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Ein unverhofftes Familientreffen

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
So, da das jetzt hier erledigt ist, wird es ab dem nächsten Kapitel wohl einige Zeitsprünge geben, damit wir mal vorankommen. Mehr habe ich nicht wirklich zu sagen, also los geht's ^^ Komplett anzeigen

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Strafarbeit

Zu behaupten, dass Rin einen kühlen Kopf bewahrte, wäre eine eiskalte Lüge gewesen. Er wusste, dass seine "Begegnungen" mit Lilith nicht einfach nur Träume waren, sondern tatsächlich stattfanden. Jedoch hätte er nie gedacht, dass sie ihm körperlichen Schaden zufügen konnte. Es war alles in seinem Kopf, wie konnte sie ihn da bitte kratzen?! Während er sich anzog, bemerkte er außerdem mehrere Kratzer am Rücken und Würgemale am Hals. Zu seiner Verwirrung trat seine Selbstheilung nicht ein und das war sicher kein gutes Zeichen.
 

Als er fertig war, machte er sich sofort auf den Weg zu seinen Geschwistern. Dummerweise waren alle Zimmer abgeschlossen, bis auf Lucifers. Er klopfte an und die Stimme des Lichtkönigs bat ihn herein. Das Zimmer seines ältesten Bruder entsprach so ziemlich seinen Vorstellungen. Die Wände waren in einem hellen gelb und weiß gestrichen, an einer Wand war eine abstrakte Sonne gemalt worden. Der Boden war weiß, darauf lag ein zartgelber Teppich. Die meisten Möbel waren ebenfalls zartgelb oder weiß. Es gab mehrere Bücherregale, welche bis oben hin gefüllt waren. Auch hingen Karten an der Wand sowie einige Landschaftsgemälde. Alles sah sehr ordentlich und organisiert aus, nirgends lag eine leere Verpackung oder ein Kleidungsstück herum. Sogar die Papierstapel auf seinem Schreibtisch waren in Ablagen sortiert worden. Lucifer und Beelzebub saßen sich gegenüber und spielten Schach. Neben ihnen auf einem Sofa spielten Astaroth und Iblis Karten, Azazel tippe auf seinem Smartphone und Amaimon lutschte an einem Lolli. Sie sahen auf als Rin dazukam.
 

"Morgen.", grüßte Lucifer. "Oder Mahlzeit? Du hast ziemlich lange geschlafen. Hat dich Ankou so sehr in den Schwitzkasten genommen?" Seine Augen verengten sich plötzlich. "Was hast du da am Hals?"
 

"Morgen.", murmelte Rin. "Das sind...Würgemale."
 

Die Dämonenkönige starrten ihn an, dann stand Iblis auf und zog ihn mit auf das Sofa.
 

"Erzähl uns alles.", befahl er scharf.
 

Das tat er auch. Er berichtete von seinen Visionen der Vergangenheit und dem erneuten Treffen mit Lilith. Als er fertig war, herrschte kurz Schweigen.
 

Schließlich ergriff Beelzebub das Wort. "Warum hast du uns nicht erzählt, dass du schon mal eine Vision der Vergangenheit hattest?"
 

"Ich habe ehrlich gesagt nicht mehr wirklich dran gedacht.", gab der Nephilim zu.
 

"Es ist jetzt sowieso egal. Zeigst du uns bitte deine Kratzer?", fragte Lucifer.
 

Rin zog etwas zögerlich sein Oberteil aus, sodass sie die Schrammen auf seinem Rücken und seinen Armen, sowie die Würgemale sehen konnten.
 

"Autsch.", kommentierte Astaroth als er sich den Rücken ansah. "Das blutet immer noch."
 

Rin zuckte zusammen als Lucifer vorsichtig über die Schrammen strich. "Tut das weh?", fragte dieser.
 

"Nein, brennt nur etwas."
 

"In Ordnung, dann ist es nicht so schlimm wie gedacht. Amaimon in meiner obersten Schreibtischschublade ist noch eine Flasche Tollkirschentinktur. Hol das bitte her.", bat der Lichtkönig den Erddämonen während er sich Rins Arme näher ansah.
 

Der Erdkönig kam der Aufforderung nach und Lucifer begann damit die Flüssigkeit auf einen Wattebausch zu träufeln.
 

"Das brennt jetzt etwas.", warnte er vor. Das war untertrieben. Der Nephilim fluchte als die Flüssigkeit mit seinen Verletzungen in Kontakt kam.
 

"Halt still, es wird gleich besser."
 

Er kümmerte sich zuerst um den Rücken, dann die Arme und den Hals. Das brennen ließ nach und er spürte, wie sich die Schrammen schlossen.
 

"So das hätten wir. Du kannst dich wieder anziehen."
 

Erleichtert kam Rin der Aufforderung nach. "Danke. Also was denkt ihr nun wegen meiner Visionen? Warum kann ich überhaupt in die Vergangenheit sehen?"
 

"Wahrscheinlich wegen Vater.", murmelte Amaimon.
 

"Heißt?"
 

"Sein eigentliches "Element" sind zwar seine Flammen, aber er hat auch die Grundkontrolle über unsere. Irgendwie muss er die ja bei der Erschaffung der Dämonen verliehen haben.", erklärte Iblis. "Jedenfalls hat er auch hin und wieder Visionen von der Zukunft oder der Vergangenheit. Schätze du hast diese Veranlagung geerbt."
 

In seiner Stimme schwang ein Tonfall mit, welchen Rin nicht wirklich zuordnen konnte. War es Unmut? Er war nicht ganz sicher.
 

"Auf jeden Fall sollten wir Vater Bescheid sagen.", merkte Beelzebub an. "Sicher kann er irgendwie dafür sorgen, dass sie sich nicht mehr in deine Träume schleichen kann."
 

Wenn es nur so einfach wäre.
 

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Rin sah sich staunend im Thronsaal um. Er war zum ersten Mal hier und konnte seine Neugier nicht unterdrücken. Der Raum war riesig! Der Boden bestand aus einem schwarzen polierten Stein (Obsidian, wie er später erfuhr), die Wände waren dagegen aus einem dunkelblauen Gestein. Die Decke war bemalt und wurde von mehreren schwarz-dunkelblauen Steinsäulen gestützt. Die Fenster waren im Gotik Stil, die schwarzen Scheiben nahmen jegliche nach draußen. Erleuchtet wurde der Raum von Satans blauen Flamme, welche in Feuerschalen brannte. Am Ende des Raums war ein schwarzes Podest, darauf stand der Thron des Dämonengottes. Dieser bestand ebenfalls aus Obsidian. Seitlich davon standen links und rechts je vier weitere Throne, offensichtlich für die Baal.
 

Diese waren gerade beschäftigt Satan alles zu erzählen, während Rin einiges ergänzte oder näher beschrieb. Egyn und Samael waren inzwischen dazu gekommen. Der Dämonengott hatte einen Arm auf der Lehne, stützte darauf seinen Kopf ab und hörte aufmerksam zu. Sein Gesichtsausdruck verriet nicht, was er dachte. Als sie fertig waren, fuhr er sich mit der Hand durch seine Haare.
 

"Langsam, aber sicher bin ich versucht sie raus zu lassen damit ich ihr den Hals umdrehen kann. Ich werde versuchen zusätzliche Bannkreise zu platzieren um sie weiter einzudämmen. Mehr können wir momentan nicht tun."
 

Rin nickte nur. Was sollte er auch dazu sagen?
 

"Da ihr gerade alle hier seid, können wir gleich weitermachen.", fuhr Satan fort.
 

Die Dämonenkönige wechselten verwirrte Blicke.
 

"Ich dachte es wäre alles soweit geklärt? Iblis möchte seinen Geburtstag nicht feiern, also kommt nur das Blutgericht. Die Sommersonnenwende ist ein Hexenfest.", antwortete Egyn verwundert.
 

"Moment, Iblis Geburtstag?! Und was ist eine Sommersonnenwende und ein Blutgericht?", unterbrach Rin ihn.
 

"Ich habe am einundzwanzigsten Geburtstag.", sagte der Feuerkönig schulterzuckend. "Aber momentan ist so viel los, da möchte ich nicht feiern. Die Sommersonnenwende wird nur von den Hexen gefeiert und ist für uns uninteressant. Das Blutgericht ist ein Gedenktag für die Opfer, welche von Lilith und ihren Anhängern hingerichtet wurden und am vierundzwanzigsten."
 

Hexen? Der Nephilim machte eine mentale Notiz später nachzufragen. Irgendwie fand er auch den Gedanken befremdlich, dass Dämonen Geburtstag feierten. Andererseits machte es irgendwie Sinn, sie wurden ja wohl kaum vom Storch gebracht. Wie alt waren Satan und die Baal überhaupt?! Hatte Satan auch einen Geburtstag?!
 

Der Dämonenherrscher begann erneut zu sprechen und Rin hätte schwören kann, Belustigung in seiner Stimme zu hören. "Ihr habt immer noch eine Strafe abzubüßen."
 

Kollektives Aufstöhnen erfolgte.
 

"Aber brauchst du nicht unsere Hilfe beim organisieren?! Außerdem haben wir noch andere Sachen zu tun!", wandte Astaroth schnell ein.
 

Satan grinste gemein. "Das bekomme ich alleine hin und den Rest können eure Stellvertreter übernehmen."
 

"Aber-", versuchte Beelzebub einzulenken, doch der weißhaarige Dämon ließ ihn gar nicht erst zu Wort kommen.
 

"Ich habe eure Strafe bereits aufgeschoben, also hört auf euch zu beschweren. Ihr werdet das westliche Archiv aufräumen und alles neu sortieren. Wenn ihr schon dabei seid, könnt ihr euch gleich noch um den ganzen Staub und die Spinnenweben kümmern."
 

Einigen der Baal klappte der Kiefer auf.
 

"A-aber da wurde schon seit meiner Geburt nicht mehr sauber gemacht! Das wird Tage, wenn nicht sogar Wochen dauern!", entrüstete sich Egyn.
 

"Dann wird es wohl höchste Zeit, nicht wahr? Geht also am besten gleich an die Arbeit.~", feixte Satan. "Übrigens dürft ihr weder eure Kräfte benutzen, noch einen der Bediensteten um Hilfe bitten. Denkt also gar nicht daran Vayas Gutmütigkeit auszunutzen. Wenn ihr dagegen verstoßt, werde ich das merken. Hin und wieder schaut Phenex vorbei, um euren Fortschritt zu überprüfen, also seid gründlich."
 

Er erhielt nur fassungsloses Starren, sogar Samael und Amaimon schauten etwas unglücklich drein.
 

"Können wir nicht-", begann Azazel etwas verzweifelt, aber erneut unterbracht Satan jegliche Widerworte.
 

"Nein, könnt ihr nicht. Oder wollt ihr lieber Aufgaben im Tartaros unter Alastors Aufsicht bekommen?"
 

"Das war eine rhetorische Frage.", seufzte er als Amaimon den Mund öffnete.
 

"Musst du sie wirklich so hart bestrafen?", mischte sich nun Rin ein. "Es ist doch nichts passiert." Inzwischen hatte er sich zusammengereimt, dass es wohl um den Barbesuch ging.
 

Satan rieb sich seufzend den Nasenrücken. "Rin, du musst sie nicht in Schutz nehmen. Sie haben einen Fehler gemacht und nun werden sie die Verantwortung tragen." Damit war das Thema wohl durch für ihn. "Ihr könnt gehen."
 

Wissend, dass es zwecklos war, wandten sie sich um und verließen den Saal. Erst als sie draußen waren, brach alles heraus.
 

"Das Archiv aufräumen...hat er sie nicht mehr alle?!", wetterte Iblis los.
 

"Iblis nicht so laut, wenn er dich hört-", unterbrach Egyn nervös.
 

"Scheiß drauf! Das soll doch wohl ein Scherz sein!", stimmte Astaroth dem Feuerkönig zu. "Allein den ganzen Dreck loszuwerden wird ewig dauern! Und wir dürfen unsere Fähigkeiten nicht verwenden?!"
 

"Ich würde mir eher Sorgen ums sortieren machen. Da ist wahrscheinlich alles komplett durcheinander.", grummelte Beelzebub.
 

Samael verdrehte die Augen. "Ich hatte nicht einmal etwas mit diesem Fiasko zu tun und bekomme Ärger. Immer diese Vorurteile..."
 

"Du hast genauso wenig aufgepasst!", hielt Lucifer gegen.
 

"Und wenn Lucifer nicht vorher dein Handy eingezogen hätte, hättest du alles gefilmt und Bilder gemacht.", murmelte Azazel.
 

"Also wirklich, mir so etwas vorzuwerfen...das tut weh."
 

"Das ist aber die Wahrheit.", murmelte Amaimon, woraufhin er einen entnervten Blick von Zeitkönig bekam.
 

Rin konnte nicht anders als sich etwas schuldig zu fühlen. "Tut mir leid, das ist-"
 

"Nicht deine Schuld.", unterbrach Lucifer ihn.
 

"Ich hätte genauso aufpassen müssen."
 

"Du hattest keine Erfahrung mit Alkohol und konntest es nicht einschätzen. Es war größtenteils unsere Schuld.", seufzte Beelzebub.
 

"Danke übrigens, dass du versucht hast ihn umzustimmen.", merkte Egyn an.
 

"Zu dumm, dass er uns verboten hat, um Hilfe zu bitten.", grummelte Astaroth. "Vaya kann nämlich nicht nein sagen, wenn man ihre Hilfe braucht..."
 

"Das nennt man ausnutzen.", knurrte Egyn.
 

"Ich könnte euch helfen.", schlug Rin vor.
 

Lucifer winkte ab. "Wir kommen schon alleine klar-"
 

Astaroth trat ihm auf den Fuß. "Was er meinte: gerne doch! Vater hat immerhin nie gesagt, dass du nicht helfen kannst."
 

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Rin betrachtete blinzelnd das Bild, welches sich ihm bot. Damit hatte er nicht gerechnet. "Das sind verdammt große Bücherstapel.", kommentierte er.
 

Wie hatte man all diese Bücher so hoch stapeln können?! Die Stapel gingen teilweise bis zur Decke! Das Archiv selbst bestand aus fünf Räumen und war mit Regalen und Kisten vollgestopft. Überall lag eine dicke Staubschicht, Spinnweben hüllten alles ein und er meinte etwas kleines über den Boden rennen zu hören. Die einzige Lichtquelle waren die Fenster, sowie einige Kerzen. Der Kamin war scheinbar lange nicht genutzt worden.
 

"Dafür brauchen wir doch ewig und drei Tage...", stöhnte Egyn entmutigt auf.
 

"Es könnte schlimmer sein.", versuchte Lucifer die Situation zu entschärfen.
 

Iblis verdrehte die Augen. "Schlimmer wäre nur, wenn Beels Viecher hier rumrennen würden."
 

Der Insektenkönig ignorierte ihn. "Immerhin müssen wir nicht Azazels Zimmer aufräumen."
 

"Das ist wirklich das einzig Positive.", seufzte Samael.
 

"Ich schätze, wir sollten uns heute nur auf das erste Zimmer konzentrieren. Zuerst kümmern wir uns um den Staub und die Spinnweben, dann fangen wir an die Bücher zu sortieren. Die Kisten sind zum Schluss dran.", schlug Lucifer vor. Sie nickten alle und machten sich grummelnd an die Arbeit.
 

Dank Beelzebub waren die Spinnen (Rin konnte nicht anders als bei ihrem Anblick zusammenzuzucken) relativ schnell verschwunden, also waren auch die Spinnennetze bald vollständig entfernt. Der Staub war ein größeres Problem und Astaroths Vorschlag, dass Egyn mit seinen Kräften einfach den Boden fluten sollte, hörte sich wirklich verlockend an. Schlussendlich kümmerten sich Egyn, Amaimon, Beelzebub, Azazel und Rin um den Boden, während die übrigen vier Baal die Regale übernahmen. Nach guten zwei Stunden war der Raum endlich halbwegs sauber (von den verdreckten Fenstern und dem Kamin abgesehen) und sie erlaubten sich eine kurze Pause, nur um fünfzehn Minuten später von Lucifer wieder hochgescheucht zu werden.
 

"Oh Man, ich fühle mich wie damals zu meiner Strafe in der Schulbibliothek. Nur diesmal ohne diese alte Schreckschraube von Bibliothekarin, die ständig 'Pscht' macht, obwohl man gar nichts sagt.", beschwerte sich Astaroth.
 

"Ihr wart in einer Schule?", entfuhr er Rin. Irgendwie war er immer davon ausgegangen, dass sie im Palast Privatunterricht bekommen hatten.
 

Iblis nickte. "Wir haben zwar auch Unterricht im Palast bekommen, aber Vater wollte nicht, dass wir hier vollkommen abgeschottet rumhängen also sind wir auf eine öffentliche Grundschule und danach auf eine Privatschule gegangen. Da aber die meisten so oder so Schiss vor uns hatten und ein Haufen Gerüchte über uns im Umlauf waren, haben wir trotzdem nicht wirklich Freunde gefunden. Da gingen zum großen Teil nur die Kinder von Reichen und Adligen hin und die waren meistens unerträglich. Einige aus den unteren Schichten sind durch Stipendien an die Schule gekommen, sie waren dann meist ganz in Ordnung. Da wir zumindest noch Amon, Ankou und Vaya kannten, ging es eigentlich."
 

Das machte wohl Sinn. "Ihr kennt sie also schon seit eurer Kindheit."
 

"Vayas und Ankous Eltern waren Diener hier und haben auch mit ihnen hier gelebt, Amons Vater war mit Vater gut befreundet.", erklärte Astaroth. "Amon wurde sogar hier im Palast geboren. Wir sind uns damals beim Kampftraining begegnet und ziemlich aneinander geraten. Das Ende vom Lied war, dass ich ihm ein paar Zähne ausgeschlagen habe."
 

"Und dir hat er die Nase gebrochen.", ergänzte Egyn.
 

Astaroth verdrehte die Augen. "Ja, ja. Es war unentschieden. Naja, irgendwie haben wir uns dann doch angefreundet. Wir haben ihm auch damals mit Agash geholfen, er selbst hat sich ja nicht getraut sie anzusprechen."
 

"Dafür hast du dich ewig nicht getraut Kali zu diesem Tanz einzuladen.", erinnerte Samael ihn feixend.
 

"Darum bin ich bei sowas immer mit Ankou gegangen. Viel weniger Stress.", murmelte Azazel.
 

"Stimmt und Egyn ist mit Vaya gegangen nachdem sie von ihrem Freund sitzen gelassen wurde.", fügte Beelzebub hinzu.
 

Iblis kratzte sich am Kopf. "Echt? Das weiß ich schon gar nicht mehr..."
 

"Wahrscheinlich weil du voll warst."
 

"Das waren wir alle, weil irgendjemand was in die Bowle gekippt hat. Andernfalls hätte sich fast keiner auf die Tanzfläche getraut!"
 

"War Vaya am Ende nicht auch betrunken?", überlegte Amaimon.
 

"Stimmt...", antwortete Astaroth stirnrunzelnd. "Irgendwie kam doch raus, dass ihr Ex-Freund schon eine getroffen hat, als sie noch zusammen waren. Die Arme war echt am Ende..."
 

"Ankou hat ihm doch sogar eine gescheuert oder?", erinnerte sich Iblis lachend.
 

Azazel nickte "Und sie hat die Bowle über ihm geleert...ne Moment. Sie wollte ihn zuerst darin ertränken, aber wir konnten sie davon abbringen. Am Ende mussten wir dann Vaya zurück zum Palast bringen, weil sie komplett aufgelöst war."
 

"Hat Ankou keinen Ärger bekommen?", fragte Rin.
 

"Glaube nein...", überlegte Iblis.
 

"Dafür durfte Vater mindestens einmal pro Woche dort vorbeischauen, weil ihr mal wieder etwas angestellt habt.", erinnerte Lucifer scharf.
 

"Einmal auch wegen dir!"
 

"Wegen uns allen und das war auch etwas anderes."
 

"Was ist passiert?", fragte Rin neugierig.
 

Iblis kicherte. "Wir haben ein paar Typen krankenhausreif geschlagen..."
 

"Weil sie uns ständig das Leben schwer machen mussten.", ergänzte Lucifer. "Ihr wart auf jeden Fall wesentlich anstrengender. Die Klassenlehrer haben irgendwann angefangen Vater zu duzen und dieses eine Mädchen hat ihm schon immer zugewunken."
 

"Erinnere mich nicht, Gehenna war das peinlich..."
 

Lucifer schüttelte den Kopf. "Genug jetzt, gehen wir zurück an die Arbeit."
 

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Rin wusste, dass er in nächster Zeit genug von staubigen Büchern hatte. Die Stapel schienen einfach nicht kleiner werden zu wollen und manche der Bücher waren äußerst widerspenstig. Erneut schaffte er es unbewusst ein Buch zu beleidigen, welches ihm daraufhin eine Standpauke hielt bis Iblis sich es schnappte, in das Regal stopfte und drohte es anzuzünden, wenn es nicht endlich ruhig wäre. Andere Bücher dachten gar nicht daran sich einsortieren zu lassen oder gar auf ihrem Platz zu bleiben, sondern flogen im Zimmer herum. Normalerweise hätte Azazel sie ganz einfach nach unten holen können, aber ihre Kräfte durften sie nicht benutzen und Phenex schaute regelmäßig vorbei. Immerhin war die Decke niedrig, sodass sie sich nur auf die Tische und Kisten stellen mussten, um sie einzufangen. Eine Sorte toppte allerdings alles und das waren die beißenden Bücher. Ja, beißende Bücher. Rin war sich nicht sicher wie das überhaupt funktionierte, aber ihn sollte wohl nichts mehr überraschen. Normalerweise konnten Bücher ja auch nicht sprechen oder fliegen.
 

Auf jeden Fall sah es wie ein stinknormales Buch aus, nur war eine Art Ledergurt drum gewickelt. Eigentlich hätte das wohl das erste Warnsignal sein müssen, aber er sah wie so oft den Wald vor lauter Bäumen nicht. Samaels Ausruf kam zu spät, er entfernte den Gurt und plötzlich schnappte das Buch nach seiner Hand, sodass er es erschrocken fallen ließ. Es konnte zwar nicht fliegen, aber dafür hüpfte es am Boden herum und schnappte nach ihren Knöcheln, also blieb ihnen nichts anderes übrig als sich auf die Tische zurückzuziehen. Am Ende rette Beelzebub den Tag indem er im richtigen Moment auf das Buch sprang und es mit seinem Gewicht am Boden hielt. Während Amaimon und Samael es schnell wieder festzurrten, entschuldigte sich Rin tausendfach. Alles im allem, kamen sie dennoch ganz gut voran. Es war eine gute Leseübung für den jungen Halbdämonen und wenn er einen Buchstaben nicht erkannte oder den Titel nicht ganz verstand, legte er es entweder vorerst beiseite oder fragte einen seinen Brüder. In gewisser Weise machte es sogar fast etwas Spaß, aber wenn er an die anderen vier Räume dachte, verging das ganz schnell wieder. Ansonsten waren öfters Flüche zu hören, wenn wieder mal die Bücher ausbüxten, sich jemand stieß oder etwas auf den Kopf fiel.
 

Zwischendurch gingen sie zum Mittagessen, Satan war nicht anwesend. Es gab heute etwas, was Rin entfernt an Chili con carne erinnerte, nur mit anderem Gemüse und weiteren unbekannten Zutaten. Er erfuhr außerdem, dass es Iblis Lieblingsessen war. Der Feuerkönig aß generell am liebsten scharf.
 

Die restlichen Stunden verbrachten sie weiterhin mit einsortieren bis sich schließlich die Tür öffnete. Sie glaubten, dass er nur wieder Phenex war, also achteten sie nicht darauf bis sich jemand räusperte. Es war Vaya.
 

"Hey Vaya.", wechselte Iblis ins Gehennische.
 

Rin gab sein bestes um alles zu verstehen, was danach kam, aber er hatte mehrere Wortlücken und dass sie auch noch Silben verschluckten und schnell redeten, machte es nicht einfacher.
 

"Ich ------- euch -------------- Satan sagen, ------- ihr -----------------machen könnt. --------------- er ----------Iblis und Rin ------------."
 

" ------ er gesagt, --------------------?", erkundigte sich Lucifer.
 

"Nein, Entschuldige."
 

"Danke, du kannst gehen."
 

"Tja, scheint als würde Vater mit uns sprechen wollen.", wandte sich Iblis an Rin. Der Nephilim überlegte fieberhaft, ob er etwas angestellt hatte, doch nichts fiel ihm ein. Er würde doch wohl keinen Ärger bekommen, weil er im Archiv mitgeholfen hatte? Andererseits war immerhin noch Iblis dabei, also musste es wohl etwas anderes sein.
 

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Glücklicherweise hatte niemand etwas angestellt. Als sie in Satans Arbeitszimmer ankamen war dieser gerade damit beschäftigt ein paar Dämonen rund zu erneuern. Sie scheinen mehr als erleichtert von den Neuankömmlingen erlöst zu werden. Als Satan sie entließ, beeilten sie sich, um schnell aus dem Zimmer zu kommen.
 

Der Dämonengott wirkte genervt, aber versuchte sich nichts anmerken zu lassen. Er hatte die beiden zu sich gerufen, um ihnen mitzuteilen, dass Rin endlich lernen musste seine Flammen zu kontrollieren und Iblis die erste Stunde übernehmen sollte, da er selbst zu beschäftigt war.
 

Rin war sich ehrlich gesagt nicht so sicher, ob der Feuerkönig wirklich als Lehrer taugte, immerhin schien er nicht gerade der geduldige Typ zu sein. Andererseits war er ebenfalls ein Feuerdämon, also war er wahrscheinlich die beste Hilfe nach Satan.
 

Nun standen sie also in der Trainingshalle und der Nephilim hoffte, nichts aus Versehen anzuzünden. Ganz toll.
 

"Also Sammy hat erzählt, dass deine Flammen sich öfter selbstständig machen und du bisher immer nur versuchen solltest Kerzen anzuzünden, richtig?", begann Iblis. Er erhielt ein Nicken zur Antwort.
 

"Gut, das ist zwar keine schlechte Übung, aber bevor du auch nur daran denken kannst, sind ein paar andere Dinge wichtig. Bin eigentlich nicht so für Theorie, aber da du bei null anfängst, fasse ich einfach mal zusammen, was du wissen solltest und du stellst Fragen, wenn du welche hast." Erneutes Nicken.
 

"Zuerst musst du dir darüber im klaren sein, wo deine Kräfte überhaupt herkommen. Wie bei allen Dämonen, ist auch bei dir die Hauptquelle deiner Kräfte die Flamme, welche in Helheimr brennt. Dass du sie jedoch verwenden kannst, ist deinem Dämonenherzen zu verdanken. Zwar hat Samael das kurz nach deiner Geburt versiegelt, aber ein kleiner Teil bleibt immer zurück und da du Kurikura gezogen hast, ist dieser dämonische Teil von dir erwacht. Schließ mal die Augen und versuch dich darauf zu konzentrieren."
 

"Worauf denn?"
 

"Wirst du gleich merken."
 

Etwas zögerlich kam der Nephilim der Aufforderung nach. Tatsächlich konnte er etwas in sich spüren. Es war eine seltsame Wärme und schien zu pulsieren.
 

"Konzentriere dich weiter drauf. Stell dir vor Energie daraus zu ziehen und sie zu einer Flamme werden zu lassen. Versuche aber nicht zu viel abzuziehen, sonst wird's heiß."
 

Rin tat wie ihm geheißen und er spürte wie sich die Wärme weiter ausbreitete. Es war sogar ziemlich angenehm.
 

"Ich denk, das reicht."
 

Er öffnete die Augen und zuckte zusammen als ihm klar wurde, dass er halb in Flammen stand.
 

"Ganz ruhig, sie reagieren auf deine Gefühlslage also atme tief durch und entspann dich."
 

Es war nicht einfach, aber der Halbdämon versuchte es und hatte Erfolg. Langsam verschwand das Feuer wieder. Obwohl er nicht viel gemacht hatte, war er irgendwie zufrieden. Er hatte seine Flammen selbstständig heraufbeschwören und verschwinden lassen können, sie waren demzufolge kontrollierbar.
 

"Gut.", lobte ihn Iblis nickend. "Also wie hat es sich angefühlt?"
 

"Irgendwie....lebendig. Als hätten sie ihren eigenen Willen."
 

'Und das macht mir Angst.', fügte er gedanklich hinzu.
 

"In gewisser Weise stimmt das. Unsere Kräfte machen sich gerne eigenständig, entweder als Schutzmechanismus oder wenn man sich seinen Instinkten zu sehr hingibt. Es ist auch wichtig, dass man keine Angst hat die Kontrolle zu verlieren, denn dann wird genau das passieren. Darum musst du lernen deine Gefühle im Griff zu bekommen. Bei starken Gefühlsregungen passiert es häufig, dass man seine Fähigkeiten instinktiv und komplett willkürlich verwendet, besonders bei Wut oder Angst. Das kann gut ausgehen oder fürchterlich schiefgehen."
 

Das hatte Rin bereits festgestellt. Das erste Mal als Astaroth ihm dieses Eisen ins Gesicht pressen wollte, ein weiteres Mal war als er Bon gerettet hatte und dann noch bei seinen Kämpfen (Spielen) mit Amaimon. All das war mehr oder weniger Instinkt gewesen.
 

"Ankou meinte, dass du deine Wut ausnutzen kannst ohne die Kontrolle zu verlieren. Wie geht das?"
 

"Training. Es ist möglich Emotionen zu kanalisieren und sie zu deinem Vorteil einzusetzen. Feuerdämonen tun das sehr häufig, Geisterdämonen dagegen müssen sich das verkneifen, weil das auch Einfluss auf die Geister nimmt. Azazel ist das als Kind oft passiert. Irgendwann wurde es sogar so schlimm, dass Entitäten ihn nachts angegriffen haben."
 

"Entitäten?"
 

"So bezeichnen wir böse Wesen der Geisterwelt. Zu Beginn sind sie Seelen, welche ewig keine Ruhe finden und zwischen Leben und Tod festsitzen. Danach werden sie zu formlosen Wesen, bestehend aus negativer Energie, welche gerne Assiah und Gehenna terrorisieren. "
 

Azazels Reich klang mehr und mehr wie der perfekte Urlaubsort. Sonnige Strände wurden doch total überbewertet.
 

"Aber zurück zum Thema.", fuhr Iblis fort. "Bevor du sowas schaffst, musst du deine Gefühle und deine Flammen unter Kontrolle bekommen. Dafür ist es wichtig, dass du sie als ein Teil von dir akzeptierst. Wenn du sie als Feind ansiehst, wirst du sie nie meistern."
 

"Ich sehe sie ja nicht als Feind, aber wenn man ständig schief deswegen angeguckt wird, ist das gar nicht so einfach.", knurrte Rin. "Und dass sie so viele unschuldige Leute auf dem Gewissen haben, macht es nicht besser."
 

Der Feuerkönig schüttelte seufzend den Kopf. "Rin, du darfst dafür nicht die Flammen verantwortlich machen. Sie tun nur das, was ihr Nutzer ihnen befiehlt. Wenn man die Kontrolle verliert, ist das nicht ihre Schuld. Ja, es sind sicher auch ein paar Unschuldige gestorben, aber solche Kollateralschäden gibt es nun mal oft. Du darfst dich davon nicht entmutigen lassen."
 

"Was sind Kolle-....Kollare...diese Schäden?", fragte Rin etwas peinlich berührt.
 

"Kollateralschaden. Begleitschäden. Meist nicht beabsichtigt, aber werden in Kauf genommen, um ein Ziel zu erreichen."
 

"Und was wolltet ihr mit der blauen Nacht erreichen?"
 

Iblis zögerte. "Das solltest du Vater selbst fragen."
 

Sehr aufschlussreich.
 

"Gut, dann würde ich sagen, wir fangen einfach mal an." Der ältere Dämon schnippte mit den Fingern und eine Feuerschale erschein. "Das ist einfacher als eine Kerze. Versuche es ganz langsam angehen zu lassen. Schließe die Augen, konzentriere dich und stell dir vor, was du erreichen willst."
 

Dem Jüngeren war nicht wohl dabei. "Was wenn ich den Raum anzünde oder dich verletze?"
 

Der Feuerdämon winkte ab. "Solange du mich nicht ankokeln willst, werden sie mir auch nicht schaden. Deine Babyflammen kann ich außerdem schnell eindämmen, wenn etwas schief geht. Notfalls hole ich Vater. Komm, trau dich."
 

'Gut, dann mal los. So schwer kann es doch nicht sein.'
 

Er hätte es nicht beschreien sollen. Seine Flammen kamen zwar hervor, aber sie zu kontrollieren war so eine Sache. Er schaffte es irgendwie die Feuerschale anzuzünden, aber 98 Prozent der Versuche gingen eher nach hinten los. Er zündete versehentlich einige Teile des Raumes an und verfehlte Iblis ein paar Mal um Haaresbreite. Dieser war geduldiger als der Nephilim erwartet hatte. Er erfuhr, dass die Dämonenkönige öfter beim Training von Rekruten mithalfen und daher einiges gewohnt waren. Allerdings waren diese an ihre dämonischen Kräfte gewöhnt, Rin dagegen kaum.
 

Ihm war absolut nicht klar, wie er die Flammen dazu bringen sollte, nichts außer den Feuerkorb anzuzünden. Iblis demonstrierte es ihm mehrmals, sogar auf verschiedene Weisen. Er konnte den Korb sogar mit einem einfachen Fingerschnippen anzünden. Ja, er war wesentlich älter, aber es war trotzdem deprimierend!
 

Ein paar angekokelte Kisten und beinahe-Iblis-Anzündungen später, machten sie eine kurze Pause. Der Feuerdämon erklärte ihm genau worauf er achten musste, dann versuchten sie es erneut. Nach einer weiteren quälenden Stunde (so langsam hatte Rin das Gefühl, dass Iblis am liebsten den Kopf gegen eine Wand schlagen würde, um sich aus dieser Misere zu befreien), schaffte er es tatsächlich den Feuerkorb mehrmals anzuzünden und wieder zu löschen.
 

"Na siehste, geht doch!", grinste Iblis zufrieden. "Machen wir am besten Schluss für heute."
 

Mit einem Fingerschnippen verschwand der Korb wieder.
 

"Ich war eine Katastrophe, oder?", murmelte Rin niedergeschlagen.
 

"Ach quatsch. Als ich hier geübt habe, hat einiges gebrannt. Du musst nur noch lernen deine Angst in den Griff zu bekommen. Du bist noch zu zögerlich."
 

Der ehemalige Exorzistenadept wurde das Gefühl nicht los, dass Iblis nur versuchte ihn nicht zu entmutigen.
 

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Das Abendessen war relativ ruhig. Alle waren erschöpft vom Tag und sehnten sich nach ihren Betten. Azazel schlief sogar zweimal an und knallte mit dem Kopf beinahe auf den Teller.
 

"Also....", begann Egyn. "Wie lief es mit deinen Flammen, Rin?"
 

Der Angesprochene hob den Kopf. "Naja, immerhin steht die Trainingshalle noch."
 

"Er muss lernen seine Zweifel hinter sich zu lassen und nicht mehr zögern, dann wird es werden.", sprang Iblis ein.
 

"Zögerlich hat er auf mich damals nicht gewirkt." murmelte Amaimon leise, woraufhin er einen strengen Blick von seinem Vater bekam.
 

"Du bekommst es schon noch hin.", sagte Lucifer aufmunternd.
 

"Oder du brennst vorher den Palast nieder.", kicherte Samael.
 

Astaroth sah ihn genervt an. "Wow, du hättest Motivationstrainer werden sollen."
 

Azazel sagte nichts sondern aß still weiter, aber man merkte, dass er zuhörte. Rin hatte von seinem Zusammenbruch gehört und fragte sich wie alle anderen auch was nun los war. Plötzlich legte der Geisterkönig sein Besteck ab und begann zu sprechen.
 

"Kann ich aufstehen? Ich muss noch was erledigen und gehe dann ins Bett."
 

"Sicher.", antwortete Satan. "Aber ich glaube, du hast etwas vergessen."
 

Der Schwarzhaarige verzog das Gesicht, holte aus seiner Tasche einen Behälter und öffnete es. Darin war ein grünes Pulver, wovon er einen Löffel in sein Wasserglas gab und es austrank.
 

"Kann ich jetzt gehen?"
 

"Jetzt ja."
 

Wortlos stand der Geisterdämon auf, wünschte noch schnell gute Nacht und verließ das Zimmer.
 

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Azazel trottete etwas genervt durch die Gänge. Warum konnte man ihn nicht einfach in Ruhe lassen? Stimmen ließen ihn langsamer werden. Er erkannte Indra und...Berith? Langsam schlich er näher und spähte um die Ecke.
 

Tatsächlich standen dort die beiden Zeitdämonen und schienen nicht scharf darauf, gehört zu werden.
 

"Also nur damit ich Euch richtig verstehe...", sprach Indra. "Ihr wollt mir helfen und das ohne eine Gegenleistung? Das glaubt Ihr doch selber nicht."
 

Azazel konnte ihr nur zustimmen. Berith tat nichts umsonst.
 

"Vorerst erwarte ich keine Gegenleistung.", antwortete der Zeitdämon gelassen. "Wir verfolgen dasselbe Ziel, also sehe ich keinen Grund, warum wir nicht zusammenzuarbeiten sollten. Ich bin sicher, Ihr könnt es mir irgendwann zurückzahlen."
 

"Ich gehe keine Geschäfte ein, ohne alle Bedingungen zu erkennen."
 

"Das ist auch klug, aber Euch läuft die Zeit davon. Irgendwann wird Euch das Glück verlassen. Lord Azazels Attentätern seid Ihr nur mit knapper Not entkommen."
 

"Woher wisst ihr davon? Und woher wisst ihr, dass auch wirklich Azazel dahinter steckt?", kam die gereizte Antwort.
 

"Spionage ist mein Arbeitsbereich. So etwas zu wissen ist meine Aufgabe. Ihr habt meine Ressourcen nötig, die Uhr tickt, entscheidet Euch."
 

Indra zögerte. "Na gut, ich nehme Eure Hilfe an. Solltet Ihr jedoch versuchen mich zum Narren zu halten, werdet Ihr es bereuen."
 

"Dann sind wir im Geschäft."
 

Azazel zog sich leise zurück. Gerade war einiges komplizierter geworden.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ja ich geb's ja zu, die Idee mit dem beißenden Buch ist aus Harry Potter, aber wenn wir schon sprechende haben, dann eben auch beißende :D Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Yuna_musume_satan
2018-11-25T21:05:32+00:00 25.11.2018 22:05
Klasse kapi
Antwort von:  Himikko
26.11.2018 17:32
Wie immer danke :3


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