Oath von Cairichi (Kiss me once, Kiss me twice) ================================================================================ Kapitel 1: Oath --------------- ∞ Oath ∞ »Beim Mysteriösen Turm« Mit einem lauten Gähnen streckte Lea sich ausgiebig und sah den weißhaarigen jungen Mann, der sich seitlich am großen Türrahmen anlehnte, schläfrig an. "Yo, Riku. Ich hau mich nun in Falle. Das solltet ihr auch tun.", damit deutete er mit seinen Zeigefinger auf Sora, Kairi - welche draußen auf der Wiese saßen - und ihn selbst an. "Mhm? Wir kommen auch gleich. Geh schon mal vor.", antwortete Riku schlaff und winkte mit seiner linken Hand ab. Ein verschmitztes Grinsen bildete sich auf Lea´s Gesicht. "Oh? Ist das so.", mit den Händen an den Hüften gestemmt, lief der Rothaarige auch zur Tür hin und hielt neben den Schlüsselschwert Meister an. Lea stützte sein Kinn an seinem rechten Daumen und Zeigefinger ab und blickte zwischen dem Destiny Trio hin und her. Den Kopf leicht nach links geneigt, rollte Riku mit den Augen und grinste. "Ja, das ist so. Außerdem...", mit einem leichten Lächeln auf den Lippen, richtete Riku seinen Blick zu seinen beiden besten Freunden hin. "... ist es vielleicht die letzte Nacht, in der wir gemeinsam sind und das sagen können, was uns am Herzen liegt." Lea hob eine Augenbraue an, bevor er die Augen schloss und seufzte. "Da könnte was dran sein. Willst du dann nicht rüber gehen?", Riku schüttelte verneinend den Kopf. "Das wird nicht nötig sein.", damit stieß der Weißhaarige sich vom Türrahmen ab und blickte einmal kurz in die Richtung, in der seine Freunde saßen. Letztgenannte schauten aneinander an. "Na komm.", mit einem Stoß in den Rücken, bewegte Lea sich eher ungewollt nach vorne. "Huh?! Hey, warte mal! Es wird gerade spannend!", protestierte Lea und schaute hektisch von links nach rechts über seine Schulter. "Und deswegen haben wir hier nichts mehr zu suchen.", argumentierte Riku und schob nun mit beiden Händen den Flammenschwert Träger die Treppen nach oben. Man hörte kurz noch, wie Lea lauthals sich dagegen wehrte, eher eine Tür hörbar knallend zu ging und absolute Stille herrschte. Doch nicht für lange, denn eine kleine und eine recht große Gestalt kamen aus dem Schatten der unteren Treppe hervor. "Uhm, Donald? Sollten wir nicht auch wie Lea und Riku nach oben gehen, hyuck?", fragte Goofy besorgt, als sie zur geöffneten Tür gingen. "Hehehe. Ach quatsch, Goofy.", Donald grinste teuflisch und formte mit seinen Händen ein Dreieck, die sich im Takt berührten. "Gowrsh, ich glaube, dass das keine gute Idee ist, Donald.", der Enterich winkte ab und mit einem schlechten Gewissen, versteckten sich Goofy und Donald, der aber noch ein fieses Grinsen auf seinem Gesicht hatte, hinter der Tür und linsten nach draußen. Sora wusste nicht, wie lange sie schon so schweigend nebeneinander saßen. Ihm ging viel durch den Kopf und morgen würden sie sich Xehanort stellen müssen und - so hoffte er - den Kampf gegen die 13 Dunkelheiten gewinnen. Dieser Gedanke bereitete ihn Sorge und Freude zugleich. Sorge, dass etwas gewaltig schief laufen könnte und Freude, dass das ganze endlich ein Ende nehmen würde. Er verzog verstimmt das Gesicht. Das würde aber auch heißen, dass er Abschied von den anderen Freunden, wie Terra, Aqua und Ventus nehmen müsste. Das ließ ihn etwas traurig stimmen. Sora sah aus den Augenwinkeln zu Kairi rüber. Sie selbst schien in Gedanken zu sein, als sie starr gen Himmel blickte. Er sah zu Boden und ließ alles Review passieren, was er bisher erlebt hatte. Auf seiner Reise konnte so viele Freundschaften schließen und die Herzlosen in die Flucht schlagen. Er wuchs an sich selbst, wurde stärker und musste eingestehen, dass es Kairi ebenso galt. In den letzten zwei Wochen geriet er oft mit Kairi in etlichen Diskussion -dank den ganzen Herzlosen- , weil er sich um sie sorgte. Eigentlich zu sehr. Sie wiederum nannte es die "Du denkst, dass ich schwach bin aber das bin ich nicht!" Debatte. Es ist natürlich nie in einem wirklichen Streit oder desgleichen eskaliert. Meist unterbrach Riku - Gott sei Dank - die beiden und sie eilten von einer Welt zur anderen. Insgeheim wusste Sora, dass sein bester Freund ihn aus seiner misslichen Lage befreit hatte. Dafür war er ihm auch sehr dankbar. Sora seufzte kaum hörbar auf. Es ist nicht so, dass er in Kairi kein Vertrauen hatte oder denkt, das sie zu schwach sei. Er hielt nur den Gedanken nicht stand, das er sie verlieren könnte, wenn er nicht auf sie acht gibt. Deswegen behielt er sie stetig im Auge. Natürlich nicht im übertriebenen Sinne oder so. Das würde ja glatt als Stalking durchgehen und ein Stalker war er definitiv nicht. Seine Ohrenspitzen färbten sich leicht rot. Nun gut. Einmal, aber nicht mit Absicht, hatte er Kairi für einen kurzen Augenblick in Unterwäsche gesehen. Dies geschah aber nur, weil Donald und Goofy sich zu sehr an die Tür gelehnt hatten - an der Sora mehr als weniger lauschte - und diese schwungvoll auf ging. Lasst uns einfach sagen, dass der junge auserwählte Schlüsselschwert Träger einen hoch roten Kopf hatte, blitzschnell vom Boden aufstand und Donald und Goofy am Kragen packte, um in Windeseile aus dem Zimmer zu gelangen. Es war ja auch kein Geheimnis, dass er mehr Gefühle für die Rothaarige hegte als nur Freundschaft. Sora faltete die Hände zusammen und stupste die Daumen aneinander. Die Papu Frucht konnte er bislang mit Kairi auch nicht teilen. Dafür war weder die Zeit noch die Gelegenheit dafür gegeben. Plötzlich fühlte er einen sanften Druck auf seiner linken Schulter. "Sora? Ist alles ok?", etwas perplex sah er seine Kindheitsfreundin an, bis vor er breit grinste und mit seinem rechten Arm sich hinterm Kopf kratzte. "Alles bestens! Ich war nur etwas in Gedanken versunken." "Verstehe.", die beiden musterten sich gegenseitig für einen Moment, bis Kairi sich abwandte, ihre Kapuze über dem Kopf und die Knie an sich heran zog. Neugierig neigte Sora sein Haupt zur Seite. "Ist...denn alles okay bei dir?", fragte Sora besorgt und die Angesprochene legte ihr Kinn an den Knien ab. "Ich...", begann die Rothaarige. "...ich hab ehrlich gesagt etwas Angst." "Vor Xehanort?", wollte der braunhaarige von ihr wissen. Kairi schüttelte den Kopf. "Nein. Ich hab habe angst zu versagen.", Stirnrunzelnd starrte Sora sie an. "Es...es ist nicht so, dass ich angst habe, zu schwach zu sein. Nur die richtige Entscheidung im richtigen Moment zu treffen und der ganze Druck, der dann auf einem lastet ist unerträglich. " , sie pausierte kurz und atmete tief ein und aus. "Bisher hab ich nie darüber nachgedacht. Aber jetzt, wo wir dem Ziel...oder dem Ende, so nahe sind. Da ging mir das ganze durch den Kopf.", verständnisvoll blickte er sie an. Er wusste nämlich, wie sie sich fühlte, denn er empfand es genauso. Er wollte etwas erwidern, doch wurde von ihr unterbrochen. "Was ist, wenn ich nicht rechtzeitig Vitga bei euch anwende?! Oder ich einen falschen Zauber anwende?! Was ist, wenn ich nicht an deiner Seite bin, wenn du mich brauchst?! Ich könnte.-", ruckartig wurde sie unterbrochen, als Sora sie an beiden Schultern packte. "Hör mir zu, Kairi.", setzte Sora streng an, während die Genannte mit weit aufgerissen Augen ihren gegenüber anstarrte. "Bisher hast du alles fabelhaft gemeistert und ich versteh, wie du dich fühlst.", er nahm seine rechte Hand von ihrer Schulter und hielte diese mit geballter Faust nun vor seiner Brust. "Glaub mir, Kairi! Wir werden es schaffen! Wir werden das Richtige tun, sobald wir merken, dass es der richtige Zeitpunkt dafür ist. Ich vertraue und glaube an dich und ich verspreche dir, dass wir Xehanort besiegen werden. Egal was kommt oder geschehen wird. Darauf gebe ich dir mein Wort!" Mit seinem bekannten weiten Lächeln strahlte er Kairi an. Diese nahm erst seine Worte auf und lächelte ihn sanft zurück an. "Du hast Recht.", sagte sie leise und nickte langsam. Daraufhin stand Sora auf, klopfte sich den vermeintlichen Staub ab und reichte ihr anschließend die Hand, die sie erst zögernd aber dann mit Schwung, annahm. Mit Leichtigkeit zog er sie nach oben und grinste. "Mach dir keine Sorgen, Kai. Es wird alles gut gehen, versprochen.", zuverlässig schaute nun zu den Sternen hoch. Er selbst wunderte sich, woher auf einmal diese Zuversicht kam. Aber er war sich, danke ihr, sicher, dass alles gut werden würde. Sie selbst nickte mit einem Lächeln ihn zu und schaute wie er in den Sternenklaren Himmel. Es war kurz ruhig zwischen ihnen und Kairi schaute aus den Augenwinkeln heraus zu Sora hin, der immer noch von einem Ohr zum anderen grinste. Ein leichter Rotton legte sich über ihre Wangen. Ihr Blick fiel dann auf seine linke Hand. Diese starrte sie gefühlt eine halbe Ewigkeit an, bis vor sie ihren Mut - und mit einem noch roten Gesicht – zusammennahm und nach seiner Hand griff. Verlegen blickte sie schnell nach unten, während Sora überrascht sie ansah. Er lächelte sie zaghaft an und drückte kurz sachte ihre Hand. So nach dem Motto, dass es völlig in Ordnung - und mehr als - für ihn war. Kairi musste darauf ein breiteres Grinsen verkneifen und biss deswegen auf ihrer Unterlippe herum. Ihr Grinsen jedoch versiebte, als Sora ihre zierliche Hand los ließ. Fragend hob sie ihren Kopf an und ihr Atem stockte für einen kurzen Moment. Sora hob nämlich beide Hände an und platzierte sie jeweils an ihrer Schulter. Dann zog er langsam und mit Vorsicht ihre Kapuze runter, bis ihre Haarpracht völlig zu sehen war. Sora verweilte für ein paar Sekunden in dieser Pose und sah die Rothaarige intensiv an. Kairi indes war wie Trance. Die Augenlider nur noch halb geöffnet, starrte sie schon fast sehnsüchtig auf die Lippen von Sora. Als würde er ihre Gedanken lesen können, kam er ihren Wunsch entgegen. Zaghaft umfasste er ihr Gesicht, schloss seine Augen und beugte sich leicht zu ihr nach vorne. Sachte presste er seine Lippen auf die ihre und übte einen leichten Druck auf sie aus. Es dauerte keine zehn Sekunden und er ließ von ihren rosigen Lippen ab. Mit vernebelten Blicken starrten sie sich an. "Kairi?", besagte wurde hellhörig. "Kann ich....kann ich es nochmal machen?" Ohne ihm zu antworten, riss sie ihn zu sich herunter und drückte ihren Mund schon fast gewaltsam auf seine. Diesmal umschlang sie mit ihren Armen seinen Körper und krallte sich mit ihren Fingern an seiner Weste fest. Wie beim ersten Mal, verweilten sie nicht lange in der Position und Sora sah sie mit rosa Wangen an. Ein schiefes Lächeln bildete sich auf seinen Lippen und er rieb sich verlegen an der Wange. Kairi selbst strich sich eine Haarsträhne hinter ihr Ohr und kicherte. "UWAAAAAAH!", erschrocken fuhren Sora und Kari herum und stellten sich in Kampfposition hin. Verwundert mussten beide feststellen, dass kein Feind zu sehen war, sondern Donald und Goofy beide auf dem Boden lagen. Beide Türen von Yen Sids Tower waren sperrangelweit aufgerissen. "Donald?!" "Goofy?!", die beiden Schlüsselschwertträger rannten auf die beiden zu. "Hey, ist alles in Ordnung bei euch? Was habt ihr denn wieder angestellt?", fragte Sora misstrauisch und stemmte seine Hände an den Hüften ab. Goofy, der sich als erstes aufraffte, kratzte sich kurz am Kopf und plauderte wie ein Vögelchen los. "Weißt du ,Sora. Donald meinte, dass es eine gute Idee wäre, euch zu beobachten und.- HYAU!" "Sei ruhig, Goofy!", quackte Donald und fing an ertappt zu lachen. "Hehehehe....wir äh. Wir kamen nur zufällig vorbei und.- LAUF GOOFY! Quauauauck!", damit rannte Donald so schnell wie er konnte - mit Goofy im Schlepptau - in den Turm hinein und stürmte die Treppen hinauf. "Donald!", rief Sora hinterher und war drauf und dran dem Enterich zu folgen. Doch eine Hand hielt ihm am Arm fest. "Lass sie ruhig gehen.", kicherte Kairi und versteckte ihre Arme hinter dem Rücken. Unsicher verschränkte er seine Arme hinter seinem Kopf, bis vor er anschließend grinste. "Gut, dass sie bzw. wir dich haben, Kairi.", verlegen legte Kairi ihre Hände übereinander. "Aber ohne dich wären sie nicht so, wie sie sind.", erwähnte die rothaarige und lächelte ihren Gegenüber an. Sie tauchte dann ihre rechte Hand in ihre Tasche und holte ihren Glücksanhänger raus. Diesen brach sie in der Hälfte durch, woraufhin Sora erschrack. "Kai.-!" "Hier. ", sie drückte ihm die eine Hälfte des Anhängers in die Hand. "Ich wollte schon immer mit dir die Papu Frucht teilen.", erläuterte sie ihr Handeln und steckte ihren Teil des Anhängers wieder zurück in die Tasche. Sora´s Gesichtsfarbe ähnelte dem einer Tomate. "Wenn wir wieder auf der Insel des Schicksals sind, lass uns eine echte Frucht teilen.", schlug Sora vor und hob den kleinen Finger. "Versprochen?" "Versprochen!", versicherte er und grinste über beide Ohren. Kairi schmunzelte und hakte ihren kleinen Finger mit seinen zusammen. ------------------------------------------------------------------------------------------- Kairi lag in dem Gästebett von Yen Sid und beobachtete, wie Sora in dem anderen Bett vor sich hin schnarchte. Sie würde als eine der Prinzessinen des Lichts dafür sorgen, dass niemanden etwas geschieht. Vor allen Dingen, dass Sora nichts zustoßen würde. Mit neuem Mut und Tatendrang schloss sie die Augen und murmelte leise: "Sora. Bleib immer so, wie du bist." ------------------------------------------------------------------------------------------- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)