Fudōtokuna mōshide [Sesshomaru x Kagome] von Kibo-kamichan (Ein unmoralisches Angebot) ================================================================================ Kapitel 48: Der Todeskuss ------------------------- „PAPA! PAPA! PAPA AUFSTEHEN!“, schrie ein kleines Mädchen leicht genervt und sprang immer wieder auf dem Bett rum, sodass die Matratze leicht wackelte und dem Vater langsam schlecht wurde. Grummelnd drehte er sich und zog die Decke über den Kopf, welche das kleine 4-jährige Mädchen ihm einfach vom Kopf riss. „PAPA AUFSTEHEN!“, fauchte sie schon fast und verzog die Lippen schmollend, während ihr Papa ein Auge auftat und seine kleine Prinzessin betrachtete. „Was ist denn?“ „Der Prinz wartet unten!“, keifte sie und deutete aus dem Fenster. Er erhob sich leicht, blickte heraus und hob genervt die Hand. Der weißhaarige Mann hob unten nur eine Augenbraue, was die kleine Kagome kichernd beobachtete. „Kommst du?“ „Gleich. Gib mir eine halbe Stunde. Wie wäre es, wenn du deinen Prinzen schon einmal begrüßen gehst?“ Kagome hielt inne. Die Kinnlade klappte runter, bevor ihr Kopf endlich verstand, was er sagte. Stimmt, sie könnte noch mehr Zeit mit ihm verbringen. Wenn Papa da war, war er immer anders. Schnell sprang sie vom Bett und grinste ihren Papa an: „Gut, ich geh schon mal!“ Der Vater lächelte und verschwand noch unter der Decke, was die kleine Kagome mit einem Kopfschütteln erwiderte, aber naja, sie durfte ja zu ihm!   Es dauerte nicht lange, da hüpfte sie in ihrem weiten und langen weißen Nachthemd aus dem Haus, nachdem sie sich ein Jäckchen übergezogen hatte. Kichernd lief sie barfuß über den Rasen und blieb direkt vor ihm stehen. Er trug einen blauen Yutaka, wie so meist mit ein paar weißen Blumen an wenigen Stellen. „Guten Morgen!“, kicherte sie und umrundete ihn einmal, als sie schon entdeckte, was er hinter seinem Rücken hatte. Schnell war sie wieder auf der anderen Seite und hielt freudig die Hände auf. Sesshomaru kniete sich herab zu ihr und holte seine Hand vor, die er über ihre kleine hielt. Etwas Kaltes landete auf ihren Handinnenflächen. Schnell sah sie hinein. Ein bläuliches Fragment. „Das ist toll!“, kicherte sie und rannte schon los. Hinterm Haus hatte sie eine Art Steingarten errichtet und wenn sie einen hübschen Stein fanden, wurde er angesetzt. Sesshomaru hatte ihr geholfen, eine Lotusblume zu formen, die sie so wunderschön fand. Der weißhaarige Mann erreichte sie nach kurzer Zeit, während sie sich freudig umdrehte. „Schau, schau! Es ist bald fertig!“, kicherte sie und grinste ihn an. Ihr Gegenüber betrachtete das kleine Kunstwerk, bevor er sich herabbeugte und darüberstrich. „So viele.“ Kagome legte den Kopf ein wenig schief, bevor sie zu ihrem Prinzen ging und ihre kleine Hand an seine Wange legte. Er blickte auf, während sie die roten Streifen nachfuhr und dann den Mond. Sie lächelte zaghaft. „Hn…“, brummte er und sah ihr direkt in die Augen. Sie glänzten silbrig, während seine golden waren, doch Kagome sah ihre in seinen Augen. Ihr gefiel die Farbmischung sehr. „Warum bist du eigentlich alleine, Prinz?“ Er legte den Kopf schief, während sie dichter an ihn rückte, als ein kühler Wind blies. Sein Arm schloss sich um ihren kleinen schlanken Körper und zog sie dicht an seine Lippen. „Ich bin gerne allein.“ „Du lügst.“, brummte Kagome und genoss den warmen Hauch seines Atems an ihrem Ohr. „Warum glaubst du das?“ „Weil niemand gerne alleine ist.“, sagte sie trotzig und ließ ihre Finger seinen Yutaka umfassen. „Meinst du?“ „Ja. Sonst würdest du nicht mit mir so viel Zeit verbringen.“, flüsterte sie und drängte sich noch dichter. Es wurde wirklich kalt. „Hn…“, brummte er und die kleine Kagome kicherte. „Du lässt mir auch keine Wahl.“ Sie grinste und küsste ihn unschuldig auf die Wange. Er zuckte kurz, während sie in dem Moment unter seinem Arm herausschlüpfte und loslief. „Fang mich!“ Er seufzte hinter ihr, während sie schon wie eine Verrückte losrannte. Natürlich war es dumm, es war kühl und sie war barfuß, doch sie mochte nicht, wenn er traurig wurde. Er sollte lachen… irgendwann. Bestimmt würde er sich freuen, wenn das Mosaik fertig war.   Sie rannte noch ein wenig, als der hübsche Prinz auf einmal vor ihr landete. Überrascht legte sie eine Vollbremsung ein und landete auf ihrem Popo. „Autschi…“, fluchte sie und rieb sich den Pop, während sie aufstand. Fast hätte sie geweint, so doll, wie es wehtat. „Das war UNFAIR!“ „Du bist noch in deiner Schlafgewandung, es ist kalt und dein Vater wird nicht begeistert sein.“ Sie streckte ihm die Zunge ganz frech raus. „Selbst schuld, wenn er nicht aufsteht.“ „Das gehört sich nicht für eine Prinzessin, kommt hinzu.“ Sie schluckte, als er leise flüsterte: „Ich bin nicht an dreckigen Prinzessinnen interessiert.“ Volltreffer. Kagome schluckte und rieb sich über die Augen, während er einen Schritt auf sie zu machte. „A… huh?“, sprach die Kleine, die hinter ihrem Prinzen plötzlich jemanden entdeckte. „Wer ist das?“, fragte sie und ihr Prinz war ganz schnell bei ihr, stellte sich vor sie und betrachtete das Geschöpf, welches über den Boden glitt. „Ich habe Angst…“ „Bleib hinter mir.“, bemerkte er nur leise, während er das Geschöpf begutachtete. „Wer bist du?“ „Ich suche Erlösung, bitte hilf mir!“, sprach das Geschöpf und hob die Hand, doch Sesshomaru drängte Kagome zurück. „Bitte, hilf mir!“ Kagome schluckte und sah hoch zu ihrem Prinzen und dann zu dem Wesen, welches sich auf einmal in einen schwachen alten Mann verwandelte. Es beruhigte sie ein wenig, doch ihr Prinz war ganz angespannt. „Ich werde jemanden kommen lassen, der dir hilft.“, sprach ihr Prinz, während der Mann die Hand wieder hob. „Hilf mir.“ Kagome sah wieder zu dem Mann, über dessen Wangen Tränen liefen. Er schien Schmerzen zu haben. Sesshomaru wollte sich gerade bewegen, da schlüpfte sie nach vorne, lief zu dem Mann und sah ihn an. „Alles in Ordnung, Opa?“ Sesshomaru fauchte hinter ihr, während der Mann die Hand zu ihrem Gesicht hob. „Silberne Augen… bitte, hilf mir.“ „Wir gehen, Prinzessin.“, sprach ihr Begleiter, der sie packen wollte, doch Kagome löste sich wieder. „Wie kann ich dir helfen?“, fragte sie und streichelte über das Gesicht des Alten, über dessen Wangen noch mehr Tränen liefen. In seinen Augen sah sie so großes Leid. Vorsichtig beugte sie sich vor. Der Mann sah ihr tief in die Augen, sie sah wieder das silbrige Glitzern, während sie dicht an seinem Gesicht tief einatmete. Ihr Körper schimmerte leicht, während sie noch einmal einatmete und der Mann auf einmal glücklicher schien. Sie war verwirrt, bemerkte nicht, was geschah, als der Mann die Augen schloss und zu Boden glitt. Überrascht sah sie zu dem Mann, verwirrt, was passiert war und beobachtete, wie er sich in glitzernden Staub auflöste.   Verwundert blickte sie dem Staub nach, bevor sie wieder zu Boden sah, sich bückte und ein weißes Fragment aufhob. „Schau mal, als der Mann verschwand, ist ein Stein erschienen.“ Sie sah zu ihrem Begleiter, der anscheinend ein wenig mehr Abstand eingenommen hatte. Wieso sah er sie so merkwürdig an? Verwirrt stand Kagome auf und hielt das Fragment hoch. „Schau doch!“ „Prinzessin.“, sprach eine tiefe Stimme und ließ Kagome aufblicken, ihr Vater stand auf einmal dort, begutachtete sie und dann Sesshomaru. „Wieso hast du das zugelassen?“ „Seit wann…“, begann ihr Begleiter, der anscheinend etwas Durcheinander war. „Ich wusste es nicht, bis jetzt.“, sprach ihr Vater und streichelte ihren Kopf. „Das hast du gut gemacht.“ „Sie wusste nicht, dass sie es tut. Von Gut gemacht, kann hier nicht die Rede sein.“, sprach Sesshomaru und sah ihn ernst an. „Was ist, wenn sie…“ Ihr Vater schien zu verstehen und nickte. „Ich werde sehen, was ich machen kann.“, sprach er und sah zu ihr herab. „Hasst du sie jetzt?“ „Nein.“, sprach er und bückte sich nun, nahm das Fragment und ließ es in einen Beutel verschwinden, den er bei sich trug. „Komm, zieh dich um.“ „Jaaaaa!“, sagte sie schnell und rannte ihm schon nach, während ihr Vater jetzt derjenige war, der zurückblieb. Sie sah noch zurück und bemerkte, wie er auf den Boden sah. Was er wohl vorhatte?   Kagome lief neben ihrem Prinzen her, welcher etwas unterkühlter als sonst war. Was wohl los war? „Alles in Ordnung?“ „… weißt du, was du eben getan hast?“ „Hm? Nein… aber der Mann war glücklich!“, sagte sie und lächelte. „Irgendwann mach ich dich auch so glücklich!“ Sesshomaru blieb stehen, starrte sie an mit leicht aufgerissenen Augen, bevor er tief durchatmete, vor ihr auf ein Knie ging und sie ernst ansah. „Der Mann ist gestorben, ist das dein Begehr?“ „Gestorben?“, fragte sie verwirrt, verstand einfach nicht, was los war. „Er kommt nie wieder. Wenn du mich so glücklich, wie ihn machst, wirst du mich nie wiedersehen. Nie. Verstehst du das? Dann zerfalle ich zu Staub und werde nur ein Teil deines Mosaiks sein.“ Sie schluckte, starrte ihn an. Nie wieder? „Ich will nicht, dass du mich alleine lässt.“ „Dann mach nie mit mir das, was du mit ihm gemacht hast.“, flüsterte er leise. Sie nickte und machte schnell den Weg wett und umarmte ihn. „Ich will nicht, dass du je gehst, versprochen!“, sagte sie und wärmte sich an ihm. Er war anfangs steif, wurde dann aber doch weich und schloss einen Arm um sie. Sie verstand nicht, was sie gemacht hatte, aber sie verstand, dass ihr Prinz nicht wollte, dass sie es mit ihm tat. Sie würde sich dranhalten, denn der Prinz war ihr bester Freund! „Komm, ich bring dich heim.“, flüsterte er noch, bevor sie den Boden unter den Füßen verlor. Sie schmiegte sich an seinen Arm und schloss die Augen. Ein wenig müde fühlte sie sich, weswegen sie schnell im Land der Träume verschwand.   Im nächsten Moment riss Kagome wieder die Augen auf, nur um sich in einem Ferrari wiederzufinden. Ihr blick glitt nach links, erkannte Sesshomaru, der ein wenig zu schnell über die Landstraße sauste. Er schien mit den Gedanken ganz wo anders, während die nur durch die Scheinwerfer erhellte Straße unter ihnen hinwegflog. „Sesshomaru?“, sprach sie leise, doch er hörte sie nicht. Ein weiterer Blick auf ihren Körper verriet ihr, dass sie durchsichtig war. Warum nur? Plötzlich flog durch das offene Fenster etwas hinein, nachdem Sesshomaru nach hinten gesehen hatte. Auch Kagome schaute nach, sah duzende Motorradfahrer in Pechschwarz. Ihr Blick glitt wieder nach vorne und dann erkannte sie, was reingefallen war. Es sah aus wie eine Granate. Dunkel und lang, doch aber in der Mitte blinkend. Sesshomaru bemerkte es auch, griff danach, doch es rutschte ihm weg, fiel noch tiefer zwischen die Sitze. Kagome sah kurz hoch, beobachtete, wie er den Wagen neu ausrichtete und wieder danach griff. Angst erfasste sie. Was war hier nur los? Er ergriff sie, Kagome blickte auf und sah es im letzten Moment. Einer warf riesige Stahlketten. Das war kein Mensch auf dem Motorrad, so leicht wie er die warf. Sie verfingen sich im Rad und jetzt bemerkte es auch Sesshomaru, der schnell gegenlenken wollte, doch es war zu spät. Das Auto überschlug sich und die Granate in seiner Hand explodierte. Sie hustete fast automatisch, als der Dampf austrat und sich der Wagen mit ihr drin immer wieder überschlug. Sesshomarus Körper wurde durch die Gegend geschleudert, wieder und wieder, sodass sein Kopf zu oft irgendwo gegen knallte. Ihr Herz setzte aus, als der Wagen innehielt. Fast panisch versuchte sie nach dem blutenden Mann zu greifen, doch glitten ihre Hände immer wieder durch seinen Körper durch. „NEIN!“, schrie sie und weinte. Dieser Traum schien so real. Noch einmal und noch einmal griff sie danach, bis auf einmal die Tür rausgerissen wurde und starke Hände ihn ihr entrissen. „Lebt er noch?“ „Ja. Den bringt so schnell nichts um. Wir nehmen ihn mit und lasst den Wagen verschwinden. Am besten verbrennt ihr ihn.“ „Habe verstanden!“, sprach ein anderer, als sie schon merkwürdige Geräusche vernahm und dann roch sie es fast, wie sich das Feuer ausbreitete. Kagome bekam Angst, kniff die Augen zu, als das Feuer sie erfasste und ihr Herz fast aussetzte. ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Keuchend erwachte sie. Schnell befühlte sie den Boden. Rasen. Sie sah auf, entdeckte Bäume und den Mond, der groß am Himmel stand. Diese Träume zermürbten sie… eigentlich sollte sie dem ersten Traum mehr Beachtung schenken, doch der zweite machte ihr einfach zu viel Angst. Sie musste ihn erreichen. Schnell holte sie ihr Handy hervor, wählte seine Nummer und musste feststellen, dass es kein Empfang gab. Die schwarzhaarige Frau rappelte sich auf, rannte los und hoffte, dass jemand ihr sagen könnte, dass es ihm gut ging. Bitte… sie hatte Angst… große Angst! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)