♥ Alle Wege führen zu dir ♥ von Bojana (Usagi ♥ Mamoru) ================================================================================ Kapitel 15: * Die Büchse der Pandora * -------------------------------------- Goldene Stunde, die Sinne trunken machte und die Seele jubeln lies, schwindet langsam doch stetig dahin, ehe das Helle dem Dunkel weicht, ergießt sich das goldene Licht des Untergangs trotzig auf alles Sein. Goldener Tag, der die Sinne trunken macht und die Seele jubeln lässt, erwacht aufs Neue, besiegt das Dunkel! (Cora Corell) ♥♥♥ ♥♥♥ ♥♥♥ * Usagi * Mit nichtssagenden Blick, beobachtete Usagi ihre nackten Zehen, die aus dem Kies ragten. Sie wusste weder wie, noch wieso es sie zu so später Abendstunde ausgerechnet zum Strand gezogen hatte. Schon lange, länger als sie es sich selbst eingestehen wollte, wurde sie von solch zwiespältigen Gefühlen zerfressen. Jeden Tag aufs Neue, sobald sie ihre müden Augen öffnete, führte ihr Inneres einen unerbittlichen Kampf, einen Kampf gegen ihre Gefühle, deren sie sich schon seit jeher sicher zu sein schien, einen Kampf gegen ihre Überzeugungen, Gedanken, Wünsche, gegen ihren Verstand, an dem sie bereits zum Zweifeln begann, sogar gegen ihr Herz, dass jedes mal aufs Neue voller Schmerz aufschrie, wenn sie aus einen ihrer Albträume schweißgebadet aufwachte, einen Kampf gegen niemand geringeren als sich selbst. Usagi fühlte sich nicht mehr wohl in ihrem Körper, der sich von Tag zu Tag immer mehr in eine leere Hülle verwandelte und sich mit klirrender Kälte füllte, die sie am ganzen Leib erzittern ließ. Noch bevor sie ihre Augen schloss, sah sie auf das endlos weite Meer hinaus. Die Sonne, der gelbe Feuerball, dessen Farben, je mehr sie sich senkte, in ein helles Orange verlief und schließlich in ein dunkles Rot endete, ehe sie schließlich den Rand des Wassers berührte. Sie liebte und genoss die letzten warmen Sonnenstrahlen, eines sich dem Ende neigenden, wolkenlosen Tages und hasste sie zugleich, denn sie waren das Einzige, was sie noch zu wärmen vermochte. Dieses einzigartige Licht eines Sonnenunterganges, dass niemanden wegsehen lässt. Die goldene Stunde, wie sie so manch einer nannte, das letzte Aufbäumen leuchtender Schönheit, das zugleich die Dunkelheit ankündigte. Poetisch im Schein, Still im Anliegen und Mächtig im Sein! Das Schauspiel ermöglichte Usagi still zu werden, nicht zu urteilen und zu bewerten, wie sie es die vergangenen Monate tat, sondern einfach nur sehen und zu fühlen. Die Schönheit dieses magischen Moments, lies sie für den Bruchteil eines Augenblicks die Vergangenheit vergessen und verhinderte den Blick, in die ihr vorbestimmte Zukunft. Sie verweilte ausschließlich in der Gegenwart, die ihr in diesen Sekunden und Minuten einzig und allein präsent zu sein schien. In diesem, wenn auch nur kurz andauernder Zustand, wurde ihr ein Geschenk, des inneren Friedens zuteil, an das sie sich kaum mehr erinnern konnte. Um sie herum wurde es still. Angestrengt versuchte Usagi zu lauschen. Ich höre, das leise Schlagen der Wellen, gegen das Ufer, von weitem höre ich eine Fahrradklingel läuten, glückliche Kinderstimmen und ermahnende Eltern. Ich versuche in mich hineinzuhören, versuche mein altes, verloren gegangenes Ich zu spüren, die Wärme und das Licht, welches mich einst umgeben hat und gerade als ich denke es zu sehen, ihm mich zu nähern, sehe ich plötzlich MICH umgeben von nichts, außer Dunkelheit. Ich kann sehen wie ich auf das kleine, schwächer werdende Licht zulaufe, verzweifelt beide Hände danach ausstrecke, doch vergebens. Gerade als meine Fingerspitzen es berühren wollen, kann ich sehen wie es Stückchen für Stückchen von mir fortrückt. Ich sehe wie die Liebe, Freundschaft, Hoffnung, Mitgefühl, all diese Dinge, die einst ein Teil von mir waren, ein Teil meiner Selbst, immer tiefer in die unendliche Dunkelheit gezogen werden. Selbst als ich versuche einen letzten Sprint hinzulegen, bleibt es ohne Erfolg. Ganz egal wie sehr ich es mir wünsche, mit wie viel Kraft ich es auch versuche, kann ich das Licht nicht halten. Es verschwindet und lässt mich alleine zurück. Noch während mir stumme Tränen, die kühlen Wangen hinuntergleiten, erscheinen mir die Gesichter meiner Freundinnen. Rei, die wieder einmal über irgendetwas belangloses schimpft, Ami die ihr hübsches Stubsnäschen in ein Buch steckt, Minako, die sich über ein neues Kleid freut, Makoto, wie sie gerade dabei ist meine Lieblingsplätzchen zu backen. Gerade als ich beginne mich an ihrem Anblick zu erfreuen verzerren sich ihre schönen Gesichter. Ich wage es kaum hinzusehen, doch tue ich es trotzdem. Erschrocken weiche ich zurück! Das sind nicht meine Gefährtinnen. Die mir so vertrauten Gesichter, haben sich verwandelt. Die Fratzen die ich jetzt vor mir habe, machen mir Angst und gerade als ich einen Schritt nach hinten weiche, verschwinden sie im Nichts. Erleichtert seufze ich auf, doch schon taucht ein weiteres Gesicht auf, dessen Anblick mein Herz durchbohrt. Es ist Mamoru! Nein, Prinz Endymion. Die ozeanblauen Augen, sehen liebevoll auf mich herab, auf seinem Mund liegt ein sanftes Lächeln, das mir all meine Ängste nimmt. Auch auf die Gefahr hin, dass er sich im nächsten Moment in ein Monster verwandelt, laufe ich mit ausgebreiteten Armen auf ihn zu. Nichts wünsche ich mir sehnlicher, als seine Arme um meinen kalten Körper zu spüren. Zu meiner Überraschung löst er sich nicht auf. Er wartet auf mich! Gerade als ich glaube ihn zu umarmen, öffnen sich meine Augen, gerade noch rechtzeitig um zu sehen wie die Sonne hinter dem Horizont verschwindet. Anstatt Mamoru zu umarmen, umarme ich mich selbst. Der Tag war der Nacht gewichen, sowie auch die Wärme die sie erfüllte, der ihr inzwischen vertrauten Kälte wich. Usagi liebte einst Sonnenuntergänge. Sie waren für die junge Frau der Inbegriff von Romantik, doch dies änderte sich im Laufe der letzten Monate. Nach unzähligen schlaflosen Nächten, nach diesen schrecklichen Alpträumen, in denen sie den Mann begegnete, den sie von ganzen Herzen liebte, in denen sie ihn mit anderen Frauen sah. Krampfhaft versuchte Bunny die Bilder loszuwerden, die sich in ihren Kopf gebrannt hatten. Wie von allen Sinnen schüttelte sie sich, doch je mehr sie sie zu verdrängen versuchte, desto präsenter und realer wurden sie. Sie konnte sich nicht dagegen wehren, also ließ sie sich kraftlos auf den Kies sinken und gab auf. Wieder einmal musste sie mitansehen wie die Liebe ihres Lebens andere Frauen küsste, seine Hände die zärtlich über die entblößten Körper fuhren, seine Lippen die ihnen Worte zuflüsterten, von denen sie dachte, dass sie nur für sie bestimmt wären. Zuerst dachte sie sich nichts weiter dabei, doch als sich diese Träume Nacht für Nacht immer wieder wiederholten und immer realer wurden überkam Usagi Panik und spätestens als sie Mamoru mit Keiko sah, wusste sie, dass es nicht nur Träume waren, die sie heimsuchten, denn schon lange fühlten sie sich nicht danach an. Wie ein Schatten ihrer selbst musste sie diese unendlichen Qualen über sich ergehen lassen. Leise stand sie jede Nacht neben fremden Betten und war dazu verdammt worden still und reglos zuzusehen. Wie oft sie auch versuchte ihre Augen davor zu verschließen, ließ etwas in ihr nicht zu, dass sie es tat, noch gewährte es ihr die Freiheit davonzulaufen. Irgendwann ertrug sie es kaum Mamoru in die Augen zu sehen, denn auch wenn sie sie voller Liebe und Zuneigung ansahen, erschauderte sie unter ihnen. Bunny wusste trotz all dem, tief in ihren Herzen, wusste sie, dass sie ihn noch immer liebte, bei Gott, sie liebte ihn weit mehr als ihr eigenes Leben und auch wenn sie sich auch seiner Gefühle ihr gegenüber sicher war, fühlten sich seine Berührungen nicht mehr richtig an. Die Wärme und Sicherheit die nur er imstande war, ihr zu geben, verblasste mit jedem weiteren Tag der verging. Die Lippen, nach denen sie sich so sehr sehnte, dass es beinahe weh tat, fühlten sich auf einmal fremd an. Usagi zog sich immer weiter in sich zurück, versuchte so gut es ging Mamoru aus dem Weg zu gehen, auch wenn sie mehr und mehr daran zerbrach. Sie sah den Schmerz und Enttäuschung in seinen Augen, jedes mal wenn er seinen Arm nach ihr ausstreckte und sie zurückwich wie ein erschrockenes Reh. Wie gerne würde sie ohne Schmerz auf die Nacht zurückschauen, als sie ihm sagte, dass sie Chibiusa erwarteten. Sie zweifelte keine Sekunde daran, dass sie schwanger war, doch schon am übernächsten Tag lagen all ihre Träume und Glück in Schutt und Asche, als sie voller Freude zu ihrem Gynäkologen ging. Sie erinnerte sich, wie sie es sich auf der Liege bequem machte, während ihr Dr. Hashi mit dem Ultraschallgerät über den flachen Bauch fuhr und ihr mitteilte, dass sie sich irgendeine harmlose bakterielle Infektion zugezogen hatte. Vor den Augen ihres Arztes war sie tapfer und auch als sie sich auf den Weg zu Mamorus Apartment machte, vergoss sie keine einzige Träne. An seiner Tür angekommen, benutzte sie die Klingel, obwohl der Hausschlüssel in ihrer Tasche lag. Als Mamoru nach dem zehnten Mal läuten, noch immer nicht an der Tür erschien, rief sie ihn an. Seine Schicht dauerte länger als gedacht und sie beschloss ihn abzuholen. Anstatt, in den dritten Stock zu gehen, wo er Dienst hatte, wartete sie im Erdgeschoss. Noch während sie versuchte die Trauer zu verdrängen, die mit jeder Minute, die verging von ihr Besitz ergriff und ihr die Kehle zuschnürte, ihr die Luft zum Atmen nahm, glitt die Aufzugtür auf. Heraus kam wie erwartete Mamoru, doch war er nicht allein. In seiner Begleitung befand sich niemand geringerer als Keiko. Mit offenen Mund und geweiteten Augen beobachtet Usagi ungläubig wie Keikos Finger entlang Mamorus Oberarm strichen. In der Erwartung, dass er ihre Berührung ausschlug, wurde sie Zeuge wie ihr Mamo nach Keikos Hand griff und sein Daumen über ihren Handrücken fuhr. Dafür, dass sie direkt vor ihnen stand, wurde sie von keinen von Ihnen bemerkt. Sie unterhielten sich angeregt und kurz darauf lachte Keiko laut auf. Mamoru stimmte mit ein. Noch immer lag ihre Hand in seiner. Bunny verstand zwar kein Wort, das gesagt wurde, doch meinte sie genug gesehen zu haben. Enttäuschung und Wut machten sich in ihr breit und vermischten sich mit dem ohnehin vorhandenen Schmerz. Bittere Galle stieg in ihr hoch, als sie auf Absatz kehrt machte und nach draußen lief. Zu ihren Freundinnen konnte sie jetzt nicht. Sie hatte ihnen noch nichts von der vermuteten Schwangerschaft erzählt und der einzige Mensch den sie brauchte, der einzige der ihr Trost und Geborgenheit geben konnte, flirtete öffentlich mit seiner Verflossenen. Dies war die Nacht, in der sie das erste Mal träumte. Trotz der Gewissheit, dass sie ihm bald die Wahrheit sagen musste, konnte sie sich nicht dazu durchringen. Mamoru verhielt sich ihr gegenüber so wie immer und sie hatte nicht die Kraft, noch den Mut ihn auf Keiko anzusprechen. Zwischendurch dachte sie auch an Baal. Nach dem einen Versuch, hatte er sich nicht mehr blicken lassen und warum bekam nur Mamoru seine Erinnerungen zurück? Nicht, dass sie darüber nicht glücklich war, aber warum nur er? Was ist mit Motoki, ihren Eltern, ihren Bekannten? Wieso blieben all ihre gemeinsamen Bilder verschwunden? Kurz beschlich sie das Gefühl, dass irgendetwas an der ganzen Sache mächtig faul war? Sie musste unbedingt mit Rei darüber sprechen. Mamoru hatte die Woche darauf Nachtschicht, was ihr inzwischen hochwillkommen war, denn so musste sie ihm nicht weiter die glückliche, schwangere Freundin vorspielen, die sie nicht mehr war. Es fing an sie zu ärgern, wenn er mit ihr sprach als ob sie das größte Dummerchen auf dem Planeten wäre. Die übertriebene Fürsorge und sein ständiger Drang sie immer und überall in den Arm zu nehmen und zu küssen, trieb Usagi schier in den Wahnsinn. Manchmal hätte sie ihm gern all das, was ihr auf den Herzen lag, laut ins Gesicht gebrüllt, doch auch das konnte sie nicht. Was sie davon abhielt verstand Usagi selbst nicht. Sie war nicht ein Mensch der log, oder seine Gefühle unterdrückte oder seine Freunde beschwindelte. Warum fiel es ihr auf einmal so einfach jemand zu sein der sie tief in ihrem Herzen nicht war. Es musste eine Erklärung dafür geben, warum Mamoru und Saori so vertraut miteinander umgegangen sind. Nie würde ihr Mamo ihr absichtlich weh tun, kam es ihr immer wieder in den Sinn, doch diese Gedanken waren nur von kurzer Dauer. Es war später Abend, als Usagi die Treppe zum Hikava Tempel emporstieg. Kurz bevor sie losging, trommelte sie all ihre Freundinnen zusammen. Außer Taiki, Yaten und Seiya waren alle bereits anwesend. Da Baal nichts mehr unternahm, konnten sie sie überreden das Angebot mit der Tournee anzunehmen. Als sie sich in der Nähe der Tür befand, hörte sie die Stimme von Setsuna. Wie es schien wurde gerade über sie gesprochen. Usagi wusste, dass sich es nicht gehörte zu lauschen, doch zwang sie etwas inne zu halten. Ihre Füße fühlten sich an wie Blei und so stand sie vor angelehnter Tür, unfähig sich zu bewegen, als sie hörte wie Minako das Wort ergriff. Sie sprachen nicht nur über sie, nein, sie lästerten. Um was es sich bei dem Gespräch tatsächlich handelte, wusste sie nicht und nachdem was sie zu hören bekam war es ihr auch schnuppe. Wie konnten sie nur? Minako schlug vor, ihr nichts zu erzählen. Was es war wusste Usagi nicht, aber warum hatte ihre Freundin auf einmal das Bedürfnis etwas vor ihr zu verschweigen? Lange hatte sie nicht Zeit darüber nachzudenken, denn die Stimmen ihrer Freundinnen überschlugen sich. Setsuna bezeichnete sie als naiv, Rei stimmte dem nur allzu-gern zu, Ami sagte zwar nichts, doch konnte sie durch den Spalt hindurch sehen wie sie nickte. Einzig und allein Makoto, Haruka und Mitchiru schwiegen und sahen skeptisch in die Runde, doch auch dies hielt nicht lange. Harukas Gesichtszüge verhärteten sich und Mitchiru versuchte ihn am Aufstehen zu hindern. Jetzt meldete sich auch Makoto zu Wort. Ihrer Stimme nach zu urteilen war sie mächtig sauer. » Haruka, du kennst Bunny, sie würde es nicht verstehen, noch würde sie uns zustimmen, also ist es sowohl für uns als auch für sie das Beste, wenn wir sie außen vor lassen.« Nun war Mitchiru an der Reihe. » Versteh doch! Wenn jetzt mit ihr darüber sprechen, wird sie es in den völlig falschen Hals bekommen. Serenity hat zwar ein Herz aus Gold, aber wenn es um Vernunft und Zurückhaltung geht … naja ihr wisst ja wie sie manchmal sein kann!« Als nun auch Haruka zustimmte, hatte der Klos in ihrem Hals bereits ungeahnte Größe angenommen. Erst als sie Rei ermahnte, dass sie bald kommen müsste, wechselten sie das Thema. Erst danach gaben auch Usagis Füße nach und sie konnte sich wieder frei bewegen. Tapfer schluckte sie und unterdrückte die aufkeimenden Tränen, bevor sie mit einem falschen Lächeln eintrat. Das Thema Baal war vergessen. Stattdessen hörten sie Luna und Artemis an, die ihnen nicht viel Neues zu erzählen hatten. Während des ganzen Abends bildete sich Usagi ein, dass hinter ihren Rücken weiter getuschelt wurde. So vergingen Wochen und Monate, in denen sie sich öfter als ihr lieb war, in genau solche Situationen geriet. Hier und Da schnappte sie zusammenhanglose Wortfetzen auf und reimte sich Diese so zusammen, dass sie sich gegen sie richteten. Den endgültigen Schlussstrich zog sie aber erst, nachdem sie Mamoru und Rei dabei erwischte, wie sie über ihre ersten Kämpfe sprachen. Der Grund ihres Lachens, war sie. Mamoru grinste, als er ihr verspielt die Backe knuffte und sie damit aufzog, dass sie ohne ihn aufgeschmissen gewesen wäre. Was als Scherz und liebevolle Neckerei gedacht war, nahm sich die Blondine jedoch so sehr zu Herzen, dass anstatt mit ihnen zu lachen, sie sich erhob und ohne ein weiteres Wort das Crown verließ. Mamoru war ihr gefolgt und wollte wissen, was in letzter Zeit mir ihr los sei, worauf sie ihn zu verstehen gab, dass sie nicht im geringsten daran interessiert sei, ihnen weiterhin als Witzfigur zu dienen. Er versuchte zu ihr durchzudringen aber kam nicht weiter. Wütend schmiss sie mit Vorwürfen um sich und ließ einen sprachlosen Mamoru mitten auf der Straße stehen. Danach war nichts mehr so wie es einmal war. Usagi passte ihre Schichten entgegen den von Mamoru an, sodass sie einander kaum zu Gesicht bekamen. Selbst wenn es ihre Zeit zuließ verbrachte sie diese lieber allein in ihrem Zimmer. Als Luna sie eines Nachts darauf ansprach, zettelte sie einen Streit an, deren Maß alles überstieg und Luna weinend zu Minako lief. Seit da an, sprachen sie nur noch das Nötigste miteinander, denn die Katze schob Usagis Stimmungsschwankungen ihrer Schwangerschaft zu. Und nun lag sie allein, mitten in der Nacht am Strand und fühlte sich so einsam wie niemals zuvor. Mit kalten Augen sah Usagi ins Nichts, sah die letzten Bilder eines schönen Traums an sich vorbeifliegen. Die ersten Tränen fingen an zu rollen. Das Lachen, was sie an den Tag legte, diente nun mehr als äußerer Schutz, ein letztes Festklammern an die heile Welt und ein Hinausschieben des Unausweichlichen. Noch ein allerletztes Mal wagte Usagi einen Blick zurück, versuchte sich an die wenigen schönen Erinnerungen zu klammern, sich von der dunklen, mächtigen Welle zu schützen, die sie in die Dunkelheit zu tragen gedenkt, doch vergebens. Sie fühlte wie sie die Dunkelheit einhüllte, sie immer weiter in Ferne trieb. Die Stille die sie umgab, fürchtete sie nicht mehr, sondern hieß sie willkommen, zog sich vollkommen in ihr zurück um die Trauer ertragen zu können, tauchte darin ein, sowie die Sonne, die hinter dem Meer hinabtauchte, so verschwand auch das Licht der Hoffnung in den Tiefen der Dunkelheit und des Nichts. Ohne dass Usagi wusste was eigentlich geschah, blendete sie all das Schöne, all die Liebe aus, sah nur mehr jenes schlechte, was ihr widerfahren war und machte den entscheidenden Schritt ohne es auch nur wahrzunehmen, den entscheidenden Schritt auf den Baal geduldig gewartet hatte. Serenity sah die Welt nun mit seinen Augen, sah in den Menschen all das, was sie eigentlich waren, nämlich schlecht! Seine kleine Prinzessin hatte soeben eine Entscheidung getroffen .. .. .. Der Glanz, der bis dahin in ihren kristallklaren Augen erstrahlte, erlosch, so wie einst als das Silbermillenium sein Ende fand. Der Halbmond auf Serenitys Stirn erstrahlte. Das Licht der Hoffnung, die Königin selbst öffnete in diesem Augenblick die Büchse der Pandora .. .. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)