Better Latte Than Never von Mika-cha (Sasuke & Sakura) ================================================================================ Kapitel 7: bean thinking about you a latte ------------------------------------------ bean thinking about you a latte ☕ ღ . . . Als Sakura das 50.Stockwerk betrat, war irgendetwas seltsam. Es war ungewohnt ruhig, obwohl sie einige Mitarbeiter erkennen konnte, aber irgendwie fehlte es trotzdem an Menge und das ständige Telefonklingeln hatte auch abgenommen. Sakura legte die Stirn in Falten. Komisch. Ohne weiter darüber nachzudenken, lief sie in den Gang, der in Sasukes Büro führte. Je näher sie ihm kam, desto mehr zog sich ihr Magen zusammen und sie konnte sich nicht erklären, woran es lag. Doch weiter konnte sich Sakura darüber nicht mehr Gedanken machen, denn als sie kurz vor Sasukes Büro angekommen war, bemerkte sie, dass die rothaarige Hexe aka Karin gar nicht an ihrem Schreibtisch saß. Sie zog fragend eine Braue in die Höhe, betrat dann aber schnell das Büro, um vielleicht Sasuke fragen zu können, weshalb auf einmal so viele Mitarbeiter verschwunden waren. „Hey, warum-“, wollte sie ansetzen, als sie den Raum betrat, doch als sie zu ihrer linken schaute, war kein Sasuke Uchiha zu sehen. Nun runzelte Sakura die Stirn. Sie hatte diesen Stuhl bisher noch nie unbesetzt gesehen – wo, verdammt nochmal, waren alle?! Etwas zögerlich lief sie auf Sasukes Schreibtisch zu und beäugte dieses im Augenwinkel. Dann schaute sie aus dem riesigen Fenster hinaus und seufzte auf. Der Ausblick auf Tokyo war von hier aus wirklich schön – neben den anderen, hohen Wolkenkratzern konnte man etwas weiter hinten eine grüne Flächen erkennen, an denen die Parks lagen. Die Autos und vor allem die Menschen wirkten von hier aus wie winzige Spielzeuge, die in ihrer eigenen kleinen Welt schwebten. Als Sakura die Aussicht genug genossen hatte, drehte sie sich wieder zu Sasukes Schreibtisch und nahm lustlos den Tacker in die Hand, der auf diesem stand. Dann schob sie den schwarzen Drehstuhl nach hinten und setzte sich auf diesen. Ihr Blick flog weiterhin über die Gegenstände auf seinem Schreibtisch – ein Ordner, sein Laptop, einen Stifthalter, in dem sich nur genau ein Stift befand, und dann schließlich noch ein Locher. Sakura seufzte auf. Er hatte nichts persönliches, nichts interessantes auf seinem Schreibtisch – nicht mal ein Bild von seinen Eltern, Freunden oder anderen Bekannten. Sakura lehnte ihren Kopf an die Lehne des Stuhls und schaute an die Decke. Wobei … Naruto hatte ja mal gemeint, dass Sasukes Vater krank war und Sasuke deshalb schon das Unternehmen leiten musste. Vielleicht war ja die Beziehung zu seinem Vater genau aus diesem Grund nicht gerade eine gute? Doch da Sakura nicht mal ein Bild von Naruto oder einem anderen, engen Freund fand, verwarf sie diesen Gedanken wieder. Sasuke mochte es wahrscheinlich einfach nicht, Privat- und Arbeitsleben miteinander zu kombinieren. Sakura wusste nicht wieso, aber irgendwie fühlte sie sich auf diesem Stuhl … mächtiger?! Verdammt, sie saß auf dem Stuhl des Chefs, dem die ganze internationale Moonbucks-Kette gehörte! Als Sakura dieser Gedanke bewusst wurde, drehte sie sich freudig, aber stoppte dann abrupt. Sasuke war der Chef dieser Kette, fiel ihr wieder ein. „Misch dich nicht in meine Angelegenheiten ein, du verdammte Göre“, äffte sie ihn nach und drehte sich mit dem Stuhl zum Fenster, um rauszuschauen, „ich bin Sasuke Uchiha, der Leiter dieses verdammt wichtigen Unternehmens, weshalb ich auch wichtig bin“, redete sie mit tiefer Stimme weiter, „ich bin viel zu beschäftigt, um mein Leben zu genießen, deshalb bin ich auch die ganze Zeit genervt von allem, ich-“, Sakura unterbrach sich selbst, als sie sich wieder mit dem Stuhl zum Schreibtisch drehte und vor diesem plötzlich Sasuke stand, der einen Ordner in der Hand hielt und sie ausdruckslos anschaute. Peinlich berührt erwiderte sie seinen Blick still und legte die Hand in den Nacken. Sasuke seufzte nur auf und rollte mit den Augen. „Ich sehe, du hattest alleine genug Spaß“, sagte er und forderte sie mit einem Nicken auf, von seinem Platz aufzustehen, was sie widerwillig tat. Der Stuhl war wirklich bequem gewesen …, „aber jetzt ist der echte Sasuke Uchiha da und braucht keinen billigen Abklatsch mehr“, fügte er neutral hinzu, doch Sakura konnte das leichte Zucken an seinen Mundwinkeln erkennen. „Tze … billiger Abklatsch, von wegen“, murmelte Sakura vor sich hin und verschränkte die Arme vor der Brust, „wo warst du überhaupt? Ich sehe dieses Büro selten sasukelos“, kam sie dann auf ihre Frage zurück, die sie sich anfangs selbst gestellt hatte. Sasuke stutzte seine Wange an seiner Hand ab und schaute sie amüsiert an. „Sasukelos“, wiederholte er, als würde es ihm gefallen, dass sie aus seinem Namen ein Adjektiv geformt hatte. Dann griff er jedoch nach dem Ordner, den er schon vorhin in der Hand gehalten hatte und schlug diesen auf, „ich komme gerade aus einer Konferenz mit der Personalabteilung“, erklärte er dann. In Sakura leuchtete ein Licht ein. Ah, das erklärte, weshalb die Büroräume so leer waren und Karin auch nicht an ihrem Schreibtisch Wache geschoben hatte … „Klingt langweilig“, kommentierte Sakura nur und setzte sich leicht auf Sasukes Schreibtisch. Dieser seufzte wieder auf. „Ich erwarte nicht, dass du so etwas verstehst“, erwiderte er nur und schaltete seinen Laptop ein. Die Haruno neigte ihren Kopf zu ihm. Unglaublich … er ließ es sich gar nicht anmerken, dass er sie Sonntagmorgen fest an sich gezogen und mit ihr wer weiß wie viele Stunden so gelegen hatte. Bei diesem Gedanken fingen Sakuras Wangen an zu glühen. Oh Gott, sie konnte sich noch genau an ihren rasenden Herzschlag erinnern und … an Sasukes unbeschreiblich frischen Duft. Allein die Gedanken an diesen Morgen machten Sakura nervös. „An was denkst du gerade?“, riss Sasuke sie plötzlich aus ihren Gedanken und fixierte seine pechschwarzen Augen auf sie. Anscheinend war ihm aufgefallen, dass sie nur still auf eine Stelle im Raum gestarrt hatte, was wohl seltsam ausgesehen haben musste. Sakura neigte ihren Kopf wieder zu ihm und schaute ihn eine Weile an. Ob er diese Umarmung je erwähnen würde? Schließlich dachte er immer noch, dass sie geschlafen hatte und somit offiziell davon nichts wusste. Sakura entschloss etwas nachzuhaken. „Na ja, ich muss nur an Narutos enttäuschtes Gesicht denken, als er gestern Morgen realisiert hatte, dass du einfach abgehauen bist. Er wollte extra für uns drei Frühstück machen“, leitete sie ein und beobachtete jeden seiner Züge, doch es war schwer durch Sasukes monotone Fassade zu blicken, „warum bist du so schnell abgehauen?“, fügte sie nun deutlicher hinzu und bemerkte, dass er sich leicht auf die Unterlippe biss. Eine Zeit lang schaute Sasuke sie nur still an und schien wohl zu überlegen, was er am besten darauf erwidern könnte. „Ich hatte euch schon am Samstag gesagt, dass ich viel zu tun habe. Ich musste einige Dinge für die Woche vorbereiten“, sagte er dann und seine Züge wurden wieder ausdruckslos. Sakura wusste es. Er war nicht der Typ, der so etwas zugeben würde. Irgendwie enttäuschte dies die Haruno, denn sie wollte schon wissen, was Sasuke über diese Umarmung dachte. „Und jetzt entschuldige mich, ich muss mir eine Aktion für Oktober ausdenken“, sprach Sasuke dann und wollte anscheinend andeuten, dass sie ihn nun in Ruhe arbeiten lassen sollte. Doch bei diesen Worten horchte Sakura auf. „Oktober? Meinst du eine Aktion für Halloween?!“, fragte sie ganz aufgeregt und Sasuke bereute es sofort, dass er sie nicht einfach weggeschickt hatte, ohne zu erwähnen, was er vorhatte. „Ja, für Halloween“, seufzte er und tippte etwas in seinen Laptop. Sakura drehte sich nun ganz zu ihm um und strahlte. „Wird es wieder ein Kaffee sein, der dem Festtag angepasst wird? So wie es an Weihnachten den Gingerbread Latte gab?“ Sasuke verdrehte die Augen, weil er eigentlich vorgehabt hatte, in Ruhe zu arbeiten. „Ja, wird es. Wenn du so scharf drauf bist, kannst du ja ins Moonbucks runter und etwas herumexperimentieren“, lachte er auf und scherzte eigentlich mit seinem letzten Satz. Doch Sakura schien diese Idee für grandios zu halten. „Weißt du was? Das mache ich jetzt auch“, antwortete die Rosahaarige nun aufbrausender, da ihr allmählich auffiel, dass Sasuke sie nur loswerden wollte, „bei Naruto und den anderen unten ist es sowieso tausendmal besser als hier“, fügte sie dann etwas verärgert hinzu und lief zur Tür hinaus. Sasuke schaute ihr hinterher und ließ dann stöhnend von seinem Laptop ab, verwirrt von ihrem plötzlichen Stimmungswechsel. Warum wurde Sakura denn jetzt plötzlich so zickig? Er lehnte sich zurück und schloss die Augen. Er hatte nicht wirklich vorgehabt, sie zu verärgern und dass sie es unten bei den anderen 'tausendmal besser' fand … Sasuke wusste nicht wieso, aber irgendwie gefiel ihm diese Tatsache nicht. Er pustete sich eine schwarze Strähne aus dem Auge auf und begab sich wieder an die Arbeit. ~*~ „Was? Du willst die Erfinderin des neuen Drinks für Halloween sein?!“, kam es aufgeregt von Naruto, der hinter dem Tresen stand und Sakura unglaublich anschaute. „Das klingt ja spannend“, kicherte Hinata, die wieder mal ihre Pause im Café verbrachte. „Du kannst vom Meister höchstpersönlich lernen, Sakura“, gesellte sich nun auch Kiba zu der Gruppe, der den letzten Kunden an der Schlange bedient hatte. Sakura zog eine Braue in die Höhe. „Vom Meister höchstpersönlich?“, fragte sie skeptisch und wusste nicht, wer gemeint war. Naruto strahlte und zeigte mit beiden Fingern auf sich. „Na, ich bin der Meister. Oder was glaubst du, wer den Gingerbread Latte erfunden hat?“, antwortete er stolz, während Sakura der Mund offen stand. Sie kam einen Schritt auf ihn zu. „Du hast den Gingerbread Latte kreiert?!“, fragte sie fassungslos und strahlte ebenfalls, „oh mein Gott, warum weiß ich das nicht, verdammt!“, sagte sie dann und schlug ihrem Freund auf den Arm. Dieser hielt nur die Hände in die Höhe, als wäre ihm keine Schuld bewusst. „Du hast nie gefragt!“ Nachdem sie ihre kleine Diskussion beendet hatten, beschäftigten sich die beiden mit der Kaffeemaschine und probierten die unterschiedlichsten Kombinationen aus. Mal mischten sie süßes mit etwas scharfem, nutzten Zimt, diskutierten, ob Sahne zu dem Kaffee passte oder nicht und holten sich zwischendurch Meinungen von Hinata und Kiba, die am Rande Unterstützung boten. Hinata verschwand immer mal in der Zwischenzeit, um nach ihrem Blumenladen zu sehen, machte aber heute ausnahmsweise häufiger Pausen als nötig, da sie selbst gespannt war, was das Resultat der ganzen Arbeit war. „Das.schmeckt.göttlich“, kam es von Kiba, der mit dem Geschmack endlich zufrieden zu sein schien. Die drei Kaffees davor fand er entweder zu scharf, süß oder einfach nicht schmackhaft. „Hmh, ich schmecke den Zimt heraus und irgendwie auch Lebkuchen“, kam es verträumt von Hinata, die noch einen Schluck von ihrem Becher nahm. Sakura und Naruto warfen sich stolze Blicke zu und gaben sich einen Highfive. „Warte, uns fehlt ein Titel“, fiel Naruto auf, der seinen Becher betrachtete. Die Haruno fasste sich überlegend an die Stirn. Oh Mann, sie hatte ja ganz vergessen, dass ein Drink auch einen Namen brauchte; so viel wie sie mit dem Getränk an sich beschäftigt gewesen war … Konzentriert flogen ihre Augen über die Zutaten und so langsam kam ihr eine Idee auf. „Pumpkin Spice Latte“, sagte sie dann entschlossen und schaute in die Gesichter ihrer Freunde. Diese strahlten sie an. „Der Name ist krass, echt jetzt! Er passt total – wir haben Kürbis und Zimt drin, perfekt“, sagte Naruto und die anderen stimmten ihm zu, „jetzt muss nur noch Teme überzeugt werden“, fügte er dann hinzu und wischte mit dem Lappen über den Tresen. Er schaute heraus und bemerkte, dass es schon langsam dunkel wurde. Wow, sie hatten sich ja echt lange mit dem Kaffee beschäftigt! Sakura setzte sich neben Hinata an die Theke. Sie stützte ihre Wange an ihrer Hand ab und seufzte auf. An Sasuke wollte sie eigentlich gar nicht denken und sie wusste nicht, wieso sie in seinem Büro gegen Ende so 'überreagiert' hatte. Sie wusste doch, dass er Ruhe wollte, wenn er arbeitete, also was war heute anders gewesen? Die Haruno wusste, was es war, wollte es aber verdrängen – sie dachte wieder über Sasukes Reaktion über den Morgen nach; wie er nicht zugeben wollte, weshalb er so schnell verschwunden war. Sie war deshalb etwas wütend – schließlich hatte er sie an sich gezogen und da war es ja wohl nicht zu viel verlangt, wenn man die Gedanken der anderen Person über diese Umarmung wissen wollte. „Alles in Ordnung, Sakura?“, fragte Hinata vorsichtig und schaute die Rosahaarige besorgt an. Diese blickte auf und musste lächeln, da Hinata immer so fürsorglich war. „Ich bin nur etwas wütend auf Sasuke, das ist alles“, antwortete sie und irgendwie war es ungewohnt, ihn nicht Griesgram zu nennen – hatte sie ihn denn jemals anders genannt? Hinata rückte etwas näher und schaute sie fragend an. „Das klingt gar nicht schön. D-darf ich fragen, warum?“, fragte sie schüchtern. Sakura schluckte. Sie hatte bisher noch niemandem von dieser Umarmung erzählt, nicht einmal Naruto. Doch alles in sich hinein zu fressen und mit keiner Vertrauten darüber reden zu können, tat ihr auch nicht gut. Sie hätte Ino anrufen und ihr alles erzählen können, doch Ino war mit der Situation nicht vertraut; sie würde es nicht richtig verstehen können und über das Handy darüber zu sprechen, fand sie etwas blöd. Sakuras Blick flog zu Naruto. Sie vertraute ihm wirklich, Naruto war eine sehr loyale Person, doch für diese Angelegenheit war ihr eine ruhige, weibliche Person vielleicht lieber. Sakura kannte Hinata noch nicht so lange, doch sie schien ihr dennoch so vertraut zu sein, dass sie ihr von Sasuke erzählen konnte. Außerdem war Hinata eine gute Zuhörerin, denn jedes Mal, wenn sie sich über Sasuke beschwert hatte, hatte sie ihr aufmerksam zugehört und sie sogar versucht etwas abzulenken. „Weißt du, Hinata …“, fing sie an und erzählte der Hyuga von dem Filmabend bei Naruto, den Grund, warum sie mit Sasuke auf dem Boden geschlafen hatte und dann schließlich, wie Sasuke sie mitten in der Nacht an sich gezogen hatte. „Hmh“, überlegte Hinata und Sakura hatte beobachtet, dass die Blauhaarige ihr konzentriert zugehört und sie aussprechen lassen hatte, „ich kenne Sasuke nur durch Naruto und erlebe ihn nur ab und zu hier im Café, wenn er sein Büro verlässt“, fing sie dann an zu erzählen, während Sakura beiläufig zu Naruto schaute, der mit Kiba zusammen einige Kunden bediente, „aber ich denke, ich kann sagen, dass Sasuke dich vielleicht nicht so sehr hasst, wie du vielleicht denkst“, sagte sie dann und die Haruno runzelte die Stirn. Wie meinte sie das? Gerade als Sakura nachhaken wollte, redete Hinata weiter, „Sasuke ist laut Naruto ein Typ, der nicht gerne seine Gefühle zeigt; es kann vielleicht sein, dass er … ich weiß nicht“, Hinata wirkte nun selbst ein wenig überfragt, doch sie strengte sich wirklich an, um ihre eine vernünftige Erklärung zu liefern, „vielleicht zeigt er seine Gefühle, wenn er sich selbst gerade nicht kontrollieren kann? Im Schlaf hat er dich ja unbewusst an sich gezogen.“ Sakura stockte. „Willst du damit sagen, er hat …?“ Nein, Sasuke konnte unmöglich Gefühle für sie haben. Sie verwarf diesen Gedanken sofort – er hatte sie unbewusst nachts an sich gezogen, vielleicht hatte er ja auch nur geträumt und in ihr eine andere Person gesehen, „nein, Hinata, ich weiß, auf was du hinaus willst, aber ich denke nicht, dass es so ist“, stellte sie klar, doch die Hyuga schien davon nicht ganz überzeugt zu sein. Sie hakte aber nicht nach, sondern ließ es so stehen. „Sasuke mag vielleicht nicht über diese Umarmung reden wollen, aber wie stehst du dazu, Sakura?“, fragte sie dann und hob eine Braue in die Höhe. „Ich …“, wollte Sakura ansetzen, wusste aber nicht, was sie antworten sollte. Ja, wie stand sie dazu? Das einzige, was sie dazu sagen konnte, war, dass sie sich viele Gedanken darüber machte. Noch bevor Sakura Hinata antworten konnte, mischte sich plötzlich Naruto ein. „Hey Sakura, wenn du Sasuke noch von deinem Pumpkin Spice Latte überzeugen willst, dann würde ich langsam zu ihm gehen“, sprach er und deutete mit einem Nicken auf den Hintereingang, während er eine frische Tasse vor sie stellte. Sakura schaute Hinata entschuldigend an und erhob sich, diese jedoch sagte, dass es völlig in Ordnung wäre, dass sie ihre Unterhaltung nicht weiter führen konnten. Sie müsse sowieso zum Blumenladen, um diesen zu schließen. „Es ist unser Pumpkin Spice Latte, okay?“, rief Sakura Naruto zu, der ihr daraufhin nur zuzwinkerte. „Es ist aber dein Name!“, erwiderte er nur ehe die Haruno kopfschüttelnd die Eingangshalle betrat. ~*~ Sakura stand vor Sasukes Büro und bemerkte, dass Karin und andere Mitarbeiter schon Feierabend hatten. Vorsichtig öffnete sie die Tür zum Büro und achtete darauf, dass sie nichts von dem Kaffee, den sie in der Hand hielt, verschüttete. Die Lichter des Büros waren aus, da Sasuke wohl die Beleuchtung ausreichte, die ihm die Stadt bot – durch die riesige Glaswand schienen allerlei bunte Lichter in den großen Raum und obwohl Sakura noch an der Tür stand, raubte ihr die Stadt bei Nacht noch mehr den Atem als am Tag. Sie spürte Sasukes Blick auf sich als sie den Raum betrat und irgendwie machte sie das nervös. Langsam lief Sakura auf ihn zu und bemerkte, dass er sie mit seinen Augen verfolgte; auch als sie die Tasse vor ihm abstellte. „Naruto und ich haben den gemacht“, erklärte sie knapp und wollte kehrt machen, doch Sasuke hielt sie am Handgelenk fest, womit er verhinderte, dass sie weitergehen konnte. „Bleib hier“, sagte er nur und es klang irgendwie so, als würde er sich für sein vorheriges Verhalten entschuldigen wollen, obwohl er eigentlich nur das verlangt hatte, was er sonst auch immer tat – Ruhe bei der Arbeit. Doch irgendwie war es heute anders … er wollte sie nicht verärgern und wusste auch nicht so recht, wieso. Sakura stockte. Sie spürte, dass ihr Herz wieder etwas schneller schlug, obwohl er sie nur leicht berührte. Still drehte sie sich zu ihm um und beobachtete, dass Sasuke ihr Handgelenk wieder losließ. Dann flogen seine pechschwarzen Augen zur Tasse. „Pumpkin Spice Latte, so nennen wir ihn“, erzählte sie und musterte den Uchiha, der das Gefäß in die Hände nahm und es beäugte. „Interessanter Name“, erwiderte er und führte den Kaffee zu seiner Nase, um an diesem zu riechen, „wer kam auf ihn?“, fragte er dann, während seine Augen von der Tasse absahen und wieder Sakura fixieren. „Ich“, antwortete sie leise und fragte sich, was er mit dieser Information anstellen wollte. Es war doch völlig egal, wer sich den Namen ausgedacht hatte. Sasuke führte die Tasse nun zu seinen Lippen, um von dem Kaffee zu probieren. Sakura schluckte, denn sie konnte an Sasukes Gesichtszügen kaum ablesen, ob ihm der Geschmack gefiel oder nicht. Er setzte die Tasse wieder auf dem Tisch ab und faltete dann die Hände ineinander, um sein Kinn abzustützen. „Er schmeckt nach Zimt und gleichzeitig nach Kürbis. Er ist süß, aber auch bitter“, beschrieb er und leckte sich dabei über die Lippen, was Sakura nervös machte. Oh Gott, das sah gerade so verführerisch aus! Sasuke lehnte sich zurück und schaute der Haruno direkt in die Augen. „Eine gute Mischung für Halloween“, sagte er schließlich und Sakura fiel ein Stein vom Herzen. „Also wird die Aktion für Halloween der Pumpkin Spice Latte sein?“, hakte sie nochmals sicherheitshalber nach. Sasuke nickte nur und nahm noch einen Schluck von dem Kaffee. Er zog eine Grimasse. „Ich bin mir sicher, dass viele Menschen zig Becher von dem trinken werden, aber das Süße darin schreckt mich ab“, erwiderte er und schob die Tasse beiseite. Sakura verdrehte die Augen und hatte glatt vergessen, dass Sasuke nichts Süßes mochte. „Wow, ich liefere dir einen echt guten Slogan und kreiere deine nächste Aktion – ich mache für dich ziemlich viel, dafür, dass ich dich eigentlich nicht leiden kann“, fiel Sakura auf, während sie dabei die Arme vor der Brust verschränkte. „Hn“, machte Sasuke, grinste aber leicht dabei, „ich habe dich nie um Hilfe gebeten“, sagte er dann süffisant, was veranlasste, dass Sakura eine Braue in die Höhe wandern ließ. Ihre echte Wut über ihn schien wie verflogen zu sein; nun befand sie sich wieder mit ihm in ihren kleinen Provokationen. „Hey, ich verlange eine Gegenleistung!“, warf sie nun ein und trat einen Schritt auf ihn zu. Sasuke legte die Stirn in Falten und erhob sich. „Eine Gegenleistung?“, hakte er skeptisch nach. Sakura nickte und überlegte gleichzeitig, was sie von ihm verlangen konnte. Natürlich könnte sie ihn nun auf die Umarmung ansprechen, doch dann würde er herausfinden, dass sie nur so getan hätte, als hätte sie geschlafen … Automatisch kamen ihr wieder Hinatas Worte in den Sinn. „vielleicht zeigt er seine Gefühle, wenn er sich selbst gerade nicht kontrollieren kann? Im Schlaf hat er dich ja unbewusst an sich gezogen.“ Unbewusst … ohne Kontrolle. Vielleicht würde sie ja mehr von Sasukes Seite erfahren, wenn er sich wieder nicht kontrollieren konnte. Das war die Idee. Sakuras Züge fingen an zu strahlen und auch Sasuke schien gespannt zu sein, was sie verlangte. „Ich möchte eine Halloween-Party!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)