Im Bann der Dunkelheit von E-L-L-A ================================================================================ Kapitel 48: Harry weiß bescheid! -------------------------------- 49. Die Wahrheit verbreitet sich…Harry weiß Bescheid… Schweigen. Absolutes, betretenes und bedrückendes Schweigen herrschte an diesem Morgen, eigentlich seit jedem Morgen nach dem Ende der Weihnachtsferien, zwischen Lavinias Freunden. Während alle restlichen Schüler um Draco, Blaise, Daphne und den anderen der Gruppe, nach fünf Tagen wieder in den normalen Wahnsinn des Schulalltags herein gefunden hatten, machte Lavinias Fehlen den Freunden mehr zu schaffen, als jeder Einzelne zugeben wollte. Vor allem Draco war seit der Rückkehr nach Hogwarts ohne seine „Schwester“ kaum noch zu genießen. Mürrisch wandelte er durch die Gänge des Schlosses und nur Astoria schaffte es hin und wieder ihn zu einem sanften Lächeln zu bewegen. Das Schlimmste für den jungen Malfoy dabei war, dass er seine tiefe Sorge um Lavinia nur teilweise mit seinen Freunden teilen konnte. Schließlich hatten sie alle keine Ahnung weshalb Lavinia nach den Ferien nicht zurückgekehrt war. Er hatte ihnen - in Absprache mit seinem Vater und Professor Snape - erzählt, dass Lavinia sich eine ansteckende und langwierige Krankheit eingefangen hatte, die ihre Magie störte und dies aufgrund von Lavinias besonderer Art von Magie eben besonders gefährlich sein konnte. Es passte Draco im Grunde überhaupt nicht sie alle Tag für Tag anzulügen und vor allem Astoria gegenüber hatte er ein besonders schlechtes Gewissen. Aber er konnte und durfte ihnen nicht mehr sagen. Er musste sie schützen und wenn sie zu viel wussten, wären sie sicherlich in irgendeiner Form eine Zielscheibe für IHN. Außerdem war er sich nicht sicher, wie sie alle auf die Tatsache reagieren würden, dass Lavinia die Tochter des Dunklen Lords war. Er glaubte zwar, dass sie – im Gegensatz zu gewissen Löwen - Lavinia nicht vollkommen verurteilen würden, aber ganz sicher war er sich nicht. Natürlich sie waren alle nicht umsonst in Slytherin. Und verdammt auch Theos Vater war wie seiner, ein Anhänger Voldemorts und er wusste, dass Theo davon wusste. Dennoch war er sich eben nicht sicher, welche Auswirkungen dies auf ihr Verhalten gegenüber Lavinia haben würde. Würden sie Angst vor ihr bekommen, nur aus der Frucht vor ihrem Vater heraus? Draco konnte sich nicht vorstellen, dass alles einfach so beim alten bleiben würde. Schließlich erinnerte er sich nur zu gut wie es ihm damit ergangen war und auch er hatte einige Zeit gebraucht um damit umgehen zu können. „Hei, Draco…wo ist denn deine kleine völlig abgedrehte Freundin geblieben? Nicht das sie hier jemand vermissen würde. Hat sie am Ende endlich kapiert, dass sie sich besser von Hogwarts fern halten soll?“, riss eine äußerst amüsiert aussehende Pansy Parkinson, Draco und die anderen aus ihrem Schweigen. „Sag mal du kannst es einfach nicht lassen was Pansy?“, entkam es Daphne, während sie ihre Gabel krachend auf den Teller fallen ließ und den Blick ihrer streitsüchtigen Mitschülerin einfing. „Zieh Leine Pans!“, fügte Blaise hinzu und auch er musterte die braunhaarige Slytherin mit strengem Blick. „Ihr habt euch wirklich ganz schön von dieser Durchgeknallten einlullen lassen. Früher hätte sich keiner von euch so weit herabgelassen, mit einer dahergelaufenen Hexe ohne Herkunft und absoluten Persönlichkeitsproblemen, überhaupt im selben Raum zu sein und jetzt seht euch an. Draco sie ist nicht eure…deine Kragenweite“, plapperte Pansy unbeirrt weiter und warf Daphne, als auch Blaise einen verständnislosen Blick zu. „Wer meine Kragenweite ist, entscheide ich immer noch selbst Pans! Wenn du endlich dein Gehirn einschalten würdest und dich wie eine reinblütige Hexe benehmen würdest, wärst du sicherlich nicht ganz aus dieser herausgefallen, aber du lernst es nicht! Ich rate dir, dich von mir fern zu halten und damit aufzuhören Dinge über Lavinia zu erzählen, die dir irgendwann zum Verhängnis werden könnten! Los wir gehen!“, entgegnete Draco schroff. „Ach was sollte denn passieren? Das Umbridge mich zur Leitung vom Inquisitionskommando beruft, weil ich den Blick für das wesentliche nicht verloren habe und sehe, das Lavinia eben einfach nicht hier her gehört? Ich frage mich bis heute, wie sie es geschafft hat, doch noch in Hogwarts zur Schule gehen zu können. Es muss ja einen Grund gehabt haben, warum sie damals keinen Brief bekommen hat. Und ich sage es dir noch mal. Sie ist nicht ganz richtig im Kopf! Und ihr werdet schon noch erkennen, dass ich nur die Wahrheit verbreite! Sie wäre wohl eine der Ersten, die ein gewisser Zauberer hier aussortieren würde, wäre er wirklich zurückgekehrt, wie es dieser wahnsinnig gewordene Potter herumerzählt“, entgegnete Pansy grinsend, beugte sich provozierend zu Draco herunter, ehe dieser aufstehen konnte und blickte ihm provozierend in seine stahlgrauen Augen. Das Funkeln in den Augen von Pansy war für Draco der Tropfen, der in diesem Augenblick das Fass zum überlaufen brachte. Seine Wut auf die unverschämten Worte einer ehemaligen guten Freundin brachte ihn fast um seine Fassung. Nur die Tatsache, dass sie sich noch immer in der großen Halle befanden, fast alle Lehrer vorne am Tisch saßen und er womöglich in seiner Wut Dinge sagen würde, welche nicht für die Ohren von so vielen Menschen bestimmt war, hielten den blonden Slytherin davon ab seinen Zauberstab zu ziehen und der braunhaarigen Hexe vor ihm eine Lektion zu erteilen. „Du hast keine Ahnung Pans!“, entkam es dem Malfoyspross zischend, während er ihrem Blick ebenso provozierend und wütend standhielt. Wenn diese einfältige Hexe nur wüsste wen sie da die ganze Zeit beleidigte. Wenn diese Hexe nur ahnen würde, was sie da eigentlich tat, würde sie sich in diesem Moment vor Angst in die entlegenste Ecke Hogwarts verkriechen und in jeder Sekunde darauf warten, das irgendwer kam und sie für das, was sie über die Tochter des Dunklen Lords gesagt hatte, bestrafte. „Aber du? Draco ich weiß gar nicht, was du mit dieser aus dem Nichts aufgetauchten Hexe willst. Sie ist es nicht Wert! Du solltest dich lieber nur noch mit denen abgeben, deren Namen seit Generationen in der Zaubererwelt bekannt sind. Also lass diese Feindseeligkeiten und sei wieder der Draco den ich so sehr schätze. Wir waren uns doch immer ziemlich einig, bevor diese Geisteskranke…“, säuselte Pansy weiter, ehe sie jäh von einem brennenden Schmerz unterbrochen wurde. Als Pansy langsam realisierte was überhaupt passiert war, blickte die streitsüchtige Hexe in die wütend aufflackernden Iriden Astorias. Diese hatte sich, während Pansy immer mehr damit beschäftigt gewesen war, Draco damit einzulullen, dass der Umgang mit ihr tausendmal besser für ihn war, als der mit Lavinia, von ihrem Platz erhoben, sich in Windeseile zwischen Pansy und Draco gedrängt und ihre Mitschülerin mit einer satten Ohrfeige zum Schweigen gebracht. „Verschwinde und lass ihn endlich in Ruhe, verstanden du hinterhältige Schlange! Lasst uns gehen hier ist die Luft schlecht“, zischte Astoria der überraschten Braunhaarigen entgegen. Ihr Blick war klar und entschlossen. Sie hatte sich das jetzt lange genug angesehen. Natürlich wusste Astoria, dass Pansy sich mehr von Draco erhoffte, als sich bloß zu seinen Freunden zu zählen. Wahrscheinlich hatte sie sich in ihrer Fantasie schon längst ausgemalt wie ihr Hochzeitskleid aussehen würde und wie Pansy Malfoy doch klingen würde. Und ja bei Merlin und Morgana, das machte die junge Greengrass verdammt wütend. Die ganze Zeit hatte sich Pansy auf Lavinia eingeschossen. Hatte sie als ihre Konkurrenz angesehen und sie daher immer wieder angegriffen, bis Lavinia sie so zurechtgewiesen hatte, dass die intrigante Hexe sich wohl nicht mehr getraut hatte, sich an die Clique heranzuwagen. Und jetzt? Jetzt glaubte sie doch tatsächlich, dass sie sich wieder ohne Scham an Draco heranmachen und zu allem Überfluss ihre Freundin Lavinia, bei ihnen schlecht reden konnte. Hatte sie nicht bemerkt, dass sie sich mit ihrem unangebrachten Verhalten selbst ins Aus geschossen hatte? Ja, Pans war schon immer etwas anders gewesen, hatte sich nie wirklich zurückhalten können, wenn ihr jemand oder etwas nicht passte und war immer dabei, wenn es darum ging mit ihrer reinblütigen Abstammung zu prahlen. Natürlich waren fast alle Slytherins stolz auf die Tatsache, dass sie sich damit brüsten konnten aus weitestgehend reinblütigen Zaubererfamilien zu stammen und auch Daphne, Blaise, Theo, Crabbe, Goyle oder eben auch sie selbst und Draco hatten sicherlich immer mal wieder diese Tatsache zur Schau gestellt. Sogar sehr offensichtlich. Dennoch, das was Pansy gerade veranstaltete war eben einer solchen Familie genauso unwürdig, wie in den Augen Vieler der Umgang mit Muggelgeborenen oder Muggeln an sich. Hatte sie denn nicht gelernt sich vor allem in der Öffentlichkeit sich stets angemessen, zurückhaltend und höflich zu verhalten? Jedenfalls hatte Astoria nun wirklich genug von dem ganzen Schauspiel und blickte nun über die Schulter zu Draco, der sie mit einem Ausdruck von Überraschung, Stolz und Bewunderung ansah. Ein Nicken seinerseits deutete Astoria, dass er ihre Meinung teilte, sodass er sich nun endgültig von seinem Platz erhob. Auch Blaise, Daphne und Theo folgten Dracos Beispiel. „Komm zur Vernunft Pans, vielleicht wenn du es schaffst dich endlich wieder einzukriegen, vor allem was Lavinia betrifft, könnte eine ernst gemeinte Entschuldigung vielleicht etwas helfen“, erklärte Astoria noch, während Draco nach ihrer Hand griff und die Gruppe, der streitsüchtigen Pansy den Rücken zudrehte. „Ihr lasst mich wirklich einfach so hier stehen!“, keifte Pansy zutiefst beleidigt und ging ihnen ein paar Schritte nach. „Jap“, entkam es Blaise mit einem Augenzwinkern, ehe er seine Tasche schulterte und sich wieder von Pansy wegdrehte. In diesem Moment hatte der Slytherinschüler wohl den letzten Funken aufglühen lassen, welcher Pansy vollkommen vergessen ließ, dass sie sich noch immer in der großen Halle beim Frühstück befanden. Wütend griff die braunhaarige Hexe nach ihrem Zauberstab und stapfte Draco und den anderen hinterher. „Glaubt ihr, ihr könnt mich einfach so demütigen und stehen lassen! Ich bin eine Slytherin, genau wie ihr und man behandelt mich nicht so habt ihr mich verstanden! Spuck Schnecken, wie damals dieses elende Wiesel!“, keifte Pansy völlig aufgebracht und sprach ihren Fluch nun mit dem Zauberstab direkt auf Astoria gerichtet. Blitzschnell hatte Draco verstanden, was die völlig durchgedrehte Hexe beabsichtigte und wand sich im Bruchteil einer Sekunde zu seiner Mitschülerin um. „Protego!“, rief er und wehrte den Zauber Pansys ab. „Sag mal spinnst du?“, konterte Draco sprachlos. „In der Tat Mister Malfoy. Miss Parkinson scheint nicht ganz Herrin ihrer Sinne zu sein! Mitkommen Parkinson!“, mischte sich nun ein äußerst verärgert aussehender Zaubertrankprofessor in den Streit unter den Schlangen ein. „Professor Snape…sie…sie haben mich provoziert…ich bin absolut nicht Schuld…“, stammelte Pansy zu ihrer Verteidigung doch natürlich ließ sich Severus davon nicht annähernd beeindrucken. *** „Hei…bin da! Entschuldigt...Umbridge war mir auf den Versen. Hat mir einen Vortrag gehalten, ich sollte an meinen Status als reinblütiger…blablabla und na ja, dass ich mir genau überlegen sollte was ich tue und mit wem ich mich abgebe. Ehrlich dieses Gelaber! Hei ich rede mit auch mit dir, Hermine. Mach doch mal das Buch da weg!“, begrüßte Ron seine beiden besten Freunde Hermine und Harry noch etwas außer Puste, als er den Raum der Wünsche an diesem Nachmittag erreichte. „Hei was schaut ihr so ernst?“, fügte der rothaarige Zauberer verwundert hinzu, als er in die nachdenklich aussehenden Gesichter seiner beiden Freunde schaute. Seufzend hob Hermine nun ihren Blick von dem Buch in ihren Händen schaute Ron mit besorgter Miene an. „Ich habe alles durchsucht. Gefühlt alles Ron. Die ganzen Ferien habe ich du weißt damit verbracht, herauszufinden ob es irgendeine andere Familie gibt, in der die Schlangensprache vererbt wird. Ich habe sogar nachgeforscht, ob man diese Sprache lernen kann. Nichts!“, begann Hermine ihre Gedanken dem zweit jüngsten Weasley mitzuteilen. Fragend blickte dieser nun zwischen Harry und Hermine hin und her. „Was willst du mir damit sagen Hermine?“, hakte er nach. „Mensch Ron bist du zu oft vom Besen gefallen? Denk doch mal nach!“, entkam es Hermine kopfschüttelnd. „Nur SEINE Blutlinie kann diese Fähigkeit weitergeben, Ron!“, fügte Harry ungeduldig hinzu, während er wieder völlig ernst auf den Steinboden vor sich starrte. Was bedeutete das? Wer war Lavinia also wirklich? Wieso sprach sie Parsel und bei Merlin welche Verbindung gab es zwischen ihr und der Blutlinie Salazar Slytherins. Also mit Voldemort? Im Grunde kam Harry – egal wie oft er darüber nachdachte - immer wieder zu dem einen einzig logischen Schluss. Aber bis jetzt hatte er diese Möglichkeit einfach nicht wahr haben wollen. Einfach nicht als überhaupt möglich anerkennen wollen. Doch sie war nicht mehr da. Sie war mit Malfoy über die Ferien weggefahren und nicht nach Hogwarts zurückgekehrt. „Na dann…sie ist doch nicht seine Schwester oder? Na ich mein dafür hätte sie sich extrem gut gehalten oder?“, plauderte Ron seine ersten Gedanken völlig belanglos daher, was ihm einen tadelnden Blick seiner beiden Freunde einbrachte. „Nein im ernst, es könnte doch sein das ein Elternteil irgendwie eine entfernte Verwandte von ihm war…vielleicht wussten die das gar nicht…ich meine sicherlich weiß Lavinia auch nicht wirklich was davon. Denke ich. Sie könnte eine Großgroßgroßnichte oder so was sein“, plapperte er weiter vor sich hin, während Hermine jedoch verneinend mit dem Kopf schüttelte. „Darüber hatte ich auch nachgedacht. Als ich mich dann ein wenig bei deinen Eltern und den anderen vom Orden durchgefragt hatte und keiner von ihnen mir zu diesem Thema eine Antwort geben konnte, obwohl ich eher das Gefühl hatte, dass sie mir keine Antwort geben wollten, habe ich auch da nachgeforscht so gut es ging. Ich habe irgendwann ein Buch mit den Stammbäumen der reinsten und ältesten magischen Familien gefunden. Die Blutlinie Salazars verliert sich laut diesen Schriften mit Tom Riddle und wir alle wissen was oder wer aus Tom Riddle geworden ist“, erklärte Hermine, weshalb Rons Theorie leider nicht stimmen konnte. „Aber was bleibt dann noch?“, entkam es Ron erneut unüberlegt. „Sie ist seine Tochter!“, beantwortete Harry die Frage knapp und sprach damit Hermines Theorie, welche ihr schon seit einigen Wochen durch den Kopf ging, als erster von den Dreien laut aus. „Mach kein Quatsch…niemals…“ „Es ist die logischste Erklärung, Ron“, unterbrach Hermine den Einwand des Rothaarigen sofort und dennoch hoffte die schlaue Hexe, dass sie vollkommen falsch lag. Noch immer tat es der Gryffindor im Grunde ihres Herzens leid, wie ihre Freundschaft zu Lavinia zerbrochen war. Hermine hatte sich zu Beginn von Lavinias Zeit in Hogwarts, wirklich gerne mit ihr Unterhalten und sie war schnell eine wirklich gute Freundin geworden. Sie hatten sich die ganze Zeit, beim Lernen, immer gut verstanden und viel miteinander gelacht. Es hatte der Löwin später auch nichts ausgemacht, dass die Siebzehnjährige vom sprechenden Hut tatsächlich nach Slytherin geschickt worden war. Aber dann hatte sie sich immer mehr mit Draco und seiner Clique angefreundet, was ihr immer mehr Sorge bereitet hatte. Im Grunde hatte Hermine, Lavinia damals nur warnen wollen. Hatte es gut gemeint und dann hatte sie feststellen müssen, dass ihre Warnung die Freundschaft zwischen ihr und Lavinia zerstört hatte. Die Löwin war sich lange Zeit noch sicher gewesen, dass sich die Schwarzhaarige ihr wieder annähern und ihr verzeihen würde, doch leider hatte sich diese Hoffnung bis heute nicht bewahrheitet. Im Gegenteil sie hatten sich nach und nach immer weiter von einander entfernt. Der Gedanke, dass sie womöglich tatsächlich mit Lord Voldemort blutsverwandt war, hatte Hermine bis heute nicht wahr haben wollen. Wollte es auch jetzt nicht und hoffte, dass es doch noch eine andere Erklärung dafür gab. Sie wusste, das eine merkwürdige, dunkle Magie in Lavinia schlummerte. Bis heute hatte die Löwin ihre rot glühenden Augen nicht vergessen, ihr völlig kaltes auftreten beim Duell gegen Ron oder ihre Worte in Parsel, welche so bedrohlich gewesen waren, dass es einem das Blut in den Adern gefrieren ließ und dennoch. Da war auch so viel Fröhlichkeit, Freundlichkeit und ja bei Godric Gryffindor auch Ehrlichkeit in ihr, dass Hermine einfach nicht daran glauben konnte, dass die Siebzehnjährige tatsächlich die Natur Voldemorts vollends widerspiegelte. Vielleicht lag ein Zauber, ein Fluch auf ihr. Vielleicht hatte sie einfach nicht die Macht, diese dunkle, kalte Seite zurückzuhalten und vielleicht konnte Lavinia einfach nichts für ihre Lage. So wie Harry eben oder Ginny damals. Beide litten unter der Magie von ihm. Harry fühlte seine Anwesenheit oder besser die Anwesenheit seiner Magie in seiner Narbe, konnte durch diese Verbindung ebenfalls die Schlangensprache und Ginny hatte in ihrem ersten Jahr in Hogwarts nur durch den Geist Voldemort wie in Trance Dinge getan, die sie nicht hatte kontrollieren können. Also war es nun mit Lavinia vielleicht anders und es würde sich tatsächlich irgendeine andere schwarzmagische Gegebenheit finden, die Lavinias Magie und ihre Fähigkeiten erklärte. „Wir müssen mit Dumbledore reden! Er muss uns einfach zu hören, auch wenn er das bisher nicht getan hat. Ich muss ihn unbedingt dazu bringen endlich mit mir zu reden. Es gibt so viele Dinge die ich wissen muss, verstehen muss und jetzt das mit Lavinia“, riss Harry die Löwin neben ihm aus ihren Gedanken und blickte nun ernst in deren rehbraune Seelenspiegel. „Ja…ja ich glaube…es wäre wichtig, wenn er von unserer Vermutung weiß. Ich glaube auch, dass er der der Einzige ist, der das was wir vermuten ernst nehmen wird. Aber wie du schon gesagt hast Harry, er hält sich aus irgendeinem Grund von uns…von dir…fern“, entgegnete Hermine seufzend. „Ich habe ein ganz ungutes Gefühl, vor allem weil Lavinia nach den Ferien nicht zurückgekehrt ist. Wenn Dumbledore von unserer Idee erfährt, wird er vielleicht Nachforschungen anstellen wo sie wirklich ist. Ob sie bei ihm ist und…ob es so ist wie wir denken. Ich meine vielleicht ist sie ebenso ein Opfer wie du oder Ginny damals…aber vielleicht…“, teilte Hermine ein paar ihrer Gedanken in diesem Augenblick mit den Zauberern, ehe sich ein merkwürdiges Schweigen einstellte. Keiner der drei war sich zu hundert Prozent sicher, ob ihre Theorie stimmte. Alle drei auch Ron und Harry hofften im Grunde das sie falsch lagen, denn obwohl es immer wieder Auseinandersetzungen zwischen ihnen – vor allem zwischen Harry und Lavinia - gegeben hatte, glaubten sie nicht ganz daran, dass die schwarzhaarige Hexe tatsächlich ebenso abgrundtief böse sein konnte wie Voldemort. Und dennoch irgendeine dunkle, gefährliche Verbindung bestand und irgendwas sagte Harry, dass der Orden und auch Dumbledore ganz genau über Lavinias Fähigkeiten bescheid wussten. „Ich werde es versuchen, ich werde versuchen noch heute nach dem Abendessen zu Professor Dumbledore zu kommen. Er muss mir einfach zuhören…endlich!“, erklärte Harry entschlossen, ehe die Tür aufschwang und weitere DA – Mitglieder zum Training erschienen. *** „Es kann nicht so weiter gehen Albus! Dolores ist eine Zumutung für die Schüler. Sie quält die Schüler bis aufs äußerste und ihre Regeln sind…lächerlich. Übertrieben. Unmenschlich und gerade Mister Potter wird von ihr besonders hart und ohne Zweifel im völlig übertriebenen Maße bestraft. Ich erinnere mich übrigens auch daran, dass Miss Reed ebenfalls schwer unter ihr gelitten hat. Ich habe zwar keine Erklärung dafür, dass sie fast gänzlich von ihr abgelassen hat. Aber so geht es nicht weiter“, entkam es Minerva McGonagall seufzend, als nach einer endlos langen Debatte der Professoren nur noch Minerva und der Tränkemeister im Büro des Schulleiters übrig geblieben waren. „Verehrte Kollegin. Ich denke Albus hat zurzeit wichtigere Dinge zu tun, als sich um diese Nichtigkeiten zu kümmern. Ein wenig harte Schule schadet deinen Löwenbabys sicherlich nicht und im Grunde ist es doch ganz hilfreich, dass diese ganzen Kindereien eingeschränkt wurden“, warf Severus fast genervt ein. Es war Minerva gewesen, die auf eine inoffizielle Zusammenkunft der Professoren – mit Ausnahme Dolores Umbridge – bestanden hatte. Sicherlich würde es einige Köpfe kosten, sollte die Ministeriumshexe davon Wind bekommen. Und er hatte wirklich anderes zu tun als sich Minervas Gejammer anzuhören. Sogar jetzt nachdem das ganze Kollegium nicht wirklich auf eine Lösung gekommen war, ließ die Verwandlungsprofessorin nicht locker. Eigentlich respektierte der Tränkemeister seine Kollegin durchaus, wusste um ihre Brillanz und ihren Mut, der einer Gryffindor sicherlich würdig war. Doch gerade jetzt war ihm ihre Hartnäckigkeit wirklich zu wider. Erstens würden die verwöhnten und verzogenen Gören das schon überleben, schließlich gab es weitaus schlimmeres, als ein paar Kratzer an den Händen oder ein wenig mehr Disziplin und zweitens würde das Gejammer eh nichts ändern. Zumindest im Moment. „Und dann…noch was anderes, Albus. Ich habe gehört Miss Reed ist erkrankt? So schlimm das sie nicht zurückkehren kann? Was um Himmels Willen fehlt ihr denn?“, erkundigte sich Minerva besorgt nach der schwarzhaarigen Schülerin. In diesem Augenblick fiel es Severus wirklich schwer seine Überraschung zu verbergen. Minerva wusste nichts? Dass Dumbledore nicht alle Professoren informiert hatte, war ihm immer bewusst gewesen und sicherlich war das eine seiner wenigen richtigen Entscheidungen bezüglich Lavinias gewesen. Aber bis heute war er davon ausgegangen, dass die Verwandlungsprofessorin über alles informiert wurde. Schließlich war auch sie in die Operationen des Ordens weitestgehend eingeweiht. „So ist es Minerva. Es gibt keinen Grund zur Besorgnis. Sobald Miss Reed sich erholt hat, wird sie wieder nach Hogwarts zurückkehren“, entgegnete Dumbledore kurz angebunden, während er aus dem großen Fensterbogen seines Büros in die Ferne schaute. Natürlich gefiel es ihm nicht was die Ministeriumshexe aus Hogwarts gemacht hatte. Natürlich waren die Foltermethoden, die sie benutzte ganz und gar nicht in seinem Sinn und bei Merlin ihre Entscheidung Sybill vom Unterricht abzuziehen zeigte ganz deutlich Umbridges Inkompetenz in vielerlei Hinsicht. Aber er hatte andere Sorgen, andere Dinge um die er sich zu kümmern hatte. Wichtigere Dinge, die er unbedingt wieder in Ordnung bringen musste. Für das größere Wohl musste nun mal jeder ein kleines oder eben auch ein größeres Opfer bringen. „Aber ist es denn dann nicht besser, wenn Poppy sich um sie kümmert oder gar die Heiler aus dem St. Mungos, Albus? Ich meine wir wissen,…die Malfoys…dienen eher der düsteren Seite…ich wundere mich sowie so darüber, wie es dazu gekommen ist, dass Mister Malfoy sich derart mit ihr angefreundet hat und sie sogar zu sich nach Hause mitnehmen durfte. Ich meine ihr Blutstatus ist doch ungeklärt, oder? Sicherlich ist das den meisten völlig egal, aber gerade diese Familie…könnte es sein, dass sie etwas wissen, was wir nicht wissen Albus? Könnte es sein…das „Du-weißt-schon-wer“, mehr weiß?“, teilte McGonagall unbeeindruckt von Albus knapper und eher informationskarger ihre Überlegungen mit. „Ich hätte die junge Miss Reed auch lieber in Hogwarts Minerva! Aber es ist bedauerlicherweise auf unbestimmte Zeit nicht möglich. Ich habe übrigens durchaus gehofft, dass Miss Reed sich eher mit Miss Granger anfreundet und sich so die Einteilung in dein Haus vom Hut wünscht. Leider ist mein Plan dies durch den Auftrag, dass Miss Granger, Miss Reed unterrichtet diesbezüglich gescheitert Minerva. Allerdings wäre die Situation dann durchaus eine andere“, entkam es dem Schulleiter aufgebrachter als er beabsichtigte und er wusste, dass nun fast zu viel gesagt hatte. Minerva war nicht dumm. Sie war eine erfahrene Hexe, die ihn wohl fast genauso gut einschätzen konnte wie Severus. Natürlich waren seine Gedankengänge meist so verworren und kompliziert, das kaum jemand sie nachvollziehen konnte und sicherlich war dies auch den Beiden nicht immer möglich. Aber das derzeit eine Situation bestand, die ihm ganz und gar nicht gefiel und die ihn tatsächlich verärgerte und besorgte zu gleich, war der Verwandlungsmeisterin sicherlich nicht verborgen geblieben. „Es gibt nun mal Dinge die kann man nicht planen Albus. Aber es hatte doch sicherlich einen Grund warum du dir das erhofft hast oder etwa nicht? Ich verstehe deine derzeitige Besorgnis nicht, wenn du doch gerade noch erklärt hast, dass es keinen Grund zur Besorgnis gibt. Besonders was die junge Miss Reed betrifft“, sprach Minerva nun mit ruhigem aber dennoch unbestreitbar skeptischer Stimme weiter und trat dabei auf Dumbledore zu, welcher sich zwar wieder den beiden Lehrern in seinem Büro zugewandt hatte, aber immer noch vor dem großen Fensterbogen stand. Auch Severus Blick folgte nun den Bewegungen der Löwenmama. Er war gespannt. Er war gespannt, welche Lügen er Minerva nun weiter auftischen würde. Schließlich war die erfahrene Hexe nicht dumm und war wie nicht anders zu erwarten schnell darauf gekommen das etwas – in Dumbledores Augen – ganz und gar nicht stimmte. Fast belustigt – wenn die Situation nicht so unglaublich ernst wäre – beobachtete der Tränkemeister, wie Minervas stechender Blick den des Schulleiters einfing. Oh nein Albus konnte ihr wohl keine weiteren Lügen auftischen. Sie wusste genau, dass etwas ganz und gar nicht so verlief wie es verlaufen sollte. Schließlich hatte die Löwenmama durchaus mitbekommen, dass Lavinia keine normale Hexe war, dass etwas in ihr steckte, was Albus dazu brachte sie unbedingt in eine von ihm vorbestimmte Richtung drängen zu wollen, bisher jedoch gänzlich daran gescheitert war. „Albus!“, entkam es Minerva nun mahnend und ihr stechender Blick fixierte den ihres alten Freundes unerbittlich. „Rede!“, fügte sie nun hinzu und ging einige Schritte auf den Schulleiter zu, der ihrem Blick durchaus standhielt. „Sag mir die Wahrheit Albus! Ich bin kein dummes naives Mädchen falls ich dich darin erinnern darf. Ich bin auch kein Ministeriumsmitarbeiter, ich gehöre zum Orden doch du weißt dass ich auch in dieser Verbindung nicht alle Meinungen der anderen Mitglieder teile! Aber du weißt auch, dass du mich nicht für dumm verkaufen kannst!“, erklärte sie weiter und wirkte nun durchaus verärgert. „Sag es ihr, Albus…dein Kartenhaus aus Lügen und Schweigen verliert immer mehr an Stabilität!“, warf Severus ein während er seine beiden Kollegen weiter beobachtete und gespannt war wie Minerva auf die Wahrheit über Lavinia reagieren würde. „Was sollst du mir sagen, Albus? Was?“, hakte die Verwandlungsprofessorin nun nach stemmte dabei die Arme in die Hüften. Seufzend schloss dieser die Augen. Im Grunde war es wohl tatsächlich an der Zeit Minerva mit einzuweihen. Natürlich wusste Albus, dass sie die Meinung einiger anderer Ordensmitglieder nicht teilte und das er es versäumt hatte auch sie mit einzuweihen würde ihr nun wohl übel aufstoßen. „Setz dich Minerva…ich werde…“, begann er doch Minerva schien sich nun auf keine Verzögerungen mehr einzulassen. „Ich stehe gut! Jetzt teile dein Wissen mit mir. Ich kenne dich Albus wahrscheinlich kochst du schon seit Miss Reed hier angekommen ist dein eigenes Süppchen, was diese Hexe betrifft. Du weißt mehr über sie, als du uns alle hast wissen lassen, mit Ausnahme von Severus warum?“ „Weil er ebenso wie ich von Anfang an wusste, wer sie ist und um was es geht Minerva. Obwohl es mir jetzt im Nachhinein lieber gewesen wäre dies wäre nicht der Fall gewesen!“, entgegnete Dumbledore mit einem kurzen Blick zum Tränkemeister der dieser Bemerkung jedoch kein Kommentar hinzufügte und schweigend die Situation beobachtete. „Lavinias vollständiger und richtiger Name lautet Lavinia Riddle. Sie ist Tom Riddles Tochter und du weißt wer er heute ist, Minerva“, teilte er anschließend, ohne weitere Ausflüchte mit und mit jedem Wort weiteten sich die Augen der Verwandlungsprofessorin. „Das…aber wie…wer ist ihre Mutter…wie kam es dazu…was?“, entkam es Professor McGonagall teilweise überfordert, teilweise erschrocken über diese Wahrheit. „Setz dich Minerva…ich werde dir alles in Ruhe erklären und warum ich das alles bisher mit nur wenigen, im Grunde nur mit denjenigen die sowie so schon davon wussten, davon erzählt habe!“, sprach der Schulleiter weiter und begann wenige Minuten später seiner Kollegin und Freundin alles über Lavinia und über alles was bisher geschehen war zu erzählen. Während er dies tat ahnte keiner der drei Professoren, dass es jemanden gab, der im selben Moment das Passwort zu Dumbledores Büro gesprochen hatte und niemand ahnte, dass dieser junge Zauberer nun auf der Treppe, welche der Wasserspeier bereits preisgegeben hatte stand und in diesem Moment alles mit anhören konnte, was Dumbledore Minerva nun mitteilte. Wütend, erschrocken, völlig überfordert mit den nun gehörten Informationen rannte Harry die Stufen hinab. Er wusste würde er Dumbledore nun gegenübertreten, würde er irgendwie von Harry Abstand nehmen und wie schon von Beginn des Schuljahres an einem Gespräch mit ihm aus dem Weg gehen. Noch völlig außer sich erreichte er daher schon wenige Minuten später den Gemeinschaftsraum, der in diesem Moment fast leer war. Die meisten Schüler waren bereits in ihren Betten verschwunden. „Harry da bist du ja! Es ist schon nach Sperrstunde! Warst du bei Dumbledore? Hat dich jemand erwischt? Was hat er gesagt? Konntest du mit ihm…hei was ist los?“ „Du hattest recht Hermine…Lavinia…ihr Name ist Lavinia Riddle…sie ist seine Tochter. Sie ist verschwunden, als er damals gefallen ist…als er meine Eltern tötete. Es war ein Ritual…scheinbar wurde ihre Mutter gezwungen dieses Kind zu bekommen…er hat sie irgendwie verflucht, damit sie sein Leben retten kann, indem er ihr irgendwie ihre dunkle Seele übergibt…aber es ist schief gelaufen, weil ihre Mutter sie wohl trotzdem geliebt hat…deshalb hat er sie verflucht, so wurde die Dunkelheit in ihr doch viel stärker…sie ist jetzt im Manor…bei ihm…ich weiß nicht ob sie eine Todesserin geworden ist…aber ist bei ihm…sie ist im Manor und lernt diesen Zauber…deshalb ist sie nicht hier…“, erzählte Harry in Bruchstücken was er soeben gehört hatte. Hermine und Ron hörten seinen Worten aufmerksam zu. Ron konnte kaum glauben was er hörte und Hermine? Hermine wirkte zwar gefasst dennoch hatte sie gehofft in diesem Fall Unrecht zu haben. Aber leider hatte sie tatsächlich Recht behalten. Lavinia war Voldemorts Tochter und somit waren alle Rätsel warum sie Parsel sprach, weshalb so viel Dunkelheit aus ihr sprach auf einen Schlag gelöst. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)