Schicksal oder Bestimmung? von XxGirlyxX ================================================================================ Kapitel 10: Das Ritual ---------------------- Nervös knubbelte sie an ihren Fingern, was auch dem Lord nicht entging. „Beruhig dich, das ist alles halb so wild!“, sagte er leicht genervt, da er sich so nicht auf seine Arbeit konzentrieren konnte. „Du hast leicht reden!“, murmelte sie mehr zu sich, als zu ihm und schaute dabei weiterhin nervös aus dem Fenster. Er konnte ein leichtes knurren, knapp unterdrücken. Was bildete sich diese Frau nur ein? Gerade als er etwas erwidern wollte, klopfte es plötzlich an der Tür. Die Antwort, die er eben noch geben wollte, schluckte er runter und rief stattdessen nun etwas lauter „Herein!“ Kagome blickte erschrocken zu der Tür. Jetzt würde es wohl ernst werden. Die Tür wurde wie vom Lord befohlen, aufgeschoben. In den Raum traten nun mehrere Männer, welche wie sie vermutete, hauptsächlich, wenn nicht sogar komplett aus Yokais bestand. „My Lord! My Lady“, sprachen seine Untergebenen ihn höflichst an, verneigten sich vor ihrem Lord und wiederholten das gleiche bei der Schwarzhaarigen. Diese schaute sich daraufhin verwirrt im Raum um. Sie konnten doch nicht etwa sie mit „My Lady“ meinen? War sie vielleicht so sehr in Gedanken versunken gewesen, dass sie nicht wahrgenommen hatte, dass sich noch eine weitere Frau im Raum befand? „Du bist damit gemeint!“, beantwortete ihr der Lord, ihre unausgesprochene Frage, woraufhin sie ihn verwirrt anschaute. Wieso sollte man ausgerechnet sie mit diesem Titel anreden? Sie hatte doch gar keinen, geschweige denn einen höheren Stand in der Hierarchie? „Sie müssen doch nicht so förmlich sein!“ versuchte sie den Beratern nun begreiflich zu machen. „Sie können mich ruhig Kagome nennen!“ und hob dabei peinlich berührt ihre Hände. „Natürlichen müssen wir das, sie sind doch unsere Lady!“, antwortete ein älterer Herr und verbeugte sich erneut tief vor ihr. „Nein, nein, nicht doch, sie irren sich! Ich besitze wirklich keinen Titel! Sehen sie doch, ich bin ein ganz normaler Mensch!“ und deutete nun mit Nachdruck auf sich selbst. „Noch My Lady! Noch! Doch das wird sich schon bald ändern!“, antwortete nun ein anderer der Berater. Wie konnte sie ihnen denn nur begreiflich machen, dass sie vielleicht gar nicht die ist, von denen sie annahmen, dass sie es war? Das war alles so verwirrend wie sie fand. Doch dann machte es bei ihr klick. Sie waren sich zu hundert Prozent sicher, dass es sich bei ihr, um die „verschollene“ Inu-Daiyokai handelte. Doch hatte sie dann doch trotzdem immer noch keinen Titel? Sesshoumaru als Erbe des Westens besaß diesen, aber doch nicht sie! Irritiert wie auch hilfesuchend, blickte sie zum Lord, welcher das ganze wohl nur von der zweiten Reihe aus beobachten wollte, anstatt die Dinge klar zustellen. Er machte keinerlei Anstalten, sich bei dem Gespräch einzuklinken, weshalb sie aufgab und den Kopf leicht hängen lies. Sie würden ja schon bald eine Antwort erhalten, ob so oder so. Auf der anderen Seite wunderte es sie nicht sonderlich, dass er sich aus dem Gespräch raus hielt. Zum einen war sie ein Mensch, zum anderen hatte er mit der ganzen Angelegenheit nichts zu tun. Wobei es sie schon irritierte, dass die Berater ausgerechnet sie mit „My Lady“ ansprachen. Sie nannten ihn ja schließlich „My Lord“. Sie konnten ihn doch schlecht mit ihr auf eine Ebene setzen? Es wunderte sie ehrlich gesagt schon, dass er sie nicht maßregelte. Bestand er doch sonst so auf Titel und Stand, ignorierte das jetzt jedoch komplett. Im Raum war es still geworden. Keiner sagte ein Wort, was es Kagome ermöglichte, sich die Berater etwas genauer zu betrachten. Nun viel ihr auch auf, dass sich unter den Beratern ein Mann befand, welcher herausstach und anders als die anderen gekleidet war. Er trug einen weißen Kimono, welcher mit vielen roten kreisen versehen war. Über dem Kimono, trug er eine Art Cape, welches so rot wie die Punkte auf seinem Kimono war. Sie vermutete, dass es sich bei eben diesem, sicher um den Hexer handelte. Die Berater stattdessen, trugen ihre Kimonos eher in gedeckteren Farben, wie braun, ocker oder beige. „Nun sprecht endlich!“, durchbrach der Lord genervt und mit einem leichten Knurren die Stille. Er stammte eben doch vom Hund ab, wie Kagome feststellte. Auch sein Bruder hatte damals schon immer die Angewohnheit zu knurren, wenn ihm etwas nicht passte. Der Weißhaarige erweckte den Eindruck, als wollte er die Sache endlich hinter sich bringen, damit er seiner Arbeit wieder nachgehen konnte und sie, wie sie vermutete, endlich wieder loswurde. Sie richtete ihren Blick Richtung Tisch. Der Papierkram häufte und stapelte sich bereits darauf. Schreibarbeiten schienen nicht zu seiner Lieblings Aufgabe zu gehören. „Entschuldigt My Lord!“, antwortete einer der Berater stotternd. Wusste er schließlich, zu was sein Meister Fähig war. „Alle Vorbereitungen wurden getroffen. Wenn ihr wünscht, können wir das Ritual heute schon durchführen!“. Es herrschte einen Moment schweigen im Büro, bis der Lord seine Stimme erhob. „Nun gut!“, sprach er, stand von seinem Stuhl auf und ging um den Tisch herum. „Wo wird es stattfinden?“, fragte er monoton. Innerlich sah es in ihm jedoch etwas anders aus. Er würde natürlich nach außen hin niemals zugeben, dass ihm das ganze nicht geheuer war. Denn sollte sie die sein, wovon er leider ausging, hatte er schon bald ein riesen Problem am Hals. Ob sie wohl bereits was ahnte? „My Lord! My Lady! Folgen sie mir bitte!“, ergriff der Hexer nun zum ersten Mal das Wort und deutete in den Flur. Sie taten worum sie gebeten wurden und folgten dem Hexer, wie auch den Beratern durchs Schloss. Auch hier musste Kagome mal wieder feststellen, war sie eine Niete, was die koordinationsfähigkeit betraf. Doch irgendwie würde sie später schon wieder zurück zu ihrem Zimmer finden. Ein anderes, vielleicht weitaus größeres Problem, lag jetzt erst einmal vor ihr. Je länger sie gingen, desto mulmiger wurde ihr zumute. Alleine die Vorstellung, dass sie wirklich die, von der sie geredet hatten sein könnte, machte sie schier verrückt. Sie richtete ihren Blick auf den Lord, welcher etwas vor ihr Lief. Er machte ihr nach wie vor nicht den Eindruck, als würde ihn das ganze interessieren. Jedoch wusste sie auch, dass er ein ziemlich gutes Pokerface besaß. Auch, dass er nicht immer so kalt war, wie er tat. Das hatte sie schließlich schon am eigenen Leib erfahren, auch wenn sie nicht wusste, wieso er seit neuestem so zu ihr war. Was sie nicht wusste, sie lag mit ihrer Vermutung bezüglich des Pokerfaces nicht allzu falsch. Er ließ sich nach außen hin zwar nichts anmerken, jedoch beschäftigte ihn das ganze doch mehr, als er zugeben würde. Schließlich hatte das Ritual mehr zu heißen, als er Kagome bis jetzt gesagt hatte. Wie hätte er ihr das auch bitte sagen sollen? Und sie konnte ihm glauben, wenn er eine andere Chance gehabt hätte, hätte er sie ergriffen. Doch es wurde bereits vor langer Zeit beschlossen und er war nun mal der Lord, also musste er sich fügen. So liefen sie, die meisten in ihre Gedanken versunken, dem Hexer hinterher. Zuerst in den Garten und von da in eine Art Altar Raum. Als sie hinein kamen, viel ihr sofort auf, das die Wände und Säulen mit Zeichnungen versehen waren. Als sie genauer hinsah, stellte sie fest, dass es sich bei den Zeichnungen um Inu-Yokai, in Menschlicher, wie auch tierischer Gestalt handelte. Ob Sesshoumaru oder auch Toga an den Wänden verewigt wurden? Fragte sie sich, hatte jedoch keine Zeit, sich den Raum länger anzuschauen, da sie bereits ungeduldig von den anderen erwartet wurde. Sie holte sie wieder auf und schaute sich den Raum vor ihr erneut an. In der Mitte befanden sich mehrere kerzenartige Säulen. Diese standen um einen eingezeichneten und verschnörkelten Kreis, in welchem sich, ein sich überschneidender Stern befand. Dieser wurde wie sie vermutete, nachträglich auf den Boden gemalt. Das musste wohl für das Ritual extra vorbereitet worden sein. Die Berater, stellten sich nun mit etwas Abstand zu dem ganzen in Reih und Glied auf und schauten sich das Schauspiel aus einer gewissen Entfernung an. „My Lady, ich müsste sie nun bitten, sich dieses Amulett umzulegen und sich in die Mitte des eingezeichneten Kreises zu legen!“, bat der Hexer sie und deutete auf besagten. Bevor sie sich jedoch in Bewegung setzte, schaute sie sich das besagte Amulett etwas genauer an. Es bestand anscheinend aus zwei zusammenhängenden Teilen. Einmal handelte es sich um einen Halbmond, welcher mit schnörkeln verziert worden zu sein schien und einem Kreis, in dem sich ein Stern befand, welcher in verschiedenen Farben schimmerte wenn man ihn bewegte. Wunderschön, wie sie fand, doch so etwas, sollte tatsächlich eine solche Magie erzeugen? Sie konnte das Schmuckstück jedoch nicht weiter betrachten, da sie erneut aus ihren Gedanken gerissen wurde. „Bitte legen sie sich nun die Kette um und begeben sich zu dem Stern, welcher auf den Boden gezeichnet wurde und legen sich in diesen!“, wiederholte der Hexer erneut, nun jedoch mit etwas Nachdruck. Er machte ihr einen zum einen Ungeduldigen, aber auch angespannten Eindruck. Hatte er etwa Angst vor dem Ritual? Oder glaubte er nicht an sich selber? Was ihr jedoch nicht unbedingt mehr Mut machte. Wie befohlen, legte sie sich nun die besagte Kette um, ging auf den Stern zu und legte sich in die Mitte. Sesshoumaru hatte sie, seit dem sie den Altar Raum betreten hatten, nicht einmal aus den Augen gelassen. Mit etwas Abstand zu seinen Berater, verfolgte er alles mit Argus Augen. Er hätte schwören können, dass sie einen Moment anfing zu zweifeln. Wollte sie etwa einen Rückzieher machen? Doch noch während er das dachte, hatte sie sich bereits in Bewegung gesetzt und ging auf den eingezeichneten Stern zu. Als sie lag, klatschte der Hexer einmal laut in die Hände. „My Lord! My Lady! Ich werde dann nun mit dem Ritual beginnen! My Lady, bitte schließen sie ihre Augen und rühren sich ab jetzt nicht mehr von der Stelle! Wer weiß was das sonst für Folgen mit sich bringen würde.“, letzteres murmelte er eher zu sich selbst, der Lord hörte es jedoch sehr wohl. Er traute dem Hexer seine Arbeit nicht zu, doch war er leider der Einzige Hexer in seinem nahen Umfeld, weshalb sie keine andere Wahl hatten, als auf ihn zurückzugreifen. Kagome tat wie ihr befohlen wurde und versuchte sich so gut wie möglich nicht mehr zu bewegen. Jedoch viel ihr das vor Aufregung gar nicht so leicht. Doch sie redete sich gut zu, schließlich würde sie hierbei ja nicht sterben. Oder? Gerade viel ihr ein, dass sie über eine solche Eventualität gar nicht gesprochen hatten? Aber es war sicher nicht möglich, sowas hätte man ihr sicher gesagt. Oder? Aufgrund ihrer Gedanken wurde ihr nun noch mulmiger zumute. Um sie herum war es mittlerweile mucksmäuschenstill geworden. Man hätte eine Stecknadel fallen hören können, als dann der Hexer endlich anfing und ihr unbekannte Wörter vor sich hin murmelte. Mal war er dabei leiser, mal lauter. In den ersten Momenten, hatte sie nicht das Gefühl, als würde sich was ändern, was zuerst ihre Meinung bestätigte. Sie hatte ihnen ja schließlich gesagt, dass sie nicht die war, für die sie sie hielten. Wobei sie auch zugeben musste, dass sie die Tatsache etwas enttäuschte. Doch bereits im nächsten Moment, hatte sie das Gefühl, als würde von ihrem Körper eine Art Vibration ausgehen, die sie noch nie gespürt hatte. Ob die anderen im Raum das auch wahrnahmen? Oder hatte sie sich das nur eingebildet? Was sie jedoch nicht wusste, sie bildete sich die Vibrationen nicht nur ein, auch die anderen nahmen die Veränderung wahr. Sie hatte das Gefühl, als würden die Vibrationen immer stärker werden, doch durfte sie sich nicht bewegen. Die anderen schauten nach wie vor gespannt auf die junge Frau, welche bis vor kurzem noch auf dem Boden gelegen hatte, mittlerweile jedoch in der Luft schwebte. Wie von Geisterhand, hatte sie sich in die Luft erhoben. Sesshoumaru vermutete, dass sie nicht mitbekam, dass sie schwebte. Wüsste sie das, würde sie, wie sie nun mal war, sicher hysterisch schreien. Leider bestätigte die Tatsache, dass der Zauber zu wirken schien auch, dass sie die war, nach der er mehr oder weniger gesucht hatte. Der Hexer wurde nun in seinem Gemurmel immer lauter, ging sogar in ein leichtes Singsang über. Die Säulen die sie umgaben, fingen plötzlich an, wie eine Art Dunst abzusondern, sodass sie von diesem umhüllt wurde. Sie hatte das Gefühl, als würden ihre Kleider plötzlich an ihr zerren, musste sich jedoch zur Vernunft rufen, ihr wurde schließlich strickt befohlen, sich nicht zu bewegen. Die anderen nahmen nun ein Licht aus dem Dunst wahr. Das Amulett, welches ihr um den Hals hing, erhob sich von ihrer Brust und begann Hell zu strahlen, sodass sogar Sesshoumaru, welcher das ganze genau beobachtete, seine Augen etwas zusammenkneifen musste. Nun schrie der Hexer beinahe und wedelte mit seinen Armen wild in der Luft umher, bis Plötzlich ein lauter Knall ertönte. Ein starker Windstoß rang die Anwesenden zurück und plötzlich, von einer auf die andere Sekunde, wurde es um sie herum wieder dunkel. Alle bis auf den Lord, hatten zum Schutz ihre Arme vor ihre Gesichter gehoben um sich zu schützen und lugten nun vorsichtig durch die Finger hindurch. Vorsichtig ließen sie ihre Arme wieder sinken. Die Blicke richteten sich wieder auf die junge Frau, welche wieder zurück auf den Boden gesunken war und sich nun nicht mehr weiter rührte. Sie würde doch noch leben? Dem Hexer stand nach Beendigung des Zaubers, der Schweiß auf der Stirn und rang nach Atem. Es schien ihn mehr Kraft gekostet zu haben, als er erwartet hatte. Erschöpft sank er zu Boden und richtete seinen Blick abwartend auf die Schwarzhaarige. „Ihr könnt nun zu ihr!“, forderte der Hexer Sesshoumaru immer noch schnaufend auf. Der Lord setzte sich in Bewegung und ging auf die am Boden liegende Frau zu. Er blieb vor ihr stehen und besah sie sich nun etwas genauer. Sie atmete noch. Sie hatte sich tatsächlich verändert, stellte er direkt fest. Ihre Ohren ähnelten den seinen und liefen spitz zu, machten nur einen nicht so kantigen Eindruck wie es seine taten. Sein Blick wanderte nun von ihren Ohren zu ihrem Gesicht. Direkt vielen ihm ihre Male auf den Wangen auf. Auf jeder Backe einen magentafarbener streifen. Sie hatte auch ein blauviolettes Mal auf der Stirn, jedoch ähnelte es nicht dem seinen. Ihr Mal hatte zwar die gleiche Farbe, allerdings war es kein Halbmond, sondern ein Kreis. Ob es einen Mond darstellen sollte? Sie war es also wirklich! Er ging in die Knie und hob wie damals auf der Lichtung, ihren Kopf leicht an. Zuerst zeigte sie keinerlei Regung, doch langsam begannen sich ihre Augenlider zu bewegen und zu zucken. Und dann war es endlich soweit. Sie öffnete ihre Augen, wenn auch etwas zögernd. Gold traf auf Gold. „Se-Sesshoumaru?“, flüsterte sie und blickte zu dem weißhaarigen hinauf, welcher ihr direkt in die Augen sah. Sie versuchte aus seiner Mimik etwas zu lesen. Hatte das Ritual nun funktioniert oder nicht? Sie fühlte sich auf der einen Seite, als würde sie vor Energie nur so strotzen, doch auf der anderen Seite könnte sie gerade keinen Finger krumm machen. Der Hexer, welcher sich wohl wieder etwas von den Strapazen erholt hatte, trat nun auf die beiden zu und besah sich sein Werk genauer. „Es ist vollbracht, es hat geklappt!“, jubelte er als er sie sah und sprang freudig durch den Raum, wodurch nun auch die restlichen Anwesenden sich trauten näher zu treten. „My Lady!“, wurde sie direkt mit einem Knicks begrüßt. Was sie jedoch nur vermuten konnte, da Sesshoumaru, nach wie vor, bei ihr kniete und ihr die Sicht versperrte. Sie ahnte jedoch, dass sie das taten, da sie hier und da die Knochen der bereits älteren Generation knacksen hörte. Unter großer Anstrengung, beugte sie sich leicht nach vorne und besah sich die Männer etwas genauer. Hatten sie mit ihrer Aussage wirklich Recht? War sie nun wirklich die Inu-Daiyokai, von der sie die ganze Zeit gesprochen hatten? Sie lies sich vor Erschöpfung wieder nach unten sinken und blickte dem Daiyokai ins Gesicht. Suchte dort nach Antworten oder viel mehr nach einer Bestätigung. Da er sie jedoch nach wie vor ohne Regung anblickte und nichts sagte, musste sie sich ihre Frage wohl selbst beantworten. Soweit es ihr möglich war, blickte sie an ihrem Körper hinab. Sie hatte sich tatsächlich verändert. Sie hatte sogar ganz andere Kleidung an, wie sie feststellte. Nun trug sie ein Rosafarbenes Kleid, welches aus mehreren dünnen Lagen Stoff bestand. Ihre Sinne waren wie ihr nun auch auffiel, viel ausgereifter wie sie es vorher waren. So hörte sie den Hexer, welcher immer noch jubelnd durch den Innenhof rannte, trotz der großen Entfernung. Erst jetzt viel ihr auch auf, dass sie immer noch auf dem Boden lag und wie sie feststellte, wieder in den Armen Sesshoumaru´s. Wieso das eigentlich? Das kam in letzter Zeit öfter vor wie sie fand. Doch konnte sie sich nach wie vor keinen Reim daraus machen, schließlich mochte er sie nicht mal. Ihm wurde befohlen, sie hierher zu bringen, mehr aber auch nicht. Auch wenn sie nicht drum herum kam, dass sich auf ihren Wangen ein leichter rotschimmer bildete. Da ihr das ganze jedoch etwas zu intim wurde, versuchte sie nun aufzustehen, jedoch wollten und wollten ihre Beine nicht so wie sie wollte, weshalb zu ihrer Verwunderung, erneut Sesshoumaru ihr half. So hob er sie wie ein Gentleman hoch und stellte sie langsam auf ihren Füßen ab. Wieso war er so nett zu ihr? Sie wurde und wurde einfach nicht schlau aus ihm. Das gleiche fragte sich auch ein gewisser Lord in dem Moment. Wieso half er ihr denn bitte? Sie war schließlich Schuld an dem ganzen Fiasko, hatte sie nicht einfach da bleiben können wo sie war? In der anderen Zeit? Jetzt musste er sich tatsächlich wieder mit ihr rumschlagen. Und das schlimmste stand ihm noch bevor! Vielleicht hätte er sie doch lieber töten sollen, als er noch die Möglichkeit dazu gehabt hatte, doch jetzt war es zu spät! Sie war zwar zuerst noch etwas wackelig auf den Beinen, fand dann jedoch schnell ihr Gleichgewicht wieder. Als er das Gefühl hatte, dass sie sicher stand, trat er einen Schritt zur Seite. Da sie nun wieder sicher stand, hatte sie nun die Möglichkeit, neue Eindrücke von sich selbst zu gewinnen. Sie hob ihre Hände und blickte diese an, stellte fest, dass sie nun schlanker zu sein schienen. Ebenso ihre Nägel waren nun länger, ähnelten Sesshoumaru´s. Auch kam sie sich nun größer vor, was sich bestätigte. Sie blickte den Lord an, dem sie nun bis zum Kinn reichte. Ihr Blick viel nun auf die restlichen Anwesenden im Raum. „Ich hab mich tatsächlich etwas verändert, oder?“, fragte sie und blickte diese an. „Ja My Lady, wie wir es ihnen bereits prophezeit haben!“, antwortete ihr ein Diener und nickte ihr lächelnd zu. „O…ok. Und jetzt?“, fragte die nun Inu-Yokai etwas hilflos, total mit der Situation überfordert. Hatte sie nicht wirklich dran geglaubt, die zu sein, die sie wohl tatsächlich war. „Nun My-Lady, werden wir alles Weitere in die Wege leiten, damit das Fest nun endlich stattfinden kann!“, antwortete der Berater und klatschte dabei, erfreut in die Hände. Kagome jedoch irritierte diese Aussage, was gab es denn zu feiern? „Fest? Was für ein Fest wird denn gefeiert?“, fragte sie verwirrt. Die Berater schauten nun ihrerseits sie verwirrt an. Hatte man sie vorher etwa nicht informiert? Vielleicht hatte sie es auch nur vergessen? „Nun, also zum einen feiern wir, dass sie nun, nach so langer Zeit, endlich wieder zu uns zurück gefunden haben.“, sagte er und musste sich leicht räuspern, sprach aber weiter. „Zum anderen, feiern wir natürlich …“, doch der Berater wurde unterbrochen. Der Lord hatte ihn mit seiner erhobenen Hand zum Schweigen gebracht. Es breitete sich totenstille im Raum aus. Die Anspannung war praktisch zu spüren. Kagome war nun total verwirrt. Was war denn auf einmal los? Wollte man ihr etwas nicht sagen, was gefeiert werden würde? Wollte er sie vielleicht nicht dabei haben? Wieso reagierte er so aggressiv bei so einer lapidaren Frage? „Was ist los? Darf ich es nicht wissen? Also wenn ich nicht eingeladen bin ist das ja kein Problem, aber man kann es mir doch wenigstens sagen oder nicht?“, fragte sie und schaute dabei fragend in die Runde. Zuerst traute sich niemand auch nur ein Wort zu sagen, bis der vermutlich älteste Berater einen kleinen Schritt hervor trat und sein Word an den Lord richtete. „My Lord, haben sie es ihr etwa noch nicht gesagt?“, fragte er und ging daraufhin leicht in eine Art Schutzhaltung über. Hatte Angst vor der Reaktion des Lords. Dieser knurrte wie zur Bestätigt auf. Ja verdammt, er hatte es ihr noch nicht gesagt und zwar aus einem einfachen Grund! Er hatte gehofft, dass sie eben NICHT die Richtige war und er sie später einfach wieder nachhause hätte schicken können. Doch da hatte er leider zu seinem Bedauern falsch gedacht. Nun musste er sein elend antreten und war kein bisschen erfreut darüber! „Lasst uns alleine!“, befahl er an die Berater gerichtet und blickte Richtung Ausgang. Wenn sie es nicht besser wusste, hätte sie den Eindruck gewinnen können, dass er über irgendetwas mächtig angefressen war. Jedoch konnte sie unter keinen Umständen sagen, was ihn plötzlich so sauer gemacht hatte. War er nun wütend, dass sie eine seinesgleichen war? Aber wieso hatte er sie dann überhaupt erst hierher gebracht? Oder hatte sie etwa was falsches gesagt? Die Berater verneigten sich vor dem Lord und der Inu-Yokai und verließen wie ihnen befohlen wurde den Altar Raum. Einige Zeit lang, herrschte eisiges Schweigen im Raum, bis die Schwarzhaarige es einfach nicht mehr aushielt und ihr Wort an den Lord richtete. „Und? Was will man mir nicht sagen?“, fragte sie daher geradeheraus. Nichts ahnend, was sie erwarten würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)