Fudōtokuna mōshide [Sesshomaru x Kagome] von Kibo-kamichan (Ein unmoralisches Angebot) ================================================================================ Kapitel 67: Wo bin ich? ----------------------- Der nächste Morgen oder was es auch war, schien hereinzubrechen. Kagome erwachte mit Kopfschmerzen aus der Finsternis und schlug schlaftrunken die Augen auf. Sie streckte sich ein wenig, während sie den warmen Körper neben sich bemerkte. Der Geruch, welchen dieser ausströmte, machte ihr sofort klar, dass es ihr Sesshomaru war. Ein wenig beruhigter drehte sie sich und streckte noch mehr ihren Körper. Ihr Kopf schmerzte höllisch und sie fühlte sich so geschunden. Was war nur passiert? Die Erinnerungen an gestern waren so verschwommen. Hatte sie wirklich so viel getrunken? Es war nicht das erste Mal, sie sollte sich merken, dass am Ende der Erinnerungsfaden riss. Nach und nach würde er sich hoffentlich mit ihrem Konstrukt namens Leben wieder verbinden. Langsam schlug sie die Augen auf und blickte sich müde um. Ein wenig verwirrt betrachtete sie das Bett. Anscheinend waren ihre Augen kaputt, denn sie sah nur Bett. Hier Bett, dort Bett und da noch mehr Bett. Überall waren Kissen verstreut und die Decke seidig weich. Sesshomarus Bett war doch gar nicht so riesig oder doch? Ihr Kopf war am Rattern, wenn man genau hinhörte, hörte man die leicht angerosteten Zahnräder, die sie immer wieder anstupste. Komm schon Kagome, mahnte die schwarzhaarige Schönheit sich, während sie ihren Kopf noch einmal drehte und zu Sesshomaru blickte, welcher sie aufmerksam mit seinen goldenen Augen beobachtete. Er war also wach. „Morgen…“, murmelte Kagome mit belegter Stimme und krabbelte ein wenig zu ihm, nur um auf ihm zum Erliegen zu kommen. „Habe ich zu viel getrunken? Ich war doch mit Ryuu und Kouga und Ayame in der Location oder? Hast du mich abgeholt?“ Sesshomaru hob eine Augenbraue. Im Gegensatz zu ihr war er bei klaren Verstand. Es war gut gewesen, dass er mit in das Wasser gestiegen war. Anscheinend konnten auch Halbgötter einen Filmriss haben, auch wenn sie erwacht waren. Sehr interessant. Einerseits war es für sie im ersten Moment schön, doch die Wahrheit würde sie bald einholen. Anscheinend musste er wirklich ein Auge auf sie haben, wenn sie jeglichen Sinn für die Wahrheit verlor. Alkohol und diese Frau waren keine gute Kombination. „Du erinnerst dich nicht“, stellte er fest und betrachtete die junge Frau, die gestern noch in Tränen ausgebrochen war. Wobei das Wort Gestern nicht wirklich die Situation beschrieb. Sein Blick schweifte zum Fenster und sie tat es ihm gleich, nur damit sie überrascht nach hinten fiel und sich hinsetzte. Nichts mehr mit Kuscheln. „Was? Wo bin ich?“, keuchte sie erschrocken und riss ihre Augen so weit auf, sodass sie rausfallen könnten. Er betrachtete die silberne Regenbogenhaut, die in dem Licht schimmerte. Es war Mondlicht. Viele hätten geglaubt, dass es noch Nacht war, doch so konnte man das nicht sehen. Dieses Schloss lebte fern von der Realität. Zumindest von der Wirklichkeit, die diese beiden kannten. Eine Welt in der die Zeit eine andere Bedeutung hatte. Doch wie weit war es ihnen möglich, nicht die Zeit aus dem Auge zu verlieren? Schritt sie hier weiter, schritt sie langsamer oder schritt sie schneller? Es war Sesshomaru ungewiss, wie hier alles von statten ging. Kagome ignorierte Sesshomaru, der einfach still blieb und robbte zum Rand des Bettes, denn anders konnte man es bei diesem fünf Meter Monster nicht mehr bezeichnen. Immer weiter, bis sie endlich am Rand ankam. Vorsichtig streckte sie ihre Beine über die Matratze und rutschte hinab. Das Bett schien ihr sehr hoch und kurz verlor sie das Gleichgewicht. Vorsichtig schielte sie zu Sesshomaru, der sie nachdenklich beobachtete. Kagome seufzte: „Schau mich nicht so an!“ Interessiert ging sie über den weißen Marmor. Anfangs hatte sie Angst, dass er kalt wäre, doch dem war nicht so. Er fühlte sich warm an. Ob es hier eine Fußbodenheizung gab? Wo hatte Sesshomaru sie nur hingebracht? Sie war schon auf dem Weg zur Tür, als sie an einem Spiegel vorbeikam und stehen blieb. Schnell wollte sie ihr Aussehen prüfen, bevor sie aus der Tür schaute und erstarrte. Es lag nicht daran, dass ihr Haar an der Seite hing und ein Gummiband teilweise die wirren Strähnen noch festhielt, nein es lag daran, was sie im Gesicht erwartete. Leicht verwirrt starrte sie in graue Iriden und schluckte schwer. Ihre Hand glitt nach vorne, strich über den Spiegel, nur um sich zu vergewissern, dass er echt war. Er war kühl und glatt. Ihre Nerven wurden gereizt, während sie noch näher herantrat. „Grau…, aber wieso?“ „Weil deine Kräfte erwacht sind“, verlautete Sesshomaru hinter ihr. Kagome schreckte hoch und prallte gegen Sesshomaru, der mit einem Yutaka in weiß bekleidet war. Seine Kleidung war an der Brust leicht offen, sodass seine Hitze ihren Körper kitzelte. Auch sie trug einen Yutaka, aber wieso? „Kräfte?“, fragte sie leise nach und spürte, wie er ihren Zopf löste. Ihr Haar fiel in Wellen herab und sie erstarrte. War ihr Haar länger geworden? Verwundert streichelte sie über die schwarze Pracht, die sich nach und nach fast wie von selbst glättete. „Ich verstehe nicht…“ „Woran erinnerst du dich?“ „Ich war mit Ryuu und den anderen feiern. Ayame hat mir so viele kleine Gläser mit bunten Flüssigkeiten gebracht und ich habe die Proben probiert.“ Sesshomaru hob ein wenig schockiert eine Augenbraue. Proben? Kagome bedurfte wirklich einer Aufklärung über Alkohol und die Gründe verschiedener Gefäßgrößen. „Das waren keine Proben, das waren Shots.“ „Shots?“, fragte Kagome verwirrt und streichelte über ihre Haut, während Sesshomaru über ihre eingepackten Schultern streichelte. Der Yutaka, den sie trug, war eindeutig zu groß. Auch der Schnitt, war es etwa einer von Sesshomarus, aber wieso? „Das sind Kurze. Hochprozentige Getränke mit vielen Umdrehungen. Merke dir für das nächste Mal, je kleiner ein Glas, desto höher der Alkoholgehalt. Shots sind oft beliebt auf diesen Partys. Es geht darum, dass man nicht viel braucht, um vom Alkohol high zu werden. Leider tut man auch oftmals sehr dumme Dinge, so wie du.“ Kagome hatte Probleme dem Gesagten zu folgen. Also hatte sie sich abgeschossen? Wie passend das Wort Shots war. Bestimmt hatte das eine mit dem anderen zu tun. „Ich habe mich also… abgeschossen?“ „Mehr als das.“ „Habe ich mit Ryuu? Bitte sag nein!“, keuchte Kagome und Sesshomaru zog sie an seine Brust und beugte sich an ihr Ohr herab. „Ihr habt euch geküsst.“ Schnell riss sie die Hände an ihre Lippen und starrte in die grauen Augen. „Oh nein und die Augen!?“ „Du hast ihm fast das komplette Leben ausgesagt“, erklärte er kühl an ihrem Ohr. Es war schwer sich zu konzentrieren, ob das seine Absicht war, um die aufkommende Angst zu unterdrücken? „Ich habe was?“ „Du bist wohl durch ihn erwacht, wolltest dich wehren und hast unbewusst sein Leben angezapft. Aber bevor du durchdrehst, er lebt leider noch. Ich hätte bevorzugt, dass du ihn für seine Dummheit umbringst.“ Kagome riss sich los, drehte sich und stieß gegen den Spiegel. Fast fiel sie, doch er packte sie an den Armen und blickte ihr tief in die Augen. Kagome versuchte ihre Zahnräder anzutreiben. Was war nur geschehen. Sie hatte fast Ryuu umgebracht und ihre Augen waren silbern und… „Du weißt wer ich bin?“ Er schnaubte, beugte sich herab und glitt wieder zu ihrem Ohr: „Ja, das weiß ich seit dem Unfall und du seit dem Tag, als du im Wald warst.“ Also hatten sie miteinander geredet? Langsam fragte sie sich, ob Sesshomaru sich auch so fühlte, seit er den Unfall gehabt hatte. Das war schrecklich. Sie wusste nicht, was alles zu bedeuten hatte, wusste nicht, wie sie das ganze einordnen sollte. „Und dann?“ „Deine Macht war so stark und dein Geist so durstig, dass du mit jedem Atemzug mehr Leben verschlingen wolltest. Durch die Intrige von Haruka war ich im rechten Moment da und hab dich fortgeschafft, bevor du noch mehr Leben gefährdet hast.“ Ihr Herz setzte kurz aus und im nächsten Moment lagen ihre Hände auf ihren Lippen. „Aber…“ „Das hatten wir geklärt. Dein Vater hat mich vor vielen Jahrhunderten gezeichnet, wodurch ich vor deiner Macht geschützt bin. Du kannst mich nicht töten.“ Ihre Hände sanken wieder herab und sie entspannte sich, während Sesshomaru sie noch gefangen hielt. „Aber wo sind wir?“ „In dem Palast deines Vaters. Eine Erinnerung versprach Besserung, wenn ich dich in den Teich lege, doch es war ein Portal hierher.“ Überrascht sah sie sich um. Palast ihres Vaters? „Ist er hier?“ „Wer?“ „Mein Vater“, fragte sie schnell und sah zur Tür und dann wieder zu Sesshomaru, deren Augen dunkel wurden. Das Gold schien zu erstarren, wurde unnachgiebig und verlor seinen Glanz. „Nein. Nur wir sind hier und zwei merkwürdige Gestalten.“ Kagome musste das erstmal verarbeiten. Sesshomaru ließ ab und sie wanderte ein wenig wacklig zum Bett und setzte sich darauf. Ihr Kopf sackte nach vorne, während sie die Augen schloss. Also war jetzt alles raus und sie war nun eine Gefahr. Er hatte von Besserung gesprochen, doch ihre Augen waren silbern und wenn es stimmte, entriss sie wahllos Leben. Die Erinnerung an den Traum kam hoch, wo sie auch ganz unbewusst dem Dämon das Leben ausgesaugt hatte. „Kann ich je zurück in mein Leben?“ Er kam zu ihr, setzte sich neben sie und Kagome nutzte den Moment und lehnte sich an seinen warmen Körper, der ihr ein wenig Halt gab. „Wir müssen abwarten. Diese Gestalten können dir womöglich helfen.“ „Bist du wütend, dass ich nichts gesagt habe?“ „Nein.“ „Sesshomaru?“, fragte sie leise weiter und sah in sein Gesicht, was er ihr nachtat. Es brannte auf ihrer Seele so sehr, sodass sie sich seinen Lippen immer weiter näherte, bevor sie leise weitersprach: „Hasst du mich wirklich so sehr, wie du es am Grabe gesagt hast?“ Er erstarrte, blickte in diese traurigen Augen. Das Silber darin schien flüssig zu sein und hin und her zu schwappen. Immer wieder entdeckte er dunkle Schattierungen, als wären es Wellen. „Es geht darum, was ich zu dir gesagt habe?“ „Ja… Wirklich, ich wollte damals zurück, doch es ging nicht und… ich…“ „Es ist nicht deine Schuld.“ „Was?“, fragte sie überrascht und spürte seine Hand in ihren Rücken. „Dein Vater ist der Schuldige. Am Grab dachte ich, du wärst eine daher gelaufene Frau, die sich selbst das Recht herausnahm unser aller Leben bestimmen zu wollen, doch habe ich längst erkannt, dass es der Plan deines Vaters sein musste.“ „Wieso glaubst du das?“ „Ganz einfach“, sprach er und beugte sich dicht über ihre Lippen, sodass nur noch wenige Millimeter ihre Lippen trennten, „Als er verschwand, trennte er jeden von euch ab, sodass wir keinen Einfluss auf euch mehr hatten. Hätte er dies nicht getan, wärst du niemals durch diesen Brunnen gekommen.“ Kagome verstand und nickte, bevor sie im nächsten Moment seine Lippen spürte. Leise stöhnend spürte sie den Druck seiner Lippen. Warum tat er das? Jedoch akzeptierte sie es, presste ihre Lippen gegen seine und genoss die weiche Haut, die über ihre Lippen streichelte. Seit wann konnte er so zart sein? Langsam verlor sie den Halt und spürte im nächsten Moment das weiche Bett im Rücken, während er den Knoten ihrer Kleidung löste. „Sesshomaru…“, keuchte sie heiser und schloss die Arme um seinen Hals, während er sich von ihren Lippen löste und ihren Hals küsste. „Dein Vater wird dafür bezahlen, dass er so mit uns spielt“, brummte er noch und küsste sie immer weiter. Ihr Körper bog sich leicht stöhnend ihm entgegen. Es tat verdammt gut und lenkte sie ab. Was war damals nur geschehen. Sie wollte fragen, doch wagte sie nicht, sein Liebesspiel zu unterbrechen. Ihr Herz gehörte ihm, nur ihm. Er war wie ein sicherer Hafen und auch wenn ein Sturm tobte, der an ihr Riss, würde er sie festhalten, bis der Sturm sich legte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)