Fudōtokuna mōshide [Sesshomaru x Kagome] von Kibo-kamichan (Ein unmoralisches Angebot) ================================================================================ Kapitel 27: Verharmlosung ------------------------- Ein Lächeln erschreckte ihn. Ihn, Sesshomaru, der doch gerade noch Kagome hatte töten wollen. Dieses Lächeln… Rin. Sie hatte auch gelächelt im letzten Moment. Sein Magen krampfte, während seine Hand sich öffnete. Die Kraft schien ihn zu verlassen. Im wohl für sie letzten Moment, entschied er sich um, entschied sie am Leben zu lassen. Er konnte sie einfach nicht töten. Seine Augen schlossen sich für einen Moment und er konnte nicht verhindern, dass ihn seine Vergangenheit einholte. Konnte nicht verhindern, dass er der schwarzhaarigen Frau ins Gesicht blickte, die ihm noch in ihrem letzten Moment ein Lächeln schenkte und davon sprach, dass alles in Ordnung sei. Eine Flut von Erinnerungen überwältigte ihn, ließ ihn torkeln und Kagome aus seinen Fängen gleiten, welche von Souten aufgefangen wurde. Er hatte gar nicht bemerkt, wie schnell sie bei Kagome war. Diese Frau hatte sich aus allem rausgehalten, wie immer. Sie wusste, wo ihr Platz war. Ein wenig Unsicherheit sammelte sich in seinen Augen, während er Kagome beobachtete, die noch nicht das Atmen eingestellt hatte. Anscheinend war nicht mal ihre Ohnmacht von Dauer, denn ihre Augen öffneten sich ein wenig, während der mit Blut und Regen besprenkelte Hundemann sie anstarrte. Wieso hatte sie ihn nur daran erinnert? Mit diesem Schritt hätte er seinem Bruder etwas Schreckliches antun können, doch… würde es ihn überhaupt jucken? War Kagome nicht sogar eher sein eigenes Spielzeug? Sesshomaru würde später über sie entscheiden. Zumindest würde sie jetzt hoffentlich seine Regeln befolgen. Sie gehörte ihm alleine, auch wenn nur sie ihn gebeten hatte, dass er keine andere hätte. Für sie galt es natürlich auch. Der weißhaarige wartete noch kurz, bis Kagome sich an Souten abstützte und ihn verängstigt anstarrte. Inu Yasha hatte damals nie diese Grenze überschritten, doch das hatte sich auch geändert, was sie natürlich nicht wusste. „Vergiss nicht, wem du gehörst.“, sprach er fast schon majestätisch und unterkühlt, während er sie eingehend ansah. Natürlich wusste sie, was er meinte, doch schien es sie überaus zu schockieren, wie auch Souten, die neben ihr stand und sie stützte. Soutens Kopf überschlug sich bei dem Gesagten. Kagome hatte doch gesagt, dass er sie nicht erpresste, aber so wie er es aussprach, klang es, als hätte sie sich doch verkauft. Das durfte nicht wahr sein! Sesshomaru beugte sich kurz zu Kagome herab, während Souten zu Eis erstarrt war. „Verstanden?“ „…ja…“, keuchte Kagome, sah in seine eiskalten Augen und spürte, wie sich alles in ihr zusammenzog. Ihr Hals schmerzte, aber es war nichts gegen die Angst, die sie in diesem Moment empfand. Warum musste er es aussprechen? Sie vor allen zur Hure machen? Noch hatte sie nichts unterschrieben, aber doch schien er schon mit einem mündlichen Vertrag zufrieden, dabei hatte sie ihn bisher nur ‚bezahlt‘ und nicht anders herum. Was sollte das nur? Sesshomaru knurrte noch leise, während er Souten ins Visier nahm: „Bringt sie nach Hause. Verstanden?“ „Ja, natürlich…“, keuchte sie und konnte nur noch zu sehen, wie Sesshomaru sich umdrehte und er durch die Balkontür in die Finsternis verschwand, die kurz von einem Blitz erhellt wurde und ihm das Aussehen eines riesigen Monsters gab, während sein Schatten im Zimmer riesige Ausmaße eines Hundes annahm, auch wenn er noch immer die Gestalt eines Menschen hatte. Dann erlosch der Blitz und auch von ihm war nichts mehr übrig geblieben. Kagome sackte ein wenig mehr zusammen, während Souten sie in den Armen hielt. „Wovon hat er gesprochen?“ Kagome sah sie geschwächt an. Sie schluckte und bereute es schon wieder, getan zu haben, als der höllische Schmerz sie packte und sie husten musste. Vor Schmerz quollen Tränen aus ihren Augen, während ihr Kopf fiebrig wurde. Was sollte sie nur sagen? Beichten, dass sie sich zu seiner Sexsklavin machen ließ für die Krankenhausrechnung ihrer Mutter, bis er sie wegschmeißen würde? Erotik und Sex hatten sie zusagen lassen, doch jetzt überlegte sie, wie lange es dauern würde. Was sollte sie nur sagen? „Kagome, was meint er damit?“, fragte sie noch einmal, während sie zu den anderen sah. In dem Moment fiel Kagome nichts Besseres ein, als weiter zu lügen, um zu verbergen, wie es wirklich um sie stand. Niemals wollte sie, dass ihre Freunde dachten, sie wäre nur eine Schlampe, weswegen sie wispernd antwortete: „Wir sind zusammen.“ Souten starrte sie fassungslos an und auch die anderen beiden, die gerade zur Besinnung kamen, erstarrten bei dem, was sie hörten. Sesshomaru hatte keine festen Freundinnen. Dafür war dieses Szenario auch nicht wirklich liebevoll gewesen. Shippo kam keuchend zu ihr, sah sie zweifelnd an, während Souten Kagome niederließ, die sich kaum halten konnte und ihren Mann versorgte. „Kagome, das ist nicht wahr. Er würde nie…“ „Du … hast ihn gehört, er dachte, Ryuu hätte mich entführt… und er hat ihn gereizt und…“ Ryuu kam in dem Moment neben ihr an und hielt sich den Kopf, an dem er eine Platzwunde hatte. Auch sein Hals sah dunkel aus von den Malen, die Sesshomaru hinterlassen hatte. Die Männer tauschten blicke, während Kagome nur hoffen konnte, dass sie den Köder schluckten. „Er hat schon merkwürdig reagiert… Das ist nicht seine Art…“ „Aber es geht hier auch um Ka-go-me.“, antwortete Shippo und verdrehte die Augen. Kagome wusste nichts von Inu Yasha und dem Köder, den sie spielen sollte. Da klickte es aber dann auch bei Shippo und er schien zu begreifen, was er spielte. Er wollte Kagome für sich gewinnen und seinen Bruder noch wütender machen. War das seine Idee, wie er Kagome vor ihm schützen könnte? Indem er ihm zeigen würde, dass seine damalige gute Freundin mit seinem Bruder zusammen war? Was dachte er sich nur… „Kagome… liebst du diesen Arsch denn wirklich?“ Kagome riss die Augen auf, bevor sie traurig zur Seite sah und über den Pulli strich. Lieben war das falsche Wort. Sie begehrte ihn und irgendwie sehnte sie sich immer wieder danach, von ihm berührt zu werden, auch wenn sie zurzeit Angst hatte, wusste sie, dass es wieder so enden würde. „Wir sind noch nicht so lange zusammen, Shippo, aber…“ „Wieso er?“ „Wir wollten einfach mehr, nach dem ersten Mal. Reicht euch das nicht? Ich habe gerade andere Sorgen…“, murmelte sie und sah die beiden Männer an, die immer noch sehr lädiert wirkten, aber im Gegensatz zu ihr schienen die Male schon langsam zu verschwinden. „Er hat Ryuu fast getötet!“ Langsam stand sie auf, torkelte zu diesem und sah ihn besorgt an. „Das heilt wieder.“, flüsterte Ryuu noch leicht heiser und sah zur Seite. „Er hätte mich wirklich nicht getötet.“ „Aber er hat doch gesagt…“ Er seufzte leise, lächelte sie traurig an und sah zu ihren Malen, die er ihr zugefügt hatte. Selten sah er Sesshomaru so wütend. „Solange er nicht mein Herz rausreißt, überlebe ich alles. Ich bin ein Drache.“ „Aber…“ „Kagome, ich habe ihn wirklich gereizt, wie du sagst und ja, vielleicht wollte ich dich auch ein Stück beeindrucken.“, murmelte er dicht an ihrem Gesicht. „Aber ich muss zugeben, du warst sehr mutig, ihn zu schlagen und das als Mensch. Wir werden dir glauben, dass da etwas ist, denn eigentlich hätte er dich töten müssen, damit wir keine Schwäche in ihm sehen.“ Kagome zwinkerte ein paar Mal verwirrt, bevor sie flach atmend, ihren Sauerstoffhaushalt auffrischen wollte. Es tat wirklich weh, aber er hatte wohl recht. Er hätte sie töten können und sie wollte nicht glauben, dass er sie nur für den Sex leben ließ. Den könnte er mit jeder Frau haben. Auch wenn die anderen meinten, er würde nur einmal mit ihnen schlafen.   Eine Weile lang behandelte Kagome die anderen, während sie sich kaum anfassen lassen wollte. Am Ende gab Souten ihr sogar einen Schal, um ihren Hals abzudecken. Missmutig blickte sie auf ihre Hand und hätte ihn gerne gefragt, was los war. Er war wirklich außer Rand und Band reingestürzt, hatte sich auf Ryuu gestürzt, ihn angemacht. Dieser Mann schien ihm schon fast panisch. Normal sprang Sesshomaru doch nicht durch Fenster. So stellte sie ihn sich zumindest nicht vor. Er wäre der Typ, der einen großen Auftritt bevorzugte, ruhig und gelassen. Wahrscheinlich würde er sogar an der Tür klingeln, warten, bis derjenige öffnete und ihn hereinbat. Er würde normal nicht blutig und durchnässt in einem Scherbenhaufen stehen wie ein begossener Pudel. Sie musste unbedingt herausbekommen, was hier abgegangen war und was es mit der Entführung auf sich hatte, doch bestimmt konnte nur er es ihr erzählen. Das wusste sie. „Könnte ich heim? Meine Mutter wartet vielleicht.“ Ryuu sah zur Uhr, sah, dass es schon nach 2 Uhr morgens war und nickte. „Wir bringen dich heim. Ich werde ein Taxi bestellen.“ „Danke.“, lächelte Kagome die anderen liebevoll an, während sie sich auf den Weg machten. Kagome holte noch vorher ihr Kleid vom Balkon, bevor sie mit runterkam und in das wartende Taxi stieg. Sesshomaru würde sie umbringen für diese Lüge, weswegen sie leise zu allen sagte: „Bitte haltet es geheim. Wir wissen nicht, was daraus wird, auch nicht nach heute und ihr wisst ja, das ist verboten…“ Sie nickten, während sie alle in Gedanken waren und nicht wussten, ob Kagome wirklich ehrlich zu ihnen war. Sie würden ein Auge auf sie haben, ganz bestimmt. Sesshomaru musste ein Grund haben oder verliebte er sich doch, nach Hunderten von Jahren wieder? Es war eigentlich undenkbar, auch wenn er sich tatsächlich zum Affen gemacht hatte. Wo sie sich jetzt beruhigt hatten, war es ihnen allen klar. Sesshomaru hatte nicht normal gehandelt. Er war wirklich Amok gelaufen, etwas was dieser Mann damals nur bei ihr getan hatte. Bei der schwarzhaarigen Schönheit, die in seinen Armen ihr Leben aushauchte. Was wohl Kagome sagen würde, wenn sie ihr sagten, was damals geschehen war. Doch das konnten sie nicht, durften sie nicht. Wenn musste Sesshomaru über seinen Schatten springen und ihr auch mitteilen, dass er verlobt war. Ihre Liebe könnte nie bestehen, denn er gierte nach Macht und die würde er verlieren, wenn er mit Kagome zusammen wäre.   Schweigen brach im Taxi über sie herein, bis sie den Schrein erreichten und Kagome hochbrachten. Sie verabschiedete sich an der Tür und die anderen umarmten sie noch einmal. „Lass dich Montag am besten krankschreiben.“, meinte Shippo leise an ihrem Ohr, während er über ihren Rücken streichelte. „Sesshomaru sollte erstmal runterkommen und wir mit ihm in Ruhe über alles reden.“ „passt schon, Shippo. Ich freue mich sehr, dass ich dich wiederhabe, aber du musst nicht mein Vater spielen. Ich passe auf mich selbst auf und will mit ihm reden. Vielleicht sagt er es mir ja persönlich.“ Shippo nickte noch, bevor sie sich verbeugten und dann gingen. Kagome sah ihnen noch kurz besorgt nach, bis sie das Taxi hörte, wie es davonfuhr. Ihre Schultern sackten eine Etage tiefer, sie kramte ihren Schlüssel raus und wollte gerade die Tür öffnen, als sie mit Schwung geöffnet wurden und ein verängstigtes Gesicht sie anblickte: „Kagome, endlich, ich hatte solche Angst!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)