Fudōtokuna mōshide [Sesshomaru x Kagome] von Kibo-kamichan (Ein unmoralisches Angebot) ================================================================================ Kapitel 47: Tickende Zeitbombe ------------------------------ Sesshomaru befand sich indes in der Firma, arbeitete und arbeitete und glaubte nicht, wie viel es doch noch war. Er hatte behauptet, es wäre nicht mehr viel für diese Woche, doch er hatte sich wirklich sehr darin getäuscht. Übernahm Kagome schon so viel Arbeit, dass er sich so sehr verschätzte? Ein wenig blickte er zum Nachbarzimmer, nur um sich dabei zu erwischen, dass er kurz hoffte, ihren Geruch wahrzunehmen. Im Augenblick war es schlimm, doch es ließ immer mehr nach. Die Pillen würden dieses Wochenende wohl ihre komplette Wirkung verlieren. Er hatte sich untersuchen lassen, nachdem er ihr berichtet hatte, dass er noch Auswirkungen verspürte. Klar hätte dieses Narijanna auch erkennen können, dass er etwas für einen Menschen empfand, doch sie stellte am Ende fest, dass noch etwas in seinem Blut war. Natürlich hatte ihr Mann einiges eingesteckt, auch wenn es ihm im Endeffekt geholfen hatte. Zusätzlich kam natürlich auch hinzu, dass er den Verdacht hatte, dass sie seine Verlobte war. Natürlich hatte er gefragt, wie das möglich war, bis sie ihm die Wirkungsweise genau erklärt hatte und ihn an seine Wunde erinnerte, die sie gleich in Augenschein genommen hatte. Dadurch, dass sein Körper geschwächt gewesen war, hatte es stärkere Auswirkungen gehabt. Ein wenig verfluchte er es. Noch einmal betrachtete er die Tür, wartete fast schon darauf, dass sie hereingestürmt kam. Er könnte vielleicht wirklich Unterstützung brauchen, aber würde sie weiter hier arbeiten, wenn Inu Yasha auftauchte und alles aufflog? Bestimmt nicht. Das hatte er sich verscherzt. Es wäre auch besser für sie beide, wenn sie nicht bliebe. Seine Finger klopften immer wieder auf den Tisch, während er ein wenig an die letzten Tage dachte. Langsam verlor er einfach die Kontrolle über alles. Das wollte er nicht. Er würde sich nie auf einen Menschen einlassen.   Später gegen Abend war er dann fertig und starrte auf sein Handy. Den ganzen Tag keine Nachricht. Wo waren sie wohl und warum meldeten sie sich nicht? Sesshomaru schnaubte leise, stand auf und schnappte sich sein Jackett. Wurde sein Fahrer ihm in seinen alten Tagen noch senil? Er knurrte leise, verließ die Firma und schwang sich in seinen Ferrari. Seine Tasche lag im Kofferraum. Dann würde er jetzt zu seinem Haus im Wald fahren und selbst nachsehen. In letzter Zeit verließ er sich sowieso zu sehr auf andere. Kontrolle hatte man nur, wenn man alles selbst machte. Sesshomaru drückte aufs Gaspedal, verließ die Parklücke und dann die Parketage. Bunte Lichter fluteten den sonst schon recht dunklen Asphalt, während er über die Straßen fegte. Als er den Rand der Stadt passierte, genoss er es, das Pedal bis an den Anschlag runter zu drücken. Die Autos flogen an ihm vorbei, an denen er vorbeizog und seine Lampen sprangen an, die vor ihm alles erleuchteten. Seine Wissensgier wollte befriedigt werden. Unbedingt musste er es erfahren. Denn wenn sie seine Verlobte war, würde es so viel verändern.   Kagome hingegen wusste nicht mehr, was sie glauben sollte. Denn ein weißhaariger Mann stand mit einem freundlichen Lächeln vor ihr und stellte sich als Kuren vor. War das vielleicht in Wirklichkeit ihr Verlobter? „Kuren.“, verlautete hinter Kagome eine feste Stimme. Erschrocken drehte sie sich um und erkannte Tora, der seinen Gegenüber fixierte. Fast schon automatisch zog er Kagome an seine Brust, was sie ganz wirr machte. „Was tust du hier?“ „Sollte ich das dich nicht fragen?“, sprach Kuren und hob eine Augenbraue, bevor er ihn zuckersüß anlächelte und Kagomes Adern gefroren. „Kuren, bist du das?“, fragte dann auf einmal Kagomes Mutter, die auf Krücken allen gefolgt war, auch Souta stand bei ihnen und schien immer verwirrter, aber da war er nicht der einzige. Kurens Augen wurden groß, glänzten silbrig, bevor er Kagome mit anderen Augen betrachtete. „Verstehe, so ist das.“, hauchte er und hob das Kinn von Kagome an, während Tora sie immer noch dicht an sich hielt und zu Knurren begann. „Die kleine Prinzessin also. Da hatte der Drache recht.“, flüsterte er und beugte sich herab. „Du bist groß geworden.“ Kagome wurde rot, hob die Hand und drückte seine weg, bevor sie ihn wütend anstarrte: „Lass deine Pfoten bei dir.“ Kagome wollte nicht glauben, dass das ihr Verlobter sein könnte. Nein! „Kuren, sie hat dir nicht erlaubt, dass du sie berühren darfst.“ „Du hältst sie auch fest.“ „Nur, damit du die Finger von ihr lässt.“ Kagome wurde es langsam zu bunt, sie duckte sich unter seinem Arm weg und streckte ihren Zeigefinger, bis sie auf Kurens Brust drückte. „Ich kann mich selbst verteidigen und nein, ich habe es dir echt nicht erlaubt!“ Danach löste sie sich und sah beide an: „Ich dachte Sesshomaru ist schlimm, aber ihr seid genauso…“ Kagomes Mutter hob eine Augenbraue, während Kagome tief durchatmete und schnaubte. Jetzt mischte sich ihre Mutter ein, die sanft sagte: „Wie wäre es, wenn wir alle erstmal reingehen und ich einen Tee koche?“ Die Männer sahen zu ihr, schienen sich abzuregen und nickten. „Gute Idee. Der Drache kommt später noch nach.“, sprach Kuren und sah Tora an. „Da fehlt nur noch die Schildkröte.“ Toras Miene verfinsterte sich. „Er hat die Seiten gewechselt, vor Jahren.“ Kuren starrte ihn ungläubig an und Kagome irritierte es immer mehr. Tiger, Kranich, Schildkröte und Drache? Erinnerte an die Geschichten über Götter… „Ich sollte wirklich mehr vor die Tür.“, flüsterte Kuren und sah dann Kagome lächelnd an. „Es tut mir sehr leid, dass ich aufdringlich war.“ Danach ging er mit Tora rein, wie auch mit ihrer Mutter. Kagome und Souta verblieben, sahen sich verwirrt an: „Was war das, Schwester?“ „Wenn ich das nur wüsste… Ich weiß nur, dass unser Fahrer unseren Vater gut kannte und dieser Kuren könnte auch ein Bekannter sein.“ „Wow.“, hauchte er und sah sie noch ein wenig verwirrt an. „Meinst du Mama weiß von alle dem? Diese Leute…“ „Sie sind keine Menschen und Mama weiß das. Frag mich nicht, aber wahrscheinlich ist es besser, wenn wir ihnen folgen.“ Souta nickte, sah noch mal den Wald an und seufzte. Es würde sich wohl wieder alles um Kagome drehen, aber daran war er schon gewöhnt. Sie hatte mal wieder das volle Paket bekommen, während er am Ende in der Ecke stand. Manchmal wünschte er sich, dass die Frauen sich um ihn prügelten, wie diese Männer um Kagome. Brav schritten sie hinter dem merkwürdigen Gespann hinterher. Ihre Mutter sah so abgeklärt aus, dass es Kagome schmerzte, dass sie anscheinend ein riesiges Geheimnis vor ihnen gewahrt hatte. Hoffentlich würden sie sich endlich erklären.   Im Haus setzten sich Souta und Kagome zu den anderen dreien und begutachteten die Runde. Tora starrte ein wenig auf sein Handy, weswegen Kagome ihres hochholte und begriff, worum es sich handelte. Es gab hier kein Netz. Ob er wohl Sesshomaru noch Meldung geben musste? Ihr Blick wanderte zu Kuren, der sie immer mal wieder begutachtete und schmunzelte. Sie wollte nicht glauben, dass dies ihr Verlobter war. Nein, sie hatte von ihm geträumt, dieser Mann war eindeutig viel zu unbekümmert dazu. Langsam wünschte sie sich auch immer mehr, dass es Sesshomaru war. „Mama, wer war Papa.“, sagte Kagome gerade heraus und ließ sofort alle verstummen. „Bitte.“ Ihre Mutter seufzte, faltete die Hände und sah zu den beiden Männern, bevor sie die Lippen leicht öffnete und wieder schloss. Sie suchte eindeutig nach den richtigen Worten. Doch dann öffnete sie sie wieder: „Er ist ein Gott.“ „Gott?“, fragten Kagome und Souta fast zeitgleich und starrten sich gegenseitig an. „Ja, ihr seid Halbgötter. Wobei nur Kagome damals Kräfte aufwies, wie es bei dir ist, Souta, weiß ich leider nicht. Euer Vater hat alles versiegelt.“ „Aber du wusstest es?“ „Ja, Kagome. Ich wusste es. Als du klein warst, fuhr er oft mit dir her. Damals strahlten deine Augen silbrig und man ahnte es sofort, dass da etwas war.“ „Wer ist unser Vater?“, fragte Souta und sah Kagome in die braunen Augen. Ihre hatten also eine andere Farbe gehabt, doch seine nicht? „Tsukiyomi no Mikoto.“, sprachen die beiden Männer aus, während Kagomes Mutter nur nickte. „Der Gott des Mondes? Das ist nicht euer Ernst…“ „Doch Kagome, er ist wirklich Tsukiyomi no Mikoto, auch wenn ich ihn nur Tsuki nannte.“, sprach ihre Mutter und lächelte zaghaft. „Auch wenn ich es anfangs nicht wusste.“ Kagome keuchte innerlich. Das konnte doch nicht wahr sein. Sie stand ein wenig zittrig auf, während ihr Kopf zu Schmerzen begann. Es war, als hätte man einen Knopf gedrückt. „Ich… ich brauch frische Luft.“, stöhnte sie und verließ schon das Haus. Sie musste ihren Kopf klar bekommen, der sich auf einmal immer mehr zu füllen schien. Erinnerungen drückten auf ihren Kopf und ließen sie immer wieder torkeln, bis sie irgendwann nicht mehr wusste, wo sie war. Irgendwann ließ sie sich an einem Baum nieder und schloss die Augen, in der Hoffnung, dass der Schmerz nachlassen würde.     Sesshomaru hingegen war noch im Unklaren und raste über die Schnellstraße. Die Autobahn hatte er lange schon hinter sich gelassen, doch bald würde er da sein und hoffentlich alle Geheimnisse lüften. Sein Kopf raste und er ließ die Fenster herab, atmete die frische Luft ein, genoss das laute Geräusch vom Wind, welches an seinen Haaren zerrte. Kagome. Was würde er nur mit ihr tun, sollte sie doch seine Verlobte sein? Was würde ihr Vater sagen, wenn er erwachte und erkennen würde, was er mit ihr getan hatte? Ob Kagome auch vor ihm vorspielen würde, dass alles gut war? Er wusste es ehrlich nicht. Doch eins war sicher, seine Position könnte er dann niemals halten. Sobald er mehr wusste, würde er entscheiden müssen, was er tat. Hatte ihr Vater gewusst, dass sie in seine Zeit konnte und darum verhindert, dass er sie besuchte? War alle ein Spiel? Der weißhaarige Mann knurrte leise, drückte das Pedal noch weiter runter, als er ein Geräusch vernahm. Sein Blick wanderte zum Spiegel und entdeckte ein paar Motorräder. Eine Tour? Nein. Sie fuhren genauso schnell wie er, wenn nicht sogar schneller, so dicht, wie sie an seinem Wagen hingen. Er hatte es nicht bemerkt. Der Wind schlug immer wieder gegen seine Ohren, sodass er die Scheiben hochfahren wollte, als er plötzlich ein Geräusch vernahm und einen Schatten. Jemand hatte etwas in seinen Wagen geworfen. Schnell erkannte er, dass es sich um eine Art Granate handelte. Geschickt wollte er sie greifen, doch rutschte sie weg und fiel zwischen den Beifahrersitz. Kurz sah er noch auf, drückte weiter aufs Gas und versuchte sie zu packen und dann hatte er sie, rechnete aber nicht damit, dass etwas vor ihm auf der Straße landete. Sie hatten ihm eine Falle gestellt. Sie hatten eine Kette geworfen, die sich um sein Rad wickelte. Sesshomaru, der noch unten hing, sah es zu spät. Versuchte seinen Wagen noch zu retten, doch es war zu spät. Die Granate ging hoch, ein Rauch strömte aus, wie auch eine kleine Explosion, gefolgt von einem Gefühl der Schwerelosigkeit. Der Wagen überschlug sich, krachte von der Straße, während nur der Gurt Sesshomaru noch hielt und das Gas ihm seiner Sinne beraubte. Er spürte, wie sich der Wagen immer wieder überschlug, sie hatten ihn… Dunkelheit erfasste ihn, verschluckte ihn und lieferte ihn seinem Gegner aus…   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)