sie garantiert angefahren. Ich war wirklich kurz davor.“ seufzte Haru. „Oh man. Jetzt weiß ich wenigstens warum du als genervt und nur noch am murren bist. Mädchen können manchmal echt ätzend sein. Ist Makoto deshalb nie bei dir?“ Mit dieser Frage hätte der Schwarzhaarige nicht gerechnet. Zum ersten Mal wurde er nach langer Zeit nach Makoto gefragt. Nach Demjenigen, den er am Meisten vermisste. Sollte er Asahi einweihen? Sollte er ihm erzählen, was vor einigen Monaten vorgefallen war? Vielleicht würde er es besser verstehen als er? Erneut setzte der Rotschopf an, eine Frage zu stellen: „Was ist denn? Hast du etwa... keinen Kontakt mehr zu ihm?“ Die Antwort auf diese Frage fiel Haru richtig schwer. Haru musste mehrmals hart schlucken bis er zur Antwort ansetzten konnte. „ Asahi hör bitte gut zu, es ist folgendes geschehen....“ To be continued... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)