Able von DokugaCoop ================================================================================ Kapitel 61: Able 5 - Vanitas ---------------------------- "...Du hasst sie....Ich spüre deinen Zorn." Sprach eine weibliche Stimme in der Dunkelheit. "Sie haben dich im Stich gelassen, sie haben dich verraten! Freunde..., du brauchst sie nicht. Wir sind jetzt deine Freunde. Wir lassen dich nicht im Stich. Wir sind für dich da. Komm..., berühr mich, spür mich! Vergiss alles um dich herum, konzentrier dich nur auf mich!" Eine eiskalte, blasse Hand berührte den entblößten Oberkörper einer weißhaarigen Elfen-Frau. "Hah...ah..., küss mich! Fühle das Verlangen nach mehr und doch..., spüre nichts. Niemand kann dich mehr verletzen, denn du bist jetzt...einer von uns." "Ich habe mir Zeit gelassen. Ich hoffe Ihr seid mir nicht böse, Gebieter. Bevor diese Welt zugrunde geht, musste ich diese Schönheit der Welt auskosten..., zumindest von dem, was noch übrig geblieben ist. Die Welt hat sich nämlich verändert, mein Lord. Die Menschen haben sich weiterentwickelt. Sie haben Geräte für ihre gegenseitige Vernichtung gebaut, ahaha, so eine wundervolle Geste, nur um den Tod und somit Euch zu huldigen." Erzählte der blondhaarige Schönling vor sich hin. Seine Worte schienen nicht verloren zu gehen, sondern sie gelangten zu einem schlafenden Individuum, was auf seinem düsteren Thron, in einer fremden, leeren Welt, ruhte. "Zeit hat keine Bedeutung, Halarl." Erwähnte die langhaarige Elfenfrau, während sie sich auf dem Schoß des so fünfmal größeren Wesens befand. "Wenn es dir Freude bereitet, dann ziehe die Umgebung dem Töten vor." "Es war nur von kurzer Dauer, Schwesterherz. Wie steht es um unseren Bruder? Er hat sich doch sicherlich nun mit seiner Gesamtsituation abgefunden, oder?" "Er wartet lediglich auf seinen Einsatz, sowie wir alle....Du bist jetzt unser Bote." "Wie auch einst." "Als erster Reiter ist es deine Pflicht den Sterblichen zu verdeutlichen, dass ihre Zeit gekommen ist. Sie sollen ihre verlorene Angst wiederfinden. Schmackhafte, zuckersüße Angst." "Das erregt dich, nicht wahr?" "Hmm, ich kann es kaum erwarten auf diese Welt losgelassen zu werden." Verführerisch lehnte sie sich an das Wesen, mit der purpur-schwarzen Rüstung, auf das sie saß. "Über zweitausend Jahre ist es her..., aber es ist nichts im Vergleich zu dem, was unser Vater erdulden musste." "Halarl." "Was hast du gesagt?" Fragte Ronoxe Mephil, der von seinem Rundflug zurückgekehrt war. "Ich habe euch aus gutem Grund hierher gerufen." In diesem Moment saßen alle Able um den großen, runden Steintisch im Tempel der Zukunft, wie früher. Die zersetzte Stelle des Tisches, an der einst der Gift-Able saß, war leer. Ronoxe, Charles, Leila und Yutono bemerkten es dann immer, wenn sie sich im Saal trafen und Informationen miteinander austauschten, was in letzter Zeit jedoch nicht geschah. "Ich habe mich dazu entschlossen, euch jede Einzelheit zu erzählen. Vorerst bedanke ich mich jedoch bei Yutono für ihre Kooperation. Ich weiß, dass die Zeiten momentan...keine freundschaftlichen Verhandlungen zulassen. Die Situation zwischen der UDZ-Alliance und Akatsuki Nii Kaku ist angespannt. Doch das lassen wir jetzt außen vor." "Das wurde auch Zeit, Mephil, dass du uns endlich erklärst was hier los ist." Meinte Rasek zu ihm. "Du sprechen von Halarl. Wer das sein?" Fragte ihn Sishak. "Halarl ist der erste apokalyptische Reiter der Vanitas." "Wie kommst du plötzlich auf diesen Namen?" "Die mittleren Berge, nahe Kislev, wurden vernichtet, Nira. Das ist kein natürliches Phänomen gewesen, darüber bin ich mir im Klaren. Und da wir nun wissen, dass das Buch existiert und Jusatsu tot ist, würde es mich nicht überraschen, dass Sabazios das besitzt, wonach er gesucht hat. Die Siegel sind wieder an Ort und Stelle. Und nun werden sie sich nach und nach öffnen." "Und was bedeutet das?" Fragte Josi den Feuer-Able mit neugierigem Blick. "Dass wir nur noch wenig Zeit haben....Daher traf ich die Entscheidung dieses Treffen einzuberufen, damit ihr vorbereitet seid." Auch Yutono und sämtliche Mitglieder von ANK waren anwesend, um sich das Gespräch mit anhören zu können. Es war immerhin Dokugakure, wo sich die Able befanden. Der Yakukage besaß das Recht alles zu erfahren, was mit der Welt und den Ablen passierte. "Es fing alles vor dem "Jahre Null" an. Ihr kennt es, die Geburt von Jesus und...dergleichen. Da haben sie euch nicht gerade die ganze Wahrheit erzählt. Bevor Jesus "geboren" wurde, fielen sie in Durkan ein: die "Vanitas". Die Siegel öffneten sich. Ein Siegel braucht Wochen, um sich zu öffnen. Das erste benötigt nur eine Woche Zeit und danach steigert es sich jeweils um sieben Tage, je nach Siegel. Das erste beherbergte den weißen Reiter. Sie nannten ihn Halarl, der "Reiter des Lichts". Am Anfang wurde er als eine Art Retter angesehen, doch die hoffnungsvolle Erwartung der Menschen hat uns alle getäuscht. Das zweite Siegel ließ Chimere frei, sie war die rote "Reiterin der Lust". Sie zeigte den Menschen, wie man seine Gelüste im größten Maße ausleben konnte. Chimere wurde vergöttert. Die Lust war ein Quell des Lebens. Zumindest...wollte sie ihnen das weiß machen. Die Menschen haben sich schnell, der Lust willen, untereinander bekriegt. Und DAS, meine Freunde, ist der springende Punkt. Die Lust ist hierbei das übergreifende Übel. Sie kommen aus dem Jurachiso, um euch nicht nur nach dem Leben zu trachten, sondern auch...." Stille kehrte ein, die Able und ANK warteten gespannt auf Mephil's Worte. "Was wollen sie denn...?" Fragte Josi neugierig nach. Mephil zögerte. "Es wäre mir lieb, wenn du es nicht hören müsstest, aber...es ist auch zu deinem Wohle. Sie wollen jeden Einzelnen, der sich für sie als würdig erweist, vergewaltigen. JA, es mag sich zuerst lächerlich anhören, aber bitte hört mir erst einmal zu! Die Vanitas besitzen keinerlei Gefühle. Nur das Verlangen nach Schmerz, Blut und körperlichen Gelüsten stillt ihren unersättlichen Hunger. Ein Hunger...dem sie nicht Herr werden können. Trotz dessen stärken sie sich somit." "Das ist...ähm, krank?!?" "Ja, Rasek, das trifft es auf dem Punkt. In dieser Zeit konnte man sich gar nicht vorstellen, wie sehr der Teufel sein Unwesen trieb." "Ich verstehe....Daher besitzt du kein Geschlechtsteil." Teilte Leila ihnen mit. "Wo schaust du hin?" Lachte Ronoxe. "Das ist...korrekt, ja. Es ist genau diese eine Sache, warum wir Able erschaffen wurden: um das Gefängnis des Zerstörers zu bewachen und seine Diener zu bekämpfen. Diese Aufgabe ist unser wahrer Lebensinhalt. In diesem Fall sind es die sogenannten "Vanitas", oder wie die Meisten sie auch kennen: "Die apokalyptischen Reiter". Das ist auch der Grund, warum die erste Generation nicht wusste, wie es ist ein gewisses Verlangen zu verspüren. Wir kämpften nur für den Schöpfer und die Götter. Ich bin das einzige noch existierende Beispiel eines Ables der ersten Generation. Kein Hunger, kein Durst, kein Stuhlgang, keine Begierden." "Doch du konntest Liebe fühlen. Du hast dich in Mania verliebt." Erwähnte Vladimir mit seinem russischen Akzent beiläufig. "...So etwas, wie damals, habe ich noch nie gespürt..., aber das ist jetzt nicht unser Gesprächsthema." "Verzeih..., es war dumm von mir die Vergangenheit wieder hochzuholen." "Es ist in Ordnung. Aus der Vergangenheit und den eigenen Fehlern können wir viel lernen. Wie dem auch sei: Wir Able waren die perfekte Waffe gegen das bevorstehende Unheil. Doch diese Waffe wurde Stück für Stück von den Vanitas zerschlagen. Als sie erschaffen wurden, waren wir unserem Gegner ausgeliefert. Coba's Kinder waren viel stärker als wir." "Das...hört sich beunruhigend an. Doch was ist mit den anderen Reitern? Es sind doch vier, oder?" "Ja, Charles. Der dritte, schwarze Reiter, Zasd, war das sogenannte "Gleichgewicht"....Dieser hat meinen guten Freund getötet, Apalgos, den Licht-Able." "Und wer ist der letzte von ihnen?" Befragte ihn Rasek. "...Death. Der vierte Reiter. Der "Reiter des Todes". Ab diesem Zeitpunkt war es ihnen klar: die Reiter waren nicht dazu da, um die Welt zu bessern, nein, es trat das Gegenteil ein. Alle vier Reiter wurden äußerst gewalttätig. Sie haben die Hoffnungen der Menschen aufgebaut und sie daraufhin leiden lassen. Die Zeit war so schrecklich, dass sie diese mit allen Mitteln verdrängen wollten. Nach unserem..."Sieg", herrschte unvorstellbare Trauer und Verzweiflung." "Also...haben die Menschen diese Geschichte gedreht und gewendet, wie sie es brauchten?" "So ist es, Nira. Doch nur zum Teil. Zwar könnt ihr heutzutage noch einige Zeilen über die apokalyptischen Reiter lesen, doch dies ist nur Gerede. Die Menschen sind den Tatsachen aus dem Weg gegangen. Diejenigen, die ihre wahren Erfahrungen über die apokalyptischen Reiter niedergeschrieben haben, wurden bei lebendigem Leibe verbrannt." "Warum das so sein?" "Weil die Menschen diese Zeit verdrängen wollten." Erklärte Nira den wissbegierigen Sishak. "Ja..., mit allen Mitteln. Sie hatten unvorstellbare Angst gehabt. Auch nur ein einziges Wort, sei es "Reiter" oder "Vanitas", sicherte jemanden den sofortigen Tod. Es musste nur ein Wort sein, womit man die Vanitas in Verbindung bringen konnte. Niemand sollte, in der Zukunft, von den Vanitas wissen. Sie begannen Suizid zu begehen und sich gegenseitig zu jagen, um die Zukunft zu wahren. Die Menschen löschten sich, aus purer Verzweiflung und Furcht, beinahe selbst aus. Manche haben sich auch nur die Zunge abgeschnitten, um nie wieder ein Wort darüber zu verlieren. Ihr Geist und ihr Wille wurde gebrochen, ihre Seelen und Körper litten unvorstellbare Qualen. Der Zerstörer ist die ultimative Macht des Leids, sowie des Todes. Er ist der Sohn des Schöpfers, ein Feind jeglicher Regel des Lebens, ein Wesen was dazu erschaffen wurde das Leben auf ewig zu verdammen und zu unterdrücken. Selbst nach dem Sieg blieben die Menschen für eine lange Zeit hilflos. Aber es gab Ausnahmen, wenn auch nicht viele. Die Frage war, zu jener Zeit: Sollen die Menschen in ständiger Angst vor den Vanitas leben? Mussten sie fürchten, dass sie wieder zurückkehren? Nein..., so durfte es nicht sein! Die Götter sandten, zu dieser Zeit, viele Propheten zu den Menschen nach Durkan. Jesus, ein Prophet des Wassers, war einer von ihnen. Sie wussten es zu verhindern. Die Propheten sprachen den Menschen den nötigen Mut zu, den sie brauchten. Sie glaubten endlich wieder an etwas, so konnten sie den Weg ihrer Zukunft beisteuern. Das Jahr Null brach an....Ein neuer Lichtblick der Hoffnung. Doch...für mich ist dieses immer noch mit immensen Verlust verbunden. Letztendlich wusste ich diese Geheimnisse für mich zu behalten. All das bleibt unter uns! Die Menschen werden merken, wenn es soweit ist." Vladimir sah zu Mephil, stand auf und schlug dabei seine Fäuste auf den Tisch. "Wir können sie nicht ihrem Schicksal überlassen, wenn es tatsächlich so sein sollte! Sie müssen sich darauf vorbereiten!" "Doch, das müssen wir." "Wie kannst du nur so etwas behaupten?!?" "Die Menschen haben keine Chance gegen sie! Die Reiter werden sie versklaven, sie auseinander nehmen und sogar schlimmeres. Ihr habt ja keine Ahnung, mit wem ihr es hier zu tun habt! Nur ein göttliches Wesen kann ihnen Schaden zufügen, besser gesagt: ein Able oder ein Prophet. Fast alle Able sind gestorben! Ich bin DER EINZIGE, der übrig geblieben ist! Wir mussten uns verbünden, um sie zu überwältigen. Die Vanitas werden Jagd auf euch machen! Sie sind Götter-Schlächter, sie töten göttliche Wesen. Sie besitzen einen Spürsinn dafür die wahren Kinder Gottes ausfindig machen zu können. Es sind Jagdhunde, die nur für eine Sache existieren: zu vernichten, egal ob Leben oder Landschaften. Sie werden Dinge tun, die euch unangenehm sein werden. Schaltet es in euren Köpfen aus! Scham oder ähnliches bringt hier rein gar nichts. Bald wird hier die Hölle los sein, und das meine ich wortwörtlich." "Ich war schon in der Hölle, so berauschend ist es da nun auch wieder nicht." Erwähnte Ronoxe. "Dann wird dir diese, angeblich gezeigte Hölle, wie ein Paradies vorkommen...." Leicht verärgert starrte Ronoxe den Feuer-Able an. "Und wie gehen wir jetzt weiter vor?" Fragte Charles in die Runde. "Wir müssen Halarl finden, der sich, dem Anschein nach, auf Linos herumtreibt und ihn vernichten, damit der Öffnungsvorgang der sieben Siegel unterbrochen wird. Die einzige Chance, wie wir siegen können...." Als die Versammlung endete, sprach Ronoxe noch ein letztes Mal mit Mephil, bevor er sich auf dem Weg machte um den ersten Reiter ausfindig machen zu können. "Hölle scheint dein Lieblingswort zu sein. Doch ob du es glaubst oder nicht: ich war dort!" "Das Wort, Ronoxe, wurde nicht durch Einfallsreichtum in den Wortschatz der Lebenden eingefügt, sondern es wurde seit dem Augenblick erschaffen, als die Vanitas Durkan betraten und es verunstalteten. Seit diesem Augenblick gab es den "Teufel" und die "Hölle". Diese manifestiert sich aus dem Glauben der Menschen heraus. Satan, oder auch der sogenannte "Widersacher", ist nur ein weiterer Abkömmling des Zerstörers. Ob du es wahr haben willst oder nicht....Du bist nur ein weiterer Bote der Zerstörung. Du besitzt einen geringfügigen Teil der Macht des Zerstörers in dir, durch den Glauben der Menschen....Sieh dich vor!" Schweigsam blickte Ronoxe Mephil bedenklich an, der langsam in einem Flammenmeer von der Bildfläche verschwand. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)