Fudōtokuna mōshide [Sesshomaru x Kagome] von Kibo-kamichan (Ein unmoralisches Angebot) ================================================================================ Kapitel 97: Verzerrung ---------------------- Kagome durchflog die Zeit, bis sie auf der anderen Seite das Portal durchschritt und stolpernd zum Stehen kam. Sie landete in einem Gebüsch und keuchte schwer. Geschwind überprüfte sie die Gegend und erkannte ihr anderes ich, dass dort auf dem Felsen stand und gerade nach Sesshomaru suchte. Wunderbar, es war die rechte Zeit, nur wann sollte sie einschreiten? Kagome schluckte ein wenig und entschied noch zu warten. Inu Yasha könnte sonst Lunte riechen und sie überlegte selbst noch, wie sie das bewerkstelligen sollte. Leicht sehnsüchtig betrachtete sie, wie sie selbst fast von dem Felsen fiel und Sesshomaru sie packte. Sie grummelte etwas, als sie sah, dass er schon etwas länger hinter ihr gestanden hatte. Fiesling. Warum hatte er sie nur so lange warten lassen? Sie schmunzelte jedoch ein wenig, weil sie sein Gesicht gesehen hatte. Er hatte wohl überlegt, ob das echt gewesen war, was dort auf dem Felsen stand. Das Pärchen um schmiegte sich liebevoll, küsste sich und redete miteinander. Kagome hatte dies eben noch erlebt, bevor man ihren Liebsten ihr entrissen hatte, doch diesmal würde das nicht passieren. Nein, diesmal würde sie ihn retten und beschützen. Jedoch konnte sie, egal wie schmerzlich es war, nicht fortsehen und sehnte sich noch einmal nach seiner Stimme, die sie nur ganz leise vernahm. Seufzend beobachtete sie sie noch, als sie auf einmal sah, wie Inu Yasha auf die Bildfläche trat. Es spielte sich wirklich alles haarklein wie vorher ab, doch wann nur, wann? Sofort reagierte Sesshomaru, wie ihr Liebster zuvor. Schluckend sah sie zu, wie die Männer sich umkreisten und für den Kampf bereit machten und es dann auch taten. Vorhin hatte sie gar nicht mitbekommen, wie heftig es ausfiel, doch sie wusste, sie würde im rechten Moment ihn retten. Aus dieser Sicht nahm sie so viel mehr wahr, erkannte wie schlimm die Verletzungen der beiden ausfielen. Sie nahmen sich wirklich nichts. Langsam schlich sie um die Gebüsche und näherte sich immer wieder und wieder, bis sie hinter Inu Yasha in einem gewissen Abstand befand. Da war er und bemerkte es nicht einmal, auch wenn sie glaubte, dass er sich langsamer als vorher bewegte, aber was sagte sie da auch? Nicht nur die Kagome, sondern auch sie reinigte das Juwel nach und nach. Inu Yasha. Sie schloss leicht traurig die Augen. Diesmal würde sie es sein, die ihn töten müsste, nicht Sesshomaru und sie war sich sogar sicher, dass es bestimmt schief gehen würde. Doch das war Kagome egal, sie hatte die Entscheidung schon getroffen, als Sesshomaru gestorben war. Sie würde nicht ohne ihn leben wollen, sie brauchte ihn und wenn nicht sie ihn haben konnte, sollte es ein anderes Ich von ihr können. Sesshomaru hatte es gesagt, da war diese andere Kagome gewesen. Nur kurz war sie dagewesen, doch sie war da gewesen. Was war mit ihr geschehen? Ob sie sich aufgelöst hatte und zu ihr geworden war? Oder gab es da immer noch eine andere Zeit, eine Art andere Dimension, in der diese Kagome weiterlebte und es so gekommen war, wie es hatte kommen müssen? Sie wusste es nicht, aber sie hatte auch nichts zu verlieren, weswegen sie sich kaum daran störte. Kagome lächelte ein wenig traurig bei dem Gedanken. Sie war einfach sie und das würde sich nie ändern. Sesshomaru würde leben und glücklich werden mit einem anderen Ich von ihr. Dort kämpfte er für sie und gab auch alles, doch nun war sie an der Reihe für ein Happy End zu sorgen. In dem Moment rannte Kagome vor, die andere Kagome. Bereit, ihn zu beschützen und allem ein Ende zu bringen. Ihr Startschuss. Schnell rannte aus sie und überquerte von hinten die Fläche, als Sesshomaru schon dazwischen springen wollte, doch sie war zuerst da und packte Inu Yasha an der Kleidung, der sich überrascht umdrehte und in geschockt Kagomes Gesicht blickte. „Da bin ich wieder“, zischte Kagome und presste ihre Hand auf seine Brust. Er sah sie wütend an und fluchte, als ein stechender Schmerz seine Brust durchfuhr. „Wer bist du?“, fluchte er unter Schmerzen, sie wütend anblickend. „Dein schlimmster Albtraum! Inu Yasha, es hört auf! Hier und jetzt! Du wirst niemanden mehr wehtun, verstanden? Weder Sesshomaru, noch mir! Wir beenden das jetzt!“ Inu Yasha knurrte, während das Paar hinter ihm sie nur erstarrt anblickte und nicht wusste, was es tun sollte. „Wer?“ „Ich komme aus der Zukunft“, sprach sie heiser und spürte, wie das Juwel in seiner Brust langsam heilte. „Ich werde dich mit mir nehmen Inu Yasha.“ Dann wusste Inu Yasha, wer vor ihm stand. Es war wirklich Kagome, doch sie war eine Göttin. Ihr Körperbau anders, ihr Haar leicht verändert, sodass er es nicht gleich erkannt hatte. In ihrer Brust erkannte er, dass dort etwas Wunderschönes wucherte. Sie trug das Juwel in sich, wie auch noch viel mehr Macht. Die Macht, die er brauchten würde, um die Weltherrschaft an sich zu reißen. Ihm würde alles gehören. Wütend stieß er seine Hand in Sekundenschnelle vor und durchbohrte ihre Brust. Ihre Augen trübten sich leicht. Sie hatte es geahnt, doch es war zu spät. In dem Moment, in dem er ihr Herz durchstieß, verteilte sich die restliche heilige Macht in seinem Körper und das schwarze Juwel verwandelte sich. Inu Yasha erstarrte und sah sie wütend an, als sie ihn einfach an sich zog und das Paar hinter sich anblickte. „Werdet glücklich für mich. Kagome, pass auf Sesshomaru gut auf, lass ihn nicht wieder sterben.“ Ein paar Tränen liefen über ihre Wangen, als sie zusammen mit Inu Yasha zusammensackte, der sich langsam in Staub auflöste, doch im letzten Moment bemerkte Kagome, wie sein Blick klar wurde. „Kagome…“, wimmerte der weißhaarige Mann und sah herab auf ihre Brust, die er durchstoßend hatte. Auch sie löste sich auf. Der Schmerz war Nebensache, denn es machte sie ein wenig glücklich, dass nur das Juwel ihn böse gemacht hatte. Dort in seinem Gesicht war eine Sanftheit. „Es tut mir so leid. Ich wollte das nicht… Kagome…“ „Es tut mir auch leid, alles wird jetzt gut.“, flüsterte sie noch einmal, bevor sie zusammensackten und sich auflösten, bis nichts mehr von ihnen blieb. Kagomes Seele flatterte davon, löste sich auf und wurde eins mit dem Wind und der Welt, wie auch Inu Yasha. Vielleicht hatte sie es nicht geschafft mit ihrem Liebsten zusammen zu sein, doch diese Kagome würde es können. Sie würden endlich glücklich werden und für sie leben. Ihr Körper löste sich immer mehr von der Welt, während sie sich an viele wunderbare Dinge erinnerte. Man hatte Recht, dass im Moment des Todes noch einmal das Leben an einem Vorbeizog. Es begann mit ihrer Kindheit. Kagome sah, wie sie geboren wurde und ihre Familie sie behütete, erblickte, wie Sesshomaru sie das erste Mal hielt und ihr seine Liebe schenkte, wie auch viele weitere Momente, in denen sie oft an seiner Seite gewesen war. All das hatte sie vergessen, weil sie zu jung gewesen war und weil ihr Vater wohl viel gelöscht hatte, doch endlich konnte sie es sehen, wie sie als kleines Mädchen zu ihm lief, mit ihm spielte, er ihr Geschichten erzählte und sie einfach immer bei ihm sein wollte. Ihr Herz füllte es mit Wärme und Liebe, während viele Tränen über ihre Wangen liefen. Sesshomaru war immer da, immer an ihrer Seite, ob versteckt oder anwesend. Er war das wichtigste in ihrem Leben. Vielleicht konnte sie nicht alles ungeschehen machen, doch sie war zufrieden, dass er wieder leben könnte und das schönste war… sogar ihre Freunde sah sie, sie erblickte die Zeit in der Vergangenheit, die schönen Momente, wie sie am Lagerfeuer saßen und Spaß hatten, Abendteuer erlebten und sie Inu Yasha nahe war. Auch Sesshomaru war da, der immer im rechten Moment da war und sie rettete. Es war wunderbar. Dann kamen am Ende auch noch die Erinnerungen der letzten Wochen, die sie mit großer Freude erfüllten. Sie konnte sagen alles in allem, war ihr Leben wundervoll gewesen und auch, wenn sie nicht mehr existierte, existierte ihr anderes selbst. Langsam fragte sie sich, wie viele Dimensionen es gab oder wie viele Varianten. Wer wusste, was passiert wäre, wäre sie wieder zurückgekehrt in die Vergangenheit. Vielleicht hätten Sesshomaru und sie auch dort zusammengefunden. Womöglich wäre Inu Yasha nicht böse geworden oder Sesshomaru wäre in ihre Zeit gekommen. So viele Varianten, doch sie wusste, diese hatte sie gerettet. „Sesshomaru ich liebe dich.“, wisperte sie noch im Wind, während ihr Körper in den Strom der Zeit zurückkehrte. Es war gut, wie es war, sie bereute nichts. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)