Mental Breakdown von cielsmelancholy ([Lance <3 Keith]) ================================================================================ Kapitel 1: Mental Breakdown --------------------------- Er wusste nicht warum, aber egal wie sehr er es versuchte, diese Gefühle wollten einfach nicht wieder verschwinden. Noch nie zuvor hatte er sich so armselig gefühlt, so unsicher und nutzlos. Und so unglaublich einsam. Es fiel ihm schwer zu lachen oder auch nur zu lächeln. Es fiel ihm schwer schlagfertige Sprüche zu bringen, wobei ihm diese sonst so leicht über die Lippen kamen. Manchmal. Ja, manchmal fiel ihm sogar das Atmen schwer. Stück für Stück kapselte er sich von den Anderen ab, wollte keine Belastung sein. Wollte sie nicht nerven, mit seinen so unwichtigen Gefühlen. Jeder einzelne von ihnen hatte selbst Probleme zu bewältigen. Pidge und Hunk mussten dafür sorgen, dass sie wieder nach hause kamen. Allura musste Lotors Verrat verkraften. Coran kümmerte sich um sie. Shiro musste wieder auf die Beine kommen und Keith. Verdammt, Keith. Er hatte ihn vermisst. Unglaublich vermisst. Doch er machte sich nichts vor und wusste, dass das nicht auf Gegenseitigkeit beruhte. Keith half Shiro in jeder freien Sekunde, die er erübrigen konnte. Das war ok. Sie hatten alle ihr eigenes Päckchen zu tragen. Und wer war er, dass er sie mit seinem Zeug belästigen konnte? Langsam entfernte er sich von der Gruppe, ging zum roten Löwen, blieb aber kurz davor stehen und sah zu ihm auf. Ja, er war nun sein Paladin, steuerte ihn auf ihrer Reise nach hause, aber... Lance drehte sich um und blickte zum blauen Löwen. Es war nach wie vor sein Mädchen und der einzige Löwe, zu dem er diese einzigartige Bindung hatte, welche er vor allem gerade in diesem Moment besonders spürte. Er machte kehrt und ging zu ihr, setzte sich in den Paladinsitz. „Hey Blue...“, sagte er leise, lächelte leicht bedrückt. Sachte fuhr er mit seinen Fingern über die Kontrollkonsole, sein Blick wurde wieder trauriger. Schwermütig seufzte er, ehe er sich in dem Sitz zusammenrollte und die Augen schloss. Wenigstens wenn er schlief, musste er sich nicht mit diesen elendigen Gefühlen beschäftigen. Einen Moment nachdem er eingeschlafen war, öffnete er schlagartig seine Augen und fand sich in der Astralebene wieder. Verwirrt blickte er sich um, erkannte dann, wo er sich befand. Es war hier. Hier hatte Shiro versucht mit ihm zu sprechen und er...er hatte es vergeigt. „Ok, Blue. Hab's verstanden, ich bin ein Loser. Das wusste ich bereits.“ Unsicher drehte er sich um seine eigene Achse. „Kann...kann ich jetzt wieder zurück, oder...“, fing er nervös an, doch keine Reaktion. „Fein“, meinte er resignierend. „Lance?“ Überrascht drehte dieser sich nun um. „Keith?“, erkannte er verwirrt. „Was machst du hier?“, fügte er hinzu. Leicht zuckte Keith mit den Schultern. „Red hat mich gerufen und dann hergebracht. Ich dachte, es wäre was Wichtiges.“ Lance sah ihn an. „Nun...nein. Ich bin nur hier, nachdem Blue mich hergebracht hat. Also nichts Wichtiges.“ Besorgt sah Keith ihn jetzt an, ehe er meinte: „Vielleicht ist es das.“ Fragend sah Lance ihn an. „Hm?“ - „Red hat mich hergebracht, Blue dich. Das machen sie nicht ohne Grund.“ Unbeholfen hob Lance seine Schultern. „Naja, vielleicht sind sie kaputt“, entgegnete er leichthin, in dem Wissen, dass das natürlich totaler Schwachsinn war. Er verschränkte die Arme vor der Brust und ließ seinen Blick durch die Sterne wandern. „Lance?“ Nun schaute er wieder zu Keith. „Geht es dir gut?“ Schwer schluckte Lance und spürte, wie ihm diese einfache Frage fast den Boden unter den Füßen wegzog. Sein Herz zog sich schmerzhaft zusammen und hämmerte dann heftig gegen seinen Brustkorb. Nervös lachte er kurz auf. „W-was? Natürlich geht es mir...gut. Was soll denn die Frage?“ Er bohrte unbewusst seine Finger in seine Oberarme. Langsam kam Keith ihm näher. „Du weißt, dass du mit mir reden kannst, oder?“ Gerade als er seine Hand auf Lance' Schulter legen wollte, wich dieser zurück. Er hatte das Gefühl, alles in ihm würde zusammenbrechen, würde Keith ihn berühren. „K-klar weiß ich das“, erwiderte er nervös und wandte ihm nun den Rücken zu. Fest biss er sich auf die Unterlippe und versuchte so gut es ging, die Tränen zu unterdrücken, welche in ihm hochstiegen, was ihm jedoch nicht ganz gelang. Unsicher schaute Keith ihn an. So hatte er Lance noch nie erlebt und er machte sich ernsthaft Sorgen um ihn. „Lance, bitte...“ - „Ich sagte doch, es ist alles in Ordnung. Kümmer dich nicht um mich!“ Er versuchte so selbstsicher wie möglich zu klingen, konnte aber nicht verhindern, dass seine Stimme kurz versagte. Verdammt. Gott verdammt. Er vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Nicht weinen. Bloß nicht weinen. Nicht vor Keith. Bitte. Als er nun doch Keith' Hand auf seiner Schulter spürte, zuckte er unweigerlich zusammen. Er bemerkte, wie Keith langsam um ihn herum ging. „Nein. Bitte...Keith“, wisperte er, ehe Keith seine Arme um ihn legte und ihn an sich zog. Und Lance spürte, wie alles in ihm zusammenstürzte. Wie alles, was er so gut versuchte zu unterdrücken, auf ihn niederprasselte und zu erdrücken drohte. Er spürte und hörte deutlich jeden seiner viel zu schnellen Herzschläge und jeder einzelne davon, zog sich schmerzhaft durch jede Faser seines Körpers und dröhnte in seinen Ohren. Und er merkte, wie ihm das Atmen schwerfiel, wie er unkontrolliert nach Luft schnappte, während unaufhörlich Tränen über seine Wange liefen. Er konnte es nicht ertragen. Er konnte es einfach nicht ertragen. Seine Beine ließen nach und er konnte nichts anderes tun, als sich fallen lassen. In diesem Augenblick verschwand er in Keith' Armen, welcher erschrocken seine Augen aufriss und wieder im roten Löwen saß. Hektisch sprang er auf und lief nach draußen, in Richtung des blauen Löwen. Seine Gedanken kreisten nur um Lance, in der Hoffnung, dass er ihn im blauen Löwen finden würde. Panik machte sich in ihm breit. Panik, dass er einfach verschwunden sein könnte. So wie alle, die er an sich ran ließ, die er auf irgendeine Art und Weise liebte. Seine Mutter. Shiro. Sie bekam er wieder und er wusste, dass er alles dafür tun würde, sie nie wieder gehen zu lassen. Doch was ist, wenn er das bei Lance nicht konnte? Wenn er es nicht schaffte, ihn bei sich zu behalten? Gott, was dachte er hier? Er konnte ihn nicht verlieren. Nicht Lance. Er betrat den blauen Löwen und noch bevor er Lance sah, hörte er sein herzzerreißendes Schluchzen. Schnell ging er zu ihm, sah ihn vor dem Paladinsitz auf dem Boden liegen, zusammengekauert und zitternd. Wortlos hockte er sich vor ihn, zog ihn sofort in seine Arme und drückte ihn fest an sich. Augenblicklich klammerte Lance sich nun an ihn. „Es ist ok, ich bin-“ - „Es tut mir leid“, unterbrach Lance ihn schluchzend, klammerte sich mehr an ihn. „Es tut mir so leid.“ Immer wieder brach seine Stimme unter den Schluchzern. „Lance, wovon redest du? Es ist alles ok. Du musst dich für nichts entschuldigen.“ - „Hätte ich Shiro damals verstanden..., hätte ich dafür gesorgt, dass Lotor nicht zu uns ins Team kommt..., wär ich doch nur...besser, in allem. Ich...“ Reflexartig drückte Keith ihn mehr an sich. „Du bist an nichts von alldem Schuld, Lance.“ - „Wär ich nur nicht so schwach und nutzlos. Wär ich...“ Lance schien Keith überhaupt nicht zuzuhören. Langsam löste Keith sich von Lance, welcher ihn ängstlich und schuldbewusst ansah. „Es tut mir-“ Keith nahm Lance' Gesicht nun in beide Hände, was diesen verstummen ließ. Ernst sah Keith ihn nun an. „Du bist perfekt, Lance“, sagte er ehrlich, was diesen leicht schlucken und seinen Blick unsicher werden ließ. „Ich weiß, du fühlst dich schuldig nach allem, was passiert ist. Aber nichts. Absolut nichts davon ist deine Schuld.“ Er wusste, dass Lance unsicher war, ob er als Paladin gut genug war. Er erinnerte sich an ihr Gespräch von damals. Nur hätte er nicht gedacht, dass Lance solche starken Selbstzweifel und Schuldgefühle hatte. Nicht er. Dieser selbstsichere, kleine Vollidiot, den er in den letzten zwei Jahren so sehr vermisst hatte. Und dem es weitaus schlechter ging, als Keith hätte erahnen können. Hätte er nur früher mit ihm gesprochen. Doch war er sich einfach unsicher gewesen, ob er wirklich der richtige Ansprechpartner für Lance war. Gott verdammt, er hätte einfach mit ihm reden sollen. Das würde nicht noch einmal vorkommen, er würde dafür sorgen, dass es Lance gut ging. „Du bist ein genauso guter Paladin, wie die anderen auch.“ - „Nicht so gut wie du.“ Keith verstummte und wurde leicht rot. Lance hatte sich etwas beruhigt und schniefte nochmal kurz, ehe er weiter sprach. „Du...du hast gefehlt in der Zeit. Ich...“ Leicht biss Lance sich auf die Unterlippe, senkte seinen Blick. „...ich hab dich vermisst. Genauso sehr, wie...wie ich meine Familie vermisse...“ Jetzt war es auch egal. Er hatte sich vor Keith ohnehin schon zum Idioten gemacht. Für einen Moment hielt Keith die Luft an, ehe er fast automatisch mit seinen Daumen über Lance' Wangen strich. „Ich...hab dich auch vermisst.“ Überrascht hob Lance seinen Blick wieder, schaute in das gerötete Gesicht von Keith, war nun selber leicht rot. Unsicher wanderte sein Blick langsam zu Keith' Lippen und er schluckte leicht. Was dachte er hier? Das konnte er doch nicht. Das war doch. Er bemerkte, wie er sich langsam nach vorn zu ihm beugte. Ok. Anscheinend konnte er doch. Dann sah er, wie auch Keith ihm näher kam und sein Blick wanderte wieder nach oben zu dessen Augen, welche ihn ebenso unsicher ansahen, wie seine ihn. Kurz bevor sich ihre Lippen berührten, stoppte er verlegen. Noch nie zuvor fühlte er sich so gehemmt, wenn es darum ging, jemanden zu küssen. Doch es fühlte sich auch noch nie so wahrhaftig an, so als würde es wirklich etwas bedeuten. Obwohl Lance sich keinen Zentimeter mehr bewegte, spürte er bald Keith' Lippen auf seinen, zart und schüchtern. Und es fühlte sich so an, als wenn alles, was vorhin in ihm zusammenbrach, langsam wieder aufgebaut wurde, Stück für Stück. Er merkte, wie sein Herz wieder schnell gegen seinen Brustkorb schlug, nur, dass er diesmal keinen Schmerz verspürte, nur ein aufregendes Kribbeln, welches durch seinen Körper wanderte. Er spürte, wie sich die Mauern in seinem Innerem wieder aufbauten, diesmal jedoch um dieses unglaublich warme Gefühl, welches von diesem Kuss, von Keith, ausging zu schützen. Nach seiner anfänglichen Unsicherheit, erwiderte Lance den Kuss, hob eine Hand und vergrub sie in Keith' Haaren, schloss seine Augen dabei. Er umspielte ein paar von Keith' Haarsträhnen mit seinen Fingern und musste feststellen, dass die Frisur für solche Dinge gar nicht schlecht war. Er bemerkte, wie überraschend weich seine Haare waren und wurde leicht rot bei dem Gedanken an seine dämliche Frisur und der Tatsache, dass er gerade jetzt daran denken musste. Als sie sich zögernd wieder voneinander lösten, öffnete Lance seine Augen wieder und blickte in Keith' Gesicht, welchen noch immer nah vor seinem war. „Hey, du musst doch nicht rot werden“, neckte er ihn überspielend grinsend, nur um seine eigene Unsicherheit zu umgehen. „Du bist doch selbst rot!“, maulte Keith verlegen, wurde dadurch nur noch roter und presste seine Hand in Lance' Gesicht, drückte ihn von sich weg. Lance musste lachen, woraufhin Keith seine Hand wieder wegnahm und ihn mit großen Augen ansah. Ohne es auch nur irgendwie kontrollieren zu können, beugte er sich wieder vor und drückte ihm nochmal einen Kuss auf. Lance' Gesicht glühte regelrecht und er sah Keith verwirrt an, als dieser sich wieder von ihm löste. „Bitte. Hör nie wieder auf zu lächeln.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)