Irgendwo haben wir uns verloren... von schnee88 ================================================================================ Kapitel 7: Familie ------------------ Als sie am nächsten Morgen erwachte wusste sie im ersten Moment nicht ob das letzte Nacht wirklich passiert ist oder ob es nur ein Traum war. Sie brauchte etwas Zeit um zu realisieren das es wirklich passiert ist. Sie standen vor Soras Wohnhaus und küssten sich. Beim Gedanken daran spürte sie wieder dieses kribbeln und sie musste Lächeln. Sie wusste nicht wie lang der Kuss andauerte aber als beide sich voneinander lösten raunte Matt ihr noch ein „Gute Nacht“ entgegen und verabschiedete sich mit einem Kuss auf die Stirn von ihr. Sie stand noch einige Zeit draußen und sah ihm nach, als er sich wieder Richtung U-Bahn bewegte. Eigentlich wollte sie Ihm hinterher gehen. Mit ihm gehen. Bei ihm sein. Aber vielleicht hätte er das falsch verstanden und gedacht es läge am Alkohol und sie würde ihn nun einfach ausnutzen um ihr eigenes Verlangen zu befriedigen. Sie griff nach ihrem Handy. Es war kurz vor 9Uhr. Etwas enttäuscht stellte sie fest das er sich nicht gemeldet hat. Sie legte es wieder zur Seite, schlug ihre Decke zurück und machte sich auf den Weg ins Bad. Ihre Mutter wirbelte schon in der Küche. „Guten Morgen“, sprach sie zu Sora und strahlte ihre Tochter förmlich an. „Guten Morgen Mama“, antwortete ihre Tochter ihr, doch die Neugier war geweckt. „Du bist ja heute Morgen gut gelaunt.“ Würde das reichen um Toshiko Tackenouchi dazu zu bewegen ihr zu sagen warum sie so gut gelaunt war? Noch während sie überlegte zu Fragen was los war platzte es schon aus ihrer Mutter heraus. „Dein Vater kommt heute.“ „Was?“, Hatte sie das wirklich gesagt? Hatte ihre Mutter ihr eben gesagt ihr Vater würde heute, nach Wochenlanger Abwesenheit, wieder nach Hause kommen? Er ist seit Jahren mit seiner Forschungsarbeit zum Thema der japanischen Mythologie beschäftigt und ist somit nur wenig bei Ihr und ihrer Mutter. Nun strahlte auch Sora über das ganze Gesicht. „Wirklich?“, fragte sie ihre Mutter noch einmal nur um Sicher zu gehen. „Ja“, bestätigte diese ihr. „Er wird zum Abendessen hier sein. Ich bin so aufgeregt.“ Sie strahlte. Selten hatte Sora ihre Mutter so glücklich gesehen. „Geh ins Bad und mach dich fertig“, sprach ihre Mutter nun zu ihr. Sora nickte ihr zu und ging lächelnd. Den restlichen Tag verbrachten Sora und Toshiko damit die Wohnung auf Vordermann zu bringen und das Abendessen für die Familie zuzubereiten, bevor Haruhiko Takenouchi nach Hause kam und die Familie wieder vereint ist. Warum konnte er nicht den Mut aufbringen ihr zu schreiben? Gestern Abend hat er doch auch den Mut gehabt. Was hatte er sich dabei nur gedacht? Wieso hat er das getan? War das richtig? Er saß auf dem Sofa im Wohnzimmer und starrte auf sein Handy. Er schaffte es nicht sich zu überwinden und auf senden zu drücken. Was würde sie nun von ihm denken? Sie war angetrunken und hatte vielleicht nun den Eindruck er hätte die Situation ausgenutzt. Dieser Situation musste er sich noch nie stellen. Bei den Mädchen die er sonst traf fragte er teilweise nicht einmal nach den Namen. Doch das hier war anders. Sie war keins dieser anderen Mädchen. Sie war das Mädchen. Er war so in Gedanken versunken das er garnicht bemerkte wie sein jüngerer Bruder die Wohnung betrat. „Matt?“, rief T.K. vom Flur aus in Richtung des Wohnzimmers. Keine Reaktion. Verwundert ging der Jüngere weiter bis er im Wohnzimmer angekommen war und den blonden Kopf seines Bruders sah. „Matt?“, fragte T.K. nochmal. „Ist alles in Ordnung?“ Der Ältere blickte von dem Handy in seiner Hand und zu seinem Bruder. „Ich glaube ich hab Mist gebaut.“ Er blickte wieder hinunter auf sein Handy. „Was ist passiert?“, T.K. war aufgeregt, setzte sich seinem Bruder gegenüber und sah ihn direkt in die Augen. „Ist was mit der Band? Hast du Streit mit Papa? Man lass dir nicht alles aus der Nase ziehen.“ T.K. versuchte etwas in seinen Augen zu erkennen. Er spürte langsam Panik in sich aufsteigen als er die Ausdruckslosigkeit in Matt‘s Gesicht sah. „Ich hab sie geküsst“, antwortete sein Bruder nun und sah wieder auf. T.K.‘s Gesicht erhellte sich und ein breites Grinsen lag nun in seinem Gesicht. „Na endlich“, sprach er. Dann hielt er einen kurzen Moment inne. „Nur zur Sicherheit. Wir reden hier von Sora oder?“ „Natürlich reden wir von Sora!“, platzte es aus Matt heraus. „Von wem denn sonst?“, sprach er etwas lauter, fast wütend und sah T.K. in die Augen. Dieser lies sich davon nicht beeindrucken. „Dein Ernst? Soll ich sie alle aufzählen?“, sprach der Jüngere ruhig. „Wir beide wissen das es da einige gab die du mit hinter die Bühne genommen hast.“ „Das ist doch was völlig anderes“, Matt wurde nun wieder etwas leiser. „Mit ihr ist es anders. Sie ist eben Sora.“ „Genau. Sie ist Sora und warum hast du nun das Gefühl etwas schlimmes getan zu haben?“, harkte T.K. nach. Matt sah nach links aus dem Fenster. „Sie war betrunken“, sprach er leise. Es war fast ein flüstern. „Ich habe sie noch nach Hause gebracht und dann...“, er hielt kurz inne. „Dann habe ich sie geküsst und irgendwann, als wir uns von einander lösten, habe ich mich verabschiedet und bin gegangen. Was ist wenn sie denkt ich hab es ausgenutzt?“, er drehte seinen Kopf wieder in die Richtung seinen Bruders und sah ihn fast flehend an. „Was ist wenn ich nun alles kaputt gemacht habe?“ T.K. sah nun nachdenklich zu seinem großen Bruder. „Du sag mal“, fing er zögerlich an. „Ihr wart doch schon mal an diesem Punkt. Was ist damals passiert? Warum habt ihr zwei euch entfremdet?“ „Ich weiß es nicht“, sprach Matt zu ihm. „Sie war immer auf den Konzerten oder bei den Proben und eines Tages kam sie nicht mehr. Sie ging auf Abstand.“ „Ist denn vielleicht etwas auf einem dieser Konzerte oder bei den Proben vorgefallen?“, fragte T.K. mit Nachdruck. Matt legte das Handy nun endgültig zur Seite, lehnte sich zurück und legte die Hände indem Nacken. Er dachte nach und plötzlich sprang er auf. „Einmal!“, rief er und sprang auf. „Einmal war da dieses Mädchen!“ „Oh Matt bitte nicht!“, sprach T.K. und sah seinen Bruder zweifelnd an. „Nein so war das nicht“, meinte dieser. „Es war vor“,er stockte kurz,“dieser Sturm und Drang Zeit.“ Er ging durchs Wohnzimmer. „Sie hatte es irgendwie hinter die Bühne geschafft und wollte mit mir mitkommen. Sie meinte sie würde alles tun was ich von ihr wollte. Eigentlich wollte ich nur an ihr vorbei doch plötzlich sprang sie mir um den Hals und küsste mich. Ich hab sie schnell vorgestoßen und ihr gesagt das sie das vergessen kann.“ „Das muss es gewesen sein“, meinte der Jüngere und sprang ebenfalls auf.“Du sagtest ja das Sora auch immer da war. Sie wird es vielleicht mitbekommen und es falsch interpretiert haben. Vielleicht hat sie ja nur den Kuss mitbekommen.“ Matt stockte auf einmal in seiner Bewegung. Während T.K. immer weiter redete. „Melde dich bei Ihr.“ „T.K.?“, unterbrach er nun diesigen. Sein Bruder sah verwundert zu ihm. „Dir ist klar das du da nie mit jemanden drüber reden wirst?“, meinte Matt nun Ernst. „Nicht einmal mit Kari und nun lass uns in die Küche gehen. Ich mach uns was zu Essen.“ „Willst du ihr nicht schreiben?“, fragte T.K. nun fast enttäuscht, blickte nochmal auf Matt’s Handy auf dem Sofa und folgte dann seinem Bruder in die Küche. Er wusste das es für die Verhältnisse seinen Bruders schon sehr intim war was er ihm eben Preis gegeben hat. Matt sprach sonst nie über seine Gefühle und es bedeutete ihm viel das er sich ihm anvertraute. Er wusste aber auch das es ein Thema war das er nicht mit Tai besprechen konnte. Dieser würde es Sora mit Sicherheit sagen. Die beiden waren immerhin die besten Freunde. „Genug der Gefühle heute“, sprach Matt und öffnete den Kühlschrank. „Worauf hast du Lust?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)