Fudōtokuna mōshide [Sesshomaru x Kagome] von Kibo-kamichan (Ein unmoralisches Angebot) ================================================================================ Kapitel 72: Erwachende Finsternis --------------------------------- Tora befand sich währenddessen auf der anderen Seite in der Wirklichkeit. Geschwind war er in Sesshomarus Haus getreten und suchte nach Kagomes Kleidung. Dort war sie. Er durchwühlte die Taschen ihrer Hose und ihre Handtasche, fand alles Mögliche, doch nicht den Spiegel. Er knurrte. Das durfte doch nicht wahr sein. War das etwa der Grund, weswegen Kagomes Kraft sich so manifestiert hatte? Das durfte doch nicht wahr sein, wo war dieser dumme Spiegel? War der Spiegel Kagome aus der Tasche gefallen oder hatte jemand diesen gestohlen? Er wusste es nicht, doch er musste etwas unternehmen. Kagomes Macht würde stetig anwachsen und sie konnten sich nicht sicher sein, dass Sesshomaru immer an ihrer Seite war. Auch war in dem Spiegel zu viel Macht verborgen. Tora schritt aus dem Gebäude, blickte auf den See und schloss kurz die Augen. Kagome musste noch ein wenig länger ausharren, er würde zuerst den Spiegel besorgen. Er beugte sich über den Teich, blickte tief hinein. „Passt auf sie auf.“ Eine Welle entstand auf dem Teich und dann löste er sich von ihm und ging zu seinem Wagen. Seine Gestalt hatte sich zum Glück schon gewandelt, als er in den Wagen einstieg und ihn startete. Er ließ keine Zeit verstreichen und machte sich auf den Weg zurück. Zu erst würde er die Location von Kouga und Ayame ansteuern. Sobald sein Telefon funktionierte, würde er sie benachrichtigen, danach Ausschau zu halten. Niemand durfte den Spiegel für sich beanspruchen. Niemand!   Zuvor in der Nacht, kurz nachdem Sesshomaru mit Kagome die Location verlassen hatte, sah man, wie die schwarzhaarige Frau im schwarzen Anzug namens Black River loslief. Geschickt sprang sie über Tische und Bänke auf dem Weg zu Ryuu, der immer noch sehr erschöpft am Boden kauerte. „Alles in Ordnung?“ Ryuu blickte auf in die grünen Augen der Drachenyoukai und schluckte schwach. „Sie…“ Black River nickte, strich über ihre geflochtenes Haar und kontaktierte Tora. Sie lauschte, erfuhr, dass Sesshomaru mit ihr weit wegfahren würde. Diese Frau war wirklich gefährlich. „Ich bring dich weg.“, murmelte sie an seinem Ohr, während sie ihm aufhalf und stützte. Ryuu verfluchte die Situation. Er hatte kaum noch Kraft seine Maskerade aufrechtzuhalten, weswegen er glücklich über die Hilfe war. Sie brachte ihn schnell aus dem Laden, während Kouga an ihr vorbeistürzte, um die Lage in Augenschein zu nehmen. Die beiden sahen sich nur kurz, doch Kouga verstand sofort, dass hier nun andere Parteien mitmischten. Aber das konnte er sich bestimmt auch denken. Ihre Organisation operierte meist im Hintergrund. Schon seit langem war sie aktiv, um Dämonen zu überwachen und die Menschheit vor dessen Taten zu schützen. Nur bei einem hatten sie komplett versagt, bei Inu Yasha. River knurrte leise, während sie schon zu Tora ging, der ihr den Autoschlüssel aus der Tasche zog und den Wagen öffnete. Mit Schwung beförderte sie Ryuu auf den Rücksitz, während Tora ihr tief in die Augen sah. „Das es so weit kommen musste…“, begann Tora und seufzte leise, während er sein schwarzes Haar mit seiner Hand nach hinten strich. „Ryuu du bist so ein verdammter Idiot.“ „Dem pflichte ich bei. Du kennst den Grund für dieses… Desaster?“, fragte die schwarzhaarige Frau, die mit ihrer Ausstrahlung schon jemanden töten konnte. Langsam strich sie über ihr langes geflochtenes Haar. „Ja“, meinte dieser kurz angebunden und blickte zu Ryuu. „Wie viel deiner Lebensenergie hat sie aufgesogen?“ Ryuu veränderte seine Gestalt, wurde in seinen Augen normal und streckte sich auf dem Rücksitz aus. „Nicht alles, ich werde mich erholen…“ „Gut. Du weißt, sie ist die Tochter unseres Meisters. Sie wollte nicht von dir geküsst werden, des Weiteren hat ihr Körper auf deine Macht reagiert.“ „Argh…“, fluchte Ryuu und sah Tora wütend an. „Wieso?“ Tora schnaubte. „Es ist eher die Frage, wieso du jemanden an die Wäsche gehst, der ganz klar verlobt ist.“ „Er verdient sie nicht!“, knurrte Ryuu. Tora beugte sich in den Wagen, packte Ryuu am Kragen und schüttelte den sowieso schon schwachen Mann durch. „Volltrottel, Sesshomaru ist immun!“ „Im…mun?“, fragte Ryuu verwirrt nach und auch Black River spitzte ihre Ohren. Das schien interessant zu werden. Nicht jeden Tag präsentierten sie ihr so viele Informationen, die überaus wichtig waren. „Ja. Sesshomaru gehört zu uns, kapierst du das immer noch nicht?“ „Er hat sie nur ausgenutzt!“ „Er ist ein Wächter!“ „W…Wächter?“, fragte Ryuu und riss die Augen auf. „Seit wann?“ Tora schnaubte. „Ich vergesse immer, dass du der Jüngste von uns bist. Schon seit Sesshomaru ein Kind ist, hat er sich unseren Herrn verpflichtet.“ Ryuus Mund klappte auf und wieder zu. Er war verzweifelt und suchte in Toras grünen Augen nach einem Anzeichen einer Lüge, doch dort war kein Anzeichen. Sein Herz schmerzte. Das durfte doch nicht wahr sein. Sesshomaru sollte einer von ihnen sein? Das konnte nicht sein, das durfte nicht sein! „Du lügst doch…“ „Denk was du willst. River, bring ihn bitte ins Quartier, ich folge den beiden, Sesshomaru erinnert sich körperlich, was er tun soll, doch er weiß nicht, wie er helfen kann. Ryuu, wie konntest du nur, wenn wir Pech haben, wird niemand ihre Situation mehr bessern können und sie wird keinen Fuß mehr auf diese Welt setzten. Vielleicht werfe ich dich ihr dann hin, in der Hoffnung, dass sie noch den Rest aus dir saugt.“ Ryuu erstarrte und Tora pfefferte die Tür zu, bevor er Black River noch einmal tief in die Augen sah. Dieses kämpferische Weib würde ihn schon unter Verwahrung halten. „Pass auf den Idioten auf.“ „Werde ich. Melde dich.“ „Natürlich.“, sprach er noch und dann löste er sich schon und zog einen weiteren Schlüssel aus seiner Tasche. River seufzte leise. Tora schien immer einen Ersatzplan zu haben oder drei oder vier. Manchmal verstand sie diesen Mann nicht, doch für solche Situationen war er von Nutzen. Seine Schnelligkeit war nur eine der Dinge, die ihn so wichtig in ihrem Team machte. Geschickt sprang sie in den Wagen, startete ihn und fuhr los, während Ryuu vor sich hin fluchte und immer noch laut atmete. Sie würde ihn ins Quartier bringen, dort könnte er sich erholen und dann würde sie ihm einen Arschtritt nach draußen verpassen. Sie überlegte im Augenblick noch, was sie in ihren Bericht schreiben sollte und wer hier der Schuldige war. Kurz hatte sie den Blick der jungen Frau gesehen, die so verängstigt gewesen war. „Verdammt.“, fluchte sie leise. Eine steile Falte erschien auf ihrer Stirn. Diese Haruka hatte sie in dem ganzen Gemenge aus den Augen verloren. Doch es würde bald wieder eine Möglichkeit geben, bestimmt und dann würde sich die Welt wandeln. „Urghh…“ „Halt die Klappe, du bist an deiner Situation selbst schuld, also versuch erst gar nicht einen auf sterbender Schwan.“ „Selber Klappe, ich jaule, wie ich will!“ „Dann sperr ich dich in den Kofferraum, oder schleif dich über den Asphalt.“ Das wirkte. Ein Blick in den Rückspiegel verriet ihr, dass Ryuu sie böse musterte. Als ob sie vor ihm Angst hätte. Er ließ sich sogar von einer Frau aussaugen. Versager. Das schlimmste war aber wohl, dass es nie passiert wäre, hätte er die Finger von einer vergebenen Frau gelassen. Hoffentlich lernte dieser Idiot daraus, sonst würde die nächste ihn töten.   River verließ den Tatort, wie auch Tora, der sich auf in den Wald machte, doch beide hatten etwas übersehen, was alles veränderte. Nein, sie hatten dem nicht genug Aufmerksamkeit geschenkt. Während Krankenwagen ankamen, befand sich eine chinesisch gekleidete Frau noch im Saal. Nicht nur Sesshomaru hatte Bilder erhalten, sondern auch ihr neuer Partner. Sie hatte sich nicht lumpen lassen und auch von Sesshomaru Bilder geschossen, wie er Ryuu angriff und Kagome mit sich nahm. Sie sendete ihm alles, als auf einmal etwas vor ihre Füße rollte. Neugierig beugte sie sich herab und entdeckte einen silbernen Taschenspiegel, der sehr edel erschien. Ohne Umschweife schob sie den in ihrer Tasche. Wer wusste, wofür man den noch gebrauchen könnte. Ihr Handy brummte, eine Nachricht, die sie zu einem Gespräch aufforderte. Nicht wirklich freundlich, eher prägnant und befehlend. Haruka schnaubte, aber wer wusste, welche schönen Ideen ihr Partner hatte. Sofort begab sie sich nach draußen und erwartete den Anruf ihres Partners, der zurzeit noch in Shanghai war. Was er ihr wohl mitteilen wollte? Es vibrierte und sie nahm schnell ab: „Du wolltest mich sprechen?“ „Die Frau auf dem Bild ist die, von der du mir erzählt hattest?“, fragte die Stimme auf der anderen Seite sehr verärgert. Was hatte er denn? „Ja. Dies ist die Frau, die bei ihm arbeitet und mit ihm das Bett teilt“, beantwortete sie schnell seine Frage. An der anderen Leitung hörte sie einen wütenden Laut, bevor etwas zu Bruch ging. Inu Yasha war wütend. Sein Bruder führte also wirklich etwas im Schilde, wollte ihn hintergehen, aus der Reserve locken und genau das schaffte er. Er hatte Kagome erkannt, egal wie sie aussah, diese Frau kannte er von damals. Das war also sein Plan. Leise knurrte er am Telefon, während er gerade in den nächsten Wagen stieg, der für ihn bereitstand. „In fünf Stunden am Flughafen von Tokio, sei pünktlich.“ „Du kommst schon zurück?“, fragte sie verwirrt. Er lachte kurz. „Ja, ich komme jetzt. Eigentlich wollte ich noch etwas holen, doch die Situation hat sich geändert. Also sei da.“ „Ja, werde ich“, sprach sie noch und dann war das Gespräch schon weg. Verwirrt blickte sie auf das Display, als sie noch eine Nachricht erreichte, in der genaue Angaben über die Ankunft seines Fluges standen. Was war jetzt los? Sie wusste, die beiden mochten sich nicht, doch kannte er diese Frau vielleicht? Haruka wusste nicht, in was sie reingeraten war und Black River hatte das Gespräch der beiden verpasst, sogar keiner wusste, dass Inu Yasha sich entschieden hatte früher nach Japan zurückzukommen.   Inu Yasha schnaubte noch leise und spielte mit ein paar Gegenständen, während sein Haar Pechschwarz war und er finster grinste. Niemand würde ihn kommen sehen. Ein finsteres Lachen entwich seiner Kehle, während der Fahrer aufs Gas drückte. Alles Dummköpfe. Sein Bruder wollte ihn entweder ausspielen oder er wusste, welche Wirkung Kagome auf ihn hatte. Was es auch war, er würde ihn dazu bringen, für ihn diese lästige Frau zu töten. Nachdenklich betrachtete er den gravierten Ring an seinem Ringfinger. Ob Tsukiyomi Sesshomaru die Wahrheit verraten hatte, warum er ihn nicht getötet hatte? Wahrscheinlich nicht, nach dem letzten Kampf hatten sie den Körper von ihm versteckt. Er schnaubte. Vielleicht wäre Kagome doch nützlich, wenn er sie überzeugte, dass Sesshomaru böse war. Es gab so viele interessante Möglichkeiten, die er während des Fluges abwiegen würde. Kagome. Dunkel erinnerte er sich an die Frau, die ihn davon abgehalten hatte, das Juwel für sich zu nutzen. Wie dumm sie doch war, wie dumm er gewesen war. Alles hatte sich geändert und er bereute nichts, denn als er gegen Tsukiyomi gekämpft hatte, hatte er so viel erfahren. Leicht gereizt lehnte er seinen Kopf an die Kopfstützte und hob eine chinesische Pfeife an die Lippen und atmete den verfeinerten Rauch ein. „Sesshomaru, bald halte ich dein Herz in Händen“, schmunzelte er und sog noch einmal an der langen Pfeife. Ein Blick aus dem Fenster auf den Smog der Stadt ließ ihn noch mehr lächeln. Bald würden sich die Geheimnisse lüften. Durch den Ring hatte er eine mächtige Macht in ihm verstärkt. Es hatte ewig gedauert, doch nun würde er so stark sein, dass er auch Tsukiyomi töten konnte, wenn er ihn aus seinem Versteck lockte. Die Welt war im Begriff sich zu verändern und er, Inu Yasha, würde ihr neuer Herrscher werden. Ein lautes Lachen entwich seiner Kehle, eiskalt und schneidend, sodass der Fahrer sich noch kaum konzentrieren konnte und nach Schweiß stank. Bald würde er sie alle töten. Alle. Hosted by Animexx e.V. 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