My Golden Snitch von CharleyQueens ================================================================================ Kapitel 3: And The Sky's The Limit ---------------------------------- Im Gegensatz zu Viktor hatte Yuuri nicht vergessen, dass der andere bei den monatlichen Versammlungen dabei sein würde. Er hatte es geschafft, Viktor aus dem Weg zu gehen, doch die monatlichen Schülerratssitzungen konnte er nicht einfach so absagen. Es würde auffallen, wenn er sich jedes Mal krankmeldete. Trotzdem hatte Yuuri sich, wie schon beim letzten Mal Ende September, an den Tisch gesetzt, der am weitesten vom Schulsprechertisch entfernt und der Tür am nächsten war. Sobald die Versammlung vorbei war, würde er weg sein. Beim letzten Mal war er auch geflohen, kaum, dass die Versammlung beendet war. Yuuko hatte ihm am nächsten Tag erzählt, dass Viktor ihm bestürzt hinterher gesehen hatte, als Yuuri wie vom Hippogreif getreten, von seinem Stuhl aufgesprungen und nach draußen gestürzt war. „Warum fliehst du eigentlich vor Viktor?”, kam ihm Phichits Frage in Erinnerung. Seinem besten Freund war natürlich aufgefallen, dass Yuuri seit neuestem jede Begegnung mit Viktor vermied. Auf Phichits Frage hatte er entgegnet, dass er definitiv nicht Viktor aus dem Weg ging, sondern einfach nur wissen wollte, wie hartnäckig Viktor war, bis er sich jemand anderem widmete. Phichit hatte ihn fassungslos angesehen und ihn einen Lügner geschimpft, um ihm dann scherzhaft zu drohen, dass er ihn und Viktor, wenn nötig aneinanderfesseln würde. Dabei hatte Yuuri die Wahrheit gesagt. Zum Teil, jedenfalls. Er ging Viktor aus dem Weg, weil er Panik davor hatte, was geschehen würde. Wenn Viktor ihn näher kennenlernte, würde er sicher schnell das Interesse an Yuuri verlieren und sich dann nach jemandem umsehen, der interessanter war. Jemandem, aus Viktors Liga. Und Yuuri würde wieder jemand sein, an den Viktor keinen zweiten Gedanken verschwendete. Die Versammlung zog sich wie ein zäher Flubberwurm und kaum, dass Yuuko verkündete, sie wären zu einem Ende gekommen, war Yuuri auch schon aufgesprungen und aus dem Raum geeilt. Da Viktor sicher davon ausging, dass er schnurstracks zum Gemeinschaftsraum der Hufflepuffs gehen würde, schlug Yuuri einen anderen Weg ein. Die Nachtruhe hatte bereits begonnen und deshalb begegnete ihm keine Menschenseele, während er das Schloss verließ und den Pfad runter zum Quidditch-Feld ging. Obwohl Yuuri nicht selbst spielte, war Fliegen für ihn immer eine Art um sich beruhigen. Wann immer er sich unwohl fühlte, schwang er sich auf den Besen und stieg in die Luft. Der kalte Flugwind, die Einsamkeit und Stille beim Fliegen taten ihm gut. Er war nun schon seit zwei Monaten wieder zurück in Hogwarts und war noch kein einziges Mal geflogen. Yuuri beschloss, das zu korrigieren. Mit Sicherheit würde Viktor ihn nicht hier auf dem Quidditch-Feld suchen. Zwar war es schon dunkel, weshalb er nicht zu hochfliegen konnte, aber ein paar Runden auf dem Besen würden ihm sicher guttun. Mit „Alohomora” öffnete er den Schrank der Hufflepuffs, indem die Spieler und Spielerinnen ihre Besen verstaut hatten. Phichits Nimbus 2001 fand er sofort - sein bester Freund hatte ein Hamstergesicht in das Holz geritzt. Schmunzelnd nahm er den Besen heraus und ging dann aufs Feld raus. Das Feld für sich komplett alleine zu haben, war ein beruhigendes Gefühl. Es war spät, die meisten lagen in ihren Betten und selbst wenn noch jemand wach war - vom Schloss aus sah man nicht, dass zu dieser Uhrzeit noch jemand auf dem Besen flog und selbst wenn würde ihn niemand erkennen. Yuuri schwang sein Bein über den Besenstiel und stieß sich dann von Boden ab. Langsam stieg der Besen mit ihm nach oben, bis sie auf gleicher Höhe mit den Tribünen waren. Kühle Abendluft blies ihm durchs Gesicht, während er die ersten langsamen Runden über das Feld drehte. Hier oben gab es nur ihn und den Besen. Ein Fehler würde genügen und er würde stürzen. Bis er seinen Zauberstab gezückt und einen Abfangzauber ausgesprochen hätte, würde es zu spät sein. Fliegen erforderte vollste Konzentration und Yuuri fühlte sich in diesen Momenten am lebendigsten. Er hatte die Kontrolle über den Besen und gerade das machte ihn glücklich. Wenn er sich nur aufs Fliegen konzentrierte, konnte er alles andere ausblenden. Und dann sah Yuuri am Boden etwas Goldenes aufblitzen. Verwundert beugte er sich nach vorne und flog tiefer. Was auch immer es war, es blitzte erneut, doch als er nur noch knapp vor dem Boden schwebte, war nichts mehr zu sehen. „Ich bekomme anscheinend schon Halluzinationen”, meinte Yuuri zu sich selbst. Vielleicht sollte er schlafen gehen. Er wollte seine Füße ausstrecken und landen, als etwas Glänzendes an seinem Ohr vorbeiflog. Erschrocken riss Yuuri seinen Besen wieder hoch und blickte dem Glänzen nach. Das Surren der filigranen Flügel würde Yuuri überall erkennen. Irgendwo hier befand sich ein goldener Schnatz. Verwundert blickte Yuuri sich um. Die Bälle lagen doch eingesperrt in Professor Parks Zimmer. Wie war also ein Schnatz hierhergekommen? Ob ihm doch jemand gefolgt war? Er blickte sich um, doch es war zu dunkel, um etwas erkennen zu können. Und jetzt war es wichtiger, den Schnatz zu fangen. Morgen würde Hufflepuff gegen Gryffindor spielen und wenn dann auf einmal zwei Schnatze auf dem Feld flogen, würde das nur zur Verwirrung führen. Wenn er den Schnatz erst einmal eingefangen hatte, würde er weitersehen. Erneut drehte Yuuri seine Runden über das Feld, dieses Mal blickte er sich jedoch aufmerksam nach dem Schnatz um. Er musste sich beeilen. Es war doch recht kühl und mit jeder Minute, die verstrich, wurde es dunkler. Bald würde er den Schnatz nicht mehr sehen können, und den Zauberstab in einer Hand halten, während er sich mit der anderen am Besen festhielt, war zu gefährlich. Professor Park hatte ihnen eingebläut, dass sie auf dem Besen nur in größter Not zaubern sollten, am besten, wenn jemand in der Nähe wer, der einen im schlimmsten Fall auffangen konnte. Yuuri war jedoch alleine und niemand wusste, wo er war. Wenn es einen Zauberspruch gab, mit dem sich der Schnatz einfangen ließ, so kannte Yuuri ihn nicht. Und dann sah er den Schnatz wieder neben den Torringen. Yuuri beschleunigte sein Tempo und raste der goldenen Kugel hinterher. Der Schnatz änderte seine Richtung und flog nun höher, so dass Yuuri seinen Besen ebenfalls nach oben zog. Er streckte seine Hand aus, als die goldene Kugel nur noch eine Armlänge von ihm entfernt war. Nur noch ein paar Zentimeter, nur noch ein paar Millimeter, nur noch… Yuuris Finger schlossen sich um den goldenen Schnatz und er bremste ab. Euphorie erfüllte ihn. Er hatte es tatsächlich geschafft. Erfreut streckte Yuuri seine Faust, in der er noch immer den Schnatz festhielt, in die Höhe. Ein Klatschen durchbrach die Stille. Erschrocken sah Yuuri sich um. Neben einem der drei Ringe unter ihm stand jemand. Ängstlich senkte Yuuri den Besen Richtung Boden und stieg dann ab, kaum, dass seine Füße dem Grund berührten. „Yuuri, das war fantastisch!” Viktor Nikiforov blickte zu ihm. Es war zu dunkel, um seinen Gesichtsausdruck erkennt zu können, erst als er einige Schritte auf Yuuri zuging, welcher geschockt stehen geblieben war, sah dieser das Lächeln auf Viktors Gesicht. „W-was machst du hier?”, fragte Yuuri nervös und klammerte sich so fest an den Besenstiel, dass seine Knöchel weiß hervortraten. „Ich wollte mit dir reden, aber du warst so schnell weg, also bin ich hierhergekommen. Und dann habe ich dich Fliegen sehen. Yuuri, du fliegst fantastisch. Ich musste einfach wissen, ob du es schaffst, meinen Schnatz zu fangen. Warum spielst du nicht für dein Haus? Du hast wirklich Talent.” Viktor strahlte über beide Ohren, doch als er erneut einen Schritt auf Yuuri zuging, trat Yuuri instinktiv zurück. „Du hast den Schnatz freigelassen?”, fragte er ungläubig und hielt die Faust, in der er noch immer die folgende Kugel festhielt, hoch. „Freigelassen kann man das nicht nennen”, widersprach Viktor ihm. „Der Schnatz gehört mir und ich trage ihn immer bei mir. Ich wollte nur wissen, ob es dir gelingt, ihn zu fangen und…” „Das Ganze war also nur ein Test?”, schnitt Yuuri ihm das Wort ab. Viktor schüttelte den Kopf und wollte erneut ansetzen, doch Yuuri ließ ihn nicht ausreden. „Du beobachtest mich beim Fliegen und denkst dir dann, dass es ganz witzig wäre, mal zu testen, ob ich einen Schnatz fangen kann? Was hättest du gemacht, wenn ich mich dabei verletzt hätte?” „Yuuri, ich hätte niemals zugelassen, dass du dich dabei verletzt.” „Aber es hätte passieren können. Es ist viel zu dunkel und du lässt trotzdem zu, dass ich mich auf die Jagd nach dem Schnatz begebe, weil ich mir Sorgen mache, jemand hat Professor Parks Schrank aufgebrochen und der Schnatz für das morgige Spiel wäre entkommen. Was, wenn ich den Schnatz nicht gefangen hätte? Wie lange hättest du mir dabei zugesehen, wie ich mich zum Affen mache?” „Das ist niemals meine Absicht gewesen.” Viktor sah verletzt aus. Er streckte seinen Arm aus und wollte nach Yuuris Hand greifen, doch dieses Mal schlug Yuuri die Hand weg. „Du hattest kein Recht dazu!” entgegnete Yuuri mit zorniger Stimme. „Nichts und niemand hat dir erlaubt, mich dazu zu zwingen, den Schnatz einzufangen. Du hast kein Recht dazu, mich zu fragen, weshalb ich nicht spiele.” Yuuri spürte, wie ihm Tränen in die Augen stiegen und er drängte sich vorbei an Viktor. Er betrat die Abstellkammer und legte Phichits Besen gerade zurück in den Schrank, als er Schritte hinter sich hörte. „Yuuri, können wir bitte reden?” Viktor klang besorgt, aber Yuuri wollte es nicht hören. Er war zu wütend. „Lass mich in Ruhe!”, verlangte er zittrig und rannte dann zurück zum Schloss, ohne sich ein einziges Mal umzudrehen. Viktor sollte ihn nicht weinen sehen. Er war wütend und schockiert und zitterte am ganzen Leib. Yuuri schluchzte laut und lehnte sich dann schwer atmend gegen eines der Fässer. Er fühlte sich mies. Seine Gedanken drehten sich im Kreis. Gerade noch so schaffte er es gegen das dritte Fass von oben im richtigen Takt zu klopfen, sodass sich dieses öffnete und eine Seilleiter herunterfiel. „Yuuri? Bist du das?“ Phichits Stimme drang aus dem Gemeinschaftsraum und wenige Sekunden später steckte er seinen Kopf aus dem Fass. „Wo warst du denn? Yuuko ist schon vor einer ganzen Weile zurück- Yuuri, was ist los?“ Schnell kletterte er aus dem Fass und legte seine Hände auf Yuuris Schultern. „Ist etwas passiert?“, fragte er besorgt. „Bitte, sag doch etwas. Yuu-chan meinte, dass Viktor dir hinterhergelaufen ist. Was hat er gemacht, Yuuri?“ Viktors Name löste schließlich etwas in Yuuri und er brach heulend in den Armen seines besten Freundes zusammen, der ihn augenblicklich umarmte und ihm stumm Trost spendete. ~*~   „Das ich das überhaupt noch erleben darf! Viktor Nikiforov bei einem Quidditch-Spiel, in dem er nicht selbst spielt und er hat sogar einen Favoriten!” Chris pfiff anerkennend und setzte sich dann neben Viktor, der sich einen schwarzgelben Hufflepuff-Schal um den Hals gewickelt hatte. „Ist doch nichts Besonderes dabei”, meinte er abwinkend. „In den sieben Jahren, in denen ich dich kenne, hast du bisher noch kein anderes Haus angefeuert“, warf Chris ein und setzte sich dann die Kapuze seines Regenmantels auf. Es regnete wie aus Kübeln und je höher sie flogen, desto weniger konnte man erkennen, was bei dem Spiel Hufflepuff gegen Gryffindor vor sich ging. „Nun, ich habe meine Meinung halt geändert!“, erklärte Viktor und beugte sich nach vorne. „Lass mich raten: Es ist wegen dem kleinen Katsuki?”, fragte Chris grinsend. „Du weißt aber schon, dass er nicht spielt, oder?” Viktor seufzte schwer und vergrub sein Gesicht in seinen Handflächen. „Ich habe Mist gebaut”, murmelte er undeutlich. „Hm?” Viktor blickte zwischen seinen Fingern hervor. Einer der Gryffindor-Jäger schnappte sich den Quaffel und stürzte Richtung gegnerisches Tor, wurde dann jedoch von einem Klatscher getroffen und ließ den Ball wieder fallen. Es war Phichit, der den Quaffel fing. „Ich habe ihn fliegen sehen”, erklärte Viktor schließlich leise und die Menge jubelte, als Phichit das erst Tor warf. Der Fünftklässler flog eine Ehrenrunde und winkte den Zuschauern lächelnd zu - erst als er Viktor bemerkte, runzelte er für einen kurzen Moment seine Stirn und widmete sich dann wieder dem Spiel. Viktor erzählte Chris, wie er Yuuri gestern Abend auf dem Quidditch-Feld beobachtet und dann den Schnatz, den er immer bei sich trug, freiließ, um zu sehen, ob Yuuri den Schnatz fangen könnte. „Yuuri fliegen zu sehen, war unglaublich. Als ich ihn auf dem Besen sah, da habe ich mich auf einmal so anders gefühlt, ich musste einfach wissen, ob er den Schnatz fangen kann”, endete Viktor schließlich. Er hatte nicht wirklich nachgedacht, als er seinen Schnatz aus dem kleinen Beutel zog und dann freiließ. Chris blickte ihn einfach nur an und schüttelte dann den Kopf. „Du hast nicht daran gedacht, dass es dunkel war? Yuuri hätte sich verletzen können.“ „Er war auch nicht gerade glücklich, als er rausfand, dass der Schnatz von mir kam.” „Vitya, du weißt, dass ich dich wirklich sehr mag, aber du hättest Yuuri wirklich in ernsthafte Gefahr bringen können. Was, wenn er gegen eines der Tore geprallt wäre? Du hast keine Sekunde nachgedacht.” Chris sah verstimmt aus, wodurch Viktor sich noch schlechter fühlte. Er hatte die Nacht über kaum ein Auge zugekriegt, doch als er beim Frühstück nach Yuuri Ausschau gehalten hatte, hatte er ihn nirgendwo entdecken können. Und selbst hier auf den Zuschauertribünen war keine Spur des jüngeren Zauberers. Viktor hatte darauf gehofft, dass Yuuri Phichit anfeuern würde und er so mit ihm reden konnte. „Ich weiß. Es war dumm von mir. Bist du zufrieden?” „Mit mir brauchst du das nicht zu klären. Dein Interesse an dem kleinen Hufflepuff ist wohl immer noch nicht abgeflaut?” Viktor schüttelte den Kopf. „Chris, was mache ich denn jetzt?” „Du fragst mich das jetzt nicht im Ernst, oder?” Viktor wollte etwas erwidern, als der Stadionsprecher ihn unterbrach. „Werte Hexen und Zauberer, so eben haben Yuri Plisetsky und JJ Leroy beide den Schnatz entdeckt. Wem wird es wohl gelingen, das Spiel für sich zu entscheiden? Derzeit steht es siebzig zu sechzig für Gryffindor, aber der Zauberstab kann sich noch wenden!” Viktor und Chris beugten sich beide nach vorne um besser sehen zu können. Von allen Seiten drangen “King JJ” und “Yuri”-Rufe über das Feld. Die beiden Sucher lieferten sich auf der anderen Seite ein Kopf-an-Kopf-Rennen und rasten beide weiter nach oben, hinein in die dicken Wolken. Es war unmöglich, durch den Regen etwas zu erkennen und doch reckten sich alle nach vorne, so als würden sie dann mehr sehen können. „Sag mal, ist es nur mir aufgefallen oder ist Yuri in letzter Zeit viel ruhiger als sonst?“, fragte Chris neben ihm. „Seit er mit deinem Hüter abhängt, ist er wirklich anders.“ Viktor wollte ihm zustimmen und öffnete seinen Mund – als plötzlich ein bestürzter Schrei durch die Zuschauermenge ging. JJ stürzte in die Tiefe. „Arresto Momentum!“ Mehrere der Anwesenden hatten ihren Zauberstab auf den fallenden JJ gerichtet und JJs Sturz verlangsamte sich, als er mehrfach von dem Verlangsamungszauber getroffen wurde, bis er schließlich auf dem Rasen aufsetzte. Immer noch herrschte Bewegungslosigkeit. Die anderen Spieler schwebten in der Luft, unsicher wie sie sich verhalten sollten. Stille lag über dem Quidditchfeld und wurde erst durchbrochen, als Professor Leroy über den Platz zu ihrem Sohn eilte. „Mein Löwenbaby, bist du in Ordnung?“, rief sie besorgt zu dem Sechstklässler, der sich nun langsam aufrichtete. Sie fiel vor ihm auf die Knie und drückte ihn an sich. „Bei Merlins Bart!“, murmelte Chris schockiert und blickte dann Viktor an. „Sag mir, dass das gerade eben nicht wirklich passiert ist.“ Viktor hatte es die Sprache verschlagen. Die anderen Spieler saßen regungslos auf ihren Besen. Man konnte die Unsicherheit, wie sie sich nun verhalten sollten, regelrecht in der Luft spüren. „Auf den Boden mit euch, aber sofort!“, rief Professor Park plötzlich und schickte gleichzeitig einige Zaubersprüche los, um die Bälle einzufangen. Sie und die anderen Lehrer waren Professor Leroy aufs Feld gefolgt und standen nun besorgt um den Gryffindor-Kapitän herum. Nun kam Bewegung in die Spieler. Sie setzten auf dem Boden auf und rannten dann zu JJ. Nur einer blieb an der Stelle stehen, an der er gelandet war. „Das Spiel ist abgeblasen!“, verkündete Professor Feltsman neben ihr. „Bitte begebt euch alle zurück in eure Häuser. Sofort!“, fügte er mit Nachdruck hinzu, als niemand Anstalten machte, seiner Anweisung Folge zu leisten. Erst nach und nach standen die ersten Schüler auf und begaben sich langsam zum Ausgang. Viktor und Chris blieben sitzen und fingen Gesprächsfetzen auf, während die anderen an ihnen vorbei gingen. „Konntest du sehen, was da oben passiert ist?“ „Nee. Der Regen war zu stark, man hat kaum etwas gesehen.“ „Ob der kleine Plisetsky wohl etwas damit zu tun hatte?“ „JJ und er konnten sich ja noch nie ausstehen.“ „Sicher ist es seine Schuld gewesen. JJ hätte sich alle Knochen brechen können, wenn unsere Lehrer nicht so schnell reagiert hätten.“ „Aber du hast doch nicht einmal gesehen, was vorgefallen ist.“ Schließlich waren die beiden die einzigen auf der Tribüne. „Komm, lass uns gehen.“ Chris war aufgestanden und hielt seinem besten Freund die Hand hin. „Wir können gerade sowieso nichts ausrichten.“ „Chris, was ist da eben passiert?“ Viktor fuhr sich durch sein Haar und suchte den Blick seines besten Freundes. „Sag mir, dass das nicht wirklich passiert ist.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)