Das verzauberte Schloss von TheOnlyOne ================================================================================ Kapitel 5: Die Geschichte des Uchiha Clans ------------------------------------------    Die Geschichte des Uchiha Clans   ™     Sakura hatte Sasuke mit Philipes Hilfe zurück ins Schloss gebracht. Der junge Mann lag verletzt in seinem Bett und Sakura säuberte, unter Anweisung von Tsunade, seine Wunden. Ein schmerzerfülltes Knurren drang durch die Gemäuer.  Mühevoll versuchte Sakura den Gliedmaßen hinterzukommen, doch mit jedem weiteren Versuch zog Sasuke seine Arme von der jungen Frau weg. „Wenn du still halten würdest, würde es auch nicht so weh tun.“, sagte Sakura scharf. „Wenn du nicht weggelaufen wärst, wäre es gar nicht erst soweit gekommen.“, entgegnete Sasuke kühl. „Ach jetzt ist es auch noch meine Schuld…“, begann Sakura entrüstet. „Ist dir eigentlich mal in den Sinn gekommen deinen Gegenüber mit gebührendem Respekt entgegen zu treten und ihn nicht gleich wundentbrand gegen eine Wand zu drücken?“ „Du hättest eben nicht in den Westflügel kommen sollen.“, Sasukes Stimme wurde leiser. Sakura ballte ihre Hände zu Fäusten. Unerhört war seine Argumentation nur um die rohe Gewalt seiner Taten zu rechtfertigen. Noch einmal nahm Sakura ihren Mut zusammen und drückte ihm den Wickel aus heißem Wasser und Heilkräutern fest auf die Wunden. „Du solltest lernen dein Temperament zu zügeln!“, sagte sie wütend. Schwer atmend blickte Sasuke ihr sprachlos entgegen. Wie oft hatte er diesen Satz hören müssen. Wie oft ignorierte er diese Aussage, doch aus igrendeinem Grund gab ausgerechnet Sakura dem Satz eine Bedeutung. Sakura wandte sich von ihm ab und wrang das Tuch aus. „Ruh dich etwas aus…“, sagte Sakura kleinlaut. Ihre Diskussion war beendet. Sakura konnte beobachten, wie die Augenlider des jungen Mannes langsam zufielen. Er schien tatsächlich ihren Rat zu befolgen. Tsunade schenkte Sakura ein anerkennendes Lächeln. „Wir sollten ihn schlafen lassen.“, sagte Tsunade ruhig. Die Gegenstände begleiteten Sakura zu ihrem Gemach. Eine Weile blieb sie auf dem großen Himmelbett liegen und betrachtete die vergoldeten Blättergirlanden über ihr. Ihr lautes Seufzen schien den Kleiderschrank aufzuwecken. Der Kleiderschrank hustete die Überreste vertrockeneter Motten aus bevor sie Sakura registrierte. „Hey, was ist denn los mit dir?“, fragte der Kleiderschrank. „Ach nichts.“, entgegnete Sakura leise und drehte sich auf die Seite. „Das glaube ich dir nicht. Dich beschäftigt doch irgendwas?“ Noch einmal seufzte Sakura und setzte sich anschließend auf. „Weißt du Ino, ich begreife das alles nicht. Ich meine, sieh dich um. Ich bin in einem wunderschönen Schloss mit einem grausamen Schlossherren und seinen herzlichen Bediensteten. Jeder Mensch auf der Welt würde mich verrückt erklären, aber, ich möchte verstehen was hier vor sich geht. Warum Sasuke so ist wie er ist habe ich mittlerweile ansatzweise begriffen. Aber allem anschein nach, hat er das alles hier verschuldet. Also wieso tut er nichts um das zu ändern?“ Der Kleiderschrank lehnte sich gegen das Bett und seufzte. „Ach Sakura, du denkst einfach zu viel nach.“ Scherzhaft klopfte Sakura gegen das Holz des Schranks. „Ich glaube, wenn der Herr könnte, würde er alles tun um diesen furchtbaren Fluch aufzuheben, aber seine Zeit scheint noch nicht gekommen sein.“ „Gibt es denn eine Möglichkeit diesen Fluch aufzuheben?“ Der Kleiderschrank nickte. Langsam begann Ino zu erzählen. Lediglich ein Detail ließ sie bewusst unter den Tisch fallen, undzwar dass der Schlossherr die Liebe einer jungen Frau für sich gewinnen musste. Die Schlossbewohner wollten nicht, dass Sakura sich ihr Schicksal aufbürdete. „Was ist, wenn das letzte Blütenblatt fällt?“, fragte Sakura tonlos. „Dann bleibt der Herr in dieser abscheulichen Hülle gefangen, für alle Zeit… Und wir werden für immer zu Antiquitäten…“, Inos Stimme brach. „Ich würde euch gerne helfen!“, sagte Sakura entschlossen. „Es muss einen Weg geben um den Zauber zu lösen.“ Ino schenkte Sakura ein Lächeln. „Mach dir keinen Kopf, Sakura. Irgendwie werden wir das schon schaffen.“   Die Nacht brach an und alle kehrten in ihre Zimmer zurück. Aber Sakura fand keinen Schlaf. Sie wusste, wenn sie die Chance jetzt nicht nutzen würde, würde sie warscheinlich niemals eine Gelegenheit bekommen. Vorsichtig schälte sich das junge Mädchen aus dem Bett. Auf Zehenspitzen tänzelte sie aus ihrem Zimmer. Mit Argusaugen überblickte sie die verlassenen Gänge des Schlosses. Es war niemand da. Mit zitternden Händen stand sie schließlich vor der majestätischen Treppe. Noch einmal nahm Sakura einen tiefen Atemzug bevor sie leise die Treppe hinauf eilte. Unmittelbar vor den Gitterstäben, ließ sich Sakura geräuschlos auf dem Boden nieder. „Itachi?“, flüsterte Sakura. „Bist du wach?“ Eine Gestalt schien sich im Mondlicht zu bewegen. „Sakura?“, die dunkle Stimme schien rau, wie bereits am Abend zuvor. „Was machst du hier? Wenn er dich findet-.“ Sakura schüttelte den Kopf. „Dein Bruder hat gerade anderweitig zu tun.“ Stumm schickte Sakura ein Gebet gen Himmel, dass Sasuke niemals davon erfahren würde. „Was willst du? Warum bist du hier?“ „Mir gehen die Dinge, die du gesagt hast, nicht aus dem Kopf.“, gestand Sakura. „Bitte, sag es mir. Ich will wissen warum du das alles getan hast.“, platzte es plötzlich aus ihr heraus. Unter ihrer Schürze zog Sakura einen kleinen Kerzenständer mit einer Kreze heraus. Keiner schien bemerkt zu haben, dass sie diesen aus dem Zimmer des Schlossherren hatte mitgehen lassen. Mit einem Schwefelhölzchen erhellte Sakura letztlich den leeren Raum zwischen sich und Itachi. Zum ersten Mal erkannte sie den Mann der eine ganze Sippe hingerichtet hatte. Die Augen von Itachi waren tief schwarz und gesäumt von einem dichten Wimpernkranz. Seine Gesichtszüge waren weich und sanft, doch die eingefallenen Wangen und Augenhölen waren nicht zu ignorieren. Seine dunklen Haare reichten ihm bis zur Mitte seines Rückens und waren sauber zu einem Zopf zusammengebunden. Wäre er nicht so schrecklich unterernährt, war Sakura sich sicher, dass er ein sehr schöner Mann zu sein schien. „Bitte Itachi, ich möchte das alles hier verstehen. Aber ich glaube, dass ich es nur mit deiner Hilfe kann.“, noch einmal flehte sie ihn an. Seine Miene war unverändert. Wie auch Sasuke, ließ er nicht erkennen was in ihm vorging. Itachi seufzte. „Na gut. Ich werde es dir erzählen. Aber bitte unterbrich mich nicht. Ich weiß nicht wie viel Zeit mir bleibt.“ Itachis Augen glitten zu der hohen Flügeltür, welche Sasukes Schlafräume verbargen. Sakura nickte stumm, bevor Itachi begann zu erzählen. „Der Uchiha Clan gehörte einst zu den einflussreichsten Adelsgeschlechtern dieses Landes. Die Ursprünge reichen bis zur Gründung dieses Landes zurück. Und schon damals wurden die Mitglieder von Neid und Missgunst zerfressen. Die Oberhäupter der Königsfamilie wussten um die Problematik und stellten unsere Familie in den Dienst, ihre Sicherheit und die Sicherheit des Landes zu gewährleisten. Angeblich taten sie es, um unserem Clan eine Ehre zu erweisen… in Wahrheit jedoch, diente es nur dem Zweck unsere Familie so zerstreut wie möglich vom Mittelpunkt des Königreichs fernzuhalten. Unser Clan Oberhaupt wurde letztlich mein Vater, Fugaku Uchiha. In Zeiten des Krieges, hatte er eine der schwierigsten Zeiten durchzustehen, aber letztlich schenkte meine Mutter ihm einen Sohn als Erstgeborenen, mich. Schon als Kleinkind musste ich die Schandtaten des Krieges beobachten. Es war grausam. Ein sinnloses Abschlachten nur, um einem angeblich höheren Zweck zu dienen.“ Itachi schnaubte abfällig. Sakura verstand die Ironie seiner Aussage. „Ich hatte mir bereits im Kindesalter geschworen, ein starker Kämpfer für mein Volk zu werden, damit ich es vor solchen Geschehnissen schützen kann. Doch es war schwierig. Ich unterstand unmittelbar dem Schlossherren und gehörte zu seinen engsten Vertrauten, gleichsam aber, erwartete man von mir unmittelbare Treue zu meinem Clan. Mir, als Anwärter das nächste Clan Oberhaupt zu werden, wurde durch meine Stellung mehr und mehr Misstrauen von den Untergebenen meines Vaters entgegen gebracht.“ Itachi unterbrach für einen kurzen Moment. Er atmete noch einmal tief ein. „Nachdem schließlich mein bester Freund Shisui sich das Leben nahm, wurde ich permanent beschattet. Meine Familie misstraute mir, doch nicht soweit, dass mir der Zugang zu unseren Treffen verwehrt wurde. Die Unzufriedenheit des Clans wurde durch die Obrigkeit unseres Königreichs immer weiter geschürt. Die Treffen waren mittlerweile zu einem Kriegsrat ausgeartet. Ensetzt musste ich feststellen das mein Clan genau auf das hinarbeitete, was ich mein Leben lang versucht hatte zu verhindern. Ich wusste, wenn dieser Putsch gelingen würde, und er würde gelingen, dann würde das Ganze erneut in einem Bürgerkrieg enden. In meiner Verzweiflung wandte ich mich an den Schlossherren. Doch der Fehler war, dass mein Lehrmeister und gleichsam der direkte Militärberater des Herren, das bevorstehende Unheil mitbekam. Er riet meinem König zu der Schandtat die meines und Sasukes Leben zeichneten. Es wurde mir aufgetragen, den Clan ausnahmslos zu bereinigen. Ausnahmslos hieß auch, meine Geliebte Izumi und… meinen 7-jährigen kleinen Bruder Sasuke…“, Itachi stockte. Sakura erkannte, wie zerknirscht er wirkte. Langsam gewonn sie den Eindruck, dass Itachi seinen Bruder sehr liebte. „Er war immer mein Hoffnungsschimmer. Sasuke wuchs so unbeschwert auf. Er war ein fröhliches, neugieriges Kind, der es liebte Neues für sich zu entdecken und zu erlernen. Ich wusste, dass er eines Tages diesen Clan verändern würde, aber niemand gab ihm Zeit dazu. In meiner Verzweiflung wandte ich mich an den dunklen Geist unserer Vergangenheit. Ein Mann namens Madara Uchiha, eine lebende Legende. Er war es, der mit dem verbündeten Senju Clan dieses Reich hier begründete. Mit ihm gemeinsam, begang ich das schreckliche Massaker. Ja ich habe es getan…, ich habe jeden Einzelnen umgebracht, bis auf-.“ „-Sasuke.“, ergänzte Sakura geschockt. Itachi nickte ihr zu. „Ich habe es nicht übers Herz gebracht, ihm das Leben zu nehmen. Er, der unschuldig und fern von all den schrecklichen Dingen unseres Clans aufwuchs. Ein lebenslustige Junger, der alles dafür getan hatte um die Aufmerksamkeit seines Vaters und seines älteren Bruders auf sich zu ziehen.“ Sakura bemerkte die Tränen, die sich in Itachis Augen zu sammeln schienen. „Ich machte mich schließlich zum Sündenbock für das Königreich und gab Sasuke die Möglichkeit, das schändliche Bild, welches die Welt vom Uchiha Clan hatte, zu bereinigen. Mit meinem Tod würde er die Ehre wieder herstellen und als Held gefeiert werden…“ Itachi schnaubte abfällig. „Ich wusste zwar, dass mein Bruder durch die Hölle gehen würde, aber nicht, dass diese Kreatur aus ihm werden würde. Er ist mittlerweile kalt geworden und blind für jene die ihm helfen wollen. Und nun trennen uns nur noch Tage davon, alles zu verlieren für was wir je existiert haben.“ Itachi vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Sakura erkannte seinen Schmerz, den er jeden Tag mit sich zu tragen schien. Schweigsam beobachtete sie den Mann. Ihre Gedanken drehten sich immer noch die Dinge die er ihr erzählte. „Und? Habe ich deine Denkweise ändern können?“ Sakura hob dem Kopf und blickte ihm entgegen. Sie schluckte ihren Kloß herunter. „Das ganze ist einfach unfassbar-.“ „Ich weiß.“, unterbrach Itachi. „-traurig.“, ergänzte Sakura schließlich tonlos. „Aber warum hast du Sasuke nie davon erzählt?“ „Gestatte mir eine Frage, Sakura: Glaubst du, er würde mich anhören, geschweige denn mir Glauben schenken? Er hat unseren Vater angehimmelt. Er würde ihn nie anzweifeln. Und mich, mich verbindet er mit all dem Schrecken in seinem Leben.“ Nun erkannte auch Sakura den Fehler im System. „Ich danke dir, dass du mich angehört hast, Sakura.“, Itachi lächelte Sakura entgegen. „Ich danke dir, dass du bereit warst es mir zu erzählen.“ Sakura stand auf und klopfte den Schmutz aus ihrem Rock. „Wann auch immer es geht, werde ich versuchen zu dir zu kommen.“ Itachis Miene verfinsterte sich. „Du solltest wegen mir nicht den Zorn meines Bruders riskieren.“ Sakura lächelte Itachi zu, bevor sie die Flamme ihrer Kerze löschte. „Lass das mal meine Sorge sein.“, flüsterte sie, bevor sie den Mann sich selbst überließ.   Sakura versteckte Kerzenleuchter und Schwefelhölzer. Die Treffen mit Itachi würden ihr Geheimnis bleiben. Sie war fest entschlossen diesem Mann noch eine Chance zu geben. Mit der grausamen Geschichte im Hinterkopf betrat sie schließlich die Gemächer von Sasuke, um noch einmal nach ihm zu sehen. Er schlief. Eingehend betrachtete Sakura sein Gesicht, doch es fiel ihr schwer die Ähnlichkeit zu seinem Bruder zu finden. Ihre Augenpartie glitt zu den Wunden die Sakura mit Bandagen zugebunden hatte. Vorsichtig lehnte sie sich über das Geschöpf und begann den Verband an seinem Arm zu lösen. Ein Seufzen entkam dem jungen Mann. Blinzelnt öffnete er die Augen. „Was machst du hier?“, fragte er barsch. Sakura zuckte zusammen. Sie hatte nicht damit gerechnet. Beschäftigt, sprach Sakura ohne den Blick von dem bandagierten Arm zu wenden. „Ich wollte nochmal nach deinen Wunden sehen.“, sagte sie ruhig. Schweigen kehrte ein. Sasuke beobachtete, wie die junge Frau sich scheinbar hingebungsvoll um ihn kümmerte. „Hast du-… hast du den Bediensteten von ihm erzählt?“ Sakura konnte das Unbehagen seiner Stimme raushören. „Du meinst von Itachi?“, fragte sie leise. „Nein.“, entgegnete sie kurz und knapp. „Wieso hast du es für dich behalten?“ Erstaunt über seine Neugier, ließ sich Sakura auf dem Stuhl neben ihm nieder. „Ich weiß nicht… mal abgesehen davon, dass deine Reaktion mich komplett aus der Bahn geworfen hatte…“ Sasuke drehte den Kopf von ihr weg. „Es… tut mir Leid, das mit Gestern.“ Sakuras Augen weiteten sich. Was war hier los? Er unterhielt sich mit ihr und entschuldigte sich sogar. Einen kurzen Moment überlegte Sakura genau was sie sagen sollte. Sie war sich sicher, eine falsche Antwort, würde das Mienenfass wieder zum explodieren bringen. Sakura füllte ihre Lunge mit einem tiefen Atemzug. „Mir tut es auch Leid. Ich hätte nicht weglaufen sollen.“, gestand sie ihm zu. „Darf ich?“, Sakura deutete auf die Verletzungen an seinem Körper. Zögerlich nickte Sasuke und Sakura begann erneut die Wunden auszureinigen und zu bandagieren. „Danke.“, sagte Sasuke zu ihr. Sakura legte ihre flache Hand behutsam auf den frisch verbundenen Arm und blickte ihm sanft entgegen. „Gern geschehen.“     Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)