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Im Bann der Dunkelheit

von

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Flugstunden! Ab ins Team

Flugstunden - ab ins Team!
 

„Hei Lavinia, was hast du da?“, begrüßte Draco die schwarzhaarige Hexe, als er sich ebenfalls zum gemeinsamen Lernen in der Großen Halle einfand. Es war Mitte Oktober und bald würden die ersten Quidditchspiele des Schuljahres stattfinden. Darum kam der Sucher Slytherins gerade von einer Vorbesprechung des Qudditchteams, welches die Trainingszeiten für die kommende Saison besprochen hatte.
 

Der Großteil der Mannschaft hatte wohl beschlossen, die restlichen Freistunden gemütlicher ausklingen zu lassen, so auch Theo und Blaise. Da die ZAG Prüfungen für die Fünftklässer bald anstehen würden, hatten sich Daphne, Astoria und Lavinia zum gemeinsamen Lernen in der großen Halle getroffen, als nun auch Draco zu ihnen gestoßen war.
 

„Meinen Stundenplan. Ich habe heute nach Zaubertränke, mit Professor Snape besprochen, wie wir die nächste Zeit, meinen zusätzlichen Unterricht aufteilen können. Freistunden kann ich vorerst vergessen. Vor allem in Zaubertränke werde ich wohl noch einiges aufholen müssen“, verriet Lavinia seufzend.

„Zeig mal?“, stieß Astoria neugierig hervor, riss Lavinia das Stück Pergament aus den Händen und las den Stundenplan interessiert vor:
 

Montag:

Std 1 09:00-09:45 Zaubertränke extra Praxis

Std 2 09:50-10:45 Zaubertränke extra Praxis

Std 3 10:50-11:35 Zauberkunst

Std 4 11:45-12:30 Zauberkunst
 

12:30-13:30 Mittagspause
 

Std 5 13:30-14:15 Zaubertränke extra Theorie

Std 6 14:25-15:10 Zaubertränke extra Theorie

Std 7 15:20-16:05 frei

Std 8 16:15-17:00 Verwandlung

Std 9 17:10-17:55 Verwandlung

Std10 18:00-18:45 VgddK
 

Pause 18:45-20:00
 

Std11 20.00-21:35 frei

Std12 21:40-23:15 frei
 

Dienstag:

Std 1 09:00-09:45 Geschichte der Zauberrei

Std 2 09:50-10:45 Zauberkunst

Std 3 10:50-11:35 frei

Std 4 11:45-12:30 Verwandlung
 

12:30-13:30 Mittagspause
 

Std 5 13:30-14:15 VgddK extra mit Snape

Std 6 14:25-15:10 VgddK extra mit Snape

Std 7 15:20-16:05 VgddK

Std 8 16:15-17:00 Kräuterkunde

Std 9 17:10-17:55 Kräuterkunde

Std10 18:00-18:45 Verwandlung
 

Pause 18:45-20:00
 

Std11 20.00-21:35 Zaubertränke extra Theorie

Std12 21:40-23:15 frei
 

Mittwoch:

Std 1 09:00-09:45 Kräuterkunde

Std 2 09:50-10:45 Kräuterkunde

Std 3 10:50-11:35 Zaubertränke

Std 4 11:45-12:30 Zaubertränke
 

12:30-13:30 Mittagspause
 

Std 5 13:30-14:15 Zauberkunst

Std 6 14:25-15:10 frei

Std 7 15:20-16:05 frei

Std 8 16:15-17:00 Quidditch

Std 9 17:10-17:55 Qudditch

Std10 18:00-18:45 VgddK extra mit Snape
 

Pause 18:45-20:00
 

Std11 20.00-21:35 frei

Std12 21:40-23:15 frei
 

Donnerstag:

Std 1 09:00-09:45 Zaubertränke

Std 2 09:50-10:45 Zaubertränke

Std 3 10:50-11:35 Gesichte der Zauberrei

Std 4 11:45-12:30 frei
 

12:30-13:30 Mittagspause
 

Std 5 13:30-14:15 frei

Std 6 14:25-15:10 Zaubertränke extra

Std 7 15:20-16:05 Zaubertränke extra

Std 8 16:15-17:00 Arithmantik

Std 9 17:10-17:55 Arithmantik

Std10 18:00-18:45 frei
 

Pause 18:45-20:00
 

Std11 20.00-21:35 frei

Std12 21:40-23:15 frei
 

Freitag:

Std 1 09:00-09:45 Gesichte der Zauberei

Std 2 09:50-10:45 frei

Std 3 10:50-11:35 frei

Std 4 11:45-12:30 frei
 

12:30-13:30 Mittagspause
 

Std 5 13:30-14:15 Wahrsagen

Std 6 14:25-15:10 Wahrsagen

Std 7 15:20-16:05 Zaubertränke

Std 8 16:15-17:00 Zaubertränke

Std 9 17:10-17:55 frei

Std10 18:00-18:45 frei
 

Pause 18:45-20:00
 

Std11 20.00-21:35 Astronomie

Std12 21:40-23:15 Astronomie
 

"Da hast du wirklich einen straffen Zeitplan und das alles neben dem eigentlichen Unterricht und den Hausaufgaben“, endete Astoria anerkennend und gab Lavinia ihren Stundenplan zurück.
 

Diese nickte seufzend. „Ja und in einer Stunde geht es auch schon los. Es fällt mir so unglaublich schwer die vielen tierischen, pflanzlichen und mineralischen Zutaten auseinander zu halten. Aber Professor Snape erwartet, dass ich die Zutaten, der ersten 10 Seiten dieser Kräuter und Zutatenliste kenne und auch erkennen kann. Das schaffe ich nie im Leben!“, erklärte Lavinia niedergeschlagen und ließ frustriert ihren Kopf auf den Tisch sinken.
 

Es war Professor Snape ein Dorn im Auge, dass eine seiner Schlangen absolut kein Talent im Brauen von Zaubertränken aufwies. Aus diesem Grund hatte er Lavinia klipp und klar zu verstehen gegeben, dass er in kürzester Zeit wesentliche Fortschritte von der jungen Hexe erwartete.
 

„Du schaffst das schon. Professor Snape weiß doch, dass du nicht in wenigen Wochen alles aufholen kannst, was du in den letzten vier Schuljahren versäumt hast, Lavinia“, versuchte Daphne ihre verzweifelte Mitschülerin zu motivieren.

„Wie bitte? Du redest hier von Professor Snape,…wenn einer auf so etwas keine Rücksicht nimmt, dann ist das doch wohl er“, widersprach Lavinia der Blonden sofort.
 

Seufzend strich sie sich ihre langen Haare aus dem Gesicht und startete einen neuen Versuch sich die Zutaten und die verschiedenen Beschreibungen der einzelnen Kräuter, Wurzeln und Tierchen zu merken.
 

Eine halbe Stunde später klappte die genervte Schwarzhaarige ihr Buch mit einem lauten Knall zusammen.

„Es reicht! Ich brauche frische Luft! Kommt einer mit?“, verkündete die junge Hexe, sprang auf, blickte ungeduldig in die Runde und musste dabei feststellen, dass diese Freistunde ungewöhnlich friedlich abgelaufen war. Wo war Miss Medusa? Stirnrunzelnd schaute Lavinia sich um und kam zu dem Schluss, dass diese herrliche Ruhe, nur an der Abwesenheit von Pansy liegen konnte.
 

„Sagt mal wo ist eigentlich Medusa?“, erkundigte sie sich daher verwundert.

„Pansy? Wieso fragst du? Vermisst du sie etwa, Lavinia?“, stellte Draco verblüfft eine Gegenfrage.

„Nein, sicher nicht, Draco! Es fällt mir nur auf, dass ich seit gut eineinhalb Stunden noch nicht wütend auf sie war“, konterte Lavinia grinsend.

„Sie wird sich wohl mal wieder bei den anderen Jungs vom Quidditchteam einschleimen. Sie verpasst kein Training und auch bei einfachen Besprechungen wartet sie immer etwas abseits, um dann das Team zu belagern“, erklärte Daphne augenrollend.
 

„Wie funktioniert das eigentlich?“

„Was?“

„Quidditch!“

„Na ja, zunächst einmal solltest du fliegen können und ein gewisses Talent sollte man mitbringen“, antwortete Draco beiläufig.

„Kann ich das lernen? Ich meine fliegen?“ hakte Lavinia weiter neugierig nach.

„Na ja, Besenflug haben wir nur wenige Stunden in der ersten Klasse. Aber es wäre sicherlich gut, wenn du das zumindest mal versucht hast. Warum fragst du nachher nicht mal Professor Snape, ob du freitags, in unseren Freistunden, am Flugunterricht der ersten Klasse teilnehmen kannst?“, schlug Draco zustimmend vor.
 

„Gute Idee, Draco und dann bringst du mir Quidditch bei!“ rief Lavinia begeistert und viel Draco euphorisch um den Hals.

„Wenn ich zwischen dem Training Zeit finde, zeig ich dir gern das ein oder andere, aber glaube bloß nicht, dass du es – selbst wenn du Talent hättest – in unser Team schaffen kannst?“ entgegnete Draco grinsend und befreite sich von Lavinias stürmischer Umarmung.

„Wieso?“

„Weil es im Slytherin-Team seit der Gründung keine Frau gegeben hatte und auch in Zukunft niemals geben wird!“, antwortete der eitle Blonde und sein Grinsen wurde noch breiter.
 

„Merlin hilf! Draco, wie kann man nur so arrogant sein. Aber wart‘s ab, ich werde dir schon zeigen, dass ich sehr wohl in der Lage wäre, mit dir mit zu halten!“ konterte Lavinia herausfordernd und stellte sich Draco selbstsicher entgegen.

„Na super, jetzt habe ich keine Zeit mehr, um noch einmal nach draußen zu gehen. Ich muss zu Professor Snape, hoffentlich behalte ich meinen Kopf, auch wenn ich die Zutaten noch nicht alle beherrsche“, informierte sie ihre Freunde lachend, welche die Kabbelei zwischen Draco und ihr amüsiert beobachtet hatten, und verschwand Richtung Kerker.
 

Zehn Minuten später war Lavinia bereits im Zaubertranklabor und versuchte sich abermals die verschiedenen Trankzutaten ihrer Liste einzuprägen. Sie hoffte, dass sie sich noch, die eine oder andere Zutat mehr merken konnte, bevor Snape ebenfalls das Labor betrat. Doch als der Professor nur wenige Augenblicke nach ihr die Tür des Labors aufstieß, wurde diese Hoffnung jäh zu Nichte gemacht.
 

„Guten Tag, Professor. Sie sehen unzufrieden aus“, begrüßte Lavinia ihren Lehrer vorsichtig, als dieser sich, zunächst wortlos, an seinem Pult nieder ließ.

//Unzufrieden ist die Untertreibung des Jahrhunderts Lavinia…er ist verdammt wütend//, berichtigte sie ihre eigene Aussage und beobachtete den Tränkemeister besorgt.
 

„Über meine derzeitige Stimmung möchte ich jetzt nicht reden, Lavinia. Ich hatte gerade eine eher unangenehme Auseinandersetzung und wäre Ihnen dankbar, wenn Sie im Moment nicht weiter danach fragen würden. Haben Sie sich die ersten zehn Seiten des Buches gemerkt?“, erklärte Severus, der jungen Hexe seine Laune. Dabei versuchte er seine Wut, die eigentlich einem gewissen grauhaarigen, alten, verrückten und unbelehrbaren Zauberer galt, nicht an seiner Schülerin auszulassen.
 

//Bei Merlin, Severus…bei jedem anderen Schüler wäre dir vollkommen egal gewesen, ob dieser nichts für deine Stimmung kann oder nicht...aber diese Hexe? Sie hat doch tatsächlich gleich bemerkt, dass deine Laune gerade nicht besonders gut ist und bei Merlin und Morgana, sie scheint tatsächlich besorgt zu sein//, überlegte Severus, noch während er Lavinia nach ihren Fortschritten fragte.
 

Als er sah, wie die junge Hexe beschämt ihren Kopf ein wenig senkte und ihn verlegen anschaute, war ihm natürlich sofort klar, dass das Ergebnis ihrer Aufgabe eher bescheiden ausfallen würde. Seufzend erhob er sich und ging auf Lavinia zu. Dabei strich er sich, ein paar mal die schwarzen Strähnen aus dem Gesicht.

„Sie sind ein hoffnungsloser Fall, Lavinia. Ich will ja nicht gleich sagen, dass Sie ein noch hoffnungsloserer Fall seien wie Longbottem. Seine Explosionsquote ist weitaus höher, aber wenigstens ist er in der Lage, sich die Zutaten zu merken“, erwähnte der Professor geradeheraus und blieb vor Lavinia stehen.
 

Diese schaute ihn immer noch entschuldigend an. Wunderte sich aber, dass er trotz seiner schlechten Laune, keine snape‘sche Schimpfkanone losließ.

„Es tut mir ehrlich Leid, Professor. Ich versuche es wirklich, aber…diese ganzen Kräuter, Insekten…ich …ach ich kann mir das einfach nicht richtig merken. Fragen Sie mich nach Flüchen, Verwandlungszaubern oder Alltagszaubern…kein Problem…aber das hier. Ich bewundere jeden, der das hier beherrscht“, rechtfertigte sich die Schwarzhaarige Hexe ehrlich schuldbewusst.
 

„Dass Sie sich bemühen, Lavinia ist mir durchaus bewusst. Dies ist auch der einzige Grund, warum ich Ihnen so viel mehr Geduld entgegenbringen kann. Aber wenn Sie hier auf Hogwarts einen vernünftigen Abschluss machen möchten, sollten Sie sich das alles langsam wirklich merken“, ermahnte Severus seine Schülerin und forderte sie auf zum Zutatenschrank zu gehen um gemeinsam mit der Liste, die Zutaten herauszusuchen. Er hoffte, dass Lavinia sich dadurch diese nun endlich einprägen würde.
 

Nach einer guten Stunde hatte Lavinia es dann doch tatsächlich geschafft, die ersten beiden Tabellen aus dem Buch, welches Severus ihr geliehen hatte, durchzuarbeiten. Die Hexe war dabei sichtlich überrascht, dass das ehrgeizige Lernen in den letzten Tagen weitaus mehr geholfen hatte, als sie am Vormittag noch vermutet hatte, sodass sie einen guten Teil der Kräuter und Substanzen ohne die Hilfe des Buches heraussuchen konnte.
 

//Es geht auch ohne Hermine…//, schoss es Lavinia durch den Kopf. Seit der kleinen Meinungsverschiedenheit in Hogsmeade, hatte die Schwarzhaarige den Kontakt zu Hermine weitestgehend gemieden. Lavinia hatte einfach keine Lust darauf, sich von der Löwin und ihren beiden besten Freunden stundenlang anzuhören, was für ein fieser und hinterhältiger Mensch Draco doch sei. Denn für Lavinia gab es an ihrer Freundschaft zu dem blonden Zauberer nichts mehr zu rütteln, selbst wenn er eines Tages dazu gezwungen sein würde, das Dunkle Mal anzunehmen.
 

„Wie ich sehe, Lavinia scheinen Sie doch mehr Fortschritte gemacht zu haben, als Sie selbst angenommen haben? Wie Miss Granger es jedoch geschafft hat, Ihnen diese ganzen Dinge einzubläuen bleibt mir ein Rätsel!“, stellte der Tränkemeister fest. Dabei war Severus jedoch nicht entgangen, dass Lavinias zufriedener Gesichtsausdruck sofort verschwunden war, als er Grangers Namen nannte.
 

„Gibt es ein Problem mit Miss Granger?“, erkundigte er sich bei der Grünäugigen.

„Ach nicht der Rede wert Professor, es gab eine kleine Meinungsverschiedenheit bezüglich meiner Freundschaft zu Draco. Seid dem habe ich nicht mehr mit ihr gesprochen“, verriet sie seufzend, legte aber dann ein breites Grinsen auf ihre Lippen

„Was amüsiert Sie so? Mir schien es eher, Sie seien darüber nicht sonderlich glücklich“

„Na ganz einfach! Ich hab, das da…“, sie zeigte auf das Buch vor ihr,… „alleine geschafft! Und Hermine? Nein, es ist mir sicherlich nicht ganz egal, aber ich befürchte, dass unsere Ansichten zurzeit zu weit auseinander gehen, als dass es für unsere Freundschaft gut wäre, wenn wir weiter gemeinsam lernen“, beantwortete sie die Frage des Tränkeprofessors und begann ihren Arbeitsplatz wieder aufzuräumen.
 

„Eine Weise herangehensweise an die Dinge, Lavinia“, entkam es Severus bevor er überhaupt merkte, dass er seiner Schülerin gerade ein echtes, anerkennendes und respektvolles Lob ausgesprochen hatte. Es passte nicht zu ihm, jemandem seine Anerkennung deutlich zu machen, aber diese verdiente sich Lavinia immer wieder aufs Neue.
 

Sie hatte Stärke gezeigt, nachdem sie hier in Hogwarts, praktisch ins kalte Wasser geworfen wurde. Sie hatte es schneller geschafft – als alle gedacht hatten – ihre magischen Fähigkeiten kennen und nutzen zu lernen. Sie schaffte es immer besser ihre dunkle Magie zu kontrollieren. Auch die Sticheleien von Miss Parkinson, schien sie mittlerweile mit viel Selbstbewusstsein zu ihrem Vorteil zu nutzen und auch ihre kluge und besonnene Denkweise im Umgang mit den Lobpreisungen auf Potter, Granger oder auch Dumbledore, umzugehen, beeindruckten Severus.
 

Doch vor allem hatte sie ihn verstanden, nicht verurteilt, nicht damit begonnen ihn zu meiden oder ihn wie alle anderen, als einen Feigling zu sehen. Nein sie verstand ihn und er behauptete, für sich, mit ziemlicher Sicherheit, dass sie ihn als guten Lehrer durchaus schätzte und respektierte. Wenn es also eine Schülerin gab, die seine Anerkennung verdiente, dann war dies wohl tatsächlich die junge Tochter des Dunklen Lords.
 

„Ach…ähm…Professor? Ich hätte da noch ein…ein Anliegen“, riss Lavinia ihn aus seinen Gedanken.

„Ich höre! “
 

„Ich würde gerne am Besenflugunterricht der ersten Klassen teilnehmen. In dieser Zeit hätten wir Freistunden und laut meinem Plan hätte auch ich da keine zusätzlichen Unterrichtseinheiten“, trug Lavinia ihre Bitte vor und schaute den Professor, diesmal bewusst, mit Engelsaugen an.
 

Dieser schaffte es gerade noch, sich ein Schmunzeln zu verkneifen und ihr nur mit leicht nach oben verzogenen Mundwinkeln auf den Lippen zu antworten.

„Ich werde das mit Madame Hooch klären. Das dürfte jedoch kein Problem darstellen“
 

„Echt?“, kreischte Lavinia dem Tränkemeister vor überschwänglicher Freude entgegen und unterdrückte in letzter Sekunde ihren Drang, den Professor mal wieder mit einer Umarmung zu überrumpeln. Dieser nickte.
 

„Wahrscheinlich können Sie schon morgen damit beginnen, Lavinia. Sehen Sie es als Belohnung für ihre verbesserten Leistungen im Fach Zaubertränke. Aber dass Sie mir nicht vom Besen fallen“, teilte er ihr schlussendlich mit und zum ersten Mal – soweit er sich erinnern konnte – hüpfte eine – ja hüpfte eine – vor Freude strahlende junge Hexe aus seinem Klassenzimmer.
 

//Wenn sie vom Besen fällt und sich verletzt bin ich dran…du bist lebensmüde, Severus//, dachte er schmunzelnd und stellte mit einem Wink seines Zauberstabes, die übliche Ordnung in seinem Klassenzimmer wieder her.
 

***
 


 

Völlig aufgeregt saß Lavinia am Freitagmorgen im Unterricht bei Professor Binns. Schon seit Beginn der Stunde tippelte sie, ohne längere Unterbrechungen, mit ihrem Fingern auf dem Schülerpult herum. Ganz zum Leidwesen ihres blonden, mittlerweise von Lavinias Unruhe total genervten, Tischnachbarn.
 

„Mensch Lavinia, es ist nur fliegen. Außerdem ist das mit den langweiligen Schulbesen sowieso nix besonders“, flüsterte Draco ihr nun zu und verdrehte dabei verständnislos die Augen.

„Du kannst mir ja deinen tollen Rennbesen leihen!“, entgegnete Lavinia grinsend

„So weit kommt es noch, Dad erzählt mir was anderes, wenn mein teurer Nimbus 2001 heute Abend nur noch als Brennholz zu gebrauchen ist, wenn in wenigen Wochen das erste Quidditchspiel des Schuljahres gegen Gryffindor stattfindet“, neckt der blonde Zauberer die junge Hexe.
 

„Pah wart‘s nur ab, wenn ich den Dreh erst mal raus hab, häng ich dich in einem Wettfliegen, schon nach den ersten drei Metern uneinholbar ab“, forderte Lavinia ihren besten Freund grinsend heraus.
 

„Niemals! Vergiss es! Vor allem nicht mit den Schrottbesen, die du hier von der Schule bekommst. Aber gut, Vorschlag: Wenn du soweit bist, fliegen wir gegeneinander und wenn du mich tatsächlich schlägst, hol ich dich mit zur nächsten Weltmeisterschaft!“, schlug Draco durchaus siegessicher vor.

„Einverstanden!“, entgegnete Lavinia und die Beiden besiegelten die Wette mit einem Handschlag.
 

Eine halbe Stunde später, flitze die aufgeregte Schwarzhaarige sofort nach draußen. Das Wetter spielte an diesem Herbsttag nur teilweise mit. Es regnete zwar nicht, aber es war deutlich kühler und windiger wie die Tage zuvor.

//Wie war das mit dem goldenen Oktober?//, jammerte Lavinia innerlich, ließ sich davon aber nicht, von ihrer Vorfreude abbringen.
 

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//Endlich geht es los//, jubelte Lavinia in Gedanken, als sie sah wie Madame Hooch auf die Schülergruppe, welche sich vor dem Schloss eingefunden hatte, zukam. Lavinia hatte ein wenig abseits der Ersten Klassen auf Madame Hooch gewartet und musste sich zugegebenermaßen sehr zusammenreißen, um nicht mit in das kindische überschwängliche herumkreischen einiger Erstklässer einzustimmen.
 

„Guten Morgen! Nehmt euch alle einen Besen“, sprach die kurzhaarige Hexe ihre Schüler an und wartete, bis jeder ihrer Flugschüler ihren Anweisungen Folge geleistet war.

„Zu den Regeln: Es fliegt keiner ohne meine Erlaubnis, ihr macht ausschließlich das, was ich euch sage. Auch die volljährigen Schülerinnen unter uns, Miss Reed“, erklärte Madame Hooch deutlich und wies nun die Schüler an die Besen, welche mittlerweile neben ihnen auf der Erde lagen mit einem deutlichen „Auf“, dazu zu bringen vom Boden, in die Hände der Schüler zu schweben.
 

Nun doch etwas unsicher wartete Lavinia einen kurzen Moment und beobachtete, die jüngeren Schüler, um sich zu vergewissern, dass sie die Anweisungen der Fluglehrerin richtig verstanden hatte. //Wäre ja peinlich, wenn die Knirpse das hinbekommen und du nicht, Lavinia. Also! Konzentriere dich!//, ermahnte sie sich selbst.
 

„Wird’s bald, Miss Reed?“

„Ähm ja…natürlich“

„Auf!“
 

Erschrocken wollte Lavinia ein Stück nach hinten springen, als der alte, schon ziemlich mitgenommen aussehende Schulbesen, sofort nach oben schnellte. Sie war zwar zuversichtlich gewesen, dass sie den Besen nach einigen Versuchen durchaus dazu bringen würde, auf ihr Kommando zu reagieren, aber das es schon nach dem ersten Mal funktionieren würde, hätte die überraschte Hexe niemals erwartet.
 

„Nicht schlecht, Miss Reed“, kommentierte Madame Hooch ihren Erfolg und erlaubte den Schülern, die es bereits geschafft hatten, den Besen unter Kontrolle zu bringen, sich darauf zu setzten und einige Meter in die Luft zu schweben.

Auch diese erste Aufgabe, ging Lavinia leicht von der Hand und schon am Ende der Stunde, schien Lavinia das Fliegen relativ gut zu beherrschen.
 

Die junge Hexe wollte gerade zur Landung ansetzten, da Madame Hooch die Stunde für beendet erklärt hatte, als eine jüngere Schülerin von einer heftigen Windböe erfasst wurde. Dadurch schaffte es das schmächtige Mädchen kaum, sich auf dem Besen zu halten und verlor schon nach wenigen Sekunden den Halt, sodass sie sich in letzter Sekunde mit einer Hand am Besen festhalten konnte.
 

Lavinia sah im Augenwinkel wie Madame Hoch zu ihrem eigenen Besen eilen wollte. Doch der schwarzhaarigen Hexe war vollkommen klar, dass die Lehrerin niemals rechtzeitig bei der Erstklässlerin ankommen würde. Ohne weiter darüber nachzudenken, dass sie selbst heute das erste Mal auf einem Besen saß, schoss die Siebzehnjährige im Steilflug nach oben, geradewegs auf das in Not geratene Mädchen zu. Noch während Lavinia mit ihrem Besen nach oben stieg, zückte die junge Hexe ihren Zauberstab. „Wingadium Leviosa“, murmelte Lavinia ruhig und konnte sehen, wie das Mädchen nun in der Luft schwebte.
 

Endlich erreichte Lavinia die Kleine und half ihr zurück auf ihren Besen. Seite an Seite geleitete die ältere Hexe, die Elfjährige wieder zurück zum Boden.

„Danke, Lavinia“, hauchte die noch geschockte Schülerin ihrer Helferin entgegen, wurde dann aber von Madame Hooch sofort dazu aufgefordert mit ihr den Krankenflügel aufzusuchen. Mit einem anerkennenden Nicken in Lavinias Richtung, erklärte diese den Flugunterricht für beendet und geleitete die noch zittrige Erstklässlerin ins Schloss.
 

Als Lavinia ebenfalls ins Schloss zurückkehrte, wurde sie auch schon von ihren Freunden erwartet. Draco und die anderen schienen ihre ersten Flugversuche doch tatsächlich aus der Ferne beobachtet zu haben, denn das breite Grinsen auf Blaise Gesicht und der missmutige Geschichtsausdruck Dracos, sprachen bände.
 

„Respekt Lavinia! Unser Slytherinprinz bangt schon, um seinen Wetteinsatz“, verkündete Dracos bester Freund sofort, als Lavinia die Clique erreicht hatte.

„Halt die Klappe Blaise, mit dem Besen schafft sie das sowieso nicht und außerdem muss sie wirklich noch einiges lernen. Das eben war nichts, dass hab ich in meiner ersten Flugstunde auch hinbekommen, falls du dich erinnerst“, brummte Draco beleidigt.
 

„Draco hat Recht Blaise, das war vor allem das Adrenalin. Hooch wäre zu langsam gewesen. Aber leider hat mir Hooch zuvor noch mitgeteilt, dass ich nur bis zum Start der Quidditchsaison an den Flugstunden teilnehmen kann. Danach meint sie, hat sie zu viel zu tun, um noch zusätzliche Schüler zu unterrichten.

„Ach wahrscheinlich ist sie der Meinung, dass du nicht mehr Stunden brauchst, Lavinia“, mischte sich Daphne ein und lächelte ihre Freundin an.
 

„Mmh, ich denke schon,…wenn ich gegen Draco gewinnen will. Aber hei, vielleicht erlaubt mir Professor Snape vor dem Training euerer Mannschaft, allein ein bisschen auf dem Quidditchfeld zu üben. Wenn es dir nichts ausmacht, deinen zukünftigen fliegerischen Untergang selbst herbeizurufen Draco, wäre ich echt begeistert, wenn du mir noch ein paar Tricks zeigen würdest“, erwiderte Lavinia neckend und schaute zu Draco.
 

Dieser schaute skeptisch zu seiner selbstsicheren Mitschülerin und grummelte nur ein „Von mir aus, wenn Snape nichts dagegen hat“, vor sich hin.

„Wirklich?“

„Jaaha, du sollst ja wenigstens den Hauch einer Chance haben“

„Danke, danke, danke Draco“, rief Lavinia freudestrahlend und fiel dem immer noch schmollenden Zauberer um den Hals.
 

Natürlich hatte Lavinia ihre Absichten mit Draco weiter das Fliegen zu üben sofort in die Tat umgesetzt. Professor Snape hatte ihnen erlaubt jeweils eine Stunde vor und eine Stunde nach dem eigentlichen Training der Quidditchmannschaft, auf dem Spielfeld zu üben. Aus diesem Grund hatte sich der Zaubertranklehrer an diesem Abend auf den Weg gemacht, um sich zu vergewissern, dass die beiden Schüler dieses Zugeständnis seinerseits, auch tatsächlich in Anspruch nahmen.
 

Gerade erreichte er noch unbemerkt das Quidditchfeld, als er erstaunt stehen blieb. Lavinia flog in schnellen Haken über das Feld und beherrschte, den Nimbus, welchen sie sich von Crabbe, auf Dracos Entschluss hin, geliehen hatte, wirklich gut. Immer wieder wiederholte die Schwarzhaarige verschiedene Flugmanöver. Erst einige Sekunden später bemerkte Severus, dass die junge Hexe einen Quafel unter dem Arm hielt und diesen zum Abschluss, einer Reihe verschiedenster Manöver, in den mittleren Ring des Feldes warf.
 

//Bei Merlin, duellieren kann sie sich, so wie ich gehört habe kann sie mit Verwandlungszaubern umgehen, kleine Kunststückchen und allerlei Alltagszauber beherrscht sie ohne Schwierigkeiten, Fliegen kann sie, aber sich entsprechende Zutaten oder auch die Wege zu ihren Klassenzimmern merken, kann sich diese Hexe kaum//, stellte der Tränkemeister kopfschüttelt fest und ging nun weiter auf das Feld, sodass Lavinia und Draco ihren Hauslehrer nun bemerkten.
 

„Professor? Gibt es ein Problem?“, erkundigten sich Draco und Lavinia verwundert über das Erscheinen des Tränkemeisters auf dem Spielfeld und landeten nur wenige Meter von ihm entfernt.

„Nein! Ich wollte mich vergewissern, dass sie Beide ihre Zeit hier auf dem Feld auch sinnvoll nutzen, Mister Malfoy. Wie ich sehe konnten Sie ihrer Mitschülerin doch einiges beibringen. Miss Reed, ich bitte sie vor dem Abendessen noch einmal kurz in mein Büro zu kommen“, teilte er wieder ganz der gefühlskarge Zaubertrankprofessor mit und machte sich wieder auf den Weg ins Schloss.
 

„Was will er bloß von dir?“

„Keine Ahnung Draco, wahrscheinlich mir mitteilen, dass mein Aufsatz für Zaubertränke eine Katastrophe ist und mir klar machen, dass ich ihn bis zum nächsten Zusatzunterricht neu schreiben soll“, entgegnete Lavinia etwas genervt. „Gleich weiß ich mehr, bis später“, verabschiedete sich die Hexe, als die beiden Slytherins das Schloss betraten und eilte sofort zu Severus Büro.
 

„Kommen Sie herein, Lavinia“, ertönte die Stimme des Hauslehrers von Slytherin, kurz nachdem Lavinia angeklopft hatte.

„Was möchten Sie gerne mit mir besprechen Professor?“

„Ich habe Sie heute beim Fliegen beobachtet, Lavinia“, erwähnte der Professor, während er etwas auf ein Pergament schrieb. „Sie sind gut. Wissen Sie, dass die Mannschaft von Slytherin noch einen Jäger benötigt?“

„Ähm, nein. Worauf wollen Sie hinaus?“

„Glauben Sie mir ich habe lange hin und her überlegt, weil ich mit dieser Entscheidung eine lange Tradition brechen werde, aber…ich habe beschlossen, dass Sie ab diesem Jahr den Platz von Marcus Flint als Jäger einnehmen werden“, teilte der Professor belanglos mit und reichte der jungen Hexe eines der Pergamente auf seinem Schreibtisch.
 

„Das sind die Trainingszeiten. Ich werde ihre Unterrichtseinheiten entsprechend ändern. In Verteidigung brauchen sie wohl weniger Nachhilfe, daher werden wir diese auf zwei Stunden pro Woche beschränken, sodass sie am Training teilnehmen können“, erklärte er weiter, während er zwei weitere Stücke Pergament versiegelte und sie an zwei Eulen weiterreichte.

„Ihr wisst wohin“, flüsterte er den beiden zu und sofort verschwanden die Eulen durch die Kerkerfenster.
 

„Wirklich? Ernsthaft?“, stieß Lavinia ungläubig aus.

„Ich scherze nie, Lavinia“, beschwichtigte er die Schülerin.

„Es gibt gleich Abendessen. Ihre entsprechende Quidditchausrüstung werden Sie schnellstmöglich erhalten. Ach und diesen Aufsatz… einmal neu bis Montag!“, ergänzte der Tränkemeister und hielt seiner Schülerin den korrigierten Text, mit einem leicht schadenfroh wirkenden Grinsen vor die Nase
 

Völlig überwältigt von der Entscheidung des Professors, verließ Lavinia dessen Büro. Je näher sie der großen Halle kam, desto mehr realisierte sie das Geschehene…sie gehörte ab heute zum Qudditchteam des Hauses Slytherin.
 

//Wette so gut wie gewonnen, Draco//, dachte sie, ging erhobenen Hauptes Richtung Slytherintisch und konnte nun ihr stolzes Grinsen nicht mehr unterdrücken.

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