Nur wer frei ist, ist ein König von Die_Katzenhai ================================================================================ Kapitel 7: Kapitel 7 -------------------- Als er die Augen aufschlug, war da Dunkelheit und Kälte. Ein Drücken auf seiner Brust, so unerbittlich, dass es schmerzte. Träume von längst vergangenen Zeiten, Schmerz und Einsamkeit. Er brauchte Zeit, bis er das grüne Licht, das durch die Vorhänge drang, wahrnehmen konnte. Das waren Nordlichter. Und Nordlichter hießen, dass er weg war. Weit, weit weg von Taki. Sein Herz pochte, das, das dortsaß, wo Herzen normalerweisesaßen und sein Kopf dröhnte. Er überlegte, aufzustehen. Er war sich nicht sicher, ob Shouta dadurch aufwachen würde und er wollte ihm keine Fragen beantworten. Er drehte sich um, zu Shouta, der nun mit dem Gesicht zu ihm lag,am Rande des Bettes.Ein paar Zentimeter zur Seit eund er würde hinausfallen, das konnte Kakuzu trotz der Dunkelheit erkennen. Er runzelte die Stirn. Noch vor wenigen Stunden hatte er sich an ihn geklammert als hinge sein Leben davon ab und wollte unbedingt in diesem Bett schlafen. Jetzt konnte er nicht weiter weg von Kakuzu rutschten. Errichtete sich auf, Shouta bewegte sich nicht. Langsam gewöhnte sich Kakuzu an die Dunkelheit, die Nordlichter spendeten genügend Licht, um Shoutas Gesicht erkennen zu können. Er wirkte entspannter als das letzte Mal als er ihm beim Schlafen beobachtet hatte. Kakuzu rutschte aus dem Bett, suchte sich seine Kleidung zusammen und zog sie sich über. Rascheln, Shouta schnappte nach Luft und sofort wirbelte Kakuzu herum. Shouta lag halb aufgerichtet im Bett und seine Augen … glühten? Sie sahen aus wie Nordlichter. Oder wie die Augen eines Tieres in der Nacht, wenn sie Licht reflektierten. Weder das Weiß, noch die Pupillen waren zu erkennen. Die Augen glimmten nur in diesem hellen Grün. Seltsam ausdruckslos. Ein Kekkei Genkai, vermutlich. Kakuzu hatte keine Nerven, sich damit zu beschäftigen. Er würde Shouta wann anders darauf ansprechen, wenn er den Kopf dafür hatte. Er verschwand aus dem Zimmer. In der Küche war es dunkler, die Fensterläden waren geschlossen und er brauchte ein wenig, bis er den Ofen gefunden und ein Feuer entfacht hatte. Er blieb neben ihm stehen, starrte in den Raum hinein. Sein Puls hatte sich beruhigt,die Kopfschmerzen waren noch da. Es lag nicht am Alkohol, Kakuzu war zwar durchaus angetrunken gewesen,abernicht genug, um einen heftigen Kater zu bekommen. Der Alkohol war für die Träume verantwortlich. Er träumte oft schlecht, wenn er trank. Kakuzu seufzte tief. Er sollte nicht mehr trinken, gar nicht mehr. Er traf dumme Entscheidungen. Shouta zu ficken war vielleicht eine davon und er war sich nicht mehr sicher, ob sie es wirklich wiederholen sollten. Shouta war attraktiv und ziemlich willig und Kakuzu konnte endlich Sex haben, aber er hatte gemerkt, wies ein Hirn sich ausgeschaltet hatte. Er hatte an nichts anderes als Shouta und dessen Körper denken können, hatte alle Deckung fallen lassen. Wann sollten sie das überhaupt wiederholen? Sie würden weiterreisen und Kakuzu würde garantiert nicht vor Hidan vögeln.Vielleicht würde das etwas ändern .Shouta hatte die Gewissheit, dass Kakuzu ihnficken wollte und wie er Shouta kennengelernt hatte, würde er sich etwas darauf einbilden. Anderseits, was sollte es? Sie würden die Mission zu Ende bringen, ein paar Mal miteinander schlafen und sich danach nie wiedersehen. Ja, verdammt. Shouta war mit seinem symmetrischen Gesicht, den harten Wangenknochen und dem schlanken Körper gutaussehend. Beim Sex war er auszuhalten. Keine Widerworte, kein nerviges Plappern. Und alleine die Vorstellung, Shouta noch einmal in die Matratze zu drücken, sein Stöhnen zu hören, seine heiße Haut auf seiner und… „Scheiße“, sagte Kakuzu in die Stille. Ein Krug Wasser stand neben der Spüle. Er goss sichesin einen Becher, trank ihn in einem Zug leer und goss nach. Überlegte und kam nicht zu einem Schluss. Er würde einfach schauen müssen, wie sich die Sache mit Shouta entwickelte und damit war es gut. Sein Mantel war noch im Knechtzimmer und nur im Pullover was zu kalt, um raus zu gehen. Hidan konnte er nicht wecken. Er würde hierbleiben müssen. Noch ein Fehler, den er begangen hatte. Seine Sachen verstreut an einem fremden Ort zu lassen war dumm. „Scheiße“, sagte er noch einmal. Er stand lange einfach da, allein mit seinen Gedanken, die zu den Träumen abdrifteten. Darüber nachzudenken war schlimmer. Sehr viel schlimmer. Es war über fünfzig Jahre her, dass er den Ältesten Takis die Herzen herausgerissen hatte. In manchen Nächten war erin Taki. In seinem Gefängnis, in dem man ihn die Arme tätowiert hatte. Als Brandmarkung, damit man ihn überal lVerräter erkennen würde. Und dass er selbst den Verrat nie vergessen würde. Manchmal kamen die Erinnerung und er konnte sie nicht aufhalten. Es war selten geworden. Er vergaß sogar oft, dass er sie hatte – aber sie kamen immer zurück. Irgendwann in der Nacht hatte er sich zurück ins Zimmer begeben, um zu schlafen. Wenigstens für eine oder zwei Stunden liegen und hoffen, dass Shouta nicht aufwachte. Dieser tat ihm den Gefallenbis Sonnenaufgang. Kakuzu lag mit dem Gesicht zu ihm und döste, eingeschlafen war er nicht mehr.Shouta rollte sich zusammen und gab einen unwilligen Laut von sich, zog die Decke eng um sich.Er blieb für einige Minuten liegen, bis er die Augen blinzelnd öffnete. Er sah Kakuzu an, ohne sein Gesicht zu regen. Kakuzu sah zurück. „Du starrst“, sagte Kakuzu. Shouta grinste. „Entschuldige.“ Er gähnte und richtete sich auf. Sein Haar stand ab und er versuchte es mit den Fingern zu bändigen, was ihm mittelmäßig gelang. Wie Kakuzu vermutet hatte, war die Seite von Shoutas Hals mit blauen Flecken übersät. Kakuzu mochte den Anblick. Scheiße, dachte er. Shouta warf die Decke bei Seite, sogar an seiner Hüfte fand sich ein blauer Fleckund lief um das Bett herum, um seine Kleidung aufzusammeln. Er lief ein wenig unsicher. Erkramte noch nackt in seiner Hose und holte ein Haargummi heraus. Er stopfte seine Haare zu einem unordentlichen Dutt zusammen und zog sich erst dann an.Den Rücken zu Kakuzu gewandt.Er machte das mit Absicht. Hundertprozentig. Shouta streckte sich und verzog das Gesicht. „Du meintest, dass ich gehen kann. So ganz stimmt das ja nicht, ne?“ Er wirkte nicht wütend oder beleidigt, sondern zufrieden. „Ich habe das getan, was du wolltest“, antwortete Kakuzu trotzdem. Wehe, der Dieb würde jammern. Er hatte ihm die Zeit geben wollte, er hatte es nicht gewollt. „Ich habe mich nicht beschwert“, stellte Shouta klar. „Im Gegenteil, ich finde, wir sollten das wiederholen.“ „Hm“, machte Kakuzu. Shouta lachte auf die Weise, die Kakuzu befürchtet hatte. Er bildete sich etwas darauf ein. „Ich bin frühstücken.“Damit war er verschwunden. Kakuzu blieb noch liegen. Später fand er Shouta am Küchentisch vor. Hidan war nirgendwo zu sehen, vielleicht schlief er noch oder er mied sie nach der Nacht. Er hatte sie garantiert gehört und Kakuzu war sich nicht sicher, wie Hidan darauf reagierte. „Ich weiß nicht, ob wir heute lossollten“, schwafelte Shouta ohne Umschweife. Zumindest daran hatte sich wirklich nichts geändert. Das war fast schade. Kakuzu sagte nichts. Er setzte sich ihm schweigend gegenüber. Auf dem Tisch standen Brot, Wurst und Käse von gestern, Shouta hatte sich bereits an ihnen gütig getan. „Mir gefallen die Wolken nicht sonderlich, das könnte einen Schneesturm geben und dann sind wir ziemlich gefickt“, sprach Shouta weiter, „na ja, vor allem ihr. Ich komme im Schneesturm gut zurecht, kenne mich aus und-“ „Sei still“, knurrte Kakuzu. Shouta grinste und Kakuzu wusste, was er sagen wollte. „Wag es nicht“, fügte erhinzu. „Du weißt Bescheid.“ „Ja.“ Shouta schwang sich vom Stuhl, um ausdem Fenster zu schauen. Vermutlich war er beleidigt, Kakuzu sollte das Recht sein. Es war herrlich lange still,bis Shouta sprach:„Wir können natürlich heute los, aber es wird unangenehm. Und wer weiß, wann wir wieder eine Nacht für uns haben?“ Kakuzu schnaubte. Er trat neben Shouta ans Fenster. Am Himmel zogen dicke, dunkle Wolken auf. Es sah nicht nach gutem Wetter aus und nach dem sie mehrfach durch Schneefall und Kälte gelaufen waren, konnte er auf den Schneefall verzichten. Sie würden sowieso kaum vorankommen, wenn sich das zu einem Schneesturm entwickeln würde. Shouta sah zu ihm hoch. Bevor er was sagen konnte, flog die Tür vom Knechtzimmer auf und Hidan kam herein. „Ihr wollt doch nicht vögeln?“ Er war angepisst. „Eigentlich nicht“, sagte Shouta, „es sei denn, Kakuzu hat Lust?“ „Ruhe“, knurrte Kakuzu. „Seid das nächste Mal leiser“, sagte Hidan. Er ließ sich auf einen Stuhl fallen und begann zu essen. Überrascht war er offensichtlich nicht davon, dass sie miteinander geschlafen hatten. „Mal sehen.“ Shouta konnte seine gottverdammte Klappe nicht halten. „Nein, ganz sicher, oder ich sorge dafür.“ Kakuzu wusste, dass Shouta kurz davor war, etwas sehr Dummes zu sagen und er wusste auch, dass Hidan darauf noch viel dümmer reagieren würde. „Schnauze“, fuhr Kakuzu beide an. Shouta zuckte zusammen und starrte ihn mit einem Blick, den Kakuzu nicht deuten konnte, zu ihm auf. Hidan verdrehte nur die Augen. „Seid ruhig.“ Kakuzu starrte Hidan an. „Sag ich doch“, sagte Hidan. Kakuzus Hand zuckte. „Beide.“ Er verschränkte die Arme vor der Brust und schaute aus dem Fenster. Es schneite. „Wir bleiben diese Nacht hier. Morgen gehen wir weiter.“ Hidan nickte kauend. Für ihn schien das Thema damit erledigt. Drei Stunden später wütete ein Schneesturm. Es war kalt in der Stube, trotz des brennenden Ofens. Hidan saß in einer Ecke und schleifte die Klingen seiner Sense. Das regelmäßige Schleifen erfüllte gemeinsam mit dem Prasseln des Feuers die Stille. Draußen war niemand unterwegs und aus den anderen Hütten drangen keinerlei Geräusche. Kakuzu und Shouta saßen am Tisch. Shouta hatte mehrere Karten vor sich ausgebreitet. Eine davon war die von Orora, eine andere musste das Gebiet um den Stein sein und die restlichen waren vermutlich Lagepläne, die Shouta selbst gezeichnet hatte. Sie waren deutlich unordentlicher und mit derselben Schrift, in der auch da Buch geschrieben war, beschriftet. Im flackernden Licht fiel Kakuzu auf, dass Shoutas Gesicht doch nicht symmetrisch war, wie er zuerst gedacht hatte. Dadurch, dass er durch die Kälte auf der Reise sein Gesicht mit einem Schal bedeckte und Kakuzu gestern andere Gedanken gehabt hatte, war es ihm nicht aufgefallen. Jetzt war es nicht mehr zu übersehen.Während die Wangenknochen, das Kinn und die Augenbrauen symmetrisch zueinander lagen, neigte sich die Nase nach rechts und hatte einen Buckel. Einst war sie sicher so symmetrisch wie der Rest. Man musste sie ihm mehrmals gebrochen haben. Shouta sah von den Karten auf. „Was ist?“ „Was ist das für eine Schrift?“, fragte Kakuzu. Shouta runzelte die Stirn. Wahrscheinlich glaubte er ihm nicht, dass es um die Schrift ging. „Es ist die Sprache meines Clans.“ „Ich habe noch nie von einem Tori-Clan gehört“, sagte Kakuzu. Es musste ein unbekannter Clan sein, trotz Kekkei Genkais. Shouta zuckte die Schultern. Er hatte einen Ring von seinem Zeigefinger gelockert und drehte ihn mit Daumen um den Finger. „Es ist kein Ninja-Clan, ich bin kein Ninja und wäre es auch in meinem Clan nie geworden.“ „Was für ein Clan war es dann?“ Shouta lächelte. „Nomaden. Die Reiterclans aus dem Westen.“ Kakuzu musste in seinem Gedächtnis kramen. Er hatte vor Ewigkeiten von diesen Clans gehört, sich aber nie mit ihnen beschäftigt. Soweit er wusste, hielten sie sich fern von Ninjas und ihren Problemen. „Hast du nicht gesagt, dass du aus Kiri kommst?“ „Ich bin dort geboren und aufgewachsen.“ Der Ring drehte sich weiter. Er glänzte mehr als die anderen. „Meine Mutter ist dort hin und nie zum Clan zurück.“ „Hm“, machte Kakuzu, weil er nicht wusste, was er darauf antworten sollte. Shouta sah auf die Karten. „Sie brachte mir unsere Sprache und Schrift bei.“ Kakuzu beugte sich vor um die Schrift genauer zu betrachten. Sie war ganz anders als seine. Shouta streifte sich den Ring wieder über den Finger. „Mir fällt es leichter in der Sprache zu schreiben, das geht auch schneller, finde ich.“ „Hm.“ „Und wahrscheinlich binich der Einzige in dem Reich, der das lesen kann. Selbst wenn die Karten mit abhanden kommen, sind sie für andere nutzlos.“ Kakuzu ließ seinen Blick über die Karten schweifen. Die große, die, die erkannte, war zerknittert und irgendwann war etwas darüber ausgelaufen. Vielleicht Met. Die anderen waren, so unordentlich gezeichnet und beschriftet sie waren, deutlich besser intakt. „Hast du sie deswegen neugeschrieben?“, fragte Kakuzu nach. Immerhin hatte Shouta behauptet, dass er die Pläne besorgt hatte. Hidan sah abwartend von der Sense auf. Er hörte zu. Shouta nickte. „Unter anderem“, sagte er. Der Ring wanderte zu seiner Fingerspitze. „Ich musste die Pläne dekodieren, also musste sowieso alles neu geschrieben werden.“ Er Ring drehte und drehte sich. „Dekodieren?“ „Die lassen keine Blaupausen irgendwo herum liegen“,sagte Shouta gleichgültig, drehte weiter am Ring. „Sie waren verschlüsselt, Rätsel, Codes und sowas. Teilweise in einem alten Dialekt.“ „Du kannst das alles?“ Kakuzu hob seine Augenbrauen. „Ich nenne mich nicht umsonst Meisterdieb.“ Shouta grinste, ließ den Ring weiter kreisen. „Lass das.“ Shouta blickte ihn mit aufrichtiger Überraschung an.„Was?“ „Der Ring.“ „Oh“, sagte Shouta. Er räusperte sich, ballte seine Hand zur Faust. „Es gehört mehr dazu ein guter Dieb zu sein als keine Fußspuren zu hinterlassen oder Schlösser zu knacken.“ Seine Verlegenheit war schnell verflogen.Wie schade. „Ihr müsst euch keine Gedanken darüber machen, wie ich das geschafft habe.“ Shouta grinste. Er faltete die Karten zusammen. Seine eigenen ordentlicher als die große, und stand auf. „Ich lege mich nochmal hin.“ Damit war Shouta aus dem Zimmer verschwunden. „Er ist komisch“, warf Hidan nun ein. „Der Dieb?“ „Wer denn sonst? Bekommst du Alzheimer?“ „Halt die Schnauze.“ Kakuzu starrte Hidan an. Der stand auf. „Ich lege mich auch nochmal hin. Ich will nachher noch mal raus, schauen ob hier noch Soldaten sind.“ Kakuzu antwortete nicht. Wenn Hidan in einem Schneesturm herauswollte, würde er ihn nicht aufhalten. Vielleicht gab es ja wirklich einen Nachzug an Soldaten. Vielleicht würde Hidan einen Dorfbewohner opfern, Kakuzu würde dafür keine Hand ins Feuer legen.Und vielleicht wollte Hidan nur aus der Hütte raus. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)