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My Golden Snitch

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ihr Lieben,

hiermit erreichen wir auch schon das letzte Kapitel. Ein großes Dank gilt an alle Kommischreiber und Leser und vor allem an abgemeldet, die auf meine Frage, ob sie mit Fandom-AUs einverstanden sei, mit "Ja" geantwortet hat und ich so diese FF schreiben konnte.

Da mir die Zeit davonlief, habe ich zwischen dem letzten Kapitel und diesem Kapitel einen sehr großen Zeitsprung eingebaut. Wir springen also mehrere Monate nach vorne zum Quidditch-Finale Hufflepuff vs. Slytherin. Ich wünsche viel Spaß beim Lesen!

Eure Queeny Komplett anzeigen

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History Is Happening In Hogwarts

[JUSTIFY]Yuuri!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Kaum, dass er durch das magische Tor auf das Gleis 9 ¾ getreten war, rief auch schon jemand enthusiastisch seinen Namen. Yuuri blickte sich nach der Quelle der Stimme um. Wie so üblich am ersten September war das Gleis voll mit jungen Hexen und Zauberern und deren Eltern. Er trat von dem gusseisernen Tor weg – nichts war schlimmer als ein Erstklässler, der etwas zu viel Anlauf nahm und ihm dann in die Fersen lief – und ging den Bahnsteig entlang, vorbei an besorgten Eltern, die lieber einmal zu oft als zu wenig kontrollierten, ob ihr Nachwuchs auch alles dabei hatte, an kreischenden Freunden, die sich nach zwei Monaten Sommerferien endlich wiedersahen, und entdeckte dann denjenigen, der nach ihm gerufen hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hey Phichit!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sein bester Freund, der Hufflepuff Phichit Chulanont blickte aus dem offenen Zugfenster grinsend zu ihm herunter. „Du bist ganz schön spät dran!“, meinte er und deutete in Richtung der großen Uhr. Der Zug würde in fünf Minuten abfahren.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wir standen im Stau“, erklärte Yuuri ihm ruhig.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Meine Eltern und ich sind auf dem gleichen Weg gekommen und standen nicht im Stau. Vielleicht hast du auch einfach nur getrödelt?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuuri errötete leicht. Es stimmte, er hatte wirklich getrödelt. Aber er hatte sich so ungerne von Vicchan verabschieden wollen. So sehr er es liebte, ein Zauberer zu sein – die Schulregeln verboten Haustiere abgesehen von Katzen, Eulen und Kröten. Und so verbrachten sein Pudel Vicchan und Yuuri die meiste Zeit des Jahres getrennt voneinander.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hast du ein Abteil für uns?“, fragte er stattdessen und kletterte dann die Stufen hoch.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Klar. Yuuko und Takeshi warten schon auf uns.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du meinst, du hast sie allein gelassen?“ Yuuri hob eine Augenbraue.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Keine Sorge. Yurio saß im Abteil, als wir uns nach einem umgesehen hatten, aber es war kein anderes mehr leer“, erklärte Phichit, während sie den Gang entlangliefen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Jetzt mache ich mir eher Sorgen, dass Yurio ein Blutbad angerichtet hat, nachdem sich Yuu-chan und Takeshi auch nur eine Sekunde zu lang in die Augen gestarrt haben“, vermutete Yuuri, was Phichit zum Schmunzeln brachte, ehe sie das Abteil betraten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Yuuri!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er hatte nicht einmal Zeit das Abteil zu betreten, da fiel ihm schon ein Paar warmer Arme um den Hals und jemand drückte sich an ihn.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Oh! Gruppenkuscheln!“ Lachend schmiss sich Phichit von hinten an Yuuri und umarmte ihn ebenfalls. Ein warmes Gefühl stieg in Yuuri auf. Seine Freunde wohnten zu weit weg, als dass er sie einfach so hätte besuchen können und es tat gut, sie nun endlich wiederzusehen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Mensch, du ahnst nicht, wie sehr ich dich vermisst habe.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuuri errötete erneut. „Wir haben doch jeden Tag miteinander geschrieben“, erinnerte er Phichit.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, aber das ist nicht dasselbe!“, erklärte Phichit.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Bei Merlins Bart, wenn ihr nicht sofort aufhört, hetz ich euch den Wabbelbeinfluch auf den Hals!“, kam es genervt aus der Ecke des Abteils und die drei lösten sich aus ihrer Umarmung.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hey, Yurio!“, begrüßte Yuuri mit einem nervösen Lächeln seinen Namensvetter. Yurio, oder eigentlich Yuri Plisetsky, saß auf dem hintersten Platz des Abteils, auf seinem Schoß schlief seine Katze Potya. Es war Mari gewesen, die mit dem Spitznamen für Yuri angefangen hatte, damit sie ihn und ihren Bruder auseinanderhalten konnte. „Wie waren die Ferien?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Bestens. Ich musste euch nicht sehen!“, erklärte der Jüngere grummelnd, während Yuuri seinen Koffer auf die Ablage hievte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Mit anderen Worten, du hast uns wahnsinnig vermisst, aber warst zu stolz dich zu melden?“, fragte Yuuko neckend, ehe sie sich dann zu Takeshi setzte. Der stämmige Sechstklässler beugte sich zu ihr und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Also ist das jetzt offiziell mit euch?“, fragte Yuuri nach. Er freute sich für die beiden, auch wenn er Takeshi kaum näher kannte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wir wollten es nicht an die große Glocke hängen“, erklärte Yuuko ihm und legte dann ihre Hand auf Takeshis. „Aber ja, Takeshi und ich sind jetzt ein Paar.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ohh, wie süß. Ich freue mich so für euch beide!“, meinte Yuuri lächelnd. „Wie geht es den Kleinen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wir haben angefangen, nach neuen Besitzern zu suchen. Es ist schwer jemanden zu finden, der gleich drei Katzen auf einmal nimmt“, erklärte Yuuko ihm. „Derzeit suchen meine Eltern nach neuen Besitzern. Ich wollte Axel, Lutz und Loop eigentlich wieder mitnehmen, aber das Schloss ist dann doch noch etwas zu gefährlich für drei kleine Kätzchen. Vor allem für solche Wildfänge wie die drei es sind.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Im Gegensatz zu den anderen im Abteil war Takeshi kein Hufflepuff. Im letzten Jahr hatte sich Salchow, der Kater des damals fünfzehnjährigen Gryffindor Hals über Kopf in die britische Kurzhaarkatze Ina Bauer der älteren Hexe Yuuko verguckt gehabt und auch Yuukos Katze hatte Gefallen an dem Kater gefunden. Dass die beiden Katzen sich heimlich trafen, kam erst raus, als Yuuko das plötzliche Zusatzgewicht bemerkte und ein Besuch bei der Heilerin Ketty ihr verriet, dass Ina Bauer nicht nur deshalb so dick geworden war, weil sie zu viel gegessen hatte. Wenige Wochen später erblickten dann drei winzig kleine Katzenbabys das Licht der Welt. Dass Takeshis Kater der Vater der Kleinen war, fiel auf, als Yuuko beim Verlassen der Krankenstation vor der Tür einen Kater bemerkte, der sofort durch die geöffnete Tür huschte. Die kleinen Katzen blieben auf der Krankenstation und wurden dort tagtäglich von Yuuko und auch Takeshi, der sich als Besitzer des Katers herausstellte, besucht. Irgendwann freundeten sich die beiden an und wie der Zufall es wollte, stellte sich heraus, dass die beiden nur ein Dorf voneinander entfernt lebten. Sie lernten sich besser kennen und schon bald war deutlich, dass die beiden sich sogar sehr mochten und in den Ferien schrieb Yuuko ihnen dann, dass Takeshi sie gefragt hatte, ob sie mit ihm ausgehen wollen würde.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Naja, und außerdem will ich mich doch auf die UTZ vorbereiten“, fügte Yuuko hinzu. Für sie war es das letzte Jahr in Hogwarts. Der Gedanke, dass diese Fahrt ihre letzte gemeinsame war, stimmte Yuuri traurig.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Jetzt zieh doch kein Gesicht wie drei Tage Regenwetter!“ Phichit pikste ihm in die Seite. „Das ist Yuukos letztes Jahr hier, soll sie sich an dich als Trauerkloß erinnern?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuuri schüttelte schmunzelnd den Kopf, als die Tür ihres Abteils aufgeschoben wurde und ein junger Zauberer, der schon seine Schuluniform trug, den Kopf hereinsteckte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Beka!“ Yuri sprang von seinem Sitz – wodurch Potya zu Boden fiel und ihn dann wütend anfauchte – und eilte zu dem Jungen, Otabek Altin, dem Hüter der Slytherin-Mannschaft, den er stürmisch umarmte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hey Yura“, begrüßte Otabek ihn lächelnd und nickte den anderen im Abteil dann zu. „Wie waren die Ferien?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Langweilig ohne dich!“, erklärte Yuri und trat dann zu Otabek auf den Gang.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wir haben doch jeden Tag miteinander geschrieben.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Stimmt schon… aber das ist einfach nicht dasselbe“, meinte Yuri leise und errötete, ehe er die Tür wieder zuschob, denn die älteren Schüler grinsten ihnen nur allzu auffällig an.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Seit wann sind Yurio und Otabek denn so dicke miteinander?“, wollte Phichit verwundert wissen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und seit wann lächelt unser Yuratchka denn so freundlich?“, warf Yuuko ein. „Das war mega unheimlich.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Vielleicht mag er den Slytherin ja?“, überlegte Takeshi laut.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Yurio ist erst vierzehn. Er ist doch noch viel zu jung für eine Beziehung“, kam es besorgt von Yuuri.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Gut, aber was hast du dann für eine Ausrede?“ Breit grinsend sah Yuuko ihn an. „Dass Yurio zu jung ist um eine Beziehung mit Otabek zu haben, sei mal dahingestellt, aber warum schmachtest du jetzt schon seit Jahren Viktor Nikiforov an ohne ihn um ein Date zu bitten?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„D-das ist doch etwas vollkommen anderes“, warf Yuuri hektisch ein. „Otabek und Yuri kennen sich, während Viktor noch nicht einmal weiß, dass ich existiere…“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er seufzte und rutschte tiefer in seinen Sitz.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Dann zeig ihm, dass du existierst!“, schlug Phichit ihm vor. „Du könntest dich dieses Jahr für unser Quidditch-Team bewerben. Und dann drehst du Viktor den Kopf um, indem du ihm den Schnatz vor der Nase wegschnappst.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Stimmt. Er würde mir sofort einen Antrag machen!“, meinte Yuuri sarkastisch. „Ob wir eine Hochzeit in Hogwarts organisiert kriegen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Oh, eine Hochzeit? Wer heiratet denn? Und bin ich auch eingeladen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Vier Köpfe flogen in Richtung der Tür, in dessen Rahmen niemand anderes als Viktor Nikiforov höchstpersönlich stand. Er lächelte leicht und wie üblich fiel ihm das silberblonde Haar ins Gesicht und bedeckte sein linkes Auge. Er blickte interessiert in das Abteil und sah Yuuri einen Moment zu lange an, sodass dieser knallrot anlief und sich dann hinter Phichit versteckte. Wie viel hatte Viktor gehört?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„N-niemand“, brachte Yuuko schließlich nervös heraus. „Wir haben bloß gescherzt!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Oh, wie schade. Ich finde, die große Halle wäre eine passende Location für eine Hochzeit. Denkst du das nicht auch, Yuuri?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuuri zuckte zusammen, als Viktor ihn ansprach. Phichit pikste ihm permanent in die Seite, so als wolle er ihn auffordern, auf Viktors Frage zu antworten, aber was könnte Yuuri denn auch sagen? Das war Viktor Nikiforov.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Yuuri?“ Die Art und Weise, wie Viktor das u in seinem Namen in die Länge zog und das r rollte, ließ ihn erschauern und sein Herz rasen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Und dann realisierte er etwas. Viktor Nikiforov kannte seinen Namen. Er vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Wenn er doch nur ein einziges Wort zu ihm sagen könnte. Aber die Worte blieben ihm im Hals stecken.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Unser Yuuri hier ist leider ziemlich schüchtern“, meinte Yuuko, nachdem einige Sekunden vergangen waren. „Aber Viktor, du hast dir die Haare geschnitten. Das steht dir wirklich gut!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Überrascht blickte Yuuri auf und warf einen Blick zu Viktor, der sich mit den Fingern durch das silberblonde Haar fuhr. Er hatte sich wirklich das Haar geschnitten. Schon immer war das lange Haar Viktors Markenzeichen gewesen – und nun war es weg. Ob es einen Grund dafür gab, dass Viktor sich für diesen Imagewechsel entschieden hatte?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich dachte mir, dass es Zeit für etwas Neues ist“, meinte er lächelnd. „Denkst du nicht auch, dass es mir steht, Yuuri?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Erneut sprach Viktor ihn direkt an. Yuuri wünschte sich, er würde im Boden versinken, als er die Blicke seiner Freunde spürte. Bisher hatten er und Viktor noch kein einziges Wort miteinander gewechselt. Warum benahm er sich nun so?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wolltest du eigentlich etwas von uns?“, fragte Phichit neugierig.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nun, ich war auf der Suche nach meinem Cousin. Ihr habt ihn nicht zufällig gesehen?“, fragte Viktor in die Runde.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Yurio war mit Otabek unterwegs“, meinte Yuuko und Viktor runzelte die Stirn.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Yurio?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Oh ja. So nennen wir die kleine Kratzbürste, damit wir ihn und Yuuri hier nicht verwechseln“, meinte Phichit und deutete mit dem Finger auf Yuuri.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ah, okay. Yurio hat den Spitznamen nie erwähnt.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nun, er ist auch nicht gerade begeistert davon. Aber wenn du ihn suchst, wieso wartest du nicht, bis wir in Hogwarts sind?“, schlug Yuuko vor. „Da wirst du definitiv noch Gelegenheit haben, mit ihm zu reden.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber natürlich. Bis nachher dann. Und… ich hoffe, du genießt das Schuljahr, Yuuri.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Dann war Viktor wieder verschwunden, und stattdessen bohrten sich drei Augenpaare in Yuuri hinein, der sein Gesicht augenblicklich zwischen seinen Händen vergrub, nach dem Motto Wenn ich sie nicht sehe, dann sehen sie mich auch nicht.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Okay, was war das?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Er hat dich gerade eben sowas von angeflirtet.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du hättest wirklich etwas sagen sollen, Yuuri!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Yuuri!“ Da waren warme Finger, die sich um sein Handgelenk schlossen und seine Hände mit sanftem Druck nach unten zogen. Phichit sah seinen besten Freund besorgt an und seufzte dann erleichtert, als er das Lächeln auf Yuuris Gesicht bemerkte „Alles in Ordnung?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Er kennt meinen Namen“, flüsterte Yuuri leise. „Phichit, er kennt meinen Namen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich weiß. Wir haben es alle mitbekommen“, stimmte Phichit ihm zu. „Yuuri, ist das nicht großartig? Er kennt deinen Namen. Kam es mir nur so vor oder hat Viktor eben gerade mit dir geflirtet?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Verwirrt schüttelte Yuuri seinen Kopf. Das machte keinen Sinn. Viktor war großartig, ein fantastischer Zauberer und begnadeter Sucher, der seit fünf Jahren ununterbrochen den Quidditchpokal für Slytherin gewonnen hatte. Und Yuuri war einfach nur Yuuri. Seine Noten waren Mittelmaß, er kam aus keiner angesehenen Reinblutfamilie, seine Eltern waren nichtmagisch, er spielte kein Quidditch.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wir reden hier von Viktor“, murmelte er schließlich. „Wahrscheinlich hat er vorhin einfach nur meinen Namen aufgeschnappt und wollte bloß nett sein.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Er hat jedes Mal nur dich angesprochen, Yuuri. So etwas zählt definitiv als Flirten“, erklärte Yuuko grinsend. „Und es ist doch vollkommen egal, woher er deinen Namen kennt. Wichtig ist nur, dass er weiß, wer du bist.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Es hat definitiv nichts zu bedeuten“, meinte Yuuri nach einigen Minuten. „Ihr sagt mir doch nur, dass er mit mir geflirtet hätte, weil ihr meine Freunde seid. Viktor war einfach nur höflich, mehr nicht.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Bei Merlins Bart, er könnte nackt vor dir stehen und du würdest wohl immer noch nicht glauben, dass er mit dir flirtet?“, fragte Phichit kopfschüttelnd.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und aus welchem Grund würde er nackt vor mir stehen wollen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Vielleicht um dein Coach zu werden? ‚Yuuri, von heute an bin ich dein Coach und werde dafür sorgen, dass du den Quidditch-Pokal gewinnst!‘?“, ahmte Yuuko mit tiefer Stimme Viktor nach, was Phichit und Takeshi zum Losprusten brachte und auch Yuuri konnte ein Grinsen nicht unterdrücken.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber warum muss er dafür nackt sein?“, fragte er schließlich.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Keine Ahnung. Es ist Viktor. Er ist eine Dramaqueen. Es würde zu ihm passen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuuri kicherte leise und lehnte sich dann gegen Phichit. „Wie schade, dass es niemals Realität wird. Selbst ein Viktor Nikiforov kann nichts gegen meine Angst machen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es war Viktors Einsatz beim Quidditch gewesen, wegen dem sich Yuuri, der den Gedanken auf einem Besen durch die Luft zu gleiten mehr als unheimlich fand, schließlich doch getraut hatte, sich während der Besenflugstunde vom Besen abzustoßen. Viktor fliegen zu sehen hatte ihm den Mut gegeben, auf den Besen zu steigen und schon bald hatte Yuuri bemerkt, dass das Fliegen ihm große Freude bereitete. Wenn er sich vom Boden abstieß, fühlte er sich so gut wie noch nie. Der Wind, der ihm durch das Haar peitschte, während er den Besen immer höher in die Lüfte trieb und um die schwebenden Hindernisse raste, all das ließ Yuuri für einen Moment seine Sorgen vergessen. Er liebte das Fliegen. Und als sie im Unterricht dann die verschiedenen Quidditch-Positionen ausprobierten, hatte Yuuri schnell gemerkt, dass er als Sucher definitiv talentiert war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Der Vorschlag, dass sie sich im nächsten Jahr für ihr Quidditch-Team bewerben sollten, war von Phichit gekommen. Doch der Gedanke daran vor allen Schülern und Lehrern zu fliegen und dann Schuld daran zu sein, dass sein Haus das Spiel verlor, versetzte Yuuri in Panik. Und als es schließlich soweit war, erklärte er Phichit, er fühle sich noch nicht bereit und wolle lieber noch warten. Phichit war jedoch mit seiner Antwort nicht zufrieden gewesen und schließlich hatte Yuuri ihm gestanden, dass er zu viel Angst vor dem Was wäre, wenn wir meinetwegen verlieren? hatte. Phichit selbst schaffte es als Jäger in die Mannschaft und Yuuri, der dankbar war, dass sein bester Freund ihn wegen dem Rückzieher nicht verurteilte, feuerte ihn dafür bei den Spielen am lautesten an.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Den Rest der Fahrt über unterhielten sie sich über belanglose Dinge und als die Imbisswagen-Hexe vorbeikam, deckten sie sich mit Unmengen an Schokofröschen, Kürbispasteten und Bertie Botts Bohnen ein. Sie scherzten darüber, wie lange es wohl dauern würde, bis Viktor seine eigene Schokofrosch-Karte bekommen würde und versuchten sich damit zu übertrumpfen, die ekligsten Geschmackssorten bei Bertie Botts Bohnen zu ziehen. Takeshi gewann, als er auf eine Bohne biss, die nach frischem Teer schmeckte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Schließlich tauchte auch Yuri wieder auf und als der Zug sich Hogsmeade näherte, zogen sie sich ihre Schuluniformen an.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nervös blickte Yuuri auf das Abzeichen in seiner Hand. Als vor wenigen Wochen der Brief aus Hogwarts gekommen war und mit ihm das schwarz-gelbe Abzeichen mit dem silbernen V, hatte Yuuri zuerst gedacht, dass es sich hierbei um einen Fehler handeln musste. Sicher hatte Professor Cialdini nicht ihn auswählen wollen. Doch ein Gespräch mit seiner älteren Schwester Mari, die dieses Jahr ihre Stelle als Lehrerin für Geschichte der Zauberei an der Hogwarts Schule antrat, hatte ihm deutlich gemacht, dass er tatsächlich für diese Stelle ausgewählt worden war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Gesagt hatte er es trotzdem niemandem und aus dem Grund hatte er es auch vermieden in das für Vertrauensschüler eigene Abteil zu gehen. Doch nun näherten sie sich dem Schloss und die Schulregeln forderten, dass die Vertrauensschüler das Abzeichen rund um die Uhr trugen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Seufzend steckte er sich schließlich das Abzeichen an die Robe. Er würde sowieso nicht darum herumkommen es tragen zu müssen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Gratuliere, Yuuri!“ Phichit sah ihn freudestrahlend an, als er das Abzeichen entdeckte. „Warum hast du uns denn nichts gesagt?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er zuckte nervös mit den Schultern, während nun auch Takeshi, Yuuko und Yuri das Abzeichen begutachteten und ihm ihre Glückwünsche aussprachen – wobei bei Yuri ein „Aber wehe du ziehst mir Punkte ab, Schweinchen!“ hinterherkam, was sie alle nur grinsend ignorierten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Uh, wisst ihr was das heißt?“ Yuuko schlug begeistert ihre Hände zusammen. „Wenn die Schulratssitzungen stattfinden, werden sowohl Viktor als auch Yuuri daran teilnehmen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuuri lief puterrot an. Natürlich, als Vertrauensschüler war es seine Pflicht an diesen Treffen teilzunehmen. Doch nicht nur die Vertrauensschüler nahmen daran teil, auch die beiden Schulsprecher, Yuuko … und Viktor. Er würde definitiv kein Wort herausbringen können. Der Zug wurde langsamer, bis er schließlich zum Stehen kam. Sie stiegen aus und folgten dann der Menge zu den magisch verzauberten Kutschen, die sie zum Schloss bringen würden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Der Sprechende Hut sang wie jedes Jahr sein selbst gedichtetes Lied über die vier Häuser und machte dieses Jahr zudem darauf aufmerksam, dass es manchmal das Beste war, sich dem Unbekannten zu stellen, denn vielleicht war dieses Jahr das letzte, in dem man diese Chance bekam. Und nachdem Professor Feltsman seine alljährliche Willkommensrede beendet hatte, in welcher er auch mitteilte, dass Professor Lambiel aufgrund seines hohen Alters das Unterrichten an den Besen gehängt hatte und stattdessen Professor Katsuki von nun an die Geschichte der Zauberei lehren würde, tauchte schließlich das Festessen auf den bis eben gerade noch leeren Tellern und Platten auf. Yuuri warf neugierig einen Blick zum Lehrertisch, an dem sich seine Schwester gerade mit Professor Okukawa, der Lehrerin für Alte Runen, unterhielt. Als Professor Feltsman sie vorgestellt hatte, hatte Mari sich mit gelangweiltem Gesichtsausdruck verbeugt, doch Yuuri wusste, dass seine Schwester innerlich vor Aufregung platzte. Er drückte ihr die Daumen, dass in ihrem ersten Unterrichtsjahr alles gut laufen würde. Obwohl die beiden mehrere Jahre Altersunterschied trennten, standen sie sich doch sehr nahe.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuuri erwischte sich dabei, wie seine Augen immer wieder zu dem Slytherin-Tisch huschten, an dem Viktor Nikiforov saß. Vielleicht hatten seine Freunde ja recht und Viktor hatte vorhin im Zug tatsächlich mit ihm geflirtet?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]So als würde Viktor spüren, dass jemand ihn beobachtete, blickte er genau in diesem Moment auf. Ihre Blicke trafen sich und dann lächelte Viktor ihm entgegen. Yuuri wurde wieder knallrot im Gesicht und er senkte seinen Kopf. Wahrscheinlich hatte Viktors Lächeln gar nicht ihm gegolten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Und außerdem konnte er sich nicht in Tagträumereien mit Viktor verlieren. Die ZAG Prüfungen standen dieses Jahr an und auch wenn Yuuri noch nicht wusste, welchen Berufsweg er nach sieben Jahren Schulzeit einschlagen sollte, so wollte er die Prüfungen doch mit guten Noten abschließen. Und Viktor musste sich auf die UTZ vorbereiten. Bestimmt hatte der Slytherin keine Zeit an irgendetwas anderes außer Lernen und Quidditch zu denken.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]
 

~*~

 
 

[JUSTIFY]Viktor gähnte laut und legte dann seinen Kopf auf die Tischplatte. Er war gestern Abend viel zu lange wachgeblieben und hatte bis spät in die Nacht in seinen Schulbüchern gelesen. Sein langes Aufbleiben machte sich nun bemerkbar. Er schaffte es kaum seine Augen offen zu halten und auch der starke Kaffee, den er beim Frühstück getrunken hatte, weckte ihn nicht sonderlich.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wie Sie alle wissen, stehen dieses Jahr die UTZ Prüfungen für Sie an!“, begrüßte Professor Baranovskaya, die Hauslehrerin von Slytherin, die Siebtklässler des Verwandlungskurses für Fortgeschrittene, als sie das Klassenzimmer betrat.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wie üblich hatte sie ihr dunkles Haar zu einem festen Knoten gebunden und die grünen Augen fixierten jeden der anwesenden Schüler. „Im Gegensatz zu den ZAGs können Sie sich neben den üblichen Prüfungen noch zusätzliche Punkte holen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie schnippte mit dem Zauberstab und der Stapel dünner Bücher auf dem Pult verteilte sich auf die anwesenden Schüler. Neugierig nahm Viktor das Büchlein in die Hand. Erweiterte Vorbereitungen für den Grad des Unheimlich Tollen Zauberers – Eine Sammlung der Zaubersprüche, Zaubertränke und sonstigen magische Kenntnisse lautete der Titel.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„In diesem Buch finden Sie alle möglichen Zauber, die Ihnen bei den UTZ sogenannte Zusatzpunkte einbringen. Ob Sie sich dafür entscheiden, einen der Zaubersprüche zu lernen oder Tränke zu brauen und bei den Prüfungen perfekt vorzuführen, liegt dabei bei Ihnen. Um die UTZ zu bestehen, reichen die normalen Prüfungen aus. Das hier ist lediglich eine kleine Erweiterung.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Neben Viktor schoss die Hand seines besten Freundes Christophe Giacometti, Sucher der Ravenclaw-Mannschaft, in die Höhe.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Professor, wie viel Punkte bringt es uns, wenn wir dieses Angebot annehmen sollten?“, fragte er neugierig.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Jeder dieser Sprüche und Tränke wird Ihre Punkte in dem jeweiligen Unterrichtsfach verdreifachen. Aber wenn Sie sich für dieses Programm entscheiden und den Zauber nicht einwandfrei beherrschen oder der Trank auch nur den kleinsten Fehler enthält, werden Ihre Punkte in jedem Fach auf null gesetzt und Sie wären gezwungen, das Jahr zu wiederholen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber ist das nicht etwas unfair?“, warf Chris ein. „Wenn wir den Zauber schaffen, gibt es nur in einem Fach Extrapunkte, aber wenn wir es vermasseln, dann werden uns in allen Fächern die Punkte gestrichen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Genau deshalb ist das Ganze auch nur ein Zusatzangebot, Mister Giacometti“, erklärte Professor Baranovskaya kühl. „Oder würden bitte einmal alle ihre Hand heben, die das Jahr hier wiederholen?“ Niemand meldete sich.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ob Sie sich dafür entscheiden, liegt dabei ganz an Ihnen und Sie sollten lieber dreimal darüber nachdenken, ob Sie sich diese Zauber zutrauen. Sie sind kompliziert und bei einigen Sprüchen gehört nicht nur Talent und Können dazu.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Professor Baranovskaya räusperte sich kurz. „Sie haben einen Monat Zeit um sich für oder gegen das Programm zu entscheiden. Teilen Sie bitte Ihren jeweiligen Hauslehrern mit, ob und für welchen Zauber Sie sich entscheiden. Ein Rücktritt, sollten Sie es sich im Laufe des Schuljahres anders überlegen, wird Ihnen nicht gewährt. Und jetzt packen Sie die Bücher weg und holen Feder und Pergament raus, damit wir einen kleinen Test schreiben können. Wollen wir doch mal sehen, wie viel Sie in den Sommerferien vergessen haben.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Unterrichtsstunde war schnell vorbei und während die anderen ihre Sachen einpackten um so schnell wie möglich zum Mittagessen in die Große Halle zu kommen, lehnte sich Viktor nach hinten und durchblätterte das dünne Buch. Für ihn stand außer Frage, dass er sich für das Bonusverfahren entschied. Er wusste, dass es von ihm verlangt werden würde und auch die Wahl des Zaubers würde streng beurteilt werden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Vielleicht sollte er es mit einem Trank probieren. Aber einige von diesen Tränken hatten eine Brauzeit von mehreren Monaten und Viktor, dessen Noten in Zaubertränke schon immer nur annehmbar waren, wusste, dass er den Zaubertrank wahrscheinlich nur gerade so nicht verhauen würde.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er schlug die nächste Seite um und sein Blick fiel auf das Wort Der Patronuszauber.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Der Zauberspruch Expecto Patronum ist ein mächtiger Verteidigungszauber und wird bei Bedrohungen von Dementoren oder Lethifold eingesetzt. Durch die Kraft einer glücklichen Erinnerung wird aus der Spitze des Zauberstabs eine Nebelgestalt herbeigezaubert, durch die die angreifenden Wesen angegriffen und vertrieben werden. Um dem Patronuszauber eine stabile Gestalt zu geben, ist es von dem Zauberer / der Hexe zu verlangen, eine überaus starke positive Erinnerung nachempfinden zu können.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Viktor lächelte zufrieden. Hatte Professor Baranosvkaya nicht gesagt, dass manche Zaubersprüche nicht nur Talent und Können forderten? Im Text hieß es weiterhin, dass der Zauberspruch nur den wenigsten Zauberern gelang und Viktor liebte Herausforderungen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Professor?“ Er sprang von seinem Platz und stürzte zum Pult, an dem Professor Baranovskaya gerade ihre Sachen einräumte. „Ich möchte mitteilen, dass ich mich für einen Zauber entschieden habe.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Jetzt schon?“ Sie hob skeptisch eine ihrer dünnen Augenbrauen an. „Sie wissen schon, dass Sie einen Monat Zeit für die Entscheidung haben, Mister Nikiforov?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nun, aber ich weiß ganz genau, welchen Zauber ich vorführen werde“, entgegnete Viktor und hielt ihr dann die aufgeschlagene Seite mit dem Patronuszauber unter die Nase.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Der Patronuszauber?“, fragte sie leise und hinter sich hörte er Christophe anerkennend pfeifen. „Ihnen ist klar, welche Konsequenzen es hat, wenn Sie diesen Zauber am Ende des Schuljahres nicht beherrschen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich habe vollstes Vertrauen, dass ich das schaffe“, erklärte Viktor kühl. Sicher gab es eine Erinnerung, die stark genug war, dass er die Nebelgestalt beschwören konnte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Um die Prüfung zu bestehen, wird von Ihnen verlangt, dass sie den Zauber für mindestens fünf Minuten aufrechterhalten können. Und sie müssen mit dem Patronus eine Nachricht verschicken können. Sind Sie sicher, dass Sie sich das zutrauen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Viktor nickte erneut. Er hatte nicht vor, einen Rückzieher zu machen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Also gut. Wenn Sie über den Zauber lernen wollen, dann steht Ihnen die Bibliothek zur Verfügung. Ihre Lehrerin für Verteidigung gegen die dunklen Künste, Professor Leroy, wird Ihnen ebenfalls wenn nötig zur Seite stehen. Sie sollten sie so bald wie möglich aufsuchen und ihr von Ihrem Vorhaben erzählen. “[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber natürlich.“ Er verabschiedete sich und ging dann zurück zu seinem Platz, um seine Sachen einzupacken, ehe er mit Christophe den Raum verließ und sie den Weg zur Großen Halle einschlugen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Patronuszauber, also?“, fragte er neugierig und betrachtete Viktor von der Seite. „Du suchst dir auch immer das Schwerste aus, kann das sein?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Natürlich, Chris. Für einen Nikiforov ist nur das Schwerste gerade noch gut genug.“ Viktor grinste überzeugt. „Hast du denn schon etwas ins Auge gefasst?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wer sagt, dass ich es überhaupt probieren will? Vielleicht reicht mir ja die eigentliche Benotung auch aus?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Als ob.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nun, im Gegensatz zu dir nehme ich mir die Zeit genau darüber nachzudenken, ehe ich mich für etwas entscheide. Was, wenn dir der Zauber nicht gelingt? Die Erinnerung muss stark genug sein.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wie ich zum ersten Mal den Quidditch-Hauspokal gewonnen habe, dürfte doch eine sehr glückliche Erinnerung sein, oder?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie hatten die Große Halle erreicht und nahmen am Slytherin-Tisch Platz. Unweit von ihnen entdeckte Viktor Otabek Altin und er nickte ihm freundlich zu.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sehen wir uns beim Auswahlspiel?“, fragte er neugierig und wie so üblich nickte Otabek einfach nur. Viktor musste ein Grinsen nicht unterdrücken, denn der Hüter der Slytherin-Mannschaft war bekannt für seinen stoischen Gesichtsausdruck. Nicht, dass es Viktor wirklich kümmerte. Otabek war ein fähiger Spieler und nur das zählte für ihn. Er wollte sich von ihm abwenden, als jemand den jüngeren Slytherin von hinten umarmte und ihm die Hand vor die Augen hielt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Rate, wer ich bin!“, kommandierte sein kleiner Cousin Yuri Plisetsky mit einem breiten Grinsen im Gesicht.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich freue mich auch dich zu sehen, Yura“, entgegnete Otabek und dann war – und Viktor verschluckte sich an dem Schluck Kürbissaft, den er gerade zu sich nahm – für einen kurzen Moment ein Lächeln auf Otabeks Gesicht zu sehen. Hustend stellte Viktor den Becher ab und während Christophe ihm besorgt auf den Rücken schlug, warf Yuri ihm einen genervten Blick zu.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was machst du alter Sack eigentlich noch hier?“, fragte er spöttisch. „Bist du nicht zu alt um hier zur Schule zu gehen. Sieh doch nur, deine Haare sind schon ganz grau!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sehr witzig“, meinte Viktor, nachdem er sich beruhigt hatte. „Du hast dich diesen Sommer gar nicht gemeldet, Yura. Wie ist das Trainingscamp gewesen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Als ob dich das etwas angehen würde, Trottel!“, kam als Antwort von Yuri zurück und dann fiel Viktor ein, dass Otabek ihnen vor den Sommerferien erzählt hatte, dass er dieses Jahr an einem Quidditch-Trainingscamp teilnehmen wollte. Hatten Yuri und er etwa das gleiche Camp besucht und sich so besser kennengelernt?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Beka, lass uns nach draußen gehen!“, schlug Yuri dann vor. „Hier drin müffelt es nach alten Leuten.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Moment, ich komme.“ Otabek schwang sein Bein über die Bank und schnappte sich gerade noch seine Sachen, ehe er von Yuri in Richtung Ausgang gezerrt wurde. Als die beiden an Viktor und Christophe vorbeigingen, streckte Yuri ihnen die Zunge entgegen, was Viktor jedoch ignorierte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und du ziehst ihm keine Punkte dafür ab?“, fragte Christophe neugierig und schob seine Brille gerade. „Er hat wirklich ein schlechtes Benehmen dir gegenüber.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Glaub mir, das ist nur Yuris Art nett zu sein“, winkte Viktor mit einem Lachen die Situation ab. „Und außerdem würde sein Haus dann ja nur im Minus stehen, wenn ich ihm wegen jeder Kleinigkeit Punkte abziehen würde.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Irgendwie kann ich immer noch nicht fassen, dass dein kleiner Cousin tatsächlich in Hufflepuff ist“, meinte Christophe nachdenklich und biss dann von seinem Sandwich ab. „Erinnerst du dich noch daran, wie er damals ausgerastet ist?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Natürlich konnte sich Viktor noch daran erinnern. Es war jetzt drei Jahre her, dass der Sprechende Hut, kaum das Professor Baranoskaya ihn Yuri aufgesetzt hatte, mit lauter Stimme „Hufflepuff!“ verkündet hatte. Yuri hatte sich das Kleidungsstück vom Kopf gerissen und eine wilde Schimpftirade losgelassen, dass der Hut doch nicht mehr ganz dicht wäre, ihn in dieses Haus zu stecken. Es war das erste Mal, dass man die Zuteilungszeremonie hatte unterbrechen müssen, denn Yuri weigerte sich, die Zuteilung des Hutes anzunehmen, bis der Hut jedoch laut und sichtlich verärgert verkündete, dass er nur dem Wunsch des jungen Plisetsky gefolgt war, dass dieser in das Haus wollte, in welchem er am besten sein Können beweisen konnte. Mit knallrotem Kopf begab sich Yuri schließlich an den Tisch auf der rechten Seite. Mit der Zeit gewöhnte er sich an sein Haus und im zweiten Jahr machte Yuri dann auf sich aufmerksam, als er dessen Quidditch-Mannschaft als Sucher beitrat.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Auch wenn Viktor es nicht aussprach, so war er doch froh, dass Yuri nicht in Slytherin gelandet war. So sehr er seinen Cousin auch liebte, er wusste, dass sich Yuri niemals frei entfalten könnte, wenn er ständig in Viktors Schatten stand. Der Sprechende Hut hatte recht gehabt. In Hufflepuff konnte Yuri sich am besten entfalten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Viktor warf einen Blick zum Hufflepuff-Tisch und seine Augen suchten erneut nach dem anderen Yuuri. Vor dem Trainingscamp hatte Yuri sich beschwert, dass jemand sein Flugmanöver kritisiert hatte. Zu recht, wenn man Viktor fragte. Bei dem Spiel Ravenclaw gegen Hufflepuff im letzten Jahr hatte der Schnatz unter Yuri geschwebt und sein Cousin hatte sich seitlings nach unten fallen lassen, um die goldene Kugel zu fangen, nur seine Beine hatten sich an den Holzstiel geklemmt, sodass er nicht mehrere Meter zu Boden gestürzt. Als Viktor dann nach seinem Namen fragte, war er erstaunt, dass sein Cousin und der Hufflepuff, über den sich Yuri lauthals beschwerte, den gleichen Namen trugen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Im Hogwarts Express hatte er auf der Suche nach Yuri die Tür eines Abteils leise aufgezogen und die letzten Fetzen ihres Gesprächs mitbekommen, in denen Yuuris Name fiel. Ihm war klar geworden, dass es sich bei diesem Yuuri um die gleiche Person handeln musste, von der sein kleiner Cousin gesprochen hatte, denn auf einem der Sitze hatte sich Potya ausgebreitet. Viktor hatte aus einer Laune heraus angefangen, diesen Yuuri direkt anzusprechen. Er fand es knuffig, wie dieser sich mit knallrotem Gesicht hinter dem Jäger der Hufflepuff-Mannschaft, Viktor glaubte sein Name war Chulanont, versteckt hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]In der Großen Halle war Viktor dann von seinem Klassenkameraden und Treiber Georgi Popovich darauf aufmerksam gemacht geworden, dass jemand vom Hufflepuff-Tisch ihn anstarren würde und als Viktor sich dann nach dieser Person umgesehen und Yuuri entdeckt hatte, konnte er nicht anders, als ihm mit einem Lächeln zuzuwinken. Was natürlich dazu geführt hatte, dass Yuuris Gesicht wieder knallrot anlief und er schnell wegsah. Und verdammt, hatte er süß ausgesehen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nach wem suchst du, Viktor?” Mila Babicheva setzte sich ihnen gegenüber.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Yuuri”, antwortete Viktor noch immer in Gedanken versunken.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Yuri ist vor nicht einmal fünf Minuten raus gegangen”, erinnerte Chris ihn irritiert. “Hat jemand dir Obliviate auf den Hals gehext?”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Nicht meinen Cousin”, erklärte Viktor hektisch. “Der Yuuri aus Hufflepuff.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Wow. Wie hilfreich.” Chris rollte mit den Augen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Meinst du vielleicht Yuuri Katsuki?”, mischte sich Mila ein. Die Slytherin war zwei Jahre jünger als er und spielte seit vier Jahren als Jägerin für das Team. Verwundert blickte Viktor sie an.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Woher kennst du ihn?”, fragte er erstaunt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Wir sind in der gleichen Jahrgangsstufe”, antwortete Mila lächelnd. “Ziemlich schüchtern, im Unterricht sagt er kaum einen Ton, aber seine schriftlichen Noten sind einwandfrei. Hängt immer mit den Leuten aus deren Quidditch-Team rum, hat Muggeleltern“, zählte sie die wenigen Dinge auf, die sie über ihn wusste. „Er hat mir mal in Zaubertränke aus der Patsche geholfen, als mir zu viel Wolfswurz in den Kessel gefallen war.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Spielt er selbst Quidditch?“, wollte Viktor wissen. „Ich habe ihn noch nie bei einem Spiel gesehen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Mila schüttelte ihren Kopf. „Er war wirklich talentiert in den Besenflugstunden damals im ersten Jahr“, erinnerte sie sich. „Aber soweit ich weiß, hat er noch nie Quidditch gespielt.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Naja, vielleicht interessiert ihn der Sport ja auch gar nicht?“, überlegte Viktor seufzend.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Seit wann interessierst du dich überhaupt so für ihn?“, fragte Chris gelangweilt. „Ich meine, er ist muggelstämmig und…“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und seit wann interessiert mich der Blutstatus einer Person?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Vitya, ich denke nicht, dass Chris das so gemeint hatte“, mischte sich Mila nun ein. „Aber denkst du, dein Vater wird damit einverstanden sein?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Viktor schluckte. Die Nikiforovs gehörten zu den unantastbaren achtundzwanzig, den alten Zaubererfamilien, die sich damit brüsteten, keine Muggel oder Halbblüter in ihrer Familienlinie zu haben. Seiner Meinung nach war der Blutstatus absolut nichts, worauf man stolz sein sollte. Sein Vater sah das jedoch anders und würde definitiv nicht erfreut sein, wenn er einen Muggelstämmigen nach Hause bringen würde.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Dachte er wirklich schon daran, dass er Yuuri seinem Vater vorstellen wollte? Er wusste doch so gut wie nichts über ihn. Und vielleicht mochte Yuuri ihn ja nicht einmal.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Mir… ist egal, was mein Vater sagt“, meinte er schließlich und trank sein Glas Kürbissaft mit großen Zügen aus. Er bestimmte schließlich schon über Viktors berufliche Zukunft, da würde er definitiv nicht zulassen, dass er ihm auch noch vorschrieb, mit wem er sich verabredete.[/JUSTIFY]

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Boy, You Got Me Helpless

[JUSTIFY]Konzentriert beobachtete Yuuri die Hexen und Zauberer, die sich um einen Platz in der Quidditch-Mannschaft bewarben. Die meisten Plätze standen schon im Voraus fest. Der vierzehnjährige Yuri war wie die letzten zwei Jahre auch zum Sucher ernannt worden, während Yuuko in ihrem letzten Jahr wieder als Hüterin auftreten würde. Pamela Ridley und Samantha Scott, zwei Sechstklässlerinnen, hatten bisher die besten Chancen als Treiber und Yuuri wusste, dass Phichit die beiden auswählen würde. Der Kapitän der Hufflepuff-Mannschaft selbst war einer der drei Jäger. Jetzt galt es nur noch zwei weitere Jäger zu finden und das Team war vollständig.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ugh! Was kann dieser Fischkopf eigentlich?“, fragte Yuri neben ihm, als eine der Jägerinnen – eine Zweitklässlerin mit rotem Haar – zum wiederholten Mal den Quaffel, den Phichit ihr zugespielt hatte, fallen gelassen hatte. Yuuri blickte auf seine Liste mit den Bewerbern und machte dann ein X hinter ihrem Namen. Sie war definitiv zu nervös und unerfahren.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Mit etwas mehr Selbstvertrauen wird das bestimmt noch was“, meinte Yuuri zuversichtlich, worauf Yuri nur mit den Augen rollte. Yuuri beschloss, ihn zu ignorieren und wandte sich wieder den Bewerbern zu. Am Abend würde er zusammen mit Phichit die Bewerber durchgehen und dann würden sie gemeinsam entscheiden, welche zwei Jäger oder Jägerinnen sie noch in ihr Team aufnehmen wollten. Vor wenigen Tagen hatte Phichit ihm erzählt, dass er dieses Jahr das beste Team zusammenstellen wollte. Immerhin war dies die letzte Chance um Viktor Nikiforov auf dem Quidditch-Feld zu schlagen. Und nicht nur Hufflepuff, sondern auch Gryffindor und Ravenclaw würden dieses Jahr alles geben. Jeder von ihnen wollte Viktors Siegesserie beenden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, was auch immer“, winkte Yuri grunzend ab und stand dann auf. „Ich treffe mich mit Beka. Meine Position steht sowieso fest, da habe ich Besseres zu tun als hier herumzusitzen und mich zu langweilen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuuri blickte zu ihm. Yuri Plisetsky war berühmt und das nicht nur, weil sein Großvater Nikolai Plisetsky einst im Ministerium gearbeitet hatte. Er war ein talentierter Sucher und wenn er und Viktor einmal professionell Quidditch spielen würden, dann würde man die beiden schnell miteinander vergleichen. Selbst jetzt hatten schon einige Sponsoren ihr Auge auf den jungen Plisetsky geworfen, wie Phichit und Yuuri einmal in einem Gespräch mit Professor Cialdini, ihrem Hauslehrer erfahren hatten. Gesagt hatten sie es ihm jedoch nicht, sie wollten nicht, dass ihm diese Sache zu Kopf stieg. Und zudem sollte er seine Jugend genießen und nicht nur darauf hinarbeiten, einmal Quidditch-Profi zu werden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Viel Spaß!“, wünschte er ihm stattdessen. „Und denk dran am Samstag pünktlich beim Training zu sein!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, ja. Du bist nicht meine Nanny!“, erwiderte Yuri und eilte dann zurück zum Schloss. Außer ihm hatte sich niemand für den Platz als Sucher beworben. Sie wussten, gegen Yuri hatten sie keine Chance.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Eine halbe Stunde später war das Aufnahmespiel beendet. Phichit bedankte sich bei allen, die sich beworben hatten und erklärte ihnen, dass sie in zwei bis drei Tagen eine Antwort erhalten würden, ob sie es in die Mannschaft geschafft hatten. Während sich nun alle umzogen, wartete Yuuri draußen vor den Umkleidekabinen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hi, Yuuri!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Erschrocken sprang er zur Seite und ließ dabei seine Notizen fallen. Hektisch wollte er sich bücken um sie wieder einzusammeln, doch da hatte sein Gegenüber schon den Zauberstab geschwenkt und die Notizen flogen zurück in seine Hände.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„D-danke“, presste er kaum hörbar hervor und starrte krampfhaft auf seine Finger. Viktor Nikiforov hatte ihn erneut angesprochen. Er hatte ihn angesprochen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich wusste gar nicht, dass du Quidditch spielst!“, sprach Viktor weiter. „Vorhin waren die Aufnahmespiele für die Hufflepuffs, oder? Für welche Position hast du dich beworben?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Hektisch schüttelte Yuuri den Kopf und wagte dann einen nervösen Blick zu ihm. Viktor stand wenige Meter vor ihm, den Feuerblitz in der linken Hand haltend und sah ihn neugierig an. Wieder klopfte Yuuris Herz wie verrückt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Viktor! Die Aufnahmespiele für die Slytherins sind heute doch gar nicht dran.“ Aus der Kabine war Phichit getreten. Yuuri drehte sich zu ihm um und lächelte ihm erleichtert zu.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich weiß. Aber ich wollte die Gelegenheit nutzen und selbst noch etwas auf dem Besen fliegen“, erklärte Viktor ihnen. Hinter Phichit drängten sich indes die anderen Hexen und Zauberer nach draußen und blieben stehen, als sie sahen, dass Viktor Nikiforov vor ihnen stand. „Yuuri, magst du mich nicht begleiten?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Überrascht blickte Yuuri ihn an. Hatte er gerade richtig gehört, dass Viktor Nikiforov ihn zu einer Runde auf dem Besen eingeladen hatte? Doch dann hörte er das Flüstern der Anwesenden um sich und er drehte sich wieder zu Phichit, um ihm mit den Augen ein stummes Hilf mir zuzurufen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Tut mir leid, Viktor, aber Yuuri muss mir noch bei meinem Aufsatz für Kräuterkunde helfen“, mischte sich Phichit schließlich ein und hakte sich bei Yuuri unter. „Vielleicht ein anderes Mal?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hmm.“ Viktor schob seine Unterlippe vor und blickte die beiden jüngeren Zauberer skeptisch an, ehe sich sein Gesichtsausdruck wieder lockerte und er sein übliches Lächeln aufsetzte. „Wirklich schade, aber da kann man wohl nichts machen. Yuuri, du musst dich unbedingt melden, wenn du Zeit hast. Ich würde liebend gerne mit dir auf dem Besen fliegen!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Keine Sorge, er schickt dir eine Eule“, antwortete Phichit grinsend, während Yuuri am liebsten im Boden versinken wollte. Sein nettes Verhalten – Yuuri weigerte sich, es als Flirten zu bezeichnen – vor zwei Wochen im Zug war anders gewesen – damals waren nur Yuuris Freunde anwesend gewesen. Doch nun standen sie hier umringt von mehreren Hexen und Zauberern und Yuuri wusste genau, wie manche diese Szene hier auffassen würden. Viktor Nikiforov war einer der beliebtesten Schüler und ausgerechnet er redete nun mit Yuuri, einem muggelstämmigen Niemand. Die Gerüchteküche würde brodeln.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Yuuri, lass uns gehen!“ Phichit griff nach seiner Hand und zog ihn an Viktor vorbei. Wieder verfinsterte sich kurz dessen Blick, als er sah, wie die beiden sich an den Händen festhielten, doch anscheinend hatte es nur Yuuri bemerkt. Und sein Unterbewusstsein warf ihm dreist die Frage vor die Füße, ob Viktor etwa eifersüchtig war. Aber das konnte doch nicht sein. Mit Sicherheit hatte Yuuri sich das einfach nur eingebildet.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du weißt, dass ich nicht immer da sein kann um dir aus der Patsche zu helfen?“, fragte Phichit schließlich, als sie das Schloss erreicht hatten. „Viktor scheint wirklich Interesse an dir zu haben, also nutz die Chance und schnapp ihn dir.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuuri rollte mit den Augen. „Er ist einfach nur nett zu mir, mehr nicht. Deute da nicht mehr rein als eigentlich da ist. Eher würde die Hölle zufrieren, als dass Viktor Nikiforov sich für mich interessieren würde.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Die Hölle zufrieren?“ Phichit sah ihn verständnislos an. „Ihr Muggelstämmige habt wirklich manchmal komische Ausdrucksweisen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Phichit war im Gegensatz zu Yuuri ein Halbblut. Seine Mutter war ein Muggel gewesen, doch da sich seine Eltern geschieden hatten und seine Mutter dann nach Amerika gezogen war, als er gerade einmal drei Jahre alt gewesen war, konnte er sich kaum noch an sie erinnern.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Phichit schnalzte missbilligend mit der Zunge. „Yuuri Katsuki, es gibt genug Gründe, dass Viktor Nikiforov ein Auge auf dich geworfen haben könntest“, meinte er dann. „Du bist einer der freundlichsten Menschen, die ich je kennengelernt habe und ich bin wirklich stolz darauf, dein bester Freund zu sein. Du sorgst dich um andere und versuchst alles, um ihnen zu helfen. Wer hat damals Wendy davon überzeugt, dass sie Yuri ins Team lässt, obwohl er bei allen anderen Hufflepuffs unten durch war, weil er sich wie ein rotzfreches Arschloch verhalten hat im ersten Jahr?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das war ich“, meinte Yuuri leise. „Aber eigentlich habe ich Wendy damals doch nur darauf aufmerksam gemacht, dass Yurio wirklich gut im Fliegen ist, weil unser Team einen Sucher gebraucht hat.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Yuuri. Wendy hat Yurio nur ins Team geholt, weil du es ihr vorgeschlagen und nicht lockergelassen hast. Du warst der Erste, der sich mit Yurio angefreundet hat.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuuri zuckte wieder nur mit den Schultern. „Das ist doch keine große Sache. Hätte wahrscheinlich jeder getan.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ach, Yuuri. Hör auf dein Licht im Kessel zu versenken.“ Phichit drückte ihn an sich. „Du bist ein toller Mensch und wenn du mir jetzt noch einmal widersprichst, dann werde ich Hufflepuff fünfzig Punkte abziehen!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuuri lachte laut und legte seine Arme ebenfalls um Phichits Rücken. „Du hast vergessen, dass ich der Vertrauensschüler von uns beiden bin.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Dann bitte ich halt Yuuko drum“, meinte er grinsend. „Vielleicht merkst du ja so, wie sehr wir dich alle mögen, wenn deinetwegen unser Haus fünfzig Punkte verliert.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich habe dich auch lieb, Phichit“, entgegnete Yuuri leise und quietschte, als Phichit ihm plötzlich in die Seite pikste. „Danke, dass du für mich da bist.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Immer wieder gerne. Dafür sind Freunde doch da. Aber wenn Viktor dich das nächste Mal anspricht, dann rede mit ihm und versteck dich nicht immer hinter mir. Ich kann schließlich nicht immer für dich da sein.“ Phichit blickte ihn ernst an und Yuuri seufzte laut.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich… es ist Viktor“, war alles, was er sagen konnte und Phichit verstand ihn. Viktor war ein Nikiforov. Ein Reinblut. Ein wahnsinnig talentierter Quidditch-Spieler, der in ein paar Jahren sicherlich in der Nationalmannschaft spielen würde. Ein ebenso begnadeter Zauberer.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du machst dir Sorgen, dass du nicht gut genug für ihn bist?“, sprach Phichit seinen Gedanken aus. „Denkst du nicht, du solltest das Viktor entscheiden lassen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuuri hielt inne und dachte kurz nach. Phichit hatte ja recht. Und doch…[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber warum ausgerechnet ich?“, fragte er nun leise. „Warum hat er mich angesprochen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nun, vielleicht hast du dich bei der letzten Weihnachtsfeier so mit Elfenwein und Feuerwhisky zugeschüttet, dass du dich betrunken an ihn rangemacht hast?“, überlegte Phichit laut und schnappte sich Yuuris Brille, um sie sich selbst aufzusetzen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sei mein Coach, Viktor”, ahmte er ihn nach und brachte Yuuri so zum Lachen, denn Phichit drückte sich ungeniert an Yuuri und erntete so einige missbilligende Blicke vorbeigehender Schüler. „Trainier mich, wenn ich dieses Zaubererduell gegen dich gewinnen werde, okay?”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Als ob ich gegen einen Siebtklässler gewinnen könnte”, meinte Yuuri kopfschüttelnd, während sie die Stufen zur Küche runter gingen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Vielleicht hat er sich ja auf den ersten Blick in dich verliebt und absichtlich verloren?”, überlegte Phichit laut und hielt Yuuri die Tür zum Gemeinschaftsraum auf. „Ich bin nicht dabei gewesen, keine Ahnung, was geschehen ist.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich kann dir sagen, was passiert ist. Absolut gar nichts.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nun, du warst betrunken. Vielleicht erinnerst du dich auch einfach nicht mehr?“, überlegte Phichit grinsend.[/JUSTIFY]

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~*~

 

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[JUSTIFY]Expecto Patronum!”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Spitze seines Zauberstabes leuchtete kurz hell auf und erlosch dann wieder. Entschlossen schüttelte er den Kopf und versuchte es dann ein weiteres Mal. Und noch ein Mal. Und noch ein Mal.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Der Patronuszauber brauchte eine überaus starke glückliche Erinnerung. Für Viktor war Fliegen immer eine glückliche Erinnerung gewesen und deshalb verstand er nicht, weshalb diese Erinnerung nun anscheinend nicht stark genug war, um einen Patronus zu beschwören.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Viktor schob sich den Pony aus dem Gesicht und dachte dann daran, wie er das erste Mal den Schnatz gefangen hatte. Es war in seinem zweiten Jahr gewesen und Slytherin war damals als erstes gegen Gryffindor angetreten. Viktor hatte noch immer das grimmig dreinblickende Gesicht der Gegnerin in Erinnerung, die drei Köpfe größer war als er und ihm mehr Angst gemacht hatte, als er je zugeben würde. Sie hatte spöttisch gelacht, damals war er noch klein und schmächtig gewesen und hatte das lange Haar nach hinten gebunden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Viktor hatten die Knie geschlottert, doch er wusste auch, was davon abhing, wenn er dieses Spiel verlor. Noch heute hatte er die Stimme seines Vaters im Kopf, der ihm nur erlaubte, in der Quidditch-Mannschaft seines Hauses zu spielen, wenn er jedes Match gewann. Sollte er einmal verlieren, so würde er sofort seinen Rücktritt erklären. Ein Nikiforov verliert nie, so lautete das Motto seines Vaters.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Und deshalb hatte Viktor bei seinem allerersten Spiel alles gegeben und sich dreifach angestrengt, um den Schnatz innerhalb der ersten 10 Minuten zu fangen. Den Jubel und die Zurufe würde er nie vergessen. Er hatte das Spiel gewonnen. Die Stimme des Stadionsprechers hatte sich überschlagen, als er aufgeregt in das Megafon geschrien hatte: „Meine Hexen und Zauberer, wir haben soeben Geschichte geschrieben! Viktor Nikiforov hat den Schnatz nach nur zehn Minuten gefangen! Sein erstes Spiel und er hat einen neuen Hogwarts Rekord aufgestellt!”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]All die Lobpreisungen, wie sich seine Mannschaft um ihn geschart und ihm gratuliert hatte und dieses euphorische Glücksgefühl, dass ihn durchströmt hatte, all das musste doch stark genug sein, um einen Patronus beschwören zu können.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Entschlossen stellte er sich in Position, hielt seinen Zauberstab vor sich und ließ sich von der Erinnerung an seinem ersten Sieg durchströmen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Expecto Patronum!”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Aus der Spitze seines Zauberstabes drang ein strahlend heller Lichtschild hervor. Viktor hielt den Zauber für mehrere Minuten aufrecht, ehe dieser sich schließlich auflöste. Seufzend lehnte er sich gegen das Pult. Für die Siebtklässler, die an dem Zusatztest teilnehmen wollten, standen die Klassenzimmer nach Unterrichtsende zur Verfügung. Viktor lehnte an dem Pult, an dem normalerweise Professor Leroy ihren Schüler die Verteidigung gegen die dunklen Künste beibrachte. Die Lehrerin hatte sich in ihre Gemächer zurückgezogen, um Viktor nicht zu stören.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er stellte sich gerade wieder in die Anfangsposition, als ein lautes Klopfen ihn aus seiner Konzentration riss. Yuuko steckte den Kopf ins Zimmer und blickte sich suchend um, ehe sie Viktor entdeckte und ihr Gesichtsausdruck sich aufhellte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Da bist du ja”, begrüßte sie ihn und betrat den Raum. „Ich habe schon überall nach dir gesucht.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hm?” Viktor blickte sie überrascht an. Hatte er etwa irgendetwas vergessen?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wir haben doch gleich die Schülerratsversammlung.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Oh.” Viktor hatte das Treffen definitiv vergessen. Er warf einen Blick auf seine Armbanduhr, auf der es kurz nach fünf war. Hatte er tatsächlich schon so lange den Zauberspruch geübt? Er war doch kein Stück vorangekommen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Die anderen warten schon. Kommst du?” Yuuko drückte die Tür weiter auf und Viktor trat nach draußen auf den Flur.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Tut mir leid, ich habe es einfach vergessen”, gestand er nach den ersten fünf Schritten und sah sie von der Seite an. Sie waren zusammen im Kurs für Verteidigung gegen die dunklen Künste und Kräuterkunde und auch auf dem Quidditch-Feld begegneten sie sich des Öfteren. Sie war eine ernstzunehmende Gegnerin, auch wenn sie außerhalb des Quidditch-Feldes die Freundlichkeit in Person war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Doch außerhalb vom Unterricht und den Quidditch-Spielen hatten sie kaum Kontakt miteinander. Nun waren sie beide zu Schulsprechern ernannt worden. Viktor konnte verstehen, warum die Wahl auf Yuuko gefallen war. Sie war fürsorglich, kümmerte sich um andere und konnte sich, wenn nötig durchsetzen. Die jüngeren Schüler respektierten und mochten sie.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Der Schülerrat bestand aus Yuuko und ihm als Schulsprecher und den Vertrauensschülern der vier Häuser. Einmal im Monat trafen sie sich, um über wichtige Dinge zu verhandeln, Probleme zu besprechen und wenn nötig Strafen zu verhängen, wenn ein Schüler gegen die Regeln verstoßen hatte. Ihnen war es erlaubt, bei Regelverstößen den jeweiligen Schülern Punkte abzuziehen, doch wenn die Schuldzuweisung offenstand, dann verhörten sie die Beteiligten und berieten sich solange, bis sie sich für eine Strafe entschieden hatten, wie den Ausschluss vom Besuch in Hogsmeade oder von sonstigen Freizeitaktivitäten für den Rest des Schuljahres.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Schon okay”, winkte sie ab. „Du hast für die UTZ gelernt, oder?”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Viktor nickte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„War nicht anders zu erwarten. Ich habe darüber nachgedacht, aber das Risiko, alle Punkte zu verlieren, ist mir dann doch zu hoch”, erklärte Yuuko grinsend. „Außerdem habe ich als Schulsprecherin und Hüterin schon genug zu tun. Unser Kapitän scheucht uns ganz schön übers Quidditch-Feld. Aber Phichit hat es sich in den Kopf gesetzt, dich zu besiegen, ehe du Hogwarts verlässt.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wahrscheinlich wollen die anderen Häuser mich auch besiegen?”, fragte Viktor, obwohl er die Antwort schon kannte. Seit Jahren wollten sie alle diejenigen sein, die es schafften, Slytherins fünfjährigen Siegeszug zu durchbrechen. Und jetzt, wo er sein letztes Jahr in Hogwarts antrat, würden sie wahrscheinlich doppelt so hart dafür kämpfen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nun, natürlich. Wusstest du, dass Wetten herumgehen, welchem Team du dich anschließen wirst, wenn das Jahr vorbei ist? Im Moment führen die Tutshill Tornados, aber das hast du nicht von mir.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie waren an der großen Halle angekommen und durchquerten diese. Der Schülerausschuss versammelte sich in dem Hinterraum der Großen Halle. Yuukos Aussage überraschte ihn nicht wirklich. Doch auf ihre Nachfrage, ob er denn schon ein Team ins Auge gefasst hatte, reagierte er ausweichend und meinte nur, dass er sich noch nicht entschieden hätte. Die Wahrheit ging sie schließlich nichts an.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuuko öffnete die Tür ohne anzuklopfen. Sie waren wirklich die Letzten, denn nur die zwei Stühle am unteren Rand der U-förmigen Tischaufstellung waren noch leer. Er nickte den Anwesenden zu und entschuldigte sich für seine Verspätung. Dann nahm Viktor Platz und blickte die anwesenden Vertrauensschüler an. Einige Gesichter erkannte er vom Quidditch-Feld. Seine Jägerin Mila winkte ihm grinsend zu, als sie seinen Blick bemerkte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Neben Slytherin war der Tisch der Vertrauensschüler von Hufflepuff aufgestellt. Viktor kannte das Mädchen nicht, dass dort saß und verwendete auch keinen Gedanken an sie, denn seine Aufmerksamkeit war augenblicklich auf ihren Banknachbarn gerichtet.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuuri blickte angestrengt auf seinen Stapel Pergamente und ein Grinsen umspielte Viktors Lippen. Er hatte ganz vergessen, dass Yuuri auch Vertrauensschüler war. Seit ihrer letzten Begegnung war schon wieder zu viel Zeit vergangen und in letzter Zeit hatte Viktor das Gefühl, dass Yuuri ihm absichtlich aus dem Weg ging. Jedes Mal, wenn er Viktor entdeckte, machte er auf dem Absatz kehrt und schlug eine andere Richtung ein. Zudem war er ständig in Begleitung von Phichit Chulanont. Zu sehen wie offen Yuuri bei Phichit war und wie viel Körperkontakt er mit ihm hatte, während er bei Viktor kein Wort rausbrachte und bei jeder seiner Berührungen zusammenzuckte und steif wie ein Besen dastand, bescherte Viktor ein unwohles Gefühl in seiner Magengegend. Er konnte dieses Gefühl beim besten Willen nicht einordnen, aber wann immer er sah, wie Yuuri mit Phichit über etwas lachte oder ihm etwas in Ohr flüsterte, wünschte Viktor sich, dass er es war, dem Yuuri seine Geheimnisse anvertraute.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Als er Chris von seinem Problem erzählt hatte, hatte dieser jedoch nur gelacht und gemeint, er solle von selbst draufkommen. Und so etwas nannte sich bester Freund. Er hatte die Hoffnung beinahe schon aufgegeben, mit Yuuri reden zu können. Und nun waren sie beide hier. Gut, sie waren nicht wirklich alleine, aber vielleicht konnte er Yuuri nach dem Treffen ja abfangen. Diese Veranstaltungen waren mit einem Mal viel interessanter geworden.[/JUSTIFY]

And The Sky's The Limit

[JUSTIFY]Im Gegensatz zu Viktor hatte Yuuri nicht vergessen, dass der andere bei den monatlichen Versammlungen dabei sein würde. Er hatte es geschafft, Viktor aus dem Weg zu gehen, doch die monatlichen Schülerratssitzungen konnte er nicht einfach so absagen. Es würde auffallen, wenn er sich jedes Mal krankmeldete. Trotzdem hatte Yuuri sich, wie schon beim letzten Mal Ende September, an den Tisch gesetzt, der am weitesten vom Schulsprechertisch entfernt und der Tür am nächsten war. Sobald die Versammlung vorbei war, würde er weg sein. Beim letzten Mal war er auch geflohen, kaum, dass die Versammlung beendet war. Yuuko hatte ihm am nächsten Tag erzählt, dass Viktor ihm bestürzt hinterher gesehen hatte, als Yuuri wie vom Hippogreif getreten, von seinem Stuhl aufgesprungen und nach draußen gestürzt war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Warum fliehst du eigentlich vor Viktor?”, kam ihm Phichits Frage in Erinnerung. Seinem besten Freund war natürlich aufgefallen, dass Yuuri seit neuestem jede Begegnung mit Viktor vermied.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Auf Phichits Frage hatte er entgegnet, dass er definitiv nicht Viktor aus dem Weg ging, sondern einfach nur wissen wollte, wie hartnäckig Viktor war, bis er sich jemand anderem widmete. Phichit hatte ihn fassungslos angesehen und ihn einen Lügner geschimpft, um ihm dann scherzhaft zu drohen, dass er ihn und Viktor, wenn nötig aneinanderfesseln würde.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Dabei hatte Yuuri die Wahrheit gesagt. Zum Teil, jedenfalls. Er ging Viktor aus dem Weg, weil er Panik davor hatte, was geschehen würde. Wenn Viktor ihn näher kennenlernte, würde er sicher schnell das Interesse an Yuuri verlieren und sich dann nach jemandem umsehen, der interessanter war. Jemandem, aus Viktors Liga. Und Yuuri würde wieder jemand sein, an den Viktor keinen zweiten Gedanken verschwendete.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Versammlung zog sich wie ein zäher Flubberwurm und kaum, dass Yuuko verkündete, sie wären zu einem Ende gekommen, war Yuuri auch schon aufgesprungen und aus dem Raum geeilt. Da Viktor sicher davon ausging, dass er schnurstracks zum Gemeinschaftsraum der Hufflepuffs gehen würde, schlug Yuuri einen anderen Weg ein. Die Nachtruhe hatte bereits begonnen und deshalb begegnete ihm keine Menschenseele, während er das Schloss verließ und den Pfad runter zum Quidditch-Feld ging.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Obwohl Yuuri nicht selbst spielte, war Fliegen für ihn immer eine Art um sich beruhigen. Wann immer er sich unwohl fühlte, schwang er sich auf den Besen und stieg in die Luft. Der kalte Flugwind, die Einsamkeit und Stille beim Fliegen taten ihm gut.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er war nun schon seit zwei Monaten wieder zurück in Hogwarts und war noch kein einziges Mal geflogen. Yuuri beschloss, das zu korrigieren. Mit Sicherheit würde Viktor ihn nicht hier auf dem Quidditch-Feld suchen. Zwar war es schon dunkel, weshalb er nicht zu hochfliegen konnte, aber ein paar Runden auf dem Besen würden ihm sicher guttun.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Mit „Alohomora” öffnete er den Schrank der Hufflepuffs, indem die Spieler und Spielerinnen ihre Besen verstaut hatten. Phichits Nimbus 2001 fand er sofort - sein bester Freund hatte ein Hamstergesicht in das Holz geritzt. Schmunzelnd nahm er den Besen heraus und ging dann aufs Feld raus.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Das Feld für sich komplett alleine zu haben, war ein beruhigendes Gefühl. Es war spät, die meisten lagen in ihren Betten und selbst wenn noch jemand wach war - vom Schloss aus sah man nicht, dass zu dieser Uhrzeit noch jemand auf dem Besen flog und selbst wenn würde ihn niemand erkennen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuuri schwang sein Bein über den Besenstiel und stieß sich dann von Boden ab. Langsam stieg der Besen mit ihm nach oben, bis sie auf gleicher Höhe mit den Tribünen waren. Kühle Abendluft blies ihm durchs Gesicht, während er die ersten langsamen Runden über das Feld drehte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Hier oben gab es nur ihn und den Besen. Ein Fehler würde genügen und er würde stürzen. Bis er seinen Zauberstab gezückt und einen Abfangzauber ausgesprochen hätte, würde es zu spät sein. Fliegen erforderte vollste Konzentration und Yuuri fühlte sich in diesen Momenten am lebendigsten. Er hatte die Kontrolle über den Besen und gerade das machte ihn glücklich. Wenn er sich nur aufs Fliegen konzentrierte, konnte er alles andere ausblenden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Und dann sah Yuuri am Boden etwas Goldenes aufblitzen. Verwundert beugte er sich nach vorne und flog tiefer. Was auch immer es war, es blitzte erneut, doch als er nur noch knapp vor dem Boden schwebte, war nichts mehr zu sehen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich bekomme anscheinend schon Halluzinationen”, meinte Yuuri zu sich selbst. Vielleicht sollte er schlafen gehen. Er wollte seine Füße ausstrecken und landen, als etwas Glänzendes an seinem Ohr vorbeiflog.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Erschrocken riss Yuuri seinen Besen wieder hoch und blickte dem Glänzen nach. Das Surren der filigranen Flügel würde Yuuri überall erkennen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Irgendwo hier befand sich ein goldener Schnatz.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Verwundert blickte Yuuri sich um. Die Bälle lagen doch eingesperrt in Professor Parks Zimmer. Wie war also ein Schnatz hierhergekommen?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ob ihm doch jemand gefolgt war? Er blickte sich um, doch es war zu dunkel, um etwas erkennen zu können. Und jetzt war es wichtiger, den Schnatz zu fangen. Morgen würde Hufflepuff gegen Gryffindor spielen und wenn dann auf einmal zwei Schnatze auf dem Feld flogen, würde das nur zur Verwirrung führen. Wenn er den Schnatz erst einmal eingefangen hatte, würde er weitersehen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Erneut drehte Yuuri seine Runden über das Feld, dieses Mal blickte er sich jedoch aufmerksam nach dem Schnatz um. Er musste sich beeilen. Es war doch recht kühl und mit jeder Minute, die verstrich, wurde es dunkler. Bald würde er den Schnatz nicht mehr sehen können, und den Zauberstab in einer Hand halten, während er sich mit der anderen am Besen festhielt, war zu gefährlich. Professor Park hatte ihnen eingebläut, dass sie auf dem Besen nur in größter Not zaubern sollten, am besten, wenn jemand in der Nähe wer, der einen im schlimmsten Fall auffangen konnte. Yuuri war jedoch alleine und niemand wusste, wo er war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wenn es einen Zauberspruch gab, mit dem sich der Schnatz einfangen ließ, so kannte Yuuri ihn nicht.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Und dann sah er den Schnatz wieder neben den Torringen. Yuuri beschleunigte sein Tempo und raste der goldenen Kugel hinterher. Der Schnatz änderte seine Richtung und flog nun höher, so dass Yuuri seinen Besen ebenfalls nach oben zog. Er streckte seine Hand aus, als die goldene Kugel nur noch eine Armlänge von ihm entfernt war. Nur noch ein paar Zentimeter, nur noch ein paar Millimeter, nur noch…[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuuris Finger schlossen sich um den goldenen Schnatz und er bremste ab. Euphorie erfüllte ihn. Er hatte es tatsächlich geschafft. Erfreut streckte Yuuri seine Faust, in der er noch immer den Schnatz festhielt, in die Höhe.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ein Klatschen durchbrach die Stille.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Erschrocken sah Yuuri sich um. Neben einem der drei Ringe unter ihm stand jemand. Ängstlich senkte Yuuri den Besen Richtung Boden und stieg dann ab, kaum, dass seine Füße dem Grund berührten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Yuuri, das war fantastisch!” Viktor Nikiforov blickte zu ihm. Es war zu dunkel, um seinen Gesichtsausdruck erkennt zu können, erst als er einige Schritte auf Yuuri zuging, welcher geschockt stehen geblieben war, sah dieser das Lächeln auf Viktors Gesicht.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„W-was machst du hier?”, fragte Yuuri nervös und klammerte sich so fest an den Besenstiel, dass seine Knöchel weiß hervortraten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich wollte mit dir reden, aber du warst so schnell weg, also bin ich hierhergekommen. Und dann habe ich dich Fliegen sehen. Yuuri, du fliegst fantastisch. Ich musste einfach wissen, ob du es schaffst, meinen Schnatz zu fangen. Warum spielst du nicht für dein Haus? Du hast wirklich Talent.” Viktor strahlte über beide Ohren, doch als er erneut einen Schritt auf Yuuri zuging, trat Yuuri instinktiv zurück.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du hast den Schnatz freigelassen?”, fragte er ungläubig und hielt die Faust, in der er noch immer die folgende Kugel festhielt, hoch.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Freigelassen kann man das nicht nennen”, widersprach Viktor ihm. „Der Schnatz gehört mir und ich trage ihn immer bei mir. Ich wollte nur wissen, ob es dir gelingt, ihn zu fangen und…”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das Ganze war also nur ein Test?”, schnitt Yuuri ihm das Wort ab. Viktor schüttelte den Kopf und wollte erneut ansetzen, doch Yuuri ließ ihn nicht ausreden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du beobachtest mich beim Fliegen und denkst dir dann, dass es ganz witzig wäre, mal zu testen, ob ich einen Schnatz fangen kann? Was hättest du gemacht, wenn ich mich dabei verletzt hätte?”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Yuuri, ich hätte niemals zugelassen, dass du dich dabei verletzt.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber es hätte passieren können. Es ist viel zu dunkel und du lässt trotzdem zu, dass ich mich auf die Jagd nach dem Schnatz begebe, weil ich mir Sorgen mache, jemand hat Professor Parks Schrank aufgebrochen und der Schnatz für das morgige Spiel wäre entkommen. Was, wenn ich den Schnatz nicht gefangen hätte? Wie lange hättest du mir dabei zugesehen, wie ich mich zum Affen mache?”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das ist niemals meine Absicht gewesen.” Viktor sah verletzt aus. Er streckte seinen Arm aus und wollte nach Yuuris Hand greifen, doch dieses Mal schlug Yuuri die Hand weg.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du hattest kein Recht dazu!” entgegnete Yuuri mit zorniger Stimme. „Nichts und niemand hat dir erlaubt, mich dazu zu zwingen, den Schnatz einzufangen. Du hast kein Recht dazu, mich zu fragen, weshalb ich nicht spiele.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuuri spürte, wie ihm Tränen in die Augen stiegen und er drängte sich vorbei an Viktor. Er betrat die Abstellkammer und legte Phichits Besen gerade zurück in den Schrank, als er Schritte hinter sich hörte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Yuuri, können wir bitte reden?” Viktor klang besorgt, aber Yuuri wollte es nicht hören. Er war zu wütend.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Lass mich in Ruhe!”, verlangte er zittrig und rannte dann zurück zum Schloss, ohne sich ein einziges Mal umzudrehen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Viktor sollte ihn nicht weinen sehen. Er war wütend und schockiert und zitterte am ganzen Leib. Yuuri schluchzte laut und lehnte sich dann schwer atmend gegen eines der Fässer. Er fühlte sich mies. Seine Gedanken drehten sich im Kreis. Gerade noch so schaffte er es gegen das dritte Fass von oben im richtigen Takt zu klopfen, sodass sich dieses öffnete und eine Seilleiter herunterfiel.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Yuuri? Bist du das?“ Phichits Stimme drang aus dem Gemeinschaftsraum und wenige Sekunden später steckte er seinen Kopf aus dem Fass. „Wo warst du denn? Yuuko ist schon vor einer ganzen Weile zurück- Yuuri, was ist los?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Schnell kletterte er aus dem Fass und legte seine Hände auf Yuuris Schultern. „Ist etwas passiert?“, fragte er besorgt. „Bitte, sag doch etwas. Yuu-chan meinte, dass Viktor dir hinterhergelaufen ist. Was hat er gemacht, Yuuri?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Viktors Name löste schließlich etwas in Yuuri und er brach heulend in den Armen seines besten Freundes zusammen, der ihn augenblicklich umarmte und ihm stumm Trost spendete.[/JUSTIFY]

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~*~

 

[JUSTIFY]„Das ich das überhaupt noch erleben darf! Viktor Nikiforov bei einem Quidditch-Spiel, in dem er nicht selbst spielt und er hat sogar einen Favoriten!” Chris pfiff anerkennend und setzte sich dann neben Viktor, der sich einen schwarzgelben Hufflepuff-Schal um den Hals gewickelt hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ist doch nichts Besonderes dabei”, meinte er abwinkend.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„In den sieben Jahren, in denen ich dich kenne, hast du bisher noch kein anderes Haus angefeuert“, warf Chris ein und setzte sich dann die Kapuze seines Regenmantels auf. Es regnete wie aus Kübeln und je höher sie flogen, desto weniger konnte man erkennen, was bei dem Spiel Hufflepuff gegen Gryffindor vor sich ging.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nun, ich habe meine Meinung halt geändert!“, erklärte Viktor und beugte sich nach vorne. „Lass mich raten: Es ist wegen dem kleinen Katsuki?”, fragte Chris grinsend. „Du weißt aber schon, dass er nicht spielt, oder?”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Viktor seufzte schwer und vergrub sein Gesicht in seinen Handflächen. „Ich habe Mist gebaut”, murmelte er undeutlich.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hm?”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Viktor blickte zwischen seinen Fingern hervor. Einer der Gryffindor-Jäger schnappte sich den Quaffel und stürzte Richtung gegnerisches Tor, wurde dann jedoch von einem Klatscher getroffen und ließ den Ball wieder fallen. Es war Phichit, der den Quaffel fing.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich habe ihn fliegen sehen”, erklärte Viktor schließlich leise und die Menge jubelte, als Phichit das erst Tor warf. Der Fünftklässler flog eine Ehrenrunde und winkte den Zuschauern lächelnd zu - erst als er Viktor bemerkte, runzelte er für einen kurzen Moment seine Stirn und widmete sich dann wieder dem Spiel.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Viktor erzählte Chris, wie er Yuuri gestern Abend auf dem Quidditch-Feld beobachtet und dann den Schnatz, den er immer bei sich trug, freiließ, um zu sehen, ob Yuuri den Schnatz fangen könnte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Yuuri fliegen zu sehen, war unglaublich. Als ich ihn auf dem Besen sah, da habe ich mich auf einmal so anders gefühlt, ich musste einfach wissen, ob er den Schnatz fangen kann”, endete Viktor schließlich. Er hatte nicht wirklich nachgedacht, als er seinen Schnatz aus dem kleinen Beutel zog und dann freiließ.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Chris blickte ihn einfach nur an und schüttelte dann den Kopf. „Du hast nicht daran gedacht, dass es dunkel war? Yuuri hätte sich verletzen können.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Er war auch nicht gerade glücklich, als er rausfand, dass der Schnatz von mir kam.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Vitya, du weißt, dass ich dich wirklich sehr mag, aber du hättest Yuuri wirklich in ernsthafte Gefahr bringen können. Was, wenn er gegen eines der Tore geprallt wäre? Du hast keine Sekunde nachgedacht.” Chris sah verstimmt aus, wodurch Viktor sich noch schlechter fühlte. Er hatte die Nacht über kaum ein Auge zugekriegt, doch als er beim Frühstück nach Yuuri Ausschau gehalten hatte, hatte er ihn nirgendwo entdecken können. Und selbst hier auf den Zuschauertribünen war keine Spur des jüngeren Zauberers. Viktor hatte darauf gehofft, dass Yuuri Phichit anfeuern würde und er so mit ihm reden konnte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich weiß. Es war dumm von mir. Bist du zufrieden?”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Mit mir brauchst du das nicht zu klären. Dein Interesse an dem kleinen Hufflepuff ist wohl immer noch nicht abgeflaut?”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Viktor schüttelte den Kopf. „Chris, was mache ich denn jetzt?”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du fragst mich das jetzt nicht im Ernst, oder?”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Viktor wollte etwas erwidern, als der Stadionsprecher ihn unterbrach.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Werte Hexen und Zauberer, so eben haben Yuri Plisetsky und JJ Leroy beide den Schnatz entdeckt. Wem wird es wohl gelingen, das Spiel für sich zu entscheiden? Derzeit steht es siebzig zu sechzig für Gryffindor, aber der Zauberstab kann sich noch wenden!”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Viktor und Chris beugten sich beide nach vorne um besser sehen zu können. Von allen Seiten drangen “King JJ” und “Yuri”-Rufe über das Feld. Die beiden Sucher lieferten sich auf der anderen Seite ein Kopf-an-Kopf-Rennen und rasten beide weiter nach oben, hinein in die dicken Wolken. Es war unmöglich, durch den Regen etwas zu erkennen und doch reckten sich alle nach vorne, so als würden sie dann mehr sehen können.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sag mal, ist es nur mir aufgefallen oder ist Yuri in letzter Zeit viel ruhiger als sonst?“, fragte Chris neben ihm. „Seit er mit deinem Hüter abhängt, ist er wirklich anders.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Viktor wollte ihm zustimmen und öffnete seinen Mund – als plötzlich ein bestürzter Schrei durch die Zuschauermenge ging.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]JJ stürzte in die Tiefe.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Arresto Momentum!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Mehrere der Anwesenden hatten ihren Zauberstab auf den fallenden JJ gerichtet und JJs Sturz verlangsamte sich, als er mehrfach von dem Verlangsamungszauber getroffen wurde, bis er schließlich auf dem Rasen aufsetzte. Immer noch herrschte Bewegungslosigkeit. Die anderen Spieler schwebten in der Luft, unsicher wie sie sich verhalten sollten. Stille lag über dem Quidditchfeld und wurde erst durchbrochen, als Professor Leroy über den Platz zu ihrem Sohn eilte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Mein Löwenbaby, bist du in Ordnung?“, rief sie besorgt zu dem Sechstklässler, der sich nun langsam aufrichtete. Sie fiel vor ihm auf die Knie und drückte ihn an sich.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Bei Merlins Bart!“, murmelte Chris schockiert und blickte dann Viktor an. „Sag mir, dass das gerade eben nicht wirklich passiert ist.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Viktor hatte es die Sprache verschlagen. Die anderen Spieler saßen regungslos auf ihren Besen. Man konnte die Unsicherheit, wie sie sich nun verhalten sollten, regelrecht in der Luft spüren.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Auf den Boden mit euch, aber sofort!“, rief Professor Park plötzlich und schickte gleichzeitig einige Zaubersprüche los, um die Bälle einzufangen. Sie und die anderen Lehrer waren Professor Leroy aufs Feld gefolgt und standen nun besorgt um den Gryffindor-Kapitän herum. Nun kam Bewegung in die Spieler. Sie setzten auf dem Boden auf und rannten dann zu JJ.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nur einer blieb an der Stelle stehen, an der er gelandet war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das Spiel ist abgeblasen!“, verkündete Professor Feltsman neben ihr. „Bitte begebt euch alle zurück in eure Häuser. Sofort!“, fügte er mit Nachdruck hinzu, als niemand Anstalten machte, seiner Anweisung Folge zu leisten. Erst nach und nach standen die ersten Schüler auf und begaben sich langsam zum Ausgang. Viktor und Chris blieben sitzen und fingen Gesprächsfetzen auf, während die anderen an ihnen vorbei gingen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Konntest du sehen, was da oben passiert ist?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nee. Der Regen war zu stark, man hat kaum etwas gesehen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ob der kleine Plisetsky wohl etwas damit zu tun hatte?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„JJ und er konnten sich ja noch nie ausstehen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sicher ist es seine Schuld gewesen. JJ hätte sich alle Knochen brechen können, wenn unsere Lehrer nicht so schnell reagiert hätten.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber du hast doch nicht einmal gesehen, was vorgefallen ist.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Schließlich waren die beiden die einzigen auf der Tribüne.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Komm, lass uns gehen.“ Chris war aufgestanden und hielt seinem besten Freund die Hand hin. „Wir können gerade sowieso nichts ausrichten.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Chris, was ist da eben passiert?“ Viktor fuhr sich durch sein Haar und suchte den Blick seines besten Freundes. „Sag mir, dass das nicht wirklich passiert ist.“[/JUSTIFY]

In The Eye Of A Hurricane There Is Quiet

[JUSTIFY]Yuuri starrte gelangweilt an die Decke, als die Tür zum Krankenflügel geöffnet wurde. Ob wohl jemand vom Klatscher getroffen worden war? Der Krankenflügel lag zu weit vom Quidditch-Feld entfernt, als dass Yuuri etwas hätte verstehen können und so wusste er nicht, ob das Spiel schon beendet war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Mom, bitte lass das”, JJ klang genervt. „Ich kann alleine laufen.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Überrascht drehte Yuuri seinen Kopf zur Tür. Der Sucher und Kapitän der Gryffindor-Mannschaft, Jean-Jacques Leroy, wurde von seinen Eltern ins Zimmer getragen und auf das nächstbeste Bett gesetzt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„JJ, du bist gerade mehrere Meter in die Tiefe gestürzt und wurdest von mehreren Verlangsamungszaubern getroffen!”, erklärte Professor Leroy und strich ihrem Sohn die Haare aus der Stirn. „Du wirst dich von Ketty untersuchen lassen!”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du bist was?” Überrascht setzte Yuuri sich auf und blickte die drei ungläubig an. „JJ, ist alles in Ordnung?”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich bin immerhin aufgefangen worden, ehe ich auf den Boden geprallt bin”, meinte JJ grinsend. „Alles halb so schlimm!”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Junge, das solltest du lieber Ketty entscheiden lassen”, meinte sein Vater, als die junge Heilerin, Madam Abelashvili gerade ankam.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]JJ murrte, ließ die Untersuchung der Heilerin trotzdem über sich ergehen, die mit der Zauberstabspitze über seinen Körper fuhr um etwaige Verletzungen aufzuspüren. Als sie sich schließlich wiederaufrichtete, blickten JJs Eltern sie erwartungsvoll und besorgt an und auch Yuuri ertappte sich dabei, wie er sich neugierig nach vorne beugte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Euer Sohn hat Glück im Unglück gehabt”, meinte sie schließlich mit einem leichten Lächeln. „Durch den Fall hat er einige kleine Prellungen abbekommen, die sich aber leicht wieder heilen lassen. Nichts, was ein Schwenker mit dem Zauberstab nicht sofort wieder hinbekommt.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Also kann ich wiedergehen?” JJ war schon aufgesprungen. “Wenn alles okay ist mit mir, muss ich ja nicht hierbleiben.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich möchte dich trotzdem noch eine Nacht hierbehalten. Du bist gerade mehrere Meter vom Besen gefallen, du brauchst eine Nacht Ruhe. Keine Widerrede!”, fügte sie mit strengem Blick hinzu, als JJ widersprechen wollte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber, das Spiel?”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wir werden uns bereden und dann entscheiden, was mit dem Spiel ist”, erklärte Professor Leroy und tauschte Blicke mit seiner Frau. „Vor allem auch, wie wir mit dem jungen Plisetsky verfahren.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuuri zog scharf die Luft ein, als Yuris Name fiel und er blickte JJ verwirrt an. Dass Yuri den Gryffindor nicht ausstehen konnte, wusste jeder. Doch so wie die drei redeten, klang es beinahe so, als ob…[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Mom. Dad! Er hat nichts getan. Ich bin ausgerutscht, als ich nach dem Schnatz greifen wollte, weil mein Besen nass und glitschig vom Regen war.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„JJ, sagst du das nicht nur, um ihn zu schützen?”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ihr habt nicht gesehen, was vorgefallen ist. Wie wollt ihr also wissen, was passiert ist?” JJ runzelte verärgert seine Stirn.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Genug jetzt!” Mit lauter Stimme trat Madam Abelashvili dazwischen. „Es ist nicht gut für JJ, wenn er sich aufregt.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Professor Leroy beugte sich nach vorne und drückte ihrem Sohn einen Kuss auf die Stirn. „Wir müssen uns jetzt mit unseren Kollegen treffen. Wenn du noch etwas brauchst, dann frag Ketty einfach, okay?”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuuri blickte angestrengt auf seine Füße und versuchte nicht hinzuhören. Er wollte diesen Moment nicht stören, aber trotzdem brannten ihm Fragen auf der Zunge, auf die er so bald wie möglich eine Antwort wollte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es klopfte an der Tür und alle fünf Köpfe blickten auf, als ein Gryffindor den Krankenflügel betrat.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wie geht es dir, JJ?”, fragte Leo de la Iglesia besorgt. „Wir machen uns wirklich Sorgen um dich.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Alles bestens!” JJ streckte grinsend Daumen und Zeigefinger in die Höhe, um so ein J zu formen. „It’s JJ-Style, schon vergessen?”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Trotzdem wird Jean-Jacques die Nacht über hierbleiben”, erklärte Madam Abelashvili streng. „Und vor allem braucht er Ruhe nach dem, was geschehen ist. Also bitte, sag deinen Freunden, dass JJ keine Besuchszeit hat.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Alter, wie blöd. Werde schnell wieder gesund, okay?”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich sagte doch, mir geht es fantastisch. Die sind alle nur übervorsichtig”, warf JJ ein.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Okay, das ist jetzt wirklich genug!”, entschied Madam Abelashvili streng. “Leo, Nathalie, Alain, raus mit euch!”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Oh, kommen Sie”, murrte JJ. “Wenigstens fünf Minuten?”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nein. Und wenn du noch weiter bettelst, lass ich dich das ganze Wochenende hierbleiben.” Kettys Blick war streng und unnachgiebig.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ist schon gut, JJ. Ich werde den anderen erzählen, dass mit dir alles in Ordnung ist. Sie machen sich alle ganz schön Sorgen um dich.” Leo lächelte ihm aufmunternd zu.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Danke dir. Oh, und noch etwas. Unternehmt nichts in Bezug auf Yuri. Er hat nichts gemacht. Ich bin selbst schuld, dass ich vom Besen gefallen bin. Und als euer Kapitän verbiete ich euch irgendwelche Alleingänge. Verstanden, Leo?”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Leo sah für einen Moment so aus, als wolle er noch etwas anderes sagen, entschied sich dann aber dagegen. Er nickte einfach nur. Dann verließen er und JJs Eltern den Krankenflügel und Madam Abelashvili erklärte, sie wolle noch ein paar Nachforschungen anstellen, ehe sie selbst in ihr Zimmer ging.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was machst du hier, Yuuri?”, fragte JJ nach einigen Minuten Stille.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Mir ging’s nicht so gut“, erklärte er zögernd. In Wirklichkeit hatte er die Nacht im Krankenflügel verbracht, nachdem Phichit ihn gestern Abend dazu gezwungen hatte, dort hinzugehen. Er hatte seinem Freund versprechen müssen, das Spiel nicht zu besuchen, denn Phichit machte sich zu viele Sorgen, dass es Yuuri nicht guttun würde.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ziemlich doof”, meinte JJ mitfühlend. „Aber wenigstens bin ich so nicht alleine hier. Ich würde hier eingehen.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„“Hm.” Die Frage, was geschehen war, brannte Yuuri regelrecht auf der Zunge. Aber konnte er JJ wirklich danach fragen? Ein Teil seines Gehirns wollte noch immer nicht wahrhaben, was er sich zusammengereimt hatte über JJs Sturz.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Kann ich dich was fragen?” Er blickte den anderen unsicher an. Yuuri bewunderte seine zuversichtliche, meist schon arrogante Art in Bezug auf sein Können als Sucher. Er selbst würde niemals so viel Selbstvertrauen haben. JJ war ein Jahr älter als er, doch er hatte Yuuri in seinem ersten Jahr gegen zwei ältere Ravenclaws verteidigt, als diese sich über ihn lustig gemacht hatten. Seitdem wechselten sie immer mal wieder ein paar höfliche Worte, wenn sie sich begegneten. Yuuri würde es nicht unbedingt als Freundschaft bezeichnen, dafür kannte er JJ nicht gut genug, aber er mochte den Gryffindor.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du willst wissen, was beim Quidditch-Spiel passiert ist?”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nun, ja. Du musst es mir nicht erzählen, wenn du nicht willst.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ist schon gut. Besser du hörst es von mir als wenn du dir durch irgendwelche Gerüchte zusammenstrickst, was passiert ist.” JJ setzte sich auf und blickte dann auf seine Füße.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich habe was zu Yuri gesagt, was ich ihm definitiv nicht hätte sagen sollen. Aber er war so nah am Schnatz dran und ich wollte ihn irgendwie ablenken. Und dass war das einzige, was mir einfiel.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]JJ hob seinen Blick. Schuld und Vorwürfe standen ihm auf der Stirn geschrieben.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Dass ich vom Besen gestürzt bin, ist allein meine Schuld. Aber jeder weiß, dass Yuri mich nicht wirklich mag und wenn sie alle denken, dass er schuld ist und von der Schule fliegt, kann ich mir das nie … ” Ihm brach die Stimme weg.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuuri war schockiert. Yuri wurde schnell wütend und er hatte sich schon öfters Strafarbeiten eingehandelt, weil er andere Schüler angeschrien und einmal sogar zum Heulen gebracht hatte, aber so sehr war der Jüngere noch nie ausgerastet. Und seit Yuri mit dem Slytherin-Hüter Otabek Altin befreundet war, hatte er einen viel entspannteren Eindruck auf Yuuri gemacht.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich wollte ihn nicht verletzen mit dem, was ich gesagt habe. Und wenn er meinetwegen von der Schule fliegt, kann ich mir das nie verzeihen. Ich bin doch selbst schuld an meinem Sturz!”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Dann solltest du erzählen, was wirklich vorgefallen ist”, schlug Yuuri vor. “Nicht mir, aber bei der nächsten Schülerratssitzung.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]JJ schüttelte seinen Kopf. „Aber sie werden wissen wollen, was ich ihm gesagt habe und das kann ich nicht wiederholen. Da oben auf dem Besen haben nur wir beide gehört, was ich zu Yuri gesagt habe und ich will nicht, dass noch jemand davon erfährt. Es ist Yuris Entscheidung darüber zu reden.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber Yuri wird definitiv nicht darüber reden wollen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wird er nicht. Ich bin mir sicher, dass schon die ersten Gerüchte die Runde machen.“ JJ fuhr sich mit der Hand durchs Haar. „Fuck, es ist alles meine Schuld.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Dann entschuldige dich bei Yurio“, schlug Yuuri vor. JJ schnaubte ironisch.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Selbst, wenn ich es täte, sie werden trotzdem Yuri die Schuld geben. Und er ist viel zu stolz, um meine Entschuldigung anzunehmen. Er hasst mich sicher für das, was ich gesagt habe.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Da war etwas in JJs Stimme, dass Yuuri aufhorchen ließ. Er wusste, dass der Gryffindor Yuri bei jeder Gelegenheit mit herausfordernden Sprüchen und dergleichen zur Weißglut brachte. Aber gerade klang es so, als würde sich JJ ernsthaft um den Viertklässler sorgen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wie es Yuri wohl ging?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuuri schlüpfte in seine Schuhe und schnürte sie dann zu. „Hast du eine Ahnung, wo er sein könnte?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Probier es mal in der alten Wildhüterhütte“, schlug JJ vor. „Aber wieso willst du das wissen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich gehe zu ihm“, erklärte Yuuri langsam. Ernsthaft, er war verrückt. Aber mit anzusehen, wie jemand vom Besen stürzte und dabei vielleicht sogar zu denken, man wäre schuld daran, hinterließ sicher seine Spuren. Er musste mit Yuri reden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Okay.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er lächelte JJ noch einmal zu, dann verließ er das Krankenzimmer und eilte nach draußen. Die Wildhüterhütte lag am Rand des verbotenen Waldes. Wie der Name schon sagte, war es das Zuhause des Wildhüters, doch diese Aufgabe wurde seit Jahren vom Professor für Pflege magischer Geschöpfe übernommen, weshalb die Hütte nun leer stand. Es war nicht verboten, sie zu betreten und vereinzelt verabredeten sich Schüler dort, wenn sie ungestört Zeit miteinander verbringen wollten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Dabei wusste er ja nicht einmal, ob Yuri überhaupt mit ihm reden würde. Es war merkwürdig. Wenn es um etwas ging, was Yuuri persönlich betraf, dann zog er es vor sich in sein Schneckenhaus zurückzuziehen und das Problem einfach zu ignorieren. So wie er Viktors Entschuldigung nicht hatte hören wollen. Doch wenn andere in Not waren, konnte Yuuri nicht anders als ihnen zu helfen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er erreichte die Hütte und war komplett durchnässt. Durch die verdreckten Fensterscheiben konnte er nichts sehen und so klopfte Yuuri zweimal gegen die Holztür.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Yuri, bist du da? Mach die Tür auf, bitte.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Aus dem Inneren der Hütte drang unverständliches Gemurmel.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Yuri, können wir bitte reden? Nur reden, nicht mehr, versprochen.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Verpiss dich, Katsudon!” Nun, immerhin wusste Yuuri jetzt, dass JJ richtig gelegen hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er seufzte und entschied sich es noch ein weiteres Mal zu probieren. Alle guten Dinge waren drei, oder?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Yuri, du sollst wissen, dass ich für dich da bin. Nicht als dein Vertrauensschüler, sondern als dein Freund.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Stille antwortete ihm. Nach mehreren Sekunden entschied sich Yuuri schließlich zu gehen, als die Tür aufgeschlossen wurde und Otabek im Türrahmen stand.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hey.” Otabek blickte ihm mit stoischem Ausdruck an und doch schwang Besorgnis in seiner Stimme.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Kann ich reinkommen?”, fragte Yuuri und Otabek trat zur Seite. Die Hütte sah noch immer genauso aus, als würde jemand sie bewohnen. Nur die dicke Staubschicht auf den Möbelstücken zeugte davon, dass sie verlassen war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuri saß mit angewinkelten Knien auf einem der Stühle am Tisch. Ein weiterer Stuhl stand direkt daneben - da musste Otabek bis eben gesessen haben. Nun lehnte er an der die wieder geschlossenen Tür.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuuri setzte sich auf einen weiteren Stuhl gegenüber von Yuri und schließlich ließ sich auch Otabek wieder nieder. Yuris Hand suchte nach seiner und Otabek blickte ihn besorgt an.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich habe mit JJ gesprochen”, fing Yuuri schließlich an. „Er hat mir erzählt, was passiert ist.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuri hob seinen Kopf. Sein kinnlanges Haar fiel ihm wirr in die Stirn und seine Augen waren rot und geschwollen. Für einen kurzen Moment hatte Yuuri das Bedürfnis ihn in die Arme zu schließen. Aber er hielt sich zurück.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich fliege von der Schule, oder?”, fragte er mit zittriger Stimme. Yuuri schüttelte den Kopf.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„JJ ist dir nicht böse”, erklärte er. “Er lässt ausrichten, dass ihm leidtut, was er zu dir gesagt hat.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das sind doch gute Nachrichten, Yura.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sicher will er nur die richtige Gelegenheit abwarten um mich damit zu erpressen”, entgegnete Yuri leise.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Er hat mir versprochen, dass er niemandem etwas erzählen wird.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Tsk!” Yuri schnaubte verächtlich. „Als ob.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Yura, wenn JJ es versprochen hat, dann glaube ich ihm. Er mag seine schlechten Seiten haben, aber JJ hält seine Versprechen”, warf Otabek ein.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und? Es geht bestimmt schon das Gerücht herum, dass ich ihn vom Besen gestoßen hätte. Die ganze Schule hasst mich. Wer weiß, was für Rachepläne die Gryffindors schon ausgeheckt haben?”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„JJ hat ihnen verboten, etwas zu unternehmen”, warf Yuuri ein. “Ich kann dir nicht versprechen, dass nicht trotzdem jemand etwas versucht, aber…”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Stimmt. Du kannst es nicht. Also warum bist du überhaupt hier, Schweinchen?”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich mache mir Sorgen um dich, Yurio”, erklärte Yuuri ruhig. “Was beim Spiel passiert ist, habe ich von JJ erfahren und ich kenne dich gut genug, dass du ihn nicht einfach so vom Besen gestoßen hättest. Egal, wie schnell du deine Geduld verlierst.” Er warf einen bedeutungsvollen Blick auf Otabek, der dazu übergegangen war, Yuris Haar zu streicheln, ehe er weitersprach.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und mir ist aufgefallen, dass du in letzter Zeit viel ruhiger geworden bist. Jedenfalls, manchmal.” Wenn Otabek in deiner Nähe ist. Der Gedanke blieb unausgesprochen. Die Freundschaft der beiden tat Yuri gut, das war deutlich zu sehen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Hmpf.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Yurio, du musst mir nicht sagen, was JJ zu dir gesagt hat. Aber ich muss von dir wissen, dass es dir wirklich leidtut, was du getan hast.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Bei Merlins Bart, ich habe doch nicht gewollt, dass er von Besen fällt. Aber ich war so wütend und hab’ einfach rotgesehen und jetzt…” Yuri brach die Stimme weg und er vergrub sein Gesicht wieder zwischen seinen Knien. “Wenn Opa erfährt, was ich getan habe, dann bricht es ihm das Herz. Und ich kann nicht zulassen, dass das geschieht…”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Etwas an Yuris Stimme ließ Yuuri aufmerksam werden. Er wusste nicht viel über Nikolai Plisetsky, nur dass er einst Leiter der Aurorenzentrale gewesen war und in den Ruhestand trat, um seinen Enkel großzuziehen. Yuri sprach immer in den höchsten Tönen von ihm. Die beiden standen sich sehr nahe.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Yurio, geht es deinem Großvater gut?”, fragte er besorgt nach. Wenn mit Nikolai Plisetsky etwas nicht in Ordnung war, dann würde es Yuris Verhalten erklären.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Natürlich…”, entgegnete Yuri nach einigen Sekunden. “Außer, dass…”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er verstummte wieder. Dieses Mal war es Otabek, der das Wort ergriff.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich denke, du solltest Yuuri die Wahrheit erzählen!”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Bist du verrückt? Damit noch mehr Leute Bescheid wissen? Da kann ich es ja gleich im Tagespropheten veröffentlichen.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich denke, dass du ihm vertrauen kannst. Er hat dich kein einziges Mal gedrängt, dass du ihm erzählst, warum du das getan hast. Er wird dich nicht verurteilen, genauso wenig wie ich dich verurteilt habe.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und warum drängst du mich dann dazu, dass ich es ihm sagen soll?” Yuri hatte sich auf dem Stuhl so hingesetzt, dass er nun Otabek ins Gesicht blickte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich dränge dich genauso wenig. Aber du denkst im Moment nicht richtig nach und ich will dir nur all deine Optionen aufzeigen”, sagte Otabek ruhig.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du musst nicht, wenn du nicht willst”, warf Yuuri ein. „Ich bin mit Sicherheit auch die falsche Person, mit der du das besprechen solltest. Warum fragst du nicht Viktor? Dein Cousin kann dir bestimmt bei deinem Problem helfen.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Lachend warf Yuri seinen Kopf in den Nacken. „Viktor weiß gar nichts und das ist auch besser so. Selbst wenn er es wüsste, das Einzige, was er machen kann, ist Onkel Evgenij um Hilfe zu bitten.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber wäre das denn so schlimm? Es ist nicht falsch, wenn man von anderen Leuten Hilfe bekommt”, warf Yuuri zögernd ein. Er wusste von Viktors Vater so gut wie gar nichts, nur, dass dieser im Zaubergamot saß.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja. Aber nicht, wenn es sich dabei um Onkel Evgenij handelt!” Yuri schnaubte verächtlich und Yuuri sah ihn verwundert an. Es war nicht zu leugnen, dass Yuri nicht gerade gut auf seinen Onkel zu sprechen war. „Er weiß nichts von unserer Lage und selbst wenn, dieses selbstgefällige Arschloch würde uns sowieso nicht helfen.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Denkst du nicht, dass du nicht etwas zu hart von deinem Onkel sprichst?”, fragte Yuuri vorsichtig nach.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du kennst Evgenij nicht, oder?” Yuri blickte ihn fragend an und Yuuri schüttelte seinen Kopf. „Aber dass die Nikiforovs zu den unantastbaren achtundzwanzig gehört, das weißt du doch wenigstens?”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuuri bejahte die Frage. Sie hatten im Unterricht letztes Jahr einmal über die Familien gesprochen, deren Stammbaum nur aus Reinblütern bestand.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Evgenij ist stolz darauf, ein Reinblut zu sein. Totaler Schwachsinn, aber mich fragt ja niemand. Aber, er ist von der alten Sorte Reinblut.” Yuri biss sich zögernd auf die Lippe und warf Yuuri dann einen schuldbewussten Blick zu.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du meinst, er hat etwas gegen Muggelstämmige?”, schlussfolgerte dieser.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Richtig. Er würde niemals offen zugeben, dass er etwas gegen sie hat. Aber wenn man ein Auge darauf hat, wie er mit verdächtigen Muggelstämmigen oder auch Halbblütern verfährt, dann fällt es einem schon auf. Und dadurch, dass mein Vater irgendein daher gelaufener Muggel ist, den meine Mutter aufgerissen hat, sind wir seit vierzehn Jahren bei ihm unten durch. Nicht, dass die Öffentlichkeit etwas davon weiß. Nach außen sind wir eine glückliche Familie, aber wenn man ihn um Hilfe bitten würde, braucht man absolut nichts zu erwarten.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das ist schrecklich, Yuri.“ Yuuri hätte nie gedacht, dass Viktors Vater so denken würde. Und was war dann erst mit Viktor?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Waren seine Flirtversuche mit Yuuri im Grunde nur dazu da, um sich über ihn lustig zu machen?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuuri runzelte seine Stirn. Nein, er durfte jetzt nicht daran denken. Yuri war wichtiger.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Okay. Ich verstehe, dass du Viktor nicht um Hilfe bitten möchtest“, meinte er schließlich. „Aber vielleicht gibt es jemandem vom Lehrpersonal mit dem du darüber reden kannst? Vielleicht können sie dir helfen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sie wissen doch schon Bescheid“, entgegnete Yuri mit schwacher Stimme und senkte erneut seinen Kopf. „Es betrifft nicht nur mich, sondern auch meinen Großvater. Und er ist alles, was ich noch habe.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Worte ließen Yuuri hellhörig werden. Yuri sprach selten von seinen Eltern. Seinen Vater kannte er nicht – es war ein Muggel, den seine Mutter abends in einer Bar kennengelernt hatte und seine Mutter hatte früher als Quidditch-Profi gespielt. Sein Großvater war Yuris wichtigste Bezugsperson. Über seine Mutter redete er jedoch nie. Yuuri wusste nur, dass sie irgendwo im Ausland lebte und nur selten nach Großbritannien kam um ihren Sohn und ihren Vater zu besuchen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und deine Mutter? Ist mit ihr alles okay?“, fragte er zögernd. Yuri blickte auf, sein Auge zuckte wütend und er wollte aufspringen, als Otabek seine Hand auf Yuris Schulter legte. Und diese eine bedeutungslose Berührung reichte aus, um Yuri wieder zu beruhigen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Großvater und ich hatten seit Monaten nichts mehr von ihr gehört. Das war typisch für sie, von daher hatte ich mir nichts weiter dabei gedacht. Aber dieses Mal…“ Seine Stimme brach weg.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Yuri, du musst es mir nicht erzählen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Halt die Fresse und sag mir nicht, was ich zu tun habe!“, meckerte Yuri ihn an. „Es ist uns erst aufgefallen, als wir für das neue Schuljahr in der Winkelgasse einkaufen waren und in Gringotts Geld holen wollten.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuuris Augen weiteten sich vor Schock, als er realisierte, was Yuri ihm dort gerade erzählte. “Aber, dein Großvater war doch Auror”, sagte er verwundert. Sollte man als so jemand nicht über genug Geld verfügen?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Das hat meine Mutter nicht daran gehindert, unseren Banktresor so gut wie leerzuräumen. Und sie gehörte zur Familie, also gab es für die Kobolde keinen Grund nachzuforschen. Mein Opa hatte schon immer nur das Nötigste von seinem Geld behalten. Einen großen Teil hat er immer für wohltätige Organisationen gespendet. Es war immer genug für uns beide da, ohne dass wir am Hungerstuch nagen mussten. Aber jetzt…”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Dieses Mal widerstand Yuuri dem Drang nicht, stattdessen beugte er sich nach vorne und zog den überraschten Yuri in eine Umarmung. Yuri grunzte verärgert, schimpfte, dass er ihn loslassen solle, und doch machte er keine Anstalten sich aus der Umarmung zu befreien.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„JJ muss es von seinen Eltern aufgeschnappt haben. Und dann hat er mir zugerufen, dass ich ja den Schnatz verkaufen kann, um für etwas Geld zu sorgen. Und ich habe rotgesehen und eigentlich wollte ich ihn nur aus der Bahn stoßen, und dann… er ist gefallen. Ich wollte ihn auffangen, aber er ist gefallen und wir waren so hoch und alles war nass und so glitschig und… er hätte…“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Es ist nicht deine Schuld“, flüsterte Yuuri ihm zu. „Es war ein Unfall. Mach dir keine Gedanken darüber.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ugh. Du bist so ein Hufflepuff!”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Soll das eine Beleidigung oder ein Lob sein?”, fragte Yuuri grinsend.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Mir egal. Such dir was aus.” Yuri lehnte sich mit verschränkten Armen vor der Brust nach hinten und doch waren seine Wangen leicht gerötet vor Dankbarkeit.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuuri überlegte, wie er Yuri am Besten helfen konnte. Geld hatte er definitiv nicht. Als Muggelstämmiger bekam er ein Stipendium in Hogwarts und das Geld, was man ihm für Kleidung, Bücher und Materialen auslieh, musste er zurückzahlen, wenn er eine Arbeitsstelle gefunden hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Trotzdem musste es einen Weg geben.[/JUSTIFY]
 

~*~

 

[JUSTIFY]Yuuri hielt sein Versprechen. Nachdem Yuri und JJ beide versichert hatten, dass es ein Unfall gewesen war und keinerlei böse Absichten dahintersteckten, hatten sich die acht Vertrauensschüler sowie die beiden Schulsprecher zusammengesetzt und eine Strafe ausgehandelt, für die die Mehrzahl gestimmt hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wir haben uns beraten und sind zu einer Entscheidung gekommen“, fing Yuuko langsam an und der Viertklässler blickte sie nervös an. „JJ hat erklärt, dass er ebenso Schuld an dem Geschehen ist und du hast gezeigt, dass du das, was auf dem Quidditch-Feld passiert ist, zutiefst bedauerst. Doch euren beiden Erzählungen nach wäre es nicht zum Sturz gekommen, wenn du JJ nicht attackiert hättest. Aufgrund der Witterungsverhältnisse können wir jedoch davon ausgehen, dass der Sturz wirklich ein Unfall gewesen ist. Du wirst keinen Eintrag in deine Schülerakte bekommen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuris Gesichtsausdruck entspannte sich zum ersten Mal seit Beginn der Verhandlung. Yuuri senkte seinen Blick. Sie hatten lange darüber diskutiert, ob es nicht doch irgendwelche Konsequenzen für den jungen Viertklässler geben sollte. Am Ende hatten sie sich dafür entschieden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuuko schüttelte leicht ihren Kopf und gab dann Viktor ein Zeichen, dass er fortfahren sollte. Sie und Yuuri hatten vergeblich versucht die anderen vom Gegenteil zu überzeugen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aufgrund der Umstände werden wir dich vor die Wahl stellen. Es wird keinen Eintrag in deiner Schülerakte geben oder aber du erklärst deinen Austritt aus der Hufflepuff-Mannschaft.“ Viktors Stimme war neutral und Yuuri fragte sich, was wohl in ihm vorging. Während der Diskussion war er ruhiger gewesen als sonst. Seit dem Vorfall auf dem Quidditch-Feld waren einige Wochen vergangen und sie hatten bisher kein einziges Wort mehr miteinander gewechselt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das könnt ihr nicht tun!“ Wütend war Yuri aufgesprungen. „Ihr wollt mir wirklich verbieten, Quidditch zu spielen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nicht für immer“, entgegnete Yuuko beschwichtigend. „Nur für den Rest deines vierten Schuljahres.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuri würde niemals auf Quidditch verzichten. Aber ein Eintrag in der Schülerakte, dass er angeblich einen anderen Spieler vom Besen gestoßen hätte, würde seiner Karriere noch mehr schaden, als wenn er für mehr als ein halbes Jahr aussetzte. Kein Team würde ihn dann noch aufnehmen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es gab nur eins, wofür sich der Viertklässler entscheiden konnte.[/JUSTIFY]

I Am The One Thing In Life I Can Control

[JUSTIFY]D[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]ie Wochen verstrichen ohne weitere Vorkommnisse. Niemand hatte genau gesehen, was zwischen Yuri und JJ vorgefallen war und nur wenige gaben etwas auf das Gerücht, dass JJ absichtlich von Yuri vom Besen gestoßen worden war. Dass er seinen vorläufigen Rücktritt aus der Quidditch-Mannschaft der Hufflepuffs erklärte, machte schnell die Runde und sorgte vor allem bei seinen Mannschaftskameraden für Unverständnis und Wut. Insbesondere Phichit war sauer, denn Yuri war nun mal sein bester Spieler. Und egal, wie oft er Yuuri bedrängte, ihm zu sagen, was bei der Verhandlung vorgefallen war – er hielt seinen Mund. Die Hufflepuffs mussten sich fügen und nach einem Ersatz für Yuri suchen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Als Yuris Rauswurf aus der Mannschaft bekannt wurde, ließ dies ebenso die Gerüchteküche weiter aufkochen. Denn warum sollte jemand seinen Austritt erklären, wenn er nicht doch ein kleines bisschen schuld war? Zwar hatte Yuri erklärt, dass er zu schockiert war über das was geschehen war und auch JJ beteuerte, dass der Jüngere nicht schuld an dem Sturz gewesen war, und doch wurde er von den meisten Schülern nur noch gemieden. Yuri war es egal. Es hatte ihn nie interessiert, was andere über ihn dachten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Das Spiel Gryffindor gegen Hufflepuff wurde nicht wiederholt. Der Sieg ging an Gryffindor, die mit neunzig zu siebzig geführt hatten. Die Suche nach einem Ersatz für Yuri gestaltete sich derweil schwerer als gedacht. Denn keiner der Bewerber erreichte auch nur ansatzweise Yuris Können auf dem Besen. Da war es nur ein schwacher Trost, dass ihr nächstes Spiel erst im April des kommenden Jahres anstand.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Viktor hatte versucht mit Yuri zu reden, doch sein Cousin hatte sich geweigert, ihm zu erzählen, was mit ihm los war. Er wusste, dass etwas geschehen sein musste, doch egal wie oft er Yuri seine Hilfe anbot, er wurde immer ignoriert. Yuris ablehnende Haltung machte ihn wütend – sah sein Cousin denn nicht, dass er nur das Beste für ihn wollte?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Irgendwann gab Viktor auf und wandte sich wieder dem Lernen für die UTZ-Sonderprüfung zu.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Expecto Patronum!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wieder nur ein Lichtstrahl, doch keine Form. Seufzend ließ Viktor seinen Zauberstab sinken. Gab es denn keine glückliche Erinnerung, die stark genug für den Patronuszauber war? Viktor lehnte seine Stirn gegen das kühle Glas und blickte auf den Innenhof. Es war Anfang Dezember und der erste Schnee fiel, sodass einige Schüler sich dort draußen eine Schneeballschlacht lieferten. Zögernd öffnete Viktor das Fenster und beugte sich mit dem Oberkörper nach draußen, um besser sehen zu können.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Mila schmiss mehrere Schneebälle über den Hof in Richtung einer Gruppe von Ravenclaws. Dort unten stand Chris, der blitzschnell jeden der Schneebälle verhexte, sodass der Schnee schmolz oder seine Laufbahn änderte und nun jemand anderen verfolgte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„It’s JJ-Style!“ Lachend stand JJ auf einer Bank und schleuderte Schneebälle in Richtung der anderen. „Ich bin der König der Schneeballschlachten, verstan-“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ein Schneeball kam wie aus dem Nichts angeflogen und traf ihn mitten im Gesicht. Sowohl JJ als auch Viktor drehten sich in die Richtung, aus der der Ball gekommen war. Yuuri stand unter einem der Bäume und blickte nervös in JJs Richtung.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wuhu!“ Triumphierend streckte Phichit seine Hand in die Luft. „Nieder mit dem König!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Viva la revolución!“, kam es von Chris und schon bald flogen die Schneebälle der Hufflepuffs, Ravenclaws und Slytherins in JJs Richtung.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Viktor schmunzelte amüsiert. Sein Blick ruhte auf Yuuri und die Erinnerung, wie er ihn hatte fliegen sehen, kam ihm in den Sinn. Seitdem hatten sie kaum ein Wort miteinander gewechselt und jedes Mal, wenn Viktor sich hatte entschuldigen wollen, war Phichit dazwischen gegangen und hatte Yuuri weggezerrt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ein Gedanke kam Viktor in den Sinn und er trat weg vom Fenster. Bei all den Erinnerungen, an die er gedacht hatte, um einen Patronus zu beschwören, hatte er immer nur an sich gedacht. Doch dieses Mal dachte er daran, wie überrascht er gewesen war, als er Yuuri auf dem Besen hatte fliegen sehen. Wie glücklich es ihn gemacht hatte, als dieser den Schnatz gefangen hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Expecto Patronum!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Viktor dachte daran, wie viel Freude Yuuri beim Fliegen gehabt hatte. Wie stolz er dabei ausgesehen hatte. Er konzentrierte sich stärker um sich jedes noch so kleine Detail in sein Bewusstsein zu rufen. Der kühle Oktoberwind, der ihm durchs Haar blies. Sein Erstaunen, als Yuuri sich auf den Besen gesetzt und dann vom Boden abgehoben war. Und wie entspannt Yuuri ausgesehen hatte, als er auf dem Besen seine Runden gedreht hatte. Dieser ruhige Gesichtsausdruck, als Yuuri so vollkommen in seiner eigenen Gedankenwelt gefangen war, hatte etwas in Viktor ausgelöst. Wie von selbst hatten seine Hände nach dem Schnatz gegriffen, den er immer bei sich trug und ihn dann freigelassen. Er wollte mehr sehen. Yuuri fliegen zu sehen, weckte etwas Unbekanntes in ihm.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Strahlend helles Licht brach aus seiner Zauberstabspitze und erhellte den kompletten Raum. Stützend lehnte sich Viktor gegen ein Regal. Nach nur wenigen Sekunden war das Licht wieder erloschen und doch brachte es ein breites Grinsen auf Viktors Gesicht und er jubelte triumphierend. So hell war der Patronuszauber noch nie gewesen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuuri war die Antwort.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Und doch war der Gedanke an Yuuri immer noch nicht stark genug gewesen, um dem Patronus eine Form zu geben. Viktor trat wieder ans Fenster und suchte zwischen den lachenden Schülern nach Yuuri.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Warum sollte er Yuuri nur von der Ferne beobachten, wenn er auch an seiner Seite sein konnte?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Entschlossen eilte Viktor aus dem Klassenzimmer und nahm immer zwei Stufen auf einmal, als er die Treppe herunterstieg. Er hatte den Innenhof beinahe erreicht und wollte ihnen zurufen, dass er mitspielen wollte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sohn!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Viktor erstarrte mitten in seiner Bewegung, als die eisig kalte Stimme an sein Ohr drang. Zögernd drehte er sich wieder um. Sein Vater stand wenige Meter von ihm entfernt. Wie so üblich trug er einen schwarzen Umhang, das silbergraue Haar war zu einem Zopf nach hinten gebunden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Vater. Was machst du hier?“, fragte er verwundert und trat besorgt einen Schritt zurück.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich hatte in Hogsmeade einige Erledigungen zu machen und dachte mir, dass ich einmal vorbeischaue um mich nach meinem Sohn zu erkundigen!“ Blaue Augen blickten ihm kalt entgegen und er runzelte die Stirn, als lautes Lachen an ihre Ohren drang.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„War das etwa dein Ziel, Viktor?“, fragte er leise. „Seit wann gibt sich ein Nikiforov mit solchem Gesindel ab?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Viktor ballte seine Hand zur Faust. „Sie sind kein Gesindel, Vater!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und trotzdem sind sie nicht der richtige Umgang für dich. Wieso willst du deine Zeit mit dummen Spielereien vergeuden, wenn du stattdessen lieber lernen solltest? Professor Baranovskaya hat mir erzählt, dass du dir den Patronuszauber für die UTZ-Sonderprüfung ausgesucht hast. Erzähl mir, wie weit bist du? Sicher hast du ihn schon perfektioniert!“ Viktors Vater erhob kein einziges Mal seine Stimme und doch war sein Ton so bedrohlich, dass seinem Sohn ein Schauer über den Rücken lief und ihm fröstelte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich arbeite dran“, war alles, was Viktor entgegnete.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Daran arbeiten ist nicht genug. Denk dran, du bist ein Nikiforov. Ein Nikiforov siegt immer, egal wie schwer die Aufgabe auch ist. Ich erwarte Ergebnisse, wenn du Weihnachten nach Hause kommst.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich habe nicht vor, dieses Weihnachten zu Hause zu verbringen“, erklärte Viktor laut und sein Vater presste seine Lippen aufeinander, bis nur noch ein dünner Strich zu erkennen war. „Ich will an dem Zauber weiter arbeiten“, fuhr Viktor zögernd fort und flehte, dass sein Vater mit der Antwort zufrieden sein würde.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nun gut. Hauptsache, du verbringst deine Zeit nicht mit solchen Leuten. Sie werden dir definitiv nicht dabei helfen, den Zauber zu perfektionieren“, entgegnete sein Vater streng.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und eine Erinnerung, die stark genug für den Patronuszauber ist, werde ich zuhause definitiv nicht finden!“, erklärte Viktor herausfordernd.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du undankbarer, verzogener-“ Sein Vater hatte seinen Zauberstab gezückt und blickte ihn zornig an, doch als sich Stimmen näherten, senkte dieser seinen Stab wieder.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nun gut. Ich muss wieder los. Und noch etwas, Sohn.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was ist?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Mäßige deinen Ton mir gegenüber, verstanden? Da das hier dein letztes Schuljahr ist, solltest du daran denken, dass du auch das letzte Mal Quidditch spielen wirst. Wenn du die Schule abgeschlossen hast und erst einmal deine Karriere im Ministerium beginnst, wirst du keine Zeit haben für dieses lächerliche Kinderspiel.“ Sein Vater machte eine abfällige Handbewegung, ehe er seinen Zauberstab wieder in die Tasche seines Umhanges steckte und den Kragen hochschlug.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber natürlich, Vater.“ Viktor verabschiedete sich nicht, als sein Vater auf dem Absatz kehrt machte und den Gang hinunterstolzierte. Schwer atmend lehnte sich Viktor gegen die Steinwand.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sag mir, dass das nicht wahr ist. Du wirst wirklich mit dem Quidditch spielen aufhören?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Erschrocken drehte Viktor seinen Kopf zur Seite. Yuuri stand vor ihm. Seine Wangen waren leicht gerötet und sein besorgter Blick brachte Viktors Herz zum Rasen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was machst du hier?“, fragte Viktor ihn. Wie viel hatte Yuuri von dem Gespräch mit seinem Vater mitbekommen?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„I-ich war auf dem Weg zur Toilette und dann habe ich… Viktor, ist das wirklich sein Ernst gewesen? Du bist Slytherins Topspieler und du wirst mit dem Quidditch aufhören?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Viktor seufzte schwer. Er hatte vorgehabt, es geheim zu halten. Dass sein Vater ihm nur für die Schulzeit erlaubt hatte, Quidditch zu spielen, wusste selbst sein bester Freund nicht. Und nun hatte ausgerechnet Yuuri die Wahrheit herausgefunden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Eine Gruppe junger Ravenclaws kreuzte ihren Weg. Neugierig warfen sie ihnen Blicke zu und eine von ihnen war mutig genug, Viktor nach einem Autogramm zu fragen. Nachdem er das Stück Pergament unterzeichnet hatte, rannte sie kichernd zu ihren Freundinnen zurück und erklärte triumphierend, dass sie sicher die Erste war, die ein Autogramm des nächsten Topsuchers der britischen Liga hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Können wir woanders hingehen?“, fragte Viktor. Er wollte nicht, dass noch irgendwer davon erfuhr.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wohin?“, wollte Yuuri wissen. Normalerweise hätte Viktor vorgeschlagen, dass sie einfach in den Slytheringemeinschaftsraum gingen. Aber Yuuri konnte den Raum nicht betreten und im Gegensatz zu den Gerüchten, die seit Jahren hartnäckig die Runde machten, hatten die beiden Schulsprecher kein eigenes Zimmer, sondern mussten sich weiterhin mit den anderen Hexen und Zauberern aus ihrem Jahrgang den Schlafsaal teilen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Die Bibliothek?“, schlug Yuuri dann selbst vor. Es war Samstag und die meisten besuchten heute Hogsmeade. Sicherlich würde die Bibliothek so gut wie leer sein.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Schweigend gingen sie nebeneinander zur Schulbibliothek und unweit der verbotenen Abteilung fanden sie einen leeren Tisch. Yuuri lehnte sich gegen diesen und blickte dann wieder besorgt zu Viktor.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Yuri hat mir von deinem Vater erzählt“, fing Yuuri schließlich zögernd an. „Er meinte, er wäre kein netter Mensch.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich bin mir sicher, dass das nicht Yuris Worte gewesen sind“, kommentierte Viktor. „Aber, du hast recht. Er ist nicht gerade zuvorkommend gegenüber … anderen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du meinst Muggelstämmigen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nun, ja… es tut mir leid, Yuuri.“ Viktor griff nach seiner Hand und drückte sie sanft, sah ihn entschuldigend an.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du musst dich nicht entschuldigen, Viktor“, erklärte Yuuri lächelnd. „Du kannst ja nichts für deinen Vater.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Machst du dir keine Sorgen, dass ich genauso bin wie er?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du hast doch selbst Muggelstämmige in deinem Team. Das blonde Mädchen, die eine Jägerin, aus der dritten Klasse?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du meinst Annie? Sie ist eine gute Jägerin, weshalb sollte ich sie also nicht in meinem Team haben wollen, nur wegen so einer Kleinigkeit?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Siehst du!“ Yuuri lächelte ihn aufmunternd an. „Würde dein Vater sie in seinem Quidditch-Team haben wollen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Vater hasst Quidditch. Aber ich sehe, worauf du hinauswillst.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Also, ist es wirklich wahr?“ Yuuri ließ Viktors Hand wieder los und blickte zu Boden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Vater will, dass ich mich auf meine Karriere konzentriere. Dass ich in meiner Hogwarts-Zeit Quidditch spielen kann, gilt auch nur solange, wie meine Noten gut sind und ich jedes Spiel gewinne”, erklärte Viktor leise. “Ein Nikiforov gewinnt schließlich immer und nur so konnte ich ihn damals davon überzeugen, dass ich mich für das Slytherin-Team bewerben durfte.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Das ist schrecklich”, war alles, was Yuuri entgegnete. “Quidditch sollte Spaß machen und sich nicht nur ums Gewinnen drehen.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Viktor grinste schief. “So kann auch nur ein echter Hufflepuff denken”, meinte er belustigt. “Aber du hast recht. Beim Quidditch geht es um mehr als ums Gewinnen. Aber wegen dem Druck meines Vaters habe ich über die Jahre ganz vergessen, wie sehr mir das Fliegen eigentlich Spaß macht. Keiner der anderen Sucher kann mir wirklich das Wasser reichen und alle gingen immer davon aus, dass ich das Spiel gewinne. Es gibt niemanden mehr, den ich noch überraschen kann. Und ich hatte mich damit abgefunden, dass nach sechs Jahren meine Karriere zu Ende sein würde, noch bevor sie richtig begonnen hatte. Und dann…” Viktor zögerte und dachte über seine nächsten Worte nach. Er hatte sich immer noch nicht bei Yuuri entschuldigt für das, was auf dem Quidditch-Feld passiert war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Dann habe ich dich fliegen sehen, Yuuri”, fuhr er fort und blickte ihn sanft an. „Du sahst so glücklich aus auf dem Besen. Und ich konnte einfach nicht anders, ich musste wissen, ob du den Schnatz fangen kannst. Es war dumm von mir und ich hätte dich dadurch verletzen können, und das hätte ich mir nie verzeihen können. Ich hätte dich um Erlaubnis fragen müssen. Aber du hast mich daran erinnert, dass Fliegen und Quidditch Spaß machen sollte und dass ich mich viel zu lange nur aufs Gewinnen konzentriert habe.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuuri blickte ihn erstaunt an. „Ich…”, setzte er an, doch dann legte Viktor seinen Finger auf seine Lippen und er verstummte wieder.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Es tut mir so wahnsinnig leid, dass ich dich ausgetrickst habe. Das war definitiv nicht in Ordnung von mir.” Viktor flehte, dass Yuuri ihm verzeihen würde. Er wollte ihn nicht noch einmal weinen sehen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ist schon gut”, meinte Yuuri schließlich und schenkte Viktor ein warmes Lächeln. Erleichtert griff Viktor nach Yuuri und zog ihn in eine enge Umarmung.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Danke”, flüsterte er immer wieder in das Ohr des anderen und strich ihm dabei sanft über den Rücken.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuuri legte vorsichtig seine eigenen Arme um Viktor und erwiderte so die Umarmung. Viktor hätte ihn am liebsten noch enger an sich gedrückt, doch er hatte inzwischen gelernt, dass Yuuri sich bei der kleinsten Bewegung wieder zurückzog. Und er wollte diesen Moment nicht zerstören. Yuuris Nähe machte ihn glücklich.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es war Yuuri, der sich schließlich aus der Umarmung löste.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich glaube, ich habe da noch etwas, was dir gehört”, meinte er zögernd. Viktor runzelte verwirrt die Stirn, während Yuuri aus der linken Innentasche seiner Robe einen kleinen Leinenbeutel hervorholte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuuri hielt den goldenen Schnatz zwischen zwei Fingern und die dünnen Flügel breiteten sich surrend aus.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Behalte ihn”, meinte Viktor schließlich. „Du hast ihn gefangen, also gehört er dir. Das ist das Wenigste was ich für dich tun kann.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Viktor, das kann ich nicht annehmen”, erwiderte Yuuri geschockt, doch dieser schüttelte seinen Kopf. „Das ist doch dein erster Schnatz, willst du so etwas Wertvolles nicht behalten?”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du bist viel wertvoller als dieser Schnatz”, entgegnete Viktor und Yuuri lief knallrot an und verdammt, sah er dabei süß aus. „Ich hätte nicht bei jedem Zauberer meinen Schnatz freigelassen, damit dieser ihn einfängt. Und nicht jedem Zauberer wäre es auch gelungen, den Schnatz zu fangen. Betrachte es als verfrühtes Weihnachtsgeschenk, okay?”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber ich habe kein Geschenk für dich. Und ich wüsste gar nicht, was ich dir schenken soll”, erwiderte Yuuri besorgt. Viktor dachte nach, was er sich von Yuuri wünschte. Aber eigentlich gab es nur eins, was er von ihm wollte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Dann geh mit mir zur Weihnachtsfeier!”, schlug Viktor schließlich voller Enthusiasmus vor. „Du verbringst Weihnachten doch auch im Schloss, oder?”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„J-ja. Nur Mari, also Professor Katsuki, fährt über Weihnachten nach Hause, aber ich… ich mag das Weihnachtsfest hier”, antwortete Yuuri zögernd.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Dann ist das ja geklärt. Ich habe nämlich nicht vor, dieses Weihnachten nach Hause zu fahren. Mit dir wird es sicher viel besser werden!” Viktor klatschte begeistert in seine Hände.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und als was gehen wir dort hin?”, fragte Yuuri schüchtern. „Als Freunde oder ist das so etwas wie ein Date?”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Oh, Yuuri”, flötete Viktor schmunzelnd vor sich hin. Natürlich würde es ein Date sein. „Es ist, was auch immer du willst, dass es ist.”[/JUSTIFY]

If You Could Let Me Inside Your Heart

[JUSTIFY]U[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]nd wenn es doch kein Date ist?”, fragte Yuuri nervös, während Phichit ihm das Haar nach hinten kämmte. „Dann wäre deine ganze Mühe umsonst!”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie saßen auf Phichits Bett im Schlafsaal der Hufflepuffs. Ihre Kleidung - oder eher gesagt Yuuris Kleidung - lag im ganzen Raum verstreut. Phichit hatte es nicht sich nehmen lassen, Yuuris Kleiderschrank nach einem passenden Outfit zu durchsuchen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Phichit hielt inne und gab ihm einen leichten Klaps auf den Hinterkopf. „Yuuri, wenn du weiter so redest, zaubere ich dir eine Schweinenase. Natürlich ist das ein Date, wie oft soll ich dir das noch sagen?”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und das sagt ausgerechnet derjenige, der vor ein paar Tagen noch Würgzungen-Toffees in Viktors Butterbier mischen wollte?”, erinnerte er ihn.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Zu meiner Verteidigung, damals hatte er dich ja auch zum Weinen gebracht”, warf Phichit ein. „Niemand bringt meinen besten Freund zum Weinen ohne, dass er sich mich zum Feind macht!”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Lächelnd beugte sich Yuuri nach vorne und drückte Phichit eng an sich. „Ich habe dich auch lieb.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Yuuri!” Hektisch sprang Phichit auf. „Du ruinierst noch deine Frisur.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wäre das so schlimm?”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Natürlich wäre das schlimm. Was wäre ich denn für ein Freund, wenn ich nicht einmal dafür sorge, dass du so gutaussehend auf deinem Date auftauchst, dass Viktor allein schon bei deinem Anblick die Spucke wegbleibt!”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Phichit, es ist bestimmt kein Date.” Wäre es eins, dann hätte Viktor definitiv gesagt, dass es ein Date ist. „Es ist nur ein Treffen unter Freunden.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Freunden” - Er malte dabei Anführungszeichen in die Luft – „schenkt man nicht einfach so den Schnatz, den man als erstes gefangen hat. Wenn Yuuko hier wäre, dann würde sie mir definitiv zustimmen.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuuko war jedoch zusammen mit Takeshi nach Hause gefahren. Die beiden wollten das Weihnachtsfest mit den kleinen Katzen verbringen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuuri hatte Phichit von dem Gespräch erzählt. Den größten Teil zumindest. Die Sache, dass Viktor nur noch dieses Jahr Quidditch spielte, hatte er ausgelassen. Der Schock darüber, dass er niemals mehr in der Lage sein würde, sein Idol fliegen zu sehen, saß immer noch tief. Und er verstand nicht, weshalb Viktor sich den Befehlen seines Vaters fügte. Doch er hatte kein Recht dazu, Viktor darauf anzusprechen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sein bester Freund war anfangs nicht gerade begeistert gewesen und da Yuuri ihm nichts über Viktors Vater erzählen wollte, dauerte es einiges an Zeit und Überwindung, bis Phichit gewillt war, ihm zu verzeihen. Dass Yuuri den Schnatz behalten durfte, war dabei ein großer Pluspunkt gewesen. Und als Phichit dann erfahren hatte, dass Viktor ihn zur Weihnachtsfeier in der großen Halle eingeladen hatte, war sein bester Freund nicht mehr zu stoppen gewesen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Trotzdem ist es viel zu viel Aufwand”, warf Yuuri ein und setzte sich seine Brille auf die Nase. „Wahrscheinlich werde ich overdressed sein und du weißt doch, wie sehr ich Aufmerksamkeit verabscheue.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Zwei Dinge!” Phichit streckte zwei Finger in die Luft. “Erstens, du gehst mit dem begehrtesten Siebtklässler zur Weihnachtsfeier, natürlich wirst du Gesprächsthema Nummer eins sein. Und zweitens, du kannst neben Viktor doch nicht wie ein Hauself herumlaufen.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und wer sagt, dass Viktor sich herausputzen wird?”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Meine Intuition. Und die Kristallkugel, die ich bei Professor Karpisek befragt habe”, erklärte Phichit überzeugt. „Und außerdem reden wir hier von Viktor. Er ist immer gut gekleidet.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuuri seufzte theatralisch und wollte sich nach hinten aufs Kissen fallen lassen, doch Phichit griff nach seiner Hand und hielt ihn zurück.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich habe Stunden für dein Haar gebraucht, das wirst du mir jetzt definitiv nicht ruinieren!”, tadelte Phichit ihn und zog ihm dann die Brille runter. „So. Das sieht viel besser aus!”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Phichit! So sehe ich aber nichts.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ach, Yuuri. Wozu bist du denn ein Zauberer?” Phichit zog seinen Zauberstab aus der Hosentasche.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Lens Contacto”, sprach Phichit den Zauberspruch aus und tippte dabei gegen Yuuris Augen. Yuuri blinzelte, denn für einen Moment fühlte es sich so an, als wäre ihm ein Tropfen eiskaltes Wasser ins Auge gefallen. Als er seine Augen wieder öffnete, sah er auf einmal ganz normal, so als würde er noch seine Brille tragen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Der Zauber hält nur für zwölf Stunden, aber das wird ja ausreichen, oder?” Phichit steckte seinen Zauberstab zurück in die Hosentasche. „Yuuko hat ihn mir beigebracht. Sie hatte den Zauber im sechsten Jahr gelernt, also was spricht dagegen, dass wir es nicht auch können?”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„D-danke”, entgegnete Yuuri unsicher. Es war ein merkwürdiges Gefühl perfekt sehen zu können, während die eigene Brille auf dem Nachttisch lag.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du sollst dich Viktor doch von deiner besten Seite präsentieren”, meinte Phichit grinsend. „Und so siehst du wirklich fantastisch aus. Er wird Augen machen.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber es ist doch nur eine einfache Weihnachtsfeier”, meinte Yuuri. „Kein Ball oder dergleichen. Du hast dich ja selbst noch nicht einmal besonders angezogen.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Vorwurfsvoll deutete er auf Phichits gelben Pullover mit Hamsteraufdruck.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nun, ich habe ja auch kein Date”, meinte Phichit grinsend, schlüpfte dann trotzdem aus dem Pullover und in ein dunkelblaues Top rein, über dass er eine hellblaue Stoffjacke zog. „Zufrieden? Ich kann ja nicht schicker herumlaufen, als du!”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Weil ich ganz sicher der Einzige sein werde, der so herumläuft!”, erklärte Yuuri und betrachtete sein blaues Hemd, in das Phichit ihn gestopft hatte. „Vielleicht sollte ich einfach hierbleiben. Sag Viktor, dass ich zu viel gegessen habe und nun über der Kloschüssel hänge.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Yuuri…” Schmollend fiel Phichit auf seine Knie und drückte mit seinen Händen gegen Yuuris Wangen. „Es wird alles gut. Aber wenn du jetzt nicht hingehst, dann wirst du es definitiv bereuen.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Phichit hatte ja Recht. Wenn er hierblieb, dann würde er sich danach jeden Tag fragen, was gewesen wäre, wenn er zu seinem Date mit Viktor gegangen wäre. Und außerdem war da ja noch das Geschenk, dass er Viktor geben wollte. Es war nur eine Kleinigkeit, aber Yuuri wollte sich für den Schnatz bedanken. Entschlossen stand Yuuri schließlich auf und Phichit hakte sich bei ihm unter.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie kletterten aus dem Fass heraus, dass zum Gemeinschaftsraum führte, und machten sich auf den Weg zur großen Halle. Vor den großen Türen blieb Yuuri stehen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Meinst du, er ist schon da?”, fragte er unsicher und sah sich um. “Oder soll ich lieber hier draußen… waaaaahh!”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Da war eine Hand an seinem Hintern. Wo kam diese Hand her? Panisch drehte Yuuri sich um - und blickte dem verschmitzt grinsenden Gesicht von Christophe Giacometti entgegen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Okay, also jetzt verstehe ich wirklich, was Viktor an dir findet!”, meinte er zwinkernd und Yuuri trat nervös einen Schritt von ihm zurück, als sich plötzlich eine Hand auf dessen Schulter legte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Würdest du bitte aufhören, mein Date anzumachen?” Viktor stand hinter Chris und sah ihn mit drohendem Blick an.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ach komm schon, Viktor. Ich würde dir deine Zuckerschnitte doch nie wegschnappen. Und außerdem habe ich mein Auge doch schon auf jemand anderen geworfen, also viel Spaß mit deinem Schätzchen. Und Yuuri.” Chris eben noch so fröhlich dreinblickende Miene wurde nun ernst. „Gratuliere, dass du den Eiskönig hier zu einem Date bringen konntest. Aber sei gewarnt, wahrscheinlich wird nicht jeder darüber erfreut sein, wenn du ihn dir schnappst.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Chris! Das ist genug!”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Bin ja schon weg!” Die Zunge herausstreckend betrat Chris die große Halle. Kopfschüttelnd blickte Viktor ihm hinterher.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Tut mir leid. Chris kann manchmal sehr intensiv sein”, entschuldigte er sich. Yuuri blickte zu ihm, lächelte ihn leicht an.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich bin dein Date?”, fragte Yuuri nervös.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Yuuri, natürlich bist du das. Wie kann ein so liebenswerter Mensch nicht mein Date sein?”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er errötete und blickte unsicher in Viktors Augen. Sein Herz schlug plötzlich so laut, sicher würden es alle hören können. Es war wirklich ein Date.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nun, ich bin dann auch mal weg!”, meinte Phichit grinsend und umarmte Yuuri leicht. „Wenn er dich verletzt, in meiner Tasche sind Stinkbomben, die für drei Wochen anhalten!”, flüsterte er ihm ins Ohr. Yuuri kicherte leicht. Er war froh, so einen wunderbaren besten Freund zu haben.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Dann betrat auch Phichit die große Halle. Unsicher blickte Yuuri zu Viktor und fragte sich, was er wohl gerade dachte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Yuuri…” Sein Ton klang vorwurfsvoll und verärgert und Yuuri fragte sich augenblicklich, ob er etwas Falsches gemacht hatte. „Was ist das zwischen dir und dem Hufflepuff-Kapitän?”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Überrascht blickte Yuuri auf. Viktor hatte die Arme vor der Brust verschränkt und blickte verstimmt drein. Es brauchte einige Sekunden, ehe er realisierte, was die Worte bedeuteten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Bist du etwa eifersüchtig?”, platzte es aus ihm heraus. Viktors Augen wurden schmal. „Viktor, es gibt absolut keinen Grund für dich, eifersüchtig zu sein”, erklärte er hastig. „Phichit und ich sind Freunde, aber mehr wird da niemals zwischen uns sein.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Oh.” Viktor blickte ihn überrascht an. „Aber ihr geht so vertraut miteinander um.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Weil wir Freunde sind”, erklärte Yuuri lachend. „Aber ich schwöre dir, da ist absolut nichts zwischen uns.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und ich habe wirklich gedacht, da wäre etwas zwischen euch beiden”, meinte Viktor entschuldigend. „Verdammt, jetzt komme ich mir wie ein Troll vor.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nun, du wärst der hübscheste Troll, der mir je begegnet ist“, meinte Yuuri, noch ehe er es sich anders überlegen konnte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Yuuri! Flirtest du gerade etwa mit mir?“, fragte Viktor breitgrinsend.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Lass uns reingehen“, schlug Yuuri hektisch vor. „Unser Date soll schließlich nicht nur daraus bestehen, dass wir hier draußen im Gang stehen.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Viktor griff ungeniert nach seiner Hand und verhakte ihre Finger miteinander. Seine Hand war angenehm warm.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Jetzt gab es kein Zurück mehr. Sie betraten zusammen die große Halle.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]In den Weihnachtsferien waren die meisten nach Hause gefahren, weshalb nun weniger Hexen und Zauberer an den vier Tischen saßen als normalerweise. Trotzdem fragte sich Yuuri, wo sie sich nun hinsetzen sollten. Zum Weihnachtsessen nahmen es die Lehrer nicht so streng mit der Häuserordnung wie zu Beginn und zum Ende eines Schuljahres. Freunde saßen ungeachtet ihres Hauses beieinander.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wo willst du dich hinsetzen?“, fragte Viktor, dem Yuuris Zögern aufgefallen war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wir können uns gerne an den Slytherin-Tisch setzen“, meinte er schließlich.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sicher?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja.“ Yuuri drückte Viktors Hand kurz. „Außerdem steht euer Tisch dem Weihnachtsbaum am Nächsten.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuuri hatte Recht. Der große Weihnachtsbaum stand dieses Jahr auf der linken Seite am gegenüberliegenden Ende der Halle ganz in der Nähe des Slytherin-Tisches.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie hatten Glück – beim Weihnachtsbaum saß so gut wie niemand. Trotzdem hatte Yuuri das Gefühl, dass alle Augen auf sie gerichtet waren, als Viktor ihn zum Tisch zog. Kümmerte es Viktor denn überhaupt nicht? Fragend starrte Yuuri auf seinen silberblonden Hinterkopf. Er hatte wirklich ein Date mit dem begehrtesten Zauberer der Hogwarts-Schule. Ob sie eifersüchtig waren? Viktor hielt seine Hand immer noch fest und für einen Moment fragte sich Yuuri, wie er sich dabei fühlte, dass alle das sehen konnten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Doch er kam nicht dazu über eine Antwort nachzudenken, denn sie hatten viel zu schnell das Ende des Tisches erreicht und um sich hinsetzen zu können, ließ Viktor seine Hand los. Langsam kletterte Yuuri neben ihm auf die Bank, das Geschenk für Viktor legte er vorsichtig zwischen seine Füße.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Yuuri. Was ist das?“, fragte Viktor neugierig und deutete nach unten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„D-dein Weihnachts-Schrägstrich-Geburtstagsgeschenk“, erklärte Yuuri nervös und augenblicklich weiteten sich Viktors Augen und er sah Yuuri mit breitem Lächeln an. „Du kriegst es aber erst später. Vorher will ich dir noch etwas Wichtiges erzählen und dafür ist noch nicht der richtige Moment gekommen. Kannst du noch warten?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Viktor legte seinen Kopf schief und grinste Yuuri dann an. „Ich habe doch gesagt, dass ich dich zu nichts drängen will. Und ich kann eine ganze Ewigkeit warten, Yuuri.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Danke.“ Yuuri fiel ein Stein vom Herzen. Sie hatten den ganzen Abend Zeit.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Am Lehrertisch erhob sich nun Professor Feltsman und es vergingen nur wenige Minuten, ehe die anwesenden Schüler verstummten. Die Fähigkeit des Schulleiters die komplette Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, fand Yuuri immer faszinierend und beängstigend zugleich.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Frohe Weihnachten“, verkündete er mit lauter Stimme und Jubel antwortete ihm. „Aber nur weil ihr euch heute Abend vollfressen werdet, solltet ihr eure Schularbeiten und Noten nicht vernachlässigen, habt ihr mich verstanden?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Professor Feltsman klatschte in die Hände und auf magische Weise erschienen auf den gerade eben noch leeren Platten die köstlichsten Speisen. In der Luft hing der Geruch von gebratenem Fleisch, die Schüsseln waren mit dampfendem Gemüsesorten gefüllt. Der Anblick ließ Yuuri das Wasser im Mund zusammenlaufen. Er liebte das Weihnachtsfest hier in Hogwarts, auch wenn es nur ein Abendessen in der großen Halle unter seinen Freunden war. Und doch war es jedes Mal etwas magisches Weihnachten hier zu verbringen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du siehst übrigens wunderschön aus“, meinte Viktor und strich über Yuuris Oberarm.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wirklich? Ist es nicht zu viel? Phichit hat mich dazu gezwungen, das Hemd zu tragen“, erklärte Yuuri und goss sich beiden ein Glas Kürbissaft ein. Viktor hatte gut reden. In dem magenta-farbigen Hemd sah er absolut hinreißend aus.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Es steht dir perfekt. Blau ist wirklich deine Farbe, Yuuri. Und ich mag, wie du deine Haare trägst.“ Viktors Komplimente ließen ihn wieder rot im Gesicht werden. Er wollte etwas erwidern, aber sein Kopf schien keinen klaren Gedanken mehr zu fassen zu können.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Viktor blickte ihn weiterhin an, die Augen warm und freundlich.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„D-du siehst deinem Vater wirklich ähnlich”, brachte Yuuri schließlich das Erste hervor, was ihm in den Sinn kam. Na super, schoss es ihm durch den Kopf. So etwas wollte man bei einem Date ganz bestimmt nicht hören.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich weiß.” Viktor hatte seine Hand zurückgezogen und seine Stimme war wieder kühl und distanziert. „Jeder, der uns kennt, sagt mir, dass ich wie eine jüngere Version von ihm aussehe. Deshalb hatte ich mir die Haare geschnitten. Ich wollte nicht mehr so wie er aussehen.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nein, so habe ich das nicht gemeint!”, erklärte Yuuri hektisch. Er hatte nicht vorgehabt, Viktor zu verletzen. Viktor sah ihn abwartend an und Yuuri hob seinen Arm, um ihm das Pony aus dem Gesicht zu streichen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Deine Augen”, entgegnete er leise. “Die von deinem Vater sind kalt und gefühlslos, wie ein Eisklotz. Aber deine sind so viel mehr. Sie sind warm und freundlich und sie erinnern mich an die Farbe des Ozeans.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Mit jedem Wort strahlten Viktors Augen heller vor Freude und als Yuuri schließlich endete, griff er nach dessen Hand und führte diese an seine Lippen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Yuuri…”, flüsterte er erneut seinen Namen und drückte seine Lippen kurz auf die Finger des anderen. „Womit habe ich es nur verdient, dass du diesem Date zugestimmt hast?”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuuri blinzelte erstaunt. Er war doch derjenige, der sich darüber wunderte, weshalb Viktor ihn überhaupt zu diesem Date eingeladen hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Lass uns essen”, schlug Viktor vor. „Ich will schließlich keinen Ärger mit Phichit kriegen, weil ich dich angeblich verhungern lasse.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuuri schmunzelte und griff dann nach einem Hühnerbein. Das Fleisch war saftig und zart und er machte sich eine mentale Notiz nachher bei den Hauselfen in der Küche vorbeizuschauen um sich für die Köstlichkeiten zu bedanken.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was ist dein Lieblingsessen?”, fragte Viktor ungeniert.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Katsudon”, entgegnete Yuuri und Viktor blickte ihn verwundert an. Natürlich kannte dieser das Gericht nicht. Es war ein Gericht der japanischen Küche und zudem noch von Muggeln. Mit kurzen Worten beschrieb Yuuri das Gericht, dass er so sehr liebte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Oh, Yuuri, das klingt fantastisch. Ich muss es unbedingt einmal probieren”, rief Viktor begeistert aus.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wenn du willst, dann kann ich es dir zubereiten”, schlug Yuuri vor. „Meine Mutter hat mir beigebracht, wie das Rezept geht und ich müsste nur in der Küche nachfragen, damit man mir die Zutaten besorgt.” Er hatte schon öfters das Gericht zubereitet. Phichit und Yuri liebten es beide.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das wäre fantastisch.” Viktor nickte aufgeregt. „Und so lieb von dir. Ich weiß gar nicht, wie ich mich revanchieren soll.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das musst du doch auch gar nicht. Ich will dir eine Freude machen. Und es ist doch nur eine Kleinigkeit.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Yuuri. Weißt du, wie viele Menschen mir schon angeboten haben, mir ihr Lieblingsessen zuzubereiten? Null. Also sag nicht, dass es nur eine Kleinigkeit wäre.” Er stupste Yuuri gegen die Stirn. „Verstanden?”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuuri nickte langsam und Viktor schob sich zufrieden lächelnd eine Gabel voll Gemüse in den Mund. Für den Rest des Abends redeten sie über allerlei belanglose Dinge, die ihnen gerade so einfielen. Yuuri war erstaunt, wie leicht es ihm fiel mit Viktor zu reden. Seine Sorge, dass sie kein Gesprächsthema finden würden war schnell verblasst genauso wie die Angst, dass Viktor ihn uninteressant finden würde, wenn er nur etwas mehr Zeit mit ihm zusammen verbringen würde. Viktors Augen kleben regelrecht an seinen Lippen, wann immer er redete und viel zu oft drückte er Yuuris Hand oder streichelte seinen Arm. Es waren nur kleine Berührungen und doch ließen sie Yuuris Herz jedes Mal explodieren. Einmal kreuzte er seinen Blick mit Phichit, der am Ravenclaw-Tisch neben dem Hüter Seung-gil Lee saß. Sein bester Freund streckte breit lächelnd beide Daumen in die Höhe, ehe er dann wieder mit Seung-gil sprach.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Yuuri? Hörst du mir zu?“ Viktors Stimme holte ihn zurück aus seinen Gedanken. Verwirrt blickte er Viktor an.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich wollte wissen, ob du mit mir einen kleinen Spaziergang unternehmen möchtest?“, wiederholte Viktor seine Frage.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuuri nickte und gemeinsam durchquerten sie die große Halle. Doch an der Eingangstür wurden sie von drei weiblichen Slytherins aufgehalten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Viktor! Ich wusste gar nicht, dass du dieses Weihnachten in Hogwarts verbringst.“ Die Größte von ihnen – ein hoch gewachsenes Mädchen – trat auf Viktor zu und legte lächelnd eine Hand auf seine Schulter.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Warum hast du nichts gesagt? Wir hätten doch das Weihnachtsfest zusammen verbringen können“, meinte die andere und schob beleidigt ihre Unterlippe vor.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Viktor, sag uns nicht, dass du dein letztes Weihnachten hier mit ihm verbracht hast?“, fragte die Dritte und deutete dann auf Yuuri. Ihr Gesichtsausdruck war abfällig und er trat nervös einen Schritt nach hinten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wir wollen gleich im Gemeinschaftsraum eine kleine Party veranstalten. Warum kommst du nicht mit uns? Monica hat Feuerwhisky reinschmuggeln können!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Danke, aber ich bleibe lieber bei Yuuri.“ Viktors Worte waren freundlich doch kühl und sein Lächeln war alles andere als das, mit dem er Yuuri die ganze Zeit über angesehen hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Diese drei waren Viktor egal, realisierte Yuuri. Er war einfach nur höflich zu ihnen, doch mehr war da nicht. Er hatte sich dafür entschieden dieses Weihnachten – sein letztes Weihnachten in Hogwarts – mit Yuuri zu verbringen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ugh, Viktor. Ist das dein Ernst?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was findest du bitte an ihm?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ist er nicht muggelstämmig?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuuri schob die Hand der Slytherin-Hexe von Viktors Schulter. „Ich kann mich nicht erinnern, dass der Konsum von Feuerwhisky erlaubt ist. Dreißig Punkte Abzug für Slytherin!“, erklärte er mit einem freundlichen Lächeln. Neben ihm blickte Viktor ihn überrascht, aber stolz an.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Viktor! Du lässt einfach so zu, dass dieser Typ unserem Haus Punkte abzieht?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das kann er doch nicht ernstmeinen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wie kann ein Muggelstämmiger so etwas überhaupt nur in Betracht ziehen? Im Gegensatz zu uns ist er doch nur…“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Genug jetzt.“ Viktors Stimme war lauter als sonst und die drei Hexen zuckten erschrocken zusammen. „Ich will euch nicht noch einmal so über Yuuri reden hören. Dreißig Punkte Abzug für Slytherin. Für jede von euch.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Überrascht blickten Yuuri und die drei Schülerinnen zu den vier Stundengläsern. Die grünen Edelsteine in dem Stundenglas, welches Slytherins Punktestand anzeigte, wurden augenblicklich weniger. Slytherin lag nun auf dem letzten Platz.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du ziehst deinem eigenen Haus Punkte ab?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das sollte euch eine Lektion sein. Den Feuerwhisky werdet ihr wegschütten, habt ihr verstanden?“ Viktors Stimme ließ keine Widerworte zu und so schlichen die drei geknickt davon und ließen ihn und Yuuri alleine zurück.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Tut mir leid, dass du das mitkriegen musstest“, wandte sich Viktor schließlich an Yuuri. „Nimm dir ihre Worte nicht zu Herzen. Mir ist egal, was sie denken. Ich verbringe den Abend liebend gerne mit dir.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Warum hast du das getan?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was meinst du?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du hast deinem eigenen Haus Punkte abgezogen. Ihr seid jetzt auf den letzten Platz gefallen. Warum hast du das getan, Viktor?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Weil ich es so wollte. Immerhin konnte ich die drei doch nicht einfach so davonkommen lassen, oder? Und bis zum Jahresende sind es ja noch ein paar Monate. Wir können unsere Punkte also immer noch aufbessern.“ Viktor griff nach Yuuris Hand und sie gingen nach draußen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Weißer Schnee bedeckte die Ländereien von Hogwarts und ein Vollmond stand am sternenverhangenen Nachthimmel. Es hatte aufgehört zu schneien und der Schnee war von den vielen Schuhen und Stiefeln plattgetrampelt worden. Die beiden folgten dem Weg ohne ein wirkliches Ziel zu haben.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Eigentlich ist es dumm, weil ich die Spiele doch nur deshalb gewinne, damit mein Vater mir nicht Quidditch verbietet. Weshalb spiele ich dann überhaupt?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Viktor blieb stehen und blickte Yuuri verzweifelt an. „Als ich jünger war, dachte ich, dass ich einfach nur jedes Spiel gewinnen muss, damit Vater einsieht, wie talentiert ich bin und wie viel Spaß mir das Fliegen macht. Und dann würde er mir irgendwann erlauben, dass ich Profi werden darf. Aber dann vergingen die Jahre und Vater macht immer öfter deutlich, dass am Ende meiner Schulzeit auch meine Quidditch-Karriere am Ende ist. Wenn ich Glück habe, steckt mich das Ministerium in die Zentrale der Quidditch-Liga, aber das ist nicht, was ich will, Yuuri.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es war zu dunkel, um viel sehen zu können, doch Viktors zittrige Stimme sagte genug aus. Bestürzt drückte Yuuri ihn an sich, um ihm so sein Mitgefühl mitzuteilen. Er wusste nicht, was er sagen sollte. Seine Eltern hatten seine Pläne immer unterstützt, auch wenn sie nur wenig über die Zaubererwelt wussten und verstanden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Manchmal wünschte ich mir, jemand würde gut genug sein um mich zu schlagen. Damit ich meine Leidenschaft für das Fliegen zurückgewinnen kann und damit Vater sieht, dass ein Nikiforov eben nicht immer alles gewinnt“, flüsterte Viktor ihm ins Ohr und sein heißer Atem streifte Yuuris Haut. „Manchmal spiele ich sogar mit dem Gedanken, einfach absichtlich zu verlieren. Aber sie würden nicht wollen, dass ich absichtlich aufgebe. Yuri hat noch am meisten Talent – vielleicht würde er in zwei bis drei Jahren gut genug sein. Aber so lange kann ich nicht warten.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Etwas wunderte Yuuri jedoch. Wieso machte Viktor nicht trotzdem das, was er wollte? Er war volljährig und sein Vater konnte ihm nichts vorschreiben. Aber dann verstand Yuuri, dass Viktor selbst daraufkommen sollte. Und vielleicht brauchte es nur einen Schubs in die richtige Richtung.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er löste ihre Umarmung und hielt Viktor das Geschenk hin. „Ich denke, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, es aufzumachen“, erklärte er langsam. „Aber vorher will ich dir noch etwas erzählen. Ich glaube, ich habe dir nie gesagt, warum ich nicht Quidditch spiele, oder?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Viktor schüttelte den Kopf.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Fliegen war unheimlich. In meinen ersten Besenflugstunden habe ich es nicht einmal geschafft, den Besen vom Boden zu heben, bis Phichit mich dann dazu überredet hat, zum ersten Quidditch-Spiel mitzukommen. Und da habe ich dich gesehen. Bei dir sah das Fliegen so leicht aus, so als wären du und dein Besen ein und dieselbe Person. Ich war auf den ersten Blick fasziniert von dir und dank dir hatte ich den Mut, selbst auf den Besen zu steigen und mich meiner Angst vor dem Fliegen zu stellen. Aber als ich dann ins zweite Jahr kam, ging ich nicht zu den Aufnahmespielen, weil ich mir dachte, dass ich noch viel zu jung wäre und dass es nicht verkehrt wäre, noch ein Jahr länger zu warten. Dann kam die Angst, was ist, wenn ich verliere. Wenn ich den Schnatz nicht fange, dann verliert meine Mannschaft wegen mir. Ich weiß, dass es lächerlich ist. Wenn eine Mannschaft genug Punkte holt, kann sie sogar gewinnen, selbst wenn der Gegner den Schnatz fängt. Aber obwohl ich das weiß, konnte ich diesen Gedanken nicht verdrängen. Und ich hatte Angst davor, denn wie könnte ich dir entgegentreten, Viktor? Und dann kam Yuri und trat unserem Team als neuer Sucher bei. Und auch wenn er rotzfrech ist, er ist absolut unglaublich auf dem Besen. Und als ich sein erstes Spiel sah, dachte ich mir, dass er definitiv die bessere Wahl ist. Wenn ich kurz vor einem Spiel Panik kriege und dann nicht spielen kann, was wäre ich dann für ein Teamplayer?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuuri deutete auf das Geschenk und Viktor löste vorsichtig die Klebestreifen von dem dunkelblauen Geschenkpapier. Er zerriss das Papier nicht, sondern faltete es ordentlich auseinander.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Moment, warte kurz!“ Yuuri zückte seinen Zauberstab.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Lumos!“, befahl er dem Stab, der daraufhin ein helles Licht abgab, sodass Viktor das gelbe Quidditch-Trikot besser sehen konnte. Er blickte Yuuri verwundert an und dieser fragte sich augenblicklich, ob er nicht doch noch einen Rückzieher machen sollte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich wollte schon immer mal ein Kleidungsstück meines Dates besitzen und nie wieder hergeben“, erklärte Viktor jedoch neckend. „Auch wenn du nicht wirklich Quidditch spielst und-“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Dreh es um“, flüsterte Yuuri leise. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Viktor drehte das Shirt um und blickte auf die Rückseite.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sucher. Yuuri Katsuki“, las er die in schwarzen Buchstaben aufgedruckten Wörter vor. Es brauchte einige Sekunden, ehe es klick machte. „Yuuri! Das ist unglaublich! Du bist unglaublich!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du bist der Erste, dem ich es erzähle“, gestand Yuuri ihm aufgeregt. „Also, abgesehen von Professor Cialdini, aber ihn musste ich ansprechen, damit er mir das Trikot fertigen lässt. Sonst weiß es bisher noch niemand, auch wenn ich es Phichit später noch sagen muss. Und wenn du nicht wärst, dann hätte ich es wahrscheinlich nie gemacht, aber ich … ich will gegen dich antreten, Viktor. Ich will dir zeigen, was ich kann. Ich konnte nicht aufhören, über deine Worte nachzudenken. Und ich will diese Chance nicht verstreichen lassen, Viktor. Dazu bedeutest du mir zu viel“, gestand er nervös und war froh über die Dunkelheit, denn dieses Mal konnte Viktor nicht sehen, dass er schon wieder rot angelaufen war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Yuuri!“ Viktor legte beide Hände an Yuuris Wangen. Durch den Lumoszauber konnte Yuuri in sein Gesicht blicken, dass nur wenige Zentimeter von seinem entfernt war. Und in seinen Augen lag etwas, was Yuuri noch nie gesehen hatte. Etwas Sanftes und Bewundernswertes und ein leises Verlangen, dass Yuuri gerade selbst empfand, als er tiefer in Viktors nur noch halb geöffnete Augen blickte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hast du mir Liebestrank in den Kürbissaft gemischt?“, fragte Viktor leicht und ihre Nasenspitzen berührten sich nun. „Ich verspüre gerade das unglaubliche Bedürfnis dich zu küssen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuuri grinste verführerisch. „Warum tust du es dann nicht einfach?“, fragte er herausfordernd und streckte sich dann Viktor entgegen, um ihm zu sagen, dass es okay war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Yuuri…“, flüsterte Viktor erneut und wie sein russischer Akzent das r in seinem Namen rollte, ließ Yuuri erschauern. Er wollte etwas erwidern, doch da hatte Viktor auch schon seine Lippen auf die von Yuuri gelegt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Viktors Lippen waren weich und er bewegte sie sanft gegen Yuuris. Er war vorsichtig und wollte Yuuri nicht bedrängen und diese Erkenntnis ließ Yuuri dahinschmelzen, während er seine Arme um Viktor schlang und ihn an sich drückte, das Trikot segelte achtlos und vergessen auf den Schnee. Viktor schmeckte nach süßem Elfenwein und ein Teil von Yuuri kicherte innerlich, als er daran dachte, wie sich Viktor beim Essen vorhin darüber aufgeregt hatte, dass die Gläser so verhext waren, dass die minderjährigen Hexen und Zauberer keinen Tropfen Alkohol daraus trinken konnten, während er doch mit Yuuri anstoßen wollte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es war kein Feuerwerk, so wie es in den Schnulzen beschrieben stand, die seine Schwester so gerne las. Viktor zu küssen war anders. Es war beruhigend und warm, so als würde man drinnen am Kamin setzen, während draußen tiefster Winter herrschte und man nur die Tür öffnen musste, um den Sturm einzulassen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuuri presste seinen Mund stärker gegen Viktors und dem anderen entschlüpfte ein Seufzer, während er mit seiner Hand Yuuris Haare festkrallte. Er saugte leicht an Yuuris Unterlippe und dann nutzte Yuuri die Gelegenheit, um seinen Mund leicht zu öffnen und mit der Zunge über Viktors Lippen zu streichen und so nach Einlass zu fragen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Viktor ließ sich nicht zweimal fragen und öffnete seinen Mund. Und er war immer noch so unglaublich sanft und zärtlich, während ihre Zungen sich gegenseitig berührten und liebkosten. Es war so unglaublich liebevoll von ihm, so als würde man nun draußen im Schnee stehen und dicke Flocken auf einen niederfallen, während nur ihr enger Körperkontakt sie warmhielt. Ihr Kuss war zärtlich und gefühlvoll und wunderschön, so wie Yuuri es sich immer vorgestellt hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Doch mit jeder Sekunde, die verstrich, wurde es kälter und als ein heftiger Windstoß aufkam und Yuuri leicht zu frösteln begann, löste Viktor den Kuss schließlich auf. „Lass uns zurückgehen“, flüsterte er und hob das Trikot auf. „Ich kann nicht zulassen, dass du krank wirst.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Okay.“ Yuuri nahm seine Hand und gemeinsam gingen sie zügig zurück zum Schloss, vorbei an der großen Halle, und dann die Stufen runter bis sie kurz vor der Küche waren.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ist dir wieder warm?“, fragte Viktor besorgt und drückte Yuuri an sich. Seufzend kuschelte sich dieser enger an ihn. Wie gut sich Viktor doch anfühlte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Jetzt schon“, flüsterte Yuuri gegen seinen Hals. Viktor verstand die Anspielung und schmunzelte leicht. Für einen Moment standen sie einfach nur im Gang und hielten sich fest, genossen die Anwesenheit des anderen. Aber beiden war klar, dass sie nicht ewig hierbleiben konnten und schließlich hob Yuuri seinen Kopf und sah Viktor ernst an.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Der Kuss war unglaublich“, begann er zögernd. Wie sollte er Viktor sagen, was er empfand? Er hatte sich mit Sicherheit noch nie so nervös gefühlt. Er wollte so sehr Viktors Freund sein.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich hoffe, dass ich dich damit genauso überraschen konnte, wie du mich überrascht hast?“, fragte Viktor sanft und legte seine Hand an Yuuris Wange. „Ich kann es kaum erwarten, dich wieder auf dem Besen zu sehen. Ich weiß, dass du fantastisch aussehen wirst.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuuri errötete und Viktor drückte ihm einen kurzen Kuss auf den Mund. Überrascht blickte Yuuri ihn an und Viktor fuhr sich mit der Zunge über seine Oberlippe.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich mag dich wirklich sehr, mein goldener Schnatz“, flüsterte er liebevoll.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wie hast du mich genannt?“, fragte Yuuri verwirrt nach.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Mein goldener Schnatz. Du bist nämlich genauso schüchtern und scheu.“ Viktor tippte ihm grinsend gegen die Nasenspitze mit dem Finger. „Und du bist genauso wertvoll und einzigartig.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Soll ich jetzt etwa ein Ersatz dafür sein, weil ich dir deinen Schnatz gestohlen habe?“, fragte Yuuri neckend. Viktor schüttelte leicht seinen Kopf.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wenn ich meinen erst gefangenen Schnatz aufgeben musste, nur damit du mein fester Freund wirst, dann ist es das wert gewesen!“[/JUSTIFY]

History Has Its Eyes On Him

[JUSTIFY]Y[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]uuri!“ Viktor beugte sich nach vorne und drückte ihm einen Kuss auf den Mund. „Bist du aufgeregt, mein süßer Schnatz?“ Bei Merlins Bart, er liebte es Yuuri zu küssen. Er liebte jede Minute mit ihm.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Vitya, wir sollten jetzt wirklich los“, murmelte Yuuri leise und erwiderte trotzdem seinen Kuss. Wie gut Yuuri doch küssen konnte. Seine Lippen konnten in der einen Sekunde noch unschuldig und zurückhaltend sein und wurden dann einen Moment später verlangend und besitzergreifend.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und wo sollen wir hin?“, fragte Viktor und unterbrach den Kuss, seine Augen ruhten weiterhin auf Yuuris Lippen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wir haben gleich ein Quidditch-Spiel. Und es fängt in nicht einmal mehr fünf Minuten an“, erklärte Yuuri schmunzelnd. Stimmt, da war ja was.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie standen unweit der Stufen, die zum Feld runterführten, versteckt hinter einer großen Eiche. Viktor hatte Yuuri dort hingeführt. Er hatte ihm vor dem Spiel noch viel Glück wünschen wollen. Aber aus dem einen Glückskuss waren nun zahllose Küsse geworden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hm. Aber ich will meine Zeit lieber mit dir verbringen”, meinte Viktor und küsste ihn erneut. Ja, er war definitiv süchtig nach Yuuris Küssen. „Lass uns das Spiel ausfallen lassen und stattdessen weiter küssen.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Vitya. Phichit bringt mich um, wenn ich nicht auftauche.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das würde er niemals tun. Du bist viel zu knuffig, als dass dir jemand auch nur ein Haar krümmen könnte.” Viktor fuhr Yuuri durch das schwarze Haar. Er hatte es in den letzten Monaten wachsen lassen. Viktor mochte, wie es aussah.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die letzten Monate waren rasend schnell vorbeigegangen. Seit ihrem Date an Weihnachten waren sie offiziell zusammen. Yuuri war anfangs noch zurückhaltend gewesen, doch mit der Zeit, die sie miteinander verbrachten, gewann er immer mehr an Selbstvertrauen und irgendwann griff er selbst nach Viktors Hand, wenn sie zusammen durch das Schloss oder durch Hogsmeade schlenderten. Viktor nutzte jede Minute, um sie mit Yuuri zu verbringen. Selbst wenn es bedeutete, nach Unterrichtsschluss so schnell wie möglich vom Stockwerk der Siebtklässler zwei Stockwerke tiefer zu Yuuri zu rennen, nur um ihm an der Tür abzufangen. Irgendwann war Phichit dann dazwischen gegangen und hatte verlangt, dass Yuuri auch Zeit mit seinen Freunden verbringen konnte und außerdem war da ja noch ein Quidditch-Spiel, auf dass sich Yuuri vorbereiten musste. Vom Training der Hufflepuffs hatte man Viktor ausgesperrt, damit sich Yuuri aufs Fliegen konzentrieren konnte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Glaub mir, wenn es darum geht, dass wir den fünffachen Gewinner des Quidditch-Pokals schlagen, ist Phichit jedes Mittel recht”, erklärte Yuuri und schob Viktor ein Stück von sich. „Jetzt lass uns gehen. Oder hast du etwa Angst, dass wir dich schlagen können?”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Mir ist alles recht, solange du es bist”, erklärte Viktor unverblümt und Yuuri errötete bei seinem Kompliment.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Also hast du doch Angst!” Yuuri stemmte seine Fäuste an die Hüfte und sah Viktor herausfordernd an.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Niemals.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Beweis es!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Das erste Spiel mit Yuuri als neuer Sucher der Hufflepuffs hatte im April stattgefunden. Ihr Gegner war Ravenclaw gewesen und das Spiel endete mit gerade einmal zehn Punkten Unterschied, als Yuuri den Schnatz fing. Viktor war noch nie stolzer gewesen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er beugte sich nach vorne und küsste sanft Yuuris Mundwinkel.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Viktor…“ Yuuri blickte ihn nun leicht verärgert an. „Dein Team wird nicht glücklich sein, wenn sie deinetwegen verlieren, nur weil du nicht beim Spiel aufgetaucht bist“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wer sagt, dass mein Team verliert? Du bist schließlich auch nicht da.“ Viktor pikste ihm gegen die Brust.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, aber ich bin nicht ihr Kapitän. Eine Hausmannschaft ohne Kapitän? Ich an Professor Parks Stelle würde definitiv euch zum Verlierer erklären!“, meinte Yuuri herausfordernd.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Uffz. Okay, okay. Aber sobald das Spiel vorbei ist, können wir da weitermachen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuuri schüttelte belustigt seinen Kopf. „Du kriegst wohl nie genug, oder?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Von dir? Niemals!“, erklärte Viktor ruhig und dann rannten die beiden zum Quidditch-Feld. „Und außerdem muss ich doch sichergehen, dass bei dir alles in Ordnung ist. Bist du aufgeregt, Yuuri?“ Er sah ihn ernst an.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Natürlich bin ich aufgeregt. Ich trete schließlich gegen dich an. Was, wenn ich es vergeige?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Viktor legte seine Hand an Yuuris Kinn und streichelte mit seinem Daumen über Yuuris Unterlippe. „Denk nicht daran, Yuuri. Denk einfach nur an den Schnatz und daran, dass du ihn fangen wirst. Wir werden beide heute unser Bestes geben. Schließlich ist das unser letztes Spiel in Hogwarts.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuuri nickte langsam und lächelte dann zuversichtlich.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich will, dass du dein Bestes gibst. Du sollst später nicht sagen können, dass du dieses Spiel bereust. Und egal, wie es ausgeht – ich werde dich immer lieben.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Überrascht blickte Yuuri ihn an. „Was hast du gesagt?“, fragte er bestürzt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Viktor war verwundert, doch dann realisierte er, was seine Worte gewesen waren. Er blickte Yuuri an, ließ seinen Blick über die weichen Lippen, die rundlichen Wangen bis hoch zu seinen braunen Augen gleiten, die ihn nun fassungslos entgegenstarrten. Dieser Zauberer hatte sein Leben auf den Kopf gestellt. Er meinte, was er gesagt hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sagt mal, was zum Scheiß macht ihr eigentlich noch hier?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Beide blickten überrascht nach oben. Yuri kam mit schnellen Schritten auf sie zugestürmt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Yuri!“ Viktor winkte ihm fröhlich zu. „Bist du gekommen um zu sehen, wie ich mir noch ein letztes Mal den Pokal schnappe?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Halt die Fresse, alter Mann!“ Yuri stellte sich vor den beiden auf, die Hände in die Hüften gestemmt, blickte er verärgert zu ihm auf. „Ernsthaft, Schweinchen? Ich leihe dir meinen Feuerblitz und du hast nichts Besseres zu tun, als Viktor mit deiner Zunge zu erwürgen? Das Spiel beginnt in weniger als einer Minute und ihr müsst euch wie zwei Lackaffen aufführen. Boah, ihr seid so widerlich mit eurem dämlichen Rumgeknutsche!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Panisch warfen sich Viktor und Yuuri Blicke zu. „Scheiße!“, entfuhr es dann Viktor und die beiden eilten zum Quidditch-Feld.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Phichit wartete am Eingang, die Arme vor der Brust verschränkt. “Ihr seid zu spät”, erklärte er verärgert.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Tut uns leid”, erklärte Yuuri und drückte Viktor einen Kuss auf die Wange. ‘Viel Glück!”, flüsterte er ihm ins Ohr. “Du wirst es nötig haben, wenn ich dich vom Besen fege!”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Ha! Das hättest du wohl gern!” Viktor küsste ihn erneut und rannte dann zu der Umkleide der Slytherins. Sein Team wartete schon auf ihn.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Der Star des Tages lässt sich also auch mal blicken?“, wurde er spöttisch von Mila begrüßt, deren rotes Haar gerade von Sara hochgebunden wurde. „Liebes, haben wir bei unserem Spiel gegeneinander eigentlich auch so getrödelt gehabt?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sara schüttelte ihren Kopf. „Aber wir waren damals auch noch gar nicht zusammen“, entgegnete sie und nickte Viktor lächelnd zu. „Bereit für dein letztes Spiel hier in Hogwarts?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Viktor nickte und blickte dann seine Mannschaftskameraden noch einmal an. Das hier würde ihr letztes Spiel zusammen sein. Er hatte das beste Team von allen zusammengestellt und egal, wie es ausgehen würde, er war stolz auf das, was sie geleistet hatten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Wenn es ihr beide noch länger gebraucht hättet, dann hätte ich das Spiel ohne euch angefangen!”, begrüßte Professor Park die beiden Mannschaften verärgert und richtete ihren Blick auf ihn und Yuuri, als die beiden Mannschaften sich in der Mitte des Feldes aufreihten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich will ein schönes, faires Spiel hören!”, fuhr die Lehrerin fort, als Viktor und Phichit nach vorne traten. „Habt ihr beide mich verstanden?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie nickten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Eins noch, Viktor!” Phichit sah ihn ernst an. Seine Stimme war leise, sodass nur Viktor ihn hören konnte. „Das ist unsere letzte Chance dich zu schlagen, also denk nicht einmal daran, dich zurückzuhalten, nur weil Yuuri dein Gegner ist. Er würde nicht wollen, dass du auf ihn Rücksicht nimmst, nur weil ihr beide zusammen seid!”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Viktor lächelte leicht. Er hatte nicht vorgehabt, es Yuuri zu erleichtern. Doch zum ersten Mal wollte Viktor nicht nur gewinnen, damit sein Vater keinen Grund hatte, ihm das Spielen zu verbieten und weil alle von ihm erwarteten, dass er gewann. Er wollte für Yuuri gewinnen. Weil er der Grund war, dass Yuuri überhaupt der Mannschaft beigetreten war und weil Yuuri der Grund war, dass Viktor wieder echte Freude am Fliegen gefunden hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber natürlich”, antwortete Viktor unbeeindruckt und die beiden schwangen sich auf ihre Besen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Professor Parks schriller Pfiff verkündete den Spielbeginn.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sehr verehrte Hexen und Zauberer, das letzte Spiel Hufflepuff gegen Slytherin hat nun endlich begonnen!”, dröhnte die Stimme des Stadionsprechers aus dem Megafon. „Begrüßen wir das Team der Slytherins. Angeführt von ihrem Kapitän, dem Genie auf dem Besen, der lebenden Legende Viktor Nikiforov!”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Tosender Jubel brach aus und Viktor winkte seinen Fans lächelnd zu. „Ja, für Viktor ist das hier sein letztes Spiel in Hogwarts. Hoffentlich wird er uns noch ein letztes Mal beweisen, wie talentiert er als Sucher ist. Aber unsere Dachse werden es ihm garantiert nicht einfach machen. Als gegnerischen Sucher muss Viktor dieses Mal gegen seinen Freund antreten, der uns beim Spiel Ravenclaw gegen Hufflepuffs alle umgehauen hat. Katsuki hat definitiv eine großartige Karriere als Quidditch-Spieler vor sich!“ Erneuter Jubel und Yuuri lächelte nervös. Viktor schüttelte amüsiert den Kopf, als an seinem Kopf nur knapp ein Klatscher vorbeisauste.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Mist!”, hörte er eine Treiberin der Hufflepuffs laut fluchen und er riss seinen Besen hoch, um so einem weiteren Angriff aus dem Weg zu gehen. Von einem Klatscher wollte er definitiv nicht getroffen werden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Von hier oben hatte er einen guten Überblick über das Feld. Aufmerksam blickte er sich nach dem Schnatz um - und ja, vielleicht huschte sein Blick dabei immer mal wieder zu Yuuri, der ebenfalls weite Runden über das Feld drehte und nach der goldenen Kugel Ausschau hielt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ein Klatscher traf einen der Hufflepuff-Jäger, welcher den Quaffel fallen ließ. Mila kam angerast und fing den Ball auf, ehe sie dann weiter auf die Ringe zuflog. Flankiert wurde sie dabei Georgi und Anya, die jeden heranfliegenden Klatscher abwehrten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Mila hatte das Tor auf der rechten Seite anvisiert, doch als sie in Reichweite kam, riss sie ihren Besen zur Seite und warf den Quaffel in Richtung des Ringes auf der linken Seite, wo Annie wartete, den Quaffel auffing und durch den Ring warf.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es stand Zehn zu Null für Slytherin.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Und keine fünf Minuten später sorgte Phichit für Gleichstand, als er das erste Tor für Hufflepuff warf.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Der Quaffel wechselte seinen Besitzer rasend schnell, sodass der Stadionsprecher gar nicht hinterherkam, das Geschehen zu beschreiben, sondern einfach nur die Namen der Person brüllte, die den Quaffel gerade hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nach zwanzig Minuten führte Slytherin mit siebzig zu fünfzig.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Vom Schnatz war bisher noch nichts zu sehen. Ab und an hatten sowohl Yuuri als auch Viktor vermutet, den Schnatz entdeckt zu haben – und jedes Mal war es doch nur das Funkeln einer Armbanduhr im Sonnenlicht.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Viktor drehte wachsam seine Runden über das Feld, während Phichit gleich zweimal hintereinander den Quaffel ins gegnerische Tor beförderte. Er schmunzelte leicht, während Phichit Yuuri kurz umarmte. Man merkte Phichit an, dass er bei diesem Spiel alles gab. Er wollte gewinnen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Doch auch Viktors Mannschaftskameraden gaben dieses Mal alles. Otabek verteidigte das Tor mit Adleraugen und dem sonst so ruhigen Sechstklässler stand die Konzentration und Wut ins Gesicht geschrieben, wann immer er einen Quaffel durchließ.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Die ersten dreißig Minuten sind um und es steht hundertzehn zu hundert für Hufflepuff!”, ertönte die Stimme des Stadionsprechers über das Feld. „So ein spannendes Match habe ich noch nie gesehen und das, wo doch jedes Spiel in diesem Jahr eine Klasse für sich war. Aber während JJ Leroy und Christophe Giacometti ihre Chance bereits vertan haben, Viktor zu schlagen, ruhen nun alle Augen auf Yuuri Katsuki!”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Viktor schüttelte verärgert den Kopf. So viel Druck war nicht gut für Yuuri. Er blickte sich besorgt nach seinem Freund um, der gerade auf der gegenüberliegenden Seite des Feldes bei den Ringen schwebte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuuri wirkte ruhig und gelassen und erleichtert seufzte Viktor. Alles war gut.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Slytherin führt mit einhundertfünfzig… ich muss mich korrigieren, soeben hat Phichit Chulanont für Ausgleich gesorgt!” Laute Hufflepuff-Zurufe ertönten von den Zuschauertribünen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]In dem Moment sah Viktor in der Mitte des Feldes etwas Goldenes aufblitzen. Das war definitiv der Schnatz! Er lehnte sich nach vorne und raste über das Feld. Auf der anderen Seite hatte Yuuri das Glänzen auch bemerkt und trieb seinen Feuerblitz - an, schneller zu fliegen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Als sie die Mitte des Feldes erreicht hatten, flog der Schnatz plötzlich tiefer und beide senkten ihre Besen, um nicht zusammenzuprallen. Ein erleichtertes Seufzen drang durch die Zuschauer, während die beiden Sucher nun im Sturzflug dem Schnatz hinterherrasten. Beide hatten ihren Blick auf die goldene Kugel am Boden gerichtet, die dort kreisend herumschwirrte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nur noch wenige Meter. Viktor und Yuuri streckten beide ihre Hand nach vorne und klammerten sich mit der anderen und den Beinen am Besen fest. Der Schnatz war zu nah am Boden, aber keiner von ihnen dachte daran, den Besen hochzureißen um einem Aufprall zu entkommen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Der Boden kam in Reichweite. Beide streckten ihre Hand nach dem goldenen Schnatz aus - und während Viktor seinen Besen gerade noch hochreißen konnte und dann sicher mit beiden Beinen auf dem Boden landete, krachte Yuuri volle Kanne zu Boden und blieb regungslos liegen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Yuuri!” Panisch stieg Viktor vom Besen ab und kniete sich zu Yuuri. Er blutete aus der Nase, aber ansonsten sah er unversehrt aus.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was ist mit dem Schnatz?”, fragte er grinsend und blickte nervös auf seine Hand, die er immer noch zur Faust geschlossen hielt. Viktor hielt seine Faust hoch. „Auf drei, okay?”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuuri nickte und als sie bei drei angelangt waren, öffneten sie zusammen ihre Fäuste.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Erstaunt blickte Viktor auf seine Hand und blickte dann in das Gesicht seines Freundes. Tränen rannen ihm über die Wangen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sehr verehrte Hexen und Zauberer, wir haben einen Gewinner. Es ist unglaublich! So ein Spiel werden wir wohl nur ein einziges Mal zu Gesicht bekommen. Beide Mannschaften haben ihr Bestes gegeben, nein, sie haben definitiv mehr als ihr Bestes gegeben. Dreihundert zu einhundertfünfzig Punkten! Er hat das geschafft, was wir alle für unmöglich gehalten haben. Der Quidditch-Pokal geht dieses Jahr an Hufflepuff! Ja, ihr habt richtig gehört! Hufflepuffs Sucher hat ein Wunder vollbracht und Viktor Nikiforovs fünffache Siegesreihe durchbrochen! Yuuri Katsuki hat den Schnatz gefangen!”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Tosender Applaus brach aus und von überall stürmten „Hufflepuff“ und „Katsuki“-Rufe über das Feld. Viktor hörte nicht hin, sein Blick war auf Yuuri gerichtet. Er hatte verloren. Doch anstatt traurig oder wütend zu sein, war alles, woran Viktor denken konnte, dass Yuuri gewonnen hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Vitya. Du weinst ja!“, stellte Yuuri fest und Viktor berührte vorsichtig seine Wangen. Er weinte tatsächlich.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich weine vor Glück“, erklärte er. „Du warst so unglaublich dort oben.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„A-aber du hast verloren. Bist du nicht sauer? Was ist mit deinem Vater?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Yuuri, wie könnte ich sauer sein, wenn du mich geschlagen hast? Ich bin der glücklichste Zauberer in ganz Hogwarts. Glaube mir, ich war noch nie glücklicher.“ Es fühlte sich an, als hätte man ihm eine schwere Last von den Schultern genommen. „Und mein Vater ist mir egal. Du hast mich daran erinnert, was Quidditch mir bedeutet und das werde ich mir definitiv nicht vermiesen lassen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Heißt das, etwa dass du-?“ Ungläubig starrte Yuuri ihn an und Viktor nickte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich werde mich diesen Sommer bei einigen Profimannschaften bewerben“, erklärte er und strich Yuuri einige Haarsträhnen aus dem Gesicht. „Vater wird nicht begeistert darüber sein, aber das ist mir egal. Dank dir habe ich meine Freude am Quidditch wiedergefunden und das werde ich mir definitiv nicht nehmen lassen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuuri lachte. „Wenn du mir an meinem ersten Tag gesagt hättest, dass ich einmal der Grund bin, weshalb du dich deinem Vater entgegenstellst und weiter Quidditch spielst, ich hätte dich für verrückt erklärt.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nun, verrückt bin ich auf jeden Fall. Verrückt nach dir!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Viktor drückte Yuuri zu Boden und bedeckte sein Gesicht mit Küssen. „Was ich vor dem Spiel gesagt habe, war ernst gemeint. Ich liebe dich, Yuuri.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich liebe dich auch, Vitya!“ Yuuri griff nach seinem Umhang und zog ihn zu sich, um ihn erneut zu küssen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Seine Lippen schmeckten salzig und er drückte sie verlangend gegen die von Viktor, der den Kuss nur allzu gerne erwiderte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Okay, ihr hattet jetzt wirklich genug Zeit. Können wir dann auch einmal?“ Überrascht trennten sich die beiden und blickten überrascht auf. Gut zwei Meter entfernt standen die anderen Spieler der beiden Mannschaften. Sie hatten beide vergessen, dass sie definitiv nicht alleine auf dem Feld waren.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, klar.“ Viktor stand auf und hielt dann Yuuri eine Hand hin, um ihm beim aufstehen zu helfen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„YUURI!“ Phichit war der Erste, der Yuuri um den Hals sprang. „Du unglaubliches Wesen! Weißt du eigentlich, was für eine Angst du mir gemacht hast, als du da rasend schnell auf den Boden zugesaust bist? Aber wir haben gewonnen, wir haben gewonnen, wir haben Viktor Nikiforov besiegt!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du meinst wohl, ich habe ihn besiegt? Du hast schließlich nur für Gleichstand gesorgt!“, entgegnete Yuuri neckend und drückte Phichit an sich und auch die anderen Hufflepuffs stürmten auf ihn zu und gratulierten Yuuri zu seinem Sieg. Und dann waren die Zuschauer auf dem Feld und umringten Yuuri und alle riefen laut durcheinander.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ihr habt gut gekämpft!“ Viktor wandte sich an sein eigenes Team und lächelte ihnen zu. „Danke. Für alles.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nun, das war definitiv das beste Spiel, an dem ich je teilnehmen durfte“, meinte Mila schmunzelnd.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Viktor!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuuri war zu ihnen getreten. „Wir wollen ins Dreibesen und dort feiern. Wollt ihr mitkommen? Also, nur wenn ihr wollt!“ Er warf ihnen nervös einen Blick zu.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Yuuri, du musst mich nicht fragen, wenn es darum geht zu feiern!“, erklärte Mila breit grinsend und umarmte den Hufflepuff kurz. „Immerhin hast du unseren Viktor geschlagen, das ist Grund genug zu feiern.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich werde wohl immer damit leben müssen, oder?“ Viktor griff nach Yuuris Hand. Sein Haar war zerzaust, seine Brille saß schief und seine Wangen waren leicht gerötet und für Viktor war Yuuri der schönste Mensch, den er je gesehen hatte. Ein Lächeln umspielte seine Lippen und er griff nach seinem Zauberstab.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was hast du vor?“, fragte Mila verwundert, als Viktor die Bewegung vollführte, die er schon so oft gemacht hatte, dass er sie im Schlaf beherrschte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Expecto Patronum!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er dachte an Yuuri und daran, wie er seine Hand geöffnet und diese leer gewesen war. Er dachte an Yuuris Gesicht, als sein Liebster den Schnatz auf seiner Handfläche entdeckt hatte. Er dachte an das Gefühl von Freude, als ihnen beiden bewusst wurde, was das hieß.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ein Pudel aus gleißendem Licht sprang aus Viktors Zauberstabspitze und rannte über den Platz, ehe er sich wieder in Luft auflöste. Klatschen brach aus, doch Viktor hatte nur Augen für Yuuri, der geschockt die Hände vor den Mund geschlagen hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Viktor Nikiforov hatte sich noch nie glücklicher gefühlt als in diesem Moment.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuuri Katsuki hatte Licht in sein Leben gebracht.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]
 

Ende.
 


 


Nachwort zu diesem Kapitel:
*verkriecht sich dann mal unter einem Stein* Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (5)

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Von:  Usagi-Serena-Stella
2019-02-05T19:26:41+00:00 05.02.2019 20:26
Yuri!!! on Ice in einer Harry Potter Version! 👍

GEIL!👍

Die Geschichte hat mir wirklich sehr gut gefallen und es hat Spaß gemacht sie zu lesen 👍 👍
Vor allem fand ich am schönsten wo Yuuri und Voctor ihr erstes Date hatten, dass war wirklich romantisch =^__^=.
Dass Yurio und Victor da Cousins sind fand ich wirklich eine tolle Idee.
Auch dass Yurio mal seine weichen und freundlichen Seiten gezeigt hat


Von: abgemeldet
2018-07-06T18:53:12+00:00 06.07.2018 20:53
Guten Abend (*-*),
es tut mir leid, das mein Kommentar erst jetzt kommt. Jedoch will ich keine Zeit verschwenden, diese unglaublich süße und einzigartige Geschichte. Ich habe mich sehr sehr sehr gefreut, eine Crossover-Story mit Yuri on Ice!!! in Hogwarts zu bekommen. Mir war sofort eins klar. Humor, Romantik und ein Hauch Magie ergeben eine Stimmung zum Schmunzeln. Da habe ich mich nicht enttäuscht und danke dir für deine Mühe.
Ach ja! Vinktor in Slytherin und Yuuri bei den Hufflepuffs, da dachte ich mir, wie lustig das wird XD Jedes Kapitel hat mich entzückt, du hast alles so wunderbar beschrieben und ich konnte mich stets in die Charaktere hineinversetzten. Vor allem hast du ihre Annäherung und die Nebencharaktere wie, JJ der Sucher und Kapitän der Gryffindor-Mannschaft. Ich hab an der Stelle geschmunzelt, als JJ nach dem Absturz vom Besen so liebevoll von seinen Eltern versorgt wurde und er wie ein bockiges Kind davon genervt war. Das war so goldig XD Und wie er dagegen war, von der Heilerin Ketty untersucht zu werden und das Gespräch mit Yuuri. Klasse. Oh. Ich bin gerade vom Weg abgekommen XD*hust hust*
Und Phichit der beste Freund aller Zeiten. Ihn hast du auch super getroffen. Er passt immer auf ihn auf und er bringt einem zum Lachen. Die beste Gesprächsszene zwischen ihnen ist in Kapitel Boy, You Got Me Helpless. Das kam mir sofort bekannt, direkt aus der Animeserie <.< Einige Elemente aus der Serie einzubauen, finde ich immer toll. Hat so seinen Reiz für mich :) Und an dich Yuuri: "Du bist super, so wie du bist." Mein Satz in der Sekunde. *grinst*
Lieber Viktor! Seine lockere und fröhliche Art ... ist einfach liebenswürdig <3 Wie er Yuuri behandelt ... wirklich niedlich. Um ehrlich zu sein, wünsche ich mir gerade, davon gibt es einen Manga bzw. Anime. Es ist perfekt. Hoffentlich schwärme ich gerade nicht zu viel XD Das Ende der Story war auch fluffig. Das Licht in jemanden anderen Leben zu sein, welch eine Ehre <3 Daher danke ich dir vielmals für das Wichtelgeschenk. Danke. Danke.

Ich wünsche dir noch ein wundervolles Wochenende.

LG^^Alien^^
Von:  Streber_Nr1
2018-07-05T13:42:08+00:00 05.07.2018 15:42
Ich kann nur NekoLuka zustimmen. Bin total begeistert von dieser Idee.😍😍
Lg Streber
Von: abgemeldet
2018-07-04T04:22:29+00:00 04.07.2018 06:22
Yay *-* Die wundervolle Story ist online. *Herzrasen*
Ich werde im heute Abend kommentieren.
Noch mal vielen Dank für das großartige Geschenk :)

LG^^Alien^^
Von:  KenIchijoji
2018-07-03T19:00:36+00:00 03.07.2018 21:00
Die Idee dieses Crossovers ist total interessant :) Ich mag die Welt von Harry Potter ziemlich gerne und das jetzt mit den Charakteren aus YOI zu lesen hat was. Ich finde du triffst die Persönlichkeiten total gut und alles wirkt sehr lebendig erzählt. Schöner Schreibstil, ich bin gespannt, was du daraus machst :3

Lg
Antwort von:  CharleyQueens
04.07.2018 05:39
Danke für deinen Kommentar. ^^

LG


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