Im Bann der Dunkelheit von E-L-L-A ================================================================================ Kapitel 43: Silvester im Grimmauld Place Nr. 12 ----------------------------------------------- Kapitel 44: Silvester im Grimmauld Place Nr. 12 Grübelnd saß Harry vor dem fast leeren Stückchen Pergament. Bis auf die Begrüßung hatte der Brillenträger in der letzten dreiviertel Stunde nichts zustande gebracht. Wie sollte er es auch formulieren? Würde Dumbledore ihm glauben, ihm zu hören und ihm womöglich plausible Antworten geben? Er bezweifelte es. Dennoch ließ ihn diese Sache einfach nicht los. Seid er wusste oder besser mit angehört hatte, dass Lavinia die Sprache der Schlangen beherrschte, dachte er über genau diese Tatsache immer wieder nach. Wie war es möglich, dass außer ihm und Voldemort noch jemand diese Sprache beherrschte? Wie Hermine schon tausendmal nachgelesen hatte war Parsel nicht einfach so zu erlernen und diese Fähigkeit wurde nur unter den direkten Nachfahren Salazar Slytherins weitergegeben. Aber außer Tom Riddle gab es keine weiteren Nachfahren dieser Blutlinie mehr oder vielleicht doch? Irgendeine weit entfernte Verbindung, die verloren gegangen war? Seufzend begann Harry erneut seinen Brief an den Schulleiter. Natürlich hatte er immer wieder versucht mit Dumbledore persönlich zu sprechen, doch seid geraumer Zeit, eigentlich schon seid der Anhörung im Ministerium, sah der Graubärtige ihm noch nicht mal mehr in die Augen, wenn sie im gleichen Raum waren. Ansonsten vermied Professor Dumbledore den Kontakt zu Harry so gut es nur ging. Wahrscheinlich wäre er schon viel weiter in Okklumentik, wenn Dumbledore ihn unterrichten würde. Warum hatte er das auch an Snape weitergegeben? Der Schulleiter wusste, doch wie sehr der Hauslehrer Slytherins ihn hasste und umgekehrt war dies schließlich auch nicht anders. //Irgendetwas ist im Gange, was er mir nicht sagen will//, überlegte er und ein weiteres Seufzen entrang seiner Kehle, als sich das eben beschriebene Stück Pergament zu den gefühlt hundert anderen zerknüllten Schriftstücken am Boden gesellte. Er wollte doch nur wissen, ob er sich vor Lavinia in Acht nehmen und sie im Auge behalten sollte oder ob es eine harmlose Erklärung für ihre merkwürdig dunkle Magie, ihren Stimmungswechsel und für ihre Fähigkeit mit Schlangen zu sprechen gab. Ein Klopfen an der Tür „seines“ Schlafzimmers im alten Wohnsitz der Familie Black, riss den Goldjungen jedoch aus seinen Gedanken und kaum war das Klopfen in sein Bewusstsein vorgedrungen, riss sein bester Freund Ron auch schon die Tür auf. „Harry komm runter! Mom hat das Essen fertig, die andern sitzen schon fast alle am Tisch. Hermine müsste auch jeden Augenblick von ihrem „Ki-Urlaub“ zurückkommen“, erklärte der Rothaarige lauthals, ehe er die zerknüllten Pergamente bemerkte. „Was ist das? Du lernst doch nicht etwa, oder?“, hakte der Weasley- Junge mit hochgezogener Augenbraue nach. „Lass das Ron, mach nicht einen auf Snape. Nein ich wollte Dumbledore schreiben, wegen Lavinia und der Parselsache. Bisher hatte ich keine Gelegenheit mit ihm….“, begann er zu erklären wurde jedoch sofort mit einem Kopfschütteln von seinem besten Freund unterbrochen. „Schluss jetzt Harry! Es sind Ferien! Heute ist Silvester und wir werden heute feiern! Heute keine Sorgen, heute kein Nachdenken über Du-weißt-schon-wen und auch sonst niemanden der Verdächtig ist!“, erklärte Ron betont aufmunternd und zog Harry nun energisch mit nach unten in die große Wohnküche, wo Hermine gerade ebenfalls ankam und ihre beiden Jungs mit einer überschwänglich fröhlichen Umarmung begrüßte. „Hei wie geht es euch? Schöne Weihnachten gehabt? Der Urlaub war herrlich! Die Pisten waren absolut der Hammer!“, erklärte die Hexe freudestrahlend. „Pisten? Was ist das jetzt? Ich dachte du warst im Ki-Urlaub, was ist dass jetzt schon wieder?“, hakt Ron völlig überfordert nach. „Ach Ron! Hör doch mal zu! Das heißt Ski-Urlaub. Skier sind schmale lange Holzbretter auf die man sich mit speziellen Skischuhen stellt und Skipisten hinunterfahren kann. Es ist ein Wintersport, weil man dazu Schnee braucht und es macht echt riesigen Spaß!“, erklärte Hermine die zusammengefasste Version ihrer Erklärungen, welche sie Ron schon gefühlte hundertmal mitgeteilt hatte. „Es ist hoffnungslos mit dir,…würdest du mir nur einmal richtig zuhören Ron!“, jammerte Hermine und blickte Hilfe suchend zu Harry, der Hedwig gerade mit einem Brief wegschickte. „Wem schreibst du denn?“, erkundigte sich die neugierige Löwin. „Ach nichts Wichtiges…“, wich Harry aus, als Molly sie auch schon mit lauter Stimme dazu aufforderte sich endlich an den Tisch zu setzten an dem schon Sirius, Remus, Arthur und Ginny saßen. „Jetzt macht schon! Wo sind Fred und George schon wieder? Können die zwei nicht wenigstens am Silvesterabend pünktlich beim Essen erscheinen. Ron geh und ruf sie!“, wies sie ihren jüngsten Sohn seufzend an, als sie bemerkte das die Zwillinge fehlten. *** „Hast du´s Fred? Hier noch eine von denen! Pass nur auf das uns nicht noch einer in die Luft fliegt!“ „Ach was! Das wird genial, so was von genial! Nur noch die Große für das Finale! Hast du den Zauberspruch? Ja und hier ist unser Spezialpulver! Ups, hoffentlich war das nicht zu viel!“, entgegnete George breit grinsend. Seid den frühen Morgenstunden waren die beiden verrückten Zwillinge damit beschäftigt, ihr Feuerwerk für den Jahreswechsel vorzubereiten. Dazu hatten sie einige magische Pülverchen zusammengebraut, welche sie nun in ebenso magische Feuerwerkskugeln abfüllten und entsprechende Zauber darauf legten, damit diese zur richtigen Zeit und in der gewünschten Geschwindigkeit in den Himmel steigen konnten. „Wir sollten sie jetzt schrumpfen und einpacken! Mum hat schon dreimal gerufen! Sicher steht gleich irgendeiner vor der Tür, um uns zum Essen zu holen. Es soll ja eine Überraschung werden!“, meinte Fred seufzend und machte sich sofort ans Werk die einzelnen Kugeln zu verkleinern und in seiner Hosentasche zu verstauen, welche mit einem unaufspürbaren Ausdehnungszauber belegt war. Sein Bruder tat es ihm gleich. Kaum hatten die beiden Brüder ihre geheimen Schätze für diesen Abend verstaut, klopfte es tatsächlich an ihrer Zimmertür. „Was? Ach Ron-Spätzchen, was können wir für dich tun?“, entkam es Fred grinsend, als er die Tür einen Spalt öffnete, während George die größte der Kugeln verstaute. „Ach hör auf damit Fred! Wenn du nicht willst, das Mum gleich völlig durchdreht, solltet ihr runterkommen!“, erklärte Ron genervt. „Was macht ihr da drin eigentlich? Ich hab euch seid dem Frühstück nicht mehr da raus kommen sehen!“, hakte er neugierig nach und versuchte einen Blick in das Zimmer der Zwillinge zu erhaschen. „Ach Ron-Schätzchen, Neugier steht dir nicht, Unwissenheit ist manchmal auch eine Tugend! Kurz: Abwarten du wirst es noch früh genug erfahren!“, entgegne George, als er aus dem Zimmer trat und seinen jüngeren Bruder nun ebenfalls angrinste. „Ich bin ja gespannt, was ihr diesmal wieder ausheckt…“, entgegnete Ron beleidigt und machte sich auf den Weg zurück in die Große Wohnküche. Fred und George folgten ihm grinsend und setzten sich auf eine der langen Holzbänke, direkt neben Sirius und Remus. Die beiden erfahreneren Zauberer waren derweil so sehr in ihre Unterhaltung vertieft, dass sie kaum mitbekommen hatten, dass Harry, Hermine und sämtliche Weasleysprösslinge, bereits in der Küche angekommen waren. „…sie ist im Manor, Remus! ER ist dort und Snape hat sie ebenfalls begleitet…ich weiß nicht, ob wir ihm noch wirklich…“ „Solange Albus dies tut, werde ich nicht daran Zweifeln Sirius. Dass sie auf IHN trifft finde ich jedoch auch höchst bedenklich…wer weiß wie sie darauf reagiert oder sie sich verändert!“, unterbrach der Werwolf den Animagus mit ernstem Blick „Verdammt bei Merlin, was wohl? ER wird sie zu….“ „Jetzt reicht es aber! Erzählt den Kindern doch gleich alles, was der Orden weiß! Habt ihr vergessen, das Silvester ist! Lasst das jetzt wir können es sowie so nicht mehr ändern!“, wurde Sirius nun erneut, jedoch mit mehr Nachdruck von Molly unterbrochen, die mittlerweile einen Arm in ihre Hüften gestemmt hatte und den beiden Zauberern mit einem großen Holzlöffel drohende Gebärden entgegenbrachte. Beide verstummten sofort, sahen Molly entschuldigend an, ehe sie es nicht mehr aushielten und in lautes Gelächter verfielen. „Entschuldige Molly…du hast natürlich recht…!“, erklärte Remus und blickte neugierig über den Tisch. Molly hatte mal wieder ein Festessen gezaubert. Es gab Truthahn, Karpfen, Häggis – was die Kinder mit ein wenig Ekel in den Augen betrachteten-, Kürbispastete und viele andere Leckerein. Bald entwickelte sich dieser Silvesterabend zu einem gemütlichen Beisammensein. Nur Harry verlor sich immer wieder, wenn eine Unterhaltung gerade verstummte, in seinen Gedanken. Bildete er sich das die ganze Zeit nur ein oder spürte er immer wieder ein kurzes, schmerzendes Ziehen in seiner Narbe? Immer wenn er glaubte, dies deutlich zu spüren, verschwand es wieder. Dennoch hatte er seit einiger Zeit das Gefühl, dass in diesem Augenblick etwas im Gange war, was von großer Bedeutung für den Kampf gegen Voldemort sein könnte. Immer wieder tauchte dieses Brennen auf und verschwand. Genervt rieb er über das Fluchmal auf seiner Stirn. Was war nur los? „Alles in Ordnung Harry?“, erkundigte sich Hermine besorgt, als sie bemerkte, wie Harry erneut über seine blitzförmige Narbe rieb. „Ähm…ja schon…sie juckt heut fürchterlich…vielleicht die warme Luft hier drinnen!“, spielte der Brillenträger die Schmerzen herunter und zwang sich zu einem Lächeln. „Ja du hast recht es ist fürchterlich warm hier drinnen! Gott sei dank ist es nur noch eine Stunde bis Mitternacht, dann gehen wir endlich raus an die Luft. Ich bin mir fast sicher, das Fred und George etwas für heute geplant haben!“, entgegnete Hermine zustimmend ehe sie Harry dazu drängte mit seinem Butterbier mit ihr anzustoßen „Was sollten wir geplant haben Hermine?“, mischten sich die Zwillinge nun in die Unterhaltung mit ein und zwinkerten ihr zu. „Wir hatten doch gar keine Zeit dafür geschweige denn die Mittel. Schließlich ist hier immer was los! Wie soll man da heimlich was vorbereiten?“, erklärte Fred mit schmollender Mine. „Ich bin mir trotzdem sicher Fred!“, beharrte Hermine bei ihrer Vermutung. „For auld lang syne, my jo For auld lang syne We’ll tak’ a cup o’ kindness yet For auld lang syne“, …erklangen in dem ganzen Trubel drei tiefe Männerstimmen im Raum. Sirius, Remus und Arthur schienen nach einigen Gläser Feuerwhiskey besonders guter Stimmung zu sein, sodass sie aus heiterem Himmel damit begonnen hatten dieses traditionelle Lied, welches in Großbritannien fast in allen Familien zum Jahreswechsel erklang anzustimmen. Es dauerte nicht lange, bis auch Molly ebenfalls mit einstimmte. Die Stimmung war in diesem Haus schon seid einiger Zeit nicht mehr so ruhig und harmonievoll gewesen wie in den letzten Tagen seid heilig Abend. Während die älteren sangen, hatten sich Ron und Ginny zu einer letzten Party Schach im alten Jahr entschieden. Hermine versuchte immer noch Ron das Skifahren zu erklären. Fred und George untermalten diese Versuche dabei immer wieder mit Erklärungen die Hermine begreiflich machen sollten, dass Ron wohl nie in der Lage war ihre Worte zu verstehen und Harry? Harry hatte alle Mühe nicht an seine Schmerzende Narbe zu denken. Auch er hatte vor, diesen Abend ohne finstere Gedanken zu Ende zu bringen. Nichts absolut nichts, würde ihm diese friedliche ausgelassene Stimmung zerstören. Hoffentlich. „Hei Harry? Alles in Ordnung Junge?“, sprach Sirius seinen Patensohn an und schaute fragend zu dem Brillenträger. Er schien zu merken, dass Harry mit etwas kämpfte und mit aller Macht versuchte, diese Gedanken für heute zu vergessen. „Ich denke nur darüber nach, wie es nach den Ferien weitergeht…was auf uns zu kommt…“, erklärte Harry wage, ehe Ron, Fred und Geogreg schon auf sie zu gestürmt kamen. „Hei los raus mit euch, komm schon Harry hör auf zu grübeln! Es ist gleich Zwölf!“, riefen die grinsend und schon zerrten sie den Brillenträger zur Haustür. In diesem Moment konnte Harry gar nicht anders und ließ dies mit einem Grinsen geschehen. „Ist ja gut ist ja gut ich komme ja schon!“, rief er lauthals. Einige Minuten später standen alle „Bewohner“ des Grimauld Place Nr. 12 in dem für Muggel immer noch unsichtbaren Bereich vor dem Haus, während im selben Moment die große Kirchturmuhr begann Mitternacht zu schlagen. Erster Schlag, zweiter schlag, dritter…vierter….Mitternacht… ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Dunkel es war tiefste Dunkelheit, in die Harry in diesem Augenblick eintauchte. Vorsichtig ging er über den kalten Lehmboden, der nur an wenigen Stellen noch ein wenig grün aufwies. Sofort, als er im Geiste an diesem Ort aufgetaucht war, war es ihm, als wäre er schon einmal hier gewesen. Als er sich noch einmal umsah wurde die Umgebung immer klarer und dies Mal erkannte er wo er war. Es war der Friedhof auf dem Cedric Diggory im letzten Jahr sein Leben verloren hatte, es war der Ort, an dem Tom Riddle Senior begraben war und an dem sein Sohn seine Macht wieder erlangt hatte. Aufgeregt ging Harry ein paar Schritte weiter und plötzlich sah er sie. Todesser. Sie standen in einem Kreis. Ihre Positionen schienen durch Runen die in den Schnee gebrannt worden waren festgelegt zu sein. In der Mitte stand Voldemort. Neben ihm eine Hexe mit langen schwarzen Haaren. Ihre Roben waren prachtvoller als die der anderen. Ihr Gesicht konnte er jedoch nicht erkennen, da es in seinem Geist völlig unscharf blieb. Angespannt beobachtete er nun das Geschehen. Plötzlich hallte die Stimme Voldemorts durch die Stille, die zu diesem Zeitpunkt an dem Finsteren Ort herrschte und Harry glaubte nicht was er in diesem Augenblick erfuhr „Es ist Zeit, dass Lavinia in unsere Reihen eintritt. Es ist Zeit, dass sie ihren rechtmäßigen Platz an meiner Seite einnimmt und ihr der Tochter eures Herrn die Treue schwört. Doch zuvor, noch bevor das neue Jahr beginnt, wirst du das Zeichen deiner Zugehörigkeit zu mir dem Dunklen Lord erhalten“, sprach er mit einem kalten aber dennoch triumphierenden Lächeln auf den Lippen. Harry wusste in diesem Augenblick nicht, ob er dies gerade richtig verstanden hatte. Seine magische Verbindung zu Voldemort hatte seinen Geist hier her gebracht und zunächst glaubte er, dass dies alles ein Trugbild war. Doch er spürte tief in seinem Innern, dass sein Geist gerade an dem Ort war, an dem dies alles gerade wirklich geschah und an dem Voldemort verkündete, dass seine TOCHTER nun endlich in einem Kreis eintrat. Noch immer völlig geschockt über diese Tatsache, wanderten Harrys Blicke über die Versammelten und blieben erneut an der für ihn immer noch undeutlich erkennbaren Hexe, die nun vor ihre VATER auf die Knie ging, wie dieser es mit weiteren hochtrabenden Worten von ihr verlangt hatte. Dann änderte sich das Bild. Es erklang gerade der elfte Schlag der Friedhofskappelle, als diese junge Hexe vor den Todessern stand. An ihrer Hand blitzte ein silberner Ring, welcher die Form einer Schlange hatte. Die Augen der Tochter Voldemorts glühten in tiefem Rot und nun erklang mit dem letzten Schlag, der Uhr ihre Stimme über den Köpfen der gestanden Zauberer und Hexen vor ihr, die ersten Worte verstand er kaum, da ein Raunen durch die Menge ging. Eilig war es ihm als würde er näher an sie heran treten um mehr zu verstehen: „… Ich bin die Erbin des Dunklen Lords, Nachfahre des mächtigsten und edelsten Gründers Salazar Slytherin, Tochter der Dunkelheit! In diesem magischem Kreis zur Stunde der Jahreswende fordere ich euren Treueschwur!“ Völlig geschockt über das Geschehen beobachtete Harry nun, wie ein Todesser nach dem anderen, deren Gesichter von Masken verdeckt waren nach vorne trat und vor der Hexe, deren Roben sich mit jeden Treueschwur veränderten in die Knie gingen. Allesamt murmelten sie einen Zauber und berührten den Ring, dessen Augen jedes Mal blutrot aufglühten. Dann…hörte er ihre Stimmte. Eine Frau, eine Todesserin, die sich zu weigern schien dieser Hexe die Treue zu schwören, die nun vor ihm herkroch und ihm erneut beteuerte nur ihm dem dunkeln Lord zu dienen. Das würde sie wohl ihr Leben kosten oder? Er wollte weg, er wollte das alles nicht mehr sehn, er konnte es nicht ertragen, obwohl es eine seiner Anhängerinnen war, wollte er nicht sehen wie noch jemand hier an diesem Ort durch seine Hand starb…doch er bemerkte langsam, dass Voldemort nicht vor hatte Bellatrix zu töten. Er wollte sie lediglich bestrafen und auch wenn diese Qualen unerträglich sein würden. Warum verschonte er sie? War sie ihm in seinen Reihen so wichtig? Tom hob den Zauberstab, mit absoluter Kälte blickte er auf die Kriechende vor ihm. „Cru…!“, begann er doch eine Stimme unterbrach ihn. „Vater!“ Wenn Harry wirklich hier gewesen wäre hätte er in diesem Moment wohl aufgehört zu atmen. Es war totenstill, nicht war zu hören nicht mal die Atemgeräusche der anderen Anwesenden. „Du wagst es…“, vernahm der Brillenträger nun die Stimme Voldemorts zischend, als er den Zauber nun auf seine vermeidliche Tochter lenken wollte, doch sie unterbrach ihn tatsächlich erneut. „Lass mich es tun!“, hallten ihre bedrohlichen Worte durch die Nacht und Lord Voldemort hielt tatsächlich inne, ehe Harry sah, wie sich ein breites boshaftes Lächeln auf seine Lippen legte. „Gern Kind! Sie soll spüren, welche Folgen es hat, wenn sie sich unseren Wünschen widersetzt!“, erklärte er schließlich, als diese unbekannte Hexe schon vor ihn trat und sein kaltes Lächeln erwiderte. Bedrohlich mit glühendem Blick und ohne irgendeine Gefühlsregung schaute sie zu der immer noch am Boden kauernden Hexe hinab „Oh ja, Vater! Bellatrix muss nur verstehen wer ich bin…sie muss verstehen, dass ich die Tochter ihres Herrn bin. Sie muss lernen was es heißt sich mir zu verwehren, sie muss lernen, dass auch ich gefährlich bin…sie muss verstehen, dass ich die Dunkelheit bin…Crucio!“ Noch während der Folterfluch auf Bellatrix traf, spürte Harry den Sog, der ihn zurück in die Realität zog. Er hörte Stimmen, stimmen die in der Wirklichkeit auf ihn einredeten und nur langsam löste sich sein Geist von diesem dunklen Ort… ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Harry! Hei Junge, komm zu dir Harry!“, hallte Sirius Stimme in Harrys Kopf nach. Nur langsam wurde Harry wieder Herr seiner Sinne, doch noch immer schaffte er es nicht auf die Stimme seines Paten oder der anderen vielen Menschen um ihn herum zu reagieren. Völlig weggetreten mit schmerzverzerrtem Gesicht lag er auf dem nassen Steinboden vorm Grimauldplatz Nr. 12. „Wir sollten ihn reinbringen Sirius! Ich bin mir sicher, er war wieder dort in SEINEM Geist!“, entkam es Remus dicht hinter Sirius und im gleichen Moment spürte der Brillenträger wie er hochgehoben wurde und sich wenige Minuten später in trockener warmer Umgebung befand. „Es wird Zeit, dass er es erfährt! Sonst wird er es nie schaffen ihn fernzuhalten! Wenn er nicht weiß was er fernhalten soll, auf was er acht geben muss, wie soll er es dann schaffen!“, entkam es Sirius verärgert. „Sirius!!“, mahnte Molly, während sie Harry eine Decke überwarf. „Dumbledore hat seine Gründe“, fügte sie leise hinzu und ging zurück in die Küche wo die restlichen Anwesenden besorgt darauf warteten zu Harry zu können. „Geht in eure Betten. Wenn Harry wieder zu sich gekommen ist, wird jemand ihn zu euch bringen! Geht…“, befahl sie sanft und keiner, nicht mal die Zwillinge, widersprachen in diesem Moment ihrer Mutter. „Molly? Wo sind die Kinder?“, hakte Arthur nach, als er dicht gefolgt von Remus und Sirius die Küche betrat. „Ich habe sie in ihre Zimmer geschickt! Was ist mit Harry?“, erkundigte sie sich und sah vor allem dessen Paten verärgert an. „Er schläft Molly! Aber glaubst du es ist gut…“, begann Sirius erneut, doch wieder schüttelte Molly energisch den Kopf und ihre Augen funkelten nun vor Wut. „Nein! Wenn er es erfährt wird er noch weniger glückliche Momente haben. ER wird in dauernder Angst leben, dass er in seinen Geist eindringt! Willst du das? Ich denke dir ist aufgefallen wie schwer es ihm fiel heute nicht daran zu denken!“, erklärte sie nun deutlich ihren Standpunkt. „Nein…aber…“, versuchte Sirius erneut sie temperamentvolle Hexe zu überzeugen doch Molly blieb bei ihrem Standpunkt. „Dumbledore hält es auch für besser ihn nicht einzuweihen, Sirius!“, erklärte Arthur etwas ruhiger. „Meinst du nicht, das Dumbledore in diesem Punkt womöglich die Lage ein wenig verkennt?“, gab Remus zu bedenken. Noch immer war er sich sicher, dass sie Albus Einschätzung vertrauen konnten und vieles sah er genauso. ER fand es ebenso gefährlich, dass Lavinia nun wusste wer sie war, er fand es ebenso gefährlich, dass sie DORT war, er fand es höchst bedenklich, dass Severus sich mehr oder weniger auf ihre Seite geschlagen hatte und war sich deshalb auch nicht mehr sicher, was dies für Snapes Loyalität dem Orden gegenüber bedeutete. Vielleicht übersah Albus dieses winzige Detail, vielleicht war Harry in Gefahr, wenn ausgerechnet er ihm Okklumentik beibrachte und vielleicht sollte Harry wirklich wissen, wie wichtig es war, das er dies lernte. So mal es ein offenes Geheimnis war, dass Lavinia Legilimentik so gut beherrschte wie ihr Vater selbst. „Wir werden jedenfalls ohne ihn nichts entscheiden! Wir werden beim nächsten Treffen des Ordens darüber reden, Remus und so lange sollte Harry nichts erfahren!“, erklärte Arthur nun und versuchte somit einen Kompromiss zwischen den unterschiedlichen Meinungen zu finden. *** Nachdenklich saß Dumbledore vor dem Kamin seiner privaten Räume in Hogwarts und hielt Harrys Brief in den Händen. Sie hatte ihm also schon mehr offenbart, als ihm lieb gewesen war. Es schien als würde ihm im Moment einiges aus dem Ruder laufen und er musste zusehen, dass er wieder die Kontrolle über alles bekam. Zum Wohl des großen Ganzen. Noch mehr sorgen machte er sich jedoch darum, was in Malfoy Manor zu dieser Stunde geschehen würde. Er wusste, das Lavinia ihrem Vater vor gut einer Stunde das erste Mal gegenüber gestanden hatte und er konnte sich nicht vorstellen, dass dieser keinen Treueschwur von seiner Tochter verlangt hatte. Konnte Severus sein Versprechen wirklich einlösen, dass sie ohne Dunkles Mal zurückkehren würde? War er wirklich noch zuverlässig? Bis vor einigen Monaten hätte er niemals daran gezweifelt, dass Severus sein Versprechen, nein seinen Schwur alles zu tun, um dem großen Wohl zu dienen und seine Fehler mit allen mittel wieder gut machen wollte, einhalten würde. Doch seid Lavinia Riddle aufgetaucht war, hatte sich etwas in dem Tränkemeister geändert. Er zweifelt nicht dran, dass er immer noch Reue zeigte, damals den Todessern beigetreten zu sein. Er glaubte auch, dass Severus noch immer daran festhielt, dem Orden zu helfen, um Voldemort das Handwerk zu legen und somit seine angebliche Schuld an Lilys Tod noch immer begleichen wollte. Doch es schien, als wäre der Tränkemeister bei weiten nicht mehr bereit, dies allem anderen vorzuziehen. Seine Gedanken und womöglich seine Gefühle hatten ihn von diesem Weg abgebracht. Natürlich wollte Dumbledore Severus nicht das Recht absprechen ein Leben zu führen, welches frei von Bürde und Schuld war. Schließlich wusste er um all die quälenden Tage die er seid seiner Zeit in Hogwarts und auch schon davor hatte erleben müssen. Doch was war, wenn er durch seine Ansichten, die Miss Riddle betrafen das Ziel des Ordens aus dem Auge verlieren würde? //Nein!// Hallte Severus antwort auf Dumbledores Frage nach seinen Gefühlen für Miss Riddle durch den Kopf des Schulleiters. Glaubte er das wirklich? Oder besser glaubte Severus seinem eigenen Wort? Mit ernster Mine faltete er Harrys Brief zusammen und griff nach einem anderen Stück Pergament, welches er in einen Umschlag steckte und magisch mit dem Siegel Hogwarts versah. „Rivo!“, rief der Schulleiter ruhig und mit einem leisen Ploppen erschien sein Hauself vor seinen Augen. „Ja, Herr was Rivo für euch tun Meister Dumbledore?“, erkundigte sich der Haushelf mit einer tiefen Verbeugung! „Bring das hier Severus! Sorge dafür dass er ihn sofort liest! Wenn er schläft weck ihn! Ich möchte, dass du ihm diesen Brief persönlich in die Hand gibst!“ „Aber Meister, Master Snape wird bestimmt sehr unfreundlich, wenn Rivo ihn weckt…Master Snape mag nicht gerne gestört werden…Rivo könnte den Brief auf Master Snapes Tisch legen! „Nein, ich will dass er ihn sofort liest! Es ist äußerst wichtig Rivo!“, beharrte Dumbledore auf seinen Befehl. Normalerweise achtete er sicherlich darauf, seine Hauselfen nicht zu sehr mit den Launen von Severus zu belasten oder sonst in irgendwelche unangenehmen Situationen zu bringen, für die sie absolut nichts konnten. Doch er musste wissen, ob seine Befürchtungen wahr geworden waren oder nicht. „Ja, Master Dumbledore, Rivo wird sofort tun was ihr ihm aufgetragen habt!“, entgegnete der Elf unterwürfig und verschwand mit einem leisen Ploppen. *** Wütend öffnete Severus das Pergament! Was glaubte Albus eigentlich was er da tat? Hatte er eine Ahnung wenn dieser Brief in die falschen Hände geraten wäre? Schnell überflogen seine Augen die Worte des Schulleiters. ER wollte also hören, ob Lavinia einen Schwur geleistet hatte? Jetzt sofort? Er verlangte von ihm, dass er zu einem Ordenstreffen kam? Am nächsten Morgen? Hatte Albus denn vergessen, dass ihm dies solange der Lord hier anwesend war und seine Anwesenheit verlangte nicht so einfach möglich sein würde? Außerdem hatte er sicherlich nicht vor Lavinia hier alleine zu lassen. „Master Snape, Rivo ist untröstlich, Master Snape gestört zu haben! Doch Master Dumbledore wollte unbedingt, dass Rivo den Brief sofort an euch weitergibt….“, erklärte sich der eingeschüchterte Hauself und wich zitternd, doch immer noch in tiefer Verbeugung vor dem tobenden Tränkemeister zurück. Zwar hatte dieser nicht geschlafen, doch Rivo hatte ihn wohl aus tiefen Gedanken gerissen. Auch der Inhalt des Briefes schien Master Snape nicht zu gefallen. „Sag deinem Herrn, dass ich mich mit ihm in Verbindung setzte, sobald es mir möglich ist! Sag ihm, dass ich zurzeit nicht die Möglichkeit sehe mich zu melden und dass ich es nachhole, sobald ich die Lage als sicher einschätze! Wann dies der Fall ist weiß ich jedoch noch nicht! Geh jetzt!“, entgegnete Snape mit kalter Stimme und der Hauself zögerte keine Sekunde und verschwand erneut. Nachdenklich ließ Severus sich wieder auf den Sessel vor dem Kamin sinken. Das hatte ihm wirklich gerade noch gefehlt. Er war sich sicher, dass Dumbledore ihn nicht auf einen guten alten Feuerwhiskey einladen wollte um mit ihm und den anderen Stümpern aus dem Orden auf das neue Jahr anzustoßen. Doch eines war sicher. Bevor die Sonne aufgehen würde, würde Dumbledore keine Antwort von ihm erhalten. Erstens musste der graubärtige alte Mann endlich verstehen, dass unter den Augen Voldemorts jeder Kontakt zum Orden seinerseits, eine Gefahr für ihn darstellte und zweitens waren noch zu viele Dinge in seinem Kopf, die ihn beschäftigten. Noch immer hallten Bellatrix Wimmern und ihre Schreie durch seinen Kopf. Lavinia hatte sich vollkommen verloren, bis ihr Vater selbst sie gestoppt hatte und das Treffen aufgelöst hatte. Mit einem Grinsen im Gesicht hatte Lavinia zu Rodolphus gesprochen und ihm „erlaubt“, das was von seiner Frau übrig war ins Manor zu bringen und dafür zu sorgen, dass sie wieder zu Kräften kam. In diesem Augenblick, hatte er seine Hexe kaum wieder erkannt. In diesem Augenblick, war ihm das Ausmaß ihrer vollkommenen Dunkelheit erst so richtig bewusst geworden und erst in diesem Augenblick war ihm ebenso bewusst geworden, welche Macht Lavinia hatte und was es bedeuten würde, wenn sie diese Macht irgendwann auf den Dunklen Lord übertragen würde. Wusste oder ahnte dieser, dass Lavinias Macht seine womöglich bei weiten übertreffen konnte, wenn sie sich nun immer weiterentwickelte? Oder war es genau das was er wollte? Sie so unendlich mächtig werden zu lassen, um durch ihre Macht später noch Gefährlicher zu werden. Aber vielleicht musste ihre Macht auch so groß sein, um den Zauber überhaupt wirken zu lassen. Jedenfalls ließ ihn der eiskalte, erbarmungslose Blick Lavinias seid diesem Moment kaum mehr los. Niemals hatte er geglaubt, dass sie sich so sehr in dieser Dunkelheit verlieren konnte und er hoffte, dass sie auch diese neue Entwicklung ihrer Magie beherrschen würde. Das ganze war nun gut zwei Stunden her. Bellatrix, welche die Folter ihres Lords wohl als uneingeschränkte Aufmerksamkeit angesehen hätte und somit diese lange ausgehalten hätte ohne seiner Forderung nachzukommen, war die Folter die ihr Lavinia zu Teil hatte werden lassen, ebenso eine Qual für die Todesserin gewesen wie für jeden anderen, sodass auch sie am Ende ihren Schwur geleistet hatte. Als die Magie der Runen nach dem das Ritual beendet worden war, nachgelassen hatte, war auch die konzentrierte Magie in Lavinias Körper wieder etwas ruhiger geworden und die junge Hexe hatte überwältigt von dieser Kraft nicht mehr auf eigenen Beinen stehen können. Sofort hatte er zu ihr eilen und sie zurück in ihre Gemächer bringen wollen, doch der Lord hatte ihm mit einem einzigen Blick klar gemacht, dass er an seinem Platz zu bleiben hatte. Dann hatte er selbst sie auf seine Arme gehoben und war mit ihr disappariert. Seid dem hatte er Lavinia nicht mehr gesehen und seine Sorge um sie wuchs von Minute zu Minute. Doch er wagte es nicht, sich in ihre Räume zu begeben. Er wusste nicht ob ER bei ihr war, wo er sie hingebracht hatte oder wen er womöglich dazu angehalten hatte sich um sie zu kümmern. *** Einige Stunden später, es schlug gerade 6 Uhr morgens, riss ein lautes knistern und knarren im Kamin den Schulleiter Hogwarts aus seinem Schlaf. In der Erwartung, dass Severus sich schnellstmöglich um eine Antwort bemühen würde, war der erfahrene Zauberer in seinem Sessel vor dem Kamin eingeschlafen. Als er nun in die Flammen schaute erblickte er Severus weniger begeistert aussehendes Gesicht in der Glut des lodernden Feuers. „Guten Morgen Severus! Du hast meinen Brief erhalten? Ich hatte erwartet früher von dir zu hören!“, begrüßte Dumbledore den Tränkemeister Vorwurfsvoll. „Wann kannst du im Hauptquatier sein? Der Orden trifft sich gegen 11 Uhr!“, erklärte Dumbledore mit der Überzeugung, dass Severus zu dieser Zeit eine Möglichkeit finden würde, das Manor zu verlassen. „Ja ich habe ihn erhalten, Albus und ich werde nicht da sein! ER will morgen selbst mit mir sprechen. Mit mir und seiner Tochter. Ich weiß noch nicht um was es gehen wird, aber ich habe keine Zeit, Albus. Das habe ich dir vor meiner Abreise bereits gesagt. Während den Weihnachtsferien werde ich nicht für den Orden da sein können. Es ist zu gefährlich für mich für alles, für Lavinia“, antwortete Severus emotionslos, obwohl seine Wut in ihm fast unaufhaltbar war. „Hast du dein Versprechen gehalten? Nein, sicherlich nicht! Sie trägt es! Ist es nicht so? Sie hat ihm die Treue geschworen, sie hat seine Seite gewählt und trägt nun das Dunkle Mal!“, entkam es Albus aufgebracht. „Du machst es dir zu einfach, Albus!“, entgegnete Severus so ruhig er konnte. „Antworte Severus! Sie hat seine Seite gewählt, sie hat ihm die Traue versprochen!“, wiederholte der Schulleiter seine Überzeugung. „Nein!“, log Severus und sein Bildnis verschwand. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)