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Es waren einmal ...

... zwei verzauberte Frauen
von

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„Im Schloss Mädchen, dort findet ihr Arbeit.“

Die Bäuerin blickte die zwei jungen Frauen musternd an und verzog ihr Gesicht. Sie trat einen Schritt zurück und Rosa wusste schon warum. Abscheu und Unbehagen waren es, die nicht ihr, sondern ihrer Freundin galten, die sich Abseits hielt und das Gesicht unter einer Kapuze und zusätzlich hinter einem hochgeschlagenen Schal verbarg

Rosa hegte keinen Groll gegen dieses Verhalten. Das Land war gezeichnet von dem Dunkel, dass die Elfen gewoben und in die Welt gesetzt hatten. Die Menschen, die schon immer Wortkarg gewesen waren, hatten jetzt auch die Skepsis hinzubekommen. Es würde lange dauern bis diese wieder verschwand, wenn überhaupt. Meistens blieb eine neue und schlechte Eigenart besser in den nachkommenden Generationen verankert als eine Gute. 

„Danke.“, Rosa hielt der Bäuerin einige Heller und Pfennige entgegen. „Könnten wir für das Wenige Wegzehrung von euch bekommen?“

Bei der Frage verzog die Hofherrin erneut das Gesicht. Sie beugte sich aber soweit es ging vor, ohne einen Schritt der jungen Frau entgegen treten zu müssen und schielte regelrecht auf das bisschen Geld. Ein abschätziger Pff-Laut entkam ihr, worauf Rosa die Hand zurückzog, aber von der Bäuerin aufgehalten wurde.

„Warte.“, sie zeigte auf Rosa. „Du kannst dir da drüben die Schläuche mit dem Wasser aus dem Brunnen voll machen und dir was von dem Laib Brot vor dem Ofen nehmen, aber deine Freundin bleibt mir von meinem Hab und Gut fern.“

Rosa nickte und gab der Frau das Geld. Im Gegenzug nahm sie sich, was ihr angeboten worden war. Es war nicht viel, aber mit Sicherheit gab es auf dem Weg zum Schloss noch weitere Gehöfte, bei denen sie ein wenig Proviant kaufen konnten.

In einem kleinen Säckchen, dass unter ihrem Oberkleid angenäht war, befanden sich noch einige Kreuzer und zwei Taler. Letztere hatte ein Moosmännchen des Nachts als Tausch für ein wunderschönes Laubblatt und drei Haselnüssen dagelassen hatte.   
 

Am Morgen des vierten Tages kamen die zwei Frauen am großen Tor des Schlosses an. Die Banner auf den Türmen zeigten jedem, dass der König und der Regent des Südens im Anwesen verweilten. Rosa klopfte zaghaft an die kleine Tür, welche in das mächtige, hölzerne Eingangsportal eingelassen war. Ihre Freundin zog sich die Kapuze noch tiefer in das Gesicht.

„Meinst du es wird funktionieren?“, flüsterte sie.

Rosa wusste, was Lilac meinte – die Möglichkeit, überhaupt Arbeit zu finden beim Anblick von Lilacs Gesicht. Aber vielleicht musste ihre Freundin dieser Schmähung erst gar nicht nachkommen. Es war wichtig, optimistisch zu bleiben, schließlich hatten sie nach wochenlanger Wanderung endlich ihr Ziel erreicht.

„Bestimmt.“, versicherte Rosa ebenso leise. Kurz darauf wurde die Sichtklappe in der Tür zur Seite geschoben und ein Soldat der Uchihas starrte ihnen entgegen.

„Was wollt ihr?“, seine Ton klang schroff.

„Anfragen, ob es hier Arbeit für uns gibt.“, gab Rosa rasch an.

„Wartet.“, kam es harsch zurück und die Klappe schloss sich wieder.

 

Die Zeit verging. Am Himmel wanderte die Sonne Stück für Stück ihrem Zenit entgegen. Erst gegen Mittag öffnete sich die Tür und ein in Weiß gekleideter, rundlicher Mann trat zu den beiden Frauen heraus. Seiner Kleidung und den Flecken auf der Schürze nach zu urteilen, handelte es sich um den Koch.

„Ihr wollt hier arbeiten?“, freundlich sah er ihnen entgegen.

Rosa nickte und stellte sich so, dass Lilac von ihr verdeckt wurde. Sie sah, wie der Koch erst sie und dann Lilac musterte. „Was ist mit der da?“, er war neugierig wegen ihres Verhaltens geworden.

„Sie ist schüchtern von je her, seit ihr Gesicht von einer Narbe entstellt wurde.“, und um noch mehr Gewicht auf das schreckliche Ereignis in Lilacs Kindheit zu legen, flehte Rosa. „Bitte … zwingen Sie sie nicht, das Gesicht zu zeigen.“

 

Die Bitte half und so geschah es, dass Rosa und Lilac Küchenmägde im Schloss wurden.

 

[End. Kap. 1]



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Goetterspeise
2018-08-22T05:23:43+00:00 22.08.2018 07:23
Ui,
Das hört sich gleich nicht mehr so gut an. Diese Elfen müssen ja ganz schön viel Unfug treiben. *seufz*
Bin schon gespannt wie das Land damit umgeht und Lilac tut mir wirklich sehr leid wegen ihrem entstellten Gesicht. :(

Freue mich aufs nächste Kapitel!

Liebe Grüße:)

Ps: wenn ich heim komme folgt auch noch eine Antwort auf die ENS :D
Antwort von:  blechdosenfee
22.08.2018 21:15
Hi,
ja, die Elfen sind ein Volk von kleinen egoistischne Spinnern, immer für eine Überraschung gut - sehr zum Nachteil für die Menschen.

Ich wünsche dir viel Spaß beim nächsten Kapitel und vielen Dank für Kommentar.

Viele Grüße :)


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