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Im Bann der Dunkelheit

von

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Heilig Abend…

Kapitel 39 Heilig Abend…
 

„Severus?“, entkam es Lavinia, als sie plötzlich aus einem merkwürdigerweise sehr ruhigen Schlaf erwachte.

Orientierungslos wanderte ihr Blick durch den Raum. Es war bereits dunkel draußen und somit musste sie schon vor einigen Stunden eingeschlafen sein.

„Ich bin hier!“, hörte sie die dunkle ruhige Stimme ihres Tränkemeisters. Erst in diesem Moment registrierte die noch immer mitgenommene Hexe, dass Severus immer noch auf dem Sofa saß. Erleichtert ließ die junge Hexe ihren Kopf wieder gegen dessen Brust sinken.
 

Anscheinend hatte sie sich nach ihrem Bad, sofort wieder zu Severus gesetzt. Sie erinnerte sich daran, wie sehr sie sich, nach dem Ereignis in der Nokturngasse, nach seiner Nähe gesehnt hatte. Ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen, als sie daran dachte, wie ihr Tränkemeister sie sofort an sich herangezogen hatte. Zärtlich hatte er seine Finger immer wieder durch ihr noch leicht feuchtes Haar streifen lassen. Kein einziges Wort war in diesem Moment zwischen ihnen gefallen. Lavinia war sich sicher gewesen, dass er noch nicht einmal versucht hatte ihre Gedanken zu ergründen. Dennoch hatte Severus genau erkannt, was sie in diesem Moment am meisten gebraucht hatte. Ruhe, keine nervenaufreibenden Befragungen und das Gefühl nun vollkommen sicher zu sein. Sich geborgen und beschützt zu fühlen und genau dieses Gefühl konnte ihr nur Severus geben.
 

„Wie lange habe ich geschlafen?“, erkundigte sich Lavinia besorgt und blickte zu Severus auf.

„Ungefähr zwei Stunden…“, entgegnete der Tränkemeister.

„…und du warst die ganze Zeit hier?“

„Ja“, entgegnete Severus lächelnd, griff nach der Hand der jungen Hexe, zog diese an sein Gesicht heran und hauchte einen flüchtigen Kuss auf ihren Handrücken.

„Aber die Malfoys werden…“

„…mach dir darüber keine Gedanken. Ich habe dafür gesorgt, dass keiner von ihnen auf die Idee kommen wird auch nur darüber nachzudenken, wo ich bin. Es wird ihnen einfach nicht auffallen, dass ich seid unserer Rückkehr nicht aus diesen Räumen herausgekommen bin“, erklärte Severus seiner besorgten Hexe.
 

„Entschuldige bitte, Severus…“

„Was soll ich entschuldigen?“, erkundigte sich der Tränkemeister mit skeptischem Blick.

„Für alles…dass ich nicht auf dich gehört habe und auf eigene Faust durch die Winkelgasse gewandert bin, obwohl ich mich immer verlaufe, dass ich dich und Lucius womöglich in Gefahr gebracht habe, falls ER von diesem Geschehen erfahren hat,…dass ich eingeschlafen bin und dich hier aufgehalten habe und…dass ich es nicht geschafft habe diesen Kerl….ich konnte ihn nicht aufhalten…aber, wenn ihr nicht gekommen wärt…dann…ich hätte die Kontrolle verloren…verzeih mir, dass ich nicht…“, plapperte Lavinia ungehemmt drauf los und schnell bildeten sich die ersten Tränen in ihren Augen.
 

Sanft legte Severus einen Finger auf ihre Lippen.

„Psst…es gibt nichts, rein gar nichts zu entschuldigen. Ich sehe dir gern beim Schlafen zu und glaube mir, in den letzten drei Stunden ist dieser elende Wurm in meinen Gedanken viele, schmerzhafte und qualvolle Tode gestorben. Er kann sich glücklich schätzen, das Lucius ihn vor mir erwischt hat und dass er so unglücklich an diese Steinmauer geprallt ist…dieser Abschaum hat es gewagt, dich zu bedrängen, dich anzufassen und niemand, darf meiner Hexe Leid zufügen!“, erklärte er ihr mit leisen aber entschlossenen Worten, zog sie zu sich und küsste seine Hexe liebevoll.

Seufzend erwiderte Lavinia seinen Kuss, indem an diesem Abend so unendlich viel Wärme und Sanftheit lag, dass sie sich wünschte, dieser Moment würde für ewig andauern. Noch während er sie küsste, schaffte es Lavinia sich aufzurappeln und saß nun auf seinem Schoss, griff mit einer Hand in sein Haar, während die andere auf seiner Schulter ruhte. Severus hingegen legte seine Arme um sie und drückte sie somit noch näher an sich heran.

„Ich liebe dich…“, murmelte Lavinia seufzend, als er den Kuss unterbrach und er ihr – wie gewohnt – einige Strähnen ihrer Haare hinters Ohr streifte.
 

Als er dies tat, erhaschte der Tränkemeister einen Blick auf Lavinias Hals, an dem eindeutige rote Stellen zu erkennen waren. Mit bedauernder Miene strich er sanft mit seinen Fingern darüber, beugte sich zu ihr und verteilte selbst, einige sanfte Küsse darauf und fing dann wieder Lavinias beschämten Blick ein.

„Ich könnte ihn…“, entkam es Severus leise.

„Ich wollte nicht das, du das siehst…“, entgegnete Lavinia mit gebrochener Stimme und legte ihr langes Haar wieder nach vorne, um die unschönen Erinnerungen an diesen schrecklichen Moment zu verdecken.
 

„Ich werde dir eine Salbe dafür geben, dann ist das bis morgen früh verschwunden“, entgegnete Severus, erhob sich vorsichtig vom Sofa und stellte Lavinia wieder auf ihre Füße.

„Du musst gehen?“, fragte Lavinia traurig. Severus nickte niedergeschlagen. Er wusste, dass seine Hexe ihn jetzt brauchte und es war ihm voll und ganz zu wider sie alleine lassen zu müssen. Doch sein Zauber würde nicht ewig halten.
 

„Leider,…wenn du etwas brauchst schicke Lori zu mir“, antwortete er seufzend, legte zärtlich eine Hand an Lavinias Wange, hauchte ihr einen ebenso sanften Kuss auf die Lippen und verließ notgedrungen die Räume seiner Hexe.
 

***
 

Entspannt und ausgeglichen stieg die Schwarzhaarige am späten Nachmittag des darauf folgenden Tages – es war der 24. Dezember, also Heilig Abend – aus der Badewanne.

Als sie einige Minuten später in den Spiegel schaute, stellte sie glücklicherweise fest, dass Severus‘ Salbe, welche Lori ihr am Vorabend noch vorbeigebracht hatte – wie nicht anders zu erwarten – ihre Wirkung gezeigt hatte und absolut nichts mehr von den unschönen Erinnerungen auf ihrer Haut zu sehen war.
 

Ihre persönliche Hauselfe hatte ihr mitgeteilt, dass Lucius darauf bestanden hatte, dass Severus ihm noch am späten Abend in seinem Arbeitszimmer Gesellschaft leistete. Erst heute Morgen beim Frühstück hatte sie aufgeschnappt, dass wohl auch andere Todesser in der Nokturngasse auf ihre Magie reagiert hatten. Es waren Namen wie Rabastan Lestrange, Goyle und Dolohow gefallen. Des Weiteren schienen Lucius, als auch Severus etwas beunruhigt darüber, dass eine Todesserin namens Bellatrix, ebenfalls von dem Vorfall erfahren hatte. Mr. Malfoy hatte schlussendlich jedoch erwähnt, dass er auch dieses Problem vorerst aus der Welt geschafft hatte.
 

Nachdenklich betrachtete Lavinia die kleine leere Phiole auf dem Waschtisch. Auch diesen Zaubertrank hatte Lori ihr gestern Abend zusammen mit der Salbe gebracht. Ein kleiner Zettel war ebenfalls dabei gewesen. Dieser lag noch immer neben dem kleinen Fläschchen, sodass Lavinia die darauf geschriebenen Worte noch einmal las.
 

**********************************
 

Miss Reed,
 

Trotz unserer Schwierigkeiten bedaure ich sehr, was Ihnen an diesem Nachmittag widerfahren ist. Ich hoffe dieser spezielle Traumlostrank erleichtert Ihnen die Nacht und gibt Ihnen die Fähigkeit, das Geschehene von weiter Ferne zu betrachten.
 

Gezeichnet,
 

Narzissa Malfoy
 

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Noch immer wunderte sich die junge Hexe darüber, dass Narzissa sich tatsächlich Gedanken über ihr Wohlbefinden gemacht hatte und Lavinia glaubte daher felsenfest daran, dass entweder Lucius ihr dazu geraten hatte oder sie nun der Meinung wahr, sich mit der Tochter des Dunklen Lords besser nicht anzulegen.
 

Auf jeden Fall schien der Trank ihr tatsächlich geholfen zu haben. Sie hatte unglaublich gut geschlafen. Keine Albträume, kein ständiges aufschrecken und heute Morgen? Heute Morgen kamen ihr die Ereignisse vom Vortag wie eine lang zurückliegende Erinnerung vor. Es war nicht so als hätte sie vergessen, wie sie sich gefühlt hatte oder als wäre es nur eine Einbildung gewesen. Nein, aber sie konnte das alles heute sehr viel gefasster und mit einer gesunden Nüchternheit betrachten. Das Einzige, was Lavinia noch immer sorgte, war dass Voldemort davon erfahren würde und somit Severus und die Malfoys, für Lavinias eigne Unachtsamkeit, bestraft wurden.
 

„Kann Lori etwas für Mistress tun?“, fragte die Elfe freundlich, als sie das Badewasser abgelassen hatte und Lavinia den Bademantel bereitgelegt hatte.

„Hmm kennst du einen guten Zauber um meine Haare richtig glatt zu machen?“, fragte die Hexe hoffnungsvoll.

„Natürlich Mistress! Bitte setzen, Mistress! Lori macht Mistress wunderschön für Master Snape“, piepste der Hauself.

„Lori! Das darfst du niemals jemandem verraten!“, stieß Lavinia erschrocken aus.

„Lori, weiß das Mistress und Master Snape wünschen, das Lori nichts verrät. Lori wird nichts verraten!“ entgegnete sie ergeben und begann damit Lavinias Haare mit der wundersamen Magie der Hauselfen zu bearbeiten.
 

Gut zwanzig Minuten später hatte Lori ihr Werk mehr als perfekt beendet und Lavinia schaute verträumt in den großen Spiegel in ihrem Bad. Lori hatte vorhin voll ins Schwarze getroffen. Heute wollte sie schön sein. Nein, nicht nur schön, sondern eine Frau, die von ihrem Tränkemeister auch als solche gesehen werden wollte. Nicht umsonst hatte sie sich, selbst bei der Wahl ihres Badezusatzes oder des Shampoos, drei mal überlegt, welches Aroma Severus wohl besonders gefallen würde.
 

Sie hatte sich für ein Badeöl mit Zimtaroma entschieden und ihr übliches Shampoo mit Mandelduft verwendet. Mit einem Zauber fixierte ihre Hauselfe nun ihre glatten pechschwarzen Strähnen, während sie selbst mit ein wenig Magie für etwas Farbe in ihrem Gesicht und auf ihren Fingernägeln sorgte, ehe sie dicht gefolgt von Lori in ihr Ankleidezimmer, welches sowohl vom Bad, als auch von ihrem Schlafzimmer aus zu erreichen war, trat.

„Soll Lori das Kleid für Mistress holen?“, erkundigte sich der Hauself.

„Nein, ich habe es heute Morgen schon herausgeholt. Danke Lori ich rufe dich, wenn ich dich noch einmal brauche“, antwortete Lavinia lächelnd und öffnete nun die Schublade, in der ihre Unterwäsche aufbewahrt wurde.
 

Zielstrebig griff sie nach dem Set, welches sie mit dem Kleid schon vor einigen Wochen gekauft hatte. Die fein gearbeiteten Spitzen von BH und Slip zeigten sich in Form von sich windenden Schlangen, deren Augen mit grünen Smaragden besetzt waren. Ein kleiner silberner Schlangenanhänger mit ebenso grünen Augen schlängelte sich zwischen ihren Brüsten hindurch und verband die beiden BH-Seiten miteinander.
 

Nun zog Lavinia das sündhaft kurze schwarze Spitzenkleid an. Es reichte ihr gerade so bis zur Mitte ihrer Oberschenkel. Während das Stückchen Stoff vorne mit einem schlichten runden Ausschnitt versehen war, so hatte es einen sehr tiefen Rückenausschnitt, welcher nur knapp über ihren Hintern endete.

Eine silberne Schlange, als Rückenkette, schlängelte sich nun über ihren freien Rücken. Dazu trug Lavinia schwarze Pumps mit grünen Solen, welche das Schlangenthema am Absatz wieder aufgriffen.
 

Kaum war Lavinia fertig angezogen klopfte es an ihrer Tür.

„Lavinia? Bist du fertig? In einer viertel Stunde gibt es Essen. Snape und meine Eltern sind schon im großen Salon“, hörte sie Dracos Stimme an ihrer Tür.

Schnell schnappte sich die Hexe ihren Zauberstab, ließ ihren BH, am Rücken unsichtbar werden und öffnete ihrem besten Freund die Tür.

„Ja…ich bin fertig“, entgegnete sie noch während sie dies tat und schaute Sekunden später in erstaunte graue Augen.
 

„Wow“, entkam es dem Blonden simpel und schaute so, als würde er seine beste Freundin nicht wieder erkennen.

„Danke…“, erwiderte Lavinia und errötete ein wenig.

„Bist du es wirklich? Du siehst nicht aus wie meine Mitschülerin, sondern wie eine Erwachsene und ziemlich selbstsichere Hexe“, erklärte Draco grinsend und reichte Lavinia ganz Gentleman seinen Arm.
 

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***
 

Gedankenversunken stand Severus mit einem Glas Feuerwhiskey in der Hand am Kamin im großen Salon des Manors. Die Schachtel mit seinem Geschenk für Lavinia hielt er verdeckt vor den Blicken von Lucius und Narzissa in der Hand. Er hatte nicht lange überlegen müssen, bis er ein Geschenk für seine Hexe gefunden hatte und er war sich sicher, dass es genau das richtige sein würde. Allerdings würde er es ihr nicht vor allen anderen überreichen können. Denn in ihm langen all seine Empfindungen für die junge Hexe. Aus diesem Grund hatte er zusätzlich ein Buch gekauft, indem besondere Kräuter und Heilpflanzen beschrieben waren, welche Lavinia im nächsten Schuljahr kennen musste.
 

Er wusste, dass dies sicherlich nicht ganz nach dem Geschmack seiner Hexe entsprach, doch so ein Pragmatisches würde keinerlei Verdacht erwecken und seine Fassade als unnahbarer Lehrer aufrechterhalten.

Seufzend ließ er die kleine mit rotem Samt ummantelte Schachtel in die Tasche seines Gehrocks fallen. Nahm einen Schluck seines Whiskeys und wollte sich gerade auf den freien Herrensessel neben Lucius vor dem Kamin setzen, als die anwesenden Hauselfen freudig zu quieken anfingen und die Tür zum Salon öffneten.
 

Als sein Blick zur Tür wanderte, blieb er wie erstarrt in seiner Bewegung stehen. Lavinia betrat in diesem Moment an Dracos Arm den Salon. Und wieder stockte dem Tränkemeister der Atem beim Anblick, der jungen Hexe und wieder erwischte er sich dabei wie er Draco am liebsten mit tausend Flüchen belegen wollte. Verdammt sei Merlin, er Severus Snape war eifersüchtig auf einen fünfzehnjährigen Teenager.

„Frohe Weihnachten“, hörte er sie freundlich zu Narzissa Malfoy sagen und diese bemühte sich zu einem leichten Lächeln und wiederholte diese Worte.
 

Als nun auch noch Lucius aus seinem Sessel heraussprang, auf die junge Hexe zueilte, ihr einen – in seinen Kreisen – üblichen Handkuss auf den Handrücken hauchte und so etwas wie „Kann ich dieser atemberaubend schönen Hexe einen Drink bringen lassen“, von sich gab, fehlte nun wirklich nur ein kleiner Tropfen, der das Fass zum überlaufen bringen würde und Severus seinem alten Freund vor lauter Eifersucht den Hals herumdrehen würde.
 

Doch niemals durfte er sich das anmerken lassen auch wenn es ihm gerade noch so schwer fiel seine kalte Maske aufrecht zu halten. Das erste Mal war ihm danach Lavinia zu schnappen und einfach mit ihr zu verschwinden, um irgendwo ein völlig normales Leben mit ihr zu führen. Aber dies würde nie möglich sein. ER würde sie überall finden und eine Flucht wäre daher unmöglich und sicherlich auch nicht in Lavinias Interesse. Noch einmal griff er unauffällig in die Tasche seines Gehrocks und drückte die kleine Schachtel, um sich zu vergewissern, dass sie noch dort war, als Narzissa nach ihm rief:
 

„Severus kommst du? Ich habe den Elfen gesagt sie können den ersten Gang servieren. Es sind ja mal alle pünktlich“

Nur mit einem Nicken deutete er Narzissa, dass er sie verstanden hatte und trat auf den großen Esstisch in der Mitte des Raumes zu. Dort nahm er zwischen Lavinia und Draco Platz.

Als er an der schwarzhaarigen Hexe vorbeiging, nahm er den feinen Geruch von Zimt und Mandeln wahr und seine Sinne schienen sich in diesem Moment auf diesen Duft vollkommen zu konzentrieren.
 

„Miss Reed, es ist ungewohnt Sie nicht wie üblich in Schuluniform zu sehen. Sie scheinen heute mal etwas aus sich gemacht zu haben“, erlaubte er sich ihr mitzuteilen und hoffte, dass sie verstand, dass er ihr ganz unverfänglich zu verstehen geben wollte, das ihm ihr Anblick durchaus sehr zusagte.

Ein flüchtiges Lächeln auf ihren Lippen, ein kurzes Nicken und ein „Danke Professor und ich wünsche Ihnen ebenfalls Frohe Weihnachten“, bestätigte ihm, dass sie sofort wusste, was er ihr hatte mitteilen wollen.
 


 

***
 

Nach dem Essen setzten sich alle gemeinsam an den Kamin in dem großen und prächtig geschmückten Raum. Erst jetzt nahm sich Lavinia die Zeit sich genauer in dem weihnachtlichen Zimmer umzuschauen. In allen vier Ecken des Raumes standen wunderschön geschmückte Tannenbäume. Alle waren mit silbernen Kugeln und Glocken geschmückt und die Engelsfiguren summten leise Weihnachtslieder. Das Feuer im Kamin prasselte. Auf allen kleinen Tischen in den verschiedenen Sitzgruppen in dem riesigen und dennoch unendlich gemütlich wirkenden Raum standen Schalen mit Gebäck.
 

Gerade fiel ihr Blick wieder auf die Menschen um sie herum, als die Hauselfen für alle Tassen mit duftendem Weihnachtspunsch brachten. Mit einem Blick zu ihrem Tränkemeister griff sie nach einer Tasse und musste sich ein auffälliges Schmunzeln verkneifen. Vielleicht bemerkten es die andern nicht, doch Lavinia konnte genau erkennen, das Severus immer wieder zu ihr herüberschielte, Draco für Sekunden anfunkelte ehe sich seine Maske wieder versteinerte. Er war eifersüchtig.
 

„Nun ich würde sagen Frohe Weihnachten, Miss Reed“, hörte sie nun die Stimme von Lucius Malfoy an ihrem Ohr.

„Ja…Frohe Weihnachten Lucius…Narzissa…Draco…Profess…“, entgegnete sie, ehe der Tränkemeister sie unterbrach.

„Miss Reed ich denke es ist für die Zeit der Feiertage angebracht, wenn sie mich wie die anderen hier im Raum mit dem Vornamen ansprechen! Allerdings nur solange wir in dieser Konstellation zusammen sind“, schlug er mit einem schiefen Lächeln vor und Lavinia erwiderte dieses Lächeln.
 

„Nun…dann Frohe Weihnachten, Severus“, beendete sie ihren Satz nun doch. Doch etwas anderes lag der jungen Hexe in diesem Moment auf dem Herzen. Auch wenn Narzissa immer noch nicht glücklich über ihre Anwesenheit zu sein schien und auch wenn dieser fast harmonische Moment von den Gedanken an Silvester überschattet wurde, hatte sie hier im Hause der Malfoys, einer Familie die womöglich nur so zuvorkommend mit ihr umging, weil sie die Tochter ihres Herrn war, das erste Mal das Gefühl zu einer Familie zu gehören, geschätzt zu werden und dass ihre Anwesenheit das erste Mal erwünscht war.
 

„Alles in Ordnung?“, riss Draco die junge Hexe aus ihren Gedanken.

„Ja, sogar mehr als in Ordnung…ich habe einfach daran gedacht, dass dies das erste Weihnachten ist, dass ich nicht alleine in meinem Waisenhauszimmer verbringe, weil mich die anderen Schüler nie dabei haben wollten“, erklärte sie leise und blickte dankend in die Gesichter der Anderen.

„Na dann! Zeit für die Bescherung!“, stieß Draco aus und sprang auf.

Als er zurückkam hatte er eine merkwürdig aussehende Pappschachtel in der Hand. Sie war relativ groß und hatte lauter kleine Löcher.
 

„Hier ich bin mir sicher, dass sie dir gefällt! Es ist eine besondere Züchtung!“, erwähnte Draco noch bevor Lavinia die Schachtel öffnete. Verwundert über Dracos Erklärungen öffnete Lavinia den verschlossenen Deckel und traute ihren Augen kaum.

Das Innere der Schachtel war weich gepolstert und eine relativ kleine smaragdgrüne Schlange lag zusammengrollt darin.
 

„Du…sie ist…“, stammelte Lavinia sprachlos. Sie hatte nie und nimmer damit gerechnet. Aufgeregt nahm sie das Tier aus der Schachtel.

»Hallo, du Schöne ich bin Lavinia zischelte sie auf Parsel was alle anderen im Raum innehalten ließ.

Sofort hob das junge Tier den Kopf und begann sich Lavinias Arm hinaufzuschlängeln und legte sich über ihre Schulter

» Zzzz, danke…das Ihr mich aus dieser Schachtel befreit habt….Meisterin Lavinia. Es erfreut mich das Ihr meine Sprache beherrscht zischte die Schlange zurück und die junge Hexe lächelte die Schlange an.

»Nennst du mir deinen Namen? entgegnete Lavinia in der Schlangensprache und sie erfuhr, das noch niemand ihr einen Namen gegeben hatte. Lavinia schaute bedauerend zu dem Tier welches es sich nun gänzlich auf ihrer Schulter gemütlich machte. //Dann werde ich mir einen Namen für dich überlegen…es muss etwas Besonderes sein…//, dachte Lavinia im Stillen, da sie wusste, das dieses Tier keine gewöhnliche Python war.
 

„Sie ist noch sehr jung. Allerdings wird sie in wenigen Monaten die volle Größe einer ausgewachsenen Tigerpython angenommen haben. Sie ist ein magisches Tier und so wird sie schneller ausgewachsen sein als normale Tiere…auch ihr Gift ist etwas besonderes, da Pythons normalerweise ausschließlich Würgeschlangen sind“, erklärte Lucius nun grinsend.

„Aber wenn wir schon dabei sind…“, fügte er hinzu und nach einem Fingerschnippen seinerseits erschien eine Hauselfe mit einem riesigen Eulenkäfig.
 

Lavinia konnte ihr Glück kaum fassen. Neben dieser wunderschönen Python überreichte ihr Lucius gerade genau diesen Eulenkäfig in dem der riesige Fleckenuhu saß, welchen sie gestern in der Winkelgasse gesehen hatte. Sprachlos blickte sie zu Lucius und dann zu Narzissa die ebenfalls – wenn auch nur flüchtig – lächelte.

Nachdem sie dem wunderschönen Uhu einige Eulenkekse verfüttert hatte, räusperte sich ihr Tränkemeister hinter ihr.
 

„Lavinia…eine Kleinigkeit…vielleicht bist du ja damit in der Lage dir endlich ein paar Zutaten und Rezepte in Zaubertränke zu merken“, erklärte der Schwarzhaarige, als er Lavinia das Buch überreichte.

//Öffne es//, vernahm sie seine Stimme in ihren Gedanken.

„Ähm danke Professor…ähm Severus…“, antwortete sie gespielt irritiert. Als sie neben Draco Platz nahm, der gerade mit großen Augen Severus Geschenk entgegennahm, klappte sie die erste Seite des Buches auf. Dabei war sie darauf bedacht, dass ihr niemand über die Schulter schaute.
 

Im inneren des Buchdeckels stand in Handschrift, die sie eindeutig als die von Severus identifizieren konnte.
 

Hab noch was
 

Später
 

Ich liebe dich
 

S.S.
 

„Boa, super!“, entkam es Draco derweil neben ihr. Als Lavinia zu ihrem besten Freund schaute legte sich sofort ein Grinsen auf ihre Lippen, als die Schwarzhaarige sah, dass Draco einen nagelneuen Feuerblitz 2 Black Edition in den Händen hielt.

„Ich will, dass der Sucher unseres Teams bestmöglich ausgestattet ist“, erklärte Severus trocken und erntete einen argwöhnischen Blick von Lucius und Lavinia. Beide kannten den Tränkemeister gut genug, um zu wissen, dass er seinen Patensohn ab und an ebenso verwöhnte wie sein arroganter Vater dies zu jeder Möglichkeit tat.
 

Nachdem auch Lucius seinen Sohn sein Weihnachtsgeschenk überreicht hatte – die Malfoys schenken Draco doch tatsächlich eine eigne Villa. Deren Bau bis zu seinem 17 Geburtstag beendet werden würde und völlig nach seinen Wünschen gestaltet werden sollte – war es an Lavinia ihre Geschenke zu verteilen.
 

Draco war begeistert von der Karte für das Quidditchspiel und freute sich darauf mit seinen beiden Mitschülern Blaise und Theo dieses zu besuchen. Malfoy nahm die Flasche teuren Feuerwhiskey anerkennend an und auch Narzissa schien die magische Orchidee zu gefallen.

„Hier, dass ist für Sie…ähm dich Severus…“, teilte sie ihm etwas verlegen mit und überreichte dem Schwarzhaarigen das rechteckige Päckchen.
 

Ein kurzes Nicken, welches seinen Dank darstellen sollte war die einzige offene Reaktion, die Severus zeigte. Es fiel ihm heute unendlich schwer diese Maske dauerhaft aufrecht zu erhalten, weshalb er sich bemühte so wenige Reaktionen wie möglich zu zeigen. Dennoch wanderte sein Blick immer wieder zu Lavinia.

Jedes Lächeln, jedes Strahlen ihrer Augen hatte er wahrgenommen, als sie mit der Schlange gesprochen oder den Uhu gefüttert hatte. Auch ihr Glitzern in ihren Augen, als sie heimlich seine Notiz gelesen hatte, war ihm nicht entgangen.
 

Bisher war es ihm immer leicht gefallen sich zu verstellen, seine Zuneigung zu ihr vollkommen zu ignorieren, doch heute Abend stand keine Schülerin vor ihm und reichte ihm ein Weihnachtsgeschenk, sondern eine junge, verdammt bei Merlin, unglaublich gut aussehende Frau, welche ihn völlig um den Verstand brachte. Mit jedem Blick, mit jedem Wort, das sie an ihn richtete. Jede Geste und jede Bewegung ließen das Verlangen nach ihr in dem Tränkemeister erwachen.
 

Wie oft hatte er auf Hogwarts dagegen ankämpfen müssen, weil es einfach keine Zeit dafür gab? Wie oft hatte seine Vernunft, seine innerste Sehnsucht, nach Lavinias Nähe übermannt? Heute schien diese Selbstbeherrschung wie weggeblasen und er musste sich mehr als zusammenreißen, damit Lucius und seine Frau nichts von dem erahnen konnten, was sich zwischen ihm und Lavinia eigentlich entwickelt hatte und wie sehr er sich jetzt wünschte mit ihr alleine zu sein.
 

„Na pack schon aus Severus. Es ist unhöflich ein Geschenk einer Dame unbeachtet zu lassen!“, riss Lucius den Paten seines Sohnes aus seinen Gedanken, welcher seinen Blick starr auf das liebevoll verpackte Geschenk fixiert hatte und begann ohne weiteres zögern das Papier zu entfernen.

„Vielen Dank, Lavinia“, entkam es ihm, als er das Instrumentenset für das Herstellen von Zaubertränken in den Händen hielt. Er erkannte sofort, dass die Griffe in einem wirklich teuren und robusten Holz gearbeitet waren und dass Lavinia sogar seine Initialen in diese hatte eingravieren lassen.
 

//Hab noch was….später…ich liebe dich//, vernahm sie nun Lavinias Gedanken in seinem Kopf und ein flüchtiges Schmunzeln legte sich auf seine Lippen, als er bemerkte, dass sie die Worte seiner Notiz wiederholte.
 

***
 

Einige Stunden später betrat Lavinia ihre Räume. Es war spät geworden. Ein Blick auf die Uhr sagte ihr, dass es bereits viertel vor eins war. Lächelnd schaute sie sich um. Lori hatte bereits dafür gesorgt, dass für ihre beiden neuen Freunde ein Platz in ihrem Räumen zu finden war. Für ihre wunderschöne Python hatte sie ein wunderschönes offenes Terrarium angelegt. Zufrieden schlängelte sich das Tier bereits auf einem der Baumstämme. Ein leises Zischen signalisierte der jungen Hexe, dass sie bereits schlief.

Ihr Uhu hatte sich ebenfalls auf einer Vogelstange, besser einem ganzen Baum gemütlich gemacht und fiepte vergnüglich vor sich hin.
 

Seufzend ließ sich Lavinia in ihren Sessel fallen, betrachtete das kleine schwarze Samtsäckchen in ihrer Hand und erinnerte sich an die Notiz in ihrem Buch. //Später//

Dieses Wort hatte sich in ihren Kopf eingebrannt, denn auch sie hatte es benutzt, als sie Severus darauf hingewiesen hatte, dass sie ebenfalls noch etwas anderes für ihn hatte. War jetzt später? Warum hatten Lucius und Narzissa auch hinter ihnen den Weg in ihre eigenen Privaträume antreten müssen?
 

Dieser führte nämlich automatisch an Severus und ihren Räumen vorbei, sodass die Beiden keine andere Wahl gehabt hatten, als ohne ein weiteres Wort der Absprache in ihre jeweiligen Gemächer zu verschwinden. Jetzt saß Lavinia etwas verunsichert hier herum und wusste nicht wann sie ihrem Tränkemeister den Inhalt des Samtsäckchens überreichen sollte.
 

Sollte sie noch zu ihm gehen oder jetzt doch bis morgen warten? Würde er womöglich gleich vor ihrer Tür stehen? Warum war sie so unsicher? In Hogwarts hatte sie nie Scheu davor gehabt zu Severus zu gehen oder ihn sogar nach dem Unterricht noch abzufangen. Nachdenklich nahm sie den kleinen silbernen schlüsselförmigen Anhänger aus dem Samtbeutel und polierte die Reite des Schlüssels, welche, als Herz geformt worden war.
 

https://www.lokaler-schluesselnotdienst.de/wp-content/uploads/2016/12/Schluesselaufbau_Grafik_zum_Schluesselaufbau.png (Erklärung Wort Reite - Aufbau eines Schlüssels)
 

Wahrscheinlich kam ihre Unsicherheit daher, dass sie nicht wirklich wusste, wie Severus dieses Geschenk aufnehmen würde. Dieser Anhänger war ein Symbol, ein Symbol dafür wie sehr sie ihrem Tränkemeister vertraute. Wie sehr sie ihn liebte und dass sie ihr ganzes Leben in seine Hände legen würde und umgekehrt auch ihres für ihn geben würde.

Dieses Symbol sollte ihm zeigen, wie tief ihre Empfindungen in ihrer Seele verankert waren. So tief, dass selbst ihre Dunkelheit von diesen Gefühlen gestärkt und geleitet wurde.
 

Während Lavinia darüber nachdachte, was sie nun tun sollte manifestierte sich das Bild ihres Tränkemeisters vom heutigen Abend in ihrem Kopf. Er hatte selbst heute seinen schwarzen Gehrock getragen, zwar ohne die langen Lehrerroben, die er sonst immer dazu trug, aber ansonsten hatte er selbst heute am heiligen Abend kein Stück seiner gefassten und unergründbaren Maske abgelegt. Dennoch hatte sie wahrgenommen, wie er sie immer wieder angesehen hatte.
 

Wenn sich ihre Blicke getroffen hatten, hatte sie eindeutig erkannt, dass sie für wenige Sekunden weich wurden und seine schwarzen Seelenspiegel für ebenso kurze Zeit voller Wärme aber auch Sehnsucht waren. War es ihr denn anders ergangen? Nein, in jeder Minute hatte sie sich nicht sehnlicher gewünscht, als sich an ihn zu schmiegen, den Zauber und das wohlige und geborgene Gefühl, welches die weihnachlichte Stimmung in ihr ausgelöst hatte mit ihm zu teilen und ihm nahe sein zu können.
 

Als sie sich die Empfindungen, welche an diesem Abend immer wieder in ihrem Innern aufgeflackert waren, wieder in Erinnerung rief und nun erneut ihre Gedanken und ihre Seele beeinflussten, fasste sich die junge Hexe ein Herz, lief aus ihren Räumen hinaus in den dunklen Flur, ungeachtet dessen, dass sie ihre Schuhe bereits in irgend eine Ecke des Zimmers gepfeffert hatte, ungeachtet dessen, dass Loris Zauber mittlerweile aufgehört hatte zu wirken und ihre Haare wild gelockt über ihre Schultern hingen, ging sie auf Severus‘ Gemächer zu, welche ein paar Meter von ihren entfernt lagen.
 

***
 

Zur selben Zeit, in Severus‘ Räumen:
 

Grübelnd lief Severus vor den großen Fenstern seiner Räume auf und ab, die kleine mit rotem Stoff überzogene Schachtel in der Hand. Verdammt, bei Merlin warum hatte dieser eitle Pfau gemeinsam mit seiner Frau den großen Salon kurz nach ihnen verlassen? Nachdem dieser sich den letzten Schluck Wein mit seiner Frau geteilt hatte, hatte er gehofft, dass er unbemerkt mit Lavinia verschwinden konnte.
 

Den ganzen Abend über hatte er sich mehr zusammenreißen müssen als jemals zuvor in Hogwarts. Am liebsten hätte er Lavinia sofort in seine Arme gezogen, als er das Strahlen in ihren grünen Seelenspiegeln wahrgenommen hatte oder nachdem sie Dracos – nein ihre – Schlange auf ihre Schulter gesetzt hatte oder den Uhu mit Eulenkeksen gefüttert hatte.
 

Doch noch mehr war dieser Wunsch in ihm aufgekeimt, als er ihren Blick hatte einfangen können, nachdem seine Hexe Severus` Notiz im Einband des Zaubertrankbuches gelesen hatte. Ein kurzes Funkeln roter Seelenspiegeln hatte ihm eindeutig gezeigt, dass diese Worte sie trotz der unendlichen Freude über ihre neu gewonnen Haustiere, sie mehr berührt hatten, als alles andere. Aber war es ihm anders ergangen? Als sie seine eigenen Worte wiederholt hatte und diese in seinen eigenen Gedanken platziert hatte, hatte er sich wirklich kaum noch im Griff gehabt.
 

Wie sehr er sich gewünscht hatte sie in diesem Moment auf seine Arme zu heben, hier in seine Gemächer zu tragen, ihr die Kette mit dem kleinen grün leuchtenden Herzanhänger in den er seine Magie – also ein Stück seines Herzens, seiner Seele – eingebettet hatte, um ihr deutlich zu machen, dass er immer bei ihr sein würde, um ihr beizustehen und zu sie beschützen, umzuhängen. Aber Merlin sei Dank hatte er es irgendwie geschafft, diese unendliche Sehnsucht, welche er noch nie so deutlich gespürt hatte wie an diesem Abend, zu verbergen.
 

Dennoch. Das Bild von Lavinia, mit ihren strahlenden Augen und verdammt sei Merlin, in diesem atemberaubenden Kleid, ging ihm nicht mehr aus dem Kopf. Severus war sich sicher, dass es für ihn an diesem Abend keine ruhige Minute geben würde. Denn seine Gedanken kreisten seid sie mit Draco den Salon betreten hatten nur noch um die schwarzhaarige Hexe. Und immer wenn dieser Moment in seinem Inneren wieder ein klares Bild annahm, kam auch die Eifersucht wieder zurück. Die Eifersucht darüber, dass es ihm nicht möglich gewesen war, an ihrer Seite diesen Abend zu verbringen.
 

//Es reicht!//, schoss es ihm entschlossen durch den Kopf und ebenso entschlossen stürmte Severus aus seinen Räumen, um zu Lavinia zu gelangen.
 

***
 

Ohne nach links oder rechts zu schauen eilte die junge Hexe den Flur entlang. Die wenigen Meter von ihren bis zu Severus Räumen kamen ihr unendlich lang vor, da ihre Gedanken immer noch völlig von dem Wunsch ihn so schnell wie möglich zu sehen übermannt wurden.

Ruckartig wurde sie jedoch aus dieser Trance gerissen, als sie auf dem Flur unerwartet mit jemandem zusammenstieß.
 

Erschrocken blickte Lavinia auf und versank sofort in tief schwarzen Augen.

„Severus?“, entkam es ihr flüsternd.

„Lavinia?“, hauchte der Tränkemeister.

„Was machst du so spät noch hier?“, wisperte Lavinia ohne seinen Blick zu verlieren.

„Und du?“ konterte Severus lächelnd.

„Ich wollte zu dir…“, gab die junge Hexe zu und erwiderte sein Lächeln.

„…und ich zu dir“, fügte Severus hinzu, ehe er sie ohne weiter darüber nachzudenken, dass sie mitten in den Korridoren des Manors standen, in seine Arme zog und seine Lippen verlangend und Besitz ergreifend auf ihre presste.
 

Lavinia selbst zögerte nur wenige Sekunden, ehe sie ihre Arme um seinen Nacken schlang und seinen Kuss ebenso leidenschaftlich erwiderte. Sie spürte sofort wie ihre Magie zu pulsieren begann. Wie Licht und Dunkelheit miteinander verschmolzen und so auch ihre Liebe und ihr Verlangen nach ihrem Tränkemeister ineinander übergriffen. Als Severus sie hochhob, schlang sie ihre Beine um ihn um besseren Halt zu finden, während er sie vollkommen berauscht gegen die Korridorwand drückte.
 

„Lavinia wenn…“, murmelte er zwischen ihren Küssen.

„Wenn Severus?“

„…wenn ich jetzt nicht aufhöre und du in dein Zimmer verschwindest…dann“, sprach er gebrochen weiter und blickte ihr mit vor Verlangen funkelnden Augen in ihre rot aufflackernden Seelenspiegel.

„…du sollst nicht aufhören…“, entkam es ihr nun deutlich und mit diesen Worten zog sie ihn energisch wieder zu sich heran, um nun ebenso kompromisslos seine Lippen zu erobern.
 

„Hexe“, entkam es ihm, als sie ihm die Möglichkeit dazu gab und trug sie die letzten Meter zu seinen Räumen.

„Sie wiederholen sich, Professor!“, entgegnete sie, während er die Tür aufstieß und seine Hexe erst hinunterließ, als sich die Tür hinter ihnen wieder verschlossen hatte…
 

Tbc…
 

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