Es waren einmal ... von blechdosenfee (... zwei verzauberte Frauen) ================================================================================ Kapitel 7: ----------- Die letzten Herbststürme fegten über das Land und rissen den Bäumen endgültig alle Blätter vom einstigen Kronendach, sodass nur noch die kahlen Äste emporzeigten. Hier und da sah man die Schatten und schemenhafte Silhouetten einiger Naturgeister hastig das Laub zusammenklauben, um ihre floralen Schützlinge gegen die eisigen Finger des Frostes zu schützen. Die Pilzkinder zogen ihre Hüte tief in ihre flachen Gesichter und schmiegten sich in die Kuhlen der Eichenbaumwurzeln, die über die Erde herausragten. In den zugigen Nächten bemühte sich die Dienerschaft um prasselnde Kamine. Fenster und Türen waren nun stets von dichten Vorhängen verdeckt, damit ein Auskühlen durch Ritzen und Fugen verhindert wurde. Mit der eisigen Kälte des anstehenden Winters drängte sich auch ein Gerücht durch die Gänge des Schlosses und seit Lilac davon wusste, konnte sie kaum noch ruhig schlafen. Nur das fortwährende gute Zureden ihrer Freundin brachte ihr teilweise die nächtliche Erholung.   „Er wird wiederkommen und dann wird sich alles als ein großer Irrtum rausstellen.“, beharrte Rosa. Sie hatte ihre Freundin schon eine Weile an diesem Morgen dabei beobachtet, wie diese in Gedanken versunken zum Fenster hinausschaute, wo die ersten Schneeflocken des Winters fielen und manisch an den Fingernägeln kaute. Eine unschickliche Art, um Stress abzubauen, empfand Rosa. Wenn sie eines von ihrer Mutter und all den Anstandsdamen gelernt hatte, dann, dass eine Frau egal aus welchem Stand immer anständige Nägel besitzen sollte. Sie konnten schmutzig und kurz von der Arbeit sein aber sollten niemals von Zähnen drangsaliert werden. Rosa glaubte, Lilac hätte sie nicht gehört und sie wollte ihren Satz schon wiederholen als ihre Freundin die Hand sinken ließ und den Blick vom Fenster abwandte. In Lilacs Stimme klang Verbitterung mit als sie für ihre Verhältnisse barsch: „Was, wenn nicht?“, erwiderte. Im gleichen Moment hielt sie sich aber auch schon die Hand vor dem Mund. Ihre eigene Reaktion hatte sie entsetzt und erschrocken darüber flehte ihr Blick in Richtung Rosa um Vergebung. „Ich … Rosa … ich, also.“, stammelte Lilac aber Rosa unterbrach sie. „Schon gut.“, ihre Freundin lächelte aufmunternd. „An deiner Stelle hätte ich sicherlich noch schlimmer reagiert.“ Lilac dankte Rosa für ihr Verständnis. Sie würde noch wahnsinnig werden, wenn sie nicht bald herausfand, ob das Gerücht denn nun stimmt oder nicht. Rosas Stimme ließ sie aufblicken. „Ich weiß, du machst dir Gedanken aber bei aller Liebe, wir sind Zofen und haben jetzt Pflichten zu erfüllen, die wir nicht vernachlässigen sollten.“, damit hob sie den Saum des Kleides an, den sie gerade mit Nadel und Faden reparierte. „Und mit den Küchenmägden will ich nicht mehr tauschen wollen.“ In der Küche heizte die Feuerstelle die Räumlichkeiten am Tag ordentlich ein aber in der Nacht, wenn die Flamme niedrig gehalten wurde, kühlten die Nebenzimmer, die keinen eigenen Kamin besaßen, rasch ab und das morgentliche Aufstehen war jetzt immer mit einem Kälteschock verbunden, sobald der Körper den Weg aus dem Federbett fand. Die Kammer von Lilac und Rosa besaß hingegen einen kleinen Ofen, der stets etwas Wärme abgab.     Das Gerücht im Schloss war wie ein Phantom. Niemand wusste wer zuerst davon erzählte aber nach nur zwei Tagen hatte es seinen Weg schon aus den Mauern herausgefunden und da konnte es nicht mehr lange dauern bis das ganze Land davon erfuhr. Der Schankwirt im Dorf, der es jedem seiner Kunden zusteckte, wusste es vom Schweinhirten, der es von einer Küchenmagd erzählt bekam, die es wiederrum vom Pagen hatte. Gegenüber dem Hofzeremonienmeister beteuerte der Page, er habe es von der Wache, die dies bestätigte aber behauptete ein Dienstmädchen hätte davon berichtet. Das besagte Dienstmädchen wurde gefunden, befragt und gab zur Antwort, sie habe es von der Zofe einer Dame, weil die Dame ihrer Zofe davon erzählte – die Dame selber, hatte das Dienstpersonal davon reden hören. Am Ende gab der Hofzeremonienmeister auf nach dem Ursprung zu suchen, das Gerücht war da schon in allen drei Königsländern bekannt.   Schuld an der Misere schien allein der König des Südens und sein Brief zu haben. Naruto war in der Hochphase des Herbstes in seine Heimat zurückgekehrt, um mal wieder nach dem Rechten zu schauen. Als die Zeit anbrach, wo seine Rückkehr in das Uchiha-Schloss erwartet wurde, kam statt seiner ein Brief von ihm an, indem stand, er müsse seinen Aufenthalt im Süden wegen unvorhergesehener Problemen verlängern und damit hatte das Gerücht seinen Nährboden gefunden. Es wurde vermutet, er halte nicht nur nach Recht und Ordnung Ausschau, sondern auch nach einer passenden Braut. Die Töchter von Grafen und Fürsten aller drei Königsländer putzten sich heraus, nachdem sie vom Gerücht erfuhren, um bei einer plötzlich eintreffenden Einladung zu einem Ball gewappnet mit den Füßen scharen zu können. Keine der noch zur Ehe verfügbaren Frauen verschwendete einen Gedanken an eine mögliche Vermählung mit dem Uchiha-König. Zu deutlich hatte er mehr als einmal gezeigt, dass er an einer Heirat kein Interesse besaß. Zumindest nicht mehr, seit die Auserwählte fluchtartig bei Nacht und Nebel getürmt war – das war zumindest die hartnäckige Nachrede, die sich hielt und von Müttern und Töchtern und manch einem ambitionierten Vater zusammengesponnen worden war, um eine plausible Erklärung zum Verschwinden der Haruno zu haben. Die Auffassung in vielen Adelshäusern war, die Frau habe eine Missbildung am Körper gehabt und sei von ihrer eigenen Familie in ein fernes Land, am anderen Ende der Welt gebracht worden. Schließlich waren diese rosa Haare, Fee hin oder her, schon eine Zumutung gewesen und da konnte es leicht sein, dass die Fee ihr im Überschwang womöglich fünf Bauchnabel oder die Beinbehaarung eines Bärs mitgegeben hatte. Welch eine Schmach wäre daraus geboren worden, wenn der Bräutigam die Hochzeit wegen dieser Missbildung am Ende annulliert hätte und deshalb habe die Familie der zukünftigen Braut keine andere Möglichkeit gesehen als sie verschwinden zu lassen. Freunde und Bekannte der Harunos wetterten ungehört gegen die Lügen an. Das für Hinatas ebenso plötzliches Entrücken kein solches Gerücht existierte, lag einerseits daran, dass sich heiratsfähige Männer meist nichts aus verschwundenen Frauen machten, für die sich nicht interessierten und andererseits sie die Tochter eines Königs war und wer würde sich schon mit einer Königsfamilie anlegen.     Der Brief landete mit einer eleganten Handbewegung im Feuer, während Ino ein lautes und frustrierendes „Argh!“, von sich gab. „Diese Impertinenz.“, fauchte sie und zerriss zusätzlich das Kuvert. Sasuke bedachte erst das brennende Papier mit einer hochgezogenen Augenbraue und dann Ino. Um in Erfahrung zu bringen, was sie so in Rage versetzte, brauchte es von ihm nur ein gebrummtes: „Hm?“. „Schon wieder.“, empörte sich Ino und sah in seine Richtung. „Das war wieder einer dieser unmöglichen Briefe. Dieses Mal von der Tohto-Witwe mit ihren entsetzlichen fünf Töchtern. Auch sie fragt, ob es denn stimme, dass Naruto eine Braut suche.“ Sasuke konnte die Empörung einigermaßen nachvollziehen. Auch ihn würde es nerven, ständig mit solchen banalen Fragen belästigt zu werden, die eigentlich im Aufgabenfeld von Narutos Hofzeremonienmeister lag. „Will nur wissen, wer diese Falschmeldung in die Welt gesetzt hat. – Naruto und Brautsuche. Pah! Eher würde die Hölle zufrieren als das er von seinem Standpunkt, die Eine oder Keine abtritt.“, sie sah Sasuke entrüstet an. „In der Hinsicht ist er genauso dickköpfig wie du.“ Recht hatte er, dachte Sasuke bei sich und konnte nicht verhindern, dass seine Gedanken zu ihr abschweiften. Sie oder Keine.   „Ist das eine neue Marotte?“ Zuerst fühlte Sasuke sich nicht angesprochen, bis Ino energisch seinen Namen ausrief und nicht sehr damenhaft mit den Fingern schnipste. Er blinzelte. „Bitte?“ „Ist das eine neue Marotte von dir?“, wiederholte Ino ihre Frage und deutete auf seine Hände. Verwundert blickte Sasuke an sich herunter und erkannte, was sei meinte. Er spielte mal wieder mit dem Siegelring an seinem Finger, wie schon die ganzen Tage zuvor. Seit dem Spieleabend fing er ständig an den Ring zu drehen. Stets wenn sein Geist in eine bestimmte Richtung abschweifte, lenkte er sich damit ab und anscheinend tat er dies auch schon unbewusst. Sasuke erwiderte Inos Blick. „Steht irgendwo geschrieben, dass ein König das nicht darf?“ „Das nicht.“, entgegnete sie. „Aber du solltest es nicht in den Ratssitzungen machen. Es könnte den Anschein erwecken, du seist gelangweilt oder mit den Gedanken ganz woanders.“ Die ganze Mimik von Sasuke zeigte einen spöttischen Ausdruck. „Hn.“ „Sasuke,“, Ino klang erbost. Sie setzte sich im Kanapee aufrechter hin und sah ihn strafend an. Er entgegnete: „Diese Ratssitzungen sind langweilig und ich halte damit nicht hinterm Berg.“ „Sie sind aber wichtig. Woher willst du wissen, was das Volk denkt oder was es braucht?“ „Sicherlich nicht dadurch, dass ich alten, weisen…“, hier zeigte er eine abwertende Handbewegung, „… Ratsherren dabei zuhöre, wie sie sich über den Vorwitz der Bauern echauffieren und jammern ihr eines Dutzend Räumlichkeiten seien im Winter zu kalt. – Außerdem liegen sie mir mit den Steuereinnahmen für die Krone in den Ohren. Sie seien zu niedrig und ich solle endlich dem geplanten Gesetz zustimmen, die Zwerge an der Steuer zu beteiligen.“ Es kam nicht oft vor, dass Sasuke so viel am Stück redete und auch noch aus dem Nähkästchen plauderte. Interessiert horchte Ino auf. „Sie wollen die Steuern erhöhen und habe einen Antrag gestellt, um die Zwerge …“, fassungslos schüttelte sie den Kopf. Mit zur Hilfenahme der Finger zählte sie die Gründe gegen eine Steuererhöhung auf und verwies darauf, welche Probleme es mit sich brachte, wenn der Befehl ergehen würde, den Zwergen eine Steuer aufzulasten und mit Sicherheit hätte Ino so weitergemacht, wäre sie von Sasuke nicht unterbrochen worden. „Mir brauchst du das nicht zu erzählen.“, brummte er und konnte nicht verstehen, weshalb sie mit Lächeln anfing. „Lade mich doch einfach in die nächste Ratssitzung ein, dann kann ich es den richtigen Leuten sagen.“ Sasuke schloss die Augen und stützte seinen Kopf mit dem Arm, die Hand der Stirn, auf der Lehne ab. Er seufzte und hörte sie sagen: „Ich finde, wir Frauen haben in dem ganzen Regierungssystem viel zu wenig Mitspracherecht. Schau dir die Fürsten- oder auch Grafenfamilien an, den Titel bekommen die Söhne vererbt, während uns nur ein kleines Palais und etwas Geld bleibt, wenn überhaupt. Schließlich ist das Einzige was von uns Frauen verlangt wird, eine gute Partie zu machen. – Natürlich gibt es auch Ausnahmen, allen voran das Königshaus Uzuumaki mit Narutos Mutter, der verstorbenen Königin Kushina, aber der Süden ist in solchen Belangen schon immer fortschrittlicher gewesen. – Meine Mutter sagt immer: Ino, in deinem Leben wird es darauf ankommen, welche Partie du machst. …“, erneut unterbrach Sasuke sie in ihrem Redeschwall. „Nicht du auch noch.“, seufzte er genervt. Zu sehr fühlte er sich in diesem Moment wieder an Sakura erinnert. Mehr als einmal hatte sie ihm von ihren Ideen erzählt, die den gleichen revolutionären, fast aufrührerischen Charakter besaßen wie eben Inos Einfall und er war ihrer Anstandsdame sehr dankbar gewesen, dass diese mit ihren Antworten jedes Mal einen Riegel vorgeschoben hatte, bevor er sich dazu genötigt sah seine Meinung dazu zu äußern.     „Und du bist dir ganz sicher?“, Lilac konnte es noch nicht richtig glauben. Rosa lächelte. „Ja, ich bin mir ganz sicher. Ich weiß es schließlich von Sasukes Kammerdiener und der Mann lügt nie und spricht erst über solche Themen, wenn sie wirklich gewiss sind. Außerdem habe ich Ino heute beim Lunch mit so einem Brief gesehen und da hat sie sich auch schon aufgeregt. Ich wusste da aber nicht, was der prekäre Inhalt gewesen ist. Erst durch den Kammerdiener bin ich darauf gekommen.“ Die beiden Zofen aßen zu Abend und Rosa wischte sich das Fett des Hähnchens am Serviertuch ab. Nach jeder Mahlzeit durfte auch die Dienerschaft ihr Mahl zu sich nehmen. Ein beieinander sitzen während des Essen kam nicht oft vor aber da Ino bisher noch keine von beiden gerufen hatte, nutzten sie die Möglichkeit. Rosa kam das sehr zu pass, so konnte sie ihrer Freundin mitteilen, dass das Gerücht nur ein solches war. Das Schlagen der Turmglocke kündigte den Wechsel des Abends zur Nacht an. Rosa reinigte sich die Hände noch einmal gründlich am Tuch, dann stand sie rasch auf. „Ich muss mich beeilen.“, erklärte sie Lilac. „Wenn ich den Schlafmohn rechtzeitig fertig haben will.“ „Warum nimmt Ino eigentlich Schlafmohn zu sich? Sonst hatte sie doch auch nie Probleme beim Einschlafen.“, Lilac klang besorgt und Rosa schmunzelte. „Ich nehme an und das ist jetzt die reine Spekulation, dass ihr das Gerücht auch zu schaffen macht.“ „Warum das denn?“ Auf Rosas Gesicht erschien ein verschmitztes Lächeln. „Du warst heute noch nicht in ihrem Salon, oder?“ Lilac verneinte und bekam daraufhin erklärt: „Auf Inos Sekretär stapeln sich schon die Briefe und es sind alles Anfragen, ob das Gerücht auch wahr sei.“ „Wie kommst du darauf, dass das der Inhalt der Briefe ist?“ „Ich hatte die Möglichkeit einen Blick auf die Absender zu werfen. Die Briefe stammen alle von den Adelshäusern mit Töchtern im heiratsfähigen Alter.“ „Ouh.“, entkam es Lilac. „Aber ich verstehe trotzdem nicht, warum Ino deswegen nicht mehr richtig schlafen kann.“ Rosas Hand lag schon auf der Türklinke. „Nun ja, wenn ich die Arbeit eines anderen machen müsste, würde ich mich auch aufregen. Schließlich ist es die Aufgabe von Narutos Hofzeremonienmeisters sich um solche Belange zu kümmern aber die Briefe gehen merkwürdigerweise nicht an ihn, sondern an Ino und du kennst sie doch, wenn etwas nicht nach Protokoll läuft, kann sie das leicht in Rage bringen. Ich kann mir gut vorstellen, wie sie da um ihren Schlaf gebracht wird, weil sie in Gedanken ständig gegen die Impertinenz der Absender wütet.“, nach diesen Worten verließ sie die Kammer.     Vorsichtig trug Rosa das Tablett mit der Kanne warmer Milch, dem Schlafmohndöschen und einem Tiegel Honig zu den Räumlichkeiten der Silbernen. Glücklicherweise war die Milch von einer der Küchenfrauen schon auf dem Ofen warmgestellt worden, so dass Rosa sie nur noch in die ebenfalls angewärmte Kanne hatte gießen brauchte. Die Zutaten würde sie wie am vorangegangen Abend vor den Augen Lady Yamanakas mischen. Sie hätte es auch in der Küche tun können aber aus eigener Erfahrung wusste sie, Menschen tranken etwas viel eher, wenn sie sahen wie es gemacht wurde als wenn sie es einfach vorgesetzt bekamen. Auf das Klopfen des vor der Tür positionierten Dieners ertönte ein „Herein“, doch als Rosa den Salon betrat, blieb ihr fast das Herz stehen. Nur wenige Schritte von ihr entfernt stand Sasuke. Sofort senkte sie ihren Kopf, um die verräterische Röte auf ihren Wangen zu verbergen, die sie durch das plötzliche Aufeinandertreffen nicht mehr unter Kontrolle bringen konnte. Gleichzeitig spürte sie wie ihr Herz doppelte so schnell weiterschlug und kleine Überschläge vollführte. Ihr Verstand beschimpfte sie als Närrin. Nur weil sie ihn jetzt so unverhofft antraf, musste sie ja nicht gleich die Fassung verlieren. Rasch kam sie der Ehrenbezeugung nach und stellte das Tablett auf einen der kleinen Tische ab, was ihr die Gelegenheit gab Sasuke für einen kurzen Moment den Rücken zuzudrehen und so ihre Gefühle unter Kontrolle zu bringen. Rosa war wütend auf sich selbst, während der Mahlzeiten konnte sie sich doch auch beherrschen.   „Tee für die Nacht?“, Sasuke ließ seinen Blick über das Tablett und die silbernen Gefäße schweifen. Er hob aber erstaunt den Kopf als Ino ihm erklärte, dass es sich nicht um Tee handele. „Das ist Milch.“ „Milch?“, wiederholte er und in seiner Stimme schwang Unglaube mit, obgleich ihm äußerlich nichts anzusehen war. „Ja, Milch mit Schlafmohn und Honig.“, erwiderte Ino. Nebenbei gab sie Rosa das Zeichen, das Gemisch zuzubereiten und fügte an Sasuke gewandt an: „Sonst bekomme ich kein Auge zu. Hab es gestern zum ersten Mal getrunken und kann es nur empfehlen. Heute Morgen habe ich mich sehr erfrischt und erholt gefühlt.“ Anscheinend spiegelte sich Sasuke Verwunderung über die Einnahme des Getränks in seinen Augen wider, denn Ino begründete ihr Tun mit einem vorangestellten Seufzer. „Es ist nur wegen diesem Gerücht.“, und ihr Blick wanderte zum Sekretär am Fenster, wo sich die Briefe türmten. „Es würde mich ja gar nicht so mitnehmen, wenn die Dummköpfe nicht mich, sondern Narutos Hofzeremonienmeister anschreiben würden. Jetzt ist es in meine Aufgabe jeden einzelnen Brief zu beantworten.“   Ino wandte ihre Aufmerksamkeit Rosa zu und beobachtete sie dabei, wie diese eine gewisse Menge des Schlafmohns in eine Tasse gab und die warme Milch darüber goss. Sasuke folgte ihrem Blick und fühlte sich irgendwie fehl am Platz. Er wollte sich zum Gehen anschicken aber bei Rosas Anblick und Tun, mit welcher Hingabe sie den Honig unter das Milch-Schlafmohn-Gemisch rührte, ließen ihn innehalten. In seinem Inneren rührte sich etwas. Sein Geist zerrte an Erinnerungen, die er nach Sakuras Verschwinden verschlossen in der hintersten Ecke seines Daseins verborgen hielt. Er konnte es sich einfach nicht erklären aber schon wieder fühlte er sich durch Inos Zofe an Sakura erinnert. – Sakura hatte ihm immer Rosenblütentee zubereitet und ihre Art den Tee anzurichten, hinterließ bei ihm eine beruhigende Wirkung, die er auch jetzt empfand, während er Rosa zusah. Sasuke riss sich zusammen und straffte die Schulten. Er sah zu Ino und verabschiedete sich. „Dann will ich dich nicht länger stören. Ich hoffe es hilft.“, bevor er aber den Salon verlassen konnte, hörte er Ino hinterherrufen: „Und ob es hilft, oder siehst du unter meinen Augen irgendwelche Schatten?“ Ein „Hn.“, entkam ihm. Nach erst einmaliger Anwendung brauchte das nichts zu bedeuten.   [End. Kapitel 7.] Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)