Better Latte Than Never von Mika-cha (Sasuke & Sakura) ================================================================================ Kapitel 5: sip me baby one more time ------------------------------------ sip me baby one more time ☕ ღ . . . „Oh Gott, TenTen und Neji sind zusammen? Wie kam es denn dazu?!“, sprach Sakura in ihr Handy, während sie auf Narutos Couch saß und an ihrem großen Löffel das Schokoladeneis ableckte. „Ich weiß auch nicht! Ten meinte, er hätte sie einfach im Kino geküsst“, antwortete ihre Freundin am anderen Ende der Leitung. „Krass“, kam es nur von Sakura, die gelangweilt durch die Kanäle klickte und das Eis beiseite legte. Heute war Samstag. Keine Schule und kein Uchiha. Die Haruno hatte den ganzen Tag nur gefaulenzt und mit Ino telefoniert und gar nicht bemerkt, dass es schon Abend war. Sakuras Blick flog über Narutos kleine Wohnung. Das Wohnzimmer bestand eigentlich nur aus einer Couch, einem Fernseher und einem kleinen Tisch. Gleich daneben grenzte die Küche an und sonst gab es noch einen kleinen Flur, durch den man entweder in Narutos Schlafzimmer, in dem er jedoch fast so gut wie nie schlief, in das Badezimmer oder eben zur Haustür gelangen konnte. Das war's auch schon. Sakura war natürlich an größere Räume gewöhnt, doch sie war nie eines dieser reichen Kinder gewesen, die sich einer anderen Umwelt nicht anpassen konnten – hier mit Naruto Games zu zocken und Pizza zu essen war sogar eine Bereicherung für sie. „Und was läuft bei dir so?“, hörte Sakura Ino in ihr Handy grinsen, „irgendeinen Geschäftsmann aufgeschnappt?“ Die Haruno verdrehte die Augen. „Nein. Hier sind alle hässlich“, grinste sie, musste allerdings an Sasuke denken. Wenn sie je Sasuke als hässlich bezeichnen musste, dann wohl am Gegenteiltag. „Weißt du was? Du erzählst mir immer wieder, was für ein Griesgram Sasuke ist – ich google ihn jetzt, denn ich habe keine Ahnung, wie er aussieht“, sagte Ino dann plötzlich. Sakura runzelte die Stirn. Bevor sie etwas dazu sagen konnte, hörte sie ihre Freundin am anderen Ende der Leitung kreischen. „Oh.mein.Gott“, war das erste, was sie hörte. Sakura verdrehte die Augen, „das ist Sasuke Uchiha? Der Sasuke über den du dich die ganze Zeit beschwerst? Tut mir leid Sakura, aber ich habe eben meine Unschuld verloren.“ Die Haruno stöhnte auf - ihre Freundin übertrieb maßlos. „Deine Unschuld hast du doch sowieso schon an Sai ver-“ „Saku!“, unterbrach Ino sie am anderen Ende der Leitung und Sakura konnte sich vorstellen, wie rot ihre Freundin gerade wurde. „Sorry, die Vorlage musste ich nutzen“, erwiderte sie nur frech und hörte, dass jemand in der Wohnung die Dusche bediente. Naruto musste wohl unter die Dusche gestiegen sein. „Spaß bei Seite, Saku – Sasuke ist unfassbar attraktiv. Sein Oberkörper sieht trainiert aus und seine Haare, oh mein Gott, die passen so krass zu seinen Augen. Also wenn ich du wäre, hätte ich ganz andere Dinge gemacht, als mich zu beschweren“, sagte Ino und Sakura könnte schwören, dass sie gerade anzüglich mit den Brauen wackelte. Doch die Haruno konnte nur wieder die Augen verdrehen und hörte plötzlich ein Klingeln. „Sakura, kannst du bitte aufmachen, ich stehe unter der Dusche!“, rief Naruto ihr zu. „Ich muss auflegen, Ino“, verabschiedete sie sich bei ihrer Freundin. „Okay, Süße. Ich erwarte, dass du mir Privatbilder von Sasuke schickst! Wir sprechen uns nochmal“, erwiderte diese und legte auf, während Sakura nur schmunzelte. Wenn es um attraktive Männer ging, dann war Ino Feuer und Flamme … Sakura verwarf den Gedanken an ihre Freundin und lief zur Haustür. Ohne wirklich groß nachzudenken, wer da gerade vor stehen konnte, öffnete sie Tür und ihr wurde klar, dass das Schicksal es nicht gut mit ihr meinte. Sasuke stand im Türrahmen und warf ihr einen undefinierbaren Blick zu. Sakura schaute kurz auf sich hinab und ihr wurde bewusst, dass sie nur eine kurze Pyjamashorts und ein XL T-Shirt anhatte. Sasuke wiederum trug keinen Anzug, sondern Alltagskleidung, die ihn überraschenderweise altersgerecht erschienen ließ – er trug ein schwarzes T-Shirt und eine dunkelgraue Hose mit einigen zerfetzten Stellen. Dazu hatte er schwarze Sneaker an und Sakura entdeckte sogar ein Lederarmband an seinem Arm. Wow, er wirkte ganz anders … viel lässiger. „Wo ist Naruto“, riss seine tiefe Stimme sie aus ihren Gedanken und Sakura schaute wieder zu ihm auf. „Unter der Dusche“, erwiderte sie und machte keine Anstalten, ihn hereinzubitten. Stattdessen verschränkte sie die Arme vor der Brust und schaute ihn finster an. Sie spürte, dass sein Blick nun ebenfalls über sie flog und er sie von oben bis unten analysierte. Irgendwie fand sie es seltsam, ihn außerhalb des Büros zu sehen, aber da er Narutos bester Freund war, war dies unvermeidbar. Naruto trat nun mit einem Handtuch bekleidet aus dem Badezimmer und linste über Sakuras Schulter zu Sasuke. „Teme, du bist ja schon da, komm doch rein!“, begrüßte ihn sein Freund freundlich und der Uchiha schob sich ohne Worte an Sakura vorbei in die kleine Wohnung. Diese schaute ihm launisch hinterher und folgte den beiden. „Oh Mann, Sakura, ich hab das voll verpeilt“, sagte er dann, während Sasuke auf einen der hohen Hocker in der Küche Platz nahm und Sakura sich auf die Couch setzte. Sie schaute ihren blonden Freund mit erhobener Braue an. „Was denn?“ Naruto lief in sein Schlafzimmer, das jedoch noch so nah dran war, dass sie ihn hören konnte. „Sasuke und ich gehen so gut wie jeden Samstagabend etwas raus und na ja … amüsieren uns“, erklärte er und betrat mit einem T-Shirt und einer Hose bekleidet wieder das Wohnzimmer, „wenn du willst, kannst du natürlich mitkommen“, bot er ihr an, doch Sakura bemerkte sofort den finsteren Blick Sasukes, der auf seinem Freund lag. Er wollte sie selbstverständlich nicht dabei haben, was sie auch nachvollziehen konnte; sie würde sicherlich ihre Tradition brechen und Sasuke schien ein Typ zu sein, der keine Veränderungen mochte. Sakura winkte ab. „Nee, nee, ich will euch bei eurer Tradition nicht stören, geh ruhig, Naruto“, sagte sie und schaltete durch die Kanäle. Naruto schaute sie besorgt an. „Wirklich? Sakura, ich lasse dich ungern alleine Zuhause“, sprach er dann und erinnerte sich an Kindheitstage zurück, in denen Sakura nachts zu seinem Haus gerannt war, weil sie dachte, dass keiner Zuhause gewesen wäre, wobei alle nur geschlafen hatten. Bei dieser Erinnerung musste er schmunzeln. Sakura schaute ihm direkt in die Augen. „Glaub mir, Naruto, ich werde sowieso nur Fernsehen schauen und dann später schlafen gehen. Außerdem hätte ich jetzt keine Lust gehabt, mich fertig zu machen, wenn ich mit euch mitkommen würde“, erklärte sie lässig und sie schien Naruto endlich beruhigt zu haben. „Na gut. Ich verschwinde mal kurz ins Bad“, zwinkerte er und machte sich anscheinend noch etwas zurecht. Im Wohnzimmer und in der angrenzenden Küche machte sich währenddessen Stille breit … Sasuke saß weiter nur auf seinem Hocker und Sakuras Augen waren auf den Fernseher gerichtet. Dieser miese Bastard …, dachte Sakura, wusste aber nicht, wieso sie den Uchiha ohne wirklichen Grund gedanklich beleidigte. Vielleicht strahlte er ja eine gewisse Aura aus, die einem schon schlechte Laune machte. Ja, das musste es sein! Ihre Gedanken wurden verworfen, als sie eine Werbung ins Auge fasste, die ihre Züge zum Strahlen brachten. Sakura schaute zum Uchiha, dem ebenfalls die Werbung aufgefallen war. Automatisch schaltete sie lauter. „Etwas zum wach werden nötig, das gleichzeitig erfrischt? Der neue Cold Brew Latte, jetzt nur bei Moonbucks – Energy = milk x coffee²“ Es war kaum zu glauben, dass es ihr Slogan schon in die Werbung geschafft hatte, obwohl das Meeting gerade mal einige Tage zurück hing. Das zeigte nur, wie fix die Mitarbeiter des Moonbucks waren. Bei so einem Chef wie Sasuke war dies allerdings kein Wunder … Sakura kicherte und konnte immer noch nicht fassen, dass ihr Slogan nun weltbekannt war. Dann setzte sie einen hochnäsigen Blick auf und schaute zu dem Uchiha. Dieser zog eine Grimasse. „Du kannst deinen Stolz runterschrauben, wir wissen, dass der Vorschlag von dir kam“, seufzte er und verdrehte die Augen. Sakura zuckte nur mit den Schultern und streckte ihm die Zunge aus. „So, ich bin ready“, kam es von Naruto, der gerade den Raum betreten hatte. Seine Haare hatte er sich leicht gegelt, was jedoch bei seiner zerstreuten Haarpracht nichts brachte – seine Strähnen hingen immer noch kreuz und quer. „Na endlich“, stöhnte Sasuke leise auf und lief zur Tür hinaus. Naruto schaute das letzte Mal ins Wohnzimmer. „Dir einen angenehmen Abend, Sakura! Bestell dir was, wenn du Hunger hast, aber öffne die Tür nicht für einen Fremden, verstanden?!“ Diese Worte waren so widersprüchlich, aber Sakura verstand, was der Uzumaki meinte. „Yes, Sir! Dir auch einen schönen Abend“, sagte sie und Naruto verschwand mit einem Zwinkern, schickte aber Sakura gleichzeitig per SMS Sasukes Handynummer falls sie ihn nicht erreichen können sollte. Widerwillig speicherte die Haruno ihn ein und rollte dabei mit den Augen. Allein. Sakura lehnte sich zurück und schaltete wieder durch die Kanäle, um schließlich bei Gilmore Girls die Fernbedienung wieder zur Seite zu legen. Nach circa fünf Minuten bemerkte sie, dass sie Durst hatte und lief zur Küche auf dessen Tresen sich Orangensaft befand. Irgendwie war es schon unheimlich, alleine Zuhause zu sein … Sakura war lange nicht mehr alleine gewesen; immer war entweder eine Nanny da gewesen oder ihr Vater. Ihre Mutter hatte Sakura nie kennengelernt, da diese bei ihrer Geburt gestorben war … Als sich Sakura ihr Glas eingeschüttet und den Inhalt mit den alten Erinnerungen heruntergeschluckt hatte, atmete sie tief aus und wischte sich mit den Handrücken über den Mund. Das hatte gut getan. Plötzlich hörte sie die Tür. Es klang jedoch nicht, als würde jemand gleich diese öffnen und ganz normal hineintreten. Es klang mehr danach, als würde jemand versuchen, die Tür aufzuknacken, denn die Person brauchte eine Weile, bis sich die Tür öffnete. Sakura hielt den Atem an. Oh Gott, oh Gott, oh Gott. War das etwa ein Einbrecher? Schnell schaute sich Sakura nach etwas um, womit sie sich verteidigen könnte. Das einzige, was sich bot, war klischeehafterweise eine Bratpfanne. Die Haruno umklammerte das Küchengerät so fest sie konnte und spähte in den Hausflur. Die Tür stand wirklich offen! Doch wo war der Einbrecher? Sakura war mutig genug, um einige Schritte in den Flur zu laufen. Sie bemerkte, dass die Schlafzimmertür ebenfalls offen stand. Also befand er sich höchstwahrscheinlich dort … sie musste nur noch warten bis er heraustrat. Sakura stellte sich kampfbereit hin und hielt die Bratpfanne in die Höhe als sie Schritte hörte. Er kam wirklich raus! Eins … zwei … drei und Sakura schlug mit gewaltiger Kraft auf den Kopf des Heraustretenden und hörte auch sogleich ein schmerzhaftes Stöhnen. „Du verdammte Göre … Mist, mein Kopf“, kam es von … Sasuke?! Sakura riss die Augen auf und realisierte, dass der vermeintliche Einbrecher Sasuke war! „Griesgram? Was machst du denn hier?!“, fragte sie verärgert und stemmte nun die Hände in die Hüften. Sasuke verzog das Gesicht und gab ihr einen tödlichen Blick.„Naruto hat auf halber Strecke bemerkt, dass er sein Portmonee vergessen hat und war zu faul, um selbst hochzugehen, verdammt!“ Sakura überlegte. Hmh, okay, das war sowas von typisch für Naruto, doch was sollte das dann an der Tür? „Und warum hast du so lange im Schloss herumgestochert?“, fragte sie immer noch nicht ganz überzeugt, obwohl alle Fakten klar waren. „Weil ich nicht wusste, welcher Schlüssel passte. Es ist ja nicht mein Zuhause“, stöhnte Sasuke auf und hoffte, dass er keine Platzwunde oder dergleichen hatte. „Hey Sasuke, warum brauchst du so lang-“, Naruto, der gerade durch die offene Haustür getreten war, schaute zuerst verdutzt zu Sakura, die immer noch die Bratpfanne in der Hand hielt und dann zu Sasuke, der sich an den Kopf fasste und seine Züge einen schmerzhaften Ausdruck zeigten. Dann lachte Naruto lauthals los und als Sakura noch einmal genauer erzählte, was passiert war, wischte er sich die Lachtränen aus den Augen. „Ich wusste, wir hätten sie nicht alleine Zuhause lassen sollen“, sagte Naruto und schloss die Tür hinter sich. „Ach ja? Und was machen wir nun“, knurrte Sasuke und lief in die Küche, um aus der Tiefkühltruhe eine Tüte mit Bohnen zu schnappen und diese auf seine Stirn zu drücken. Naruto schaute seinen Freund an. „Also mit dem Schädel kannst du denke ich nicht mehr raus und weil Sakura es anscheinend doch nicht so sehr mag, alleine Zuhause zu bleiben … wie wär's, wenn wir einen gemeinsamen Filmabend machen?“ Sakura und Sasuke blickten den Chaoten mit hochgezogener Braue an. Dann drehten sie ihre Köpfe zueinander und warfen sich misstrauische Blicke zu. „Wenn die Göre auch nicht vor Horrorfilmen zurückschreckt, dann von mir aus“, sagte Sasuke nur dazu und provozierte leicht. Sakura verdrehte die Augen. „Nur weil ich vielleicht etwas Angst habe, alleine Zuhause zu sein, heißt das nicht, dass ich vor allem zurückschrecke“, erwiderte sie nur daraufhin. Naruto grinste. „Na, wenn das so ist, bestell ich schon mal die Pizza, echt jetzt!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)