Fudōtokuna mōshide [Sesshomaru x Kagome] von Kibo-kamichan (Ein unmoralisches Angebot) ================================================================================ Kapitel 93: Für immer dein? --------------------------- Kagome durchquerte den Teich, ließ sich umfangen von dem kühlen Nass und spürte schon im nächsten Moment, wie sie am anderen Ende herauskam. Keuchend durchbrach sie die Wasseroberfläche und griff ins Schilf, um sich daran rauszuziehen. Sie war schnell und wollte keine Sekunde mehr verlieren. Ihre Augen überflogen die Gegend und sie stellte zufrieden fest, dass sie richtig war. Nachdem sie wieder festen Boden unter den Füßen hatte, blieben ihre Augen an seinem Haus hängen. Da war es. Ein sanftes Lächeln spiegelte sich auf ihren Lippen wieder, während sie langsam auf die Tür zu ging. Er würde bestimmt Augen machen, dass sie ihm nachgerannt war. Immer schneller trugen ihre Füße sie hin, bis sie endlich die Tür erreichte und einfach aufriss. „SESSHOMARU!“, rief sie, doch keine Antwort. Es war recht dunkel, weswegen sie erstmal Licht anmachte und ein wenig besorgt die Flure durchquerte. Sie öffnete jede Tür, doch leer. Erst hatte sie schon Angst, dass sie hier falsch war, doch als sie das Bad erreichte entdeckte sie ein Handtuch, was zu ihrem Glück noch leicht klamm war. Er war hier, eindeutig. Das beruhigte sie. Langsam ging sie weiter und erreichte auch die Küche, wo sie sogar ein paar Einkäufe entdeckte. Vorsichtig lächelte sie und ging an den Tresen und begutachtete das ganze gesunde Essen. Langsam schlich sie zum Kühlschrank und entdeckte sogar Fleisch. „Also gut, wenn du nicht da bist, mach ich dir erstmal Essen.“ Kagome grinste. Er würde Augen machen und sich bestimmt freuen. Natürlich wollte sie ihn suchen, doch ahnte sie, dass er bald zurückkam, denn sie entdeckte kein benutztes Geschirr oder andere Anzeichen, dass er heute schon gegessen hatte. Schnell hatte sie ein Brett und ein Messer entdeckt, mit dem sie anfing das Gemüse kleinzuschneiden. Geschwind fand sie auch einen Topf und bereitete einen Eintopf. Ihm würde es bestimmt schmecken. Sie freute sich schon tierisch darauf, wenn er es probierte und sie zusammen aßen. Breit lächelnd stellte sie alles auf den Herd und ließ es köcheln. Das würde köstlich werden. Danach wusch sie ihre benutzten Utensilien ab und deckte den Tisch schon ein, bis das Essen endlich fertig war, doch Sesshomaru fehlte noch. Natürlich wusste sie nicht, wann er kommen würde, doch hatte sie schon gehofft, dass er längst da wäre. Grummelnd stellte sie den Herd aus und blickte aus den Fenstern. Niemand, aber auch wirklich niemand war da. „Wo bist du nur…“, fluchte sie dann nach einer weiteren halben Stunde des Wartens und entschied sich, ihn doch zu suchen. Sesshomaru brauchte wohl eine Extraeinladung. Der Wald war vielleicht groß, doch irgendwie würde sie ihn schon finden, das wusste sie.   Kagome durchschritt den Wald, auch wenn sie ihre Kleidung ein wenig unpraktisch fand. Seit vorhin hatte sie sich immer noch nicht umgezogen und lief in einer schwarzen Leinenhose und einem hellblauen Hemd durch den Wald. Lachhaft, doch bisher hatte sie noch gar nicht daran gedacht, sich umzuziehen. Sesshomaru würde sie bestimmt noch auslachen. Immer weiter lief sie durch den Wald in der Hoffnung ihn zu finden, doch sie fand ihn nicht, bis sie auf einem Felsenvorsprung ankam. Hier war der Fluss. Sie schwelgte ein wenig in einer vergangenen Erinnerung. Damals hatte sie Sesshomaru am Fluss gesehen und war ins Wasser gefallen, nur damit er sie rettete. Dieser Moment hatte ihr ganzes Leben verändert. Hätte sie nicht just in dem Moment von geträumt, wären Sesshomaru und sie immer noch am Anfang. Sehnsüchtig presste sie die Hand aufs Herz und betrachtete die schöne Landschaft. Sie trat noch ein wenig dichter an den Vorsprung und hielt Ausschau nach ihrem Liebsten. Wo steckte Sesshomaru bloß. Dieser Mann hatte weißes Haar und sollte sich nicht so gut verstecken können. „Wo bist du nur…“, grummelte sie leise und trat noch etwas vor, als sie auch schon den Halt verlor. Aufkreischend wedelte sie wild mit den Armen, doch der Felsen war vorne vom Wasser zu glitschig. Sie würde ins Wasser fallen und wenn sie Pech hatte, könnte sie sich den Kopf stoßen und ertrinken. Panik befiel sie und sie wedelte und wedelte und wedelte und… wedelte? Ein wenig verwirrt starrte sie auf den Fluss unter ihr. Man konnte regelrecht über ihren Kopf das Fragezeichen sehen. Sie fiel nicht? Aber sie stand halb nach vorne gekippt. Kagome wedelte versuchshalber noch einmal mit den Armen. Wenn man die Zeit anhielt, blieb man vielleicht in der Position? „Bist du fertig?“, fragte eine Stimme hinter ihr leicht anklagend. Kagome zuckte zusammen und jetzt fiel ihr auf einmal der leichte Druck an ihrer Hüfte auf. Sie blickte herab und erkannte Männerhände, die ihre Hüfte festhielten. „Sesshomaru?“ „Kagome, was tust du hier und wieso willst du dich ertränken?“ Sesshomarus Stimme war wirklich anklagend, während seine Hände sich in ihren Hosenbund hakten und sie behutsam zurückzogen. Kagome schnaufte. „Ich wollte mich nicht umbringen! Es war ein Unfall!“, schimpfte sie leise und spürte im nächsten Moment seine heiße Brust im Rücken. Der Stoff seiner Kleidung konnte die Wärme und das laut schlagende Herz nicht verbergen. Sie schmunzelte ein wenig. „Was sollte das dann werden?“ „Ich habe nach dir gesucht und bin ausgerutscht…“ Er drehte sie langsam um und drückte sie an sich. Sesshomaru hätte es nie zugegeben, doch er war froh, dass sie ihm nachgelaufen war. Es war eine Sache, zu sagen, dass sie sich nicht daran störte, dass er so etwas getan hatte, doch in dem sie kam, fühlte er sich… sicherer. Es war schon beinahe lachhaft, dass er sich selbst das denken hörte. Er, der damals, bevor sie gekommen war, immer geglaubt hatte, dass er alleine besser dran war. Natürlich war da Jaken gewesen, doch es war Jaken. Nur ein Fußabtreter, der ihm die Zeit vertrieb. Doch indem Kagome in seine Zeit kam, hatte sich viel geändert. Rin war dann in sein Leben getreten und das wäre nie passiert, wenn sie nicht gekommen wäre. Inu Yasha hätte er wahrscheinlich auch schon vorher getötet. Alles hatte seine guten und seine schlechten Seiten, doch er wusste, Kagome gehörte zu den Guten. Langsam beugte er sich herab und küsste sie einfach, liebkoste ihre Lippen und vereinnahmte sie mit seinen. Fast schon spielerisch öffnete sie den Mund und ließ seine Zunge ein, die sie mit ihrer streichelte. Es fühlte sich gut an und er wünschte, dass dieser Moment nie enden würde. Nicht mal einen ganzen Tag war es her, seit er die Villa verlassen hatte, doch das hatte gereicht, um ihm zu zeigen, dass er nicht mehr ohne sie konnte. Sesshomaru hatte sogar überlegt gehabt zurückzufahren, aber dass sie hier war, fand er um Weiten besser. Es hätte ihn gestört, wenn die ganzen Reporter rumgelungert wären. „Seit wann bist du hier.“ Nach einiger Zeit hatten sie sich gelöst und das war seine erste Frage. Für ihn war es eine elementare, denn er hatte es nicht vorher bemerkt. „Schon ein paar Stunden. Daheim auf deinem Herd steht etwas zu Essen, aber da du ja nicht kommen wolltest… wollte ich dich abholen, bevor es kalt wird.“ Kagome schmunzelte und er sah in ihren Augen ein liebevolles Funkeln, dass ihm wirklich gefiel. Vielleicht sollte er sie bitten, hier bei ihm zu bleiben. Natürlich war da noch Inu Yasha, doch danach. Danach könnten sie einfach hier zu zweit leben, friedlich und in Ruhe. „Ich hoffe es schmeckt auch?“ „NATÜRLICH!“, kicherte sie und küsste ihn ein weiteres Mal auf die Lippen. „Es ist Eintopf, wenn du wissen willst. Mit Gemüse und Fleisch!“ „Ich ahne, dass du die Wochenration heute schon verkocht hast?“ Sie wurde rot und er seufzte kurz, bevor er sich runterbeugte und ihre Stirn küsste. „Macht nichts, bestimmt reicht es eine ganze Woche und wenn nicht, fahren wir zum nächsten Markt und dann kochst du mir etwas.“ Etwas verdutzt blickte sie auf in sein Gesicht und erhaschte ein leichtes Lächeln. „Heißt das, ich soll hierbleiben?“ „Vorerst. Aber nur, wenn du es mit mir in der Wildnis aushältst.“ Kagomes Mund klappte auf und wieder zu, bevor sie eine Augenbraue hob und ihn tadelnd anblickte. „Wildnis kann man das nicht nennen. Ich habe heißes Wasser, Essen und einen Schlafplatz. Im Mittelalter gab es das kaum und das hab ich auch überstanden. Ich glaube, solange du bei mir bist, ist mir alles egal. Dieser halbe Tag hat gereicht, um mir zu zeigen, wie sehr ich an dir hänge und ehrlich? Mein Vater kann mich sonst wo…“ „Was ist passiert?“ Sesshomaru hob eine Augenbraue, während Kagome ihn sehr frustriert anblickte. „Er ist einfach ein fauler Taugenichts. Ich habe ihn auf der Arbeit zusammengeschissen, weil er seine Arbeit nicht ordentlich macht. Der pennte glatt auf seinem Bürostuhl, kannst du das glauben?“ Sesshomaru blickte sie leicht amüsiert an und schloss kurz die Augen. Er erinnerte sich längst an die vergessene Woche, was ein halbes Wunder war, doch auch ohne hätte er sich an die Videoaufnahmen erinnerte. „Ich erinnere mich da an eine Assistentin, die ich auch schon schlafend auf dem Bürostuhl erwischte.“ Kagome erstarrte und wurde rot. Stimmte ja, das hatte sie auch schon gerissen, doch bevor sie sich weiter schämen konnte, sprach er schon weiter. „Aber ansonsten hast du deine Arbeit immer hervorragend verrichtet. Vielleicht tut uns beiden dieser Zwangsurlaub gut. Ich werde dich nicht mehr hergeben, nachdem du hierhergekommen bist. Dein Vater hat dich mir versprochen und kann keinen Rückzieher mehr machen. Dafür werde ich sorgen. Du gehörst zu mir Kagome, egal was die anderen sagen.“ „Da stimme ich dir zu. Des Weiteren ist es mir wirklich lieber, wenn du mich kontrollierst, anstatt meinem Vater. Es fühlt sich komisch an, während ich mich bei dir sicher fühle. Er unterdrückt mich extrem. Bei dir ist es aber so, als würde dein Geist meinen umarmen und behüten… ich kann es schwer erklären.“ Sesshomaru streichelte ihr eine Strähne aus dem Gesicht und küsste sie ein weiteres Mal, während seine Aura ihre umfing und streichelte. Kagome war das, was in seinem Leben das Wichtigste war. Sogar seine Rache an Inu Yasha wich in diesem Moment in die hinterste Ecke seines Geistes. Nur eins war wichtig und das war sie. Kagome sollte auf ewig bei ihm sein, er war bereit dazu. „Kagome, ich liebe dich.“ Sie wurde hochrot und blickte ihm in die goldenen Augen. Es war wie flüssiges Gold. So weich waren seine Augen, so sanft, dass es ihr wie ein wahrgewordener Traum vorkam. Wie ein Märchen. Es fehlten nur noch die Hochzeitsglocken und die Worte: „Und sie lebten glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende.“ Sie trennten sich gerade voneinander, bereit, nach Hause zugehen, als Kagome stockte und hinter Sesshomaru blickte und erstarrte. Als Sesshomaru in ihre Augen blickte, erkannte er den ängstlichen Schimmer und sah eine Reflektion. Geschwind drehte er sich um, gewiss, dass er Kagome beschützen würde, egal für welchen Preis. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)